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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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wenden? Begreiflich ist, daß diese Anbauer nach einem Mittel gesucht und Lies im Darren der Steckzwiebel auch gefunden haben, um die Samen- bildung bei diesen größeren Steckzwiebeln so gut wie auszuschalten. Zu 2: Die Verlängerung der Ruhe pause und die damit verbundene Erhöhung der Keimenergie durch das Darren Ler Steckzwiebel kommt zunächst dahingehend zum Ausdruck, haß gedarrte Steckzwiebeln zum Beginn der Pflanz zeit noch keinerlei Triebbildung erkennen lassen. Größere Steckzwiebeln, die nicht gedarrt werden, fangen gewöhnlich schon im Januar zu wachsen an. Sie tun das nm so mehr je mehr Wärme und Feuchtigkeit der Lagerraum aufweist und wachsen um so langsamer oder gar nicht, wenn sie in einem Raum mit etwa 25 ° Celsius bei trockener Luft ausgebreitet liegen. Werden aber diese ge darrten Steckzwiebeln ausgepflanzt, dann entwickelt sich nach kurzer Zeit ein dunkelgrüner, kräftiger Trieb, der Lem aus ungodarrten Steckzwiebeln im Wachstum dauernd überlegen ist. Diese Erschei nung ist ähnlich dem erforderlichen Nachreifungs- prozeß bei verschiedenen Sämereien insbesondere bei Gurken, deren Samen bekanntlich nach 2—3 Jahren besser keimen als im ersten Jahr nach der Ernte. Zu 3: Daß kräftig wachsende Pflan zen immer weniger gegen Krankheiten und Schädlinge anfällig sind als schwächliche oder im Wachstum steckengebliebene Pflanzen ist eine alte Erfahrungstatsache die nicht weiter begründet zu werden braucht. Zu 4: Auffallend hingegen ist die Erscheinung, daß sich der Ertrag auf der Flächeneinheit bei Verwendung gedarrter Steckzwiebeln gegenüber den ungedarrten Steckzwiebeln um rund 3 0F> erhö h t. Exakte Versuche nach dieser Richtung liegen seit Jahren aus dem Schweinfurter Anbaugebiet vor. Die Landesbauernschaft Bayern hat im Jahr 1938 an mehr als dreißig Anbaustellen Ver ¬ gleichsprüfungen anstellen lasten die die Richtig keit der 30 A> Ertragsmehrung unter den verschie denartigsten AnbanvePhältnissen hundertprozentig bestätigt haben. Die Versuche wurden mit der Gochsheimer Steckzwiebel durchgeführt. Eine ge naue Prüfung Ler Steckzwiebeln anderweitiger Sorten und 'Hevkünfte erfolgt erstmals im Jahr 1939. Eines sann jedoch heute schon gesagt wer den, daß die Steckzwiebel der Zwiebelsorte „Stuttgarter Riesen" bereits seit mehreren Jah ren im Gochsheimer Anbangebiet Verwendung findet und dieselben höheren Ertragsergebnisse aus gedarrten Steckzwiebeln ergibt wie die dort ver wendete Lokalsorte. Das läßt heute schon den Schluß zu, daß Las Darren der Steckzwiebeln allgemein die Ursache des höheren Ertrages ist. Zu 5: Nicht uninteressant ist weiterhin die Fest stellung, daß die .aus gedarrten Steckzwiebeln herangezogenen Speisezwiebeln eine um etwa zwei Monate länger dauernde Haltbar keit ausweisen als die aus ungedarrten Steck- Awisbeln herangezogenen SpeiiseMiöbLln. Die 'Ernte der aus den ungedarrten Steckzwie beln herangezogenon SpeffeMvisbebn muß fast ausschließlich im Hebbst und Frühwinter ver braucht werden, während die aus gedarrten Steckzwiebeln herangezogenen Speisezwisbeln sich bis zum Februar aufbewahren lassen. Letztere lassen zwar schon an der. Laubentwicklung im Laufe der Wachstumszeit erkennen, daß sie stockig und kernig gewachsen sind. Trotzdem ist die ver längerte Haltbarkeit verwunderlich insofern, als das Durchschnittsgewicht dieser Zwiebel über 100 g und nicht selten 250 g pro Stück beträgt. Wie die Gochsheimer Zwiebelbauern ihre Steck zwiebeln darren! Eigentlich sehr einfach. Die Steckzwiebeln wer den im August geerntet und bei sonnigem Wetter an der Luft getrocknet. Sie kommen dann auf den Speicher, werden 15—20 cm hoch aufgeschüt- tet und anfangs einige Male gewendet bis alle Spuren des grünen Krautes verschwunden