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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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4 ^ummsr L. sssbrusr Oartenbauwirtlchaft vereinigt mit deutscher krwerbsgartenbait Belgische Lieferanten wollen Druck ausüben dar- sich die Einfuhren der Niederlande besten Kräften fördert. einem Zu im für 2. Die Anerkennung von Facharbeitern Gartenbau durch >dsn Reichsnährstwnld. 3. Die Einführung einer AusbilÄungspflicht Leiter gärtnerischer Betriebe. Termine für die Einreichung der Anträge bedeu tend vorzuverlegen, damit die Ausgabe der Kon tingentscheine, die ini Jahre 1838 von Mitte Juli ab erfolgte, schon ab Ende Juni vor sich gehen kann. Damit diese Arbeit technisch reibungslos und zur Zufriedenheit und zum Nutzen der deutschen Gärt nerwirtschaft ausgeführt werden kann, müssen, und darauf muß leider immer wieder hingewiesen wer den, Lie für die Einreichung der Anträge gestellten Termine eingehalten werden. Nur so kann die Arbeit der Zuteilungen rechtzeitig in Angriff genommen werde». Gerade in dieser Hinsicht läßt die Ari der Antragstellung immer noch ganz erheblich zu wünschen übrig. Die Einfuhr von Azaleen Während der Goslarer Tagung wundem im der Sondertagnng der Beauftragten der Lantzes- bauernschaftem für die gärtnerische Berufserzichumg und >der Sachbearbeiter, die auch vom zahlreichem Abteilungsleitern und Leitern gärtnerischer Lchr- amftalten besucht war, wesentlich neue Gesichts punkte erörtert, die für dem Gartenbau »an großer Bedeutung sein können. Die Tagesfvlge sah die folgenden Punkte vor: 1. Hebung und Sicherung des Fachnachwuchlses «im Gartenbau als Ziel der Berufsausbildung» Weitere Hilfsmaßnahmen sind die Gewährung von Einrichtungsdarlehen und die Gewährung von Ein richtungszuschüssen. Auch bezüglich der Abschrei bungsfreiheit für Landarbeiterwohnungen gilt der im Gartenbau Beschäftigte als Landarbeiter im Sinne der Verordnung. Das sind Maßnahmen, die den Volksgenossen zeigen, daß der Staat gewillt ist, den Zustrom zur Stadt und zu den gewerblichen Berufen abzn- ftoppen, um dem Nährstand für die Erfüllung seiner Aufgaben die notwendigen Hilfskräfte zu er halten bzw. zuzuführen. Daß bei der Gewährung der Förderungen die Finanzämter in der Auslegung gerade für Gärtner fiwden. Dieser Zuftamd ist jedoch volkswirtschaft lich betrachtet sehr vevbesserungÄödür-ftig. Das Ziel, die Leistungsfähigkeit des einzelnem durch die Zuhilfenahme der Mechanisierung zu erhöhen, bedingt auch in der Landwirtschaft wie im Garten bau, wenigstens im weitaus größeren Deik der Betriebszweige, eine Betriebsvergrößerung bis zu dem Ausmaß, das die erforderliche Mechanisierung ermöglicht. Diese Gedankengänge, die für den Gartenbau verhältnismäßig neu zu sein scheinen, müssen auch in der Zielsetzung der Berufserzichumg ihren Niederschlag finden. Sie erlegen die Frage auf, ob die heutige Berufserzichumg des Gärtmernach- wuchses der allgemeinen Wirtschoftsentwicklumi Rechnung trägt. Die Feststellung, daß der Gärtner schlechthin seine Tätigkeit von den einfachsten Gartenarbeiten bis zur Leitung des vielgestaltig sten Betriebes erstreckt und für dies« verschieden artigen Aufgaben im Betrieb nominell ein- und denselben AuSbildumgsgang unterliegt, zeigt, daß hier noch Dinge vermischt werden, die im anderem Wirtschaftszweigen schon längst zu einer klaren Lösung geführt wundem. Der Reichsnährstand hak es sich zur Aufgabe gemocht, auf dem Wog der Berufserzichumg in allen Berufszweigen eine Be- remigimg tmhingchend vorzunchmen, daß er in den praktischen Berufen Meisterberufe und Fach arbeiterberufe