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Allgemeiner Anzeiger : 18.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191402188
- PURL
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-18
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 18.02.1914
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Vie neue LcbankwirtlckLfts-Vorlage. Schon seit mehreren Jahren sind Mr Be seitigung der im Gasi- und Schankwirtschasts- gewerbe vielfach bestehenden offenbaren Miß stände gesetzgeberische Vorarbeiten im Gange, doch haben sie erst setzt die Gestalt einer Vor lage an den Reichstag gewonnen. Der im Bundesrat bereits genehmigte Gesetzentwurf will durch eine Abänderung der einschlägigen Bestimmungen der Retchsgewerbeordmmg die Handhaben zu einer verschärften Aufsicht über Gasthäuser und Schankstellen bieten. Bemerkenswert ist zunächst, daß durch gängig auch der Betrieb solcher Gastwirt schaften der Konzesstonspflicht unterworfen werden soll, die nicht geistige Getränke aus- schänken (alkoholfreie Ausschänke). Es hat sich nämlich längst erwiesen, daß in diesen Be trieben oft ein unerlaubter Ausschank von Getränken jeder Art betrieben, auch sonst be denklicher Unfug verübt wird, ohne daß eine Überwachung solcher Anstalten durchführbar ist, weil sie keine Genehmigung einzuholen brauchen. Da ferner die geltenden Vorschriften nicht ausreichen, um unzuverlässige Personen vom Gewerbe sernzuhalten, sollen die Anfor derungen an die Personen, die die Erlaubnis zum Gewerbebetriebe nachsuchen, verschärft werden. Die Erlaubnis soll versagt werden, wenn Tatsachen vorliegen, die dis Annahme rechtfertigen, daß der Nachsuchende dis er forderliche Zuverlässigkeit in bezug auf den Gewerbebetrieb nicht besitzt. Eine der heißumstrittensten Frage auf diesem Gebiete, die bereits im Reichstage zu eingehenden Debatten geführt hat, ist die Ver wendung von weiblichem Personal in Gast- und Schankwirtlchaften. Die Vorlage schlägt da einen Mittelweg ein. Sie möchte von einem radikalen Vorgehen abjehen, weil durch die Ausschaltung des weiblichen Personals aus dem Schankgewerbe oder ähnliche strenge Maßnahmen viele solide Wirte und anständige Erwerbstätige weiblichen Geschlechts, besonders in Süddeutschland, empfindlich geschädigt werden würden. Ein Reichsgesetz kann schließ lich auch die Verschiedenheit der Verhältnisse in den einzelnen Bundesstaaten nicht genügend berücksichtigen. Daher wird der Erlaß ein schränkender Vorschriften über die Zulassung, Beschästigung und die Art der Entlohnung weiblichen Personals den einzelnen Regie rungen anheimgegebsn. Natürlich müßte bei einer Neuordnung des Schankwirtschastsbetriebes auch die Frage der Einordnung gewißer Vergnügungsstätten i unter Las Gesetz einer Regelung unterzogen! werden. Als unsere Gewerbeordnung ge- ! schaffen wurde, sind die .Singspielballen" mit § vollem Recht dem Kneipenbetriebe gleichgestellt! worden, weil doch bei den: ganzen Singspiel- i wesen der Alkoholgenuß die Hauptsache war. ! Nun aber sind aus den Singspielhallen die ' Spezialitätentheater (Varietes) geworden, und neu dazu gekommen sind die Kinemato- ! graphentheater, die bisher der Gewerbeord nung nicht unterlagen, nach dem neuen Ent wurf aber unterzogen werden sollen. Die von vielen Seiten gefürchtete unbegrenzte Vermehrung der „Kientöppe" wird damit ge- setzlick unterbunden, weil ja auch hier die .Bedürfnisfrage" entscheidend sein wird. Vielleicht eine der schwierigsten Fragen war die musikalische. Der Zug der Zeit verlangt doch nun einmal zu jedem Schoppen Bier eine Arie, zujeder Tasse Kaffee eins Ouvertüre. Um nun den Betrieben