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Allgemeiner Anzeiger : 03.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190205031
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19020503
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-03
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 03.05.1902
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VolMfchr V««dfchan. Deutschland. * Nach den nunmehrigen Anordnungen trifft das Kaiser Pa ar am 16. Juni morgens in Nürnberg ein und wird vom Prinz-Regenten am Bahnhof empfangen. Der Kaiser und die die Kaiserin steigen in der altehrwürdigen Hohenzollernburg ab. Am Abend ist Hostafel im Rathaussaale. Die Ab'ahrt erfolgt 10 Mr abends. * Der Kaiser wird gelegentlich der dies jährigen Kaisermanöver Ende August dieses Jahres kurze Zeit in Posen resi dieren, wo der kaiserliche Hof beim kom mandierenden General Quartier nimmt. Wie der Post hierzu weiter gemeldet wird, werden auf Einladung des Monarchen außer dem Kron prinzen Wilhelm auch die Thronfolger vonNußland, Oesterreich-Ungarn und Sachsen zu diesem Zeitpunkte in Posen anwesend sein. * Wie in Marinekreisen verlautet, wird PrinzHeinrich sich an Boro des Linien schiffes „Kaiser Friedrich", begleitet von einem kleinen Kreuzer, zu den K r ö n n n g s f ei er - lichkeiten nach England begeben. * Graf Waldersee hält sich seit einigen Tagen inMünchen auf. Nack einem Berliner Lokalblatt soll er Uebermittler des Wunsches sein, das zweite bayrische Armeekorps, dessen Kommando jetzt in Würzburg ist, vollständig nach der P alz zu verlegen, wo bisher nur eine Division stand. Ferner soll der Graf eine Verständigung darüber Herstellen, daß jährlich wiederkehrende Manöver zwischen den bayrischen und den übrigen deutschen Truppen als regu läre Institution eingeführt werden und endlich soll es seine Ausgabe gewesen sein, auf eine weitere Anpassung der bayrischen Uni'orm an die der preußisch-deutschen Korps hinzuwirken. * Der Nachtragsetat, der dem Reichs tag zugegangen ist, weist aus dem Kapital des Reichsinvalidenfonds den Betrag von 1 300 000 Mark an als Zuschuß zum Dispositionsfonds des Kaisers zur Gewährung von Beihilfen an weitere hilfsbedürftige Kriegsteil nehmer. "Die Reichsfinanzen stehen schlecht. Die jetzt veröffentlichten Ausweise über die Er träge der wicktigsten Reickseinnahmen im Etatsjahre 1901 lasten erkennen, daß die Einzelstaaten 15'/, MM. Nk. mehr an das Reich zahlen müssen, als sie an Neberweijnngen erhalten, während der Voranschlag Matriknlar- beiträge und Ueberweisungen in gleicher Höhe angesetzt hatte. "Ein neuer Ansiedelungssonds von mehr als 100 Millionen Mark soll, wie der Münchener ,Nllg. Zig.' von Berlin gemeldet wird, vom preußischen Landtag noch in dieser Session verlangt werden. (Bekanntlich beträgt der Anfiedelungsionds für Polen und Westpreußen schon 200 Millionen Mark.) Die ,Deutsche Togesztg.' möchte die Vorlage wegen des 100 Millionen - Fonds hinausgeschoben wissen, weil sie geeignet sein könne, „einen Zankapfel zwischen die zollireundliche Mehrheit zu Wersen". "Der Vorsitzende der sozialdemo kratischen Fraktion des badischen Landtages, Abg. Dreesbach, wurde im Auftrage des Großherzogs vom Hofmarschallamt mit einer Einladung zum Jubiläums-Festmahle bei Hofe beehrt. Die Fraktion hat aber die Einladung abgelehnt, weil die „Vorbereitungen zur Mai feier keine Zeit ließen" (wie es spöttischerweise im .Vorwärts' heißt). Frankreich. "Die am Sonntag vollzogenen all gemeinen Kammerwahlen werden die Zusammensetzung der Deputiertenkammer nicht wesentlich ändern. Die Regierung wird ihre Majorität von etwa 100 Stimmen behalten. Paris hat in seiner Mehrheit anti- ministeriell gewählt. Es müssen etwa 180 Stichwahlen stattfinden. Die Sozialisten haben sich, wie das bei dieser Partei in Frankreich Mode ist, stark zersplittert und haben eine Anzahl Mandate verloren. Standesgemäß. 