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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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8 blummsf 4. rs. Isnusr 1-r>. 6artenbauwlrtlchaK vereinigt mit veutlcher krwerbsgartenbart Fragestellungen nur Bolldüngung, doppelte Voll düngung und Volldüngung mit doppelter Kaligabe (bis 1936) in der flachen Verabreichung und außer dem der ganze 6teilige Nährstoffmangelversuch bei tiefer Verabreichung Aufnahme finden. Die Ergeb nisse sind recht lehrreich. Der Stickstoffmangel kommt bezeichnenderweise auf dem stickstoffarmen, schweren, allerdings tiefgründigen und regelmäßig bearbeiteten Boden so gut wie nicht zur Geltung. Der Phosphorsäureman'gel macht sich einigermaßen geltend, obwohl der Boden nach Neubauers Keim- pslanzenmethode in der Krume 7 MA ent hielt. Der Kalimangel ist, obschon nach der genann ten Methode 27 mA K2O in der Krume und 14—16 mZ selbst im Unterboden und Untergrund vorliegen, derartig augenfällig, daß sämtliche Kul turen bei allen Pflanzungen nach der kalifreien (LipLa-)Düngung mit weitaus schlechtesten Be ständen, meist sogar schlechter als Ungedüngt ab schnitten. Blattanalyfen ergaben ebenso eindeutig, daß die Funktion des Kalis erhebliche Einschrän kung erfahren haben mußte. Der Kalkmangel machte sich, obschon es sich um einen sehr kalkarmen Boden von leicht saurer Reaktion (pick 5,9-^6,2, Gesamtsäure 0,2—0,5 ccm, Gesamt-LaO-Gehalt 0,4 yk-, LaLOy-Gehalt 0,1—O A) handelt, nur etwa im gleichen Ausmaß wie der Phosphorsäuremangel geltend. Durch zusätzliche Magnesiumdüngung wurde keine Wirkung erzielt. Die doppelte Voll düngung und die einfache Volldüngung mit doppel ter Kaligabe hatten bei flacher Verabreichung in die Krume zunächst Anwuchsschäden im Gefolge. Diese wurden aber später ausgeglichen und schließ lich schnitten die diesbezüglichen Reihen sogar etwas besser ab als die flach eingcbrachte einfache Voll düngung. Tief verabreichte Düngung Durch die tief verabreichte Düngung würde gegenüber der flach verab reichten im Rahmen des Betonkastcnversuches eine andeutungsweise und besonders bei der zwei ten Pflanzung (erste versuchsmäßige Pflanzung) auch in den Freilandversuchen eine nennenswerte Bestandesbesserung herbeigeführt. Aus dieser geradezu beispielhaften Wirkung der Nährstoffe ist ersichtlich, daß die „Bodenmüdigkeit" gelegentlich auch eine Nährstofffrage und dadurch sekundär wahrscheinlich auch eine mikrobiologische Frage sein kann. Es liegt aber der Gedanke nahe, daß die wurzeleigene Mikroflora durch Stickstoff düngung, selbst, wenn sie in kleinen Gaben von nur 30^50 I<A/lm Ick jährlich auf den Kopf in Form von dem Boden bestens angepaßten Düngemitteln eingebracht wird, eine Störung erfährt. Die Frage, inwieweit der durch fleißige Hackarbeit gar oder wenigstens krümelig erhaltene Boden den für Baumschulobstgehölze nötigen Stickstoff durch Bo den- und Wurzelorganismen selbst zu beschaffen vermag, bleibt zunächst offen, bedarf aber dringend der Untersuchung, weil durch unsachgemäße Stick- sloffdüngung nicht selten sekundäre Blatt- und Stammschäden verursacht werden, die häufig mit nichtparasitärer Bodenmüdigkeit verwechselt wer den. Das besonders markante Ergebnis hinsichtlich des Kalimangels beweist, daß