ausbildungsmäßig trennt. Er geht dabei von dem Gedanken ans, daß die Verknap pung des Nachwuchses in allen Wirtschaftszwecken zu einer Leistungsanslese, von vornherein zwingt und daß leistungsfähiger Bcrufsnachwuchs über haupt nur 'dann noch gewonnen werden kann, wenn diesen! sichere Entwicklungs- und Aufstiegs möglichkeiten gewiesen werden können. Eine Trennung der Ausblldungsgänge in ein« Laufbahn zum Betriebsleiter durch den Meisterbevuf und eine solch« zum guwkiftM erben Gartenarbeiter durch den Facharbeitevberuf soll einerseits der Wirt- schaftsentwicklimg, andererseits dem Nachwuchs- Problem Rechnung tragen. Selbstverständlich ist von vornherein daran gedacht, auch den Fach arbeiter bei besonderer Tüchtigkeit zum Meister beruf hMMihren. Während der Facharbeiter durch jeden Betrieb für bestimmte Betriebsaus gaben a sgsftmt werden kann, die er ständig durch- M führen hat und in denen er et zu meisterhaftem Können bringen kann und er auf dies« Welse als eine ständige Facharbeiterkraft mit Heiratsmöglich Osr crllsSMSinsn Mi'rtLcücr/tssntv^i'cL/un§f muB rvsrcksu Ziele der Berufserziehung im Gartenbau keit zur Verfügung stehen soll, ist die Ausbildung zum Meisterbevuf' «durch die Gärtnerlchr« im die Hände der tüchtigsten Lehrmeister zu legen. Schon wähnend der Lehrzeit muß der Gärtmerlehrving neben der Gartenarbeit in die Führung eines Gartenbaubetriebes «mgewisfsn werden. Dis Gartenarbeiter sollen nach mehrjähriger Bewährung im der Anlernzeit durch den Reichs nährstand als Facharbeiter anerkannt werden. Tie Ausbildung des Meifternachwuchses soll sich nicht nur in einer vertieften praktischen Lehre und dem Besuch der Gichtnerberufsschule bzw. einer länd lichen Berufsschule, die durch einen gartenbaulichen Grundlehrgang ergänzt wird, erschöpfen, sie soll vielmehr im Laufe der Gehilfenfvrtbildung durch die Praxis eine weitere vorwiegend betriebswirt schaftliche Ausrichtung durch die Einführung eines Pflichtlehrgangs erfahren. Ter Besuch des Pflicht- lehrgangs, über dessen Art und Tauer vor Fest legung noch weitere Erörterungen erforderlich sind, muß vor der Zulassung zur Meisterprüfung nach gewiesen werden. Die Erreichung des durch die vorgeschlagenen Maßnahmen aufgezeigten Zieles wird selbstver ständlich nur daun gelingen, wenn gleichzeitig die Uebernahme der Leitung eines gärtnerischen Be triebes von dem Nachweis der Meisterprüfung ab hängig gemacht wird. Zu diesem Zweck ist eine gesetzliche Handhabe erforderlich, die in Form einer Äusbildungspflichtverordnung auf Grund des Reichsnährstandsgesetzes angestrebt wird. Es ist durchaus verständlich, daß die geschilder ten Gedankengänge noch nicht die volle Würdigung aller Praktiker finden konnten. Ties wurde durch teilweise ablehnende Stimmen auf der genannten Tagung zum Ausdruck gebracht. Ties darf jedoch nicht daran hindern, daß die für alle übrigen Wirt schaftszweige maßgeblichen Grundgedanken auch im Gartenbau einmal zur Erörterung kommen, auch auf die Gefahr hin, daß tatsächliche Besonder heiten des Gartenbaues anderweitige Lösungen er forderlich machen. Es erscheint notwendig, bis .jetzt noch nicht vorhandene Unterlagen über die Ver hältnisse im Gartenbau zu schaffen, insbesondere nach der Richtung hin, welche Betriebsgrößen volkswirtschaftlich besonders günstig erscheinen, wie groß ihre Zahl für die Bedarfsdeckung sein muß und welche Anzahl von Leiterstellen' (Be triebsleiter und Abteilungsleiter) notwendig sind. Es dürfte nur zur Klärung der Probleme bei tragen, wenn die oben davgestellten neuen und in der Auswertung keineswegs festliegenden Gsdan- kengänge eine eingehende Besprechung aus der Praxis