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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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(ZartenbauwirttchaK vereinigt mit ^euttcher krwerbogartenbav Llummee 47. rr. k4ovsmdss I?r>. 3 k>olitilche Streiflichter Der Krieg des Bölkes Der Krieg des deutschen Volkes, der Krieg des deutschen Sozialismus gegen die jüdisch-englische Geldherrschaft hat in seinen ersten Wochen die Starke Deutschlands nachdrücklich bewiesen. In Deutschland steht die innere Front fest und uner schütterlich, entschlossen und bereit zu jedem Opfer. Die militärischen Erfolge sind nach Lage der Dinge außerordentlich, zumal der Gegner überhaupt keine Erfolge aufzuweisen hat. Dank den umfassenden Borbereitungsmahnahmen konnte Deutschlands Er nährung sichergestellt werden.' Der Dank des Füh rers an das deutsche Landvolk beweist, daß auf die sem Frontabschnitt jeder seine Pflicht getan hat. Die Umstellung des Wirtschaftslebens aus die Er fordernisse des Krieges ist gelungen, und die für einen Kriegsfall vorgesehenen Vollmachten brauch ten nicht bis zum letzten ausgeschöpft zu werden. Wie Dr. Ley vor einiger Zeit betonte, brauchten auch in der Sozialpolitik nicht allzu scharfe Maß nahmen durchgeführt zu werden. Im Gegenteil, es waren sogar gewisse Verbesserungen gegenüber der > Zeit des Kriegsausbruches möglich. Während bas Wirtschaftsleben unserer Gegner sich in einem tol- i len Wirrwarr befindet, läuft Deutschlands Wirt- : schäft heute vollkommen normal ab, trotz der not- ' wendigen Umstellung auf den Kriegsbedarf. Da- i neben hat Deutschland durch seine Bestimmungen : über den Unterhalt der Angehörigen von Soldaten das sozialste Werk geschaffen, das in dieser Hinsicht jemals in Ler Welt bestanden hat. Gewiß, jeder : von uns muß Opser tragen, weil Deutschland in einem schweren Entscheidnngskampf steht. Aber seien wir doch ehrlich, bisher sind doch die Opser ! lächerlich gering im Vergleich zu dem, was unsere i Soldaten für Volk und Reich geben. Deutschlands Staatsführung hat aus dem Geschehen der letzten Jahrzehnte gelernt. Unsere Gegner sind damals stehen geblieben. So konnte die nationalsozialistische : Wirtschaftsorganisation schwerste Opser vom Volk abwenden durch eine gelenkte Erzeugung, durch eine gerechte und geregelte Verteilung, durch eine Sta- > bilisierung der Preise usw. Daneben steht die see- ! lische und geistige Bereitschaft der deutschen Men schen, die niemals härter, zuversichtlicher und der Notwendigkeit des Steges bewußter waren. Wenn wir eine Bilanz der ersten 10 Wochen des Krieges ziehen, so läßt sich eines unzweifelhaft erkennen: Das deutsche Volk will siegen, und es wi^d siegen, und England und seine Trabanten werden diese Zeche bezahlen müssen! Volksabstimmung Die bevölkerungspolitische Lage eines Volkes ist -er beste Gradmesser seiner Lebensfähigkeit und seines Leistungswillens. England und Frankreich gehören heute zu den Völkern, die ihren Bevölke rungsstand nicht mehr halten können, weil mehr Menschen sterben als Kinder geboren werden. Ins besondere ist die Lage Frankreichs geradezu kata strophal. Wenn der Führer feststellen konnte, daß ein Rekrutenjahrgang in Frankreich nur noch 120 000 Mann umfaßt, dann ist diese Zahl ein er schütternder Beweis des französischen Volkstodcs. Leere, verlassene Dörfer kennzeichnen diese Kata strophe Frankreichs. Wie lebensstark und lebens willig steht diesen sterbenden westlichen Demokra tien das deutsche Volk gegenüber! Im zweiten Vierteljahr 1930 wurden je 1000 Einwohner 21 Ge burten festgestellt gegenüber nur 11,7 Lebenögebore- nen im Jahre 1983. Wenn die bcvölkerung politi schen Gefahren auch für Deutschland noch nicht end gültig gebannt sind, so steht doch fest, baß im zwei ten Vierteljahr 1939 zum ersten Male eine Ge burtenziffer erreicht wurde, die den heutigen deut- fchen Bolksstanb — umgerechnet — erhalten kann. Besonders erfreulich ist es, daß die Ostmark bei spielhaft vorangeht. Hier ist seit