sind. Dort bleiben sie liegen bis gegen Weihnachten. Bon dort ab werden täglich 2—3 Körbe voll Steckzwiebeln in die Küche oder in die Stube ge bracht und in nächster Nähe des Ofens oder Her des ausgestellt. Nach zwei Tagen kracht die äußere trockene Schale und die Zwiebelchen lassen sich leicht putzen. Die kinderreichen Familien der Kleinbauern sitzen Wend für Abend um Las Steck- zwiebellager und schneiden den Schlauch und Lie Wurzeln ab während sich die Schalen von selbst entfernen. Dabei wird gleich sortiert. Was faul ist kommt in den Korb unter den Tisch. Die kleinen Steckzwiebeln werden für den Verkauf bereit- gestellt, die Mittelgroßen gehören zum Eigenanbau und die größeren dienen zum Verkauf als kleine Speifezwiebeln. (Siehe Abbildung.) Unterdessen wird so 40—50 cm unter der Stu- bendecke eine Aufhänge aus Stangen und Horden errichtet und in diese Horden kommen die Steck zwiebeln für den Eigenanbau. Sie liegen dort bis zum Zeitpunkt des Auspflanzens also von Weih nachten bis Anfang März. Die Stube wird zunächst auf 14 Tage ordentlich geheizt, so daß die Tempe ratur nicht selten 30" Celsius erreicht. Nach die ser Zeit genügt die einfache Zimmerwärme, nm den zweimopatlichen Darrungsprozeß sortzusetzen und erfolgreich abzuschließen. Wenn gegen Anfang März der Zeitpunkt des Auspflanzens der Steckzwiebeln gekommen und das Land fertig hergerichtet ist, werden die Steck zwiebeln aus den Horden genommen und auf den Feldern ausgepflanzt. Es ist noch nicht ver sucht worden, den an sich einfachen aber lang wierigen Prozeß des Darrens der Steckzwiebeln mit höheren Temperaturen durchzuführen und dementsprechend früher abzuschließen. Vielleicht wäre es auch möglich, durch ein Aetherverfahren das Darren zu ersetzen und damit zu vereinfachen, doch alle diese Möglichkeiten sind noch nicht er probt. Vorläufig kennen wir nur Las Darren der Steckzwiebeln und dessen günstigen Einfluß auf den Zwiebelanbau und dabei wollen wir im Interesse höherer Zwiebelerträge solange bleiben, bis uns ein besseres Verfahren bekannt ist. k'rlecll. Numeri vom OörtnSi schnell unci /rrsck 2um Xäu/er Nützt dm LustMchgut-Verkehr aus Die schnellste Beförderung mit der Bahn als Expreßgut ist für die meisten Blumen gerade sicher genug, doch nur bei normalen Witterungs- und Verkehrsverhältnissen. Uebergroße Hitze, strenge Kälte oder Ueberlastung der Bahnen können unge heuren Schaden anrichten. Je empfindlicher und wertvoller das Gut, je größer die Entfernung zum Käufer, desto schneller und damit sicherer muß die Beförderung erfolgen. Wenn der heute bereits außerordentlich entwickelte Schnellverkehr mit der Bahn in vielen Fällen nicht mehr genügt, dann muß eben das schnellste Beförderungsmittel in den Dienst des Gärtners treten — das Flugzeug. Schnellste Beförderung ist die am stärksten in Erscheinung tretende Eigenart des Luftexpreßgut- Verkehrs. Welche Möglichkeiten heute gegeben sind, beweist folgendes Verspiel aus einer Verkehrsver bindung, inerhalb der die Luftbesörderung von Blumen sehr bedeutend ist, der Versand von Amsterdam nach Berlin. Eine Blumensendung, die vormittags 11,05 Uhr in Amsterdam abgeht, trifft bereits 14,15 Uhr in Berlin auf dem Flughafen ein und kann bereits um 16 Uhr zum Verkauf in der Blumenhalle stehen. Innerhalb dieser Zeit wurde auch noch eine Verzollung vorgenommen. Für alle Fälle, in denen die Zeit die ausschlaggebende Rolle spielt, für leichtverderbliche oder hochempfindliche Güter, für deren Wert Stunden entscheidend sind, bietet das Flugzeug Vorteile, die von allen andern Verkehrsmitteln bei weitem nicht ermöglicht wer den können. Dabei ist aber den althergebrachten Beförderungsmitteln, wie Eisenbahn, Kraftwagen oder Schiff, keineswegs ein neuer Konkurrent er wachsen. Es konnten vielmehr in planvoller Zu sammenarbeit durch den Einsatz des Flugzeuges im internationalen Güterverkehr große