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9t e u st a d l i. S. Die Zusammenkunft sächsischer und böhmischer Veteranen au» den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870, sowie aus früheren Feldzügen wird, nachdem vor zwei Jahren die Zusammenkunft erstmalig zu einer großen Festlichkeit vom König!. Sachs. Militär- und Kampfgenossenvcrein Neustadt ausgestaltet worden war, in diesem Jahre wiederum aus sächsischem Boden stattfinden. Die Zusammenkunft, an der sich Li« alten Kämpfer aus de: sächsischen Lausitz und dem angrenzenden Nocdböhmen beteiligen, wird in diesem Jahre am 5. Juli im benachbarten Oberneukirch erfolgen, wo ebenfalls größere Festlichkeiten vorgesehen sind. Löbau. (Fluchtversuch eines Deserteurs.) Aus dem Rücktransport von Osl» in Schl., wo man ihn verhaftet hatte, versuchte am Freitag gegen mittag ei» Soldat des 20. Husaren-Rsgimsnt» in Bautzen seinen beiden Transporteuren zu entfliehen, indem er kurz vor dem Viadukt in Löbau au» dem hler 11,25 Uhr eintreffenden Zuge sprang. Rasch zog man die Notleine und der Zug hielt. Dann gab es eine tüchtige Jagd, bis der Flüchtling gefaßt wurde. Ec hatte sich bei dem waghalsigen Sprunge aus dem Zuge die Schulter ausgerenkt. Man brachte den Flüchtling nach dem Bahnhofe, wo ihm ärzt. Uche Hilse zuteil wurde. Mit dem Zuge 3 Uhr 6 Minuten erfolgte der Weitertransport nach Bautzen. Zittau. Ein L'ebesdrama, dem der etwa» über 15 Jahre alte Färberlehrling Richard Herwig aus Zittau und die im 24. Lebensjahre stehende, aus Copitz bei Pirna gebürtige Fabrikarbeiterin Elsa Ziegler zum Opfer fielen, spielte sich vergangene Woche bei Zittau ab. Hierzu wird noch gemeldet: Herr Bahnwärter Zuchner-Zittau sand etwa 20 Meter von dem Bahnwärterhäuschen Kleinporitsch entfernt die Leiche eines jungen Mädchens, dem der Kspf vom Rumpfe ge trennt war. Zwischen den Gleisen lag dec von Kleidern entblößte Körper, außerhalb der Schienen der adgelrennie Kopf. Etwa 10 dis 15 Meter davon entfernt lag noch etwas Dunkles, um das sich der Beamte zunächst nicht kümmerte. Erst später fand man, daß außer der Leichs des Mädchens auch die Lötch eines jungen Mannes auf den Schienen lag, dem ebenfalls der Kopf vrm Rumpfe getrennt und dessen Körper auch sonst verstümmelt war. Eine Radfahrkarte, die in den Kleidern gesunden wurde, lautete auf den Namen Herwig. Dadurch konnten die Personalien der beiden Toten festgestellt werden. Die beiden waren in der Mechanischen Weberei und Färberei von Könitzer beschäftigt und haben ein Liebesverhältnis unterhalten. Was der letzte Grund zu der Tat gewesen ist, konnte noch nicht aufgeklärt werden. Die Ellern des jungen Manne» stehen jedenfalls vor elnem Rätsel. Dresden. 1. März. Der 42 Jahre alte „Rechtskonsulent" März, eine bekannte Person, wurde am Sonntag nachmittag von einem Mädchen, das er um 6 Mark beichwlndelt hatte, auf der Straße getroffen. Ec fluchtete, al» er sah, daß es ihn von 2 Gendarmen verfolgen ließ, in ein Hau» der Mosczinrky- straße hinein und erschoß sich dort, als er keinen Ausweg mehr sah. — Am Sonntag stürzte sich von der Marienbrücke der 45 Jahre alte Arbeiter Karl Rothe in die Elbe hinab und ertrank. Dresden. (Nachklänge zum Karneval.) Wie verlautet, ist gegen die Veranstalter de« Karnevalsfestzuges in Dresden, den Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs und die Kunststudierenden, bei der König!. Staatsan waltschaft Strafanzeige erstattet worden, und zwar auf Grund des § 184 de» Str.