der große Kaliver brauch der Obstgehölze in der Baumschule selbst auf normal kalihaltigen Böden zur nichtparasitären Bodenmüdigkeit führen kann. Dagegen scheinen auch die Ergebnisse der Reaktionsversuche in Bs- gctationsgefaßen zu Apfel darzutun, daß selbst sort- geschrittene Basenverarmung und beginnende Aus tauschazidität sogar im schweren Boden noch kein ernstliches Bodenmüdigkeitsproblcm im Sinne einer grundlegenden Wandlung der Bodenmikro flora auslösen. Wird diese zusammenfassende Darstellung einer nunmehr zwar 11jährigen, aber im Verhältnis zur Langlebigkeit der versuchsmäßig recht schwierigen Kulturart noch reichlich kurzen Arbeit überschaut, so eröffnet sich die berechtigte Aussicht, daß auf dem einmal eingeschlagenen Wege das Ziel der für die Praxis nötigen und mögliche» Abhilfemaßnahmen nähergerückt und erreichbar ist. Dessenungeachtet stehen wir noch am Anfang der zwar-zunächst nur erkenntnisthcoretisch, aber früher oder spater auch für die Praxis bedeutsamen Aufklärung des Pro blems. An diese kann nur geschritten werden, wenn ausreichende Mittel und Arbeitsmöglichkeiten zum Studium der Beziehungen zwischen der Biozönose des Bodens und der Biologie der Wur zeln unserer Obstgehölze bereitstehen. Es bedarf dennoch der besonderen Hervorhebung, daß die Durchführung dieser Arbeiten nicht in den Bereich der Möglichkeiten gerückt wäre, wenn nicht der ehemalige Bund Deutscher Baumschulenbesitzcr auf Betreiben seiner führenden Persönlichkeiten und dank der durch Direktor I. Bickel-Weihen- stephan gegebenen Anregung in schwierigen Zeit läuften zur Bereitstellung von Mitteln geschritten wäre und wenn die Forschungsgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft nicht immer von neuem die für die Weihenstephaner Anstalt allein untragbare Arbcitsaufgabe gefördert hätte. Schrifttum. 1. Untersuchungen und Versuche über die sog. Boden- müdigkcit in der Obstbaumschule. Mitt. d. BDB. 1829, Nr. 3 und 4. 2. Bericht der staatl. Lehr- und ForschungSanftalt ftir Gartenbau in Wcihcnsteyhan für 1923/28. Sonderdruck aus dem Landw. Jahrbuch sür Bayern, 1929, Seite 89-101. 3. Untersuchungen und Versuche über die Ernährung und die sog. Bodenmüdigkcit von Gehölzen. Mitt. d. Deutsch. Dendr. Ges. Nr. 41, 1929, 288—303. 4. Bericht über die in den Jahren 1929 und^1930 an der Staatl. Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Wcihcnstephan durchgcsiihrten Bersuche und Unter suchungen zur Frage der Ernährung und Bodcnmüdig- kcit bei Banmfchnlgehölzen. Mitt. d. BDB. 1031, Nr. 9. ti. Bericht der Staatl. Lehr- und Forschungsanstalt sür Gartenbau in Wcihcnstephan für 1029/30. Sonderdruck aus dem Landw. Jahrbuch für Bayer», '21, 1031, Seite 80-96. " 7. Versuche und Untersuchungen über Ernährung und Bodenmüdigkcit bei Baumfchulgehölzen. Obst- und Ge müsebau 78, 1932, 42. 8. Bericht über die in Wcihcustcphan durchgcführtcn Versuche zur Frage der Ernährung und Bodcnmüdig- kcit bei Baumschulgchülzcn im Jahre 1931. Mitt. ü. BDB. 1932, H. 4 und S. 9. Bericht über die in Wcihcnstephan durchgcführtcn Versuche zur Frage der Ernährung und Bodenmüdigkcit bei Baumschulgchölzcn im Jahre 1932. Gartcnbauwirt- schaft öO, 1933, Nr. 27. 