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Allgemeiner Anzeiger : 07.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191402078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19140207
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19140207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-07
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 07.02.1914
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Reine Lckarfmacker. Staatssekretär Grat v. Roedern und Unter staatssekretär Fehr. v. Stein, die neuen Männer für Elsaß-Lothringen, sind bereits in Straß burg eingetroffen und vom Statthalter Grasen v. Wedel empfangen morden. Beide Herren haben unmittelbar nach Einführung in ihr Amt durch den Statthalter ihre Posten ange treten. Da AU gleicher Zeit die Versetzung des Obersten v. Reutter, des Leutnants v. Forstner und des Kreisdirektors Mahl-Zabern amtlich bekannt gemacht worden ist, darf man die Krise, in der die Reichslande seit den No- nembertagen lebten, als beendet ansehen. Freilich werden hier Stimmen laut, die auch dän Kommandierenden General v. Deimling und den Leutnant Schad versetzt sehen möchten. ! Es ist nicht unmöglich, daß auch ihr Wunsch ! bald in Erfüllung geht. Im allgemeinen hat sich die Bevölkerung ! schnell mit den Tatsachen abgefunden. Man ! empfindet eine gewisse Genugtuung darüber, ! daß die zurückgetretenen Männer in Aner- j kennung ihrer Verdienste vom Kaiser mit Ordensauszcichnungen bedacht worden sind. Man ficht darin eine Gewähr, daß die Reichs lände nicht gestraft werden sollten und daß die neue Regierung nicht eine solche der eisernen Faust sein wird. Man schenkt deshalb auch dem Gerücht Glauben, wonach der Reichs kanzler auf dem Berliner Preffeball geäußert habe, man habe keine Scharfmacher nach Elfaß-Lothringen geschickt, weil die Zaberner ! Vorkommnisse schnell und gründlich vergessen ! werden sollen. Man hofft in den Reichslanden allgemein, daß die neue Regierung nicht an der Vorlage der geplanten Ausnahmegesetze für die Presse festhalten wird, schon deshalb nicht, weil gerade diese Gesetze mancherlei Beunruhigung ge schaffen haben, und weil man selbst an einfluß reicher Stelle in Berlin (im Reichskanzler palais ?) diese Gesetzentwürfe nicht als ziveck entsprechend betrachtet. Kurz, man rechnet mit einer Fortführung der Politik der Ver söhnung, die durch dis Zaberner Zwischenfälle unterbrochen worden ist. Man rechnet umso fester darauf, als die »Bayrische Staatszeitung' zur Ernennung der neuen Männer schreibt: „Das Reichsland, durch gemeinsame blutige Opfer erstritten, gehört dem ganzen deutschen Volke. Nichts ist bezeichnender dafür, wie tief dieser Gedanke in die. Nation eingewurzelt ist, als die leidenschaftliche stürmische Anteil nahme, die das deutsche Volk an jenen Ereig-! nisten bekundet hat. Die Augen von ganz ! Deutschland sind auf die weitere Entwicklung! Elsaß-Lothriugens gerichtet. Millionen treuer! und guter Wünsche geleiten das Werk dar ' Versöhnung und des Ausgleichs, das die neuen berufenen Männer, begrüßt von der ! vertrauensvollen Erwartung der Nation, zu unternehmen sich anschicken." Auch in Parlamenlskreisen sieht man der neuen Regierung mit Vertrauen entgegen und ist entschlossen — wenigstens soweit