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der Revision verzichtete, hat sich nunmehr ent- an den Justizminister abgegangen, der dem ;er du« upt den iser dec ekte an die Zcr- sch- hat mm em, zen, ten- Ich neu hen ßte- Er- >fen sich nd- ten attc mk- gen ken sich ü- gc- ielc »ge nt- ncn auf rcn ten ilfc lbc. nne -rg- ent der loch sch ien, oon ter- lich, >or- ind gen lasc lehr n. ien- ben das bei zen M us- ng, ög< nt- ind tet. >er< nis te» der Revision verzichtete, hat sich nunmehr ent- «ei schlossen, auch kein Gnadengesuch an den ern ' Kaiser zu richten. Die Prozeßakten sind bereits mn „ ,— —, >50 Kaiser das Todesurteil zur Bestätigung vorlegt. «Sine halbe Million Geldstrafe wegen Tteuerhinterziehttng. Eine halbe Million Geldstrafe hat die Steuerbehörde vor eurigen Tagen über das französische Städtchen Cou- lommiers verhängt. Dort erhielten 500 kam- ieute von der Steuerbehörde die Mitteilung, daß sie mit Summen, die zwischen 60 und 20 800 Franken schwanken, in Strafe genommen leien, weil sie laut Auszug aus den Register büchern in den letzten 42 Jahren bei dem Empfang von Gütern die Speditionsquittung nicht dem Gesetze entsprechend mit je zehn Zentimes versteuert haben. Massenvergiftungen. Nach einer Meldung aus Lugo im nördlichen Spanien hatten Dorf- ' bewohner einen Teil von einer geschlachteten I "uh, deren Fleisch sie vergiftet hatten als Lockung für Wölfe hingeworfen, die infolge der starken Schneefälle zu Hunderten m den , Tälern erschienen waren und den Viehherden "ark zufetzten. Eine Zigeunerbande sand das ' Bleisch und verspeiste es. Die Folge war, das; ! Zwanzig Zigeuner nach dem Genuß starben. 62 Personen wegen Wechselfälschung ««geklagt. In Moskau wird demnächst ein lhr Eisenbahnunglück bei Königgrätz. Auf der Station Hohenbruck bei Königgrätz stieß ein Personenzug mit voller Gewalt auf einen Güterzug auf. Der Zusammenstoß war so heftig, daß die beiden Lokomotiven ineinander- gekeilt wurden. Fünf Wagen, davon vier vom Personenzug, wurden vollständig zer trümmert. Aus den Trümmern wurden acht schwer verletzte Personen heroorgezogen. Man schaffte sie in einem Sonderzug nach König grätz wo sie in das Krankenhaus gebracht wurden. Zwei starben jedoch kurz nach der Einlieferung. Fünfunddreißig Personen wurden seichter verletzt. Der Lokomotivführer erklärte, daß die Bremsvorrichtung versagt habe. Eine Riesenftiftung für alte Pferde. Ein Sonderling, der die Welt haßte und nur Pferde, Hunde, Katzen und Kaninchen um sich hatte der Gutsbesitzer Bizony in Mischkol in Ungarn, ist gestorben und hat eine Summe in Höhe von ungefähr 300 000 Kronen testa- Wentarisch zur Errichtung eines Asyls für alte Pferde bestimmt. ^"rt König Ludwigs Hk Zu ' Ludwig III. kam in dieser Woche eine lM.atwn hochadliger Damen, um den n E8 zu bitten, das Protektorat über viele chylc für kranke Tiere zu übernehmen, die im ganzen Königreich Bayern gegründet werden s König aber sagte den Damen: .Kranke Tiere tötet man, tranken Menschen aber hilft man. Ich bitte Sie, meine Worte zu beherzigen." Die Damen zogen enttäuscht ab. Keine Revision im Kruvv-Prozesi. Die Krupp-Affäre wird kein weiteres militär- acnchtliches Nachspiel mehr haben. Mit der -Verhandlung vor dem Oberkriegsgericht Berlin, die mit der Freisprechung der Angeschuldigten Tilian und Pfeiffer und mit der Verurteilung der übrigen vier Angeklagten zu Stuben- und Mttelarreststrafen endete, hat die Angelegen heit, soweit sich die Militärgerichte damit zu befassen haben, ihren Abschluß erreicht. Die Revistonsfrist