10. Bersuche zur Frage der Ernährung und Boden- Müdigkeit bei Baumschulgehölzcn im Jahre 1933. Gartcn- bauwirtschast S1, 1934, Nr. 30. Que l/sksrsiokt über «Je ab 4. 8. 4940 Zur cien Handel suNSlasLsnen FreAan^tomatensoitSN Die Tomatmforten der Reichsfortenliste Die Sortenliste der Freilandtomaten tritt mit dem 1. 8. 1940 in Kraft. Von diesem Zeitpunkte ab dürfen als Saatgut nur noch nachstehende Sorten vertrieben werden, deren genaue Kenntnis daher für den Züchter wie auch für den Anbauer von gleicher Wichtigkeit ist. An erster Stelle sei hier „Lukullus" ge nannt. Sie ist ohne Zweifel eine unserer ver breitetsten Tomatensorten für den feldmäßigen Massenanbau; sie zeichnet sich durch große Er tragstreue aus. Aber auch für den Kleinanbau im Haüsgarten eignet sich diese Sorte sehr gut. „Lukullus" gilt als mittelfrüh; sie ist hoch wüchsig, kräftig und unempfindlich und besitzt einen gut mittelstarken Stengel mit kurzen bis mittel langen Jnternodien. Das mittelgroße Blatt hat eine längliche, leicht schlank wirkende Form und ist ziemlich locker gebaut. Ter Fruchtstand stellt eine einfache Traube, teilweise auch eine Doppel traube dar und erscheint gewöhnlich nach jedem dritten Blatt. Klumpcntrauben sollen bei „Lukul lus" nicht Vorkommen. Der einzelne Fruchtstand ist lang und gut locker gebaut. Die Frucht ist ziemlich einheitlich mittelgroß, hochrund und ganz glatt. Die Farbe der reifen Frucht ist leuchtend rot. Tas Fruchtfleisch ist gut im Geschmack, zwar etwas wässerig, aber doch noch schnittfest. Die Mehrzahl der Früchte ist zweikämmerig, der Rest dreikämmerig. Die Platzfestigkeit ist gut; ebenso stimmt die Größe der Frucht mit den heutigen Sortierungsvorschriften des Marktes überein. Wie schon zu Anfang gesagt, hat „Lukullus" eine weite Verbreitung. Fast jeder Züchter, der sich bisher mit der Erhaltungszüchtung von To maten befaßte, vermehrte auch diese Sorte. Da jedoch bei dieser Erhaltungszucht nicht immer mit der notwendigen Sorgfalt oder Sachkenntnis vor gegangen wurde, zeigt die Sorte manchmal starke Abweichungen. So findet man heute Herkünfte mit flachrunden Früchten oder Herkünfte, die in großer Zahl (besonders in den unteren Partien) Klumpentrauben mit sehr schlecht zu sortierenden Früchten besitzen. Alle derartigen Herkünfte müssen daher in Zukunft ausscheiden. Umtaufungen sind dagegen bei „Lukullus" ver hältnismäßig wenig vorhanden. Ich erkläre dies daraus, daß die Sorte derart bekannt und ver breitet war, daß Umbenennungen mit unbekann ten Namen eher Nachteile als Vorteile für den Absatz des, Samens brachten. Als weitere stark verbreitete, mittelfrühe Sorte ist „Condine Red" zu nennen, eine Sorte für den Massenanbau mit ziemlich hohen und sicheren Erträgen. „Condine Red" ähnelt in ihrer Wuchs form der Sorte ..Lukullus". Als Fruchtstand herrscht hier jedoch eine große Klumpentraube mit zahlreichen Früchten vor. In den oberen Partien Ler Pflanzen finden sich auch immer einzelne ein fache Trauben und Doppeltrauben. Die Frucht der „Condine Red" ist rund bis flachrund und in der Hauptsache mittelgroß, jedoch nicht ganz so einheit lich wie bei „Lukullus". Ein Nachteil der Sorte Auslese", „Marktkönig" usw., eine größere Anzahl von Züchtungen im Handel, die alle den gleichen Typ darstcllten. Diese Gruppe, zu der übrigens auch die „Augusta" gehört, hat man daher