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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Kummer L. ksbrusr 1-!-. 5 Qartenbauwirttchakt vereinigt mit Oeuttcher 5rwerbogartenbaü isgartenbau' bemfskameradm der Ostmark berichten oierig ist, weil näßig kleinen eranzieht. Im Landwirtschaft ! 100 ka Lan kschaft dienen, daß sie über- w Praxis noch des Arbeits- ouchses gelöst eile Seite als Die ideelle lußenwölt ge lrieb oder im muß, daß er ., daß er sich nd ein eigen- - ist sittliche rufes zu sein. Standesdünkel Arbeit riecht. wird, ob die ischast gegen- ein Berufs- lägt, der Ar- mäßig erfol- cfetzers beim it am Boden beit an der gen, wenn sie kniffe in ge- chne weiteres nit den Lei- i" oder „Die mgen nach", den sein, dis, näher unter triebe unter -elfter selbst, aschten Aus ter, die ein- sungen nicht lb, weil der n Menschen, demzufolge el Autorität ngt den Ar in man ent- N wir diese t den genü- übeitskräste- Das ist nur s den geeig- Lehrmcistcrn n zugebilligt -ungsbestim- nweise wird berechtigten ragen. des gesell- trachtet, die weiterhin eine feßvuF cE Organisation en ist, dann stich ist, in -chzusühren, besten Be- Uusbildung chr« in die -gen. Schon merlehrüug rung eines r. ehrjähriger en Reick>s- erden. Tie sich nicht e und dem iner länd- nbaulichen n, sie soll ung durch triebswirt- mng eines es Pflickt- vor Fest- :rlich sind, üuig nach- ffchlagenen selbstvcr- hzeitig die scheu Be- üfung ab- ck ist eine orm einer und des geschülder- Zürdig-ung r>de durch zencmnten arf jedoch gen Wirt, a auch im nen, auch Besonder ungen er- , bis.jetzt die Ver- Desondere ebsgrößcn ^scheinen, kung sein len (Be ndig sind, leine bei- n und in i Ge-dan- aus der mi Kock. krst vor wenigen Wochen stand der deutsche Sartenbau im Zeichen seiner großen Mnter-^rbeitotagung in der Keichsbauernstadt 6oslar, die rum ersten iViale in der (Zeschichte unseres öeruseo die eisrenamtiich und hauptamtlich im Dienst am Verus stehenden Männer aus dem großdeutschen Keich vereinigte. Diese von dem willen ru verpflichtender Einsatz bereitschaft getragene lagung wurde ru einem einmütigen Vekenntnio aller Teilnehmer, die neuen großen Aufgaben rum V^ohl des Volksganren ru meistern, kines werden die verantwortlichen lZerussKameraden aus den wiedergewonnenen Lebieten der Ostmark und des Zudetengaues von der lagung runächst mitgenommen haben: Die Lewißheit, nicht mehr aus sich allein gestellt ru sein, sondern jetzt ru wissen, daß an ihren Ausgaben und Sorgen der gesamte Verussstand des -Utreichs teilhat. ^ier wird dieselbe Aufbauarbeit ge leistet, die auch den einst darniederliegenden (Zartenbau im Hltreich ausrichtete und ihn ru jenem stolren (Zlied des Klährstandes machte, das er heute als wichtiges Instrument der deutschen krnährungswirtschast ist. Der jetzt in V^ien rur Durchführung gelangende 1. l.andesgartenbautag dient der Erarbeitung der Kichtlinien, nach denen die Arbeiten jeweils gebietsweise unter Berücksichtigung der örtlichen (Zegebenheiten erfolgen muß. Die berufenen Männer werden aufreigen, wie es möglich sein wird, sich erfolgreich in die krreugungs- schlacht und in die (Zemeinschastsarbeit der (Viarktordnung einrureihen. Die nachfolgenden Aufsätze sollen unseren Lesern einen kindruck von den Leistungen aus allen (Zebieten des ostmärkischen (Zartenbaues und seiner lZedeutung für die (Zesamtwirtschast vermitteln. lViögen diese Ausführungen der Anfang ru einem regen Erfahrungsaustausch und einer aus bauenden (Zemeinschastsarbeit sein, durch die allein der großdeutsche (Zartenbau seiner ihm gestellten Aufgabe als bedeutender V^irtschafts- und Kultursaktor gerecht werden kann. Unsere Leitung die „(Zartenbauwirtschaft" stellt sich in Erkenntnis dieser bedeutsamen Ausgaben