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Allgemeiner Anzeiger : 25.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191402254
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19140225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-25
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 25.02.1914
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Zwar agenten Grenze ü schieden sein. ^VeKtmkmn. Oeutkcker Keickstag Berlin, 21. Februar. (Original-Bericht.) fünf Kin^ Herren Dank schulde für manche wertvo entwickln Tur«! reich ha Str« Zus Dampf aus dem Volke vor sich Zu baden. Höflich wäre die Bankrott- 17 jährigen Flotten- ftürn Rentie in Mo Fall worbe stalt r zuck Ges geö dru nicht geben könne. Das erklärung der deutschen Politik. Im Reichstage gab Zwistigkeiten ausgebrochen seien. Die deut schen Offiziere fühlten sich in Konstantinopel keineswegs mehr heimisch und in ihrem Han deln beengt. Die Abreise einzelner Offiziere der Mission solle bereits begonnen haben. — Natürlich ist an dieser mit so großer Sicher heit vorgetragenen Geschichte kein wahres Wort. Trotz aller russischen Bemühungen herrscht zwischen der deutschen Militärmission und den leitenden türkischen Kreisen ein durchaus herzliches Einvernehmen. Teil es jedoch nur möglich ist, Einlaß in l . Schwurgerichtssaal zu erhalten, da schon a" Preuß infolg übe, Der Reichstag führte am Donnerstag die Beratung des Justiz etats zu Ende. Zur Erörterung stand lediglich der Fall der Witwe Hamm in Flandersbach, die der Beihilfe zur Ermordung ihres Gatten angeklagt und zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Abg. Dittmann (soz.) schilderte den Fall und das Eingreifen des Kriminalkommissars von Tresckow II. Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.) verlangte Abhilfe gegen das Treiben dieses Kommissars. Dem schloß fich Abg. Dr. Heck scher (fortschr. Vp.) an, während Abg. Schultz (Reichsp.) namens der Rechten Verwahrung gegen diesen Eingriff des Reichstages in ein schwebendes Verfahren einlegte. Damit endete die Aussprache und das Gehalt deS Staats sekretärs wurde bewilligt. Es begann sodann die allgemeine Aussprache über den Marine- Etat. Abg. Noske (soz.) bedauerte, daß die Frage der Rüstungsbeschränkung bisher immer mit schönen Worten abgetan wurde. Staats sekretär v. Tirpitz betonte, daß der Marinc- dienst für den Offizier, der durchhalten müsse, härter sei als für den Mann. Die Luftschiff- Unfälle seien durch unglückliche Zufälle heroor- gerufen worden. Abg. Erzberger (Zentr.) führte aus, daß es eine Verständigung mit England um den Preis der deutschen Seewehr von 25, worden «euren l Als Siec Medailli trat er zurück, um ihr den Eintritt in das Haus freizugeben. „Bitte, wollen Sie hereinkommen! Meine Frau ist zufällig noch wach, und ich werde sie sogleich benachrichtigen. Vielleicht aber darf ich fragen, wessen Besuch ich ihr zu melden habe." Zögernd war die Fremde über die Schwelle getreten. Jetzt wo sie in der engen Türnische ganz dicht vor ihm stand, und sich den Licht fluten der Lampe nicht mehr entziehen konnte, gewahrte der Baumeister, daß sie wunder schönes goldblondes Haar hatte, dessen locker ausgestellte Masse in üppigen, schimmernden Wellen unter dem barettartigen Hütchen her vorquoll. Auch die Profillinie ihres Antlitzes konnte er jetzt durch das Gewebe des Schleiers hindurch erspähen. Und sein künstlerisch ge schultes Auge war entzückt von ihrer wunder baren Feinheit. Die Antwort auf seine Frage hatte merk würdig lange auf sich warten lassen. Scheu war der Blick der jungen Fremden an den dunkel getäfelten Wänden der altertümlichen