der Schuschnigg- Zeit die Geburtenziffer um nicht weniger als 02 v. H. gestiegen. Fürwahr, das ist eine Volks abstimmung, wie sie bester nicht gedacht werben kann. Deutschland lebt! Möge es unseren Gegnern in die Ohren gellen, jenen, die unwiderruflich im Absterben sind und zum Schluß in ihre Katastrophe auch die jungen Völker Europas hineinziehen möch ten. Es wird ihnen jedoch nicht gelingen,' denn Deutschland steht aus der Wacht! Judien sagt Nein! Die Politik der englischen Kriegstreiber mutz einen Niederschlag nach dem anderen hinnehmen. So lasten die letzten Meldungen aus Indien er kennen, baß Surch Englands starrköpfige Politik Indien sich vor schweren Kämpfen, wenn nicht vor einem Aufstand befindet. Die letzten indischen Pro vinzregierungen sind zurückgetreten, und die Füh rer Indiens, Gandhi und Nehru, haben erklärt, Satz sich nunmehr das Schicksal Indiens entscheiden müsse. Im Auftrag der indischen Kongreßpartei wurde in einem Telegramm an die englische Regie rung die Selbständigkeit Indiens gefordert, die Uebergabe der Macht an bas indische Volk und die Einberufung eines indischen Parlaments. Nachdem England seit Jahren schon Indien bie Freiheit geben wollte, sind diese Forderungen der indischen Führer schließlich nicht allzu verwunderlich. Aber England will Indien keine Freiheit geben, weil es, wie bisher, aus diesem Land Millionen erpressen möchte, Millionen, die seine Weltherrschaft stützen sollen. Für uns jedoch beweisen die Vorgänge in Indien, daß das britische Weltreich in allen Fugen kracht, und daß es mit der Weltherrschaft der bri tisch-jüdischen Plutokraten über kurz ober lang vor bei sein wirb. 7S0Ü brachen durch Als England dem Deutschen Reich den Krieg er klärte, war es klar, daß es die auf englischem Ge biet lebenden Deutschen Hetzen und jagen würde, wie es eben der zynischen englischen Brutalität entspricht. 1914 sind Tausende von Deutschen von den englischen Häschern geschnappt worden, obgleich wir damals Kolonien besaßen und trotz unserer im Verhältnis zu heute stärkeren Flotte. Im Interesse einer Leutsch-englischen Verständigung hatte ber Führer auf ein 3S-V.-H.-Verhältnis der deutschen zur englischen Flotte eingewilligt. Außerdem läßt sich eine Kriegsflotte infolge der langen Bauzeiten der Schiffe nicht innerhalb weniger Jahre aus dem Boden stampfen Szw. hier müßte man sagen: aus dem Wasser ziehen. Aus diesen natürlichen Grün den waren bie Deutschen innerhalb ber englischen Gebiete schutzlos dem englischen Zugriff ausgesetzt. Aber die Deutschen waren diesmal ans der Hut. Die Auslandsorganisation der NSDAP, hatte vorge sorgt, daß auch in fernsten Ländern Lie Deutschen mit der Heimat in Verbindung blieben. So gelang es nicht weniger als 7800 Deutschen, bie englischen Fangknechte zu täuschen und in die Heimat zurück- zukehren.' Den Engländern ist bas eine sehr bittere Pille, denn sie waren erpicht darauf, deutsche Frauen und Kinder hinter Stacheldraht zu setzen, um auf diese Weife Geiseln in ihre Hände zu bekommen. Mag ihnen an einigen Stellen ihr Wunsch in Er füllung gegangen sein, ein großer Teil der aus bri tischem Boden lebenden Deutschen hat Herrn Win ston Churchill ein Schnippchen geschlagen. Nicht wenige davon stehen heute in der Front der Wehr macht und werden von dieser Stelle ans an die englische Hetzerklique eine entsprechende Antwort erteilen. VoraussstLuussn cisr NsuorckniuiA Warum Polens Landwirtschaft versagte Die Polen hatten es seither verstanden, in der Welt viü Lärm zu machen. Das glaubten sie ihrer „Großmachtstellung" schuldig zu sein. Freilich stan den die tatsächlichen Leistungen meist im umge kehrten Verhältnis zu dem, was sie in ihren Pro grammen, Plänen und Fachschriften publizierten. Das trifft mehr als auf allen anderen Gebieten auch auf ihre Landwirtschaft zu. Es ist nicht allge mein bekannt, daß das frühere Polen mit 25,6 Will, im nahezu über die gleiche landwirtschaftlich genutzte Fläche wie Deutschland (28,7 Mill, im) verfügte. Aber wenn man die