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W-' von se§ on dM len Hill -mand! örie, , zuwt' Blick»' az all^ So^ Hannover, Berlin, Thorn, Warschau SmolenSk, Moskau, Nischni-Nowgorod, Kasan, Tschel jabinsk, Omsk, Tomsk, Krassnojark, Irkutsk, Kjachta, Maimatfchin, Peking, Tientsin, Kiau- tschou, Wladiwostok, Tokio, Hawai, San Fran cisco, Tehuantepec, Veracruz, New-Orleans, St. Louis, Chicago, Cleveland, Buffalo, Nia- garafälle, Washington, Philadelphia, New Jork. In der Prager Kapuzinerkirche „Zum heil. Joseph" kam es am Donnerstag während der Predigt zu einer Kundgebung. Als der Priester deutsch zu predigen begann, verlangten die Anwesenden die Predigt in tschechischer Sprache. Da der Geistliche weiter deutsch Predigte, verließen die Besucher unter großem Lärm die Kirche. Eine Familicntragödie. Der Lokomotiv- sührer Stark in Eger erschlug am Donnerstag nachts in einem Anfalle von Wahnsinn seine beiden Töchter im Alter von 15 und 16 Jahren im Schlafe und stellte sich dann selbst der Polizei. Eine deutsche Zeitung in Paris. Man kündigt in Paris das Erscheinen eines deutschen Wochenblattes unter dem Titel .Pariser Zeitung' zum 1. N"nl an. Die Brau» ^es Diebes. In Paris soll eine zu plötzlicher Berühmtheit gelangte Ver treterin der Pariser Diebswelt, welche wegen ihres blonden Haarschmucks „Goldhelm" ge nannt wird, in den Bouffes-du-Nord die Haupt rolle in einem Stücke spielen, das die Aben teuer ihrer beiden Liebhaber Manda und Lecca und der Diebesbande der „Apachen", wie die Bande sich nannte, auf die Bühne zu bringen hat. Die Entrüstung darüber ist in weitesten Kreisen groß, und der Polizeipräfekt wird von allen Seiten aufgefordert, eine solche Schau stellung zu verbieten. Dies zu thun, liegt nicht m seiner Macht, aber er ließ den Direktor der Bouffes-du-Nord in sein Kabinett kommen und teilte ihm mit, er habe genaue Kenntnis davon erhalten, daß ein Komplott geschmiedet werde, um die Aufführungen zu stören und „Goldhelm" am Spiele zu verhindern. Es wäre also, meinte der Polizeipräfekt, klüger, diese Räuberbraut zu verabschieden, überhaupt das Stück, das nur Aergernis erregen könne, nicht dem Publikum vorzuführen. Der Direktor wandte ein, seine Künstler haben schon viel Zeit und Kräfte daran gewandt, und so dürste es wohl zu einer Premiöre kommen. „Goldhelm" will erst recht nicht von ihrem Vorhaben abstehen, denn sie hat sich 40 Frank für jeden Theaterabend ver schreiben lassen und Manda versprochen, ihm daraus alle möglichen An chmlichkeiten im Ge fängnis zu verschaffen. Die Probe zur § -nigskrönuug. Seit ein oder zwei Wocher kommt jeden Tag ein braver „Policeman" in die Londoner Weft- minster-Abtei, legt seinen Lederhelm ab, und wird von einem Geistlichen mit einem Diadem aus Blech gekrönt, während unter den Wölbungen des Domes die brausenden Töne der Orgeln und der Chöre erschallen. Es handelt sich hier um eine der Proben, die die große „Theater vorstellung" erfordert, welche im Monat Juni gelegentlich der Krönung gegeben werden wird. Dann wird natürlich der bescheidene „Polize- mann" durch den König und der einfache Geistliche durch den Erzbischof ersetzt werden. Die verschiedenen Phasen der Zeremonie fallen mit gewaltigen musikalischen Explosionen oder mit imposantem Schweigen zusammen, und um jede Verwirrung zu verhüten, veranstaltet man jeden Tag Jnszenierungsproben. Der „Police man" spielt seine Nolle ausgezeichnet. Er könnte, so schreiben die englischen Zeitungen, wenn es sein müßte, den König auch bei der Krönung vertreten! Eine ergreifende Szene hat sich an Bord des deutschen