Lücken geschlos sen werden. Der Luftexpreßgut-Verkehr ist ein ausgesprochener Kleingut-Eilverkehr, während es sich bei der Eisenbahn und Schiffahrt in der Haupt sache um den Transport von Massengütern oder größeren nicht eiligen Stückgütern handelt. Luftexpreßgüter werden mit den planmäßigen Streckenflugzeugen der Deutschen Lufthansa aus sämtlichen von ihr zum Teil in Betriebsgemein schaft mib ausländischen Verkehrsgesellschaften, be flogenen Strecken befördert. Die Deutsche Luft hansa unterhält außerdem auf einer Reihe wichtiger Linien einen Nachtfrachtverkehr, der weitgehend den Bedürfnissen des Handels angepaßt ist. Dies gilt besonders im Hinblick auf die Start- und Landezeiten, die so gelegt sind, daß einerseits der Auflieferer für seine am späten Abend ungedienten Güter die Anschlüsse erreicht, andererseits derEmv- sänger bereits am frühen Morgen des nächsten Ta ges in den Besitz der Ware gelangt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß beim Luft- expreßgnt-Verkehr alle Voraussetzungen gegeben sind, die eine einwandfreie und ungefähre Beför derung ermöglichen. Neben einer allen anderen Verkehrsmitteln überlegenen Schnelligkeit des Luftverkehrs wird auch von der Deutschen Luft hansa alle erdenkliche Sorgfalt darauf verwendet, die bei anderen Beförderungsarten immer wieder auftretenden Gefahren für das Gut auszuschließen. Luftexprcßgüter werden in den eigens für diesen Zweck abgeteiltcn Laderäumen der Personenflug zeuge untergebracht. In den Frachtflugzeugen wird der gesamte Raum zur Aufnahme der-Ladung ver wendet. Die Verstauung des Gutes wird mit größ ter Sorgfalt und Beschleunigung unter Zuhilfe nahme der neuzeitlichsten Hilfsgeräte gehandhabt (siehe Abbildung) und die Laderäume sind gegen Luftzug und jede Witterungseinflüsse geschützt. Während des Fluges ist keine Erschütterung, Be schädigung oder gar Beraubung möglich. Da die Flughäfen meist weit außerhalb der Stadt liegen, hat die Deutsche Lufthansa im Stadt- innern an möglichst bequem erreichbaren Stellen Luftexpreßgut-Äbfertigungen eingerichtet. Die Auf lieferung kann also je nach Wunsch entweder bei der Flugleitung auf dem Flugplatz oder bei einer Lustexpreßgut-Sammelstelle erfolgen. (Auf keinen Fall bei der Post.) Jie Auslieferung der Expreß güter am Flughafen hat spätestens eine halbe Stunde vor der planmäßigen Startzeit der betres- fenden Flugzeuge zu erfolgen. Der Vorteil der „Flei"-Sendungcn Seit rund zehn Jahren wurde in Zusammen arbeit zwischen der Deutschen Lufthansa und der Deutschen Reichsbahn der Deutsche Flei-Berkehr (Flugzeug-Eisenbahn-Verkehr) für die deutsche Wirtschaft zu einem unentbehrlichen Transportweg entwickelt. Mit dem Ausbau dieses Verkehrs, in dem sich die Deutsche Lufthansa und die Deutsche Reichsbahn gegenseitig ergänzen, wurde ein Dienst geschaffen, der den abseits der großen Verkehrswege gelegenen Unternehmungen den Anschluß an das Weltnetz des Lustexpreßgut-Verkehrs bringt. Hier mit wurde also auch das Hinterland der deutschen Flughafen-Städte dem Luftverkehr erschlossen, so daß" Luftexpreßgutsendungen von jedem Ort nach jedem Ort des In- und Auslands verladen werden können. Der Vorteil dieses Fleiverkehrs liegt vor allem in der Schnelligkeit, mit der das Gut beför dert wird. Eine Sendung z. B. von Frankfurt (Oder) als Bahn-Expreßgut für den Fleiverkehr nach Wien, um 20 Uhr aufgegeben, ist über den Uebergangsflughafen Berlin bereits um 11 Uhr des nächsten Tages am Bestimmungsflughafen. Fleisendungen sind, falls die Beförderung zu nächst aus dem Bahnweg vorgesehen ist, mit Luft frachtbrief unter Beifügung der übrigen Begleit papiere spätestens eine halbe Stunde vor Abgang des Zuges bei der Expreßgut-Abfertigung des nächsten Bahnhofs anzuliefern. Fleisendun gen werden auf jeden Fall bevorzugt abgefertigt. Die Ueberleitung der Sendungen vom Bahnhof zum Flughafen oder umgekehrt er