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Allgemeiner Anzeiger : 23.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190204238
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19020423
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-23
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 23.04.1902
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Politische Nnndscha«. Deutschland. * Bon seiner Nordstefahr t, die sich bis an die norwegische Küste ausgedehnt und zurück über Helgoland geführt hatte, lehrte derKaiser auf dem .Kronprinz Wilhelm" mit seinen Gästen Freitag abend 9 llhr nach Bremerhaven zurück. Am nächsten Tage war der Kaiser mit dem Kronprinzen und Gefolge in Meppen auf dem Schießplätze, um dort einem Probeschießen beizuwohnen. *Die Nachricht, daß Gra* Bülow in Wien die Entscheidung über alle Handelsver tragsfragen als voraussichtlich auf ein Jahr hinausgeschoben bezeichnet habe, stimmt, wie dem römischen Korrespondenten des Handelsvertragsvereins mstgeteilt wird, mitAeuße- rungen überein, die in Benedig gefallen find. "Nach der,Köln. Zig.' gedenken rheinisch- westfälische und holländische Handelskammern zur Beratung der Einführung einer Post- union zwischen Deutschland und den Niederlanden Anfang Mai in Kleve oder in Arnheim eine Versammlung abzuhalten. Die Kammern von Essen, Bochum, Dortmund, Osnabrück, Ruhrort, Mülbeim (Ruhr) und Düsseldorf haben die Entsendung von Vertretern zugesagt. Frankreich. * Franz v. Assisi, einst Gemahl der Königin Isabella von Spanien, ist in der Nacht zum Donnerstag in Epinay g e > storben. Sein Tod ruft die Erinnerung an die trübsten Zeiten spanischer Mißwirtschaft hervor. Der Verstorbene hat ein Alter von 70 Jahren erreicht. England. *Eine Proklamation des Lord-Leutnants von Irland setzt für einen großen Teil Irlands die Bestimmungen der Strafprozeßord nung in Kraft, wonach Angeklagte den Gerichten der Distrikte, wo die Strafthat begangen wurde, entzogen werden können. Die Proklamation soll sofort in Kraft treten, das abgekürzte Gerichtsverfahren soll nur in gewissen Distrikten angewendet werden, wo die ver einigte irische Liga thätig ist. Die Proklamation richtet sich gegen neun Graf schaften, in denen die Agitation der Liga am thätigstev ist. Schweiz. *Die Bundesregierung beauftragte die Polizeibehörden, umfassende Schutzmaßregeln zu treffen, damit die italienischen Kon sulate in der Schweiz nicht durch Kund gebungen belästigt würden. Italien. * Zur Beilegung des Konflikts zwischen Italien und der Schweiz wird wahr scheinlich der ständige internationale Schiedsgerichtshof im Haag ange rufen werden. *Der Kriegsminister hat angeordnet, daß die am 23. Februar zum Dienst einberu'enen Reservemannschaften der Jahresklafse 1878 am 21. April wieder zu entlassen find. — Wie erinnerlich, war die Einberufung anläßlich des drohenden allgemeinen Ausstandes der Eisenbahnbediensteten erfolgt, nach dessen vollständiger Beseitigung diese Maßregel nun mehr überflüssig erscheint. Belgien. *Die Zahl der Ausständischen in Belgien betrug am Donnerstag nach den geringsten Schätzungen 200 000. Di ,Jnde- pendance Beige' schreibt: Brüssel ist eine tote Stadt, die Geschäfte sind verrammelt, der Ver kehr auf die Hälfte herabgesunken, die Restau rants verödet, die Theater geschlossen und die Fabriken im Streik. Im Industriegebiet steht die Arbeit still, die Bergwerke find geschlossen, die Hochöfen ausgelöscht, Glashütten, Walz werke und Bauplätze verödet. * Für den Fall, daß das Einschreiten deS Militärs notwendig werden würde, hatte man dem Prinzen Albert, der das erste Bataillon der Grenadiere komman dierte, nahegelegt, in diesem peinlichen Augen- KLandesgemäß. az Roman von Karl v. Leißner. 