Dampfers „General", der kürzlich aus Südafrika in Lissabon eintraf, abgespielt. Auf dem Schiff befand sich auch eine Buren gattin mit vier kleinen Kindern. Kaum daß sie vom Siege Delareys erfahren, brach sie in lauten Jubel aus; dann stimmte sie, ihre Kleinen an sich ziehend, mit lauter Stimme mitten auf dem Leck das Trutzlied der Buren an, bis ihre Stimme schließlich unter Freuden- Wdueu versagte. Die umstehenden Passagiere und Hunderte von Portugiesen hatten sich zuerst erstaunt um die Frau versammelt, dann aber entblößten alle ehrfurchtsvoll ihr Haupt, bis der Gesang zu Ende war; mancher warme und begeisterte Händedruck wurde auch auf portu- giefischem Boden der armen Frau zu teil. Die Räubergeschichte von der Miß Stone scheint mit der Befreiung der Dame aus den Händen der Briganten noch lange kein Ende gefunden zu haben, vielmehr find nach allem Anschein noch recht überraschende Wen- J^ssuS Lchmann als Schilfen annahm. Das Fahr- gc>o nebst dem Trinkgelde wurde in Berlin gezahlt, Herr I. bevollmächtigte aber seine Frau, den beiden Männern ein paar Flaschen Bier und ein Glas Kognak zu geben, wenn sie in der neuen Wohnung an kommen würden. Als dies geschah, entnahm Frau I. einem gefüllten Bierkasten vier Flaschen, die sie den beiden Männern übergab. Außerdem füllte sie jedem ein Bierglas voll Kognak. Die Folgen dieser Freigebigkeit zeigten sich bald. Zunächst war plötz lich der ganze Bierkasten mit den noch darin be findlichen 26 Flaschen verschwunden. Das ging Zustande gethan haben würden. Der Gerichtshof verurteilte jeden der Angeklagten zu vier Monat Gefängnis. In der Urteilsbegründung wurde hervor gehoben, daß der Exzeß zwar ein ungemein grober gewesen sei, daß aber ganz wesentlich strafmildernd in Betracht gezogen werden müsse, daß die Ge schädigten den Exzeß doch indirekt selbst verschuldet hätten. Man dürfe doch nicht die Leute, denen man für kürzere oder längere Zeit sein Hab und Gut anvertraue, durch überaus reichliche Verabfolgung berauschender Getränke betrunken machen und so gewissermaßen die Leute zu Exzessen verleiten. In diesen Tagen der Kampfes um die Getreide zölle wird es gewiß von Jntresse sein, etwas Näheres über die Gestaltung der Preise im Klein handel zu erfahren, welche diese während der letzten 20 Jahre unter der Einwirkung der ver schiedenen Gelreidczölle erfahre» haben. Beifolgende Sktzze gibt ein anschauliches Bild dieser Schwan kungen für die beiden Hauptgetreidearten, aus denen unser Brot hergestellt wird, und für Kar- toffeln, die dem armen Manne fast noch wichtiger sind als Brot. Und da ergibt sich denn die interessante Thatsache, daß die Preise that- fächlich zur Zeit des 3,50 Mark-Zolles von der größten Höhe, die sie im Jahre 1891 erreichten, herabgesunken sind. Die Preise sind berechnet aus den Durchschnittszahlen für ganz Deutschland, in Berlin bewegen sich die Durchschnittszahlen etwa 2 Pfg. unter den hier angegebenen Zahlen. Die minimalen Sätze von 2 Pfg. und 10 Pfo. sind ge wählt, weil die Hausfrau mit ihnen leichter umgehen kann als mit den großen Zahlen von Doppelzentnern. Für Kartoffeln fehlen leider für die Jahre 1881 die Belege. düngen und Verwickelungen zu erwarten. Die Leidensgefährtin Mlß Stones, Frau Zika, und ihr Gatte sollen laut Nachrichten aus Salonichi dort von den Behörden zurückgehalten werden, weil sie verdächtig find, mit den Räubern ge meinsames Spiel zur Erpressung eines hohen Lösegeldes getrieben zu haben! Miß Stone wird von Salonichi direkt nach New Jork reisen. Ferner besteht die amerikanische Ge sandtschaft auf der Forderung, daß