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Allgemeiner Anzeiger : 17.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191401178
- PURL
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- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-17
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 17.01.1914
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Neue lscchwa^erschäden an der Ostseeküste. Von neuem hat in den letzten Tagen an der Ostsee eine gewaltige Sturmflut geherrscht und zahlreiche Ortschaften, besonders Bade orte. au der hinterpommerschen Küste durch Hochwasser gefährdet. Namentlich in der Nacht wütete an der Küste ein fürchterliches Unwetter, das die Nordoststürme der letzten Tage noch bei weitem übertraf. Bei Funlcnhagen drang die See drei Meter weit in die Düne ein. Bei Sorenbohm steht die Dorfstrahe an der Küste vollständig unter Wasser. Ein großer Teil der Gehöfte mußte von den Einwohnern verlaffen werden. Auch das Stranühotel mußte vollständig ge räumt werden. Für die Gehöfte besteht Ein sturzgefahr. Bei Bauerhufen wurde die Hohe Düne vollständig weggerissen. Bei Nest steht die Landstraße nach Groß - Möllen unter Wasser, jedoch kann die Strandbahn ver kehren. Bei Deep steht die über das Tief führende Brücke vollständig unter Waffer. Laase war vom Verkehr abgeschnitten. Die Einwohner konnten keine Post erhalten, da der Verkehr auf der Jamunder See mit Lebens gefahr verknüpft ist. Die Ostsee durchbrach auch hier Lie Düne an vier Stellen. Dam - kerort i st vollständig hinwegge- spült. Der Landstrich zwischen Jamunder und Buckower See steht vollständig unter Wasser, so daß nur ein einziger See vor handen ist. Prinz Eitel Friedrich im Über schwemmungsgebiet. üver Statthalter von Pommern, Prinz Eitel Friedrich war am Montag mittag in Köslin eingetroffen und begab sich in Be gleitung des Oberpräsidenten v. Waldow und des Landrats v. Eisenhart-Rothe mit der elek trischen Bahn nach Groß-Möllen und von dort aus mittels Wagen nach dem Tief. Von Köslin sind 30 Mann des Infanterie-Regi ments Nr. 34 nach Nest gefahren, um an der Verbreiterung des ziemlich eng gewordenen Tiefs zu arbeiten. Regierungspräsident Drews aus Köslin und Geheimer Baurat Wilhelms begaben sich nach Rügenwalde, um von dort aus Damkerort zu erreichen. Die Damker- orter Einwohner befinden sich sämtlich in einem einzigen Hauke auf der Düne. Eine unmittelbare Gefahr liegt augenblicklich nicht vor. Schilderung eines Augenzeugen. Ein Augenzeuge gibt von den Verheerungen des Hochwassers an der Ostseeküste folgende Schilderung: „Ich fuhr Sonntag nachmittag mit der Strandbahn über Groß-Möllen nach Nest. Schon hier standen alle Wiesen in der Nähe der Chaussee zu beiden Seiten unter Wasser. Die Chaussee war wasserfrei. In Nest standen die Häuser nach Deep zu schon im Wasser. Der Weg wurde jetzt gefahrvoll. Verschiedentlich brach ich fuß tief ein. Bis Deep vorzudringen, erwies sich als gänzlich unmöglich. Das Wasser auf der Jamunder Seite mar zuge froren und auch bei Puddensdorf und Wusseken schien die See zugefroren zu sein. Bei Nest und Grotz-Möllen ivar Treibeis. Ich wandte mich dann der Ostsee zu, die be reits stark zurückgetretcn ist. Es herrscht be deutende Brandung, doch war die See nicht niehr so reißend wie die Tage vorher. Ich versuchte nach Laase zu kommen, mutzte jedoch vor Deep umkehren. Aus dem Tief strömte viel Waffer in die Ostsee zurück, ein Zeichen, daß das Wasser aus dem Jamunder See zu rückflutet. Der Sturm