8. Baron Fronhofen hatte vom Hause der Künstlerin bis zu seinem eigenen Quartiere eine ziemlich wette Strecke zurückzuleaen und be schleunigte seine Schritte, denn ein drohendes Gewitter stand am Himmel, und bereits fielen große Tropfen herab. Da er in der Vorstadt wohnte, führte ihn sein Weg außerhalb des ThoreS durch eine Anlage, in welcher es wegen der vorgerückten Abendstunde und des herein brechenden Sturmes sehr menschenleer war. Nur eine einzelne Frauensperson ging schon seit einiger Zeit vor ihm her, die sich ebenfalls stark beeilte. Plötzlich aber blieb sie stehen und trat seitwärts zu einer zwischen den Bäumen angebrachten Bank, auf der sie sich niederließ, obgleich der Sitz schon von dem heftiger werdenden Regen benetzt war. Diese auffallende Wahrnehmung veranlaßte auch Oswald, langsamer zu gehen, um die Dame einige Augenblicke beobachten zu können. Als er die betreffende Stelle passierte, zuckte der erste jähe Blitz aus dem schwarzen Gewölk hervor, und die hierdurch verbreitete Helle ließ ihn em jugendliches, aber ungemein blasses Gesicht erkennen. Der Vorübergehende bemerkte noch, daß sich die Fremde mit Anstrengung, wie eS schien, erhob, um ihren Weg fortzu setzen. — Als er aber dessenungeachtet keine Schritte hinter sich hörte, wandte sich Oswald blick sich vertreten zu lassen. Der Prinz aber glaubte, sich seiner Pflicht nicht entziehen zu dürfen, und der künftige König von Belgien wäre so unter Umständen in die Lage ge kommen, das Feuer gegen seine Unterthanen m kommandieren. So meldet Motte Beiges Der König hat die Haltung seines Neffen vollauf gebilligt. Holland. *Die Königin von Holland ist schwer krank. Die von den Aerzten der Königin von Anfang an gehegte Vermutung ist jetzt zur Gewißheit geworden, indem nunmehr festgestellt ist, daß die Königin an typhösem Fieber leidet. Die Krankheit hatte bis jetzt normalen Verlauf. Rußland. * Daß das Attentat ausSsipjagin schon seit langem geplant war, beweist der Um stand, daß der Minister vor fünf Wochen ein Telegramm erhielt, welches lautete: „Auf baldiges Wiedersehen! Bogolepow." Bogo lepow war bekanntlich der im vorigen Jahre ermordete Unierrichtsminister. Sfipfagins Leiche wurde am Donnerstag im Petersburger Alexander Newski - Kloster beigesetzt. Der Kaiser, dec Großfürst-Thronfolger sowie Großfürsten und Minister trugen den Sarg zum Leichenwagen. * Der Polizeiminister Murawiew hat das ihm angebotene Ministerium des Innern ab gelehnt, weil er befürchtet, ebenfalls da? Ovier einesAttentats zu werden. Der Ministerrat soll dem Zaren die Ent- iernung sämtlicherStndenten und Studentinnen aus Petersburg vor geschlagen haben, denn die Studentenschaft regt sich gefährlich allerorts. So hat ihr geheimes Zentralkomitee von Moskau aus einen Austus erlassen, welcher alle Kreise der Intelli genz auffordert, die Studenten im Kampfe für die Freiheit zu unterstützen. Die russische Studentenschaft, so heißt es in dem Ausruf kämpfe nicht nur für ihre akademisch"« Rechte, sondern für die Rechte desrussischen Volkes überhaupt. Balkanstaaten. *Jn den der Königin Natalie nahe stehenden Kreisen Belgrads wird das Ge rücht lebhaft kolportiert, daß sich die Königin in der nächsten Zeit mit einem französi schen Kavalier vermählen wird. Die Verlobung soll bereits vor einigen Wochen in aller Stille in Biarritz stattgefunden haben. Der Uebertritt ter Königin Natalie zur katho lischen Kirckie soll gleichfalls mit ihrer bevor stehenden Wiedervermählung im Zusammenhang stehen. Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß man im Belgrader Konak alle diese Gerüchte entschieden als unwahr be- zeichnet. Afrika. * Ueber die Verhandlungen in Pre toria gehen die Meldungen wett auseinander. Baliour gab im Unterhause am Freitag folgende Erklärung ab: Milner und Kitchener hatten mit den Burendelegierten auf deren Ersuchen zwei Konferenzen. Kitchener hat aus militärischen Gründen einen Waffenstillstand ab gelehnt, jedoch eingewilligt, Gelegenheit zu gewähren, damit Vertreter der ver schiedenen Burenkommandos ge wählt werden und zur Beratung der Lage zusammenkommen können. Die Buren- sübrer haben zu diesem Zweck Pretoria ver lassen. Es wird nicht erwartet, daß die Ver bindungen mit ihnen in weniger als drei Wochen wieder ausgenommen werden können. Ans dem Reichstage. Der Reichstag setzte am Donnerstag die zweite Beratung der Seemannsordnung fort. Anläßlich der Debatte über die KommissiouSbefchlüssc betr. die > Koalitionsfreiheit der Seeleute, sobald sie sich nicht ! an Bord befinden, drohten iämtliche Redner der l Rechten die ganze Vorlage zu Fall zu bringen, falls l die Kommissionsbeichlüssc zur Annahme gelangen ! sollten. Tie Abstimmung ergab jedoch die Ablehnung ! der bezüglichen KommissiouLbeschlüsse, weil die Sv- nochmals um und zwar gerade »och zeitig genug, um der Wankenden beispringen zu können. Hätte er fie nicht rasch genug unter stützt, so würde fie vor der Bank zu Boden geglitten sein. Bei der unverhofften Berührung schlug fie nochmals die Augen aus, gab aber dann kein Lebenszeichen mehr von sich. Der junge Mann war in einiger Verlegen heit, was er in dieser Situation mit der Ohn mächtigen beginnen sollte. Sie während des nun mit aller Macht losbrechenden Gewitters nochmals auf der wassertriefenden Bank unter den Bäumen zu plazieren, nahm er nicht minder Anstand, als daran, eine fremde Dame auf seinen Armen weiter zu transportieren. Wohin sollte er fie auch bringen? In dieser mißlichen Lage war es ihm sehr erwünscht, daß auf der unmittelbar nebenan befindlichen Fahrstraße soeben eine Droschke des Weges kam, welche auf seinen Anruf hielt und sich zum Glück als unbesetzt erwies. Rasch hob er die zarte Gestalt empor und trug fie die wenigen Schritte bis zum Wagen, in dessen einer Ecke er fie unterbrachte, worauf er selbst in der anderen Platz nahm. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Kutscher sein eigenes Logis zu bezeichnen, da die Kranke sich noch nicht erholte und er das ihrige daher nicht erfahren konnte. Seine Hausfrau würde ihm, wie er voraussetzte, gewiß aus der Verlegenheit helfen und die Dame bis auf weiteres bei sich behalten. Bei der Finsternis, welche während des gegenwärtigen nächtlichen Unwetters im Innern des Wagens herrschte, konnte er nicht mehr als ziatdemokrateu weg« i der Ablehnung ihrer Zusatz anträge mit der Rechten gemeinschaftliche Sache machten. Die weitere Debatte verlief ohne jedes weitere Interesse. Am 18. d. wird die zweite Beratung der See- mannSordnung bet 8 100 fortgesetzt, der von der Beihilfe bei Gehorsamsverweigerung handelt. Abg. Metzger (soz.) empfiehlt einen sozial demokratischen Antrag, der die Strafe auf höchstens sechs Monate Gefängnis oder 300 Mark festsetzen will. Außerdem müsse die Strafe ans die Fälle be schränkt werden, in denen dem Kapitän der Gehorsam verweigert wird. Unterstaatssekretär Rothe spricht sich für die Festsetzung der Strafe auS; die Einschränkung auf den Kapitän sei zu verwerfen. Im gleichen Sinne sprechen sich die Abgg. Lenz mann (srf. Vp.) und Kirsch (Zentr.) auS. Nachdem sich noch die Abgg. Hennig (kons.) und Spahn (Zentra für Festsetzung der Strafe ausgesprochen, wird § 100 mit diesem Teil deS sozialdemokratischen Antrages angenommen. Die 