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Amtsblatt Kr -ie Ortsbehörde und de» Gemein-eratz« Bretnig Lokal-AMiger für die Ortschaften Bretnig, Großröhrsdorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag '/,ii Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag */»11 Uhr ein,»senden. Lckrifileikmg, Druck unö Verlag von N. Schurig, Bretnig. 24. Jahrgang Mittwoch, öen 26. Mai 1914. Gehöften amtlich festge- Textiltndustrie im Vogt- Gemeinden uns 19 stellt worben. — Wie sehr die in u. dann in schönem Gleitfluge glatt zu landen. Trotz der noch frühen Stunde hatte sich rasch eine teil» hilfsbereite, teils schaulustige Menschen menge, sogar per Rad au« den umliegenden Ortschaften einzesunden. Der so unerwartet hier gelandete Flieger »ar Leutnant Günther au« Berlin. Er war angeblich bereit« am frühen Morgen aufgestiegen und befand sich auf dem Fluge nach Wien. In der Gegend oon Pirna sei er in einen derart dichten Nebel geraten, daß er die Orientierung verloren, und so nach Kamenz gekommen sei. In der Meinung, er besinde sich in Bautzen, unter nahm der Militärflieger hierselbst dir Zwischen landung. Rasch und sicher erhob sich nach etwa 10 Minuten das Flugzeug mit seinem Führer zum Weiterfluge. Bald nach 7 Uhr überflog e» Elstra und nahm von dort die Richtung nach Bautzen. Neustadt, 17. Mai. Kin großer Sacha- rtnschmuggel wurde gestern nachmittag an der nahen böhmischen Grenze von österreichischen Finanzbeamten entdeckt. 2 Holländer, die von Neukirch aus über Steinigtwolmsdorf die Grenze passierten, hatten, ohne die Zollstraße zu be nutzen, 80 Pfund Sacharin über die Grenze gebracht. Der Schmuggel war indes verra ten worden, und die österreichischen Beamten setzten nun den Schmugglern im Automobil nach. In Hilgersdorf, hart an der sächsischen Grenze, konnten die Holländer eingeholt und verhaftet werdev. Sie wurden an bas Be zirksgericht Schlucker.au eingeltefert. Es wird vermutet, daß sich weitere Schmuggler hollän discher Nationalität hier in der Nähe der Grenze aufhalten, sodaß diese unter scharfe Beobachtung gestellt worden ist. — Der Wehrbeitrag in Z i t t a u beziffert sich auf 563 265 Mk. bei einem b-itrags- pflichtigen Vermögen oon 126 000621 Mk. — 40000 Einwohner hat die Stadt Zittau bald erreicht. Am 30. April d. I. wurden 39915 Einwohner gegen 39 024 am gleichen Tage de» Vorjahres gezählt. Da« 40. Tau send dürfte in den nächsten Wochen voll werden. Radeberg. Die Festnahme desjenigen Schwindler», der seinerzeit in einem hiesigen Geschäft Einkäufe besorgte und sich bei dieser Gelegenheit Geld erschwindelte, um angeblich eine Nachnahme einzulösen, konnte jetzt in Bühlau erfolgen. Der Bursche hatte sich in unserer Stadt al» Gutsbesitzer aus Groß röhrsdorf ausgegeben. Er entpuppte sich bei seiner Festnahme als ein entlassener Zucht haussträfling Namens Israel au» Neugersdorf. Dresden. Die Maul- und Klauenseuche ist am 1k. Mai im Königreich Sachsen in 15 lande darniederliegt, beweisen dis Aussuhr- mengen von Spitzen und Stickereien au« dem Hanvelskammerbezirke P l a u e n i. V. nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Der Wert derselben betrug im Jahre 1912 rund 24 Millionen und ist 