ist abgelaufen und das ober- stiegsgerichtliche Urteil mithin rechtskräftig geworden. Inwieweit der Kruppsche Bureau direktor Brandt bezüglich seiner Verurteilung durch die Strafkammer das Wiederaufnahme verfahren betreiben wird, bleibt noch dahin gestellt? Festnahme eines Schwindlers. Kürzlich versuchte in Berlin ein Schwindler unter dem Namen eines Direktors Friedrich Barium einen großzügig angelegten Schwindel gegen Arbeitslose. Er wollte für angeblich größere Bauten in Reichenbach viele hundert Arbeits lose engagieren in der Absicht, ihnen das Reisegeld abzunehmen und dann zu ver schwinden. Der Schwindler ist nunmehr von der Polizei in München festgenommen und als der 33 jährige Mechaniker Friedrich Deiner aus Augsburg festgestellt worden. Mit dem Lebe» abgeschlossen. DerGift- mörder Hopf, der in Frankfurt a. M. zuin Tode verurteilt wurde und auf die Einlegung cn- rei che ier. großer Wechselfälscherprozeß stattsinden. Es sind bereits 62 Personen wegen Fälschung von Wechseln des vielfachen Millionärs und Kunst- mäcens Morosow vom Staatsanwalt in den Anklagezustand verseht worden. Unter den Fälschern befinden sich bekannte russische Schau spieler und Schauspielerinnen. Sturmwetter an der Newa. Eine Sturmflut hat weite Strecken Landes an der finnischen Küste überschwemmt. In folgedessen steigt die Newa schnell. Kanonen schüsse von der Peter Paulsfestung verkünden die drohende Gefahr. Die an der Newa liegenden! Stadtteile stehen unter Wasser, alle Kanäle sind überflutet. Der neue Kohinor-Diamant. Der .gelbe Kohinor", der neue Riesendiamant von 178-/s — In "'nem Dorf bei Perigneux (Frankreich) wurde ein achtjähriges Schulmädchen auf dem Heimwege von der Schule von einem Wolf überfallen und zerrissen. Als man nach dem Kinde suchte, fand man nur eine blutige Schürze, ein Körbchen und einige benagte Knochen. — Zwei heftige Er d st ö s; e, die von unter irdischem Donner begleitet waren, haben in der Bevölkerung der argentinischen Stadt Alendoza großen Schrecken hervorgerufen. k-onäon olme Tobien! London, Ende Januar. Eine einfache Sache, — und doch: welch eine fatale Geschichte! London ohne Kohlen, und noch dazu in der schneidendsten Kälte! Sonst ist der englische Winter fast stets reg- kreikerD Zorn von Hulsck Orstf von. /ULNQSl XMer- I gut aufgelegt ist. kann es ja recht traulich und ! poetisch sein, aber wenn ihm das Londoner Klima nicht ganz behagt, will es einen nicht warm werden lassen, fängt ganz entsetzlich zu rauchen an und bedroht uns mit Er- ! stickungsansällcn. Bis auf die unerschwinglich teuren Gasöfen haben jedoch alle sonstigen Heizungen mehr oder weniger traurig Schiff bruch gelitten, denn die guten Londoner können und wollen nun einmal nicht ohne Kaminfeuer sein. Und da muß der Kohlen fuhrmann ausbleiben! Ein wahrer Ansturm wurde zunächst auf alle Kohlenläden unter nommen. Scharenweise strömten die Leute hin und luden Kohlen in alle möglichen und unmöglichen Fahrzeuge, sogar in Kinderwagen! Auf den Stationen schauselten die Konto, - beamten der Händler Kohlen! Aber was nutzt das alles? Der größte Teil blieb unbetördert liegen. Und in der Verzweiflung griff man zum Holz. Der Holzkauf sah in manchen Gegenden urkomisch aus. Eine ganze Reihe von vor nehmen Herren in tadellosem Schwarzrock und > Zylinder eilten mit verängstigten Gesichtern und verfrorenen Nasen herbei. Ein jeder kaufte soviel Holz aus, wie er nur schleppen kann, denn es sind ja keine Träger und Fuhrleute da. Eine seltsame Prozession hebt an: die eleganten Herren tragen