101 und 104 werden unverändert er ledigt. Die 88 105—113 enthalten Bestimmungen über Strafen für Reeder, Kapitäne und Schiffs osstziere für den Fall der Uebertretung der Vorschriften der Seemannsordnung. Hierzu haben die Sozial demokraten eine Anzahl von Anträgen eingebracht, die eine bedeutende Verschärfung dieser Strafbe stimmungen verlangen, insbesondere soll selbst die Aufforderung des Kapitäns zu (im Gesetz verbotener) SonntagSarbeit strafbar sein. Unterstaatssekretär Rothe bekämpft diese An träge. Abg. Lenzmann (frs. Vp.) bedauert, daß die Sozialdemokraten jetzt in so tendenziöser Weise Ver schärfung der Strafen für Kapitäne ec. forderten, er selbst werde ihnen auf diesem Wege nicht folgen. Und zwar um so weniger, als er es sich in der Kom mission und hier habe angelegen sein lassen, die Strafbestimmungen in diesem Gesetz über baupt, insbesondere also zu Gunsten der SchiffSleute, herabzumindern. Sei eS doch geradezu ein Unikum, daß nach dem Willen eines der sozialdemokratischen Anträge ein Kapitän schon strafbar sein solle, wenn er am Sonntag und ungeachtet der Sonntagsruhe einen Schiffsmann zur Arbeit nicht etwa nötige, sondern sogar nur „auffordere". Der Schiffsmann könne ja die Arbeit ablehnen, daß aber der Kapitän der bloßen Aufforderung wegen schon strafbar sein solle, sei doch ein starkes Stück. Abg. Metzger (soz.): Von einer tendenziösen Gegnerschaft unsererseits gegen Schiffsoffiziere ist durchaus nicht die Rede. Wir haben stets alles gethan, um auch das Los der Schiffsoffinere zu bessern, denn wir wissen ganz genau, daß die Schiffsoffiziere und genau ebenso die Kapitäne auch nur Geldsklaven der Reder sind. Abg. Herzfeld (soz.) tritt ebenfalls noch dem Abg. Lenzmann entgegen. Nach kurzer Debatte werden die sozialdemokrati schen Anträge abgelehnt und die betr. Paragraphm nach der Kommissionsfassung angenommen. Abg. v. Savigny (Zentr.) befürwor'et die Einfügung eines neuen § 109 b: Wer als Reeder oder als Vertreter eines Reeders es unterläßt, bei der Anheuerung dem Schiffsmann den vorgeschriebe- nen schriftlichen Ausweis über die wesentlichen Be stimmungen des Heuecvertrages einzubändigen, wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. bestraft. Als § 109 o beantragen di« Sozialdemokraten: Als Reeder im Sinne der 88 109, 109 a gelten auch die Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften oder sonstiger durch einen Vorstand vertretenen Gesellschaften, Guvssenschaften rc., welche Reederei betreiben. Beide Anträge werden angeommen. Zu § 111 (Verfahren vor dem SeemannSamt) liegen eine Anzahl Abänderungsanträge vor, u. a. auch ein Antrag Kirsch (Zentr.), wonach das Ver fahren öffentlich sein sell. Der Antrag Kirsch wird angenommen, drsgl. die 88 112 und 113 nach der KommissionS- faffung. Der 6. Abschnitt, 88114-122, enthält die Schluß- bestimmunoen. Zu 8 110 liegt ein sozialdemokratischer Antrag vor, wonach „das Gewerbegericht statt deS See- mannSamteS bei Streifigkeiten zwischen dem Kapitän und dem Schiffsmann entscheiden soll. Ist jedoch ein zuständiges Gewerbegericht nicht vorhanden, so soll vorläufig das Seemannsamt, in dessen Bezirk daS Schiff liegt, entscheiden." Staatssekretär Graf Posadowsky bekämpft den Antrag. Er sei durchaus kein Gegner der Ge- werbegcrichte nnd erkenne die Leistung der Gewerbe- gerichte voll an, aber in juristischen Kreisen verstärke sich fortgesetzt der Widerstand gegen die Schaffung von Standesgerichten. Abg. Spahn (Zentr.) spricht sich gleichfalls j gegen den sozialdemokratischen Antrag aus. ' die Umrisse seines ihm so plötzlich aufgedrnngenen Schützlings erkennen, und nur einmal noch be leuchtete