1913 auf rund 12 Millionen, also auf die Hälfte zurückge- gangen. Zwönitz, 18. Mai. Am Sonntag vor mittag lockte der 14 Jahre alte Knabe Döring von hier, der zu Ostern die Schule verlaffen hatte, da» 9 jährige Mädchen Schlüffe! in den zwischen hier und Dorfchemnitz gelegenen Wald, verband ihm dort die Augen und versuchte es zu vergewaltigen. Als sich das Mädchen wehrte, brachte ihm oer Verbrecher mehrere Schnitte mit einem Messer om Halse bei und verletzte es schwer. Der Täler ist flüchtig. Infolge sofortiger ärztlicher Hilfe dürste e» möglich sein, das schwer verletzte Kind am Leben zu erhalten. Leipzig, 15. Mai. (Bestrafte Steuer hinterziehung.) Die verwitwete Privat« Pauline Petermann von hier war «egen mehr jähriger Steuerhinterziehungen von der Steuer behörde in eine Geldstrafe von 4000 Mark genommen worden. Gegen diese» Strafmandat beantragte Frau Petermann gerichtliche Ent scheidung. Die 2. Strafkammer de» Land gericht« erhöhte die Geldstrafe auf 16000 Mk. In der Verhandlung hatte sich herau«. gestellt, daß Frau Petermann um 400 000 Mk. zu niedrig zur Wehrkeuer eingeschätzt war. Leipzig, 17. Mai. 4 Selbstmord« waren am Sonnabend in Leipzig zu verzeichnen. In Leipzig-Schleußig erschoß sich ein Ehepaar, während der Mann sofort tot war, konnte die Frau noch lebend in da« Krankenhaus über führt werde«. Da» Motiv zu der Tat konnte noch nicht festgestellt werben. Ferner wurde ein Buchhalter unter schweren Vergiftung«- erscheinungen in da» Krankenhaus eingeliefert, ws er alsbald verstarb. Die Erörterungen ergaben, daß der Mann eine größere Menge eines Schlaspulvers zu sich genommen hatte, um seinem Leben ein Ende zu machen. Un glückliche Liebe soll ihn dazu getrieben haben. Schließlich wurde dis Leiche eines seit einigen Tagen vermißten 29 jährigen Schlosser» ge landet. Auch hier wurde Selbstmord festzestellt. Leipzig. Der Führer des Mazdaznan« bundes, David Ammann, der amerikanischer Staatsangehöriger ist, «ar vor einiger Zeit ol» lästiger Ausländer von der Polizei au» Sachsen ausgewiesen worden, da die von ihm vertretene Lehre al« schädlich anzusehen »st. Hiergegen hatte Ammann Rekurs bei der Kreishauptmannschaft eingelegt, der jedoch al» unbegründet zurückgewiesen worden ist. Da mit ist die Ausweisung bestätigt worden. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend lementsprei» inkl. des allwöchentlich beigegebenen «Illustrierten Unterhaltungsblattes" Ijährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark sinnige, durch di« Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowi« Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlichen Zeitungrboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder« Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. — 6L. Für Lehrherren. Nachdem die Probezeit der Ostern in die Lehre getretenen Handwerkslehrlinge allenthalben abgelaufen ist, wird von der Gewerbekammer erneut daraus aufmerksam gemacht, daß die Lehrlinge von NichtinnungShandwerkern bei der Gewerdekam- mer unter Einreichung eine« Exemplare« de» abgeschlossenen Lehrvertrage» anzumelden sind. , Bei Einsendung des Lehrvertrage» an die Se- - werbekammer hat der Lehrherr eine Gebühr > oon 3 Mk. für