Hektarerträge be trachtet, wird mehr als deutlich, wie unfähig sich auch auf dem Gebiet der Agrarpolitik und Agrar wirtschaft Polens dünne Führungsschicht erwies. Während z. B. die Hektarerträge in Deutschland beim Roggen durchschnittlich 16,6 är betrugen, erntete man in Polen, dem „klassischen Lande des Roggenbaues", 10,9 är. Deutschland produzierte je !m 22,6 cir Weizen, Polen erntete 11,8 är. Bei der Gerste beträgt das Verhältnis 21,2 är zu 12,1, beim Hafer 20,8 ckr zu 11,5. Schon.diese wenigen Zahlen geben ein eindrucksvolles Bild von der Nutzung eines Bodens, aus dem die Volksdeut schen Landwirte auf intensivsten Bauern- und Gutsbetrieben trotz aller wirtschaftlichen Unter drückungen doch noch sehr beachtliche Erträge her- auswirtschafteteN. So haben die Provinzen Posen und Westpreußen auch unter polnischer Herrschaft stets die höchsten Hektarerträge gebracht. Die polnische Landwirtschaft, ihre geringen Lei stungen also, sind nicht ohne weiteres verständlich, wenn man sich nicht im Lande selbst, auf typisch polnischen Wirtschaften und im polnischen Dors von der Wirtschaftsweise, dem Charakter der Betriebe, den Arbeitsmethoden und Menschen, ihrer fach lichen Bildung und Lebensart überzeugt. Herbst bestellung und Hackfruchternte, die nach den Kriegs. Handlungen überall unter deutscher Führung wie der einsetzten, boten dazu eine gute Gelegenheit. Wan mutz zunächst wissen, Laß 75 v. H. der Be völkerung in der Landwirtschaft tätig sind. Wenn auch in zahlreichen Gebieten der Großgrundbesitz vor allem politisch eine bedeutsame Nolle spielte, so ist doch der Klein- und Kleinstbesitz allgemein das Ausschlaggebende. 84 v. H. sind „Betriebe" bis zu einer Größe von 2 ka, 30,7 v. H. der Betriebe haben nur 2—5 da , 32 v. H. 5—20 da. Ange sichts der sehr kinderreichen polnischen Familie wären damit alle Voraussetzungen zu höchster Intensität gegeben. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es mag nur wenige europäische Länder geben, in denen Menschen auf dem Lande so primi tiv, kulturlos, anspruchslos und fast rückschrittlich leben wie im typischen Polen. Die Dörfer, die sich dem Beschauer bieten, machen durchweg einen ver fallenen und verwahrlosten Eindruck. Bauernhöfe und Bauerndörfer gibt es in unserem Sinne über haupt nicht. Wohnhütte, Stall und Scheune sind — von dem Kapitel Ordnung und Schmutz ganz abgesehen — so primitiv; als sei die Zeit seit Jahr hunderten stehen geblieben. Richtige Dorfstraßen sind in 'den von den Hauptverkehrsadern abliegen den Dörfern in der Grundlosigkeit nicht zu fin den. Der Acker, Wiesen und Weiden zeigen ein Bild vollkommener Extensivität. Der polnische Bauer baut eben nur das, was gerade noch zum Leben notwendig und zur Begleichung der öffent lichen Lasten unerläßlich ist. Hier ist in weiten Bezirken die Brache noch „Wirtschaftsmethode", und der Saatgutwechsel, Handelsdünger, geordneter Fruchtwechsel zwischen Hack- und Halmfrucht sind ebenso unbekannt wie neuzeitliche Maschinen und Geräte. Die Entwicklung ist vielerorts praktisch bei Pflug und Egge stchengeblieben. Das ist der Eindruck, der sich dem Landwirt in Kongretzpolen bietet. Auch der größte Teil polnischer Gutsbetriebe unterscheidet sich unwesentlich von diesem Zustand, wenn auch die Mittel und Anlagen äußerlich besser sind. Freilich gibt es auch gelegentlich Muster gutsbetriebe, die jeden Vergleich aushalten und durchaus vorbildlich sind. Aber das sind eben nur wenige Spitzenwirtschaften, deren Betriebsleiter, wie man erfährt, in Deutschland studiert haben- und vielfach regelmäßig die Reichsnährstands. Ausstellungen besuchten. Dazu . erhielten sie oft hohe.Staatszuschüsse. Es wäre verfehlt, für diesen Zustand den polni schen Bauer oder Landarbeiter allein verantwort- lich zu machen. Dieses Volk besitzt eine sehr starke Vitalität und sein Element ist der Böden. Men schen und Boden erbringen große Leistungen, wenn sie richtig angesetzt werden, wenn eine gute un- straffe Führung da ist. Das zeigten schon