erfahren würden. Or. Hermann Kocü. Diese Vereinbarung war insofern von Bedeu tung, als durch sie zum erstenmal das Prinzip der belgischen Kontingentierung durchbrochen wurde; auf der anderen Seite zeigte sich aber sehr bald, daß der gewünschte Erfolg ausbleiben mußte, nicht etwa weil ein Teil der deutschen Gärtner, die hierauf nicht durch besondere Veröffentlichungen, sondern nur durch Mitteilungen von Mund zu Mund hingewiesen werden konnten, die Neurege lung nicht immer richtig verstanden hatte, sondern weil viele belgische Lieferanten durch ihr Verhalten die Auswirkung dieser Neuregelung sabotierten. 82 YL des Gesamtkontingents lagen ja noch in den Händen der Belgier, die diesen Umstand vielfach zum Anlaß nahmen, um ihren bisherigen deutschen Kunden begreiflich zu Rachen, daß sie auf Liefe rungen im Umfang wie in den Vorjahren nicht rechnen konnten, falls sie die freien 18 nicht auch bei ihnen, wie in den Vorjahren, eindeckten. Auch die Preisvereinbarungen zeitigten nicht den erwarteten Erfolg. Die Azaleen wurden vielfach nicht nur durch Verstümmelungen oder Austrocknen der Ballen auf ein Gewicht gebracht, das eine Preisangleichung illusorisch machte, sondern es wurden teilweise zusammen mit den Azaleen Ge schäfte mit anderen Pflanzen verbunden, so daß die . gerade in den letzten Jahren bedeutend erhöht, ohne daß sie aber mengen- und wertmäßig einen Vergleich mit Wir teilen die gesamten Bestrebungen, zu eil gesicherten Arbeitseinsatz für den Gartenbau so seine und seiner Berusskameraden Arbeit nach ' ' 8n. Um die den Berufsstand schädigenden Auswir kungen aller dieser Momente in etwa zu mildern, wurde anläßlich des Zusammentretens des deutsch-belgischen Gemischten Ausschusses für in dische Azaleen im Februar des vergangenen Jahres vereinbart, daß von dem Kontingent' für indische Azaleen 18 A> auf belgischer Seite als Reserve zu rückgestellt und von der belgischen Kontingentie rung ausgeschlossen bleiben sollten. Diese Reserve sollte dazu dienen, deutsche Einkäufe zu ermög lichen, die infolge der belgischen Kontingentierung sonst nicht hätten durchgeführt werden können. Die Anmeldung für solche Käufe erfolgte bei der Haupt vereinigung, die die gesammelten Anträge zur Aenderung' der belgischen Kontingente an die Ab satzvereinigung in Brüssel weiterleitete. Die Einfuhr von Azaleen betrug im Jahre 1937 7461 ckr, die einen Wert von K)k 970 000,— dar» stellten. Für das Jahr 1938 liegen zwar die end gültigen Zahlen noch nicht vor, jedoch ist sicher, . daß die Einfuhr im Verlaufe des Jahres 1938 ein« geringe Steigerung erfahren hat. Immerhin ist die Einfuhr noch erheblich geringer als in den Jahren vor 1931, in denen jährlich etwa 12 bis 13 0ft0 clr, d. h. also etwa das Doppelte der in den letzten Jahren eingeführten Mengen, aus dem Auslande hereingebracht wurden. Das Haupt lieferland für Azaleen ist Belgien, jedoch haben Maßnahme der Preisvereinbarungen wirkungslos verpuffen mußte. Alle diese ausgezeichneten Uebelstände bedürfen einer sehr raschen Abstellung; es kann aber mit einer grundlegenden Aenderung, die den Belangen des deutschen Gartenbaues voll entspricht, nur dann gerechnet werden, wenn die Kontingentierung der Einfuhr ausschließlich auf der deutschen Seite liegt, und wenn weiter die Preisgestaltung auch für die Azaleen, die nach Deutschland ausgeführt werden, nicht von der abweicht, die für die Azaleen gilt, die nach anderen Ländern als Deutschland versandt werden. Die deutschen Betriebe, die dann die belgischen Azaleen, einführen werden, werden diese so weiter kultivieren und veräußern müssen, daß der deutschen Eigenerzeugung hieraus