Hausdiele dahingeglitten und Rudolf vernahm deutlich den schweren Atemzug, der ihren Busen hob, ehe sie endlich — noch leiser als zuvor — sagte: „Ich heiße Eva Lindholm — und ich bin ihre Schwester." Nichts in der Welt hätte den Baumeister Hof last vie zu wh vw dei Weink hatten trun Polize stellte Einhv Schloß und kreischend öffnete sich der schwere Türflügel. Nun erkannte Rudolf Eggers, daß er sich mcht getäuscht hatte. Der Lichtschein der er hobenen Lampe fiel auf eine schlanke, offenbar noch sehr jugendliche Frauengestalt in ein facher dunkler Kleidung und knapp an schließendem pelzbesetzten Jäckchen. Sitz trug eine kleine Reisetasche in der Hand und ihr Gesicht war hinter einem dichten schwarzen Schleier verborgen. Als hätte ihr die plötz liche Helligkeit wehgetan, war sie, als sich die Tür vor ihr öffnete, mit einer halb unwill kürlichen, furchtsamen Bewegung um einen Schritt zurückgewichen. Auch ohne ihre Gesichtszügs deutlich unter scheiden zu können, wußte der Baumeister sogleich, daß sie nicht zu dem Kreise seiner Bekannten gehöre. Und er zweifelte darum nicht, daß sie sich in dem von ihr gesuchten Hauss geirrt habe. „Guten Abend!" sagte er artig. „Hier wohnt der Baumeister Eggers. Wünschen Sie zu dem?" Eine leise, aber jugendlich Helle Stimme — eine Stimme von einer Weichheit und einem Wohllaut, wie Rudolf Eggers sie kaum je zu vor vernommen, gab ihm Antwort: „Nicht zu dem Baumeister, mein Herr, aber zu seiner Frau. Ich bitte nm Ver zeihung, wenn ich zu einer so späten Stunde lästig falle. Aber ich konnte keinen anderen Zug benutzen als diesen, und ich wußte nicht, wo ich bis zum Morgen in der fremden Stadt Unterkunft suchen sollte." Ihre äußere Erscheinung wie ihre Aus- drucksweisc waren die einer Dame der guten schädigt in ihre wird m mung des Landes von allen fremden Truppen sorgen und eine Anleihe garantieren, die per allem die wirtschaftliche und militärische Hebung des Landes ermögliche. Wenn nun Prinz zu Wied im Fahrwasser des Dreiverban des seine Pläne verwirklichen soll, so wird er bald seine Abhängigkeit so sehr spüren, daß auch der von England befürwortete Königstitel ihm nicht über die grausame Enttäuschung hinweg helfen wird. Wird aber der neue Staat ein Streitobjekt zwischen Dreibund und Dreiver band, so dürfte sein Schicksal sehr bald ent- Mit großer Spannung sieht man dem achten des Medizinalrats Dr. Leppmann er" gegen, der den Angeklagten sechs Wochen auf seinen Geisteszustand untersucht hat. D'f Hauptzeugin in dem Prozeß, der weit über df Grenzen Posens hinaus Aussehen erregt, die Gesellschafterin der Gräfin, Fräuler Kaczorowska, die zugegen war, als der Gc? seine Frau und seinen Neffen im SE zimmer der Gattin mit der JagdM" niederschoß. Graf Mielzynski selbst hält die Darstellung daß er in der kritischen Nacht an das E dringen von Einbrechern geglaubt habe, a» recht. Er stützt seine Behauptung darauf, dH am vorherigen Wohnort wiederholt Einbrü^ in das Schloß versucht worden sind. Auf nach der Tat, am 3. Januar d. Js., ist A Einbruch in das Schloß Dakowy Mokre gangen worden. Unmittelbar nach Beginn der VerhE. lung wurde auf Antrag des Staatsanwa^ die Öffentlichkeit für die ganze Dauer d" Verhandlung ausgeschlossen. . von Ni zusamn schwer gebrach .. Nu schwor urteilte versuch wurde. Belohr spräche Die M volles führun Fr sident l Herbst Januo fahren für ei ameril gebühr Ern Tür imn in i! die Mit bar fürst oäer König? Prinz Wilhelm zu Wied wird in diesen Tagen Fürst von Albanien werden. Wenn man englischen Blätterstimmen Glauben schenken darf, so wird er sogar König werden. Es scheint auch hier nämlich wieder so zu sein, daß