fördernd in den Dienst des Verussstandes. Die Schristleitung. wes wurde dann als wzirksabgabestelle Wien vovarlbsrs StvvrrmM Im November letzten Iah 1. Bezirlsabgabestelle die Bez für die Erzeuqerschaft im Gau Groß-Wien er richtet. Der Aufbau dieser Bezirksabgabestelle er folgte noch im Herbst, da hier mit großen Um sätzen zu rechnen ist, und deshalb bei ausgehender sand ins Altreich kommen müssen, außerdem Stein- und Kernobst. Diese Angaben sind nicht voll ständig, sondern sollen nur die wichtigsten und charakteristischsten Erzeugnisse hervorheben. Durch die Einrichtung dieser Bezirksabgabestellen wird den Erzeugern die Sorge um den Absatz ihrer Erzeugnisse gänzlich abgenommen. Für den Absatz sorgt der Bezirksabgabenstellenleiter, der sowohl mit den Erzeugungs- als auch Marktver- hältniffen vertraut sein muß und deshalb die Mög lichkeit hat, für den Erzeuger einen gerechten Preis zu erzielen. Die Abnehmer dieser Erzeugnisse, so wohl die Verarbeiter wie auch die Verteiler, haben den Vorteil, nicht von zahllosen Erzeugern Waren der verschiedensten Sortierung übernehmen zu müssen, sondern können an einer Stelle in einheit licher Sortierung die von ihnen benötigten Er zeugnismengen erhalten. Im Gebiet von Oberdonau ist ein bemerkens werter Kernobstanfall, der ebenfalls im Laufe der Zeit in Form von Ortssammel- und Bezirksabgabe stellen erfaßt werden muß, um auch hier in den Absatz geordnete Verhältnisse zu bringen. Wichiig ist dabei, daß von den Erzeugern streng auf eine ordnungsmäßige Sortierung geachtet wird, da der Hauptversand der Ueverschußmengen zum Altreich gehen muß und die ostmärkischen Erzeugnisse in der Qualität mit den Erzeugnissen des Altreiches in Wettbewerb treten. Es muß deshalb der Ehr geiz der ostmärkischen Erzeuger sein, zu erreichen, daß der Verbraucher des Altreichs aus Grund der Qualität und Sortierung der ostmärkischen Erzeug nisse begrüßt. In ähnlicher Weise werden schließlich- rn den Waldgebieten die Waldbeeren und Pilze zur Er fassung kommen, da auch für diese ein großer Versand ins Altreich stets erfolgen muß. Im Vorhergehenden ist aufgezeigt worden, welche Maßnahmen "zur Absatzregelung von Gartenbau- erzeugnifsen bereits ergriffen sind und was in der Zukunft noch veranlaßt werden muß, um den Abfall der der Ernährung dienenden Gartenbau erzeugnisse zu sichern. Es handelt sich hierbei selbst verständlich nur, um einen Aufriß zu geben. Aber auch die Blumenerzeugung soll in bezug auf den Absatz eine Verbesserung erfahren, soweit hierzu die Möglichkeiten gegeben sind. In Wien gibt es bereits einen Blumen-Großmarkt, der aller dings nur von einem Teil der Erzeuger für den Großhandel beschickt wird, und auch nur von einem Teil der Blumengeschäfte zum Kauf aufgesucht wird. Es besteht deshalb die Absicht, diesen Blumen großmarkt sowohl räumlich, wie auch in der Wir kung so auszubauen, daß die gesamte Erzeugung an Blumen im Gau Groß-Wien hier zusammen geführt wird, so daß alle Wiederverkäufer von Blumen sich nur hier eindecken. Damit wird er reicht, daß die Erzeuger in einen Leistungswett- hewerb treten und eine Förderung der Erzeugung erzielt wird, vor allen Dingen in gütemäßiger Ls ist ein gutes Land Vo habt ihr dessengleicken sckon gcsehn? Schaut ringsumher, wohin der Mick sich wendet, Lacht's wie dem Mäutigam die Maut entgegen. Mit Hellem Mesengrün und Saatengold, von Lein und Saffran gelb und blau gestickt, Von Mumm süß durchwürzt und edlem kraut Schweift es in breitgesleckten Tälern hin — Lin voller Blumenstrauß, soweit es reicht, vom Silberband der Donau rings umwunden — 6ebt stch's empor zu Sügeln voller Vein, lvo auf und auf die goldne Traube hängt And schwellend reist in Gottes Sonnenglanze,- Der dunkle Vaid voll Zagdlust krönt das Ganze. And Gottes lauer Sauch schwebt drüberhin And wärmt und reist und macht die pulse sch'agen, Me nie ein puls aus kalten Steppen schlägt. Drum ist der Sesterreicher froh und frank, Trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden, Mneidet nicht, läßt lieber sich beneiden! And was er tut, ist frohen Muts getan. 