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t. >eiiic den läec' Ick Ä ikc - - - »k. <rk->>^ miE il! >- -1 Ick IKl» ilsk nera!^ -1 >' .. -- . vk'N die Advokaten einmal in der Hand Haden, lassen sie nicht wieder los. Aber eine erschreckliche Masse Geld hat die Geschichte je denfalls gekostet, und da die Altons nun ruiniert sind, wird's wohl bald zu Ende sein, denn wo nichts zu holen ist, verlieren selbst die Advokaten den Appetit," schloß der Verwalter kopf schüttelnd. „Aber die Herren Chase und Jougley sind doch anständige p'ente, Mr. Thorne," sagte Mary ernst; „sie wurden doch mein Geld nicht unnötig verwüsten oder zum Fenster hinauswerfcn!" „Hm, — es mag ja so sein, Miß Mary," nickte der Ver walter; „aber ein Jammer ist's doch um all das viele schöue Geld, und nun, da Sie, Miß Mary, die Macht in Händen baben und ganz nach Gefallen handeln können, würde es Ihnen ein Leichtes sein, den Streit zu beenden." „Ich denke nicht daran, Mr. Thorne," unterbrach Mary den Verwalter lebhaft; „es wäre mehr als unrecht, wollte ich meinen Vater und meinen Großvater desavouieren und diesen Altons nachgeben. Nein, uni keinen Preis! Sorgen Sie, bitte, dafür, daß die Herren Chase und Jougley die Sache mit allem Eifer weitersühren, und daß ihre Geldforderungen stets prompt erfüllt werden. Ich werde später zum Fluß hinunter gehen und mir die streitige Brücke einmal ansehen. — Adieu einstweilen, Mr. Thorne." Der Verwalter blickte der jungen Herrin lächelnd nach und murmelte vor sich hin: „Genau wie ihr Großvater, der alte Mr. Chester, — die Altyns mögen sich nur darauf gefaßt machen, den letzten Pfennig zu verlieren!" 2 „Bitte, mein Herr — wissen Sie, daß dieses Gewässer Privatbesitz ist, und daß Sie nicht berechtigt sind, hier zu fischen?" Mary Chester stieß diese Worte erregt und heftig hervor und sah blitzenden Auges auf einen bequem am Flußufer aus- gestreckten jungen Mann, dessen lange Beine in braunen Knie hosen und braunen Strümpfen steckten; eine braune Loden joppe umhüllte den Oberkörper und zwischen den von einem dunklen Bärtchen beschatteten Lippen steckte eine kurze Tabaks- Pfeife. Die Hände hielten eine lange Angelschnur, und die dunklen Augen folgten jeder leisen Bewegung der im Flusse treibenden Schnur. Mary Chester hatte ihren Vorsatz ausgeführt uud war, nachdem sie hastig einen Strohhut aufgesetzt und Handschuhe ungezogen, zur Besichtigung des Streitobjektes zum Flusse hinuntergegangen. Die Brücke, die den Advokaten beider Par teien solche Schätze eingetragen hatte, war sicherlich ein Meister werk der Architektur! Seltsamerweise indes wollte sich dies Meisterwerk absolut nicht entdecken lassen; erst nach langem Forschen und Suchen erblickte Mary Chester drei oder vier halb- verfaulte, wurmzerfresseue Holzpfeiler, welche vielleicht ein mal eine Brücke getragen hatten, jetzt aber nur noch gleich dicken Zahnstochern erschienen! — Zum Glück besaß Mary Chester Sinn für Humor, und so mußte sie bell auflachcn, als sie jetzt daran dachte, daß seit mehr als dreißig Jahren durchschnittlich jährlich 1500 Pfund Sterling an die Herren Chase und Joug- lcy abgeführt worden waren, um das Besitzrecht auf ein längst verwittertes und verschwundenes Objekt zu wahren. Mary nahm sich vor, den Herren Chase und Jougley einen Brief zu schreiben, den sie nicht hinter den Spiegel stecken würden; jetzt bog sie um eine Weidengrnppe am Fluß und entdeckte hier den jungen fischenden Herrn. Der letztere blickte ans, als er so energisch angeredct wurde, uud der Umstand, daß es eine junge und auffallend hübsche Dame war, welche ihn in dieser Weise interpellierte, ließ seine Entgegnung höflicher ausfallen, als es sonst der Fall gewesen sein dürfte. Er richtete sich halb auf, lüftete seinen Lodenhut und sagte gleichmütig: „Ich bitte um Entschuldigung." „Darum handelt sich's nicht," erklärte Mary Chester kühl, «ich fragte Sie, ob es Ihnen bekannt sei, daß Sie hier fischen, ohne dazu berechtigt zu sein." Ter Wild- resp. Fischdieb lachte gutmütig ob Marys sicht licher Entrüstung, als er gelassen sagte: „In der Tat, das ^vnßte ich ificht." „Nun, so wissen Sie es jetzt," versetzte Miß Chester würde- Ml, „und wenn Sie Ihr Fischen nicht sofort eiustelleu, rufe 'ch die Feldhüter und lasse Sie einsperren." Eine dunkle Glut färbte die Stirn des jungen Mannes nd Eheste,- fixierend, rief er heftig: „Probieren Sie's . "vorhin!" Dann aber schien er sich seiner Heftigkeit zu schä- Cn und den neben ihm liegenden Feldstuhl