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Allgemeiner Anzeiger : 17.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190205177
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19020517
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- Saxonica
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- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-17
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 17.05.1902
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Politische Rnn-lchan. Deutschland. *Der Besuch des Kaisers in Aachen ist jetzt endgültig auf den 19. Juni festgesetzt worden. In Emden trifft der Kaiser erst Ende Juli ein. Demgemäß ist auch das geplante Landungsmanöver von Borkum nach dem Festlande in die zweite Juli- Hälfte verlegt worden. * Eine halbamtliche Erklärung für die A u f- hebung des Diktaturparagraphen gibt eine Zuschrift der ,Südd. Korr/ aus Straßburg. Dieselbe stellt fest: Für die Auf hebung seien drei Erwägungen maßgebend ge wesen. Einmal die Erkenntnis des Statt halters, daß angesichts anderer vorhandener gesetzlicher Bestimmungen die Aufrechterhaltung des Diktaturparagraphen entbehrlich wurde; dann die fortgesetzte Reichssreundlichkeit der Bevölkerung und endlich die 'Rücksicht auf das Ausland, dem mit der Aufhebung der Beweis gegeben wird, daß' von einer Unsicherheit der Lage in den Reichslanden keine Rede sein kann. Die Aufhebung erfolgte naturgemäß im Ein verständnis mit dem Statthalter, jedoch durch eigenste Initiative des Kaisers. * Noch 70 Sitzungen braucht dieZoll - tarifkommission nach der Berechnung der ,Köln. Volksztg/, um die erste und zweite Lesung des Tarifs zu Ende führen zu können. Wenn sich diese Berechnung als richtig erweist, meint dazu die..Freis. Ztg/, so ziehen sich die Kommisfionsberatungen bis in den No vember hinein hin. Denn vier Sitzungs tage find einer Woche gleich, so daß die Kom- misfion noch achtzehn Wochen zusammen zu bleiben hat. In diese 18 Wochen muß eine Sommerpause von sechs Wochen gelegt werden, damit die Mitglieder der Kom mission und des Bundesrates ihre Kräfte auf- frischen können. Diese Pause wird am besten in die Zeit vom 18. Juli bis zum 1. September fallen. *Am Montag hat in Berlin eine Pro- testversammlung städtischer Ge meindevertreter gegen dieLebens - mittelzölle stattgefunden. Vertreten waren in der Versammlung die Hauptstädte sämtlicher deutschen Bundesstaaten und die Hauptstädte aller preußischen Provinzen. Die Versammlung nahm einstimmig eine Resolution gegen die Lebensmittelzölle und eine zweite für die Ver längerung der Handelsverträge an. *Die allgemeine Ausdehnung der Kranken - Versi ch erung auf die Heimarbeiter, zu der dem Bundesrat durch Gesetz vom 30. Juni 1900 die Er mächtigung erteilt ist, soll, wie aus einem Erlaß des Preuß. Handelsministers Möller hervorgeht, jetzt durchgesührt werden. ES ist beabsichtigt, die zwangsweise Krankenversicherung der Hausgewerbetreibenden mit dem 1. Januar 1903 in vollem Umfange eintreten zu lassen. dfrankreich. "Die Abreise Loubets nach Ruß land, die unter anderen Umständen als Er eignis ersten Ranges behandelt worden wäre, erfolgte am Dienstag inmitten allgemeiner Gleichgültigkeit, da die öffentliche Aufmerksamkeit von zu vielen und zu aufregenden anderen Dingen in Anspruch genommen ist. * DieStichwahIen am Sonntag haben dem Kabinett Waldeck-Rousseau einen über alles Erwarten großen Erfolg ge bracht. In der vorigen Kammer hatte daS Ministerium eine sichere Mehrheit von etwa 90 Stimmen; durch den Wahlausfall ist diese Mehrheit auf etwa 170 gestiegen. Die Nationalisten und Antisemiten haben bei den Stichwahlen schlecht abgeschnitten; sämt liche Minister wurden wiedergewählt, auch Millerand. * Für die Opfer der Katastrophe auf Martinique svendeten der deutsche Kaiser 10 000 Mk., König Eduard 25000 Frank, der König von Schweden 5000 Frank. Das