ein jeder riesenhafte Holzblöcke unter beiden Armen ihren Wohnungen zu. Ganze Familien mit den Dienstboten, mit Kind und Kegel rücken aus, um möglichst große Holzoorräte heimzu schleppen — wer weiß, ob man in den nächsten Tagen auch noch Holz bekommen kann! Und die Aussicht zu erfrieren ist gerade keine tröst liche und dringt alles auf die Beine. Ja, es ist einfach nicht auszudenken, was noch ge schehen kann, wenn die Kohlenhändler ihren Fuhrleuten nicht diesen einen dummen Penny bewilligen wollen! Wie die ganze Siebcn- millionenstadt nicht nur zu Hause, sondern auch in den Kontors, Läden, Restaurants, die säst alle dem Kaminfeuersport huldigen, unsäglich leiden muß! Von diesen trüben Gedanken erfüllt und vom Frost geschüttelt, verbringen wir bange, bitterböse Stunden, während wir auf die be stellten Kohlen warten, die jetzt weder Geld noch gute Worte herbeischaffen können. Unser erster Blick auf die zahlreichen Zeitungsaus gaben gilt den Nachrichten vom „Streikschau- platz". Doch der verwünschte Penny hält die hadernden Parteien auseinander. Wer in diesen Tagen Kohlen erhält, ist überglücklich. Noch nie zuvor hat das Gepolter der in den Keller rollenden schwarzen Brocken so lieblich an das Ohr gedröhnt. Noch nie zuvor hat man für den Kohlenlieseranten so ties empfun den, seine Unentbehrlichkeit so zu würdigen verstanden! London macht in diesen Tagen alle Qualen durch, die kühne Rechner für den Tag vorgeahnt, an dem der Kohlenreichtum der Erde erschöpft sein wird . . . VolkMvii*llckaftlickes. Karat Gewicht, der im vergangenen Oktober im trockenen Bett des Vaalflusses in der Kapkolonie von H. Bowker gesunden wurde, wird jetzt in Amsterdam auf das sorgfältigste geschliffen. Dieser Prozeß wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Geht alles gut, dann hat der Diamant einen ungeheuren Marktwert. Allerlei vom Tage. — Eine Adressiermaschine zur schnellen Beförderung der Postzeitungspakete ist bei dem bayrischen Postamt in Nürnberg aufgestellt worden. Die Maschine liefert in der Stunde durch schnittlich 2000 Adressen, während beim hand schriftlichen Verfahren hierzu sechs Stunden nötig waren. — In Frankenburg bei Gmunden (Öster reich) haben Diebe die Gemeindckasse um 110 000 Kronen beraubt. Die Diebe sind bisher nicht erwischt worden. — Wegen Mangels an Unterkunftsräumen auf dem Manöverfelde von Sartory bei Versailles hat in der V er s ail l er G arnis o n dieLun ge n - entzünbung furchtbar gewütet. nerisch und warm, diesmal aber hat er sich vorgenommen, streng zu sein wie schon seit Jahren nicht. Die Londoner sind jedoch darauf so wenig eingerichtet wie auf einen heißen Sommer. Und die Ironie der Dinge will es, daß die Kohlensuhrleute der Themse stadt just in dem Augenblick zu streiken be ginnen, um einen Penny mehr Fuhrlohn pro Tonne zu erhalten! Wir gönnen ihnen den Penny gern, sogar zwei! Wer hätte auch ahnen sollen, daß diese zehntausend Schwarzen so unentbehrlich sind, daß ohne sie hier alles außer Rand und Band gerät? Denn Furcht bares machen wir jetzt durch. Die Keller sind hier zumeist so klein, daß sie nur wenig Feuerungsmaterial zu fassen vermögen. Da her trifft dieser Schlag fast einen jeden un vorbereitet. Da England mit allen Fasern so am alten hängt und es sich erst jahrelang überlegen muß, ehe es eine Neuerung aus dem ver pönten Ausland einführt, sind wir hier noch immer auf das offene Kaminfeuer mit all seiner Schönheit, aber auch mit all seinen Launen und Tücken angewiesen. Wenn es Ungarn gegen das deutsche System der