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cheiidr" stunge» he »de» icht, i« »nie st > reihe» tig M der er 'er u»' in w Deine« Seele gelcrn» w» ih« n seine' dein z» :n meh' — un! ips tB stolze' 'apaze» ' uniel ffesicw ten de> a, de« r Luc» sie fai» ung dk äußer' wth g! 'n wir! irkendt ihn ul lüge j übrige' d uittl die Z« e Fra' >te Aff en u» ehe Vet inzipü' seliebl» Freu» sor u» ten vel Er men st n Er» r eine' Koni' ifig w- rbe, a ngebÄ chüchle' r hie< beküi» ln, ö- ler Al ee, v» er jeü n Krä! nn d»> im au e gesel ter, d« r — - tstuiidl ineine ln, »' ivch - I i Ha» Md w' irper»' chachel — bis anss Blut! Von dem hätte ich lernen können! So bricht einem das Leben einen Hnlbgott nach dem andern in Stücke — viel leicht nur, damit der Spruch wahr bleibt: „Du sollst nicht andere Götter haben neben mir!" Schade ist es doch, selbst wenn cs sich nur um den Glauben an den Edelsinn und die Gröhe eines Indianer häuptlings handelt. O Zukunft, Zukunft, was wirst Du mir lassen, was kannst Du mir bringen? — Als erstes bald einen Bries von Dir, Geliebteste." Der Schreiber wußte nicht, daß er mit unvorsichtiger Hand auch in der Lesenden eine Hoff nung zerbrach, ein ganzes Lust schloß wie ein Glas mit einem Sclilage zertrümmerte. Ja, was hatte sie denn erwartet? Er würbe ankommen, das Glück treffen und festhalten, wo auch immer es sei, es sich unterwerfen und in kürzester Frist all das sich aneignen, was sie beide brauchten: Reichtum, Ansehen, Stellung, eine neue Heimat. Ach, von all dem klang nicht ein Wort aus den Zeilen heraus — nur verstecktes Heimweh, Enttäuschung, wenig Hoffnung. Sie weinte bittere Thränen aus das häßlich knitternde, über seeische Papier und begrub den schönen Traum des Wiedersehens vorläufig auf lange, lange, viel leicht aus ewig! „Weshalb weinen Sie, Ulrike? Das schwächt die Augen! Geht alles vorüber im Leben, so schnell, ach, so schnell — in nächster Woche wissen Sie gar nicht mehr, was diese heißen Quellen aus brechen ließ! Schade, daß ich keinen Sprudelbecher hier habe." Ulrike faltete still den Brief zusammen, zu herzlosen Be merkungen sollte er nicht Veranlassung geben. — Lucie saß aus der Lehne des eingeschmuggelten Großvaterstuhls, die Füße schlenkernd, den rechten Arm aufgestützt, den Kops in der Hand ruhend. Mit der Linken fuhr sie sich über das Gesicht und fragte endlich: „Habe ich eigentlich einen guten Teint?" „O ja, einen ziemlich guten." „Ziemlich gut nur? Und doch ist fast niemals Fett an unsern Speisen!" Sie dachte nach. „Sind wir uns ähn lich, Ulrike?" „Wir beide uns?" fragte diese lachend da gegen. „Ich glaube, ver schiedenere Gesichter und Gestalten giebt es kaum. Sehen Sie selbst!" Sie trat vor den Spiegel, Lucie folgte ihr schnell: „Sie mittelgroß, schlank, schmal >vie ein Lineal von oben bis unten, mit krausen Haaren auf dem Kopf und krausen Ge danken hinter der schmalen Stirn; ich groß und ziem lich umfangreich, „aus- gewcllt," wie Sie meine hübsche Figur zu nennen belieben, mit einem schwar zen, schlichten Scheitel und ebenso sanft geölten Ge danken hinter einer klassisch geformten Stirn —" Lucie kam nicht dazu, ihren Widerspruch zu äußern — „in Ihrem lieblich gerundeten Gesicht sitzt eine etwas kecke Nast und Ihre Lippen sehen genau so aus, wie das meistens ist, wie Sie sagen: unartig! Bei mir senkt sich die Nase im seinen Bogen herab, mein Mund ist nicht zn groß und nicht zu klein, meinens geschlossen, wenigstens wenn es gilt, auf übermütige Rand bemerkungen die rechte Antwort zu geben, kurzum: Sie, die Ziganka, das Naturkind — ich, eine guterhaltene Holzmadonnn aus dem fünfzehnten Jahrhundert, Modell Holbein." e Lucie folgte nufmerks!»