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Allgemeiner Anzeiger : 16.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191405165
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19140516
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-16
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 16.05.1914
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keckt unä Mnfcklickkeit. In letzter Zeit sind verschiedentlich von Geschworenengerichten Urteile gefällt worden, die in weiten Kreisen Befremden erregt daben. Man denke nur an eines der letzten Tage, wo in Berlin ein Mädchen freige sprochen wurde, das ihren Bräutigam erschossen hat, weil er die Verbindung mit ihr lösen wollte. Dieses und einige andere Geschworenenurteile sind scharf kritisiert wor den. Im Anschluß an diese Kritik hat ein Berliner Landgerichtsdirektor beim Beginn einer neuen Schwurgerichtstagung eine längere Ansprache an die Geschworenen gehalten, die das Thema: »Gericht und wahre und falsche Menschlichkeit" behandelte. Der Vorsitzende führte u. a. aus: „Un streitig gebührt unserer Zeit der Ruhm, die menschliche Nächstenliebe zur Triebkraft in der großen sozialen Bewegung der Gegenwart gemacht zu haben. Auch die Richter sollen und wollen menschliche Dinge menschlich be greifen und nicht unterschiedslos und ohne Prüfung von Ursache und Wirkung über je mand den Stab brechen. Aber das Streben nach Humanität hat eine Grenze, und man darf vielleicht der Meinung sein, daß es in manchen Gebieten unseres öffentlichen Lebens nicht selten einen geradezu krankhaften Zug angenommen hat. Das gilt besonders den jenigen Elementen gegenüber, die mit dem Strafgesetz in schweren Konflikt gekommen sind. Jedem Übeltäter von vornherein weit gehendste Milde entgegen zu bringen oder aus irgendwelchen sogenannten humanen Regungen heraus gar Straffreiheit angedeihen zu lassen, ist mit einer durchgreifenden Rechtspflege völlig unvereinbar. Man kann im Strafmaß ja nach Lage des Falles milde urteilen — einer unserer hervorragendsten Rechtslehrer hat einmal gesagt, hohe Strafen seien nicht das Zeichen hoher Kultur eines Volkes —, aber in der Schuldsrage muß der Richter un erbittlich sein, denn sein Spruch soll ein Wahr spruch sein. Da darf das Recht zugunsten des Gefühls keinen Schaden leiden. Gewiß gilt der Satz: in äubio pro reo, das heißt, wenn wirkliche Zweifel über die Schuld bestehen, soll zugunsten des Angeklagten entschieden werden. Das gibt uns aber keinen Freibrief, uns die Würdigung der Beweisaufnahme leicht zu machen. Die weitaus größte Zahl der Angeklagten pflegt, selbst wenn sie sich schuldig fühlen, vor dem Richter zu streiten, oder mindestens ihre Tat stark zu beschönigen: das ist menschlich und nach Lage der Gesetzgebung nicht verboten. Da ist es aber nicht nur das Recht, sondern die unbedingte Pflicht des Richters, das Wahre vom Falschen zu scheiden und sich kein R jür ein ll vormachen zu lassen. Mit scharfer Überlegung und kühlen Er wägungen muß er die Tatsachen beurteilen, die sich vor ihm abspielen, ohne Gefühlsregun gen mitsprechen zu lassen oder gar in dem Be streben, einer allerhöchsten Entschließung vor- greiseud, Gnade walten zu lassen. Das Recht hat im Gerichtssaal höheren Anspruch, zur Geltung zu kommen, als das Mitleid! Wir sind deutsche Richter und deutsche Geschworene — seien wir wieder in gemeinsamer ernster Arbeit bemüht, daß in dieser Tagung mit deutscher Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit das Recht gefunden werde." k)eer unä flotte. — Der große Kreuzer „Soeben", der die Kaiserflottille begleitet hat und gegenwärtig noch in Genua liegt, wird Nachrichten äus Konstanti nopel zufolge mit dem Chef der Miitelmeerdioision um die Mitte dieses Monats dort erwartet. Ein Erlaß des Sultans, der den „Soeben" zur Durch fahrt durch die Dardanellen ermächtigt, ist bereits angekündigt. Konteradmiral Souchon, der Chef der Mittelmeerdioision, wird dem Sultan seine Aufwartung machen. — Eine Stiftung für das Linienschiff „Rhein land", die durch die Verbände des Deutschen Flottenvereins in der Rheinprovinz, eine Reihe von Städten und Kommunaloerwaltungen, sowie größere industrielle Werke aufgebracht ist, hat eine Höhe von rund SS 000 Mark erreicht. Der größte Teil dieser Stiftung ist für die Mann schaften des Schiffes bestimmt. Für die Aus schmückung der Kommandanten- und Offiziers ¬ messe find Bilder gestiftet, die Motive aus dem Rheinland veranschaulichen. Gegenwärtig sind die Bilder im Gebäude des Kölner Kunstvereins, ausgestellt. — Der Neubau der kaiserlichen Jacht „Ersatz Hohenzollern" auf den Vulkanwerften bei Stettin hat die Winter- und Frühjahrsmonate über einen derartigen Fortgang genommen, baß mit dem Stapellauf des Schiffes in der zweiten Sommer- Hälfte gerechnet werden kann. Polirilcke Kunctsekau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm, der von Metz aus eine Fahrt zur Besichtigung der westlichen Befestigungsanlagen in Lothringen unternahm, wurde in den verschiedenen Ortschaften, die reichen Flaggenschmuck trugen, auf das freu digste begrüßt. *Das Kaiserpaar hat an den Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg aus Anlaß des Ablebens seiner Gemahlin herzliche Beileidstelegramme gerichtet. — Auch das Kronprinzenpaar sprach telegraphisch sein Beileid aus. * Noch immer ist kein bestimmter Tag für den Schluß oder die Vertagung des Reichstags festgesetzt. Über den 20. Mai hinaus aber ist auf die Tagung des Reichs tages nicht zu rechnen, da es wohl schwer halten würde, für die Arbeiten die Anwesen heit einer genügenden Zahl von Mitgliedern zu erreichen. Osterreich-Ungarn. * Kaiser FranzJosepH ist jetzt soweit hergestellt, daß er bereits wieder die üblichen Empfänge abhalten konnte. Frankreich. *Die Stichwahlen haben das Bild der Kammer doch wesentlich geändert. Der Block der Linken hat eine starke Zunahme aufzuweisen. In ihm sind alle Gruppen ver einigt, die Frieden, Verständigung, ja, Ver söhnung mit Deutschland wünschen. Wenn freilich einige Organe der Sieger schreiben, es sei nun die letzte Stunde der dreijährigen Dienstzeit gekommen, so ist dieser Jubel verfrüht. Man wird auch jetzt noch für das Dreijahrsgesetz eine Mehrheit zur Ver fügung haben. England. * In der Budgetdebatte im Unterhause ver teidigte Schatzkanzler Lloyd George die von ihm vorgeschlagene Erhöhung der Einkommensteuer. Am Schluffe seiner langen Rede führte er aus, Millionen im Lande erhöben sich in Empörung gegen ihre Lage, und wenn die Reichen und Vermögenden sich nicht rechtzeitig anschickten, für ihre weniger begüterten Mitbürger Opfer zu bringen, so werde bald der Tag kommen, wo sie mit Er staunen und Bedauern zurückblicken würden, daß sie gegen eine geringe Einkommensteuer als Versicherung gegen die Revo lution Einspruch erhoben hätten. Schweden. * Der König wird in den nächsten Tagen die Regierung wieder übernehmen, er wird aber nach Eröffnung des Reichstages