Einsuhrscheine. Der Landesindustrieoerein in Budapest lehnte es ab, sich dem zu bildenden Deutsch-Österreichisch-Ungarischen Wirtschaftsbund anzuschließen. Vizepräsident Adolf v. Ullmann begründete diesen Entschluß damit, baß Deutsch land Ungarn gegenüber eine Wirtschaftspolitik be folge, die kaum als freundschaftlich bezeichnet werden könne. Das System der Einfuhrschrine richte sich gegen die ungarische Getreideeinfuhr. Die Praxis der Gerstenoerzollung werde so ge handhabt, daß man für die ungarische Gerste immer 4 Mark Zoll bezahle, während Rußland seine verschiedenen Gerstensorten mit 1,30 Mk. ver zollt. Es sei daher nicht im ungarischen Interesse gelegen, sich durch Anschluß an den Wirtschasts- bund gegenüber Deutschland die Hände zu binden. GericktskaUe. Bremerhaven. Der Musketier Himpel vom Infanterie-Regiment Bremen wurde wegen ver suchten Totschlages in Verbindung mit versuchtem Raub, den er am 27. Dezember während seines Heimatsurlaubs in Lehe an der 76 Jahre alten Witwe Büsing begangen Halle, vom Kriegsgericht zu zehn Jahren Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heere verurteilt. """ md für 'er ¬ den da ter, des .si ¬ ch: gar reN ihn f wc ras ltc. » iese pld llä! nir wn icht id- )k!l gc- !en iü- daren und unerfüllbaren Begehren gequält, °en, der ja doch verurteilt war, ehe er noch den Gerichtssaal betrat, wiederzusehen. Und noch drei Tage vergingen, dann war die Verhandlung. ^.Jn halber Bewußtlosigkeit befand sich ^sonja mit Stefan Antonowitschs Mutter auf dAege rum Justizpalast, vor dessen Front °as Verbrechen geschehen war ... An einem Aller steht dort eingemeißelt das Wort r^akon" (Gesetz), das man auch mit Gcrechtig- nt übersetzen kann. Und bis an diese steinerne Mchrift war das Blut des Großfürsten tschüs hinaufgespritzt . . . z. Tie Verhandlung wurde unter Ausschluß Öffentlichkeit geführt. Und der Richter, , r beim Beginn der Sitzung die Förmlich- und Fragen erledigen wollte, wie sie ünz be- Dieben und Mördern gebräuchlich sjz.'Mrde von dem jungen Mediziner, der den r Anklagebank erhoben hatte, mit ^-wiesen ^uut gesprochenen Worten AnlÄ bemerke vor allem, daß ich nicht ein Ti? Estler bin, sondern Ihr Gefangener, find -a L zwei kriegführende Parteien. Sie der A. zahlten Organe des Kapitals und des Zaren, ich, der revolutionäre Mt, der Rächer meines Volkes." ein wickelte sich die Verhandlung wie sicht sorgfältig und in bestimmter Ab- war r.^er Papierstreifen ab, und es ^ionllmvl^ Ereffant, wie die bei Stefan estn beschlagnahmten Papiere ver- -Mein -n deren einem er schrieb: ''n Leben scheint nur jetzt wie 2 um; es scheint mir. daß alles, was geschah, in der Vorahnung in mir schon seit den Kinderjahrcn lebte, heimlich in meiner Seele reifte und jetzt plötzlich in eine Flamme von Haß und Rache auSbrach . . ." Dann wurde das Urteil verkündet: es lautete auf Tod durch den Strang. Kaljajew hörte es mit leuchtenden Augen an. Und in diesem Augenblick, wie er so von seinen Richtern, denen er nicht einmal grollte. Hinwegsah, wie sein Blick über das treue Gesicht der Mutter hinging, die weinte, da bemerkte er plötzlich Ssonja! . . . Man sah in seinen Zügen, wie eine Welt von Freude in seinem Herzen auflebte. Sein wenig schönes Gesicht erstrahlte plötzlich, als habe die Gloriole des Märtyrers greifbar leuchtende Gestalt gewonnen. Vergessen hatte der Tod geweihte das seiner wartende unentrinnbare Schicksal. Nun war das Glück vor ihm, das heiß er sehnte große Glück. — Sie liebte ihn und er wußte, daß sie stets nur ihn lieben würde, daß er