die Einschreibung jedes Lehr- ' lings in die bei der Kammer bestehende Lehr- lingsrolle einzuzahlen, die erforderlichenfalls - im Wege der Zwangsvollstreckung eingezogen - werden kann. Gleichzeitig mit der Anmeldung , der Lehrlinge haben die betreffenden Lehrmeister, soweit dies nicht schon geschehen ist, erstmal« der Kammer ihre Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen nachzuwetsen. Denjenigen Richt innungshandwerkern, die ihre Lehrlinge also noch nicht bei oer Gewerbekammer angemeldet haben, wird hierdurch geraten, das Versäumte umgehend nachzuholen, da sie sonü wegen nicht erfolgter Anmeldung ihrer Lehrlinge Bestra fung gemäß g 103 n Absatz 2 der Gewerbe ordnung ,u gewärtigen Hiden. — Kirchenräuber durchziehen seit einiger Zeit Sachsen, ohne daß bisher ihre Spur ge funden werden konnte. Zuerst wurde ein Kircheneinbruch aus Pulsnitz gemeldet, kurze Zeit später aus Hainüderg; jetzt sind die Diebe in Brand-Erbisdorf mit Erfolg in die Kirche eipgedrungen, und neuerdings haben sie sich nach der Chemnitzer Gegend gewandt, wo sie in Mittelbach Beute machten. Die Diebe heben meist runde Fenster der Kirche aus und dringen durch sie ins Innere. Die Gefäße wuchten sie mit Brecheisen auf. Auf diese Weise sind ihnen schon nicht unerhebliche Beträge in dis Hände gefallen. — (Gültigkeit eines Testament», das gar nicht mehr vorhanden ist.) Ein Bauer hatte in einem Testament seinen Bruder, al« den Nachfolger im Besitze eine» Gute», bevorzugt. Am Lage vor seinem Tode schrieb er nun im Beisein seiner Schwester ein andere» Testa ment mit Schiefergriffel auf eine Schiefer tafel, de» Inhalt», daß er letzlwilltg verfüge, alles solle in zwei gleiche Teile geteilt werden. Oct, Datum und Unterschrift fehlte nicht. Dieses Testament löschte dann der zuerst be vorzugte Bruder au» Aerger und Neid au«. Er glaubte, daß nun das frühere Testament seine Gültigkeit haben werde. Es wurde daraufhin der Klägerin ein Eid auserlegt über die Form und den Inhalt des letzten Testaments, und nach Ableistung des Eides entschieden, daß die letztwillige Verfügung auf der Schiefer tafel zu Recht bestehe, obwohl es also gar nicht mehr war. Der interessante Fall dürfte für ähnliche Fälle der Vernichtung eine» Testaments bemerkenswert sein. Hauswalde. Am Sonnabend nach mittag verunglückte ein junger Radfahrer aus Bischofswerda hierselbst dadurch, daß er mit seinem Rade an die Scheune beim Hartmann- schen Gasthofe fuhr und so heftig mit dem Kopfe an diese rannte, daß er einen Schädel bruch erlitt und außerdem noch verschiedene Verletzungen am Körper davontrug. Auf ärzt liche Anordnung hin wurde der Bedauerns werte nach dem Bischofswerdaer Krankenhaus gebracht. Kamenz. Eine Fliegerlandung in Kamenz brachte der letzte Sonntag. Kurz vor 7 Uhr morgens wurde aus den Lüften das eigenartige Surren eines Flugzeuge« hörbar; gar bald hatte man auch ein solches entdeckt. Es schwebte über Jesau und näherte sich dem hiesigen Exerzierplätze. Ueber demselben schraubte der Pilot das Fleugzeug in Spirale» aus der Höhe vis auf etwa 20 Meter herab, um ffentliche Gemeinderatsfitzung in Bretnig am 15. Mai 1914. itzungtleiter: Herr Gemeindeoorstand Adolph Petzold. »ssend.