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fahren zu wellen, wie die Sendung überhaupt an ihn gelangt sei und so weiter, wurde der alte Herr grob: „Lassen Sie mich doch in Ruhe," schrie er wütend, „woher soll ich's denn wissen, he? Ich wäre wahrhaftig nicht so albern gewesen, Ihnen ein solches Geschenk zu machen — solche Tor heiten können sich nur Erbinnen wie Miß Chester von Chesterton allenfalls erlauben! Eigentlich hätte ich die Kleine für klüger gehalten, doch das gehört nicht hierher! Und nun will ich kein Wort mehr von der Sache hören, Herr Alton — ich bin zu alt, uni mich zu ärgern — danken Sie Gott, daß Sie Ihre Schulden los sind und quälen Sie mich nicht länger!" Ob Herr Bletcherley absichtlich oder unabsichtlich Miß Chester genannt hatte, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls wußte Erich Alton jetzt, woran er war, ohne daß die ersehnte Beantwortung der Frage ihn sonderlich beglückt hätte. Die tollsten Gedanken wirbelten durch sein Hirn — einerseits emp fand es sein Stolz als bittere Demütigung, andererseits mußte er die Großmut, welche Mary Chesters Handlungsweise diktiert hatte, beschämt anerkennen, aber was sollte nun werden? Am Abend in der Einsamkeit seines Zimmers, suchte er sich über seine nächsten Schritte klar zu werden — ach, es waren schwere Kämpfe, die er da gegen sein Herz — ja, gegen sein rebellisches Herz, ausfocht! „Wahrscheinlich soll das der Lohn dafür sein, daß ich sie aus dem Wasser zog — sie glaubt, mich bezahlen zu dürfen, wie sie etwa ihren Kutscher bezahlt! Hätte ich sie doch nie ge sehen! Gleich damals unten am Flußufer hegte ich den Wunsch, sie hassen zu können, wie ich's als echter Alton doch eigentlich mußte, aber es wollte nicht gehen! Und seitdem ist mir's immer schwerer geworden! Ich möchte den sehen, der dies entzückende Geschöpf zu hassen vermöchte? Ob sie wohl ahnt, daß mein Haß sich in Liebe verkehrt hat? Am Ende hat sie sich vorge nommen, mich in sich verliebt zu machen, und dann den al bernen Narren auszulachen? Nun, das soll ihr nicht gelingen, — ich will sie nicht Wiedersehen! Morgen früh packe ich den ganzen Krempel ein, schicke ihn ihr zu und fahre dann direkt nach London, wo ich bis nach Mabels Hochzeit bleibe, um dann nach Amerika zu reisen; wenn erst das Meer zwischen uns liegt, wird das dumme Herz schon vernünftig werden!" Seltsamerweise hatte Erich am nächsten Morgen total ver- Das neue Offizier-Erholungsheim in Brösen bei Danzig. Für die Offiziere des 17. Armeekorps ist in Brösen bei Danzig ein Erholungsheim errichtet worden, das vor kurzem seiner Bestimmung übergeben wurde. Das neue Heini liegt ganz nahe der Ostsee inmitten eines schönen Gartens. gossen, daß er Mary Chester nicht Wiedersehen wollte 1 .Aber. lachen, HeiM jedoch anW packte die fatalen Dokumente zuwuuuen und begab Ms Mittag nach Chesterton. - /EM Mary Chester saß in einem entzückenden blau undss/" . .M Kostüm im Wohnzimmer nnd redete sich selbst ein, sie m^McrowW Adenkei luder stände, Ihre Güte anzunchmen." „Woher wissen Sie denn, Herr Alton, daß ich — wer/' Ihnen denn, daß ich Ihnen die Dokumente sandte?" M ich nick Morden, , ,Ich sc M Eheste , „Wisse, »vchmw, deine Bei" kradezu t> siir mit dr mit B ihr schlim /lle Cm "Hester bii ,. Erich ^cnd n a ^ein, er si -eit her n ^-t, snhr sRt yorl stier nein, 'Ser als , . „Wist bester?" „Nati Me Rar st „Nen Mi ,. „Nm z sV oe> ' suchten d die ! I daß /e Fie r °l!°Ihn Uli, dcr vc der K, -chaul dl- Velsm Wir i, Und h dic L Du sz dein ö<b r Vag opfern, um mir einen Dienst zu leisten." „Nnd Sie glauben wirklich, ich würde diese häßlichen / Piere wiedernehmen, Herr Alton?" fragte Mary Caster - „Ich hoffe es, Miß Chester, — jedenfalls kann ich dnw nicht behalten." „Auch nicht als Darlehen, Herr Alton? Nehmen Wanleigh-Haus sei mein Eigentum, und ich stellte eS v zur Verfügung." Erich Alton fühlte es Ivie Zorn in sich anfsteigem -m., halb hatte er die Papiere nicht einfach znrückgeschick'- m mußte er sich von dieser jungen Dame, der Enkelin emeo/ abschneiders, wie die Welt den alten Marmaduke Chemi nannt, demütigen lassen! , „Ich muß Ihr Anerbieten dankend ablehnen, Miß E'./. sagte er möglichst beherrscht; „ich habe es satt, Geld zu 1"? ' und da ich dis Zinsen niemals zahlen könnte, müßte 'm ' wissermaßen Ihr sieter Schuldner bleiben." ... „Wenn Ihr Stolz Ihnen nicht gestattet, Konzeisw"" Sie mir herzlich willkommen." Erich erwiderte stnmm ihre Begrüßung, und dann ^im^gench ein in braunes Papier gehülltes Paket mitten auf den kbe. Mary Chester erschrak, und ihr erster Gedanke wch, O der alte häßliche Bletcherley sein Versprechen nun doch nim/ halten habe, denn sie hatte sofort das fatale Paket erfiw Erich Alton war verwirrt; er suchte vergeblich nach t ten und sagte endlich stockend und leise: „Miß Chester. waren unendlich großmütig, und — und — ich bin leider Mw weite Mary, kaum weniger verwirrt. „Das war nicht schwer zu raten, Miß Chester," em^ Erich mit trübem Lächeln; „ich besitze sonst keine Frew ' edelmütig genug wären, etliche tansend Pfund Sie Der neue Genoveva-Brunnen in K ö l u - M ü lh ci / . In Köln-Mülheim wurde kürzlich der Genoveva-Brunnen Er ist ein Werk des Kölner Bildhauers Herter. .. Decher, M Herr Alton gemeldet wurde. Hocherglüheud, aber "" r ^sser I legenheit tapfer beherrschend, ging sie Erich entgegen, Mw die Hand reichend, sagte sie lebhaft: „Wie hübsch, daß v. tzroßmuD Versprechen halten, Herr Alton und nach mir sehen, M«