England erst das letzte entscheidende Wort über Albanien gesprochen hat. Merk würdigerweise hat sich Prinz Wilhelm über den Erfolg seines Besuches in London und Paris nur in allgemeinen Worten geäußert. Doch englische Blätter sind weniger schweig- fmn. Sie sind sogar sehr beredt, was auf einen gewissen Erfolg der englischen Politik schließen läßt. Nach diesen Blätterstimmen erhielt der Prinz von: König und den leitenden Männern die Versicherung, daß er bei der schweren per sönlichen Aufgabe, die ihn in dem neuen Königreich erwarte, von London die vollste Unterstützung erhalten werde. Dem Vernehmen nach brachte der Prinz seine Ansicht dahin zum Ausdruck, daß die wirkliche Stärke seiner Stellung in dem Umstande liege, daß ihm die rückhaltlose Mitarbeit aller Mächte zuteil werde. — Dem Prinzen wurde die Ver sicherung gegeben, daß die finanziellen Ange legenheiten ebenso wie die politischen die größte Berücksichtigung finden würden. Daß man sich in London plötzlich so leb haft für die Anleihe interessiert, die die Grund lage sür den neuen Balkanstaat bilden fall, ist deshalb besonders bemerkenswert, weil man bis zum Besuch des Prinzen beim König Georg sehr zurückhaltend war. Anscheinend will England von einer Anleihe aller Mächte nichts mehr wissen. Und während man öffent lich erklärt, daß keine Macht in Albanien vor herrschenden Einfluß besitzen dürfe, ist man offenbar bemüht, sich eine Hintertür offen zu halten, durch die man in dem neuen Fürsten tum bequem Eingang erhalten kann. Man wird sich erinnern, das Ismael Kemal, als er noch Herr der Geschicke Albaniens war, einer italienischen und einer österreichischen Bank besondere Zugeständnisse sür die Gründung einer albanischen National- Lank gemacht hat. Auf Betreiben Rußlands, Englands und Frankreichs ist diese Konzession von Österreich und Italien nicht benutzt worden, man hat vielmehr den Mächten des Dreiverbandes eine Beteiligung von 40 Pro zent angeboten. Aber auch damit ist man in London nicht zufrieden, man will vielmehr eine internationale Anleihe zu gleichen Teilen und eine albanische Nationalbank, in der alle Mächte vertreten sind, und deren Ausgaben von der internationalen Kontrollkommission überwacht werden. Sollte es sich bewahrheiten, daß Prinz zu Wied diese Vorschläge angenommen hatte, fo hätte er sich sirr ein ziemlich abhängiges Herrschertum entschieden, das eigentlich gar nicht zu seinem energischen Wesen paßt. Allem Anschein nach ist vielmehr dis Änleihefrage auch heute noch nichtgelöst. Wenigstens schreiben französische Blätter, daß „die Anleihefrage noch ein sehr wunder Punkt ini albanischen Pro gramm sei". In Paris hat übrigens der Prinz weniger über die Anleihe verhandelt, als über sein zukünftiges Heer. Auch das ist bezeichnend sür die Gründe, die den Dreiverband bei seiner albanischen Politik leiten. Es lag natürlich der Gedanke nahe, daß Prinz zu Wied, der deutscher Offizier ist, sür die Reorganisation der albanischen Armee sich Berater aus Deutschland gewählt hätte, ja, man hätte es als selbstverständlich gefunden, wenn der neue Fürst auch die wesentlichen Ausrüstungsstücke seiner Armee aus Deutschland bezogen hätte. Das aber aalt es zu verhindern! Ohne Zweifel hat Ministerpräsident Doumergue dem Prinzen keinen Zweifel gelassen, daß erst die Lieferungs- srage im Sinn Frankreichs gelöst werden müsse, ehe die Änleihefrage befriedigend er ledigt werden könne. Also der neue Fürst ist nicht auf Rosen gebettet, und js näher der Zeitpunkt rückt, da er in Durazzo seinen Einzug halten soll, um so mehr wird sich ihm die Überzeugung auf drängen, daß von seinen Wünschen, von deren