es sich nicht um die offenbar deutsch-feindlichen Kreise bandelt —, der neuen Regierung keinerlei Schwierigkeiten in den Weg zu legen: man hofft, daß das Zusammenarbeiten mit ihr recht erfreulich und zum Wohle des Landes ge- ! reichen wird. Man geht dabei von dem Ge danken aus, Laß besonders Staatssekretär Gras v. Roedern sich bisher in allen bisherigen Stellungen Lurch Sachlichkeit, Umsicht, Un parteilichkeit hervorgetan. Auch die Vertreter der Selbstverwaltung haben bei ihm jederzeit so viel verständnisvolles Entgegenkommen ge funden, daß er unschwer Direktor des Zweckverbandes Groß - Berlin geworden wäre, wenn er sich bereit erklärt hätte, dieses Amt zu übernehmen. Der neue Untsrstaats- sekretär Frhr. v. Stein, ein Bayer, hat sich gleichfalls durch seine Tätigkeit im Reichsamt des Innern viele Freunde gemacht. Beide werden Tatkraft genug haben, um ihre Auf gabe zu erfüllen, eine Aufgabe, deren Lösung für ihren Vollbringer ehrenvoll und für das Vaterland von unberechenbarem Nutzen ist. Noch steht der Wechsel im Statthalteramt bevor. Im Zusammenhang mit der Tatsache, daß der Statthalter Graf Wedel sich auf Wunsch Kaiser Wilhelms bereit erklärt hat, noch einige Monate auf seinem Posten zu ver bleiben, ist vielfach die Vermutung ausge sprochen worden, daß er nach Ablauf dieser Zeit, d. h. nach Beendigung der Parlaments session, durch den Reichskanzler v. Bethmann Hollweg ersetzt werden dürfte. Von unter richteter Seite wird demgegenüber betont, daß diese Vermutung über einen Personenwechsel an maßgebenden Stellen außerhalb der Reichs- laude hinfällig sind. Herr v. Bethmann Holl weg beabsichtigt keineswegs, sich um den Statthalter-Postenzu bewerben. Dennoch wollen die Gerüchte nicht schweigen, daß Herr von Bethmann Hollweg im Mai oder Juni seine Amtswohnung aus der Berliner Wilhelm straße nach dem Straßburger Statthalter palais verlegen wird. Graf von Noedern, der neue Staatssekretär. Gerade aus der Tatsache, daß Graf Wedel vorläufig auf seinem Posten verharren will, schließt inan um so sicherer, daß Herr von Bethmann Hollweg der kommende Mann ist; ja gerade aus der Berufung des Grafen Freiherr von Stein, der »ene UntcrsioatSsckreiär. v. Roedern, von dem der Kanzler sagt, er sei kein Scharfmacher, zieht man den Schluß, daß Herr v. Bethmann Hollweg nach Straßburg kommen werde. Er kennt den Grafen Roedern sehr genau und weiß, daß er an ihm einen vor trefflichen Mitarbeiter haben würde. Man kann die Frage nach der Nachfolgeschast des Grafen Wedel im übrigen ruhig offen lasten. Alle getroffenen Maßnahmen zeigen, daß der Weg für eine Besserung der Stimmung frei gemacht werden soll. Das Weitere kann man getrost der Zukunft überlasten.. Die Macht der Tatsachen und die politische Notwendigkeit werden sich auch hier stärker erweisen als Theorien und Vermutungen. ist. .4. v. poMscke KunÄsckau. Deutschland. * Zur zweiten Beratung des Etats für das Reichsamt des Innern beantragt die fort schrittliche Volkspartei, den Reichskanzler zu ersuchen, die Reichsschulkommission zu einem Reichsschulamt auszübauen, das, ohne besondere Befugnisse zu haben, zum Studium des ausländischen Schulwesens und als An- rcgungs- und Beratungsstelle des gesamten deutschen Schulwesens dient. *Bci der Reichstagsersatzwahl im Wahl kreis e Offenburg-Kehl für den bis herigen Abgeordneten Stadtrat Kölsch, der sein Mandat niedergelegt hatte, erhielt der badische Landtagsabgeordnete Dr. Wirth (Zeutr.) 