's ist möglich, daß in Sachsen und beim Rhein Ls Leute gibt, die mehr in Vüchern lasen,- Allein, was not^tut und was Gott gefällt, Der klare Mick, der offne, richtge Sinn, Da tritt der Scsterreicher hin vor jeden, Denkt sich sein Teil und läßt die andern reden! S gutes Land! D Vaterland! Inmitten Dem Kind Italien und dem Manne Deutschland Liegst Du, der wangenrote Züngling, da,- Lrhalte Gott dir Deinen Zugendsinn. Franz Grillparzer Der gärtnerische Gemüsebau der Ostmark be findet sich zu 90 im heutigen Gebiete der Kreis bauernschaft Wien. Die Programm- und Ziel setzung kann daher, soweit die gärtnerische Er- zeugüngsrichtung in Frage kommt, nur vom An baugebiet Wien erfolgen. Rund 1800 Gemüsebautreibende liefern heute bei der am 3. 11. 1938 gegründeten Bezirksabgabestelle regelmäßig ihre Produkte an. Hinzu kommt noch saisongemäß die Anlieferung der Kleinlandwirte und Gutsbetriebe, und zwar von Spargel, Erbsen, Bohnen, Feldgurken, Spinat usw. Nach erfolgtem Ausbau dürste die Bezirksabgabestelle Wien wohl das größte Unternehmen aus diesem Gebiete im ganzen Reiche werden. Die intensiv bewirtschaftete Gemüsebausläche beträgt im Gebiet der Kreis bauernschaft Wien, rund 2500 Hektar. Der Groß teil dieser Flächen wird seit Generationen als Ge müseland intensiv bewirtschaftet, so daß an vielen Stellen der Boden fast einer Mistbeeterde gleicht. Die hier übliche intensive Bodenausnützung, ein sinnreicher Vor-Zwischen- und Nachfruchtbau, wird wohl von keinem Gemüseanbaugebiet des Altreiches übertroffen und es wäre noch die Frage zu klären, ob nicht der typische Wiener-Gemüsebau im Reiche nunmehr überhaupt führend ist. Rund 500 000 Mistbeetfenster stehen in Verwendung, teils zur Pflanzenanzucht, hauptsächlich aber zur Anzucht von Treibgemüse für den Markt. Der jährliche Aufwand an Stalldünger kann mit 2.5 Millionen All veranschlagt werden. Der durchschnittliche Ge samtumsatz beim gärtnerischen Gemüsebau beträgt derzeit in Wien pro Jahr 20 Millionen All. Die Betriebe sind nicht voll ausgenützt, eine Steigerung der Erträgnisse auf das Doppelte ist durchaus mög lich. Die Gärtnereien sind dem Wesen nach als Familienbetriebe aufgebaut, es wird aber fast in jedem Betriebe auch fremdes Personal beschäftigt. Der Großteil der Betriebe hat ein durchschnitt liches Ausmaß von 1.5 Hektar. Der Wiener Ge müsebau hat gewisse Besonderheiten, die richtig ver standen und gesehen werden müssen, um voll ein geschätzt zu werden. Kultiviert werden alle feinen Tafelgemüse von bester Qualität, die Marktherrich tung erfolgt in vorbildlicher Weise. Um die Stel lung des Wiener Gemüsebaues richtig zu sehen, müssen wir unsere Gedanken etwas weit ausspannen. Erinnern wir uns nur ein wenig an die Ent wicklung der sogenannten Marktgärtnerei. Mit der Entwicklung der Verkehrsmittel nahm in allen Ländern die Produktion an Gemüse, Obst und Blumen für den örtlichen Marktverkehr, ganz be sonders aber für den Versand zu. Daß sich hierbei in ganz Europa an bestimmten, klimatisch meist besonders geeigneten Plätzen, Spezialkulturen und spezielle Külturmethoden entwickelten, erscheint dem Fachmann durchaus selbstverständlich. So wurde die „culture maraickere" Ende des neunzehnten Jahrhunderts als Vorbild der intensiven Kultur in der Fachwelt besprochen. Der Pariser Markt gärtner mit seiner Glasglockenkultur, mit deren Hilfe er fünf Ernten im Jahre erreichte, wurde