unter dein Namen „Sieger" zu einer einheitlichen Sorte zusammengefaßt. „Sieger" besitzt einen sehr gesunden, fast robusten Wuchs, bleibt jedoch als Pflanze etwas niedriger als „Lukullus". Der Stengel der Sorte ist kräftig, die einzelnen Jnternodien sind kurz bis mittellang. Die Belaubung ist sehr kräftig und dunkelgrün; die einzelnen, ziemlich großen Blatt fieder sind langgestreckt und stark blasig. Die Fruchtstände bestehen aus ziemlich dichten Trauben und Doppeltrauben, die sehr gleichmäßig und sicher ansetzen. Die Frucht selbst ist rund bis hochrund, gut mittelgroß und sortiert sehr einheitlich. Sie ist meist zweikämmerig, sehr fest und unempfindlich. Die Flammung der Frucht tritt stärker ausgeprägt auf als bei „Lukullus", verschwindet aber später. Die reife Frucht zeigt eine tiefrote, leicht glänzende, sehr ansprechend leuchtende Farbe. Bei den Prüfungen durch das Sortenregistcr hat sich gezeigt, daß neben der Sorte „Rheinlands Ruhm" noch eine Reihe von Herkünften (nicht alle!) der Sorte „Geisenheimer Auslese" bestan den, die von der erstgenannten Züchtung nicht zu unterscheiden waren. Diese Herkünfte wurden daher mit „Rheinlands Ruhm" unter der Bezeich nung „Rheinland" zusammengefaßt. Diese Sorte, die in den letzten Jahren besonders im Rheinland größere Verbreitung erfahren hat, zeigt einen gesunden, kräftigen Wuchs. Da die unteren Jnternodien der Pflanzen gewöhnlich ist die Neigung der reifenden Früchte zur Bildung gelber, harter Stellen in der Nähe des Kelches; auch treten, besonders in den unteren Trauben, immer noch einzelne größere, gerippte Früchte auf. Hier muß die künftige Züchtung noch verbessernd eingreifen. „Condine Red" stammt aus der Sorte „Tucks- wood", die m ihrem ganzen Aufbau etwas gröber ist und auch gering größere und stärker gerippte Früchte besitzt. Beide Sorten wurden bisher viel fach miteinander verwechselt. „Condine Red" wird in Zukunft die letztgenannte Sorte ersetzen, da eine Beibehaltung beider Typen im Interesse der Sortenverringcrung nicht erwünscht ist. „Ueb erreich", als „Bountiful" von Holland aus bei uns cingeführt, ist die dritte der mittel frühen Sorten. Die Züchtung zeichnet sich durch guten Ansatz und einen straffen, kräftigen Wuchs aus. „Ucberrcich" soll eine große, schwere, leicht locker gebaute Doppeltraube besitzen, an der die Früchte durch den lockeren Stand gut reifen kön nen. Die zur Prüfung ins Sortenrcgister ein- gcsandten Herkünfte zeigten jedoch durchweg mehr Neigung zur Klumpentraubenbildnng; die Doppel traube wird daher als Zuchtziel wieder angestrebt. Die Frucht ist rund bis leicht hochrund, kaum gerieft, im Durchschnitt nur wenig größer als „Lukullus" und sortiert außerordentlich gleich mäßig. Geschmack und Transportfähigkeit sind gut. Aus der Gruppe der später reifenden Tomaten wurden zwei Sorten heransgcstellt, „Sieger" und „Rheinland". Und zwar hatte dies folgende Gründe: Bisher waren in Deutschland unter den ver schiedensten Namen, wie „Erfurter Markt", „Sie ger", „Eislebener Markt", „Ideal", „Bechtels L ziemlich kurz bleiben, zeigen die älteren Pflanzen über dem Erdboden meist eine besonders starke, dichte Belaubung. Als Fruchtstand trägt die Pflanze eine große und schwere Klumpentraube, aber auch einfache und Doppeltrauben