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Ludwig M. ergriff sofort ein Messer und tötete den Bruder durch einen Stich ins Herz. Hierauf meldete der Mörder seine That dem Vater mit den Wollen: »Geh mal zu Joseph, ich glaube, den hab ich tapnt gemacht." Der Mörder ist entflohen. Bei einem schweren Gewitter, das am Dienstag nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr über den südlichen Teil des Laubaner Kreises zog, wurde in Rengersdorf der Wirtschastsbefitzer Seidel auf seinem Gehöft vom Blitz getötet. Das Unwetter, namentich der wolkenbruchartige Regen, hat in verschiedenen Orten Schaden an gerichtet. Eigenartige Todesfälle im Kranken hanse zu Karlsruhe. Ein verwitweter Stromer, dessen Kind in Sinsheim untergebracht ist, wurde im Spital zu Karlsruhe bereits mit der Dia gnose „Krätze" ausgenommen und demgemäß in der Ableitung für Hautlranke behandelt. Der betreffende Wärter rieb ihn nun anstatt mit Krützsalbe mit einem flüssigen Desinfektions mittel. Trikresol, ein. so daß der Kranke infolge von Blutvergiftung starb. Bei der Sektion erst wurde eine beginnende Lungenentzündung fest- gestellt, die als Nebenerscheinung der Vergiftung auzusehen ist. Auf erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wurde der Wärter, bei dem auch, zumal ihm wegen Trunkenheit gekündigt worden war, Fluchtverdacht vorlag, sofort in Untersuchungshaft genommen. Im Gefängnis erkrankte der Wärter und starb nach seiner ikberchhrung ins Spital. Die Untersuchung über die Todesursache ist noch nicht abgeschlossen, doch erscheint jetzt schon sicher, daß der Wärter, Wohl infolge von Gewissensbissen, sich vergiftet hat. Wahrscheinlich Hal er Sublimat genommen. Bedenkliche Vorkommnisse bespricht die folgende Notiz der .Karlsruher Ztg.': „Die Lerbringung der Leiche des Hingerichteten Mörders Karl Herberger zum Bahnhof Karls ruhe, von wo sie in die Anatomie nach Heidel berg gesendet werden sollte, war in den letzten Tagen mehrfach Gegenstand von Erörterungen der Presse, w der nicht ohne Berechtigung die Frage erhoben wurde, wen die Schuld daran treffe, daß die Leiche so wenig sorgfältig verpackt und bewacht wurde, daß sie in einem unwürdigen Zustand von einer größeren Anzahl Personen an dem Bahnhof gesehen werden konnte. Wir können auf diese Frage die Mit- teilung machen, daß sofort nach Bekanntwerden ditses bedauernswerten Vorfalls von der zu ständigen Behörde eine Untersuchung eingeleitet wurde, und daß, nachdem diese ein Verschulden der Bediensteten der Heidelberger Univerfiläts- anatomie ergeben batte, diese Beamten zur Rechenschaft gezogen worden find. Gleichzeitig wurden Maßnahmen getroffen, um die Wieder kehr solcher Mißstände wirksam zu verhindern." Hinrichtung eines Elternmörders. In Ezernowitz wurde am Gründonnerstage im Höfe l!es dortigen Landgerichts der Tagelöhner Jvon ^horliuk, der wegen Ermordung seiner Ellern im Dezember v. zum Tode durch den Strang verurteilt worden war, hingerichtet. Die Prozedur ging ohne Zwischenfall vor sich. Der Tod trat nach drei Minuten ein. Chorliuk v>ar bereits zur Begnadigung empfohlen. Nach °tt Verhandlung ließ er sich oorführen und be» Aulbigie seinen Onkel der Anstiftung zu seinem Zerbrechen. Die Erhebungen ergaben jedoch bie völlige Unwahrheit der Beschuldigung. Der Gerichtshof fand sich dadurch veranlaßt, den Wellten Begnadignngsantrag zu widerrufen. Ei» geisteskranker Apotheker. Schon le» längerer Zeil langten an das Apotheker- Gremium in