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Eines der Riesenwerke, die vom menschlichen Geiste erdacht, durch kühnen Unternehmungsgeist und Lüke Beharrlichkeit geschossen werden, ist jetzt wieder in Angriff gcncHmen worden. Ein Seltcn- stück zum Suezkonal, ei« Wasserweg, »er die Bereinigung jener beiden Meere nnstrebt, welcher schon der Pananiakaual, dessen ' Scheftern soviel Unglück über Frankreich gebracht hat, dienen sollte, wird nunmehr von den praktischen Nord-Amerikanern erbaut werden. Das Projekt besteht schon lange und die Idee, einen Kanal quer durch die Landenge von Mittelamerika unter Be nutzung des Nikaragunsees und des Flusses Sau Juan zu schaffen, wurde bereits von Alexander von Humboldt befürwortet. Die Ausführung des Planes scheiterte jedoch an dem Einspruch Eng lands, welches im Jahre 1850 den Bereinigten Staaten den Claytou-Bulwer-Bertrag aufzwang, wonach für sämtliche Wasser straßen, die über den Isthmus vou Panama, Nikaragua und durch andere amerikanische Staaten gebaut würden, außer der Neu tralität, ein gemeinschaftlicher Schutz der Vereinigten Staaten und Englands festgesetzt wurde. Dieser und anderer drückenden Be stimmungen wegen ließ man von amerikanischer Seite das Projekt ruhen und nahm es erst wieder auf, nachdem die eigene Macht eine größere Unabhängigkeit von den europäischen Großmächten garantierte. Nach dem glücklichen Feldzuge gegen Spanien, und als dann England sich durch seine Politik nach allen Seiten stark engagierte, traten die Vereinigten Staaten mit neuen Verhand lungen an England hervor, und aus diesen ist nun ein Vertrag entstanden, der die Vereinigten Staaten fast zum unumschränkten Herrn des Nikaraguakanals machen wird. Trotzdem wird aber auch der Handel aller europäischen Länder im Allgemeinen durch den Bau sehr gefördert, hauptsächlich die Verbindung mit der Westküste Nordamerikas wird erheblich abgekürzt, wenn auch nach seiner Fertigstellung die amerikanische Konkurrenz wieder einen beträchtlichen Schritt vorwärts gethan haben wird. Wir geben in unserm Bilde einen Landungsplatz für Dampfer bei San Jorge am Nikaraguasee wieder, im Hintergründe des Bildes sieht man den bekannten Vulkan Ometepec. Gemeiuuichiges. Erproben von Bnttcr. Um sich zu vergewissern, daß Butter rein und unverfälscht, sowie frisch ist, streicht man etwas davon auf eine heiße Pellkartoffel und ißt sie; hierbei schmeckt man sofort jede Fälschung heraus, und uicht frische Butter macht stcb durch strengen Geschmack bemerkbar. Um Oelflccke aus Lampenglocken zu entfernen, zumal den mattierten, in denen sie besonders sichtbar sind, und dem Glase das richtige Ansehen wicderzugeben, löse man zwei Löffel voll Pottasche in etwas lauwarmen'. Wasser auf und reibe die Glocken von allen Seiten damit ab, nachdem zunächst die Flecke besonders stark eingerieben sind. Hierauf spüle man mit lauem Wasser nach und reibe die Glocken mit einem weichen Tuch trocken. -s- Pachtisch. 1. Bilderrätsel. Ä. Kreuz-Rätsel 13 13 O > I öl X öl I X öl 11 I H. Ick X -h T X X öl X X X öl X 8 8 X X 8 0! I L X X I ök 0 8 Li öl X L 6 öl 8 X 0 X öl I. Ick Ick 8 X Die Buchstaben dieses Kreuzes sind so zu ordnen, daß vier zehulautige Wörter entstehen, die in den einander entsprechenden senk rechten und wage- rechtenNeihen über- einsiimmen. Es be zeichnet: 1. eine Person ans Wie lands Oberon, 2. eine Wasserpflanze, 3. eine andire Per son aus Wielauds Oberon, 4. eine Person, die für Sicherheit und Ordnung sorgt. 3. Rätsel. Mein Erstes ein Fluß im blüheudeu Land, Mein Zweites ein einfaches Wort, Bedeutet so viel als „dort"! Das Dritte findst Du an jedem Graben, Das Ganze — kein Mensch auf Erden mags haben. Lösung der Ausgaben iu voriger Nummer. I. Die Sennen» steht quer i,n Bilde; die Treppe und das Geländer bilden den Hut, der Brunnen den Rocksaum derselben. r. Dioclenan, Roxane,Epaminondas.SisyPhus, Donizctti, Euterpe, Nahum. Dresden — Meitze». S. Wien, Wein. Sinuspruch. Die Ehe ist ein Mandelkern, D'rum kann man es nicht wissen, Ob süß sie oder bitter ist, Eh' man nicht angebissen! Grob. Geck: „Bor mehreren Jahren Verliebte ich mich in ein Mädchen, aber sie gab mir auf meinen An trag einen Korb und machte mich direkt zum Narren." Junge Dame: „Und daran kranken Sie immer noch? Wie traurig!" Geändertes Sprichwort. „Wenn man nicht selbst bei der Landwirtschaft überall vorn und hinten ist, da Hilst alles Düngen nichts." „Recht haben's, selbst ist der Mist." Enttäuschung. „Herr Oberkellner, Sie müssen mir ein anderes Zimmer be sorgen; mein Nachbar nebenan schnarcht so, daß die Bilder an der Wand zittern. Könnten Sie mich denn uicht in der Nähe jener reizenden blonden Dame unter bringen, die ich heute an der lablo «Xküte sah?" „Aber das ist ja eben Ihre Nachbarin!" Duftiges. Vorsichtige Liebeserklärung. „Mein Fräulein! Ich — ich - - - Bitte, gehen wir doch lieber auf den Kiesweg, sonst krieg ich Grasflecken in meine Hosen." Durchschaut. Der reiche L. nimmt aus dem kleinen Städtchen Zur Frau das allerallerärmste Mädchen. Da fällt mir just a tempo ein: „Wie kann man so protzig ¬ bescheiden sein?!" Unsere Kinder. * Mäxchen: „Na, wie bist Du denn mit dein Christkindlein zu frieden?" Karlchen: „O, danke sehr, ich habe ganz gut abgeschnitten" An der Tafel. Tischredner (bei der Tans-, feier): „Das Kind dieser Eltern ist glücklich zn preisen; cs saugt die Intelligenz sozusagen mit der Muttermilch — (es flüstert ihm jemand zu, daß das Kind mit der Flasche aufgezogen wird) — die Intelligenz mit der Kuhmilch ein!" Unter Kameraden. Erster Leutnant: „Kolossales Glück, Kamerad von Flottwell hat amerikanische Millionärs- tochter geheiratet." Zweiter Leutnant: „Aeh, muß aber schließlich doch de primierendes Jefühl sein, mit solchen! Verniögen jar nicht fertig werden zu können." Truck und Verlag: Reu» Berliner VerlagS-Anstalt, Aug. krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliner S,ratze Vceaniwortlich sür die Redaktion der Neue» Berliner VeUagL-AnslaU: Ang krebs, Charlottenburg.