7) Roman von Karl v. Leistner. (Fortsetzung.) „Sie weichen aus," sagte Oswald, „ob wohl Sie sicherlich darüber im klaren find, was ich mit meiner Frage erreichen wollte. Lassen Sie also, damit wir zum Ziel kommen, den Schriftsteller ganz beiseite und sagen Sie mir unverhohlen, ob Ihr Herz noch frei ist, teuerste Freundin, oder ob es fich, wie mir in mancher bangen Stunde scheinen wollte, bereits zu Gunsten eines andern entschieden hat." Die Wangen des schönen Mädchens färbten fich lebhafter, und Oswald wußte nicht, ob er dies der Entrüstung über sein kühnes Unter nehmen oder der angeborenen Schüchternheit des weiblichen Geschlechts zuschreiben solle. „Was berechtigt Sie zu dieser Annahme?" fragte Cora. „Ihr Verhalten gegen Viktor von Dillheim, der fich, wie ich fürchte, nicht ganz vergeblich alle erdenkliche Mühe gibt, Ihre Gunst zu erringen, um jeden Rivalen in den Hintergrund zudrängen." „Acht Also eifersüchtig?" meinte die Künst lerin, indem sie ihrem Gegenüber mit dem Finger drohte. „Nennen Sie es so, wenn Sie wollen, aber spannen Sie mich nicht länger auf die Folter, Cora, sondern sagen Sie mir, ob ich mich in meinen Befürchtungen unnötig geängstigt habe, und ob ich irgend welche Hoffnung hegen dort, oder ob Sie es über fich bringen können, mir jede Aussicht auf Verwirklichung meines schönen Traumes zu benehmen." * Der Vertrag über den Panama - Kanal wird dem Senat zugesendet werden. Der Vertrag besteht aus 27 Artikeln. Die Panama-Kompanie erhält durch ihn das Recht, ihre gesamten Rechte und Interessen an die Ver. Staaten abzutreten, und die Pacht soll aus hundertjährige Perioden be messen werden. Es wird ferner eine ewige Verpachtung eines 6 Meilen breiten Streifen Landes für die Route voroesehen. Die Ver. Staaten erhalten die Kontrolle über die beiden Städte an den Kanal-Enden, Panama und Colon, die Gewässer der beiden Buchten und die inliegenden Inseln. England. "Dem ganz gewaltigen Abgänge von 403 Offizieren und 10108 Mann im englischen Heere während des einzigen Monats März steht nach den amtlichen englischen Ausweisen ein Nachschub von nur 375 O'fizieren, 7752 Mann und 1297 Pferden gegenüber, von denen obendrein noch Anfangs März 18 Offiziere nnd 535 Mann in St. Helena abgesetzt worden find. Das Menschenmaterial in England wird ebenso knapp wie die Pferde und. . . das Geld. "Die englische Admiralität hat einen Aus schuß eingesetzt, der sich darüber Gewißheit ver schaffen soll, wie Handelsdampfer von größerer Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit für Kriegszwecke, als die jetzt vorhande nen, als Entgelt für die Nnterstützungszahlnng beschafft werden könnten, und der auch darüber Bericht erstatten soll, welche Aenderungen bei den Verträgen notwendig sein würden, um zu verhindern, daß die unterstützten Schiffe unter fremde Flagge kämen. Italien. * Der italienisch - schweizerische Zwischenfall dürfte bald seine Lösung finden. In der Kammer erklärte am 26. d. der Minister des Aeußern Prinetti, daß er in einer Unterredung mit dem Schweizer Gesandten in Nom eine ruhige Aufforderung der Schweiz zu einer freimütigen Auseinandersetzung zwischen