Prag Beschwerden darüber ein, baß die in der Apotheke oeS Theodor Prunner U der Gerstegasse yergestellten Medizinen den Rezepten nicht entsprechen. Eines Nachmittags wurde Prunner dabei überrascht, wie er aus starken Giften Arzneien zubereiten wollte. Man erkannte sofort, daß man es mit einem Geisteskranken zu thun habe. Prunner wurde in die Irrenanstalt transportiert, wo Gehirn paralyse konstatiert wurde. Es ist nur einem Zufall zu danken, daß kein nennenswertes Un- glück angerichtet wurde. Im Semmering-Gebiet herrscht heftiger Schneefall, die Berge find bis zur Thalsohle in Schnee gehüllt. Auch in Wien selbst fällt zeit weise Schnee. dieser Neuerung jedenfalls deshalb entschlossen, weil sie der Ueberzeugung find, daß ihr neues Infanterie-Gewehr das beste aller bestehen den sei. Der vielnmworbene Musolino. Der große italienische Räuberheld Musolino, dessen Prozeß demnächst statlfinden soll, hat seinem Verteidiger Ruffo mitgeteilt, daß er nach seiner Freisprechung, die er für ganz sicher hält, die europäischen Fürstenhöse besuchen und sich dort, wo er am besten ausgenommen werden würde, Dte Fußwaschnrrg i« der Miruer Hoftmrg. Alljährlich am Gründonnerstag findet im Zere moniensaale der Hofburg zu Wien die feierliche Handlung der Fußwaschung statt, die der Kaiser persönlich an zwölf würdigen Greisen vollzieht. Nach dem alten Brauch wohnte der Kaiser mit den obersten Würdenträgern des Reiches und des HofeS zunächst dem Hochamt in der Pfarrkirche der Hofburg bei und verfügte sich dann in den Zercmoniensaal, wo die zwölf alten Leute in altdeutscher Tracht an einer langen Tafel saßen, rings umgeben von Ministern, Vertretern des Adels, des diplomatischen Korps rc. Nun nahm die Abspeisung der Greise ihren Anfang; Truchsesse und Edelknaben trugen die Schaugerichte auf, die der Kaiser der Reihe nach unter Assistenz der Erzherzöge den Greifen vorsetzte; eine kurze Pause, dann räumten sie die Gerichte wieder ab, die Verhaftung russischer Offiziere. Auf der russischen Grenzstation Alexandrowa bei Thorn sind drei höhere russische O fiziere ver haftet worden, die auf der Reise von Warschau nach Bertin begriffen waren. Dieselben reisten Polenblüttern zufolge auf reichsdeutsche Pässe. Von einem Dampfer durchgeschnitteu wurde im Kanal zwischen Dover und Calais ein Fischerboot. Der Dampfer war die „Kap Verde" der Hamburg-Südamerika-Linie. Das Boot sank sofort, doch konnte ein in der Nähe kreuzendes anderes Fischerboot mehrere von der Besatzung retten. Man hofft, daß der Dampfer selbst mehrere ausgelesen habe. Eia internationales Wettschiehe« soll in Rom mit Militärwaffen ausgesochten werden. Jede Landesvertretung schießt mit den be treffenden Militärgewehren und der dazugehöri gen Munition. Die Italiener haben sich zu von Leibgardisten hinausgetragen wurden. Jest erst kam die Zeremonie der Fußwaschung an die Reihe. Hausosfijianten entledigten die Greise ihrer Schuhe und Strümpfe und breiteten über ihre Kniet ein langes Leinen. Der Burgpfarrer Binder sang das Evangelium des Tages; wie er zu der Stelle kam: st oospit lavaro psäos äisolpulorum fank der Kaiser auf die Kniee und begann, den Greisen der Reihe nach die Füße zu wuschen und wieder abzulrocknen, während die Prälaten Zschokke und Marschall ihm mit Kanne und Becken zur Seite standen. Darauf reichte Fürst Liechtenstein dem Kaiser zwölf mit je 30 Silberkronen gefüllte Beutel. Einem jeden der Greife wurde ein solcher Beutel vom Kaiser eigen händig