12259 Stimmen, Kölsch (Lib. Block) 9616 Stimmen und Redakteur Geiler - Mühl hausen i. E. (soz.) 3032 Stimmen. Es hat so nach zwischen Wirth und Kölsch Stichwahl statizufinden. Bei der Hauptmahl am 12. Ja nuar 1912 hatten von 26 877 Wahlberechtigten fast 91 Prozent ihre Stimmen abgegeben, nämlich 24 235. Davon erhielt der national liberale Kandidat, Kaufmann Leopold Kölsch, 8962. der Zcntrumskandidat Bkonomierat ! Schüler 11613 und der Sozialdemokrat 3705 ! Stimmen. In der Stichwahl siegte dann der ! Nationalliberale Kölsch mit der geringen Mehr- heit von 8 Stimmen über seinen Gegner. Das ! Stimmenverhältnis stellte sich wie 12 71 zu ! 12704. Auf Grund der eingegangenen Wahl- proteste hat Ende v. I. die Wahlprüfungs- kommiisiou des Reichstags das Mandat für ungültig erklärt, worauf der Abgeordnete Kölsch, ohne die Entscheidung des Reichstags abzuwarten, sein Mandat nicderlegte. *^Der im Zusammenhang mit den Er eignissen inZabern vielgenannte Kreis direktor Mahl ist von Zabern nach Thann im Oberelsaß versetzt worden. * In der Zweiten badischen Kam mer führte der Minister des Innern v. Bod- mann aus, daß er die Großblockpolitik bedauere, weil er glaube, daß man durch diese Politik schließlich nur zwei Parteien bekommen werde: Zentrum und Sozialdemokratie. Da mit aber sei dem politischen Leben nicht ge dient. Frankreich. * Der Kammerausschuß für auswärtige und i Kolonialangelegenheiten hat dem Gesetzent wurf über eine Anleihe von 175 Mil lionen Frank für Französisch-Inner- Afrika seine Zustimmung erteilt. Italic». * Kardinal Merry del Val hat unter feierlichem Zeremoniell den Titel eines Erz - vriesters der Basilika von Sankt Peter angenommen. Portugal. * Uber Madrid kommen wieder einmal allerlei dunkle Gerüchte aus Portugal. Es heißt, im Süden des Landes bereite sich ! eine Erhebung vor, für die der Aufstand der ^republikanischen Garde in Lissabon das Zeichen sein soll. -- Die Meldungen er scheinen deshalb glaubhaft, weil die Zensur in Portugal zurzeit außerordentlich streng gehandhabt wird. Rustland. * Die Ministerpräsidenten. Paschitsch (von Serbien) und Venizelos (von Griechen land) sind in Petersburg vom Zaren in längerer Audienz empfangen worden. Es heißt, daß aufs neue der Plan eines Bal kanbund es erwogen werde. Der Zar soll der Ansicht sein, daß trotz der blutigen Er eignisse auch jetzt noch ein dauerndes Bünd nis möglich sei. — Sollte der Zar wirklich so schlecht von der Stimmung der Balkanvölker unterrichtet sein? Balkanstaate ». * Der vielgenannte Essad-Pascha, der jetzt auch die Verwaltung Mittelalbanicns an die Kontrollkommission abgegeben hat, wird sich an der Spitze einer Abordnung nach Potsdam begeben, um dem P rinzen zu Wied als Fürsten zu huldigen und ihn auf Der Kurier cies Kaisers. Slj Roman von C. Crome-Schwiening. (Fsryetuug.) Ssonjas Gedanken jagten zurück — zu dem Handschreiben des deutschen Kaisers — zu dem Kurier — zu dem Großfürsten — zu Stefan Antonowitsch Kaljajew. Unglück und Tod folgten dem geheimen Schriftstück und ihre Hände trugen die Schuld. Jetzt erst — nachdem die