dem italienischen Gesandten in Bern, Silvestrelli, und dem Schweizer Bundesrat angeregt habe. "Kriegsminister General di San Martin hat seinen Aks Lied erbeten und erhalten. Er hatte die zahlreichen Aus schreitungen von Reservisten zu sehr auf die leichte Achsel genommen. Luxemburg. "Die luxemburgische Regierung wurde am Montag von der Kommer mit Stimmeneinheit ermächtigt, provisorisch für Luxemburg eine Schaumweinsteuer unter denselben Be dingungen und mit demselben Steuersatz wie im Deutschen Reich einzusühren. Holland. "Der Zustand der Königin Wil helmina wird in den Aerzteberichten als dauernd befriedigend bezeichnet. Am Montag früh war die Königin ganz ohne Fieber, auch konnte sie schon aus kurze Zeit das Bett ver lassen. Schweden-Norwegen. "Am Sonntag sanden in Stockholm Kund gebungen iür das allgemeine Stimm- recht statt, an denen fich 30- bis 40000 Personen beteiligten. Auch in den meisten schwedischen Städten wurden ähnliche Kund gebungen veranstaltet. Die Ruhe ist nicht ge stört worden. Russland. "Nach Warschauer Berichten findet der Prozeß gegen den wegen Spionage ver hafteten Obersten Grimm und dessen Mitschuldigen bereits nach den russischen Ostern statt. Grimms Verurteilung zum Tode ist nicht wahrschemlick, da er Zeuge in einer zweiten Spionage-Affäre sein soll, in der es fich um Entwendung von Aktenstücken aus dem großen Generalstab handelt. Eine in Warschau eingetroffsne Militärkommisfion beschäftigt fich! mit den Vorarbeiten zur Umgestaltung! der Festungswerke, deren Pläne von Grimm bekanntlich verraten wurden. Es ist u. a. der Bau einer dritten Weichselbrücks be- § schlossen worden. i Da jene schwieg, entstand eine etwas pein liche Pause. Oswald unterbrach dieselbe, indem er in weichem, gedämpften Tone fortfuhr: „Ich liebe Sie, Cora, und meine Liebe ist von anderer Beschaffenheit als die, welche jener Mann für Sie empfindet. Nicht Ihre vielbe- wunderte Schönheit allein hat diese Neigung angefacht, sondern sie ist allmählich entstanden und Hel vorgegangen aus der inneren Würdigung Ihrer Persönlichkeit, vor allem aus der Be wunderung Ihres Geistes. Sie haben — es bleibe unerörtert, ob aus persönlichen oder sachlichen Motiven — viel für mich gethan, doch möchte ich so gerne, daß Sie mir noch weit mehr gewähren, wenn Sie es vermögen. O sprechen Sie, Cora! Ist Freundschaft das wärmste Gefühl, welches Sie für mich beseelen kann?" Der junge Lttterat ergriff nach diesen Worten die zarte Hand der Sängerin und wagte es, fie wiederholt mit seinen Lippen zu berühren, da fie ihm nicht entzogen wurde. Den unge wöhnlichen Reizen Coras gelang es, in diesem kritischen Augenblicke selbst den ernsten Mann, der das Wesen der Liebe bisher von einem geistigeren Standpunkte, als die meisten andern, ausgefaßt hatte, zu berücken. Seine Pulse schlugen heftiger, als er dem schönen Mädchen in die feurigen dunklen Augen blickte. Aber auch Coras Brust atmete rascher, denn von dieser Seite hätte fie eine solche Wärme nicht erwartet, und trotzdem, daß man fie viel fach mit Huldigungen bestürmte, war ihr die Situation eine neue und verwirrende. „Nicht so stürmisch, lieber Fronhofen!" sagte "In Finnland haben zur Verhütung weiterer Unruhen die Stadtverordneten in Helsingfors die Errichtung eines freiwilligen Ordnungsko-vs unter der Bedingung beschlossen, daß keinMilitär außer den finnischen Garden zu Polizeizwecken verwendet werde. Amerika. "In San Domingo, der Mulatten- Repnblik im östlichen Teile der Insel Haiti, ist wieder einmal einAufstand