der erste und letzte Mann sei, dem sich ihr stolzes Herz zugewandt habe. Und der Tod, der mächtige All-Erlöser, war sein Freiwerber geworden. Er sah weder seine Richter noch die neben ihm sitzenden bewaffneten Soldaten. Zu Schal-en sanken sie vor seinen leuchtenden Blicken zusammen, die all' sein Fühlen und Denken zu Ssonja trugen. Für einen wundersamen, köstlichen Moment waren sie beide ganz allein und glückselig, und von einem sehnsüchtigen, starken Drang ge trieben, erhob sich Ssonja von ihrem Sitz und breitete mit einem unbeschreiblichen Lächeln ihre Arme gegen den Gefangenen aus. Tiefe Stille herrschte für einige Sekunden in dem dichtbesetzten großen Saal. — Es war, als beugten sich alle vor der gewaltigen Majestät der Liebe, die mitten in den Saal getreten war. Eine weihevolle Stimmung zog in die Herzen der Anwesenden, und als endlich der Präsident des Gerichtshofes mit hartklingender Stimme den Verurteilten fragte: Ob er an die Gnade des Zaren appellieren wolle, da wandte sich Stefan Antonowitsch Koljajew mit einer stolzen Kopfbewegung zu den Richtern und rief: „Ich bedarf nicht der Gnade des Zaren. Mein Tod ist für die Freiheit dieses Landes notwendig. — Ich bin bereit, zu sterben." Dann wandte er sich zu Ssonja zurück und blickte in ihre glückstrahlenden, dunklen Augen und in ihrem Herzen bebte der Wunsch, mit ihm, an seiner Seite und in seinen Armen in den Tod gehen zu dürfen. Wie aber die Mutter gramgefoltert den Gerichtssaal verließ und Ssonja ihr folgen wollt«, da drängte sich plötzlich eine Gruppe von Männern zwischen die beiden Frauen und ehe Ssonja noch fliehen konnte, war sie von jenen in die Mitte genommen. . . Da hing ihr Schicksal an einem seidenen Fädchen. Hatten die Geheimpolizisten sie erst einmal in den Fängen, dann wurde auch ihre Identität entdeckt . . . Ssonja senkte das Haupt, sich in das Un abänderliche ergebend. In diesem Augenblick öffnete sich dicht vor der Gruppe eine Tür und eine offenbar hohe Gerichtsperson, vor der sich alles verbeugte, erschien in schwarzer Amtstracht. Das Sonnenlicht siel durch den Türspalt und machte jede Linie an dem mittelgroßen Mann kenntlich, dessen kräftige Figur von einem klaren, durchgeistigten Kopf gekrönt war. Er sah Ssonja und da hob sich seine feine weiße Hand, an der ein funkelnder Diamant sprühte, leicht empor „Halt!" sagte eine leise, so seltsam deutlich wie Helles Silber klingende Stimme, die Ssonja aufblicken ließ in einer fast ungläubigen Überraschung . . . Wo hatte sie diese Stimm? schon gehört? , . . Ja . . . wahrhaftig! . . . Sie sah den Leichenkeller vor sich in der düstcrn Beleuchtung des mit Kerzen besteckten Eisenreifes, der unter der Decke schwebte . . ° und die Gestalt des Mannes mit der Sammet- maske, der zu Stefan Antonowitsch redete, dem Erwählten, dessen Scheitel dieselbe klare, schöne Hand leise berührt hatte . . . Und dieser Mann war einer der Ihrigen .. . Ssonja hörte gar nicht, was er zu den Polizisten sagte: nur daß sie einen Augenblick in einem Saal ihm gegenüber stand und dann wieder draußen war, frei, noch einmal der furchtbaren Gefahr entronnen . . . Langsam ging sie durch die Straßen, wie in einem Rausch, umwogt von den Bildern dieses er regten Tages . . . Und als sie in ihrem ärmlichen Zufluchts ort, bei der Witwe eines bei einem Straßen- tumult erschossenen Arbeiters, angekommen, da verließ sie ihre Spannkraft und schluchzend sank sic auf ihr Lager. Nun war er ihr für immer verloren und sic selbst hatte ihn den Weg geführr. zur u (Fortsetzung folgt.)