das unerläßliche musikalische j Beiwerk nicht gar zu sehr zu erschweren, sollen ! sie nach wie vor die übliche „kleine" Musik j ohne obrigkeitliche Einwilligung ausüben! dürfen, dagegen darf die Polizei einen Macht- - fpruch gegen die in manchen Lokalen eingc- führten Orchestermusiken und Automaten- i konzeite einlegen, wenn dieser zweifelhafte Kunstgenuß den Umwohnenden arg auf die Nerven fällt. Die Polizei kann gegen derartige Vorführungen nicht nur in Schankwirtschaften, sondern auch „an anderen öffentlichen Orten" Einspruch erheben, eine Verfügung, die wegen der „Bieraärten mit Konzert" gründlich geprüft wei den wird. Mit diesem Gesetzentwurf wird der Ver such gemacht, den vielfachen Wünschen zu ent sprechen, die im Reichstage und in den Land ¬ tagen der Bundesstaaten seit Jahren immer wieder geäußert worden sind. Die Vorlage ist — nach dem Worte eines ihrer UrheDf— nach dem Schema entworfen: Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen. Und wenn man den Entwurf recht betrachtet, so ist's auch so. Großstadt, wie Kleinstadt, wie das flache Land — diese Abänderung der Gewerbe ordnung hat für alle etwas, und dis kommen den Debatten werden zeigen, inwieweit der Regierungsentwurf auf diesem schwierigen Gebiete bei Erfüllung der oft gegensätzlichen Wünsche das Rechte getroffen hat. stV. politische Kunclschau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm wird voraussichtlich von der Reise nach Korfu am 30. April heim kehren, da bereits am 2. Mai die erste Truppenbesichtigung vor dem obersten Kriegs herrn stattstndet. An diesem Tage besichtigt der Kaiser auf dem Truppenübungsplatz Düberitz die Bataillone des 1. Garderegiments zu Fuß und des Lehr-Jnfanteriebataillous. * Reichskanzlerv. BethmannHollweg wird einer Einladung des Hamburgischen Senats entsprechen und in den ersten Tagen des Mürz Hamb u r g einen Besuch abstattcn. " Das Reichsmarineamt veröffentlicht einen Überblick über die Entwicklung des Kiautschougebietes im vergangenen Jahre. Ungeachtet der Wirren in China ist danach die Entwicklung Tsingtaus eine ge sunde gewesen und es sind die Grundlagen zu einer weiteren Entwicklung auf ganz neuen Gebieten des Wirtschaftslebens gelegt worden. Aus einer reinen Handelskolonie verspricht Kiautschou nunmehr eine Kolonie mit aus sichtsvoller industrieller Entwicklung zu werden. Vor allem werden die geplanten Bahnneu bauten dazu beitragen, daß das deutsche Schutzgebiet in immer engere und mannig faltigere wirtschaftliche Beziehungen zu weiten Teilen des ungeheuren chinesischen Wirtschafts gebietes tritt. Gerade darin muß die Gewähr einer gedeihlichen Fortentwicklung des wich tigen Stützpunktes deutscher Wirtschafts interessen an der chinesischen Küste erblickt werden. * Die Vorlegung eines Arbeitskamm er- gesetzesist wiederholt in Interessentenkreisen gewünscht worden. Erst neuerdings hat der Zentralrat der deutschen Gewerkvereine eine dahingehende Eingabe an den Reichstag ge richtet. Nach den Erfahrungen, die die ver bündeten Regierungen mit dem früheren Ar- bcitskammergesetz im Reichstags gemacht haben, besieht jedoch zurzeit wenig Aussicht, daß dem Reichstage ein neues Gesetz Zugehen wird. "Wie elsaß-lothringische Blätter berichten, soll die Reichsregierung beabsichtigen, in diesem Jahre noch dem Reichstag die schon früher erwähnten Gesetze über das Vereins- und Versammlungsrecht in Elsaß-Lothringen und ferner einen Gesetz entwurf, der sich gegen die in Elsaß-Lothringen in französischer Sprachs erscheinenden Zeitungen richtet, vorzulegeu. "Der Provinziallandtag hat sich ein stimmig für die V er ein i g uu g der Städte