-G.-B. betr. unzüchtige Darstellungen. Es handelt sich um die Gruppen „Universität Dresden", „Geburtenrückgang" und „Fleischbeschau", die als unzüchtig und öffentlich,» Aergerni» er regend bezeichnet wurden. Die Stadtverordneten, die 2000 Maik für den Karnevalsfekzug be willigt haben, werden sich ebenfalls mit der Angelegenheit beschäftigen. Zwickau. 4 Falschmünzer sind hier in den Personen d-s Bergkellerwirts Flechsig, de« Graveur» Klaumünzer, Kaufman« Martin und Agent Ungermann verhaftet worden. Sie sollen falsche Hundertmarkscheine angefertigt haben. Leipzig, 1. März. Vor dem Leipziger Schöffengericht stand am 28. Februar eine Beleidigungsklage an, die der Studienrat Prof. Dr. Martin Hartmann in Leipzig gegen den Vorsitzenden der Deutschen Turnerschaft, Geh. Sanitätsrat Dr. Ferdinand Goetz, in Leipzig angestrengt hatte. Pros. Hartmann batte in den von ihm herauszegebenen „Mäßig- kutLblättern" sich gegen da» angeblich über mäßige Trinken der Deutschen Turner auf dem 12. Deutschen Turnfest gewendet und außerdem al» erwiesene Tatsache hingestellt, daß die Turner massenhaft öffentliche Häuser aufgesucht hätten. In 2 Artikeln halte Ge heimrat Dr. Goetz in der Deutschen Turn- zettung diese Vorwürfe, für die ein Beweis nicht erbracht worben sei, auf» schärfste zurück- gewiesen und bei der Gelegenheit heilige An griffe gegen Piof. Hartmann gerichtet. Dr. Goetz beanspruchte vor Gericht die Zubilligung des § 193 des Reichsstrafgesetzbuches, oa er in Währung berechtigter Interessen der ge. samten Deutschen Turaerfchast, deren Vor sitzender er seit 54 Jahren sei, gehandelt habe. Das Schöffengericht bilugte ihm da» auch zu, war jedoch andererseits der Ansicht, daß er über drs ihm gezogenen Grenzen hinausgegangen und beleidigens geworden sei. Da» Urteil lautete auf 60 Mark Geldstrafe und Tragung der Kosten. — Dazu KombeLa-Seife, 50 M., erhältlich- bei Theodor Horn. Wkal-AlWiger lux Kje Ortschaften drttuU, Gtaßrähr^orf. Hmswalde. Frankenthal und Nmgegend Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Psg., sowie Holungen gewähren wir Rabatt nach U-bereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag ^«11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag ^»11 Uhr einzusenden. Sckriftleitung, Druck und Verlsg von N. Zchuvtp, Bretnig. 24. Jahrgang Mittwoch, den 4. März 1914 Der Ortsschulinspektor. Für alle Kinder ist der Impfschein, für nicht in Bretnig Geborene jedoch auch die standesamtliche Geburtsurkunde und die psarramtliche Taufbescheinigung (die der Kosten ersparnis halber der Geburtsurkunde beigefügt sein kann) vorzulegen. Zur Vermeidung unnötigen Wartens sei hier bemerkt, daß die Entgegennahme der Anmeldung auswärts geborener Kinder voraussichtlich e rst gegen l/z5 Uhr wird erfolgen können. Bretnig, den 2. März 1914. - EM« arzlbi Hai» Nr/ ft) ngen. 18. Amtsblatt für Sie Ortsbehorde und den Gemeinderat zu Bretnig '„E" Anmeldung zur ^chulausnahme. " Die schulpflichtigen Kinder in Bretnig sind Donnerstag, den 12. März, nachmittags ^4 Uhr w DM Zimmer 8 der Oberschule anzumeldcn. -rüußei Schulpflichtig find alle Kinder, die bis Ostern d. I., dagegen aufnahmeberechtigt slg« «uch die Kinder, die spätestens bis zum 30. Juni d. I. das 6. 