jeden Fachmann wohl bekannt. Gerade Ende Neun zehnhundert war auch der Wiener Gemüsebau, der Leistung nach, auf voller Höhe. Stammen doch aus dieser Zeit die überall beknnntgewordenen Wiener Treibgemüsesorten. Und siehe da, auch hier hat sich aus der Praxis und den besonderen Verhältnissen heraus, seit mehr als hundert Jahren das bekannte Bleifenster als bester Kulturbehelf eingeführt und behauptet. In Holland sehen wir wieder das Ein tafelfenster und die Gemüscblocks als Kulturbehelfe bei der Frühkultur von Treibgemüse und so in allen Ländern mit Spezialgebieten, besondere Ein richtungen die wir nicht als überholte, veralterte Nebensächlichkeiten, sondern als wertvolle Erfah rung sergebnisse werten müssen. Ich erinnere daran, daß es die Engländer waren, die die „cuiture marakckere" der französischen Marktgärtner in England einführen wollten und zu keinem Ergebnis damit kamen. Sie holten sich einen französischen Marktgärtner mit seinen ganzen Einrichtungen und ließen ihn drüben arbeiten, worüber von Thomas Smith im Jahre 1909 ein reichbebildertes Buch „French Gardening" erschien. Die Entwicklung nahm aber in England einen ganz anderen Weg, der Frühgemüsebau wird in Gewächshausblocks "betrie ben. Und so sieht der Fachmann in ganz Europa, außer dem um jede Stadt sich bildenden Gartenbau, besonders entwickelte Kulturen und Kultureinrich tungen, die allein die Grundlage für die Beurtei lung der notwendigen fachlichen Maßnahmen für die Zukunft bilden können und müssen. Es gibt kein Schema, nur das Bodenständige ist die beste Grund lage für jede Planung. Es sei an dieser Stelle klar herausgesagt, daß, wenn jemand heute nach Wien kommt und sagt, die Bleiscnstcr lassen wir weg und die Gärtner sollen, statt in der bisherigen Weise, nach einem mitgebrachten Schema arbeiten, dann steht von vornherein fest, daß dies kein Fachmann sein kann, der die Verhältnisse kennt. Ich habe mich übrigens bereits mit dem technischen Forschungs institut in Quedlingburg in Verbindung gesetzt und eine Gebrauchsprüsung der Wiener Bleifenster vor geschlagen, diese könnten wegen ihrer großen Vor- Hinsicht. Die Käufer haben andererseits eine Ueber- sicht über die gesamte Aufbringung an Blumen und Zierpflanzen und können sich nunmehr das auswählen, das für die Art ihres Geschäftes am geeignetsten ist. Die Erfahrungen im Altreich haben gezeigt, daß durch diese Maßnahmen eine Umsatzsteigerung an deutschen Blumen erzielt wurde, die auch in der Ostmark zu wünschen ist. Alle diese Maßnahmen dienen der Allgemeinheit, dem Verbraucher, dem Verteiler und dem Erzeuger. Sie sind aber von besonderem Wert für den Er zeuger, da er derjenige war, der bislang am meisten benachteiligt wurde. Ihm sollen sie deshalb zum Recht verhelfen. Er trägt aus diesem Grunde auch die zur Absatzregelung notwendigen Einrichtungen, die für ihn tätig sind. Ernte die bekannten Anfangs-chwierigkeiten über wunden werden sollten. Die Bezirksabgabestelle ist inzwischen so weit gefestigt, daß sie den neuen Ernteverhältnissen getrost entgegensehen kann. Weitere Bezirksabgabestellen werden in Znaim, Nikolsburg, Neusiedl am See, Wiesen-Forchtenau und Eferding errichtet werden. Es handelt sich hierbei um ausgesprochene Erzeugungsgebiete, so wohl für Gemüse als auch für Obst. Im Anbau gebiet von Znaim sind vor allen Dingen Gurken, Speisezwiebeln und Kraut zu erwarten, außerdem aber auch große Stein- und Beerenobstmengen. Aehnlich liegen die Verhältnisse im Anbaugebiet von Nikolsburg. Die ausltblagaebende Erzeugung in Neusiedl am See ist Kopfsalat. Außerdem fallen dort bemerkenswerte Mengen an Speise zwiebeln, Tomaten und Majoran an. Das Anbau gebiet von Wiesen-Forchtenau wird vor allen Dingen Beeren- und Steinobst hervorbringen. Sehr