sich noch einer längeren Kur in Karlsbad unter ziehen. Balkanstaatc». *Die Verhandlungen zwischen Al banien und den Epiroten werden an scheinend erfolglos sein, da man sich über die wichtigsten Fragen nicht einigen kann. Fürst Wilhelm lehnt vor allem die Forderung der Befreiung vom Militärdienst und eines eigenen Gouverneurs für Epirus ab. Trotz dem darf als günstiges Zeichen für die beider seitige Friedensbereitfchaft die Schaffung einer neutralen Zone in Südalbanien gelten, wo durch Zusammenstöße während der Verhand lungen vermieden werden sollen. Die inter nationale Kommission soll übrigens vorge schlagen haben, Epirus solle zu Albanien in ein Verhältnis treten wie Ungarn zu Öster reich. Von diesem Vorschlag will man aber in Epirus nichts wissen. Simcrika. * Die Lage in Mexiko ist immer noch unverändert. Die Rebellen weigern sich, mit Huerta Frieden zu schließen, und es scheint, als seien ihnen jetzt, wo die Anwesenheit der Amerikaner einen Teil der Streitkräfte Huertas bindet, Erfolge beschieden. Sie haben sich Tampico, der „Olstadt", genähert und sollen hier siegreich gewesen sein. Ver lieren seine Truppen hier die Schlacht, so dürfte Huerta seinen längstgehegten Fluchtplan verwirklichen. Afrika. * Die Einnahme von Tasa, dem wichtigen Straßenknotenpunkte in Nordmarokko südlich der spanischen Besitzungen, ist den Franzosen schneller gelungen, als sie selbst er wartet hatten. Wie General Baumgarten an das französische Ministerium des Äußeren be richtete, leisteten die durch seinen schnellen Nachtmarsch überraschten Marokkaner geringen Widerstand. Die Marokkaner dürften jetzt zu weiterem Widerstande gegen das französische Vordringen überhaupt unfähig sein. Veutscker t^eickstag. (Original-Bericht. > Ber! in, 13. Mai. Im Reichstage gab am Montag der Prä sident Dr. Kaempf zunächst dem Mitgefühl des Hauses Ausdruck an dem schweren Ver lust, der den Kanzler durch den Tod seiner Gemahlin betroffen hat. Bei der Fortsetzung der zweiten Lesung des.Militäretats kam eine Fülle von Einzelwünschen der verschiedenen von der Militärverwaltung direkt oder indirekt beschäftigten Beamten- und Arbeitergruppen zur Erörterung. Einen breiten Raum nahm in der Debatte auch die Besprechung der Ar beitsverhältnisse bei den Bekleidungsämiern ein. Abg. Fegter (fortschr. Vp.) verlangte ebenso wie der konservative Abg. Kreth Re formen bei der Remontierung. Die Komman dantenstellen in Karlsruhe, Darmstadt und Königstein, die im Vorjahre gestrichen worden waren, wollte die Regierung wiederherstellen und eine ganze Reihe von Vertretern der Militärverwaltung setzten sich warm für diese Forderung ein, doch wurden die Stellen gegen die Stimme der Rechten und eines Teiles der Nationalliberalen gestrichen. Beim Kapitel „Waffenmesen", bei dem im Vorjahre Abg. Dr. Liebknecht die aufsehenerregenden Ent hüllungen über die Firma Krupp gebracht hatte, richtete Dr. Liebknecht scharfe Angriffe gegen die Rüstungsindustrie und verbreitete sich nochmals über den Krupp-Prozeß. Nach neunstündiger Sitzung vertagte sich das Haus. Der Reichstag setzte am Dienslag bei sehr starker Besetzung die Beratung über den Militäretat zum siebenten Male fort. Abg. Büchner (Soz.) klagte über unzu lässige Beschränkungen des Koalitionsrechts der Militärwerkstättenarbeiter. Vom Bundesratstische erfolgte die Erklä rung, daß nach der staatlichen Arbeitsordnung keine Arbeiter angestellt werden, die soziali stischen Bestrebungen Vorschub leisten