folgt kostenlos durch die Lufthansa. Grundsätzlich ist jeder Luftexpreßgutsendung ein Luftfrachtbrief beizufügen. Mit einem Frachtbrief können sowohl im Luftverkehr als auch im Luft- und Fleiverkehr beliebig viele Packstücke befördert werden. Bon be sonderer Bedeutung ist im Luftverkehr die Art der Verpackung und das hierzu verwendete Ver packungsmaterial. Auf jeden Fall müssen Güter den allgemeinen Anforderungen in bezug auf Be förderungsfähigkeit entsprechen und, soweit es ihre Natur erfordert, verpackt sein. Da die Luftfracht naturgemäß wesentlich höher ist, muß das tote Ge wicht des Verpackungsmaterials so niedrig wie möglich gehalten werden. Als fluagünstige Ver packungsmittel für Blumen haben sich leichte Sperr holzkisten sowie leichte Körbe erwiesen. Im Flei- verkehr müssen die Stücke natürlich so verpackt fein, daß sie sich auch für die Beförderung im Gepäck wagen eignen. Deutliche und haltbare Anschrift eines jeden Stückes, aus dem Name und Wohnort des Absenders und des Empfängers hervorgeht, ist wie bei allen andern Beförderungsarten eine Selbstverständlichkeit. Besondere Bestimmungen sind für die Größe der einzelnen Packstücke heraus- gcgeben. Die Abmessungen des einzelnen Stück gutes sollen in der Regel 100x50X50 cm, bei Be non Oie im VorckerLrrmck s/rMare mocker/re Verlackt-eineir/llunF Ze- förderung auf den Frachtstrecken 130X90x50 cm auf keinen Fall überschreiten. Größere Packstücke bedürfen der vorherigen Anmeldung bei der zu ständigen Lufthansa-Dienststelle, da die Beförde rung solcher Güter von der Größe des verfügbaren Laderaumes abhängig ist. Auch Sendungen im Ge samtgewicht von mehr als 25 KZ sind nach Mög lichkeit bei der Flugleitung des Abgangshafens fernmündlich anzumelden, damit der öenötigte Frachtraum freigehalten werden kann; denn die Beförderung von Personen, Post und Fracht erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldung. Keinesfalls soll das Gewicht eines Packstückes 100 KZ über schreiten. Frachtkostensätze Die Kosten der Beförderung setzen sich aus Fracht und' Nebengebühren zusammen, die im Luftgüter tarif der Deutschen Lufthansa bekanntgegeben sind. Die Frachtsätze sind meist von Flughafen zu Flug hafen berechnet und betragen durchschnittlich 75 für je 500 km und 1 KZ. Bei Sendungen im Gewicht von mehr als 25 KZ wird tarifmäßig ein Frachtnachlaß gewährt. Er beträgt je Fracht brief-Sendung von 26—50 KZ 5 F>, von 51 bis 75 KZ 10 A>, von 76—100 KZ 15 A>, darüber 20 F>. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß in besonderen Fällen, vor allem, wenn'sich evtl, für Blumensendungen ein regelmäßiger Verkehr herausgebildet hat, auf Grund besonderer Verein barungen mit der Deutschen Lufthansa die tarif mäßigen Frachtsätze im Rahmen des Möglichen er mäßigt werden können. Auf diesem Wege werden entsprechend den Ausnahmetarifen des Deutschen Eisenbahn-Gütertarifs auch für den Luftverkehr Ausnahmefrachten ermöglicht. Während jedoch im Eisenbahn-Güterverkehr diese Frachtsätze tariflich gebunden sind, handelt es sich von feiten der Deut schen Lufthansa gegebenenfalls um ein reines Ent gegenkommen. Im Fleiverkehr kommen dieExpreß- autfrachten bis zum Uebergangsflughafen zuzüglich Luftfracht ab Uebergangsflughafen sowie eine Be- handlungsgebühr von 0,50 AU je Frachtbriefsendung bis zu 5 KZ 1,—All fe Frachtbriefsendung bis zu 10 KZ 1,50 All je Frachtbriefsendung über 10 KZ zur Berechnung. Alle Gebühren (einschließlich Zoll) können, sofern nach dem deutschen Luftgüter tarif keine besonderen Bestimmungen erlassen sind, vom Absender vorausbezahlt oder vom Empfänger nachgenommen werden. Blumensendungen jedoch nehmen nach dem Wortlaut des Tarifs insofern eine besondere Stellung ein, als sie als leichtver derbliches Gut dem Freimachungszwang unter liegen. Von dieser Vorschrift kann jedoch auf Grund besonderer Vereinbarungen und unter be sonderen