ungarische Abgeordnetenhaus und die ita lienische Kammer beschlossen am Montag die Absendung von Beileidskundgebungen. Holland. * In dem Befinden der Königin Wil helmina zeigen alle Symptome den Beginn der Wiedergenesung an. Dänemark. "Dem Vernehmen von .Ritzaus Büreau' zufolge beabsichtigt Präsident Loubet auf der Rückreise von Petersburg einen kurzen Besuch in Kopenhagen abzustatten. Spanien. "Die Formel für die Eidesleistung des jungen König 8 ist von der Regie rung folgendermaßen festgesetzt worden. Der Kammerpräsident fragt den König: „Geruhen Majestät vor den versammelten Cortes den vom Artikel 45 der Verfassung vorgeschriebenen Eid zu leisten?" Der König antwortet: „Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des Reiches zu beobachten und beobachten zu lassen und meine Handlungen auf das Wohl des Landes zu richten; thue ich das, so möge Gott es mir lohnen, thue ich es nicht, so möge er mich zur Verantwortung ziehen." Darauf sagt der Kammerpräsident: „Die Cortes haben den vom Könige geleisteten Eid vernommen, die Gesetze des Reiches zu beobachten und beobachten zu lassen und seine Handlungen auf das Wehl des Landes zu richten." Schweden-Norwegen. *Der Ausschuß zur Beratung der Vorlage betr. das politische Stimmrecht ver öffentlicht seinen Bericht und schlägt in dem selben vor, daß das politische Stimmrecht nach Vollendung des 25. Lebensjahres diejenigen hoben sollen, welche eine Landwirtschaft im Werte von 300 Kronen oder andere Immobilien von 600 Kronen im Werte besitzen oder eine Landwirtschaft von gleichem Werte gepachtet haben, oder ein jährliches Einkommen von 500 Kronen haben und in den letzten zwei Jahren alle Steuern bezahlt und ihrer Wehr pflicht genügt haben. Rußland. "Zwei höchst wichtige Beschlüsse sind vom Reichsrat genehmigt worden. Der erste verfügt die Aufhebung der obligatorischen Haft pflicht der Bauerngemeinden in bezug auf dieSteuern und ihre Beitreibung. Der zweite erläßt den Bauern von ganz Rußland 120 Mill. Rubel Steuer« rückst Sude mit Rücksicht auf ihre gegen wärtige schwierige Lage. Der Minister deS Innern wollte die Aufstandsgouvernements Poltawa, Woronesch und Charkow von diesem Gnadenakt ausgeschlossen wissen, allein er wurde überstimmt. (Dieser außerordentliche Steuererlaß steht in der Finanzgeschichte Ruß-! lands einzig in seiner Art da und reutet an, § daß auS den Bauern wkrftich nichts mehr herauS- zuholrn war.) * Ein amtlicher Bericht über dieBauern - Unruhen in den Provinzen Pultawa und Charkow schließt mit der Bemerkung, daß die Ruhe wieder hergestellt sei. Man kann an- nehmen, daß, dank den von den Behörden ge troffenen Maßregeln, die Unruhen sich nicht wieder erneuern werden. Dortige Güter der Großherzöge von Oldenburg und Mecklenburg- Schwerin find durch die Plünderungen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. *Die Verurteilung Balmaschows, des Mörders des russischen Ministers Ssipjagin, zum Tode wird offiziell bekannt gegeben. Balmaschow äußerte in der Verhand lung: „Einen Komplicen habe ich gehabt, das ist die russische Regierung." Afrika. * Die von Lissabon mit großer Bestimmtheit ausgegangene Behauptung, daß der Friede in Südafrika bereits geschlossen sei, hat keine anderweite Bestätigung gefunden. Vor Ablauf der Schalk Burgher und Steijn ge stellten Frist am 15. d. — bis dahin sollte ihre Verständigung mit den Führern der einzelnen Kommandos erfolgt sein — war auch nicht wohl ein Friedensschluß zu erwarten. Affen. * lieber den Aufstand in Südchina kommen plötzlich beruhigende Meldungen. Die Aufständischen sollen sich zerstreut haben; ihr Führer soll verschwunden sein. Auch in Hongkong find nach dem .Wölfischen Büreau' Meldun gen aus Kanton eingetroffen, wonach der Aufstand in Kwangfi im Abnehmen begriffen ist und die Pebellen in mehreren Gefechten ge schlagen worden find. Das KahmmglSck bei Barberis«. lieber