ausgebrochen, indem fich der Vizepräsident Vasquez an die Spitze einer Erhebung gegen den Präsidenten Jemines gestellt hat. Afrika. "In der Umgebung Krügers ist die Mel dung eingetroffen, daß ein Vertrauter Steijns zu Krüger unterwegs sei, um den Präsidenten über die Forderungen Englands und den Stand der Friedensverhand lungen zu unterrichten. Die Reise geschehe nur der Form wegen, in Wirklichkeit seien die Vorschläge der Führer seitens desHaupt- kommandos abgelehnt worden. Es wird versichert, daß nach dem Abbruch der Verhandlungen Wolseley direkt dem Könige Vorschläge unterbreitete, die den Burensorde- rnngen bedeutend näher kommen, ob mit Er folg, sei bisher nicht bekannt geworden. So viel stehe fest, daß unter den Burensührern völlige Uebereinstimmung bestehe. Bei er neuter Aufnahme der Feindseligkeiten würden sämtliche Kommandos wiederum ins Feld ziehen. Ans dem Reichstage. Der Reichstag erledigte am Montag zunächst die Vorlage be!r. die Gebührentorife für den Kaiser Wilhelmkanal in zwei Lesungen und beschäftigte sich sodann mit der Vorlage betr. Gewährung von Diäten an die Mitglieder der Zolltarifkommission, für deren Sitzungen in den sommerlichen Reich» lagS- ferien ein Pauschalbetrag von je 2400 Mk. aus der ReichSkasse gewährt werden soll. Die Vorlage ging an die Budgetkommission. — Zur zweiten Lesung des Gesetzentwurfs betr. Beseitigung deS fliegenden Gerichtsstandes der Presse sprach sich Abg. Rintelen (Zentr.) kür unveränderte Annahme der Vor lage au?. Am 29. v. wird die Uebersicht über die Reichs- Einnahmen und -Ausgaben für 1900 auf Antrag des Abg. Sattler (nat.-lib.) nochmals an die Rechnungskommission zurückverwiesen, zu ein gehender Prüfung der noch aus der Arnim-Affäre herstammenden, jetzt erst aufgesundenen Rechnungs belege und einiger sonstiger Etatsüberschreitungen, die Abg. Sattler in der llebersicht entdeckt hat. Der Nachtragsetat (Beihilsen für Kriegs teilnehmer 1300 000 Mk.) wird in erster und zweiter Lesung ohne Besprechung genehmigt. ES folgt die Gesammtabstimmung über die Seemannsordnung und die Nebengesetze. Diese Vorlagen werden in der in dritter Lesung be. schlossenen Fassung gegen die Stimmen der Sozial demokraten angenommen. Darauf wird die zweite Lesung des Gesetzes betr. den fliegenden Gerichtsstand der Presse mit den dazu vorliegenden sachlich überein stimmenden Anträgen Albrecht (ssz.) und Beckh-Koburg (srs. Vp.) fortgesetzt, wonach die Unterscheidung zwischen der periodischen und nicht periodischen Presse fallen gelassen und auch für Privatbeleidigungsklagen nur das Gericht des Er scheinungsorte« der Druckschrift als zuständig erklärt werden soll. Während nach dem sozialdemokratischen Anträge als Erscheinungsort der Ort des Verlages eventuell der Druckerei, und sofern dies« Angaben fehlen, der Ort gelten soll, an dem die Druckschrift im Inland« au? gegeben worden ist, beantragen die Nbgg. Gaulke (srs. Vgg.) und Müller- Meiningen (frs. Vp.), daß im letztgenannten Falle der Ort gelten soll, an dem die fertig gestellte Druckschrift im Jnlande zuerst an die Oeffentlichkeit ousgegeben worden ist. Staatssekretär Nieberding nimmt gegen diese Anträge Stellung. Die Vorlage umfasse alle Punkte, die getroffen werden sollen. Gerade so, wie nicht ein unterwegs verloren gegangener Bries mit be leidigendem Inhalt Anlaß zu Beleidigungsklagen bieten könne, werde auch die Privatbeleidtgung durch die Presse dadurch vollendet, daß der Beleidigte davon Kenntnis erkält. Der Wohnort deS Belei digten sei also das