kommen vor. Der Ansatz ist sehr gut; in der Leistungs- Prüfung steht die Sorte mengenmäßig mit an erster Stelle. Die Frucht selbst ist leuchtendrot, von vunder Form und gleichmäßig mittelgroß. An der unreifen Frucht fällt eine feine, schwarz grüne Sprenkelung im helleren Grün auf; dieses Merkmal ist übrigens auch bei vielen Herkünften der Sorte „Sieger" zu finden. Von den frühen Sorten wurde als wichtigste Züchtung die „Bonner Beste" herausgestellt. Sie ist trotz mancher Nachteile auch heute noch unsere früheste rnnde Tomatensorte fürs Frciland; aus ihre Beibehaltung konnte daher nicht ver zichtet werden. Es dürfte aber eine dankbare Auf gabe der Züchtung sein, für diese Sorte bald einen besseren Ersatz zu finden. „Bonner Beste" hat einen schwächeren Wuchs als „Lukullus" und besitzt ein Heller gesärbtes, etwas empfindliches Laub, das ziemlich leicht rollt. Der kurze, dichte Fruchtbestand besteht aus einer einfachen Traube, die jedoch starke Neigung zur Klumpentraubenbildung zeigt. Die Frucht selbst ist leicht flachrund; sowohl die ersten als auch die letzten Früchte bei dieser Sorte sind leicht gerippt, auch ist die Sortierung hier weniger gut. Beson ders bringt die Sorte viel kleinere Früchte. „Bon ner Belle" eignet sich nur zur tzeranzucht einer beschränkten Zahl von frühen Freilandfrüchten. Zur Massenanzucht für den Erwerbsanban ist sie dagegen nicht zu empfehlen. Als zweite Frühsorte wurde die „Erste Ernte" herausgestellt. Es handelt sich hier jedoch nicht mehr um die alte, ziemlich großfrüch tige, erst später reifende Sorte, die bisher unter diesem Nanien lief. Es wurde vielmehr ein neuer Typ, wie ihn die Züchtungen „Pabsts Allerfrüheste", „Haubners Vollendung", „Zeppelin" usw. darstel- lcn, beibehalten. „Erste Ernte" hat einen mittelhohen Wuchs, er scheint fast etwas geil und besitzt ein ziemlich hell grünes, zart wirkendes Laub. Der Fruchtstand ivird von einer kurzen Einzeltraube, mitunter auch von einzelnen Doppeltraubcn gebildet. Die Frucht ist leicht slachrund bis rund, gewöhnlich etwas unter mittelgroß und zwei- bis dreikämmerig. Die leuchtendrote Farbe spricht sehr an. Den Behang kann man als gut bezeichnen, wenn auch der Gesamtertrag naturgemäß hinter den späteren Sorten zurückbleibt. Weiter wurden noch einige Sondersorten in die Reichssortenliste ausgenommen. Hier ist als wich tigste die „Hellfrucht" zu nennen. Sie stellt den Typ der unreif hellgeblich gefärbten, im Reife zustand leuchtendroten Tomaten dar. Eine Flam- mung fehlt dieser Sorte vollkommen. Die Frucht ist, von der Seite gesehen, rund. Vom Fruchtstiel aus betrachtet, wirkt sie leicht kantig; sie ist mit telgroß und sortiert verhältnismäßig einheitlich. „Hellfrucht" wird etwas später als „Sieger" reif. Sie besitzt aber eine äußerst feste, niemals platzende Schale und ist widerstandsfähig und sehr gut transportfähig. Ter sehr angenehme Geschmack verdient hervorgchoben zu werden. Die Pflanzen selbst wachsen ziemlich robust iMd zeichnen sich durch ein ziemlich kräftiges, breit gebautes Blatt aus. Der Fruchtstand stellt eine etwas lockere, einfache Traube und Doppeltraube dar. Der Ansatz der Sorte ist gut. Unter die Sorte „Hellfrucht" fallen in Zukunft alle Sorten, wie „Stonors M- P.", „Limburger Hof", „Millcfrukt" usw. Als