das Ende März bei Barberton in Südafrika stattgehabte Eisenbahnunglück, dem so viele englische Soldaten rum Opfer sielen, liegt dem .Bureau Reuter' jetzt ein ausführ licher Bericht vor. dem wir nachstehendes ent nehmen: „Der Zug wurde unkontrollierbar, während er aut einer steilen Strecke dahinfuhr. Er erreichte schließlich eine Geschwindigkeit von etwa 80 englischen Meilen in der Stunde. An einer scharfen Kurve sprang die Maschine fuß hoch in die Luft, übeischlug sich alsdann voll ständig und explodierte. Die Kuppelung riß und der Rest des Zuges raste mit entsetzlicher Geschwindigkeit weiter. Ein Wagen sprang etwa 60 Meter unterhalb der Stelle, wo die Maschine lag, aus dem Geleise, überschlug sich mehrmals und blieb dann auf der Seite liegen. Drei andere Wagen sprangen fast gleichzeitig aus dem Geleise und bildeten SO Meter davon entfernt einen Trümmerhaufen. Ein anderer Wagen rollte bis an den Rand eines Baches. Dort blieb er liegen, während ein Wagen, der gegen den Rand der Brücke geschleudert worden war, mit seiner ganzen lebenden Last von 30 Mann 40 Fuß tief auf den Boden des Baches fiel. Aus den Trümmern dieses Wagens holte man 22 Tote und 8 Verstümmelte hervor. Zwei von den letzteren starben später. Der Passagierwagen und der Wagen für die Bahn beamten wurden auf wunderbare Weise ge rettet. Die Räder verließen auf beiden Seiten das Geleise. Die Geistesgegenwart deS Schaffners Roß, der trotz der schrecklichen Situation mit aller Kraft die Bremse festhielt, hat wahrscheinlich den Passagierwagen vor dem Sturz in das Wasser bewahrt. Einer der Passagiere sprang ab oder wurde herausge schleudert. Er blieb sofort tot. Der Passagier wagen war total zerstört worden, aber außer einem kleinen Baby, welches starb, wurden keine weiteren Passagiere ernstlich verletzt. Aber die armen Soldaten! Seit Spionkop oder Sannas Post hat kein Schlachtfeld in Südafrika so viele Tote und Verwundete auf so kleinem Raum gesehen. In einem Augenblick waren von 102 Mann 30 tot und 60 zum großen Teil schwer verwundet. Die L Kompanie hatte am Morgen 30 Mann stark das Lager verlassen und nur 2 zerschundene Leute kehrten zurück. Von den 3 Offizieren des Kommandos ver-' Standesgemäß. 11) Roman von Karl v. L«ißn«r. «FlNsttunLl Cora kämpfte mit sich einen schweren Kampf. Sie stand heute zum zweiten Male vor einer schweren Alternative. Der Mann, welcher in diesem Augenblicke ein Ja oder Nein von ihr beanspruchte, wäre ihr wert und teuer genug gewesen, um ihm unbedenklich die erbetene so fortige Zusage zu geben, wenn ja, wenn nur nicht daS Schicksal ein so tückisches Spiel mft ihr getrieben und ihr gerade gleichzeitig jenen ihr in anderer Weise sympathischen Viktor von Dillheim zugeführt hätte. Und doch hatte denn dieser nicht heute erst ihren Unwillen erregt? Entsprangen seine Huldigungen nicht vielleicht aus unlautern Beweggründen? Hatte nicht der, welcher sie jetzt mit banger Erwartung zur Entscheidung drängte, während der andere ungebührlich zagte und zögerte, entschiedene Vorzüge voraus? Diese Erwägungen vollzogen sich natürlich weit rascher, als sie sich durch die Feder mit teilen lassen, im Geiste des schönen Mädchens, welches nun eine das ganze Leben gestaltende Verfügung treffen sollte. „Coral Liebe, teure Cora!" bat Oswald die noch immer im Schweigen Verharrende. „Fällt es Jhen denn gar so schwer, das eigene Herz zu ergründen, daS sich längst schon für mich oder für jenen entschieden haben sollte, wenn überhaupt einem von uns beiden der hohe Siegespreis zufallen wird? Muß ich denn einem Manne das Feld räumen, der — »bne ihm sonst zu nahe treten zu wollen — wenigstens Ihren erhabenen Geist kaum in seiner ganzen Größe zu würdigen vermag? Wollen Sie mir denn diese liebe, schöne Hand wirklich versagen, deren Besitz mich glücklich machen könnte?" Der junge Mann sprach es im warmen Tone innigster Bitte, indem er Coras Hände zu sich heranzog und ihr voll ins Auge sah. Das Mädchen erwiderte seinen Blick und ließ ihn gewähren. „Verzeihen Sie, mein lieber, teurer Freund l" sagte sie jetzt leise. „O, es ist sehr schwer für eine Kunstbcflissene in meiner Lage, sich für alle Zukunft des Berufes zu entäußern, den sie bis her als Lebenszweck betrachtet hat. Aber ich will es versuchen, mich mit dem Gedanken der Verzichtleistung vertraut zu machen." „Cora, Sie wollten das thun? So erhören Sie mich? So weigern Sie sich wohl nicht länger, mich zu beglücken?" rief Oswald aus. * * * .