cem Nr. 6 1914 Zonniagrblatt Mr äas äeutscke 6au5 rv iker. lNorgetzung.) (Nachdruck verbalen > Im Mmter. Nach dem Gemälde von Müller-Lingke. n, et^ Der dlinde Passagier Ein Seeroman von Oskar T. Schweriner. plötzlich schien der Nebel wie fortgeblasen. An einem herrlichen stahlblauen Himmel glitzerten und strahlten unzählige Sterne, und der klare Vollmond goß sein mildes Licht über die weite Wasserfläche. Das Wasser war glatt wie ein Spiegel; kaum daß eine Welle die Oberfläche kräuselte. Und an den Wänden des Schiffes leuchtete, glühte und sprühte es auf. Meeres leuchten. Um zehn Uhr wurden die Wachen abgelöst; im Heiz- s Aufruf, Ihr Menschon halft! Groß ist die Not In diesen kalten Tagen! vergeblich suchen wir nach Brot — V belft, hört unsre Alagen! !vic lauschtet, als es Frühling war Beglückt Ihr, wenn wir sangen! Wir habet» niemals Honorar Gefordert, noch empfangen! Hanfsamen, Fleischabfall und Brot Mögt Ihr drum jetzt uns schenken. Zu lindern unsere arge Not Wir werdens Luch gedenken! Rohrt kaum zurück die Lenzeslnst, Scheint warm die Sonne wieder, Dann wollen wir ans voller Brust Luch singen unsre Lieder. Dann wollen wir en compagnie Trilliercti, flöten, singen, In einer großen Symphonie Soll unser Dank erklingen! Die notleidenden vügel. tti^ ^s MA lebens eM albst' >6 -71- !>M b 2 E „Sechs Uhr dreißig," murmelte der Kapitän weiter. »Das bringt uns um Mitternacht hinaus aufs hohe Meer und doch noch in Sicht der Küste." — Er rieb sich die Hände. — „Großartig". Auf dem Schiffe ging alles den gewohnten Gang. - Um acht Uhr saßen Kapitän und Offiziere gemeinschaftlich beim Abendbrot. Es herrschte die beste Stimmung. Alle hatten °ie Empfindung, als hätten sie ihrem Kapitän früher in Ge- danken Unrecht getan und müßten nun dieses Unrecht wieder gut machen. Es wurde gescherzt und gelacht und derbe Witze wurden erzählt bis um neun Uhr. Sogar zu einer kleinen Pokerpartie fand man sich zusammen. Indessen hatte der Kapitän richtig prophezeit. Ganz