um den Hals gehängt. Damit war die feierliche Handlung beendigt. für die Dauer niederlassen würde. Er be hauptet nach wie vor, daß er sich der beson deren Protektion der Königin von England erfreue. Die Haarmärkte beginnen in den ersten Tagen des April wieder in den Dörfern der französischen Provinz Limonfin. Diese eigen artigen Märkte werden hauptsächlich in den Bezirken Tülle, La Roche-Canillac, Lapleau, Egletons und Corröze abgehalten. Die Jahr marktsleute schreien unaufhörlich vor ihren Auslagen: „Haare! Frauen, die Haare, die Haare!" Aus diesen Ruf nähern sich die jungen Mädchen, prüfen die Waare, und der Handel, bei dem sie stets die Hereingefallenen sind, wird geschlossen. Nachdem sie einige Meter seinen gedruckten Baumwollstoff gewählt haben, nehmen sie ihre Haube ab, machen die Flechten aus, knieeu nieder, rücken mit den Händen die Bänder gerade, die ihre Stirn schmücken und der Mann schneidet brutal das Haar ab und hängt es auf, um neu Hinzugekommene zu er- muligen. Die Haare werden hierauf an be sondere Kommissäre verkauft, die sie nach London schicken. Dort findet der große Haar markt statt, dessen Umsatz sich gewöhnlich auf 3 000 060 Mk. jährlich beziffert. Ei« Roman ans dem Leben. Vor zwölf Jahren fanden der Pastor Stewart und seine Frau bei einem Eisenbahnzusammevstoße in der Nähe von Rochester (Ver. Staaten von Nordamerika) ihren Tod. Ein reicher Ameri kaner, Mr. Conger, der in demselben Zuge ge fahren und unverletzt geblieben war, sand in den Armen der toten Pastorin ein kaum einige Wochen altes Baby. Er löste es aus den Atmen der toten Blutter, nahm es zu sich und adoptierte es. da seine Ehe kinderlos geblieben war. Mr. Conger starb vor einigen Wochen und hat, unter Auswerfung einer Jahresrente für seine Witwe, sein ganzes Vermögen (fünf- undzwanzig Millionen Mark) der angenommenen Tochter, der kleinen Wrefsa Stewart - Conger hinterlassen. GerichtshaUe. Königsberg t. Pr. Eine in China verübte Blutthat beschästtgte das Kriegsgericht der 1. Division. Angeklagt war der Unteroffizier Paul Studt vom Infanterie-Regiment Herzog Karl von Mecklenburg» Strelitz, welcher beschuldigt wurde, am 25. Mai 1901 in Tientsin den SanilätSgesreilen Korczag vorsätzlich getötet zu haben. Der Angeklagte wurde nach längerer Verhandlung vom Gericht sreigesprochen. München. Ter Schriftsteller Lenzer, früherer Herausgeber der Zeitung ,Odin', wurde wegen Wechselfälschung und Betrug zu acht Jahr Zucht haus und zehn Jahr Ehrverlust verurteilt. Wien. Die 79jährige Theresia Huber hatte in einem Fleischerladen gebettelt und wirklich eine« Heller erhalten. Als sie aus der Thür trat, war schon ein Wachmann zur Stelle und nahm sie fest. In der Verhandlung vor dem Bezirksgerichte Döb ling war die Angeklagte, die einmal bessere Tage gesehen hat, ängstlich bemüht, ihre gegenwärtige Notlage vor dem Richter zu verbergen. — Richter: Waren Sie durch die Not gezwungen, zu betteln? — Angekl.: Aber woher denn l Ich weiß selbst nicht, was mir damals eingefallen ist. — Richter: Wo von leben Sie denn? Haben Sie eine Pfründe? — Angekl.: Nein, aber ich hab' ja durch 35 Jahr' ein Geschäft gehabt in der Nußdorserstraße. — Richter: Das haben Sie ja aber schon vor zeh« Jahren aufgegeben. Was war denn seither? — Angekl: Da hab' i halt immer noch ein Geld in der Sparkasse gehabt. — Richt«: „Gehabt?" Wann ist denn das Geld aufgegangen? — Angekl.: Ein paar Jahre ist's schon! — Richter: Und seither? Da haben Sie halt