aufklappend, sagte hollich: „Sie sind erhitzt, Miß, und wahrscheinlich auch er müdet — viellcchi.' nehmen Sie hier auf meinem Feldfiuhl Platz, während wir die Angelegenheit erörtern?" Aber Mary Chester empfand dies Anerbieten nur als eine weitere Beleidigung; sie ignorierte den Feldstuhl und fragte hastig: „Wie kommen Sie dazu, hier zu fischen?" „Einer meiner Freunde gestattete es mir," antwortete der Sünder lächelnd. Miß Chester erschrak — ani Ende war der alte Thorne der fragliche Freund? Ziemlich kleinlaut fragte sie jetzt: „Darf ich erfahren, wer der Freund ist, der es Ihnen gestattete?" „Es ist Herr Erich Alton von Wanleigh," erklärte der Fremde ruhig. Mary Chesters Zorn wurde durch den verhaßten Namen aufs neue entfesselt. „Es ist eine Impertinenz von Herrn Alton, Ihnen etwas zu gestatten, wozu er kein Recht besitzt," rief sie erregt. ' Der Angler blickte Mary mit leiser Bewunderung an — wie entzückend war sie in ihrem Zorn, mit ihren blitzenden Augen! Wer sie wohl sein mochte? „Wirklich?" fragte er jetzt mit großer Seelenruhe. „Jawohl, eine Impertinenz," wiederholte Mary zürnend, „ich bin Miß Mary Chester von Chesterton und verbiete Ihnen hiermit ausdrücklich, hier ferner zu fischen." Der Fremde nahm seinen Hut ab und verbeugte sich. „Ah — Sie sind Miß Mary Chester?" fragte er über rascht. „Jawohl," nickte Mary, etwas besänftigt durch die ersicht liche Ehrerbietung des jungen Herrn. „Dann tut es mir außerordentlich leid, Miß Chesters Wunsch nicht erfüllen zu können," sagte der junge Mann ernst und höflich, „ich habe das Recht hier zu fischen und werde weiter fischen!" Mary geriet außer sich; sie ineinte in den braunen Augen des Fremden einen lachenden Ausdruck wahrzunehmen, und diese Wahrnehmung raubte ihr den letzten Rest von Besinnung. Der Frenide hatte das Ende der Angelschnur um einen Weiden stumpf geschlungen, als er sie aus der Hand ließ, um den Feld stuhl aufzuklappen — rasch entschlossen erfaßte Mary die Schnur und schleuderte sie so weit als möglich hinaus aufs Wasser. Dann ergriff sie den am Ufer stehenden kleinen Fischeimer und ließ ihn der Schnur folgen, während der Besitzer der geopferten Gegenstände sie wie erstarrt anblickte. „So," rief sie nun mit strahlender Miene, „jetzt hat das unberechtigte Fischen ein Ende, und ich hoffe, Sie merken sich diese Lektion!" Der junge Mann sah die energische junge Dame belustig! an; dann zuckte er die Achseln und bemerkte nachsichtig: „Das war mehr als kindisch," worauf er sich auf den Feldstuhl setzte, Schuhe und Strümpfe auszog und dann in das seichte Fluß bett watete, um Angelschnur und Eimer wieder zu holen, was ihm keine Schwierigkeiten bereitete. Ans Ufer zurückgekehrt, trocknete er seine Füße und Beine nach Möglichkeit mit seinen! Taschentuch, ohne irgendwie Rücksicht auf die Gegenwart der jungen Dame zu nehmen, spießte dann einen neuen Wurm an den Angelhaken und senkte die Schnur wieder ins Wasser . . . Mary Chester setzte sich wie vernichtet ebenfalls ans Ufer, blickte den Unverschämten zürnend an und murmelte vor sich hin: „Das hat man davon, wenn mau nur eiu Mädcheu ist; totschlagen könnte ich dew kecken Menschen! Und dabei ist er so hübsch — aber die sind allemal die schlimmsten!" Eine Weile verstrich in tiefem Schweigen, dann fand Mary die Situation unerträglich, und ein an ihrer Uhrkette hängen des silbernes Pfeifchen an den Mund nehmend, ließ sie einen schrillen Pfiff ertönen. „Harris oder MaHam müssen mich ja hören," tröstete sie sich, „und wenn sie kommen, werden sie dem jungen Herrn zeigen, was Rechtens ist." Leider rief der erste Pfiff niemanden herbei, und auch der zweite und dritte verhallten wirkungslos; der Angler hatte Miß Chester genau beobachtet; als sie jetzt die Hand sinken ließ, war der Fremde rücksichtslos genug, hell aufzulachen. Aber dieses Lachen, welches in keiner Weise boshaft oder höhnisch klang, sondern nur der Ausdruck harmloser Heiterkeit war, ließ Mary in Schluchzen ausbrechen — offenbar war's der Tropfen gewesen, der das ohnehin volle Faß überlaufen ließ. Sobald der junge Mann Marys Tränen gewahrte, ver j stummte sein Lachen; er trat auf das junge Mädcheu zu und i sagte zerknirscht: „Verzeihen Sie mir, Miß Chester — ich wollte Sie nicht kränken, — ich war nnr momentan ärgerlich darüber, ! daß Sie meine Angelschnur ins Wasser geworfen hatten und ---" „Es war sehr häßlich von Ihnen, einer Dame in solcher Weise gegenüberzutreten," schluchzte Mary. (Fortsetzung folgt.) lS'