war wesentlich ab- geflaut, es wehte nur ein leichter Nordostwind. Viele Badehütten sind weg geschwemmt worden. Von den Dünen und stellenweise Stücke von zehn bis zwanzig Metern weggerissen. Die Groß - Möllener Badeanstalten sind sehr beschädigt. Die Strandterrassen sind vollständig mit Sand überzogen. Durch angeschwsmmte Sand massen ist der Strand erhöht worden. Auf der Stranddahn nach Groß-Möllen herrschte starker Verkehr. Bei Streitz ist ein Wagen entgleist, jedoch find Personen nicht verun glückt. Von der Rettungsexpedition des In fanterie-Regiments Nr. 54 sind zehn Mann mit dem Leutnant auf dem Jamunder See eingebrochen, so daß sie bis zum Hals im Wasser standen. Aufruf des Ständige» Hochwasser- Komitees. Das unter dem Protektorat des Kron prinzen stehende Ständige Hochwafferkomitee ist wieder zusammengetreten und hat für die durch die gegenwärtige Katastrophe schwer ge schädigten Mitbürger eine Hilfsaktion einge leitet. Das Komitee veröffentlicht einen Auf ruf, der darauf hinweist, daß weite Gebiete unseres Vaterlandes durch Sturmfluten schwer betroffen sind. An dem größten Teile der Ostseeküste Preußens sind durch Bruch der Dünen, Deiche und sonstigen Schutz anlagen eine große Anzahl von Ort schaften unter Wasser gesetzt und an Haus, Land, Vieh und Vorräten schwere Schädigungen verursacht. „Hilfe, und zwar baldige und ausgiebige Hilfe, tut dringend not, um viele unschuldig ins Unglück geratene Mitbürger vor Not und wirtschaftlichem Verfall zu bewahren. PoliMcbe Kunäscbau. Deutschland. * Die mehrfach angekündigte Reise des Deutschen Kronprinzen in die deutschen Schutzgebiete steht noch keineswegs fest. Es ist unwahrscheinlich, daß die Reise überhaupt in diesem Jahre statt findet. Der ganze Plan hat bisher die Zu stimmung des Kaisers noch nicht ge sunden. "Der Statthalter von Elsaß-Lothringen Graf Wedel begibt sich in dieser Woche nach Berlin und kehrt erst am nächsten Montag nach Straßburg zurück. * Dem Reichstage, der am Dienstag seine Arbeiten nach der Weihnachtspause wieder ausgenommen hat, stehen erregte Sinnigen bevor. Die Affäre Zabern, die durch die Straßburger Kriegsgerichtsurteile ihren formalen Abschluß erreicht hat, dürfte in den Parlamenten nicht so bald zur Ruhe kommen. Wie ja vorauszusehen war, hat das Straßburger Urteil in der Presse über aus abweichende Besprechungen gefunden. Außerdem soll auch die Herrenhausdebatte über den sogenannten „Preußentrag" des Grasen Dort v. Wartenburg in gewissen Reichstagskreisen stark verschnupft haben, so daß man sich mit dem Gedanken trägt, darauf einiges zu erwidern. Es ist also reichlich Stoff gegeben, der zu heftigen Debatten führen kann. "Zur Erörterung von Fragen auf dem Gebiete des Post-und Telegraphen wes e n s hat der Staatssekretär des Reichs postamtes für den 17. d. Mts. Vertreter von Handel und Industrie und Landwirtschaft in das Reichspostamt geladen. Als Be ratungsgegenstände bezeichnet der Staats sekretär folgende: Postkreditbriefe, Wünsche für den Weltpostkongreg in Madrid, Mitteilungen auf dem Gebiete der Funken telegraphie, Mitteilungen auf dem Gebiete der Kabeltelegraphie. Österreich-Ungarn. *Das ungarische Abgeordnetenhaus ver handelt zurzeit über eine Pressevortage. Dabei hielt am Montag der Abg. Bakonyi, Mitglied der unabhängigen Partei, eine acht stündige Obstruktionsredc. Er schloß mit den Worten, daß ihn nur die Ungeduld des Präsidenten veranlasse, seine Rede zu be enden. Die Lacher hatte der Redner natürlich damit auf seiner