betteln müssen? — Angekl.: Betteln, ja da könnt' man fett werden. Verkauft bad' ich halt die Möbel, die ich hatte. — Richter: Gar so viel werden Sie ja nicht gehabt haben. Was war denn das letzte, was sie verkauft haben? — Angekl.: Ein Kasten, den ich vor zwei Monaten verkauft. — Richter: Und haben Sie jetzt noch Möbel? — Angekl.: Nur ein Bett. — Richter: Nun also! Wovon leben Sie denn jetzt? — Angekl.: Jetzt werd' ich um die Zuständig keit einkommen. — Richter: Die haben Sie aber noch nicht. Gestehen sie ruhig zu, daß Sie in der letzten Zeit Not gelitten haben. Sie brauchen sich dessen nicht zu schämen, Sie schaden ja sonst nur sich selbst. — Angekl.: schweigt. — Der Richter sprach die Angektagie frei, indem er annahm, daß sie unter dem nnwioerstehlichen Zwange der Not gehandelt habe. Buntes Allerlei. Ueder eine theoretische Redattiovs- schnepfe bringt das .Koburger Tageblatt' fol- genden Stoßseufzer: „Die erste Schnepfe wurde uns heute in die Redaktion gebracht; dieselbe ist von Herrn Forstausseher Raab im Obersüll bacher Revier erlegt worden. Wenn wir uns schon auf eine „Redaktionsschnepse" gefreut hatten, so sahen wir uns allerdings getäuscht, denn der Bote erklärte, sie uns „nur zeigen" und dann wieder mitnehmen zu sollen. Ja wenn's ein Maikäfer gewesen wäre!" U««ütze Torge. Gattin: „Nun trink aber nicht mehr, Karl, deine Beine versagen dir schon l" — Gatte: „Beene — brauche ick doch nich zum Trinken!/ Dora die Mutter, .dann wird eS sich erst zeigen, ob fie ihre Einwilligung nicht verweigert." Frau von Rosen überhörte ganz den Schluß satz, schon bei Doras ersten Worten fuhr fi: von ihrem Sitz auf. „Maria kommt wieder, fie kommt zurück und bleibt bei uns?" rief fie, „o, und das hast du mir so lange verheimlichen können, Dora?" „Ich habe es selbst erst vor wenigen Minuten erfahren. Aber freue dich doch nicht so sehr, Mama, Frau von Alinska wird nicht lange bleiben." „Warum? weshalb?" „Siehst du das nicht ein? Sie kann sogar nicht bleiben, da du die Wahl deines Sohnes mißbilligst. Denkst du dir das mög lich, Ada hier im Hause, nachdem du dich weigerst, fie als Tochter anzunehmen?" Frau von Rosen wurde verlegen. „Ach ja! Nun, so böse nahm ich's ja nicht auf. Man kann noch später darüber sprechen." „Nein, Mama, entweder ja oder nein. Es wäre für alle Beteiligten zu peinlich. Kannst du dich nicht entschließen, so ist es besser, Ada verläßt unser Haus, ohne daß ihre Mutter hier herzukommen braucht." „Wie du nur so sprechen kannst!" zürnte Frau von Rosen; „Ada ist noch krank und schwach; fie darf nicht fort und" — setzte fie nach kurzem Kampf hinzu, „sage Fr tz, er solle fie mir bringen, ich nehme sie als Tochter an." „O Mama, das ist schön von dir!" „Nun ja," meinte Frau von Rosen mit einer gewissen Würde, „ich bin keine böse Frau, ich werde nur meist von meinen Kindern verkannt/ „Ich weide nie einem andern Mann meine Hand reichen," erklärte fie fest, „also Mama, entweder du behälist mich sür immer daheim, oder —" „Ach Gott, Kind, ich freue mich ja," unter brach fie die Multer, „lieber Bering, hier meine Hand, ich nenne Sie gern meinen Sohn und Fritz ist gewiß auch mit allem einverstanden." „Ganz bestimmt, um so mehr, als er sich selbst soeben verlobt hat," bemerkte Dora mit der unbefangensten Miene von der Welt. Es war gut, daß Heinrich Bering seiner zukünftigen Schwiegermutter eben galant die Hand geküßt hatte, so konnte er denn gleich den Arm um fie schlingen und die entsetzte