'Lebensjahr erreichen. »ü Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie vonnementsprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» i ^nenakmch ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder» Aenmge, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. ' ' " ... O-rtttch-S und SäÄMche-. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse Wurden im Monat Februar in 217 Posten ^ 872 M 05 Pfg. eingezahlt und in 61 8542 Mk. 61 Pfg. zurückgezahlt, 14 s^lie Bücher ausgestellt und 9 Bücher kassiert, -te- Bretnig. Al« am vergangenen Sonn. ' vormittag gegen 10 Uhr ein Radfahrer Großröhrsdorf vahergefahren kam, wurde Plötzlich von Krämpfen befallen. Ec stürzte Rade und Blut quoll ihm au» Nase und « i'.Iund, außerdem erlitt er mehrere Hautab- hMWchürfungen. Ein Mitglied der Großröhrsdorfer br»uci>''E,nität«kolonne leistete dem Besauirnswerlen, iis. in die Wilhslin Schlottersche Wohnung sm-, gebracht worden war, die erste Hilfe, sodaß schon nach kurzer Zeit den Rückweg zu ne-» Utz antreten konnte. kostet n vir. I M, amige seins« ivettze io. B: > zoll' i» an Für nen). n «n» i^bcH. dretntg. Am Sonntag fand in Bühlau sen ' "er Gauturnlaa des Meißner Hochland-Turn- Sauer st,,t, der von 101 Vertretern aus 46 smart-greinen beschickt war. Vormittags 11 Uhr .>cuu.^ ^urdi dec Gautag durch den Gauvertreter Äscher mit BegrüßungSworlen eröffnet. Sei- ZunA Jahresbericht war zu entnehmen, daß ver kosten^ Aau im verflossenen Jahre um 2 Vereine Mil < Steuerzahlern gewachsen ist. Dem vom Aaukg^nwart Zesch vorgetragenen Rechen- , ^«berichte zufolge betrug die Einnahme Mk., die Ausgabe 1155.55 Mk. und Bestand 34.86 Mk. Die Rechnung war »°n Grützner-Großharthau und Vültrich-Bret- geprüft worden. Der Beitrag zur Gau- ^ise für 1915 wurde auf 10 Pfg. festgesetzt, Außerdem soll sür das laufende Jahr eine ^°vfsteuer von 5 Pfg. erhoben werden. Zur Haltung de« Gauturnfestes in Langbürkers- °°rs wurden der 11. und 12. Jul: fest be- >Mmt. Da mit diesem Feste da« 50 jährige Einehen de« Taue» gefeiert werden soll, so eine Fekschrist verfaßt, in deren Besitz Gaumitglied gegen etwa 30 Pfg. ge- ^Sen kann. Die ausscheidenden Gauturn- ^mitglieder Zesch-Bischofswerda, Stephan- Schandau, Mai-Sebnitz und Biener-Königstein Urden wiedergewähli. Zu Vertretern sür KreiSturntag in Kamenz bestimmte man: Mcher - Bischofswerda, Ackermann - Neustadt, Ltz k -Königstein, Petzold-Brelnig und Schöns- ^°nitz, während zum Deutschen Turntag 'ü. Bremen Fischer-Bischofswerda und ^^l-Zchandau avgeordnst wurden. Der t Mährige Gautag wird in Krippen abge- bk Ü' Sammlung sür die Gaukafls er- L °en Betrag von 11.50 Mk. Dem jetzigen ^Vertreter Fischer «nrde für seine langjäh- L Öligkeit al» Gauturnwarl ein Diplom seicht. Schluß dr« Gautages V,6 Uhr. 