die Pforte Ersatz des Lösegeldes für Miß Stone leiste. Die Pforte wendet ein, daß Amerika sie ver hindert habe, frei zu disponieren, Amerikas Delegierte hätten selbständig gehandelt, daher sei die ottomanische Regierung frei von Verant wortung. Allgemein glaubt man, daß die Pforte nachgeben werde. Gerichtshalle. Berlin. Angesichts der bevorstehenden Um- zugSzeit dürfte nachfolgende Gerichtsverhandlung eine beherzigenswerte Warnung bieten. Am 18. Sep tember v. verlegte der Buchhalter Jacoby seinen Wohnsitz von Berlin nach Nieder-Schönmeide. Er übertrug den Transport der Möbel dem Fuhrherrn Friedrich Rähder in Berlin, der sich den Arbeiter der Frau I. doch wider den Strich, dieselbe suchte und fand den Kasten mit dem Biere unter Decken versteckt auf dem Möbelwagen. Das errigte den Zorn der beiden Ziehmänner. Lehmann drang in die Wohnung und verlangte 1,50 Mark Trinkgeld. Als er sich abgewiesen sah, drohte er, die ganze WohnungS-Einrichiung zu zerschlagen. Die geängstigte Frau rief um Hilfe, bis infolge des Lärmens der Hausbesitzer Krause hinzukam. Er riet der Frau I., ein Trinkgeld zu geben, um dem Radau ein Ende zu machen. Sie gab dem Lehmann schließ lich eine Mark. Nun kam aber der Fuhrherr dazu, der auch sein Trinkgeld in stürmischer Weise verlangte und die Frau körperlich zu mißhandeln begann. Der Hauswirt Krause holte nun einen befreundeten Zimmermann herbei, der sich die beiden Raufbolde gründlich vornahm. Er verbläute sie nach allen Regeln der Kunst und warf sie alsdann auf die Straße. Vor Gericht erklärten die beiden Ange klagten, welche des Diebstahls, der Erpressung, des Hausfriedensbruchs und der Beleidigung beschuldigt waren, daß sie von der ganzen Affäre gar nichts wüßten. Vor der Abfahrt hätten sie von Herrn I. ebenfalls mehrere Flaschen Bier und je einen Becher voll Kognak erhalten. Bei der Ankunft sei das wieder geschehen. Das Bier und der viele Kognak sei ihnen zu Kopse gestiegen und da könne es wohl vorgekommen sein, daß sie nicht so gehandelt hätten, wie sie das im nüchternen Dr. Keyds Kat sich gegenüber einem Vertreter der ,RH. Wests. Ztg/ wie folgt über die gegenwärtige Kriegslage geäußert: Seit langem sei der Zustand kein so gün stiger gewesen. Auch diesmal seien die fabel haften Anstrengungen Kitcheners, um den unfaß baren de Wet einzusangen, gescheitert, obschon der englische Befehlshaber telegraphiert hatte, diesmal sei er des Gelingens sicher, de Wet könne nicht mehr entwischen. Die Gefangen nahme Methuens habe wohl einen Augenblick verwirrend gewirkt, sei dennoch nicht im stände, das Ministerium zum Eiulenken zu bewegen, auch nicht nach der großmütigen Handlungs weise des Delarey. Und gerade diese hier in Europa vielfach als Fehler hingestellte Frei lassung, die von vielen Fachmännern sogar als unverantwortlicher Leichtsinn betrachtet wird, gibt uns den durchschlagenden Beweis, wie gut es mit unserer Sache im Felde und sonstwo stehen muß; des weiteren können wir ruhig sein, die Transvaaler und ganz besonders die jetzigen Führer sind nicht leichtsinnig; schon lange seien sie untereinander übereingekommen, keine Wiedervergeltung zu üben, da Rache dem Charakter der Buren und ihrem Glauben völlig widerstrebt. Die in jüngster Zeit besonders in Deutschland wieder aufiauchenden Lästerungen gegen den alten Präsidenten seien nichts wie dumme, böswillige Verleumdung. Die Ver dächtigung, Krüger sei mit dem Geldschatz Transvaals dem Kampfplatz entronnen und verzehre ihn jetzt ungestört, während die tapfrrn Kämpfer und die armen Frauen und Kinder Lingemordet werden, sei lauter