Seite. Vaikanstaaten. * Daß die Türkei nach dem letzten Kriege, der sie fast in Trümmer schlug, sich einen deutschen General zur besseren Erziehung und Schulung ihrer Armee verschrieben hatten, ärgerte den „Dreiverband" gewaltig. So wurden denn von England, Frankreich und Rußland die berühmten „diplomatischen Schritte" in Konstantinopel getan. Rußland pochte auf Drängen Frankreichs am lautesten darauf, daß der General Liman v. Sanders abberufen werde. Die deutsche Regierung hatte von Anfang an erklärt, daß sie die ganze Sache als eine rein türkische Angelegenheit betrachte: es sei ihr deshalb ganz gleich, wo und an welchem Ort der General in der türkischen Armee wirke. Dem Drängen Rußlands ist die Hohe Pforte nun doch gewichen: Der General Liman v. Sanders ist von dem Kommando des 1. Korps in Konstantinopel enthoben und zum Generalinspekteur der Armee und der Militärschulen ernannt worden. Diese Ände rung in den dem General zugedachten Funk tionen ist, wie amtlich erklärt wird, nicht die Folge irgend eines Schrittes von feiten Rußlands, sondern sie ist angeblich dem Wunsche des Kriegsminisiers Enver-Pascha zuzuschreiben, der dem General Liman von Sanders die Absicht mitteilte, ihm das Generalinspektorat über die Armee an zuvertrauen und ihm die Last des Kommandos über das 1. Korps abzunehmen. Rußland hat damit ohne Zweifel einen billi gen Erfolg davongetragen. Es bleibt nur der peinliche Rest, als ob in dieser Angelegenheit Deutschland zurückgedrängt sei. Nach Lage der Dinge kann davon im Ernst nicht gesprochen werden. * Der forsche Kriegsminister Enver-Pascha hat den General Mahmud Mukhtar „pensioniert", und zwar zwangsweise, doch bleibt dieser Botschafter in Berlin. Es hieß zwar erst, daß der Botschafter bereits die Möbelwagen bestellt hätte, um seinen Platz einer anderen Persönlichkeit zu räumen. Diese anfängliche Absicht der Türkei, Mahmud Mukhtar abzulösen, ist jedoch aufgegeben worden. Die ganze Geschichte ist sehr wenig erquicklich und wäre besser unterblieben. *Jn der letzten Sitzung der bulgarischen Sobranje ist der Anlrag eingebracht wor den, eine parlamentarische Kommission einzu setzen, die eine Untersuchung der Ge schäftsführung der Kabinette Geschow und Daneiv. besonders nach der Kriegserklärung, vornehmen soll. <WiIt man etiva jetzt dem „Verderber Bulgariens" an den Kragen?) Bften. * Die Auflösung des chinesischen Parlaments ist durch einen Erlaß des Präsidenten Juanschikai angeordnet worden. In seinem Erlaß erklärte der Präsident, die Auflösung des Parlaments sei deshalb erfolgt, , weil es unmöglich sei, eine Beschlußfähigkeit zu erreichen. Ein zweiter Erlaß weist die Notwen ¬ digkeit nach, die das Parlament und die Wahlen betreffenden Gesetze umzuarbeiten. Die Wiedereinberufung des Parlaments nach Abänderung dieser Gesetze wird natürlich feierlich versprochen. Vemlcber Aeicbsrag. (Original-Bericht.) Berlin, 14. Januar. Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung (am Dienstag) standen Petitionen. Ein Gesuch der Handelskammer in Nürnberg er bittet für die Bleistiftindustrie eine Steuer rückvergütung von 29 Mk. jür das Hektoliter unvollständig vergällten Branntwein. Die Kommission beantragt Erwägung. Das Haus beschließt demgemäß. Das Neilvstagswahlrecht für Frauen. Der Deutsche Verband für Frauenstimm recht fordert das aktive und passive Reichs tags-Wahlrecht für die Frauen. Die Kommission beantragt Überweisung zur Kenntnisnahme. Die Konservativen fordern Übergang zur Tagesordnung, die