Köln, Mülheim am Rhein und Mer tz e i m ausgesprochen. " In der Zweiten sächsischen Kam mer wurde über verschiedene Anträge auf Reform der Ersten Kammer bezw. ihre Aufhebung beraten. Nachdem die Redner der einzelnen Parteien ihre Anträge begründet hatten, erklärte der Mini ter des Innern Graf Vitzthum v. Eckstädt, daß voraussichtlich keiner der vorliegenden Anträge die durch die Ver fassung vorgeschriebene Zweidrittelmehrheit erlangen würde. Er ivürde sich aber freuen, wenn er aus den Verhandlungen einen Finger zeig für weitere Schritts entnehmen könnte. Die Regierung werde sich von ihrem eigenen, einer Reform grundsätzlich zuneigenden Stand punkt nicht abdrängen lassen. Die vor liegenden Anträge wurden sodann an einen Ausschuß verwiesen. Österreich-Ungarn. * Prinz Wilhelm zu Wi ed ist in Wien eingetroffen und von Kaiser Franz Joseph in längerer Audienz empfangen worden. Frankreich. "Nach einer längeren Rede des Marine ministers, der hervorhob, daß Frankreichs Küstenverteidigung erhöhte An strengungen erfordere, wurde das neue Budget mit allen Mehrforderungen von der Kammer angenommen. England. * Mit Bezug auf die wachsenden Rüstungsausgaben erklärte Premier minister Asquith, niemand fei ängstlicher besorgt, diesem Zustand ein Ende zu machen, als die englische Regierung, aber das wahre Heilmittel läge in einem gemeinsamen Vor gehen der Völker selbst. — Marineminister Churchill antwortete auf eine Anfrage, daß eine Verlangsamung oder Verminderung bei den deutschen Marinebauten nickt stattge unden habe. Seit Einbringung der englischen Voranschläge für 1912 sei das deutsche Bauprogramm durch die Flotten- gesetzergänzuug vom 14. Juni 1912 um drei Schlachtschiffe und zwei kleine Kreuzer ver mehrt worden. Deshalb müsse England, seinem Grundsatz getreu, geeignete Vorkehrungen treffen. *Jm Unterhause erklärte in Erwiderung auf eine Anfrage, ob die Regierung sich an der WeItausstellung in SanFran- cis co beteiligen werde, Premierminister Asquith, die Regierung habe diese Angelegen heit vor kurzem aufs neue beraten, habe aber ihren früheren Beschluß nicht ändern können. OeMlcker Keickstag. (Original-Bericht.) Berlin, 14. Februar. Im Reichstage wurde die Besprechung des Reichsoersicherungsamtes und der Denkschrift über die Rücklagen der Berufsgenossenschaften fortgesetzt. Abg. Irl (Ztr.) begründete eine Resolution, daß die Vorschriften über Bereit stellung der Rücklagen für den gewerblichen Personalkredit, namentlich für das Handwerk, bald erlassen werden sollen. Abg. Schulen burg (nat.-lib.) stimmte der Resolution zu. Abg. Doormann (fortschr. Vp.) hält die Befürchtung, daß die Bsrufsgenossensckaften dem gewerblichen Leben zu große Kapitalien entziehen, für begründet. Geh. Regierungsrat Aurin betonte, daß Anregungen stets ein williges Ohr im Reichsamte finden. Abg. Siebenbürger (kons.) erklärte, daß vor allem die Zulassung von Land- neben den Ortskrankenkassen zu fordern sei. Staats sekretär Dr. Delbrück betonte, die Vor würfe gegen die Reichsversicherungsordnung richteten sich meist nicht gegen das Gesetz, sondern gegen seine Durchführung. Jedes Gesetz müsse sich aber einlebcn. Abgeordneter Behrens (wirtsch. Vg.) hatte gegen die Landkrankenkassen die größten Bedenken. Ministerialdirektor Caspar erklärte: Auf die Schaffung von Landkrankenkassen habe der Reichskanzler keinen Einfluß, jedoch habe er in den bisherigen Fällen die Zweckmäßigkeit derselben anerkannt. Die Beantwortung der kürzen Anfragen am Freitag ergab, daß zum Schutze der Deut schen zwei Kriegsschiffe nach Mexiko gesandt sind, daß das Preußische Zentral-Jnstitut für Erziehung und