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Allgemeiner Anzeiger : 25.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191403255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19140325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19140325
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-25
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 25.03.1914
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und wollte j'rade det umschtrittene Vieh wieder in sein Vaschlag brinq'n, da kommt der Kläjer und saacht io recht madich: „Wat soll der Bastard sind?" Een echtet Menorcahuhn, sage ick. Mensch, lasten Se det bloß keen Hern, schreit er los, wenn det eene Menorca is, denn bin ick Kaiser von China. Se kenn zufrieden sind, wenn det een Kenner vor een Hamburjer Landhuhn estimiert. Det is eene Kreizung von eene janz je- wehnliche Dorfhenne und een ianz jewehnlichen Laubenhahn. Un als ick widersprach, siechte er mit een malitioset Lächeln hinzu: Lesen Se man mal BrehmS Tierleben. Ick bitte Jhn'n, Herr- President, als Brehm Üet Buch schrieb, muhte noch keen Mensch wat von moderne Hiehner- kreizungen. Ratierlich kam ick mit den Sach- vaständijen nu in Konflikt, un als er mir sachte, ick kann mit mein' Hiehnervastand woll Eier essen, aber keene Lejer jrohziehen, ick, wo ick zweemal een vierten Preis jekricht habe, da ha' ick mir nich mehr halten kenn' un hab denn uff jewaltsame. Weise jede Meinungsvafchiedenheit beseitijt. Bei die bemitleidenswerte Unkenntnis, die der Mann mit Frechheit an den Tag lejte, war nischt anders zu machen. Wenn ick aba ehrlich sein soll, dann muß ick bekenn', det mir die Ohrseije leid dut, schon deshalb, weil der Mann — jetzt mein guter Stammjast is. Mit dieser Wendung, die allge meine Heiterkeit auslöste, war für den Vorsitzenden die Möglichkeit gegeben, noch in letzter Stunde einen Vergleich vorzuschlagen, der auch ange nommen wurde. Herr Persing erklärte sich für vollkommen befriedigt und zog die Klage zurück. Arm in Arm verliehen die beiden Versöhnten den Gerichtssaal. r au! kMl' «um»' .Mois lwip6 euO ut gk 8chwere Lckiffskataftropben. 76 Menschen im Hafen von Venedig ertrunken. anü' n Ls! naä" 'aW g ß! moM ! sei" Bah«' it be ¬ er he- c no§ :h vel' NN d>« tik dek tz. M !s di« untes' mr M ^r de« ial di« rdlunS e V-r' 7, IM on der einmal in, dec ter del ahns , iB rung^ isgese! Im Hafen von Venedig ereignete sich bei Hellem Wetter nachmittags eine folgenschwere Mffskatastrophe, wie aus folgendem Bericht hervorgeht: Ein kommunales Damdtboot aus Tanta Elisabetha al Lido mit 80 Per sonen an Bord stiess mit dem Torpedo boot „36 T" zusammen, das eine Plätte und ein grosses Floss schleppte. Der Zusammenstoß war ungemein hcstig, das Dampfboot wurde glatt entzwei- zcschnittcn und sank sofort. Sämtliche in der Kajüte befindlichen Passagiere ge rieten unter Wasser: die Mehrzahl von ihnen ist ertrunken, zwölf Personen wurden gerettet. Die Unglücksstelle wurde sofort abgesperrt Und in einem grohen Rmkreis das Master uhgesucht. An dem Uettungswerk beteiligten Uch Taucher und auch ein österreichisch - un- Arisches Schleppschiff. Die Ursache der Kata- »rophe ist noch nicht festgestellt. Es beisst, daß m Führer des Bootes, sowie die Passagiere die Flüge eines Wasserflugzeuges beobachtet M dabei die Annäherung des Torpedo bootes nicht wabrgenommen haben. In der Nordsee gerammt. . Auch in der Nordsee hat sich wenige Stunden