Sozialdemokraten Be rücksichtigung. Abg. Dr. Cohn- Nordhausen (soz.): Man tut die Forderung des Frauenstimmrechts so gern mit der Phrase ab, die Wahlagitation streife den Blütenstaub von der weiblichen Psyche: aber auf die Tatsache, daß die Frauen in Ler Industrie vielfach^ eine menschen mörderische Tätigkeit ausüben, wird keine Rücksicht genommen. Wenn die Konser vativen vor einer Verfassungsänderung zurück scheuen, dann können sie ja dahin wirken, daß das Frauenstimmrecht durch Kabinettsorder eingeführt wird. Abg. Dr. Bell (Ztr.): Einen solchen Ver- faffungsbruch machen wir nicht mit. Die Frauenagitation geht oft viel zu weit: ich er- erinnere an die jedes sittliche Gefühl ver letzenden Äußerungen im Bunde für Mutter schutz. Wir sind zwar gegen das Stimmrecht verlangen der Frauen, wollen aber doch unser lebhaftes Interesse an den gesunden Bestre bungen der Frauenbewegung zum Ausdrua bringen und billigen darum den Kommissions' antrag. - Abg. v. Graefe (kons.): Im Lande stellt man den Wünschen der Frauen skeptisch gegen über. Selbst viele Arbeiter wollen von dec Morgengabe des Frauenstimmrechts nichts wissen. Abg. Dr. Haas (fortschr. Vp.) erklärt, dass innerhalb seiner Partei keine einheitliche An sicht über das Frauenstimmrecht herrscht, das sei aber in andern Parteien auch der Fall, selbst bei den Arbeitern sei man geteilter Meinung. Ohne Zweifel wird aber die Ent wicklung zur Einführung des Frauenstimm rechts führen. Abg. Dr. Arendt (Reichsp.) meint, das; durch die Gewährung des Frauenstimmrechts unsere ganzen politischen Verhältnisse eine Umwälzung erfahren würden. Vielen Frauen würde das Wahlrecht ein unliebsames Ge schenk sein. Abg. Meyer (nat.-lib.) beantragt für seine Partei Übergang zur Tagesordnung. Abg. Dr. Bell (Ztr.) erklärt es für un möglich, daß nach den Forderungen der Sozialdemokraten das Frauenstimmrecht durch eine Kabinettsorder eingeftihrt werde. Die Petition wird der Petitions-Kommission überwiesen. Der Kölner Männerverband zur Bekämp fung der Unsittlichkeit bat, zu verfügen, daß postlagernde Sendungen stets den Namen des Empfängers tragen müssen. Während die Kommission Überweisung zur Kenntnisnahme beantragte, wünschte Abg. Marcour (Zentr.) die Berücksichtigung. Mit postlagernden Sen dungen werde viel Mißbrauch getrieben: die Post leiste da allerlei Schlechtigkeiten Hand langerdienste. Das Haus beschloß die Über weisung zur Berücksichtigung. Zu dem über ein Lokal in Burg bei Magdeburg verhängten Militärboykott, in dem vor der Wahl eines konservativen Kandi daten gewarnt worden war, bemerkte der Abg. Thiele (soz.), daß es sich wiederum um eine Kraftprobe des Militarismus handle. Generalmajor Wild v. Hohenborn erklärt dazu, daß die Lokalsperre schon im Juli 1912 aufgehoben sei. Sie sei erfolgt, weil das Generalkommando disziplinstörende Wirkungen befürchtete. Die Sperre sei auch in diesem Falle nicht verhängt worden, um den Wirt zu schädigen. Für die Disziplin hatten derartige Maßnahmen immer die besten Er folge gezeitigt. Abg. Schüpflin (soz.) bemerkte, daß man bei den Eiatsverhandlungen noch näher auf den Militärboykott eingehen werde. Eine weitere Petition verlangte die Einschränkung der Wanbergewerbebetriebe. Dazu bemerkte Abg. König (soz.), daß man das Hausier gewerbe schonen sollte. Das Haus beschließt die Überweisung der Petition als Material und folgt dann dem Vorschlag des Präsidenten, sich auf Mittwoch zu vertagen. f)eer unä flotte. — Wenn auch im großen ganzen die bisherigen fahrbaren