Unterricht seine Wirksam keit auch über Preußen hinaus erstrecken wird und daß cs nur in besonderen Fällen statthaft ist, bei der Versicherung von Kindern in Landlrankenkassen den Nachweis eines be stimmten Vermögens oder dis Hinterlegung einer Sicherheit zu fordern. Auf Lie Flicgerunglncksfällc in Johannisthal wird die Regierung erst später cingetzen. Beim Reichsamt des Innern wurden die Entschließungen zum Neichsversicherungsamt angenommen und dann die Forderungen für das Kanalamt vom Reichstag ziemlich rasch erledigt. Die Beratung führte zu erneuten Beschwerden des Abg. Legien (soz.) über ungünstige Arbeitsverhältmsse der Schleusenarbeiter und zu einer warmherzigen Fürsprache des Fortschrittlers H o ff zugunsten der kleinen Küstenschiffer. Dann wandte sich das Haus den Fragen der Privatversicherung zu. Die Bestrebungen, auch gewisse öffentlich rechtliche Unternehmungen dem Aufsichtsrecht des Reiches zu unterstellen, feig! § 2f Roman von Reinhold Ortmann. „Verzeih, wenn ich deinen Onkel beleidigt! habe," sagte sie endlich mit ganz veränderter,! tast tonloser Stimme. „Aber wenn du mich jemals lieb gehabt hast, so laß mich alles wissen. Was du da sprichst, ist ja so umaß- bar. Die Gage, die ich beziehe, sollte aus der Tasche des Herrn von Lettow fließen? — Und er — er selbst hätte das erzählt?" „Jawohl — er selbst! Bei Leiner kleinen Stimme und deinem zimperlichen Spiel würde cs natürlich kcinem Theaterdirektor Ler Welt eingefallen sein, dich mit sechs hundert Mark Monatseinkommen zu enga gieren — das waren feine eigenen Worte. Und was er hinzvgefügt haben soll, als man ihn wegen seiner Großmnt neckte, das — das konnte ich durch das Schlüssel loch nicht verstehen. Aber es muß wohl etwas sehr Läßliches gewesen sein, da es meine Mama veranlaßt hat, dir den Absagebrief! zu schreiben und mir jeden weiteren Ver- ! kehr mit dir auf das Strengste zu ver- bieten." .Ich danke dir, Melitta, daß du trotz- , dem zu mir gekommen bist. J.H Hütte das! Fürchterliche ja sonst vielleicht niemals er- j sichren." Zweifelnd sah dis andere zu ihr auf. .Du hast es also gar nicht gewußt? Es war kein abgekartetes Spiel zwischen dir und > dem Rittmeister?" Di« großen Augen Ler Künstlerin starrten i die Fragende erst eine Weile wie per- § ständnislos an. Dann plötzlich schlug sie beide Hände vor das Gesicht, und ein krampf artiges Schluchzen schüttelte ihren zarten Körper. In neu erwachender, mitleidiger Zärtlich keit wollte Melitta ihren Arm um sie legen. Aber beinahe heftig mehrte Eva die Lieb kosung ab. „Rühre mich nicht an! Ich Lin es ja nicht wert! — Und geh — geh — ich bitte dich — geb! — Deine Mutier batte voll kommen recht, dir den Verkehr mit mir zu untersagen." „Aber ich verstehe dich nicht, Eva! —Wenn du es doch nicht gewußt hast —" „Als wenn cs darauf ankäme! — Als wenn die Schmach dadurch eine geringere würde! — Nein, nein, nein, Melitta, sage nichts mehr! Sprich kein Wort mehr -u mir! Wenn du wir noch einen Freundschaftsdienst erweisen willst, so laß mich allein! Ich kann jetzt keinen Menschen seben — auch dich j nicht. Es ist mir eine Qual — eine unsägliche Qual." „Wenn dir meine Gegenwart so unange nehm ist, muß ick dich allerdings wohl davon befreien. — Ich hatte es gut gemeint, als ich hierher kam. Aber es scheint ja, daß dir selbst sehr wenig an einer Fortdauer unserer Freund schaft gelegen ist." Eva schüitelte den Kopf. , „Ich roill keines Menschen Freundschaft! mehr. Ich will nur allein sein — allein!" „Also ein Lebewohl für immer? — Nun, ! wie du willst. Ick dränge mich niemandem j am. Und vielleicht ist es auch so am besten." Sie zögerte wohl