Wer ein schweres Schiffsunglück zugetragen, "us Antwerpen wird darüber gemeldet: Nach einer drahtlosen Depesche hat der deutsche Passagierdampfer „Kaiser Wil helm der Große" nachts in der Nord see einen Dreimaster angerannt und i» den Grund gebohrt. Der „Kaiser Wilhelm der Große" hat drei Stunden nach den Mannschaften des untergegangenen Dreimasters gesucht. Die Nachforschungen blieben jedoch in dem herrschenden dichten Nebel völlig ergebnislos. Alsdann setzte der „Kaiser Wilhelm der Große" seine Fahrt fort. Wie aus Bremen ergänzend berichtet wird, M der Lloyddampfer keine Beschädigung er sten. Der Dreimaster sank in SO Minuten. Der Name des gesunkenen Schiffes, von dem ?an auch bei Tage keine Spur fand, ist un bekannt. ll zur gte sic ibens' ! letzte» l irübck l st ein " -wand enbar j nichts I unsich l M die : uisend nneM' über Sach« r Aul' untc« noch mell« hab« Zrlo>» vürdf liebes drei» uveR mlsiA« ein««' n W orderS M ag bet en si>t Sodek' Miti-> AbB ortschl lf zu meist? W 'te ek, ,eesiotst eil das nd dst bunge» Groß' " durch ld de» Front' üffe die beroer' « aus sie sei' haben- m oel' ont M' >er ein« ntdieun ls B-'' r Best en fM nd de» Katiunß schiffet cechnen deutsch' tq-Sol' aktiven Von unä fern. Verhaftung der Aufrührer in der Bcr- h»cr St.-Paulus-Kirche. Die Ausschrei- Mgen radikalpolnischer Elemente in der St.- i-aulus-Kirche in Berlin-Moabit am Sonntag Werden voraussichtlich ihre gerichtliche Sühne Wen. Wegen Störung des Gottesdienstes, Beschimpfung von Geistlichen. Hausfriedens- Mchs und Aufruhrs wurden bereits zwei der --wpttumultuanten festgenommen, während eine Anzahl weiterer Beteiligter die Versuchung eingeleitet worden ist. Der Spiegel als Vcrhüter von ^taßenbahnunfällen. Trotz aller Warnun- der Schaffner, trotz des Schildes „Linke Md am linken Griff" über dem Trittbrett , ninien noch immer viele weibliche Fahrgäste U Fall, da sie es nicht begreifen, daß sie die Außenbahn mit dem Gesicht in der Fahrt- Mung verlassen sollen. Die Verwaltung der Mischen Straßenbahn in Düsseldorf will sich un die — Eitelkeit der Damen — nach an- ,°bnck> erfolgreichen amerikanischem Vorbild — Nutze machen. Sie läßt an Stelle des Schildes LA Hand am linken Griff" einen kleinen Mallspiegel anbringen und rechnet damit, M die weiblichen Fahrgäste noch auf dem Mbrett einen „letzten Blick" in den Spiegel Mm und so notgedrungen in der Fahrt- absteigen werden. Vielleicht hilft das! ^Verhaftete Warenhausdicbc. Den Be dungen der Kölner Polizei ist es gelungen, LA gefährlichen Diebespaar auf die Spur LsAmen, das jahrelang in großen Waren- Di.M bedeutende Diebstähle ausgeführt hat. mau hatte stets eine große, aufklappbare H M bei sich, in der sie die gestohlenen ^Mstände verschwinden ließ. Sie trat MA elegant auf, trug ein Pelzjackett im hL, von 2000 Mark und große Federhüte, die Angestellten sicher gemacht wurden. Und ich will mich nicht aufs Leugnen MAn. Wir haben unterwegs im Speise- , gM" Ein bißchen scharf gekneipt. Die an- Me Gesellschaft hat mich dazu verführt." t schL erhielt keine Antwort und jetzt erst » er sich zu erinnern, daß das Haus, in t MA. zurückkehrte, bei seiner Abreise ja ein Trauer und der bangen Sorge ge- M L^ar. I k°Mrbe plötzlich emst und wandte sich M A jungen Arzt: ^Mr-gens hat es doch hoffentlich nichts ^lv^Es zu bedeuten, daß ich dich noch K 'Puter Stunde hier vorfinde, Helmut? Mtxr?. Eva Loch nicht etwa wieder war froh, daß das Gespräch sich -K L.rmem Gebiet zuwandte, auf dem er o°°Efangen bewegen konnte. Der Wahr- A Muß gab er Auskunft über das Bcfin- ,r jungen Patientin. Und Rudolf E» ^tert auf. Sofort hatte er seine > L,Löblichkeit wiedergesunden. I »A,' das lasse ich mir gefallen. Du hast H MdMd mich für alle Zukunft zu deinen jl L »LA gemacht. Aber ich wußte freilich VM-vElu, daß wir keinen besseren Arzt l VU^ben. Natürlich ist es auch deine I ^j»°j'baß wir sie jetzt so bald als mög- k L»? Kurort oder sonstwohin schicken, .