Backofen, wie sie von den Feldbäckerei- kolonnen des Heeres mitgeführt wurden, den An forderungen an schnelle Verproviantierung und moderne Gesundheitspflege genügten, so ist doch jede neue Erfindung, die einen Fortschritt auf dem Gebiete des militärischen Backwesens dar stellt, mit Freuden zu begrüßen. In fachmänni schen Kreisen gibt man sich der Hoffnung hin, daß man nunmehr der Lösung der schwierigen Ver- pflegungssrage der Truppen durch Brot einen be deutenden Schritt nähergekommen ist durch die Konstruktion einer fahrbaren neuen Kriegs-Feld bäckerei. Dieje ist eine Erfindung eines Bäcker meisters Reggel und eines Herrn Pelzer. Die. Erfindung ist bereits zum deutschen Reichspatent angemeldet und erweckt überall in militärischen Kreisen das lebhafteste Interesse. Wie verlautet, soll sich auch das Kriegsministerium für die Ein richtung interessieren und bei Bewährung ihre Einführung ins Auge fassen. Was der neuen Feldbäckerei vor allem ihren Vorzug sichern soll ist die Möglichkeit einer viel schnelleren Ver proviantierung der Truppen wie bisher und di: vollkommen einwandfreie gesundheitliche Arbeit der Anlage, die auch den modernsten Anforde rungen Genüge leisten würde. 60 Saarb Ingen bei 50 wende Gelde- Belohi Gelder Jo Beim Männ den V hinum einer dasü tränke S> bahn. Parisi Schre Zuge- Fahr! beim liche' B Käse Haber binier Poliz Arbei Bomi Scha grün! S Ende auf schäft um! Hein eisige abge störe L land Sehr auf i Beg! Ersä bis uun; straß die! Best einst einst gab« des Pfei dass trat ein Bai triel herc ein Flu um ein Str in i dav rett von gen mit des fäll wu bw flei lar Hal gef Di ges Ho da für sre Der Kurier cies Mailers. 23 s Roman von C. Crome-Schwiening. G-msetzuug.» Kein Zweifel mehr, der „Furchtbare" ließ alle Minen springen, um sich Ssonjas zu be- „mächtigen. Aber es war unmöglich, daß ihre Verkleidung ihm bekannt geworden war. Hatte einer der Beamten auf dem Nikolai-Bahnhofe in Petersburg Ssonja nach dem Signalement, das man zweifellos von ihr besaß, erkannt? Aber warum hatte man sich nicht gleich ihrer versichert? Sie standen vor einem Rätsel, das um so mehr sie bedrückte, als sie unfähig waren, cs zu lösen. Ein langgestrecktes Dorf wurde vor ihnen sichtbar. Kläffende Köter umsprangen den Schlitten. Der Polizist legte die Hand auf die Schultern Les Bauern: „Halt an!" Er sprang von seinem Sitz, der ihn sichtlich zusammengerüttelt haben mochte, denn er tau melte auf steifen Beinen umher, während er grüßend die Hand an den breiten Mützen schirm legte. „Vorwärts, meine Pferdchen! Noch eine Viertelstunde und ihr bekommt Hafer zu fressen und einen warmen Stall!" sprach der Bauer auf seine Pferde ein und wieder flogen sie über die glatte Bahn dahin. Vor ihnen ver größerten sich die Lichter mehr und mehr. „Moskau!" „Wohin?" fragte der Bauer, als sie die Vorstadt Butyrki passiert hatten und unter der Verbindungsbahn hindurchfuhren. Stefan Antonowitsch sah fragend Ssonja an. »Lassen Sie ihn zur Nikilskaja fahren, wir werden ihn dort an einer Ecke halten lassen!" flüsterte diese. Der Mediziner gab den verlangten Bescheid und der Bauer nickte. Niemand hatte Acht auf sie. Hunderte solcher Bauernschlitten bieten sich jeden Tag dem Auge. Am Twerskoi Boulevard stiegen sie aus. „Wohin soll ich Sie geleiten?" „Lassen Sie auf Ihren Arm mich stützen. Ich bin wie gerädert!" murmelte Ssonja. „Ich werde Sie führen!" Die Nacht war hereingebrochen. Die Straßen zeigten sich leer und dunkel. So er reichten sie unbemerkt den Platz