Erfüllung er vor einem halben Jahre seine Thronbesteigung abhängig machte, noch kein einziger verwirklicht ist. Und sie waren doch bescheiden. Die Mächte sollten für Räu- Gesellschaft: der Klang ihrer süßen, ein schmeichelnden Mädchenstimme aber würde Rudolf Eggers wahrscheinlich mit lebhaftem Interesse für sie erfüllt haben, auch wenn er hätte glauben müssen, ein weibliches Wesen Gras Mielzynski vor Gericht. Das Drama von Dakowy Mokre. Tu feig! 4^ Rsrnan von Reinhold Ortmann. cForisrtzimav „Wer kann das sein?" fragte Rudolf ver wundert. „Sollte einer unserer Gäste zurück gekehrt sein, um etwas vergessenes zu holen?" Er trat an das noch immer offene Fenster und blickte hinab. Auf den Giebeldächern lag Heller Mondschein, die schmale, alte Gasse . aber war in desto tieferes Dunkel gehüllt. Undeutlich nur fah er die Umrisse einer menschlichen Gestalt, die da unten auf der zur Haustür cmporführenden vierstufigen Treppe stand. Aber er glaubte doch zu unter scheiden, daß es dir Gestalt eines weiblichen Wesens sei. „Wenn mich nicht alles täuscht, ist es eine Dame," sagte er, sich ins Zimmer zurück wendend. „Das ist ja äußerst merkwürdig — zu solcher Stunde! Da die Mädchen wohl schon zu Bett gegangen sind, will ich selbst hinunter, mich nach ihrem Begehr zu erkundigen." Fanny rührte sich nicht aus ihrem Sessel, ihre unerfreulichen Gedanken beschäftigten sie so lebhaft, daß es wenig Interesse für sie hatte, zu erfahren, wer da eine halbe Stunde nach Mitternacht Einlaß begehrte. Nach einigen Minuten schon würde sie cs ja wissen, und es war ihr darum nicht der Mühe wert, zum Fenster zu gehen. Der Baumeister aber nahm von seinem Arbeitstische in dem anstoßenden Gemach die Lampe, mit der er vorhin seinen Gästen die Stiege hinabgeleuchtet hatte. Der Schlüssel knirschte in dem alten kunstvoll geschmiedeten Fünf Abwesen! Politische Kunclsckau. Deutschland. *Die Gerüchte verschiedener Blätter, daß Kaiser Wilhelm die Korfufahrt auf gegeben habe, weil im Mittelmeer gewisse Verwickelungen drohen, sind unzutreffend. Gegenwärtig sind endgültige Verfügungen, ob die Reise unternommen werden soll oder nicht, überhaupt noch nicht getroffen. *Da die Ersatzwahl im Reichstags wahlkreise Jerichow I und II am 13. Februar d. Js. keine endgültige Entscheidung gebracht hatte, mußte zwischen den beiden meist begünstigten Kandidaten ein zweiter Wahl gang stattfinden. Bei der Stichwahl erhielt Rittergutspächter Schiele (kons.) 16625, Expedient Haupt (soz.) 15 259 Stimmen. Schiele ist also mit einer Mehrheit von 1300 Stimmen gewählt. — Bei der Haupt wahl hatte der Konservative 12 089, der Sozialdemokrat 12 689 und der liberale Kandidat Kobelt 6911 Stimmen erhalten, während acht Stimmen zersplittert waren. Durch diese Wahl sind die Parteien der Rechten ebenso stark wie die der Linken. *Die Reichstagskommission beschloß heute die volle Sonntagsruhe sür Gemein de n über 75 000 Einwohner. * In der Zweiten elsaß-lothringi schen Kammer fand eine sehr interessante Beratung wirtschaftlicher Fragen statt. Es kam dabei vor allem der Wunsch zum Ausdruck, daß das durch das Reblaus gesetz eingeführte Ausrottungsverfahren be seitigt werden möchte. Dann wurde erneut die Kanalisierung von Mosel und Saar ge fordert. Staatssekretär Graf v. Rödern fagte nicht nur wohlwollende Prüfung der Wünsche zu, sondern stellte eine Verwirk lichung des Kanalisicrungsgedankcns in nahe Aussicht. * Auf der Samoa - Ins el UpoIu sind zwei deutsche Pflanzer von entlaufenen farbigen Polizeisoldaten ermordet worden. Frankreich. * Finanzminister Caillaux verteidigte im Senat die von ihm vorgeschlagene Steuer reform, die