'lnig. Am Montag hatten 38 milt- . kr A'öe junge Leute au« unserem Orte ' ^»^sterung in Pulsnitz zu erscheinen, c >>«! . wurden 12 sür tauglich befunden, 5 I 'fttzreserve zugeteilt, 5 dem Landsturm und 3 sür untauglich befunden. I 'nn wurden auf 1 Jahr zurückgestellt. Dahler, r die Anstellungsverhältniffe der I Sachsen, die seit Ostern 1906 da« k -Atlassen haben, sind von der statis- k Erhebun uptftelle Chemnitz umfassende "Stn veranstaltet worden. Das Er gebnis wurde jetzt in der „Sächsischen Schul zeitung" veröffentlicht. Hiernach befinden sich die jüngeren Lehrer in keiner beneidenswerten Lage. Außerdem werden auch die wahlfähigen Lehrer von den ungünstigen Anstellungsver- hältniffsn in größeren: Maße betroffen. Viele derselben warten schon längere Zeit auf ständige Anstellung, und ein? größere Anzahl mußte Sachsen verlassen, um in anderen Bundes staaten ihr Glück zu versuchen. Im Hinblick aus die noch immer stark angefüllteu Seminare dürste auch für die nächsten Jahre noch keine Besserung in den Anstellungsverhältnissen zu erwarten sein. — Die Tageslänzs nimmt im Monat März ganz beträchtlich zu. Sie betrug am 1. März 10 Stunden 46 Minuten und beträgt am 31. März 12 Stunden 50 Minuten. Dis Zunahme beträgt also 2 Stunden 4 Minuten. Am 1. März geht die Sonne nach mittel europäischer Zeit 6 Uhr 51 Minuten auf und 5 Uhr 35 Minuten unter; am 81. März erfolgt der Aufgang 5 Uhr 41 Minuten und der Untergang 6 Uhr 29 Minuten. Im 2. Drittel de» Monats März wirr auch der Äoendstern, die Venus, wieder am westlichen Himmel erscheinen. Großr öhr«dorf. Der hies. Schutz- mar.nschaft ist e» gelungen, zwei Erpresser festzu nehmen and dem Amtsgericht Pulsnitz zuzu führen. E» sind zwei junge, militärpflichtige Personen. Hauswalde. (Sparkassenbericht.) Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Feb ruar 1914 in 85 Posten 5535 Mk. 41 Pfg. eingezahlt, dagegen erfolgten 19 Rückzahlungen mit 4697 Mk. 86 Pfg. Es wurden 4 neue Bücher ausgestellt und 2 Bücher abgetan. Hauswalde. Von den 13 Gestellungs pflichtigen aus unserem Orte wurden am Montag 2 Mann für tauglich befunden und die übrigen teil» der Elsatzceseroe zugeteilt, teil« dem Landsturm überwiesen, wie auch auf 1 Jahr zurückgestellt. Großröhrsdorf. (Ezs.) Im Olympia- Lichtspieltheater kommt ad nächsten Donners tag das große Schauspiel „Die letzten Tage von Pompeji" nach dem weltbekannten Meister werk von Eduard Bulwer zur Vorführung. Der Film ist von der Berliner Zensur als größte« Meisterwerk der Filmkunst bezeichnet worden. Anerkannte Fachleute waren bei der Vorführung dieses einzig dastehenden Kunst werke» überwältigt von der Schönheit de« Sujet« und dem Spiel der Darstelle'. Em Besuch zu diesen Vorstellungen dürste sehr loh nend sein. Der Andrang wird Sonntag sehr stark werden, e» ist daher zu empfehlen, wem Zeit und Gelegenheit gegeben ist, an Wochen tagen die Vorstellungen zu besuchen. Elstra. Gin Unfall mit tödlichem Aus gange ereignete sich am Freitag abend in der sog. Erlichtmühle in Elstra. Beim Schneiden von Klötzern verunglückte der 63- jährige ledige Arbeiter Karl Ed. Richter da durch, daß er auf unerklärliche Weise oom Druckhebel am Walzengatter derart an die rechte Schläfe getroffen wurde, daß durch den herbeigeführten Schädelbruch der Tod nach wenigen Stunden ««trat.