hinter der Universität und die Tür zu dem Kellereingang, hinter dem der alle Welinsky noch immer Posten stand. Und diese Tür tat sich vor ihnen auf, als Ssonja in bestimmten Zwischenpausen ein halbes Dutzend Mal an ihr Holz gepocht hatte. Die Männer hatten mit Interesse, das sich deutlich auf ihren von den zuckenden Flämmchen der Wachskerzen beleuchteten Gesichtem spie gelte, gelauscht, als Stefan Antonowitsch, seinen eigenen Anteil dabei kaum erwähnend, die Geschichte ihrer Flucht erzählte. „Genug!" sagte Ssonja Karalowna. „Ihr wißt nun, daß mir Gefahr droht. Ich muß fürchten, daß jeder Augenblick, in dem ich mich in Moskau zeige, zu meiner Entdeckung führt!" „Und wo willst du bleiben, Ssonja?" fragte der Narbige. „Hier!" Die Männer konnten eine Bewegung der Überraschung und Bestürzung nicht unter drücken. Diesen schaurigen Aufenthalt, der ihnen selbst ein geheimes Grauen einflößte, wollte ein zartes Weib wie Ssonja wählen? „Aber bedenkst du nicht — ?" „Mir bleibt keine Wahl! Und Welinsky ist treu. Er wird mich nicht verlassen!" „Auch ich nicht, wenn Sie es erlauben!" murmelte Stefan Antonowitsch. Sie schien nicht auf ihn zu hören. „Reden wir nicht weiter von mir!" sagte sie. „Wir haben Wichtigeres zu tun. Vor allem, Graf Petrowsky — haben Sie Pawel, den Maschinisten, aufgefunden?" „Ja!" „So sprechen Sie doch. Hat er den Pelz?" drängte Ssonja. „Es war nicht der Seine, den Sie damals trugen!" Das junge Weib schrie leise auf. „Wo blieb er?" stammelte sie. „Er hat ihn seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Erst heute erfuhr ich's, vor ein paar Stunden. Aber Pawel versicherte, die Taschen seien leer gewesen!" „Leer?" Wie ein Schrei hoffnungslosen Entsetzens klang das Wort durch den Kellerraum. Ssonja war aufgesprungen und stand, die Hände gegen den Narbigen ausgestreckt, schwankend da. Besorgt trat Stefan Antonowitsch wieder an ihre Seite. „Leer!" bestätigte Graf Petrowsky. „Und an Ler Wahrheitsliebe dieses Maschinisten mag ich nach dem, was er zu Ihrer Rettung dama!« getan, nicht zweifeln. Es bleibt nur die Mög lichkeit, daß er sich getäuscht, die Taschen nicht ordentlich durchsucht hat!" „Und hat keiner daran gedacht, den Pelz wieder zur Stelle zu schaffen?" ächzte sie. „Pawel und Alexej find darauf aus, den Besitzer des Pelzes zu suchen. Wenn sie ihn finden, dürfen wir sie noch in dieser Nacht hier erwarten!" Das junge Weib antwortete nicht. Sie sah die letzte Möglichkeit, sich den Schutz des Großfürsten gegen ihre Versolger zu sichern, schwinden. Sie kannte diese kalte, egoistische Natur. Ihr jetziges Mißgeschick würde er ihr nie verzeihen. Und wie wenig dauernde Macht die Schönheit einer Einzelnen auf ihn besaß, das wußte sie auch. Und wen hätte sie jetzt bezaubern können, krank und vom Fieber halb verzehrt, wie sie war! Wenn dieser unheimliche Ort ihr nicht für die nächste Zeit zum Asyl wurde, so war sie verloren! Die Stille, die nach den letzten Worten des Narbigen eingetreten war, wurde endlich von dem Stiernackigen unterbrochen. „Meiner Treu!" rief dieser unwillig mit gedämpfter Stimme. „Mir scheint, als ob wir nur noch zusammenkämen, um uns mit uns selbst zu beschäftigen. Und dabei soll es sich bei dem heutigen Abende entscheiden, wer !" Er verstummte und ließ den Blick auf Stefan Antonowitsch hinübetgleiten, der sich zu Ssonja niedergebeugt hatte und ihr aus Zucker aeaossene stärkende Tropfe» reichte. di se w di E v d d r s. r 8 r (
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