hastenden, sich fast überstürzenden Ereignisse für sie zu einem todsssMen Punkt gekommen, vermochte sie sich die Frage vorzulegen: Für wen tatest du das alles? — und das fieberische Feuer ihrer Be geisterung sür die Freiheit war verflogen, ihr Gehirn war plötzlich klar und ruhig geworden, der ungeheure Schmerz, den sie als Mensch Lurch den Verlust ihres höchsten, teuersten Gutes, ihres geopferten Koljajew erfahren, zeigte ihr neue, sonnenleuchtende Wege, auf denen feiertäglich gestimmte Menschen gingen und mit glückstrahlenden Augen auf friede- lachende, blühende Gefilde schauten. Dort hätte sie mit ihrem Koljajew zusammen wandern können, wemi sie — ja! — wenn — wenn! — Aufschreiend, gleich einer Wahnsinnigen, schlug sie sich niit ihren Fäusten und brach zu letzt völlig zusammen — leise wimmernd, wie ein krankes Kind, und niemand kam, sie zu trösten, ihr die heiße, fiebcrglüheude Stirn zu kühlen. — Die Hände, die es getan hätten, waren von ihr einem Phantom geopfert, einem Phantom -- schlimmer als alles —dem Moloch der Frcthei lind der Morgen kam und sein fahles Licht beleuchtete ihr verstörtes, gramverzerrtes Aut- litz. Ais sei es aus Stein gehauen, so regungs los war es. Nur ihre blutleeren Lippen murmelten ununterbrochen: «Stefan Antonowitsch Koljajew — Stefan Antonowitsch Koljajew Sie hörte nicht, daß es an die Tür ihres Zimmers klopfte und gleich darauf Graf Pe- trowsky und Alexej eintraten. „Wir kommen, um Ihnen zur Flucht zu helfen. Ssonja Karalowna," sagte Graf Pe- trowskv. „das Komitee sendet Ihnen durch meine Hand einen Paß und Geldmittel." Aber Ssonja Karalowna beachtete ihn nicht. Ihre übernatürlich erweiterten Pupillen starrten bewegungslos in das graue Morgrnlicht durch das Fenster. „Ssonja — Ssonja!" rief ihr Bruder und ging ängstlich an ihr Lager, auf dem sic halb emporgerichtet angekleidet faß. „Mein Gott, was ist mit deiner Schwester?" flüsterte Graf Petrowsky und sie laut anrufend, trat er gleichfalls zu ihr. „Ssonja Karalowna, hören Sie mich?' Da lachte sie leise, glückselig auf und mur melte : „Stefan Antonowitsch — Stefan Antono witsch." Erschrocken, bestürzt schauten sich die beiden Männer an, Tränen drangen in die Augen des Bruders, als er die furchtbare Wahrheit er kannte. Er sank auf einen Stuhl und ver barg laut aufschluchzend das Gesicht in seinen Händen. Ssonja Karalowna war für diese Welt „ge storben" > 21. Tage eines stillen, von Leiden voreinander versteckten Glückes verlebten währenddessen Jeli- saweta Gorowa und Artur Degen, Letzterer, dessen Ritterlichkeit in seinem Schutzvcrhältnis zu Jelisaweta peinlich sorg fältig jede intimere Annäherung an das immer mehr und mehr geliebte Mädchen zurück- schreckte, litt zwar Qualen der Leidenschaft, aber in dieser Qual war so viel Süßigkeit, so viel Hoffnung, daß er sie als höchstes Glück empfand. Und Jelisaweta erkannte sein taktvolles, zurückhaltendes Benehmen und ihr Herz füllte sich mit Stolz und Bewunderung für den von ihr geliebten Mann, der ihrem verstorbenen Bruder so ähnlich sah, daß sie bei seinem An blick die Trauer tim ihn nur als sanfte, gemil derte Wehmut empfand. Und wiewohl sic sich Vorwürfe machte, konnte sie doch nicht anders, als in ihrem Herzen Glück und fröhliche Hoffnung zu hegen. Da