kein Schaden erwächst. Diese kurzen Ausschnitte aus dem großen Fragenkomplex der Einfuhr von Erzeugnissen des Blumen- und Zierpflanzenbaues bestätigen, daß auch in der Zukunft noch mannigfaltige Aufgaben zu lösen sein werden. Alle Aufgaben können aber leicht bewältigt werden, wenn jeder einzelne ver trauensvoll und zuverlässig selbst mit anpackt und nicht engherzig Verfahren werden, wird hoffentlich schon die nächste Zeit bestätigen. Wir wissen ja selbst, daß die meisten Gartenbaubetriebe entweder nm Rand der Stadt oder in der Stadt selbst liegen. Genau wie auf dem Land ist aber auch in dem Gar tenbaubetrieb im Stadtgebiet der Arbeitermangel so groß, daß die Maßnahmen nach der Verordnung zur Förderung der Landbevölkerung unbedingt An wendung finden müssen. Bedauerlicherweise haben, im großen und ganzen gesehen, herzlich wenig Gartenbaubetriebe von den Zuschüssen des Staates für die Instandsetzung von Werkwohnungen und für die Errichtung von Eigenheimen Gebrauch gemacht. Ich weiß, daß ge rade für den Bau von Eigenheimen die Land- 4. Dee Einführung von PMchtfortbMungslchr- gängen für Gärtnergehilfen. Alle vier Punkte stehen in engem ZHammen- hang. Sie wurden wie folgt entwickelt: Die Wirtschaft hat im Lauf der letzten Jahr zehnte eine gewMige Aenderung dadurch erfahren, daß durch die SpeziaLifier-ung und durch die ver mehrte Einschaltung der Maschine eine weitgehende Arbeitsteilung ermöglicht wurde, die einerseits di« handwerkliche Arbeit in Einzelarbeitsgänge auf- lösde, andererseits jedoch die Zusammenwirkung des ganzen Botriebsgefüges komplizierte. Nicht zuletzt ist durch 'den gesteigerten Wettbewerb der Betriebe hinsichtlich der Menge und der Güte der Erzeugnisse und ihres Absatzes eine außerordent- lich verschärfte rechnungsmäßige Betrtsbsüber- wachung notwendig geworden. Diese Entwicklung hat «dazu geführt, daß einer seits die Anforderungen an den Umfang des Könnens und Wissens «des handwerklich Arbeiten den verringert, des leitenden Gärtners jedoch wesentlich erhöht wurden. Betriebsleiter, die. den betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen An- fovderunnen aus Mangel au Können und Wissen nicht ger.cht wenden, v-erfagem und weiden Kwangs- länfig auSgefchaltet. Gewiß ist der Gartenbau außerordentlich mannigfaltig und besitzt zahlreiche Möglichkeiten des Ausgleichs, die es mich bisher bedürfnislosen Gärtnern als Leiter kleiner nnd kleinster Betriebe ermöglicht haben, ein Mindeslauskommen zu hat zur Folge, daß die Beteiligung der deutschen Betriebe an der Einfuhr belgischer Azaleen mehr oder weniger von dem guten Willen der belgischen Lieferanten abhängt. Vielfach waren die deut schen Empfänger dadurch gezwungen, auch solche Azaleen zu kaufen, deren Qualität durchaus nicht den zu stellenden Anforderungen entsprach. Das Fehlen jeglicher Einflußmöglichkeit bei der Verteilung der Einfuhrkontingente hatte einen weiteren Uebelstand zur Folge: Die Preise der aus Belgien einzuführenden Azaleen mußten durch Preisvereinbarungen denen der deutschen ange glichen werden; denn nur so konnte die einheimische Erzeugung vor Spekulationen und vor Verkäufen belgischer Azaleen zü Schleuderpreisen geschützt werden. gestellung im Gartenbau deshalb schwierig ist, weil der Gärtner auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche seine hochwertigen Produkte heranzieht. Im Verhältnis zur großen Schwester Landwirtschaft stehen dem Gartenbau nur 3 gegen je 100 km Lan des zur Verfügung, die der Landwirtschaft dienen. Aber Schwierigkeiten sind dazu da, daß sie über wunden werden. Welche Maßnahmen bleiben nun der Praxis noch zu ergreifen übrig, damit