ü ichncller und besser erholen wird, durch ihre gesundheitlichen Vor- l niA^de berühmten Stadt." ! V bau er an diesem Abend er- V, ' bürte Helmut ans seinen Worten t heraus, als den lebhaften WM der unbequemen Schwägerin so Bei ihrer Verhaftung fand die Polizei be deutende Vorräte gestohlener Waren in einem Keller, den die Frau eigens zur Aufnahme des Diebesguts gemietet hatte, und der Waren im Wert von etwa 15 000 Mark barg. Ins gesamt soll sich der Wert der gestohlenen Gegenstände auf etwa 30 000 Mark belaufen. Ein Schulbaus eingeftürzt. In Popie- lowo-Tremessen (Prov. Posen) ist das Schul haus kurz nach Schluß des Unterrichts ein gestürzt. Die Kinder hatten das Haus bereits verlassen, und so ist glücklicherweise niemand zu Schaden gekommen. Streit um einen Fund. In Dobel im niederbayrischen Rottal hat ein Bauersknecht unter dem Fußboden des Speichers 200 Gold gulden, 200 Kronentaler und 200 alte bay- Zyklon ins Meer ausliefen, sind wie durch ein Wunder achthundert glücklich gelandet. Das Schicksal der übrigen 9200 ist unbekannt. Die Zahl der auf der Atschuiewsker Land zunge während des Zyklons Ertrunkenen ist auf 3200 festgesetzt. Lerlmer kwmor vor 6erickt. Ei» „schlagfertiger" Lanbcnbudiker. „Also ick iveeß nu Bescheed, wenn wieder eenmal een Sachvaständija mit mir een Ding drehn will, denn sage ick von vornerin Danke scheen; denn wenn een Sachvaständija mang is, denn bin ick imma jeliefert. In mein'n Prozeß von wesen den roochnenden Ofen hat ooch —" — Vors.: Nun warten Sie erst einen Augenblick, bis ich Sie fragen werde. Der Angeklagte, Restaurateur schnell als möglich zu entledigen. Und so stark hatte Fannys Schilderung bereits auf ihn gewirkt, daß es sich wie ein Gefühl des Widerwillens in ihm regte. „Darüber zu sprechen, wäre jetzt wohl noch zu früh." erwiderte er. „Für die nächsten Wochen wenigstens ist an einen Wechsel des Aufenthalts unter keinen Umständen zu denken." Der Baumeister hatte sich einen Stuhl an den Tisch gezogen, und wieder machte er den Versuch, Fannys Hand zu ergreifen. Aber auch diesmal wußte sie es zu verhindern. Die Situation wurde für Helmut nachgerade eine so peinliche, daß er es für angezeigt hielt, sich zu entfernen. „Willst du schon fort?" fragte Rudolf, ohne daß der Ton feiner Rede einen besonders lebhaften Wunsch offenbart hätte, den Besucher zu halten. „Hoffentlich ist cs nicht meine unvermutete Ankunft, die dich verscheucht." „Selbstverständlich nicht. Ich mar bei deinem Eintritt schon auf dem Punkte, mich zu empfehlen. Herzlichen Dank jür die liebe volle Gastfreundschaft, verehrte Frau Cousine." Fanny ließ es geschehen, daß er ihre Hand küßte. Und sie fand sogar Gelegenheit, ihm einen Blick zuzuwerfen, für dessen heißes Flehen er keine rechte Deutung hatte. Der Baumeister schüttelte ihm kräftig wie vorhin die Rechte. Plötzlich aber fiel ihm noch etwas ein. „Da habe ich übrigens noch eine große Neuigkeit für dich, Liebster! Willst du