oder den Frieden zwischen der Verwaltung und der Arbeiterschaft stören. Auf die Militärarbeiterwünsche eingehend, bemerkte Generalmajor Wild v. Hohenborn, daß Arbeiter, die sozialistischen oder staatsfeind lichen Umtrieben Vorschub leisten, nicht ein gestellt würden. Die vorjährigen Behauptungen des Abg. Büchner hatten sich bei Nachprüfung als unrichtig herausgestellt. Es seien im Jahre 1912 auf 40 000 Arbeiter nur 83 Unfälle gekommen. In der Wohnungsfrage tue die Verwaltung das Möglichste. Nach einer weiteren, kurzen Besprechung über die Arbeiteroerhältniffe, an denen sich die Abgg. Trimborn (Ztr.), Weinhausen (fortschr. Vp.). v. Graefe (kons.), Dr. Erdmann (soz.) beteiligten, fand ein Antrag auf Schluß der Debatte Annahme. Angenommen wurde eine fortschrittliche Resolution über die Regelung der Dienst stunden der unteren Beamten und den Er holungsurlaub. Bei den folgenden Kapiteln gab es nur unwesentliche Anregungen und Wünsche, denen Generalmajor Wild v. Hohenborn Prü fung zusagte. Beim Neubau des Militärkabmetts trat Kriegsminister o. Falkenhayn nochmals für die Vorlage ein. Abg. Erzberger (Ztr.) ging noch auf die gestrige Rede des Abg. Dr. Liebknecht ein und bemerkte, Laß feine Angriffe auf die Firma Tu feig! k6 j Roman von Reinhold Ortmann. «SchllM Und — was Eva besonders wohltätig empfand — sie stellte keine neugierige Frage — weder nach dem eigentlichen Wegziel ihrer Begleiterin, noch nach der Ursache ihrer Hin fälligkeit. Am Ende einer der schmalen Gassen, die sie langsam durchschritten hatten, blieb sie stehen. „Weiter kann ich nicht mitgehen," sagte sie, „denn ich werde schon lange zu Haus er wartet. Aber Sie können es nun auch nicht mehr verfehlen. Wenn Sie hier geradeaus gehen, kommen Sie zur Seilergasse. Und die mündet in die lange Uferstraße ein, wohin Sie doch wohl gehen wollen." Eva suchte in ihrer Kleidertasche nach ihrem Portemannaie, um die aufopfernde Füh rerin durch ein Geschenk zu belohnen. Aber erst jetzt fiel ihr ein, daß sie gar nicht daran gedacht hatte, sich mit Geld zu versehen, und daß sie ohne alle Mittel dastand. Die Röte der Beschämung stieg ihr in die Wangen, und plötzlich zog sie mit raschem Entschluß den kleinen, geringwertigen Ring vom Finger, den sie als ein Konfirmationsgeschenk ihres Vaters seit Jahren als einzigen Handschmuck getragen und drückte ihn in die Rechte des Mädchens. „Nehmen Sie das als Dank und zur Er innerung an unseren gemeinsamen Weg. Ich habe nichts anderes, das ich Ihnen geben könnte!" Sie ging weiter, in der Richtung hin, die ihr von dem Mädchen bezeichnet war, und während sie sich mühsam dahinschlepvte, be ständig eine Stütze an den eiskalten Mauern der Häuser suchend, ahnte sie nicht, daß Mi nuten lang die Augen des Mannes auf sie gerichtet waren, der jetzt auf ihrem Todeswege alle ihre Gedanken erfüllte — des Mannes, den sie so über alles liebte, daß sie lieber aus dem Leben floh, ehe sie ihren jungen Leib und ihre unschuldige Seele einem andern überant wortete. Da, wo die Seilergasse in die Uferstraße einmündete, stand ein Schutzmannsposten. Er war hier nicht ganz überflüssig, denn die Gegend erstellte sich keines sonderlich guten Rufes. Er verfolgte sie eine kleine Weile mit den Augen, dann trat er am sie zu. „Was ist Ihnen denn. Fräulein?" fragte er teilnehmend. Sie sind doch nicht krank?" „Sie sollten sich doch lieber erst ein bißchen ausruhen." „Lier nebenan ist eine anständige Kaffeewirtschaft, wo Sie sich er holen