die Frage des Arbeits einsatzes Und vor allem des Nachwuchses gelöst Wird? Man muß hier sowohl die ideelle Seite als auch die materielle Seite beleuchten. Die ideelle deshalb, weil der einzelne sich der Außenwelt ge genüber, ganz gleich, wo er ist, im Betrieb oder im öffentlichen Leben, immer bewußt sein muß, daß er Repräsentant seines Berufes ist, d. h., daß er sich nicht von der Außenwelt abschließen nnd ein eigen brötlerisches Leben führen darf. Es ist sittliche Pflicht, ein würdiger Vertreter des Berufes zu sein. Standesbewußtsein hat nichts mit Standesdünkel zu tun. Es macht nichts aus, ob die Arbeit riecht. Ausschlaggebend ist, wie sie ausgeführt wird, ob die Tätigkeit als Pflicht der Volksgemeinschaft gegen über'gelten kann. Es klingt etwas kindisch, wenn ein Berufs kamerad in einer Fachzeitschrift vorschlägt, der Ar beitsgang des Verpflanzens solle taktmäßig erfol gen, wie z. B. die Arbeit des Steinsetzers beim Rammen der Pflastersteine. Die Arbeit am Boden nnd vor allen Dingen die Einzelarbeit an der Pflanze läßt sich nicht taktmäßig erledigen, wenn sie ordnungsgemäß erfolgen soll. Verhältnisse in ge werblichen Betrieben kann man nicht ohne weiteres ans Gartenbaubetriebe übertragen. Wenn man z. B. hört: „Ich bin mit den Lei stungen der Gefolgschaft nicht zufrieden" oder „Die Gefolgschaft läßt 'jetzt mit ihren Leistungen nach", dann müssen hier doch Ursachen vorhanden sein, dis, wenn die Klage wirklich berechtigt ist, näher unter sucht werden müssen. Hier die Lehrbetriebe unter die Lupe zu nehmen bzw. den Lehrmeister selbst, wird uns in vielen Fällen den gewünschten Auf schluß geben. Ich halte z. B. Lehrmeister, die ein gestehen, daß der Lehrling ihren Anweisungen nicht folgt, für ungeeignet, und zwar deshalb, weil der Lehrmeister in der Lage sein mutz, einem Menschen, der noch in der Entwicklung steht und demzufolge geformt und erzogen werden kann, soviel Autorität gegenüber zu besitzen, daß dieser unbedingt den Ar- bcitsanweisungen nachkommt. Nun kann man ent gegnen: „Ja, dann hätten wir, wenn wir diese Betriebe auch ausschalten müssen, nicht den genü genden Berufsnachwuchs, und die Ärbeitskräfte- srage würde noch dringender werden." Das ist nur bedingt richtig, und zwar insofern, als den geeig neten Betrieben mit vorbildlichen Lehrmeistern eine etwas größere Zahl von Lehrlingen zugebilligt werden müßte, als es in den Ausbildungsbestiin- mungen wohl vorgesehen ist. Erfreulicherweise wird ja von der Berufsorganisation dieser berechtigten Forderung weitest gehend Rechnung getragen. Wenn man heute die Entwicklung des gesell schaftlichen Lebens in der Stadt betrachtet, die Frage der Feierabendgestaltung, daß weiterbin eine geregelte Arbeitszeit, die als Voraussetzung eine geordnete Betriebsorganisation und Organisation der Arbeit im Betrieb hat, zu verzeichnen ist, daun muß mau sich sagen, daß es auch möglich ist, in allen Gartenbaubetrieben dasselbe durchzusühren, was in den sozial und berussständijch besten Be trieben bereits heute der Fall ist. den belgischen Einfuhren aushalten könnten. Von dem Gesamtkontingent der belgischen Azaleen ist auch im Jahre 1938 ein geringer Pro zentsatz für die Einfuhr von zurückgeschnittenen Azaleen bereitgestellt worden. Die Verteilung der zurückgeschnittenen belgischen Azaleen erfolgt ledig lich durch die Hauptvereinigung der deutschen Gar tenbauwirtschaft. Anders ist cs mit der Knospenware, die aus Belgien eingeführt wird. Bekanntlich können für die Einfuhr von belgischen Azaleen nur dann De visenbescheinigungen ausgestellt werden, wenn die Proformarechnungen von der belgischen Absatzver einigung abgestempelt worden sind. Diese Regelung kommen, in zwei große Gruppen: 1. Welche Maßnahmen ergreifen der Staat und die berufsständischen Organisationen, um dem Mangel an Arbeitskräften 'abzuhelfen? 