wissen, wer der angenehme Gesellschafter war, van dem ich eben gesprochen? — Es war dein alter Freund Egon v. Lettow." Da, wo Fanny an dem Teetische stand, gab es in diesem Moment ein Klirren, denn der Löffel, mit dem ihre schlanken Finger mechanisch gespielt hatten, war ihr in dem selben Augenblick entglitten, da ihr Mann den Namen seines neuen Bekannten genannt. Unwillkürlich blickte Helmut auf und er sah, daß ihr eben noch marmorweißes Gesicht wie in Blut getaucht war. Seine Erwiderung klang darum etwas zer streut. „Von einer alten Freundschaft mit Herrn von Lettow ist mir eigentlich nicht viel in der Erinnerung. So viel ich weiß, handelt sich's nur um eine oberflächliche Bekanntschaft mit nicht allzuviel überschwenglicher Phantasie auf meiner Seite." „Höre, mein Bester, das ist etwas undank bar. Du hättest nur hören sollen, mit welcher Wärme er von dir sprach, als sich heraus gestellt hatte, daß er in mir deinen leiblichen Vetter vor ssch habe. Er wird dich natürlich morgen schon aufsuchen. Denn er hat die Absicht, ssch längere Zeit hier aufzuhalten. Und ich hoffe, daß wir ihn recht oft als Gast in unserem Hause sehen werden. Ein so eleganter, geistreicher und liebenswürdiger Kavalier wie dieser Herr von Lottow ist bei uns eine seltene Erscheinung. Und ich sehe im Geiste schon jetzt, wie viel Fallstricke unsere jungen Damen ihm legen werden." „Nun, was mich betrifft, so würde ich auf die Ehre seines Besuches bereitwillig ver zichten," sagte Helmut, der den Hut schon in der Hand hielt. „Sa dankbar ich ihm auch für seine freundliche Meinung bin, so wird dadurch doch nichts daran geändert, daß ^eubeletrungen in äer preukilcken Verwaltung. Geheimer Oberregierungsrat Frhr. v. Zedlitz u. Neukirch, dec neue Regierungspräsident in Köslin. Untcrstaatssekretär Ernst Holtz, der neue Ckefpräsident der Ober- reckmungskammer in Potsdam- Regierungspräsident Dr. Drews wurde zum Unterstaatssekrctär im Ministerium des Innern ernannt. In der Leitung der Potsdamer Oberrechnungs kammer haben sich bedeutsame Änderungen voll zogen. Zum Chefpräsidenten der Oberrechnungs kammer ist der Unterstaatssekretär Holtz im Mini sterium des Innern ernannt worden. Er wurde 1876 sür Ken Justizdienst verpflichtet und trat 1879 zur allgemeinen Staatsverwaltung über. 1898 kam er zunächst als Hilfsarbeiter in das Mini sterium des Innern, 1907 wurde er Unterstaats ¬ sekretär im Ministerium des Innern. — Regie rungspräsident Dr. Drews in Köslin ist zum Unterstaatssekretär im Ministerium des Innern und zum Vortragenden Rat in diesem Ministerium ernannt worden. Er war feit 1911 Regierungs präsident in Köslin. An seine Stelle ist jetzt Geheimer Oberregierungsrat Freiherr v. Zedlitz und Neukirch ernannt worden. rische Taler gefunden. Da der Bauer ihm auch nicht ein Stück davon ablassen wollte, hat der Knecht jetzt seinen Finderlohn vor Gericht geltend gemacht. Der tragische Tod des Forschers Merealli. Der Stubenbrand, dem Professor Mercalli, der Leiter der Vesuvbeobachtungs station, einer der berühmtesten Vulkanologen und ein hervorragender hochorigineller Mensch, zum Opfer gefallen ist, war nach genaueren Feststellungen dadurch ausgebrochen, daß Mercalli eine Petroleumlampe hinfallen ließ, die er vom Studierzimmer seiner bescheidenen Dachwohnung ins Schlafzimmer tragen wollte, nachdem er in spätester Nachtstunde noch seinen Studien abgelegen hatte. Das Petroleum überspritzte seine Kleider, den Fuß