sollte an demselben Tage, an welchem die Gerichtsverhandlung gegen Stefan Antono witsch stattfand, ihr stilles noch nicht einmal ein gestandenes Glück anscheinend zerstört werden. Seitens der Großfürstin waren durch den Chef der dritten Abteilung, den „Furchtbaren", ge heime Nachforschungen nach dem Verbleib des „Zaren-RingeS" angestellt worden. Innerhalb kurzer Zeit besaß jener durch die Fürstin Nabratinc die Kenntnis von dem Besitz des gefährlichen Ringes seitens Jelisaweta Gorowa und kurz darauf wußte er, daß jene die Schwester des von ihm bis jetzt vergeblich gejuchten Revolutionärs Iwan Gorow sei. der Fahrt nach Albanien zu begleiten. — Die Verhältnisse in dem unruhigen Lande scheinen sich also endlich zu klären. — Auf der anderen Seite kommen indes recht beunruhigende Nachrichten aus Albanien. Der Werbearbeit der Griechen scheint es gelungen zu sein, die Bewohner von Epirus aufzuwiegeln.! die nun zum Kampf entschlossen find, um ihre Unabhängigkeit von Albanien B erringen. *Die bulgarische Regierung er» klärt noch einmal in aller Form, daß sie mit der Türkei weder ein Bündnis now irgend ein Abkommen geschlossen habe, dos eine andere Macht bedroht. Amerika. * Nachdem Präsident Oreste auf einem deutschen Schiffe Haiti verlassen hat, ver langen die Bürger die Zurückziehung der amerikanischen und deutschen Matrosen. Sie wurde jedoch abgelehnt. — Der deutsche Kreuzer „Vineta" ist nach Gouaives abge fahren, wo scharfe Kämpfe zwischen den Anhängern der beiden feindlichen Führer dec Revolutionen stattgefunden haben. -D reise vor nachdem stationie: damit je Mexikos der Infi die in d -A iehlstelle l. Oktot 4VS6 Ur Vorjahr den Eta rund 62 in der < Unteross warten, besetzt ß hält rm! den Tr fonieries Oemlcker Keickstag. (Original-Bericht.) Berlin, 4. Februar. Bei Beginn der Dienstags-Sitzung gedachte der Präsident der verunglückten Hamburger! Schiffer und wies auf glücklichere Ereignisse der letzten Zeit, die Erschließung des draht losen Verkehrs mit Amerika und der ostafrika- j irischen Bahn hin. Dann kamen Fragen und Antworten übcr das neue Mittel gegen Maul- und Klauen seuche, dys das Reich zunächst nicht erwerben will, und über die Schäden der langfristigen Mietzessionen sür den Grundkredit, die in einem besonderen Gesetz beseitigt werden sollen. Die Einzelberatung des inneren Etats be gann mit Klagen des Sozialdemokraten! Noske über das ungünstige Los der Hochsecsischer. Angesichts des Mangels an Fischereihäfen dürfte die eingestellte Position von 500 000 Mk. zur Förderung der Hochseefischerei in der Tat etwas knapp bemessen sein. Abg. Schwabach (nat.-lib.) forderte im LinbUck auf die letzten Sturmfluten an dec Ostsee eine Erhöhung des Rcichszuschnsscs für die Seefischerei. Dem stimmten die Abgg. v. B o e h l en d o r f f- Kölpin (kons.), Dr. Struve (fortschr. Vp.), Freiherr v. Richthofen (nat.