noch ein paar Sekunden lang: da ihr aber keine weitere Antwort zu teil wurde, ging sie mit trotzig zurückgeworfe nem Kopse hinaus. Eine Viertelstunde später verließ auch Eva ihre Wohnung. Ein dichter dunkler Schleier verhüllte ihr Gesicht, als schäme sie sich, es noch irgend einem Menschen zu zeigen, und eilenden Fußes, wie wcnu unsichtbare Ver folger hinter ihr wären, lief sic durch die zu dem vielbesuchten Operetten-Theater führen den Straßen. Sie warf keinen Blick auf die Zettel der Anschlagsäulen, auf denen auch der Name Eva Liuda — ihr Name — unter den Mit wirkenden bei der Aufführung der neuen Operette verzeichnet war. Ohne nach rechts oder links zu sehen, strebte sie ihrem Ziele zu. Und der Herr Direktor in seinem eleganten Privatbureau erhob säst erschrocken den Kopf, da sie plötzl ch unangemeldet vor ihm stand, und da unster dem emporgeschobeneil Schleier ein so totenbleiches Antlitz, ein so ver zweifelnd zuckender Mund und zwei so un natürlich große Augen, in denen sich die ganze Qual einer lotwunden Seele spiegelte, zum Vorschein kamen. So groß war seine Bestürzung, daß dis gewohnte Schlagfertigkeit ibn völlig im Stich ließ, und daß sie schon nach Verlauf weniger Minuten alles von ihm erfahren hatte, was sie zu wissen begehrte. * * „Allbarmberzigcr Himmel. liebes Fräulein, wie setzen Sie denn nur aus? Sie müssen krank sein — ernstlich krank. Es ist ja gar nicht anders möglich." Fei Von unä fern. Der Leibkutscher Kaiser Wilhelms l Johann Hacker, der Zeuge der beiden M volveratientate auf Kaiser Wilhelm I. Ml, begeht am 16. Februar sein 60 jähriges Dienst jubilüum. Bei beiden Attentaten hat Hack-' den Kaiser gefahren und durch sein ent schlossenes Eingreifen zur Festnahme der Tast beigetragen. Der Jubilar versieht jetzt de» Posten eines Aufsehers im königlichen Marsta» zu Charlottenburg. Darlehen an Berliner Arbeitslose Die Berliner Stadtverordneten - Verminst lung bewilligte nach lebhafter Debatte 30000°" Mark zur Gewährung von unverzinsliche» Darlehen an Arbeitslose. Auch in andere» Gemeinden Deutschlands will man der z"'- nehmenden Not der Arbeitslosen auf dieb Weife steuern. Schieüunfall in einer Kaserne. G" schwerer Unfall ereignete sich in der neu»» Kaserne des Dragoner-Regiments Nr. 25 ist Ludwigsburg (Württemberg). Der zu eine»' Gefangenentransport nach Ulm kommandier!» Sergeant Reckert von Ler S. Eskadron wo» im Begriff, seine scharf geladene Pistole dem Dieustzimmer abzuholen, als durch Un vorsichtigkeit eines Schreibers, der dem Ser-st anten die Waffe übergeben wollte, sich die!» entlud, so daß die Kugel dem Sergeanten de» Unterleib durchbohrte und in der Zimmer!»» stecken blieb. Der Schwerverletzte wurde st' fort dem Garnisonlazarett zugeführt, doch b»' steht nach Ausspruch der Ärzte wenig Host nung, ihn am Leben zu erhalten. Lei steuere Jsenho Bekam Durchs geben, Doppe Kapito Über i Kreise Es des erhebst ist. Ji die B weise, Abgab Beend bericht des gmom sestgesk Steuer erhebst Werder Eir gerate den : Heyde der Re asseffor der ( Kusine blieb i im W« war ! singen Kutsch Pferde Regier im W präsidr glückln Decker Er w tiefen mietet« sich in Ar berg stände verstau etwa Dreiß' ringest arbeit« reiche Vc Mingh das t siorber früher kerlat in der masch! war, r des I mit Agita! bald s Ei Tchlo die ev Kinde Schlo verlaf belgisi das (s aller « gesche scharst beugt, lerirr die si Wein! ihr L, ivroch dünne nicht in eir überß kospi Hilse H kleine »Gen Feuer bleib noch lasier werd F Mertz iungi . sie ei s aus i auss, Aller N H also rechn '«hist ?an °ruc und, soweit das nicht geschieht, zum dcsten ihre Werbearbeit den vom Rcst amt