- 13 Gcmeinderatsmitglieder und 2 Zuhörer. wird die Genehmigung dir Kgl. Amts« lwannschast zur Verwendung de» Spar- iüberschuffe« in der »om Gemeinverate «mlen Art und Weise zur Kenntnis ge- L t. ' Man teilt mit, daß der Landtag Wal- ' - >s nur noch für da» 4. Vierteljahr 1913 die ' ' hung der Verpflegkoslen für untergebrachte ' ' nkranke übernehmen wird. t die Einladung de» Gesangvereins iur Kenntnisnahme vorge- referierl Herr Georg Gebler über die d« Seldsteinschaltung der Slraßen- Mung durch die Gemeinde. Der Ge- ^5-^irat beschließt einstimmig, die Selbstetn- im Laufe dieses Sommers einzu- tritt in die Beratung über oie An- Ung eines Sprengwagens. Die Ange- , Is s hiit wir» zur weiteren Klärung dem Bau« - 1,77-' . 09S,- . 1,7^' „ vSS, - » OK' . 0.40-', „ oM'! . VA- „ oA-i : K' . 1,»-' Dazu Kombella-Seife, 50 Pfg, erhältlich bei Theodor Horn. Dem Gemeinderote gehen keine Bedenken özM, °Ä den Abbruch des Hauses Nr. 148 und dlN«-« oAmmenl^ der beiden Grundstücke ,' Nr. 9 und 10 bei. Die Beantwortung IlÜk"Einzelnen Fragen der Kgl. »mtshaupt- liaft wird dem Herrn Gemeindevorstand >t"ch c^,Da die Kzl. Amtshauptmannschaft bei der Klaffen zur Wahl zum Ge- ^e Heranziehung der Kirchen- und nicht zugibt, so beschließt man, Ortsgesetzes in Bezug auf —-<,°"ung der betreffenden Paragraphen in Sitzung vorzunehmen. schreitet man zur 2. Lesung der Steuer- Ne Steuerordnung wird hierbei syft^ " in »origer Sitzung bestimmten Ab» Eau'OMNgen angenommen. Zu bemerken ist ImE- ' daß ein Antrag Zschiedrich», den 8 2 E" Ä , hin ab,„ändern, daß die Kirche bet ausgeschallet werde, Kimmen abgelehnt wird. In Bezug auf 4 Abs. 1 «ird die Staatsgrundsteuer- -12 °/o festgelegt und die Schwan- 8 Lustbarkeitssteuer betr., . öffentlichen Kostüm- und Masken- killen . Mk., für die Aussicht 5-10 Mk. IW' die Feuerwehr 5—10 Mk. erhoben. ^"ms-Masken- oder Kostümbällen werden M für die Aufsicht 3—5 Mk. und für 3-6 Mk. erhoben. Bei einschließlich etwaigen werden erhoben: bis 12 Uhr nachts itU" «s, für jede Stunde länger 1,50 Mk. '»de "'"'" Tanzvergnügen und zwar bei " vorbereiteten oder unvorbereiteten ^ien werden erhoben: bis 12 Uhr >,! und für jede Stunde länger E' Die Abstimmung über die ge- ergibt 10 Stimmen für z Stimmen dagegen. — 'ÄÄ-M «nd «LÄstkch-s. 18. Mai. Das Zeppelmluft- i ä' I ' das zurzeit in Dresden statio- v - fuhr heute früh halb 7 Uhr, aus ^Lt» Uebungsfahrt begriffen, in ? "ach Bischofswerda zu. Nach es wieder zurück und fuhr Die Hin- und Rückfahrt s "ch b-^s konnte oon hier aus recht "buchtet werden. — Da ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los! In Böhmen wurden des Felle» wegen Bisamratten au« Amerika eingeführt. Den Tieren gefiel die neue Heimat so gut, baß sie sich »u« Dankbarkeit als äußerst fruchtbar erwiesen und, entgegen der Ge pflogenheit in Amerika, eine große Anzahl oon Jungen warfen. Jetzt ist die Bisamratte zur Landplage geworden. Das Ackerbau« Ministerium setzte 2000 Kronen Belohnung für ein Vertilgung-mittel der Rager» au«, der den Dämmen und Flußufern so großen Schaden zufügt. Kirchennachrichtcn von Bretnig. Donnerstag den 21. Mai: Himmel« f a h r t » f e st. ^9 Uhr: Festgottesoieust, Text: Ephes. 1, 20—23.