Lüge. Nach dem Rückzüge auf der Linie Machadodorp sei in einer Sitzung des Raads vollkommen gesetz mäßig dem Präsidenten ein Urlaub von sechs Monaten bewilligt worden, und zwar mit der Begründung, der Präsident sei zu alt geworden, um noch zu Pferde zu fitzen, und die Gegend gestatte keinen weiteren Rückzug mehr im Wagen; der Präsident wirke also hindernd auf die Kriegsbewegungen ein und könne in Europa seinerseits noch dem Lande Dienste erweisen. Nachher sei der Urlaub auf unbestimmte Zeit verlängert worden. Der Präsident verließ Afrika ohne gemünztes oder ungemünzles Gold. Bei seinem Eintreffen in Europa war der Greis nahezu mittellos ohne ein Lubbeltje. Wohl sei mal ein Schiff zu Hamburg mit Gold in Stäben beschlagnahmt worden; dies Gold ge hörte aber nicht der Transvaalregierung, son dern einer Gesellschaft. Bezugnehmend auf die einlausenden De peschen, die den Gesundheitszustand des Cecil Rhodes betreffen, erklärte Dr. Leyds, auch der Tod dieses Diannes würde entfernt nicht mehr in England den Eindruck machen, den er vor gut einem Jahre hervorgerufen haben würde. Dieser Mann sei der wahre und alleinige Urheber des Krieges gewesen, indem er unab lässig der englischen Regierung riet, Truppen nach Südafrika zu senden, da er genau wisse, sie würden sich nicht einmal zu schlagen brauchen, die Transvaaler würden den Krieg nicht an nehmen. Auf diesem Punkt, dem wichtigsten seines Lebens, hat der Mann sich aber gründ lich verrechnet, und die englische Regierung mit ihm. Knutes Allerlei. Kasernenhofblüte. Unteroffizier (zu einem Rekruten beim Exerzieren): „Kerl, nun drück' doch endlich einmal deine Beine durch. Kopf hoch, Brust heraus. Steh' nicht immer so da wie die versunkene Glocke." lächelte Kolasinski, „meine Frau darf ohnehin nicht zu lange aufbleiben; sie ermüdet leicht." „Nun denn, mit Ihrer Erlaubnis, meine Gnädige." Wahlburg erhob sich «nd ging, nachdem er sich verneigt hatte. Kolasinski wandte sich an Maria. „Ich bin mit dir zufrieden," sagte er, „Du hast deine Sache gut gemacht. Dn siehst, wie wenig ich verlange — und nun gute Nacht." „Gute Nacht!" murmelte sie empfindungs los, dann erhob fie sich und verließ das Zimmer. Droben ließ fie sich von ihrer Dienerin ent kleiden und ging sofort zu Bett. Sie fühlte sich müde und wollte schlafen, um alles ver gessen zu können. Doch bis in ihre Träume hinein verfolgte fie das Bild des kranken ManneS, hörte fie den Heisern Ton seiner Stimme, seinen hohlen Husten. Er war ein vom Tode Gezeichneter, sein Leben mochte nur noch kurz bemessen sein und doch wollte er genießen, vom Becher der Freude schlürfen, so lange er nur konnte. Diese Genußsucht war sein leiblicher Unter gang, genau so, wie fie der moralische Ruin Kasimirs gewesen war. Beide Männer kannten keine andere Bestimmung, keinen andern Lebens zweck, als ihr Dasein zum Spiel aufregender Leidenschaften zu machen, und das nannten fie Genuß, das nannten fie Glück! Von jenem Abend an trat Maria aus ihrer Einsamkeit heraus, die Villa Leone verließ fie jedoch nicht. Gäste kamen und gingen, es herrschte ein reges Leben in dem kleinen Hause, den Mittel punkt des geselligen Kreises bildete die schöne Frau, die mit außerordentlicher Anmut die Wirtin machte. Maria konnte es nicht über sich gewinnen, an der Seite ihres Gatten auszugehen; allein aber war ihr das nicht gestattet, und so brachte fie denn die meiste Zeit in dem herrlichen Garten zu. Sie traf dort häufig mit Wahlburg zu sammen, dessen Leiden ihn zuweilen an das Haus fesselte. Wie oft riet fie ihm, jeder auf regenden Geselligkeit zu entsagen, einmal