^ den Vergleichen, seufzte und fragte ernsthaft: „Sie meinen also bestimmt, ganz bestimmt, verwechseln könnte man uns niemals?" — „Niemals!" „So! Dann bitte, leihen Sie mir heute abend Ihr Korsett, das überflüssige aus dem Koffer." Ulrike lachte, aber sie er widerte: „Führen Sie nicht meine Gutmütigkeit in Versuchung! Und ich denke, Sie sind stolz auf Ihre Vorurteilslosigkeit." > Lucie sah schweigend nieder, sie rang entschieden mit einem verzweiselten Entschlusse. „Bitte, bitte, leihen Sie mir „es" doch — es hängt vielleicht viel davon ab!" „Von meinen Fischbeinstäben oder von Ihrer Taille?" „Ach, von meiner Taille! Ich möchte neben Ihnen nicht gern Gürtelweite ein Meter fünfzig haben — odergehenSie ohne.es'!" „Es thut mir leid, auch diesen Vorschlag kann ich nicht accep- tieren. Ich käme mir ohne diesen Panzer zu haltlos vor." „O Gott, was machen wir dann?"fragte Lucie verzweislungs- voll. „Das beste wäre, ich ginge zu Bett und Sie erzählten eine romantische Geschichte von einem verrenkten Knie, das ich mir — ja, wobei könnte ich es verrenkt haben? Schlagen Sie etwas vor." „Vielleicht beim Riesenschwung, das ist doch etwas sehr Poetisches." Lucie streifte Ulrikes Gesicht mit mißtrauischem Blick, doch diese blieb ganz ernsthaft. „Aber weshalb wollen Sie heute abend Renegatin werden und Ihre innerste Ueberzeugutig aufgeben?" fragte sie endlich die Grübelnde. „Ein Prophet muß selbst selsensest von seiner Lehre überzeugt sein, er darf sich niemals schwach zeigen und wankend — wie dürfte er sonst Glauben verlangen? Und daß Sie sich so treu sind, das habe ich immer an Ihnen bewundert." „Ich bin ja nicht mir allein treu," gab Lucie zurück uud es klang leine sehr srcndige Zuversicht aus ihren Worten. „Aber Sie sagte» eben selbst, man muß nie ivankend werden und wenn man beginnt, von der Illusion abzu tragen, bricht bald das ganze Gebäude ein." „Und Sie können nie mals enttäuscht werden, Lucie — denn wenigstens was den sraglichen Punkt anbelangt, handelt es sich uni einevortresflicheSache. Ich wollte, man hätte mich in dieser Hinsicht auch von Jugend an emanzipiert. Außerdem sind Sie so hübsch, daß Sie sich jederzeit zeigen dürfen, fei es auch einem noch so geheimnisvollen Unbekannten, denn ein solcher steckt doch wohl hinter dieser Zweifler- Episode?" „Gewiß — und Sie wissen, ich bin zu selten in Herrengesellschaft ge wesen — ich möchte nicht gleich mit einem Fiasko beginnen. Konrad von Tondern, ein Sohn von BaterS altem Freund ist hier in der Nähe Inspektor auf einem Gut, Vater hat ihn in der Stadt getroffen und ihn zum "Abendessen geladen. Und da wir doch noch allerlei Ver pflichtungen haben, werden »och zwei Kollegen Vaters kommen." tgvrMvm,, iolgt.; Das Lesezimmer im Reichstagsgebäude. Landungsplatz der Dampfer bei San Horge am Nikaraguasee. 6*