während der Fahrt ein greller Blitz dessen Züge. Das bleiche Antlitz, welches ihm hierdurch für einen Augenblick fichtbar ward, hatte etwas so Liebliches, einen so unschuldigen, kindlichen Ausdruck, daß dem jungen Manne das anfangs sehr unwillkommene Abenteuer nun schon ein etwas regeres Interesse einflößte, als es die Teilnahme für einen leidenden Mitmenschen ohnedem erheischte. Nun machte das vielleicht durch den blendenden Lichtschein aus seiner Apathie erwachende junge Mädchen eine Be wegung, und bald darauf vernahm Oswald die von einer nur schwach tönenden Stimme hevor- gehauchten Worte: „Mein Gott! Wo bin ich denn?" Gerade als er eine beruhigende Antwort erteilen wollte, hielt die Droschke, und deren Führer öffnete den Wagenschlag. Man war schon am Hause der Frau Geißler angelangt, und der junge Mann sprang hurtig auf die Straße. „Haben Sie keine Sorge, Fräulein!" rief er zurück. „Ich werde Ihnen unverzüglich weibliche Hilfe senden!" Mit diesen Worten verschwand er in der Hausthüre. Das Mädchen aber kam nun erst völlig zu sich und blickte bei dem schwachen Scheine der in einiger Entfernung postierten Gaslaternen höchst verwundert durch den offen stehenden Schlag inS Freie. Auch fie schickte sich an, auszusteigen, was aber noch etwas langsam von statten ging. Vrrntzifchrr Aandla«. zu helfen. "bereu lassen. «j- So verfloß nahezu eine Viertelstunde. Da erschien bereits Frau Greißler in Be gleitung des Baron Fronhosen unter dem EM« gange. Die erstere, welche mit ein paar Worte» von der Sachlage unterrichtet war, wollte V in ihrer angeborenen Gutmütigkeit möglich» dienstwillig zeigen und faßte die Aussteigeno? mit ihren noch immer rüstigen Armen um de» Leib, um 1" " " werden. Zu mancherlei zollpolitischen Verwickelung?» zwischen beiden Ländern kamen noch Bett stimmungen persönlicher Art. Die Invasiv» der Anarchisten, die ruchlose Ermordung d^ österreichischen Kaiserin, der Streik der itaff?' Nischen Arbeiter am Simplon, die Reise ital ^ aber M Vc Maun d-lte h B'i , Iw f» seir Kau, Men M j! Ndch bitte, Mei^, Msel Mtei Ms Mtliö ^ves rr Al-ria Aeno L-ine, -..M sKe H wi noch immer rüstigen Armen um »hon a ihr vollends aus dem Wagen heraus Mmer o« Astede Auch Oswald trat jetzt herzu und deal' fichtigte, der Dame, die nun auf eigenen FW" die fi, zu stehen vermochte, seinen Arm unzubiete»- «esrag Diese aber dankte sehr besangen und legte du " - paar Schritte bis in den Hausflur, nur vo» Frau Greißler unterstützt, zurück. Die Fremde hatte offenbar noch keine klare Vorstellung da von, was eigentlich mit ihr vorgegangen wm-. und wer fie hierher gebracht hatte. Bis Baro» Fronhosen den Rosselenker instruiert hatte, vott läufig noch abzuwarten, ob man das Fuhrw?» nicht nochmals bedürfe, waren die beide Frauenspersonen schon in der Greißlers^ Parterrewohnung verschwunden. Oswald uv» legte einen Augenblick, ob er sogleich dortw nachfolgen solle, aber er entschied sich dar» ' vorher noch einige Zeit verstreichen zu IE und sich auf seine eigenen Zimmer zu begehe - um fich der durchnäßten Oberkleider ZU " ledigen und auch den Frauen Gelegenheit entsprechenden Maßnahmen zu gönnen. dann wollte er sich nach dem Befinden . hübschen Mädchens erkundigen und es mut > der wartenden Droschke nach Hause bring > flrbe Abg. Heine (soz.): Der Abg. Spahn meink «ung die Gewerbegerichte sprächen nicht Recht, sonden? ' entschieden nach Billigkeit. DaS kann ich mV Wtz A gelten lassen: ich denke, was recht ist, ist auch bM , Die Gewerbegertchte haben in den zehn Jahren Ihm - Bestehens Ausgezeichnetes geleistet. Abg. Rösicke - Dessau (wild-lib.) spricht fich st' 2 die Gewerbegertchte im Sinne des