2. Welche Wege müssen die Gartenbauer gehen, um von sich aus genügend Mitarbeiter zu bekom men und, was die Hauptsache ist, um diesen eine geeignete Existenzmöglichkeit zu geben? Die gesamte Arbeitsvermittlung sollte auch früher schon von Rechts wegen durch das Reichsarbeits ministerium und die diesem unterstellten Arbeits ämter vor sich gehen. Die Dinge liegen aber ent sprechend der Eigenart des Gärtnerberufes so, daß die Fachkräfte zum allergrößten Teil durch Inserate in den einschlägigen Fachzeitungen gesucht werden. Erleichtert wird dieses Suchen geeigneter Fachkräfte bziv. Stellen durch das starke Bedürfnis jedes jun gen Gärtners nach möglichst vielseitiger Ausbildung und durch sein Bestreben, die Anbauverhältnisse in den verschiedensten Gegenden Deutschlands kennen zulernen. Wenn man heute einmal aufmerksam den Stellen„markt" in Gartenbanzeitungen ver folgt, so wird offenbar, daß trotz der Uebernahme der Arbeitsvermittlung durch die Arbeitsämter der Bedarf an Arbeitskräften immer noch durch In serate in den Fachzeitungen angemeldet und nach Möglichkeit befriedigt wird. Ich wende mich in keiner Weise gegen das In serieren, weder gegen Stellenangebote noch gegen Stellengesuche. In dem vielseitigen Gärtnerberuf handelt es sich ja zum größten Teil darum, die in den einzelnen Kulturen besonders erfahrenen Fach kräfte zu suchen, die nicht immer durch das nächste Arbeitsamt — selbst nicht mit Hilse einer Aus gleichsstelle beim Landesarbeitsamt — nachgewie sen werden können. Wenn die Beschaffung von Ar beitskräften auch weiterhin durch Inserate getätigt wird, so ist es doch notwendig, die Arbeitsämter über den Bedarf an Arbeitskräften zu unterrichten. Dadurch erreicht die Praxis, daß die zuständigen Berufsberatungen der Arbeitsämter den wirklichen Mangel an Arbeitskräften erkennen, und das ist unbedingt notwendig. Die Bedarfsmeldung ist also eine Selbsthilfemaßnahme des Berufsstandes. Es liegt auch beim Berufsberater, dem Garten bau genügend Nachwuchs zuzuführen. Gewiß wird man sagen: „Wir haben denkbar schlechte Erfah rungen mit Leuten gemacht, die halb widerwillig in unseren Beruf hineingeredet wurden." Ich mich, dein entgegnen, daß es sehr ost an mangelndem Einführungsvermögen des Lehrmeisters liegt, wenn es nicht gelingt, im Lauf dreier Lehrjahre einen jungen Menschen für die Arbeit am deutschen Ba den und — als Gärtner — für die so mannigfaltige nnd äußerst interessante individuelle Betreuung der Pflanze zu begeistern. In der bekannten Verordnung Görings über die Förderung der Landbevölkerung vom 7. 7. 1938 ist auch der Gartenbau als förderungswürdig nnd -pflichtig erwähnt worden. Der ländliche Gärtner erhält also in der Regel die Vergünstigung der Stundung eines etwa empfangenen Ghestands- darlehns. Das Darlehn wird gestundet, wenn einer der Ehegatten vor der Eheschließung min destens 5 Jahre ununterbrochen in der Land- oder Forstwirtschaft oder als ländlicher Handwerker tätig gewesen ist. Die Darlehnsstundnng erstreckt sich auf 10 Jahre. Weisen die Ehegatten dann nach, daß mindestens einer von ihnen während der Stun- dnngsfrist unnnterbrochen in der Land- oder Forst wirtschaft oder als ländlicher Handwerker tätig ge wesen ist, so wird das Ehestandsdarlehen erlassen. ^aKnaüniSrl ^ss Staates cies ösru/sstan^ss Wege zum gesicherten Arbeitseinsatz Von Reichsachschastswart Karl Becker jun., Wiesbaden
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