können. Wenn ich Sie dahin bringe, haben Sie keine Belästigung zu fürchten. Kommen Sie! Es sind nur zwei oder drei Häuser." Eva fühlte, daß es das beste gewesen wäre, ein/n Vorschlag anzunehmen, aber sie erinnerte sich, daß sie nicht imstande sei, auch nur die ge ringfügigste Erquickung zu bezahlen. Und darum sagte sie in ihrer Ratlosigkeit gerade heraus: „Ich danke Ihnen. Aber ich kann Ihre Freundlichkeit nicht annehinen, denn ich habe kein Geld." „Na, wenn es weiter nichts ist. Mit der Kleinigkeit für eiue Tasse Kaffee oder Tee will ich Ihnen wohl ausbelstn. Sie können mir's ja zurückgeben, wenn Sie mich gelegentlich mal Wiedersehen." Nun durfte sie sich wohl nicht länger sträuben, und in willenloser Ergebung folgte sie ihm in das niedere Kellerlokal. Der Schutz mann sprach ein paar Worte mit der hinter einer Art von Schänktisch hantierenden Wirtin, und nachdem die Frau einen prüfenden Blick auf die jetzt am gänzen Leibe zitternde Eoa geworfen, sagte sie freundlich: „Sie können sich nebenan in der Wohn stube aufs Sofa setzen, bis Sie sich erholt Haden. Ich werde Ihnen ein Glas Glühwein machen. Das wird Ihnen am schnellsten wieder auf die Beine Häfen." Eva gehorchte mechanisch, und fast ohne zu wissen, was mit ihr geschah. Völlig entkräftet sank sie in die Ecke des harten, verschlissenen Sofas, und als die menschenfreundliche Frau fünf Minuten später mit dem stark duftenden, dampfenden Glüh wein zu ihr trat, rief sie sie vergebens an, um sie aus ihrem vermeintlichen Schlummer zu wecken. * * * Kaum fünfzig Worte waren auf ihrem ganzen Wege zwischen Rudolf und Helmut gewechselt worden, der Baumeister hatte sich ohne Widerspruch der Führung seines Vetters überlassen: aber je näher sie dem Flusse kamen, desto stärkere Bedenken gegen die Zweckmäßig keit eines so plaulosen Vorgehens schienen in ihm aufzusteigen. „Täten wir nicht besser, Helmut, uns zu nächst mit einer Anfrage an die Polizei zu wenden?" saate er. „Es könnte doch lein. rief. Sie waren es mit solchem Wort, über, vorsichtig sein. Helm !st"ebe x E vor i »bx °Uf d - L h-l A ", Mn V-rt so aufs Geratewohl zu suchen." .„L Sie brauchten nicht mehr rveUM um das Amtslokal zu finden: aber uende Beamte wußte ihnen keine M 1 geben. . Er ging in das anstoßende E A kam nach einiger Zeit mit einem leute zurück. Es war derselbe. am Ausgang der Seilergasse so nommen hatte. Und da es nach lung sür Helmut und Rudolf keB^AI unterlag, daß es wirklich die suchte gewesen war, mit der er regte sich aufs neue die fast s«^ Hoffnung in ihren Herzen. U Auf ihre Bitte erklärte der Bea gleich bereit, sie in das Kaffeclow' MI und fast im Laufschritt legten die M den kurzen Weg zurück. Helmut war der erste, der m»" I der höchsten Seelenangst die Stuss M treppe hinabstürmte. , „Was ist aus der jungen DAhcÄ i der Sie vorhin Aufnahme tssw F er atemlos der verwunderten F/I „Wohin ist sie von hier aus „Wenn Sie die meinen, A bat,/! Schutzmann da vorhin gebraust",^ sie es wobl bleiben lassen sollet Hetzen. , daß man — nun, daß man dort beB'' i wüßte." Der junge Arzt war zusammengessMt ' „Wenn sie ihr Vorhaben auSgest^MMs meinst du?" erwiderte er dum/„W^- hast recht! Ich weiß, wo sich die s ss dieses UferbezirkS befindet. Laß gehen! Es hat wohl auch keinen v Goerz einer Denunziation zugrunde E den Staatsanwalt zweimal zu ergevM tzinc Ermittlungen veranlaßt haben. - torbe». Liebknecht habe also eine angesehene „ Wer Firma zu Unrecht beschuldigt. .er Kaise Damit