^lovsieur ä« DiUkviw I" meldete in diesem wenig günstigen Augenblick Mademoiselle Clarisse, die vertrauliche Situation, in der sich ihre Herrin und deren Gast befanden, in dem Mo mente noch wahrnehmend, als Oswald deren Hände frei gab und beide, unwillig über die Störung, aufblickten. Der Zofe kostete es Mühe, vor den zürnenden Augen ihrer Gebieterin das Lächeln zu verbergen, das bei der sehr interessanten Wahrnehmung ihre Lippen umspielte. Das befangene Schweigen des be troffenen Paares betrachtete sie als Genehmigung des Empfanges und verschwand i« Vorzimmer. „Coral Das entscheidende Wort, bevor dieser Mann eintrittl" drängte Oswald. „Sagen Sie ihm, daß ich Ihre Braut bin," flüsterte die Sängerin, als sich die Thür wiederum öffnete, um den Angemeldeten ein zulassen. 10. „Soo soir!" meine Gnädige! Ich störe doch wohl nicht? Ah, lieber Fronhofen! Scharmant, daß ich Sie auch treffe, nachdem ich schon einige Tage das Vergnügen entbehren mußte, Sie zu sehen. Sie machen sich hier sehr rar, wie es scheint, und find sicherlich wieder in eine geistreiche Arbeit vertieft?" Cora begrüßte den neu hinzugekommenen Gast mit unverkennbarer Befangenheit und Zurückhaltung, während Oswald erwiderte: „Das wäre kein ausreichender Grund, um eine so teure Freundin deshalb zu vernachlässigen. Wenn wir während der jüngstverflossenen Tage nicht zusammentrafen, dürfte dies dem Zufalle zuzuschreiben sein." „Auch möglich I Verzeihen Sie, Verehrteste, daß ich heute schon zum zweiten Male lästig falle. Es wäre mir aber von außerordent lichem Interesse, zu erfahren, ob die Frage, die Sie zur Zeit meines vormittägigen Be suches so lebhaft beschäftigte, in einer oder der anderen Richtung ihrer Entscheidung entgegen reift. Sie verstehen mich? Hoffentlich lasse ich mir keine Indiskretion zu schulden kommen, wenn ich den Gegenstand unserer vertraulichen Besprechung in Gegenwart eines Dritten be rühre, der die Ehre mit mir teilt, zu Ihrem engere« Freundeskreise pi zählen." unglückte keiner. Sie entkamen alle mit leichte« Wunden. Von den Unteroffizieren wurde« zwei getötet. Der Zugführer, dem eS noch gelang, aus den Trümmern der Lokomotive herauszukriechen, starb 5 Minuten nach de« Unglücksfall. Der Heizer war schrecklich ver stümmelt und kam nicht mehr zum Bewußtsein. Die Frauen und Kinder benahmen sich muster haft. Die verwundeten Soldaten und die Zivilisten führten sie von dem schreckliche« Schauplatz weg. Seit der Beerdigung find noch vier Verletzte gestorben. Eine kriegs gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet, da aber Zugführer und Heizer tot find und von der Maschine nur Splitter übrig blieben, wird die Untersuchung wohl resultatlos verlausen. Usn Nah ««d Fer«. Sine Million für Kunstzwecke. Die Baronin Oppenheimer, die Tochter des frühere» Hoibankiers, die schon oft dem Wiesbadener Hoftheater bedeutende Zuwendungen machte, überwies nach dem ,Berl. Tagebl/ »>» Sonntag dem Kaiser eine Million für Kunst zwecke. Pobedonoszew, der Oberprokureur de? „russischen Heiligen Synod", ist am Montag aus Petersburg in Wiesbaden einqetroffen. 