boden und die umherliegenden Bücher und Papiere. Der Professor, dessen Anzug gleich lichterloh gebrannt baden muß. warf sich in sein Bett und zog eine Decke über sich, um die Flammen zu ersticken, was aber nicht mehr gelang. Der Rauch muß dem Greis gleich das Bewußtsein beraubt haben. Sein verkohlter Leichnam wurde unter der ver brannten Decke gesunden. Der Verstorbene hat über 150 Arbeiten über Vulkanologie und Erdbebenkunde veröffentlicht. Schneefalle in Oberitalien. Ju der Lombardei und in Piemont sind heftige Schneefälle niedergegangen, und winterliche Kälte bat ihren Einzug gehalten. Die elektri schen Leitungen sind durch das Unwetter viel- fach gestört. Der Betrieb der elektrischen Bahn Mailand—Varese mußte zeitweise ein gestellt werden. Tausende von Astrachaner Fischern umgekomme». Von zehntausend Astrachaner Fischern, die einen Tag vor dem großen ! Schippke, verbürgt sich tief vor dem Gerichtshof ! und murmelt: Ick wer' schweijeu, bis ick reden muß. Damit betritt er die Anklagebank. — Vors.: Nun fassen Sie sich aber möglichst kurz und erklären Sie uns, wie Sie dazu kamen, dem Kläger Persing in Ihrem Restanrant ins Gesicht zu schlagen. — Angekt.: Der .^err Kläjer is een Sachvaständija, der von die Sache, von die er vaständij sin will, keene Ahnung nich hat. Hätte sich det Unflickswurm nich eene Meinung anjemaßt, die er janich hat, denn wäre et nich so weit jekommen. — Vors.: Man kann doch einen Sachkenner, der in Wirklichkeit keiner ist, auch noch anders widerlegen, als mit Scbelt- worten und Ohrfeigen. — Angell.: Nee, Heer President, hier wa keene andere Leesung meejlich, denn sonst hätte ick den Mann nie von sein Un recht ieberzeijen kenn'n. Ick wa damals in Be- jriff, meine Laube und damit meine janze länd liche Besitzung een bisken zu vajrößern. Die Budike sollte een bisken schnuddelijer jemacht wer den, und zuerst wollte ick ooch meine Hiehnerzucht weiter ausbau'n. Neben Bier un Schnaps, wo- drin ick anerkanntermaßen eene Kanone bin, ha ick besonders von Hiehner wat wech. Ick hatte mir also eenes scheen'n Dages eene wundavolle Minorcahenne jekooft, die mit mein Hahn eene neie Ufzuchi ieb'n sollte. Wie wa nu Sonntach vormiitach alle in meine Laube vasammelt sind, ick und meine Stammjäste, da führ' ick nu meine neie Errungenschaft vor. Man lobte ihr ooch all- jemein. Bloß, wat mein Freind Justav is, der meente mit seine Schnoddrijkeit: „Det Dings is ja janz scheen, aba det is keene reene Minorca." Na, nu jab det bald eeue ausjewachsene Hiehna- Debatte, die uns bald alle Heeß machte. Wie wa jerade dabei war'n, unsre Debatte mit den vierten Konjack weitazuführ'n, kam der Herr Kläjer dazu. Er hörte, wie eener sachte: „Mann, üet is keen Jtaljena und ooch keene Wiandotte, det is und bleibt een Menorca." — Ick freite mir natierlich, det se mir beistimmten, — Um die Mittagstunde des 19. d. Mts. sind nacheinander neun Militärflugzeuge von der Döberitzer Militärfliegerschule sämtlich in glattem, schönem Flug auf Braunschweig zu geflogen. Zwei Tauben mit den Führern Leutnants Hesse und Engwer kamen in der Gegend von Oebisfelde in ein schweres Hagelwetter, konnten aber unbe schädigt ihren Flug fortsetzen. Sämtliche Flug zeuge gingen nacheinander in kurzen Abständen auf dem Braunschweiger Exerzierplatz nieder. Jeder Führer hatte einen Beobachter bei sich. Zwischen drei und vier Uhr nachmittags traten die Flugzeuge die Weiterfahrt an, die teils nach