Abg. Heine auf. Abg. Bassermann (nat. - lib.): Auch möchte mich gegen den Vorstoß wenden, den dele'me, da Abg. Spahn gegen die Gewerbegertchte gerMMdie^ hat. ES würde fich im Reichstage ein Sturm er- IM un heben, wenn an den Gewerbegerichten gerütte» werden sollte. Ovej-., Abg. Spahn (Ztr.) bestreitet, das Institut der Gewerbegerichte im allgemeinen angegriffen P j haben; er sei dafür, daß Lohnstreftigkeiten vor de« A' Gewerbegericht entschieden werden, nicht aber ander? r MM Der Antrag Herzfeld wird verworfen. D» , »Meb 8 116 bleibt unverändert, ebenso der Rest dei^berech Gesetzes. k' Meb Darauf vertagt fich daS HauS. "tizensch s derantv zember 1898 machte bei der Anti-Anarchist?»' konferenz die durchaus ablehnende Haltung btt Schweiz gegen jede wirksame Anarchistenvett . folgung einen sehr schlechten Eindruck, der sick!W.m nach dem Morde vom 29. Juli 1900 noch vek' , schärfte, wo die Schweiz in den verschiedenst?» 'M/' Städten die öffentliche Verherrlichung " Königsmordes duldete. Im November wurde der langjährige Gesandte in Bern, Rivh st» ein alter, schwächlicher Herr, abberusen und durch den jüngeren, energischen Silvestrelli 0' , setzt. Dieser nahm binnen kurzem Gelegensten, den Bundesrat aus die Straflosigkeit Hinz»' weisen, die das Anarchistenblatt ,Jl risveglio'iroi H.MW unerhörter Angriffe aus das Andenken Kön'S de Humberts genieße. Der Bundesrat lehnte di? direkte Strafverfolgung mit Hinweis auf ein Gesek ab, das die formale Antragstellung von feite» mH des italienischen Königshauses in dem vott h ' M liegenden Falle verlange. Silvestrelli beklagt? hMNe in einer zweiten Note, daß der Bundesrat ->» M ausschließlich formaler Stellungnahme" »».^,^»' „ohne Ausdruck des Bedauerns über d" «»ach anarchistische Propaganda" fich hinter „ein a»' ' ?>?vr fechtbares Gesetz" verschanze. In diesen W' drücken sahen die Herren in Bern eine Beleih Mis-W guna und forderten Silvestrellis Abberufung? M Pst die Italien verweigerte. Darauf der Abbru-v sxj der diplomatischen Beziehungen, der aber jedem falls binnen kurzem die Lösung in einem Ko»' glanze promiß finden wird, da auch die schwebende» M g, Handels Vertrags Verhandlungen nicht gestatte» daß schwerwiegende wirtschaftliche Interesse» einem Zwischen! all von dieser Art geopseo DaS Abgeordnetenhaus erledigte am Donnerst«! endlich die zweite Beratung des Eisenbahnetat? IM -2 Da» Etatsgesetz mit der JndemnitätSklausel würd' .'MN l! debatteloS angenommen und damit die zweite Etat?' zug beratung zum Abschluß gebracht. Ursach Nm Freitag verwies das Abgeordnetenhaus de»'?»Bestj, Gesetzentwurf betr. die Bildung von Gcsamtverbände» zu g im Konsistorialbezirk Kassel an eine Kommission Tgz y. Dec Gesetzentwurf betr. Aushebung deS kommunal- ständischen Verbandes der Kurmark wmdc in erste? und zweiter Beratung nach den Beschlüssen bei m , Herrenhauses erledigt. Darauf wurde noch ?i?»!rvo»„' große Reihe von Petitionen nach den Beschlüssen de?, .Mu" - - - - - ... kle Der schmimisch-italienischk Konflikt und seine inneren Gründe. > Seit der Abberufung der beiderseitigen Gt'^e, sandten stagniert der diplomatische KonM'Michi zwischen der Schweiz und Italien, und dl?,, W politischen Debatte ist jetzt Thor und Tbür g?' M zu öffnet. Ans Rom wird den ,Leipz. N. diese über den Streitfall geschrieben: Die Beurtei' >^! durch lung des Zwischenfalles, der zum Abdruck der Beziehungen zwischen Italien und dellen, , Schweiz geführt hat, ist in den maßgebend?» Ms?n , italienischen Kreisen eine sehr ruhige. D??^besei Sachverhalt ist ein so einfacher, daß man '» Rom da? beste Gewissen hat. Schon im D?'
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