ausgestellten Grundsätzen zu unterweist fanden in mehreren Entschließungen AusW Auch die alte Forderung, daß sich Behost und Beamte jeder amtlichen Begui», gung irgend einer Lebensversicherust form zu enthalten hätten, wurde erneut ", Geltung gebracht. Aus der Privata>igcstclltc»versichcrmig kommen nach einer Angabe des Süll^ demokraten Giebel jährlich 150 Million- Mark Beiträge ein. Natürlich ist es eine du» aus berechtigte Forderung, daß diese gst Summe so angelegt wird, wie es am bei" dem sozialen Interesse der Angestellten »» spricht. Der Redner befürwortete die Hinkst an Baugenossenschaften. Dagegen sei die Hs gäbe an Gruben und Bergwerke unzulW Dazu bemerkte . ic Ministerialdirektor Caspar, daß» Landesverstcherungsanstalt aus der Selbst!" waltung aufgebaut sei und Beleihungen st Gruben, Bergwerken usw. zulässig wären. - Abg. Dr. Doormann (fortschr. Vp.) » gründete eine Resolution, die die äffenst rechtlichen Versicherungen dem Aufsichtsa« unterstellen will und es den Behörden u» Beamten untersagt, amtlichen Eins!» zugunsten irgend einer Lebensversicherung reform geltend zu machen. Tas zeitigte M Auseinandersetzung über den Streit zwisäll den öffentlichen und privaten Gesellschaft»» an der sich die Abgg. Wallenborn (Zentr v. Winterfeldt (kons.), Dr. Junck (na! lib.), Rupp (wirtsch. Vgg.) beteiligten. Staatssekretär Dr. Delbrück erklär!» daß die bei dem Streit entstandenen Ast schreitungen von den Aufsichtsbehörden st aller Schärfe zurückgewiesen worden sem Die Propagierung der Volksversicherung» seitens der Behörden sei wegen ihres gemci» nützigen Charakters überaus wichtig. Abg. Hildenbrand (soz.) verleid« die Gesellschaft Volkssürsorgs in Hambu§ gegen den Vorwurf, daß sie Versicherung gelber für sozialdemokratische Zwecke uB brauche. An der weiteren Aussprache nahmen tz» die Abgg. Schwarz-Schweinfurt (Zenst Götting (nat.-lib.), v. Winterfeldt (kons! Hemre (soz.). «Staatssekretär Dr. Delbrück antwort»!- dem Abg. Siebenbürger (kons.), daß die va-« ihm erhobenen Vorwürfe gegen das Vck sicherungsamt. es arbeite zu langsam, unkst gründet seien. Darauf vertagte sich ist Haus. „Nein, nein, mir fehlt nichts. — Ich hast nur eine schlimme^ Aufregung gehabt, Fra" Roßwein! Und ich muß gleich eine Reise ast i treten. Bitte, Helsen Sie mir doch, das Allel' l notwendigste an Wäsche und Kleidungsstück«"' t einzuvacken." „Verreisen wollen Sie? — In diesem Ä"' D stände? - Aber das darf man och unniög' D sich zugeben. Sie zittern ja am ganzen LciR> W und Ihre Hand glüht wie im Fieber. "" I Fragen Sie doch wenigstens erst den Theatel* I arzt! Sie könnten ja den Tod davon Habs»- I .,O, das wäre wohl das Fürchterlich^ I nicht. Aber machen Sie sich um meinetwillen k keine Sorge! Ein bißchen Migräne — weist» i nichts! Ich kann meins Reise nicht ast' r schieben. Glauben Sie mir: es ist unbedina I notwendig, daß ich noch in dieser Stund» I „So sagen Sie mir wenigstens, weskstst I und wohin? Vor zwei Stunden haben doch noch gar nicht daran gedacht." I „Nein — die Veranlassung kam ganz PM ! sich. Und, sticht wahr, Sie find mir nicht bE . wenn ich nicht weiter darüber sprechen kann r Ich werde Ihnen später alles in einem al- P sührlichen Briefe schreiben." „ » I ,Ja, wollen Sie denn etwa Imwere W - sortblciben? Sie sind so sonderbar, Maules chen, so wirr und verstört, daß einem ist» unheimlich dabei werden kann." § Die junge Operettensangerm zwang snM einem Lächeln, das freilich traurig um 5 quält genug ausficl. „ „Ich sage Ihnen doch , daß Migräne'Labe und datz netzmes widerfahren pr. — ^vic lang, tz .
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