weitere Sondersorte wurde „Immun" beibehalten. Sie wird in Zukunft auch die Züch tung „Refista" ersetzen. „Immun" ist leicht an der niedrigeren, gedrungeneren Wuchsform und an Lem dunkelgrünen, dicht gebauten, etwas an Kar- toffekbiatter erinnerndem Laub zu erkennen. Ihre Frucht ist rund, mittelgroß und ganz schwach geriest. Dreikämmerigkeit herrscht vor. Es treten aber auch zweikämmerige und vieUämmerige Früchte aus. „Immun" soll sich, besonders aus leichteren Böden, sür den Massenanbau, ohne zu schneiden und auszubinden, eignen. Aus der Gruppe der großfrüchtigen, vielkämme- rigen Sorten wurde für Füllzwecke in der Küche der Typ „Marglobe" unter dem neuen Namen „Große F l e i s ch t o m a t e" ausgewählt. Sie soll in Zukunft die übrigen Sorten dieser Gruppe, wie „Pabsts Riesenapfel", „Heinemanns Frucht tomate" „Geheimrat von Noorden" und ähnliche, ersetzen. Die „Große Fleischtomate" besitzt eine sehr große, rund bis leicht hochrund gebaute, tiefleuch tendrote Frucht, die zahlreiche Kammern auf- weisen. Die Einzelkammern sind jedoch nur klein und ganz unregelmäßig gebaut. Tie Frucht ist daher größtenteils mit Mark ausgefüllt. Der Ge schmack des Fruchtfleisches muß als sehr gut be zeichnet werden. Die Sorte ist ziemlich kräftig im Wuchs, verhält nismäßig unempfindlich und ziemlich dunkelgrün. Als ein Nachteil der Sorte, wie überhaupt aller Züchtungen dieser Gruppe muß herausgestellt wer den, daß die Früchte verhältnismäßig leicht Platzen. Für den Erwerbsanbau ist die Sorte daher weni ger geeignet. Um auch einen Vertreter der gelben Sorte in die Reichssortenliste aufzunehmen, wurde schließlich noch die „Goldene Königin" herausgestellt. Diese Sorte muß in Zukunft sämtliche übrigen gelben Züchtungen ersetzen. „Goldene Königin" ist hochwüchsig, kräftig und fällt durch das ziemlich kräftige, feste Laub mit den großen, etwas zngespitzten Fiederblättern auf. Die Frucht dieser Sorte ist mittelgroß, vollkommen rund und in der Reife sehr gleichmäßig goldgelb gefärbt. Der Fruchtstand besteht meist aus einer ziemlich lockeren, einfachen Traube. Die Sorte „Goldene Königin" ist in erster Linie für den Liebhaberanbau bestimmt. Die vorstehenden Zeilen sollen einen ersten Ueberblick über das neu herausgestellte Freiland tomatensortiment geben. In Kürze wird eine aus führlichere Sortenbeschreibung, wie sie ja für viele andere Gemüscarten schon vorliegt, vom Sorten register des Reichsnährstandes herausgegeben '°°rdcn. Krause, Sachbearbeiter der Sortenregisterstelle Calbe. dao wollen unsere l.eser wissen Die LandcSbancrnschast Siidmark unterhält in Silber- bcrg bei Leibnitz eine Fachschule für Obstbau, Weinbau und Kcllerwirtschaft. Der nächste Kursus beginnt am 15. Januar 1939 und dauert 11 Monate. DaS Mindest- alter für die Teilnahme ist aus 16 Jahre festgesetzt. Nach der letzten Obstbaumzählung besitzt Thüringen 7 Millionen Obstbäumc, wovon 45«!« auf Äcpfcl, 35"/» auf Pflaumen und 20°/» auf Birnen und Kirschen entfallen. In Frankfurt sMains wurde ein Kleingärtner vom Einzclrichtcr zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er durch böswilliges Ausstrcucn eines Natriumpräparatcs seinem Nachbar eine Brombccrhccke zum Teil vernichtet hallt»
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