vor allem das Kapital zu größeren Leistungen heranziehen will. Nach langer Debatte hat der Senat endlich dem Entwurf des Finanzministers zugestimmt, dem selben Entwurf, den die Kammer in seinen Grundzügen verworfen hat. Belgien. *König Albert, der infolge Sturzes vom Pferde sich erhebliche Verletzungen und Brüche am Arm und Oberschenkel zuzog, hat den Auftrag gegeben, keinen Krank heitsbericht mehr zu veröffentlichen, da sein Gesundheitszustand verhältnismäßig gut ist. reib schloß trie ab. daß von den 731110 Mann unseres Heeres sich zurzeit nur 18 610 im Lazarett befinden. Durch diese ziffernmäßige Feststellung ist allen Ausstreuungen über den angeblich schlechten Gesundheitszustand unseres Heeres jeder Boden entzogen. Dann sprach der Abg. Bassermann zum Marin eetat. Der nationalliberale Führer stellte der Leitung und Fortentwicklung unserer Marine das beste Zeugnis aus und nannte es eine unwürdige Schwäche, wenn wir auf unsere Seemachtstellung verzichten wollten. Die lebhafte Zustimmung des Hauses zeigte, wie einmütig die bürgerlichen Parteien in der Wertschätzung unserer Flotte ge worden sind. Die Ausführungen des Abg. Nehbel (konf.) bewegten sich im gleichen Rahmen: von de» Nbrüstungsvcrhandluugcn verspricht sich seine Partei nicht viel. Auch die Erwartungen des Reichsparteilers Warmuth sind in dieser Beziehung nicht allzu hoch gespannt, so sehr natürlich auch ihm eine freundschaftliche Annäherung von England und Deutschland erwünscht ist. Den Auslandsdienst unserer Marine stellte der Staatssekretär v. Tirpitz, wie schon in der Kommission, als politische, wirt schaftliche und auch militärische Not wendigkeit hin, und man darf ihm bei pflichten. daß die geringe Zahl unserer Aus- landfchiffe sich in der Tat wiederholt unan genehm fühlbar gemacht hat. Ihre Ver stärkung ist erforderlich, wenn sie sich auch im Rahmen des Flottengesetzes zu halten hat. Von der Volkspartci erklärte der Abgeord nete Heckscher jeden Gedanken an ein Marinefeierjahr sür verhängnisvoll. Es liege auf der Hand, daß gerade Lie Schiffsbauarbeiter darunter am meisten zu leiden hätten. Die Erwägung einer Verminderung der Rüstungslasten er klärte der Redner freilich für eine ernste Pflicht der Regierungen. Recht unzufrieden mit der Marineverwal- ou S vr ra st R de st st C Von unä fern. TN Millionen-Anleihe. Die Bresla'^ Stadtverordneten haben die Aufnahme c>"f Anleihe von 70 Mill. Mk. zu Schul-, Kranke" Haus- und Brückenbauten, zur Erweitern" des Elektrizitätswerks, der Gasanstalt und Friedhöfe bewilligt. der Generaloberarzt Hoffmann auf eine Anfrage des Abg. Bassermann am Freitag die Erklärung Damit schloß die Generaldebatte. In der Einzelberatung antwortete Staatssekretär v. Tirpitz dem Abg.Pfleg' . (Zentr.). daß die kaiserliche Marine zu df Moderbe Jesuiten in Manila und Weihaiwei st'm der ü gute Beziehungen gepflegt habe und d geriet dr mehr überraschen können, als diese Ausfluß Denn er mußte doch am besten wissen, seine Frau nie eine Schwester gehabt hatte. selbst hatte ihm ja gesagt, daß sie das einM Kind ihrer längst verstorbenen Eltern gewel^ Er begriff nicht, was diese Unbekannte vera-j lassen konnte, sich unter einer falschen Änga"' deren Unwahrhaftigkeit doch sogleich an Tag kommen mußte, in sein Haus einzufülllfZ Aber als er dann wieder einen prüfenden über ihre anmutige Erscheinung hingleiten UL hielt irgend ein Unerklärliches ihn ab, M , Gesicht zu sagen, was er über ihre Erklaru dachte. Er öffnete die zur rechten befindliche die in den großen Ärbeitsraum der von C, beschäftigten Architekten und Zeichner lu A,, Und indem er die Lampe auf den mächU",« Tisch