-lib.) zu. Ministerialdirektor v. I o n y uiöres stellte! eine möglichste Linderung der Not in Aussicht, verwies aber darauf, daß die Mittel des Fonds grundsätzlich der Förderung Les' Fischereibetriebes gelten sollen. Beihilfen für Schäden am Besitz zu gewähren, sei Sache der Landesregierungen. Was in den Kräften der preußischen Regierung stände, würde getan. Die Verhältnisse der Fischer seien in i den letzten Jahren erheblich besser geworden.; dank der Fürsorge, besonders dem Entgegen kommen der Eisenbahnverwaltung. Die Ar-, beitsverhültnisse Ler Fischer seien zwar nicht ideal, doch achte die Seeberufsgenossenschaft! darauf, daß nicht Mißstände einreißen. Nach weiteren kurzen Bemerkungen dec Abgg. Kürsten und Noske (soz.) rmd Feg ter (fortschr. Vp.) wurde die Resolution Bassermann (nat.-lib.) auf Erhöhung des Fonds angenommen. Abg. Meyer-Herford (nat.-lib.) gab! seiner Freude über die Unterstützung der Secmannsheime im Auslandc Ausdruck. Das Kapitel Hochseefischerei 600 000 Mk. und das Kapitel Seemannsheinie war damit erledigt, ebenso debattelos eine Reihe weiterer Kapitel. Abg. Peirotes (soz.) wünschte bei Kapitel „Reblausbekämpfung" eine mildere Handhabung des diesbezüglichen Gesetzes. Das stellte Ministcrialdirektorv.J o nqui ( rrs in Aussicht. Nach kurzer Debatte wurde auÄ dies Kapitel bewilligt, nachdem Abg. Becker- Hessen (wild) noch betont hatte, daß die rbeim hessischen Bauen: am Reblausgesetz festhalten- Dann vertagte sich das Haus. Fol Berlin vorherc liegend an c Millior sonen Einkon Zahlern 25500 Berlin. Nächste K2 Zen 72 Zen Stufe. Tc Bebel im Au mitgeh 305 MO Tc fingic: des 8 Saarb gezeity Überfo Raube zweife! dem i von ei genow sich b hend i gestellt waren wurde Kugel Fenste kiesuni das g welche funde: die sic schwer Aus zwei und Mißt Äen ringe Ei, In L daß Schal frühe! ist au nahm B War, des i wesen in ci Schäj blitzft risseu In d Aden leises! dann Sofort setzte Ler „Furchtbare" seinen ge samten Polizeiapparat in Tätigkeit. — Dura, diese Beziehung wurde Ler „Zaren-Ring" eiM unter allen Umständen hochgefährliche Ange legenheit. Alle Behörden des russischen Reiches waren t nämlich bedingungslos angewiesen, jeden schrist- I liehen Befehl, der den Siegelabdruck dieses ge- D heimnisvollen Ringes trug, sofort zu erfüllen. I Niemand, sei eS ein Minister, ein General, oder r selbst er, der „Furchtbare", würden es wagen, den Befehl nicht auszuführen. Sollte diesem' Ring in die Hände des revolutionären Komitees gelangt sein und dasselbe Kenntnis von seiner alles beherrschenden Kraft besitzen, so vermochten die Gewalten der Tiefe unabsehbaren Schaden , anzurichten. Der „Furchtbare" zitterte, wem- er all' die .Komplikationen überdachte, wurde unsicher, sobald ihm durch Wiburin Be fehle des Zaren, welche durch den gleichen Siegelabdruck, ivie der gestohlene Ring, de' glaubigt waren, vorgelegt wurden. Zum erstes mal verlor „Er" sein Ziel aus den Augen. I wagte nicht mehr, sofort die Befehle anÄ^ I führen. Er schwankte, überlegte und versuäN ß im geheimen zu erfahren, ob die Befehle tw sächlich von dem Zaren kamen. Und er, d ' kaltblütige, temperamentlose Chorakter, ton jedesmal vor. Wut laut gegen seine Beamtes wenn sie ihm den stets gleichlautenden RapE erstatteten: „Jelisaweta Gorowa ist mP decke Bru! ll Als statt aus! Vm bare letzt, halb die Zar dem hilf Unt- der So fcha Ach sich löst din arti kon der das Ve, Uv gesunden." Eine Flut von Schimpfworten, EntlasslUM trafen die Beamten, der „Furchtbare" ven" jede Selbstbeherrschung und damit den blick über die dritte Abteilung. Die gewiegtesten Geheimpolizisten setzu
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