war dann die zweite Militär-Etats beendet und das Haus gl^hr^n t zu der Beratung des Hrm. E Etats für Kamerun. Kuch der Sie wurde durch eine lange Rede ' Wels (soz.) eröffnet, in der er die Wssm Do tung als durchaus unzulänglich bene'Friede Die Trennung von Weiß und SchEselgien r sich gar nicht durchführen und so mMnzessin Hinweise, daß die Enteignung aus st aubigen Gründen notwendig wäre, hinfällig, „schlossen Staatssekretär Dr. Solf wies ' «teilung hauptung. das Telegramm über dB yierei sichtigten Aufstand der Duala sei " Vung fiel Arbeit, mit Entschiedenheit zurück. Tix H Abg. Dr. Paasche (nat.-lib.) bemB tzaterla» die Duala-Denkschrift eine schwere BelerM des Reichstages und der Regierung ff» Wnz sie sei keine Abwehr der RegierungsdeBihxmaäst sondern ein Angriff. rr Prinz Abg. Ledebour (soz.) nahm den V >n der Fl der Duala-Denkschrift, RechtsanssffSnie. Halpert, in Schutz. Abg. Dr. Ortel '> Rechtsanwalt Dr. Halpert habe sei^ strzeschaff schrift dem Reichstage zugehen lassen, Mckaus" Beleidigungen gegen die Regierung A durch l Diese Drucksache habe VizepräsidEjngxMs Paasche mit Recht zurückgehalten. . ,Mck. l Diesen Standpunkt teilten auch die'rd. Redner der bürgerlichen Parteien. /Ein n Nach 8V-stündiger Sitzung vertbj^j^ darauf das Haus. ^iinaipo fustbaUkampf Paris— Berlin, ''".Mbuch i Im vorigen Jahre hatten die in i ihrer Hauptstadt einen Sieg über DssZEicherh verzeichnen, in diesem Jahre hat A/Pichtung. zwei Toren über Paris gesiegt. DsMel übl zösische Mannschaft konnte kein Tor an d — 16 000 Menschen wohnten im Deinn Stadion dem Wettkampf bei, obss^ »we gn Wetter recht ungünstig war und lM Ein rä Regenguß noch vor Beginn des SpMer T^gx Veranstaltung ernstlich zu gefährden dstld do^ g Wer hätte das vor zehn Jahren § Melm, i 15 000 Manschen, zum größten Teils/ Lynam Norddeutsche sahen zweimal Dreiviersssi- Paket, einem Fußballspiel zu, von dem ,ħeren S wenigen Jahren angesehene Schrissvtengarbe Deutschland behaupteten, „dieser rohe der Sst amerikanische Sport" sei dem deutsches.»^ Dien so fremd, daß er sich nie bei uns "Ret, daß machen werde. Auch hier wieder WMe verst auf ein Verdienst des Reichsausschuss/Der tzi olympischen Spiele, der durch stoss Mal. wußte Organisation den Sportgeda» f 8^'^ immer weitere Kreise getragen hat. Ausmar Staatsministcr v. Podbielski, der. des Sports, hat einmal geschriebf/Mr schlossencs Handeln, eine Dosis Materials e schnelles Denken, ein bißchen Draufga"Mr gesunde Kraft, frischen Mut, NiMAich^ ° kernige Jugendlust — das alles ^te Fußballspieler nicht vermissen lassen. „Mieden r Worte erschöpfen das Wesen des Mn spieles — nicht allein Beine spffsttzj,, , einander, sondern zwei Willen, zwe> '»hard m genzen. Mgex M Das zeigte sich am Sonntag gan» ih, " Von vornherein griffen die Franzoss,, d an, aber es gelang ihnen nur sehr sssM.„ Ball vor das feindliche Tor zu bA! l Me Die Kämpfe spielten sich meist vor fischen Tor ab. Es war ein Sieg deuM. M überlegter Spielweise gegen die Vh^ d schnellere, hitzigere, aber auch schnell mende Spiclweise. Ein friedlicher H Eirad/ vor allem zeigte, wie der Sport >neh'gM, . " Diplomatenkünste eine Brücke voN'^ff'cher Land und von Volk zu Volk ><Uung Mit einem Hurra, in das K Franzosen einstimmten, schloß das "" das nur einmal einen peinlichen zeitigte, als die Franzosen in dec Vs nicht ganz regelgemäß zu spielen das Publikum ihnen Worte wie „SaN, t; A ^er
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