Umständen abgewichen werden, so daß also die Frachtkosten gegebenenfalls auch auf den Empfänger überwiesen werden können. Auf jeden Fall ist zu dieser Sonderregelung eine vorherige Vereinbarung mit der Deutschen Lufthansa not wendig. Es handelt sich hierbei um die Frage der Vertrauenswürdigkeit der betr. Verkehrsteilnehmer. Alle Sendungen können, sofern keine besonderen gegenteiligen Bestimmungen erlassen sind, prin zipiell mit Nachnahmebeträgen bis zur Höhe des vollen Warenwertes belastet werden. Durch ein beschleunigtes Abrechnungsverfahren können Nach nahmen schon nach wenigen Tagen — rm Ans- landsverkehr natürlich im Rahmen der Devisen gesetze — zur Auszahlung gebracht werden. Warenversicherung Die Deutsche Lusthansa A.-G. bietet den Absen dern Gelegenheit zum Abschluß von Lastgüter- Transport- und Valoren-Versicherungen auf Kosten des Absenders zu den besonderen Bedingungen und Prämien, die mit der Allianz und Stuttgarter Verein Versichcrungs-A.-G. in Berlin vereinbart wurden. Die Prämienkosten, die wegen des bedeu tend verringerten Risikos bei Luftgütertransporten in vielen Fällen erheblich unter den für Land- und Seetransporten gültigen liegen, können vom Ab sender übernommen oder auf den Empfänger zur Zahlung überwiesen werden. Versichert werden grundsätzlich alle Waren, die zur Beförderung zuge iassen sind. Gedeckt werden durch die Versicherung Beschädigung und Verlust durch Feuer, Diebstahl und Abhandenkommen, fehlerhafte Verladung oder Lagerung, Regen oder andere Witterungseinflüsse, soweit deren schädigende Einwirkung in einem Un fall oder höherer Gewalt begründet ist. Von der Versicherung werden folgende Fälle jedoch nicht gedeckt: die gesetzliche Beschlagnahme, Zurückhal tung von Flugzeugen auf Grund behördlicher An ordnung, Schaden oder Verlust, der sich in eigenem groben Verschulden des Versicherten oder dessen Re präsentanten gründet, Schäden gewöhnlicher Leckage und ferner Schäden, die durch inneren Verderb von Waren entstehen. Die Versicherung erstreckt sich auch nicht auf Schäden oder Nachteile, die unmittel bar oder mittelbar dadurch entstehen, daß sich die Beförderung oder Auslieferung des Gutes aus irgendeinem Grunde verzögert. Die Prämie für allgemeine Güter beträgt von Flughafen zu Flughafen einschließlich Zubringer dienst von und nach der Stadt innerhalb Deutsch lands einschließlich Danzig, ferner nach Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Holland, Nor wegen, Schweden, Schweiz, Tschecho-Slowakei und Ungarn A». Größte Schnelligkeit und erhöhte Sicherheit sind die hervorragenden Eigenschaften des Lustexpreß- gut-Verkehrs. Wenn auch die gegenüber der Bahn beförderung höheren Transportkosten den Einsatz des Flugzeugs nur für die wertvollsten Erzeugnisse des Gartenbaues erlauben, so hält sich doch gerade für hochqualifizierte Blumensendungen die Luftfracht innerhalb des Kilogrammwertes in einem Verhält nis, das teilweise günstiger ist, als beim Bahnver sand verschiedener billiger Gemüsearten. Wie die Er fahrungen z. B. bei der sehr bedeutenden Blumen ausfuhr per Luftexpreß aus Holland gezeigt haben, ist die Luftfracht, in den Preis besonders hochwer tiger Blumen eingerechnet, durchaus tragbar, um so mehr, als ja das Transportrisiko (Verderb, Be schädigung, Verlust) wesentlich verringert ist. Die Deutsche Lufthansa A.-G. ist jederzeit bereit, mit genauen ausführlichen Auskünften und An regungen jedem Unternehmer die Unterlagen zu liefern, die gegebenenfalls zur Festlegung der Preise und Lieferbedingungen bei Beförderung als Luft- exprcßgut notwendig sind. Eine intensivere Zusam menarbeit der deutschen Blumenlieferanten mit den Dienststellen der Deutschen Lufthansa wird die Vorbedingungen schaffen können, die den jeweils verschiedenartig vorliegenden örtlichen Verhält nissen Rechnung tragen. löctlinZ,
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