nur ganz seiner Gesundheit zu leben; er hörte fie lächelnd an und entgegnete dann jedesmal ruhig: „Nein!" Bei näherem Verkehr machte er ihr den Ein- druck eines gutmütigen, wenn auch geistig nicht ehr hoch stehenden Menschen nnd fie gab sich ,er Hoffnung hin, daß es ihr vielleicht möglich ei, ihn in ihr Vertrauen zu ziehen, um mit einer Hilfe fliehen zu können. Ein Gespräch, welches fie zufällig eines Tages zwischen Wahlburg und ihrem Gatten belauschte, machte ihre Hoffnung wieder zu schänden. . . . „Ihre Gattin ist doch eine reizende Dame," sagte Wahlburg; „seit fie hier im Hause weilt, ist alles besser und schöner geworden. Manch mal denke ich mir, es sei gar nicht möglich, daß der Geist dieser Frau getrübt sei; sie spricht und denkt doch außerordentlich vernünftig." Kasimir zuckte die Achseln. „Vernünftig ist fie ja bis auf den einen Punkt, die fixe Idee, daß fie irgendwo eine Tochter hat, von der ich fie fernhalte und zu der fie fliehen will. Vor Jahren starb uns eine Tochter, meine Gattin erkrankte damals gefährlich und fest jener Zeit hat sich bei ihr die Wahnvorstellung herausgebildet, ihre Tochter lebe noch und sehne sich nach ihr. Gegen ein solches Uebel läßt sich nicht ankämpfen, man muß Geduld haben und die besitze ich auch, obwohl es ein undankbares Geschäft ist, eine Frau zu hüten, die in ihrem Gatten einen Feind fieht und nun unaufhörlich bestrebt ist, sich seiner Fürsorge zu entziehen." Maria bebte vor Entrüstung, als fie diese Worte hörte. Sie hätte hervorspringen und dem Heuchler den Vorwurf frecher Lüge ins Gesicht schleudern mögen — aber was half es ihr? Wahlburg würde ihr doch nicht glauben. Hier hieß es schweigen, dulden, den richtigen Augenblick ab- warten. Aber fie war um eine Hoffnung ärmer ge worden. Jetzt konnte fie nicht daran denken, den Kranken ins Vertrauen zu ziehen — er würde fie höchstens bemitleidet haben, geholfen hätte er ihr sicher nicht! Einige Wochen waren auf diese Weise ver flossen. Den herrlichen Frühlingstagen folgten unauihörliche Regengüsse — an ein Verweilen im Garten war nicht zu denken. Wahlburg brachte seine meiste Zeit jetzt auf einem Diwan liegend zu. Nur abends ließ er es sich nicht nehmen, bei der Tafel zu erscheinen und dann später am Spiel teilzunehmen. Er verlor viel, doch lag ihm wenig dwan. aber die unvermeidliche Ausregung brachte seine Kräfte herunter; er sah nach einem solchen Spielabend elend auS und hustete dann die ganze Nacht. Maria hatte Erbarmen mit Hm; fie leistete ihm viel Gesellschaft, fie laS ihm vor, fie plauderte mit ihm von allen Dingen und das dankbare Lächeln, das dann seine -ippen um spielte, war ihr reichlicher Sohu für ihre Selbst aufopferung. Sie hatte vS mehrere Male versucht, ihn vom Spiel abzuhalten, doch ohne Erfolg. Sie überwand ihren Widerwillen und sprach mit ihrem Galten. Kolasinski lachte ihr inS Gesicht. „Geh' doch, du barmherzige Samariterin!" spottete er. „Willst du dem armen Teufel nicht dieses kleine Vergnügen gönnen? Du meinst, das reibe seine Kräfte auf? Du bist eine Thörin, mein liebes Kind, bei dem nützt nichts mehr, der ist rettungslos verloren. Wenn ihm das Spiel Freude macht, warum soll er nicht spielen? Lange dauert es mit ihm ohnehin nicht mehr." Maria wendete ihrem Gatten verachtungs voll den Rücken; fie sah ein, hier war jedes Wort verloren. Mit Angst erkannte fie, daß es Wahlburg von Tag zu Tag schlechter ging; fie wollte ihn bereden, einen Arzt kommen zu lassen, er wehrte unwillig ab. „Lassen Sie mich in Ruhe sterben," sagte er; »helfen kann mir niemand mehr." ZP n (Fortsetzung folgt.)