Forum. Das stehe mit allen Grundsätzen unseres Strafrechts im Einklang, wäh rend der Antrag Albrecht einen sonst ganz fremden Geist in die Sache Hineinzutiagen versuche. Der Begriff des Erscheinens sei genau so definiert wie in anderen Gesetzen. Der Erscheinungsort eines das Mädchen endlich. „Was würde man von mir denken, wenn man uns in dieser vertrau lichen Situation überraschte. Lassen Sie uns deshalb elwas weniger leidenschaftlich verkehren. Das Ihnen zugestandene Reckt der Frage stellung haben Sie nun freilich bis zur äußersten Grenze ausgenützt. Wenn Sie die einzige Antwort, welche ich Ihnen heute geben kann, nicht befriedigt, so ist das nicht meine Schuld." Oswald wollte etwas entgegnen, aber die Sprechende wehrte die Störung durch eine Handbewegung ab. „Hören Sie mich erst vollends zu Ende," fügte Cora hinzu. „Ich bin wirklich in diesem Momente nicht in der Lage, die Grenzen der Gefühle, welche ich jetzt oder später sür Sie zu hegen vermag, zn präzisieren. Nur so viel kann ich Ihnen versichern, daß mein Herz all den zahlreichen Anfechtungen widerstanden hat, daß es also zur Zeit noch frei ist . . „Dank, o Dank, teure Cora, sür dieses eine beglückende Wort!" Fronhofen konnte diesen Ausruf nicht unterdrücken. „Folgern Sie aus diesem Zugeständnisse nicht zu viel, lieber Baron, und begnügen Sie fich für jetzt mit der Versicherung, daß ich wie ehedem jedenfalls Ihre Freundin bleiben will. Ich gebe Ihnen sogar einen Beweis meines großen Vertrauens, indem ich Ihnen gestehe, daß ich über Dillheims auch sehr bemertbare Bewegungen ebensowenig ungehalten war, wie über die Ihrigen und daß mich die F-age, welche Sie vorhin an mich richteten, aus seinem Munde weniger überrascht haben würde." „Und gesetzt, er wäre mir auch hierin zuvor- Van Vass nnd Fern. SanitätSrat Dr. Nömpler, der Bess! und Gründer der bekannten Lunqenheila^ zu Görbersdors i. Schl., ist gestorben. Die Erbauung einer Lnngenheila«^ für 50 Frauen in Oplawitz bei Bromberg.'' der Posener Provinzialverein zur Be'ämp'" der Tuberkulose beschlossen. Mit dem Bail r bald begonnen werden. Angedrohte Aussperrung von feiernden. Der Verband der Holzindustrie in Leipzig beschloß, sämtliche am 1. Mai ie'^ den Arbeiter ans sämtlichen Betrieben au« sperren. Die Zahl der für die Aussperrung Betracht kommenden Arbeiter beträgt 1500—E Der Wasserläufer Grossman» aus 8^ der bekannte Erfinder einer sonderbaren von Wasserschuhen, hat kürzlich eine Reise f etwa 150 Kilometern auf der Donau zm"" gelegt. Er lief von Linz bis Wien auf d's Wasser des Flusses, während eine Frau W., einem Boot begleitete. Die Fahrt nahm ganz zwei Tage in Anspruch. Die glückliche Verdeutschung Fremdwortes bat die königliche Regierung Wiesbaden vorgenommen, indem fie gekommen, was würden Sie ihm geantw^ haben?" fragte Oswald lebhaft. „Wahrscheinlich dasselbe, was ich ÄH entgegnen mußte, daß mein Herz fich noch ss, entschieden habe. Uebrigens verleugne ich daß Viktor von Dillheims Charakter, einzig der ibm nicht eigenen geistigen VertiefuM die Litteratur abgesehen, mit dem meE vielleicht noch besser harmonieren würde, kt der Ihrige. Durch den Umgang mit ihm^! sage es frei heraus — bin ich erst dem danken -näher gerückt worden, ich könnte Gunsten eines Mannes einst auf unbeschränkte Freiheit verzichten. Zu ei» sofortigen Entschlusse zu kommen, würde > aber auch dann nicht möglich gewesen sein, er heute an Ihrer Stelle gestanden hätte. haben mir die Entscheidung nicht erleid sondern erschwert, und ich muß reiflich mit ^ selbst zu rate gehen, bevor ich mich dem Zwieff in dem ich mich jetzt sehe, entringen kann.' „Das heißt, mit einem Mal zwei trenm Scheidewände zwischen meinem und Ä Herzen aufbauen, Cora," sagte Oswald. < Liebe zur Unabhängigkeit, welche Sie viem nach wie vor hindern wird, irgend einen K zu erhören, und das eingestandene WohlgÄ an meinem gefährlichen Rivalen, der, wen" ahnen könnte, daß in Ihrem Herzen bereits * Stimme für ihn spricht, mit seinem Ai^ keinen Augenblick zögern würde." „Gedulden Sie sich, Freund! einstl" sollen unsere bisherigen Beziehungen gatt! verändert fori bestehen. Uebereilcn könnte beiden verderblich werden." VreßerzeugniffeS lei überbauot «in Begriff, der eigentlich nicht? weiter bedeute, «M der Druckschrift aufgediucktkn, vielleicht quemlichkeitkarkmdcn gewählten Verlange», das Gesetz nicht auf schri'ten zu beschränken, sei früher nie hervorg^W Man möge alle Anträge ablehnen, bei der LfW bleiben und damit einen vierjährigen graben. Abg. Heine (soz.): ES wird fich also ne« Ausführungen deS Ministers nicht lediglich »ri Inhalt der Druckschrift handeln, sondern e? auch Verbreitung und Kenntnisnahme in W kommen, um die Strafbarkeit zu begründen. 1 dieser Richtung wäre also einer mißbriiM Handlung deS Gesetzes vorgebeugt. ES kann! daß auch die von unS vorgeschlagene FormuN in irgend einem Falle zur Härte führt; eS sich aber sür unS darum, Rechtssicherheit zu M und die Willkür auszuschließen. Abg. Beckh-Koburg (fr. Vp.): DunN Fassung, die wir für die Zuständigkeit von« werden auch alle Forderungen erfüllt, die der M Albrecht aufflellt. Abg. Oertel (kons.): Für die StreichM Wortes „periodischen" spricht der Umstand, ungehtuer schwer ist, innerlich zu unters zwischen einer Flugschrift und einer Monatig die den Inhalt einer Flugschrift zu enthalten >>d ES gibt Parieikorrespondcmzen, die vrriodüä scheinen, und Flugschriften, die nichlperiodisck scheinen. Diele Schwierigkeit der Trennung mich, für die Streichung deS Worte? „pcriodi" zu stimmen. Dagegen halten wir alle andere»' träge für unannehmbar, teils sür unnötig, teil! zweckwidrig und bedenklich. Abg. Träger (iri. Vp.): In dem Gesetzes liegt eine große Gefahr. Eine große Zahl' Gerichten hat den fliegenden Gerichtsstand Privatklagen über Bord geworfen. Machen diese Bedingung zum Gesetz, so stabilisieren Prinzip; Dreiviertel aller Preßprozesse fallen in' Gebiet der Privatklagen. Damit schließt die Diskussion. Sämtliche Anträge werden abgelehnt bi? den einstimmig angenommenen Antrag Beckh,' in 8 7 daS Wort „Periodischen" gestrichen «»f im übrigen wird der Paragraph unverändert genommen. Damit ist die zweite Beratung des GesetzentM beendet und das Haus vertagt sich. vreufttsch-r Landtag. DaS Abgeordnetenhaus erledigte am Mortes zweiter Beratung bei unerheblicher Debatte Sekundärbahnvorlage nach den Beschlüssen der ü' Mission. Am Dienstag beschäftigte sich daS Akgeordn^ Haus zunächst mit der aus dem Herrenhaus« z»» gekommenen Vorlage betr. die Ueberweisung H Dotationen an die Provinzen. Die Vorloge n>§ nach längerer Debatte mit Beseitigung einiger« Herrenhause vorgenorrmenen Abänderungen a* nommen. Der Gesetzentwurf betr. Ergänzung^ 8 75 der Landgemeinde-Ordnung sür die SM Provinzen wurde in zwei Lesungen erledigt. , Antrag C' üger (frs. Vp ), allen Landgemeinden A 10000 Einwohnern die Stadtrechte zu verwü wurde abgelehnt. Schließlich wurde die betr. Abänderung des Gesetzes über die HaN^ kammern unverändert angenommen.
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