3» seiner Begleitung befand sich seine hübsche dunkelhaarige Frau und sein ungefähr vier Jahre altes Töchterchen. Das neue Handelskammergebäude i« Halle ist am Montag im Beisein des Handels- Ministers Möller feierlich eingeweiht worden. Unmittelbar nach dem Festakte wurde der Pre sident der Kammer Kuhlow vom Gehirnschlag getroffen und starb bald darauf. Vom Zschorlauer Eisenbahnunglück. Die Staatsanwaltschaft zu Halle hat die ein geleitete Untersuchung über die Ursachen de? großen Eisenbahnunglücks eingestellt. Die Unter suchung hat ergeben, daß ein Verschulden da? Personal und die Eisenbahnbehörde nicht trifft- Die Enthüllung eines Denkmals fand am 10. d. vormittags statt, das bei Rezonville von ehemaligen Angehörigen des Husaren- Regiments Kaiser Franz Joseph von Oester reich, König von Ungarn (Schleswig-Holsteini sches) Nr. 16 zur Erinnerung an die Attacke errichtet ist, die das Regiment am 16. August 1870 geritten hat. Ein ungetreuer Haushalter. Gegen den Hauptkassierer der Lotterie-Darlehnskosse Ewerth in Leipzig, soll im Wege des Di?- ziplinar-Veriahrens auf Dienstentlassung er kannt worden sein. Das Verfahren hängt zu sammen mit den Verlusten, welche die Kaffe beim Leipziger Bankkrach erlitten hat. Ewerth hat, wie es heißt, gegen das Urteil Berufung eingelegt. Wegen grosser Unterschleise, die in einem ganz kurzen Zeitraum an Gütern von Weserschiffen vorgekommen find, ist i» Stolzenau a. d. W. eine Untersuchung e'Ngk- leitet worden. Massenverhaftungen von Schiffer« in Bremen haben den Anstoß zu dieser Unter suchung gegeben. Besonders die Hsffmannschk« Stärkefabriken in Bremen sollen als geschädigter Teil in Frage kommen, denen ganz bedeutende Mengen Reis auf den Transporten spurlo? abhanden gekommen find. Eine in Stolzenau vorgekommene polizeiliche Nachsuchung hatte da? Ergebnis, daß 6 Sack Reis in einem Kohlen schuppen versteckt aufgefunden wurden, die mi« natürlich sofort beschlagnahmte. Noch fehle« aber 55 Sack Reis, denn im ganzen solle« etwa 6 Sack in Stolzenau geblieben fein. Auf dem Vahnhofe i« Hattingen ent- gleste der Personenwagen vierter Klasse eine? abfahrenden Personenzuges. Fünf Personen erlitten leichte Verletzungen. Das Unglück ist durch die Druckmaschine entstanden; sie hatte den Zug in Bewegung gesetzt, bevor die Vorder maschine zur Abfahrt fertig war. Auf der Flucht verunglückt. Ei« 18 jähriger Bursche, der aus einer Zwang?- Erziehungsanstalt entflohen war und von eine!« Gendarmen dahm zurückgebracht werden sollte, sprang bei Haltern aus dem Zuge, wurde furcht bar verstümmelt und war sofort tot. „Meine Entscheidung ist bereits ge'älü, gab die Sängerin mit eigentümlichem Löchel« zur Antwort, „und was Ihre diskreten Be denken anbelangt, so kann ich Sie hierüber vollständig beruhigen, da die Mitteilung keines wegs einen vertraulichen Charakter hatte, chie Sie irrigerweise annehmen, Herr von DiWiw- Wäre das aber der Fall gewesen, so würde Baron Fronhofen das erste Anrecht geh«»' haben, sie zu vernehmen." ,, In den Zügen dessen, an welchen diest etwas sarkastische Ansprache gerichtet war, mal>e sich ein so verblüffendes Erstaunen, daß sich aU<v Oswald eines Lächelns nicht erwehren konnte. „Ach so! Ich befürchte, Sie werden meine« Freund eitel machen, wenn Sie ihn dies höre« lassen, hochverehrte Gönnerin! Fronhofen' Ihre Aktien scheinen bei Fräulein Cora B steigen, und wie mir bäucht, so habe ich alle« Grund, furchtbar eifersüchtig auf Sie zu wer den!" sagte Viktor in einem Tone, der scher? Haft klingen sollte, der aber trotzdem den mu? sam verbissenen Aerger kund gab. - „Wenn Ihnen dieses Gefühl bisher no« fremd war, Herr von Dillheim," versetzte »p junge Litterat sehr gemessen, „so dürfte jetzt etwas zu spät kommen, um die Gestaltung der gegenseitigen Beziehungen noch beeinflusse« zu können." , „Meinen Sie? — Hm! — Ich rnuß am richtig gestehen, Baron, daß mir der Sinn Ihre geistreichen Bemerkung diesmal nicht vollständig klar ist," äußerte sich der immer betretener werdende Offizier und sah dabei die beiden An wesende« fragend an.
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