Dame zu einem Sessel geleiten, denn Frau von Rosen war wirklich einer Ohnmacht sehr nahe. „O," ächzte fie nach einer Weile, „meine Ahnung, Fritz will Ada heiraten?" „Ja, Mama, und sogar sehr bald," be stätigte Dora. „ „Begreifst du das? Begreifen Sie das, lieber Bering? Ada ist ja ein nettes Mädchen — aber — Fritz Hütte doch eine ganz andere Verbindung eingehen können." „Wenn er fie aber liebt und nur in ihrem Besitz sein Glück fieht?" fragte Dora. Frau von Rosen schüttelte den Kopf. „DaS ist alles recht schön, aber Fritz ist seinem Namen doch einige Rücksicht schuldig. Du wirst zugeben, daß über Ada und ihrer Mutter ein gewisses Dunkel schwebt, — mein Himmel, Frau von Blinska ist ja eine sehr achtenswerte Frau . . / „Und wird demnächst kommen," unterbrach Sollte fie ihn ziehen lassen in dem Glauben, tt sei ihr nichts, nichts als höchstens ein guter, ^genehmer Freund? An schwacher Laut rang sich von ihren Wpen, leise, einem Hauch gleich, aber er hatte M doch gehört. Er wandte sich um und sah « fragend an. Wos er in ihren Augen las? , Mit einem Schritt war er bei ihr, fie lag 'N seinen Armen, halb weinend. „Und so lange habe ich nichts gewußt!" ttef er, ihren blonden Kopf zärlich an sich fressend. „Ich bin so ungeschickt, ich kann nie w recht sagen, wie mir's ums Herz ist, und ich habe dich doch so unendlich lieb." „Ich lese alles in deinen Augen," lächelte Dory, zärtlich zu ihm ausblickeno. Im in seinen treuen, ehrlichen Augen laS fie M Geständnis, beredter, als er es je durch Worte ausdrücken konnte. „Mein Gott, was geht hier vor?" tönte plötzlich eine Stimme dazwischen; Frau von Prosen war ungehört eingetreten und stand nun vor den beiden, fie mit großen, erstaunten Wigen betrachtend. Heinrich Bering sah die alte Dame etwas ^troffen an, aber Dora faßte ihn bei der Hand und sagte: „Mama, wir haben uns eben "ttlobt und bitten um deinen Segen." . Frau von Rosen wußte nicht, was fie ant- »orien sollten. . Einesteils war fie erfreut, anderseits regte üch wieder das Vorurteil in ihr; dieser Bering doch nur ein Bürgerlicher. Dora sah ihr Zögern. Dora beugte sich nieder und tüßte der Mutter die Hand. „Ich will Fritz holen", sagte fie, „und nicht wahr, Mama, du bist sanft und gut zu Ada und machst keinerlei Anspielungen?" „Wie meinst du denn das ?" fragte die Dame halb beleidigt, „ich bin doch immer gut zu ihr gewesen." „Sprich nicht von der Vergangenheit und denke nur an eine glückliche Zukunft," lautete die Antwort der Tochter, Sie nickte Bering freundlich zu und eilte rasch davon. Nach wenigen Minuten kehrte fie mit Ada und Fritz zurück. Die Baronin schloß das Müdchen huldvoll in ihre Arme. „Ick weiß, du wirst eine gute Tochter sein," sagte fie gerührt, „ich werde mich eures Glückes freuen." Sie sprach kein Wort davon, daß fie ihre Einwilligung eigentlich nicht gern gegeben, und bewies eine Milde und Güte, wie noch nie. Nur zu Alice, die am nächsten Tage zu Besuch kam, bemerkte fie seufzend: „Ach, der der gestrige Tag war schwer für mich. Seine beiden Kinder hingeben müssen, ohne so rechte Freude daran zu haben, das ist doch hart. Ich muß mich mit dem Gedanken zu trösten suchen, daß alles Bestimmung ist. Wie hätte sonst Dora, die früher Bering förmlich feindlich ge sinnt gewesen, ihn auf einmal lieben gelernt; wie wäre Ada ins Haus gekommen, um mir meinen Sohn zu rauben, wenn nicht alles Be stimmung wäre! Dagegen läßt sich nicht an kämpfen, so füge ich mich dennl" ZPi» (Schluß folgt.)