niedersetzte, der sich fast durch die Längs des Gemaches dehnte, deutete ladend aus einen Stuhl. , .xsii „Bitte — nehmen sie einstweilen Platzen« Fräulein! Ich werde meine Frau sogle"n nachrichtigen!" sich Wenn er wirklich seine Schwägerin vor C, gehabt hätte, wäre sie wohl berechtig^ Lp wesen, diese Art der Begrüßung sehr stA sie bar zu finden. Aber er war ja gewiß, nicht sein konnte, wofür sie sich ausgab. einen Augenblick kam ihm der Gedanke, Fanny ihn möglicherweise ein Jahr lau» sie logen hatte. Was, in aller Welt. han^^ denn auch bestimmen sollen, ihm das einer Schwester zu verheimlichen, der cf sicherlich mit herzlichster verwandtM'" Freundlichkeit entgegengekommen wäre! Aber er befand sich doch in begrab sühnte diesen Ausdruck. > - . Staatssekretär v. Tirpitz erwiderte, d« Wanderer auf seine Entschließungen die Rüstungsinf" 'm. Cm essen keinen Einfluß hätten, wie er keinen E>" Mte der fluß auf die Werbearbeit des Flottenvereu" Ae Zcug wegs erlitt er mehrere Ohnmachtsanfälle,' daß sogar bezweifelt wird, ob er überbau Der mi den Anforderungen der Verhandlung gewacht " sein wird. Der Angeklagte ist durch die Schreckes szenen auf Dakowy Mokre und die Qualen d' Voruntersuchung hart mitgenommen. Df Lungenschuß, den er sich einst beibrachte, st sich seiner Eheschließung mit der Gräfin Pf tocka Hindernisse in den Weg stellten, hat d der Untersuchungshaft schwere Nachwirkung gezeitigt, die nun doppelt stark in die scheinung treten. Der Graf hat in der Ung suchungshaft fast 20 Pfund abgenommen, st wohl ihm alle zulässigen Erleichterungen g währt wurden. Aufklämng. , Zum Kapitel Bekleidungsämter M Admiral v. Capelle kleinen Wünschen wok Die^Ein wollende Erwägung zu. ,r^ Nach unerheblicher weiterer Debatte v" M^tbew tagte sich dann das Haus. Russland. * Die Nachricht, daß die russische Regierung eine Verordnung erlassen hätte, die fremden Schiffen den Besuch einer Anzahl rus sischer Häfen verbietet, bezieht sich nach einer amtlichen Erklärung nur auf Kriegs schiffe. — Ein Verbot sür Handelsschiffe hätte gegen die Bestimmungen der Handelsverträge verstoßen. Balkanstaateu. *Die deutsche Militärmission in der Türkei ist immer erneut Gegenstand einer russischen Preßhetze. Der Petersburger Regierung nahestehende Blätter berichten jetzt plötzlich, daß die deutsche Militärmission Kon stantinopel und die Türkei überhaupt sehr bald ganz verlassen werde, weil zwischen ihren Mit gliedern und höheren türkischen Befehlshabern tung war Abg. Vogtherr (soz.), der Dcu^ land die Schuld an den Rüstungstreibere' «-en der zumaß und erklärte, die neuen Rüstung' mnomm lägen nur im Interesse der Rüstungslieferann M dem Wenn die Herren das ableugneten, so i ein politischer Schwindel. Ein Ordnungsruf um Eintrittskarten seit Tagen vergeben sind, f Der angeklagte Graf ist schon aus dem G' — fängnis in Grätz im eigenen Automobil ' Bradley Meseritz eingetroffen. Als der Kraftwag" distrikt durch die Straßen von Meseritz fuhr, wack Länge i die Fenster desselben dicht verhängt. D> funken. Wagen fuhr direkten Weges in den Hof de Landgerichtsgefängnisses. Graf Mielzynski b" die Überfahrt sehr schlecht bestanden. Unte' In Meseritz hat der Prozeß gegen dc ' früheren polnischen Reichstagsabgeordnei" „ Grafen Mielzynski begonnen, der angella^ . ' ist, seine Frau und seinen Neffen in der ÖM — ' zum 20. Dezember auf Schloß Dakowy Mol" .c getötet zu haben. In Meseritz sind eine ist . menge Fremde eingetroffen, deren kleinste^MP^' Teil es jedoch nur möglich ist, Einlaß in st Offiziere Scknvuraerichtssaal zu erbalten, da scbon st wüsten veeleub
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