Altenburg, teils nach Döberitz ging. — Anf dem Flugfelds in Trelleborg (Schweden) landete der österreichische Militärlustfchiffer Ober leutnant Markerr, der vormittags mit einem Ballon in Wien aufgestiegen war. Gerickwkalle. Magdeburg. Bor dem hiesigen Gericht hatte sich eine ganze Anzahl von sogenannten fliegen den Buchmachern wegen Vergehens gegen das Totalisatorgesetz zu verantworten. Nach längerer Verhandlung wurden drei Angeklagte zu 1500, 1200 und 900 Mark, die übrigen zwölf zu Geld strafen von 60 bis 900 Mark verurteilt. Volkswirt! ckaMickes. Landvorrat der Ansiedlungskommissio». Es sind in letzter Zeit mehrfach Zweifel darüber geäußert, ob die Ansiedlungskommission noch über den für ihre Befledlungszwecke erforderlichen Landvorrat verfüge. Bei der Beratung der Denkschrift der Ansiedlungskommission für das Jahr 1913 in der Äudgetkommission des preußi schen Abgeordnetenhauses wurde auch hierüber verhandelt und festgestellt, daß am Schlüße des Jahres 1913 außer 22 271 Hektar auf längere Zeit verpachteter oder sonst zurzeit nicht ver wendbarer Ländereien 26 848 Hektar besiedlungs reifen Landes vorhanden waren. Davon sind für Dotationen, Wege usw., sowie zur Bildung etwaiger Restgüter rund 5000 Hektar abzusehen, so daß zur Ansiedlung von Bauern und Arbeitern sofort 21 848 Hektar verfügbar bleiben, die zur Be gründung von 1880 Stellen zu 11 bis 12 Hektar ausreichen. Außerdem sind im Jahre 1914 bereits weitere 2916 Hektar angekaust worden. Ein Mangel an Stellenland ist also nicht vorhanden Eine gesetzliche Regelung des Zugabc- wcscns ist schon vor einiger Zeit amtlich in Aus sicht gestellt worden. Wie es scheint, haben sich aber die Arbeiten, die im preußischen Handels ministerium in dieser Richtung eingeleitet worden sind, bisher noch nicht zu einer Vorlage verdichtet. Man darf gespannt sein, zu erfahren, wie der preuß. Hanoelsminister zwischen den widerstreiten den Interessen eine einigermaßen brauchbare Mittellinie ziehen wird. """ Herr von Lottow nicht der Mann nach meinem Herzen ist. Ich habe für diese Sorte von aalglatten Lebemännern niemals lonoer- lich viel übrig gehabt." Es schien den Baumeister ein wenig zu verdrießen, daß seine große Neuigkeit eine so laue Aufnahme gefunden hatte. Aber er sagte nichts weiter, sondern nickte dem Fnrtgehenden nur mit einem freundlichen „Auf Wiedersehen morgen!" zu, indem er es ruhig geschehen ließ, daß Fanny ihn bis über die Schwelle des Zimmers hinaus geleitete. , , _ Draußen im Vorzimmer legte sie rmt einer ungestümen Bewegung ihre Hand auf Helmuts Arm, und er fühlte deutlich, wie ihre Finger bebten. „Sagen Sie niir, wo ich Sie morgen früh treffen kann," flüsterte sie. „IS muß Sie unter allen Umständen sprechen: denn Sie sollen mir einen Dienst erweisen, einen wahren Freund schaftsdienst. von dem vielleicht meine ganze Zukunft abhängt. Aber weder hier noch bei Ihnen darf es sein. Wollen Sie mich um neun Uhr in den Parkanlagen bei der Flora- statue erwarten?" „Ich bin ganz zu Ihrer Verfügung," er widerte er, ohne ihr seine Betroffenheit ver- bergen zu können. „Aber fürchten Sie nicht, daß eine solche Verabredung —" „Nein, nein," unterbrach sie ihn hastig. Ich fürchte Aarnichts., Und auch Sie brauchen sich wegen Ihres Ruies keine Sorge zu machen. Es wird Las erste und letzte Mal gewesen sein, daß ich Ihnen etwas derartiges zugt- mutet yave. 3t ir (Fortsetzung folgte
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