wichtig ist hier das Ergebnis der Erdbeerernte. Tas Eferdinger Anbaugebiet, das vor allen Dingen sir die Versorgung von Linz dient, bringt noch beachtliche Erträge au Salatgurken, die zum Ver-; PO O Vor der Angliederung der Ostmark an das Reich war, wie bereits genügend bekannt sein witd, fast in der gesamten Wirtschaft der jüdische Anteil aus schlaggebend. In gleicher Weise wurde auch der Absatz von Gartenbauerzeugnissen von diesem Ein fluß betroffen. Dies wirkte sich dahingehend aus, daß in starkem Umfange Gartenbauerzeugnisse nicht nur von den Nachbarländern, sondern auch aus Uebersee in so großen Mengen eingeführt wurden, daß die hiesige Erzeugung chronisch unter Absatz schwierigkeiten zu leiden hatte. Auch bei den amt lichen Stellen fehlte aus den oben angegebenen Gründen jedes Verständnis für die hiesige Er zeugerschaft. Die einzige Hilfe, die von amtlichen Stellen gewährt wurde, bestand darin, daß system treuen Erzeugern besondere Unterstützungen ge währt wurden. Aber grundsätzliche Regelungen blieben, so daß im Laufe der letzten Jahre die Erzeugerschaft allmählich aber sicher darnieder ging. Da fast ein Drittel der gesamten ostmärkischen Bevölkerung in Wien lebt und von Wien aus auch die wirtschastlichen Bewegungen ausgingen, war die gesamte Ostmark von den Maßnahmen des Wiener Jmporthandels abhängig. Es ergab sich daraus die traurige Tatsache, daß überall die Er zeuger nicht nur ihre Erzeugnisse zu geringen Preisen verkaufen mußten, sondern daß sie stets einen erheblichen Teil ihrer Erzeugnisse nicht ab setzen konnten und verderben lassen mußten. Für die verlausten Erzeugnisse lag der Erzeugerpreis im allgemeinen gesehen so niedrig, daß er meist die Gestehungskosten nicht erbracht hat. Zudem hatte der Großhandel überhaupt keine Neigung, mit hiesigem Gemüse Handel zu treiben, sondern beschränkte sich auf den Handel mit Obst und Jmportgemüse. Da weiter in starkem Um fange nur Kommissionsgeschäfte getätigt wurden, wurde erreicht, daß der Handel meist sehr umständ lich war und die Spekulation blühte. Mit der Bildung des Gartenbauwirtschaftsver bandes wurde nötig, nicht nur Einfluß auf den Absatz der hiesigen Erzeugnisse zu nehmen, sondern vor allen Dingen eine grundlegende Reorganisation des Handels durchzuführen. Bei dieser Gelegen heit wurde gleichzeitig eine durchgreifende Berufs bereinigung vorgenommen, um einen Verteiler stamm zu bilden, mit dem die Durchführung der Absatzregelung wirklich möglich wird. Die Ver teiler wurden dabei dahingehend belehrt, daß sie nicht um der Geschäfte willen und des persönlichen Verdienstes wegen eingesetzt sind, sondern daß sie > eine volkswirtschaftliche Aufgabe erfüllen, nämlich einerseits, sich für den Absatz der hiesigen Erzeug nisse einzusetzen und zum andern, die Versorgung der Verhraucherschast zu gewährleisten. Ohne besondere Ersassungseinrichtungen vor bereiten zu können, wurde außerdem notwendig, bei dem Absatz der im Donaüland in größerem Umfange anfallenden Erzeugnisse einzugreisen. Mit Hilfe der bestehenden Genossenschaften und durch Hinzuziehung altreichsdeutscher Firmen wurde es möglich, aus Neusiedl am See über 6 Millionen Stück Kopfsalat und aus Wiesen-Forchtenau fast 3 Millionen lc§ Erdbeeren zu entsprechenden Er zeugerpreisen abzusetzen. Weiter wurden durch Einflußnahme des Gartenbauwirtschaftsverbandes etwa 1400 000 KZ Salatgurken, über 300 000 KZ Johannisbeeren, 160 000 KZ Weintrauben und 210000 Fisolen (Bohnen) dem Verbrauch zu- gesührl. 6is 6sr Lsnsn Geordneter Absatz der Erzeugnisse Von Diplomgörtner Klinkmann, Wien Dis LtsllunF Misns im cioncrusÖn ^iscksrr Osmüssbcru Auch von uns kann man lernen Bon F. I. Böhm, Wien
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