Herbst bestellung und Hackfruchternte, die trotz des Feld zuges nahezu überall rechtzeitig durchgeführt wer- den konnten. Die Kreislandwirte, die überall dem Landrat zugeteilt wurden, fanden gewiß keine leichte Aufgabe vor. Sie mußten sich in kürzester Zeit einen Ueberblick über Menschen, Dörfer, Vieh, Anbauflächen, Fruchtarten, Bedarfs- und Ueber- schußmengen, Maschinen, Geräte, Verkehrswege verschaffen, ohne daß ihnen an Ort und, Stelle : irgendwelche Hilfsmittel, nicht einmal Telephon, Büro und ähnliche Dinge zur Verfügung standen. Trotzdem gelang die Wiederingangsetzung der Be- : triebe; wo notwendig, unter Einsatz der Wehr- macht bei den Feldarbeiten. Wo wenige Wochen vorher noch die Armeen operierten, da herrschte reges Leben auf dem Acker beim Rübenroden und -abfahren, bei der Kartoffelernte, beim Pflügen und Eggen, bei der Saat. Im Gespräch stellte man schnell fest, daß ein neuer Zug weht, daß eine erfahrene Führung vorhanden war. Ünge- : heures ist schon dadurch erreicht, daß in der land- - wirtschaftlichen Erzeugung kein Stillstand eintrat, < so daß Lie Ernte 1940 entsprechend vorbereitet ist. In Ler nächsten Kampagne wollen die Kreisland- - Wirte, Lie vom Reichsernährungsminister auf die- sem vorgeschobenen Posten eingesetzt wurden, dann - an Lie Ertragssteigerung Herangehen. ; Und es ist kein Zweifel, daß das landwirtschaft- ! siche Potential dieses Landes große Möglichkeiten : bietet, zumal neben der deutschen Führung, neben ; Wissen und Können auch materiell Maschinen, Kunstdünger, Saatgut, mehrere hunderttausend Läufer zur Schweinemast usw. eingesetzt werden. - Liermann Hemrick kreuäenberLer. i Dsi üoicks/ackwcrrt cisr cisi cksutseksu (-cntsnkauivirtsÄra/t Johannes Boettner so Jahre ten ihm im damaligen Präsidium des deutschen Gartenbaues Und anderen Spitzenorganisationen Ler Landwirtschaft ausgiebige Betätigungsmög lichkeit. Als er dann bereits im Jahre 1981 mit Lem Agrarpolitischen Apparat der NSDAP, und ihrem Leiter R. Walther Darre Fühlung genommen hatte, trug seine Arbeit auf wirtschaft lichem Gebiet nationalsozialistische Züge. Hamit war es auch selbstverständlich geworden, daß ihm nach der Machtübernahme die Führung des Be- rufsverbandes und später dessen Ueberleitung in den Reichsnährstand übertragen wurde. Von nun an tritt Boettner immer stärker als der ehrenamt liche Führer des deutschen Gartenbaues hervor. Die Berufung zum Mitglied des deutschen Reichs- baUernrates 1934, zum Reichsfachwart Gartenbau und der Auftrag, den Frühkartoffelabsatz und später den Absatz der Gartenbauerzeugnisse zu organisieren, sichern ihm entscheidenden Einfluß und Führungsmöglichkeit auf die Entwicklung des Berufsstandes im nationalsozialistischen Deutsch land. Nach der endgültigen Herstellung des organi satorischen Einsatzes der Gartenbauwirtschaft wird er Vorsitzender der HauptvereinigUng der deutschen Gartenbäuwirtschaft, betreut vorübergehend auch Lie Weinbauwirtschaft mit, und sichert von hier aus energische Arbeiten und entschlossenen Einsatz des Berufes im großen Wiederaufbauprogramm der deutschen Agrarpolitik. Mit der Uebernahme der Führung der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft wurde sein AUfgabenkreis über den des eigentlichen Berufes hinaus wesent lich erweitert. Die Eingliederung der Obst- und Gemüseverwertungsindustrie in ihrer großen Viel gestaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Aufgaben bedeutete Lie Notwendigkeit, aber auch zugleich die Möglichkeit, die Gartenbauwirtschaft unter größeren Gesichtspunkten zu sehen. Die Obst- und GemüseveMertungs-Jndustrie hat dabei die gleiche Förderung und den gleichen Einsatz er fahren wie die Erzeugerbetriebe selbst. Immer ist Boettner bemüht gewesen, die Gartenbauwirt schaft als eine große geschlossene Wirtschafts- tzruppe zu sehen, deren Einsatz nur dann erfolg reich sein kann, wenn keine Glieder dieser Gruppe zum Schaden des anderen bevorzugt werden. Wir sehen Boettner an der Spitze aller für den Beruf bedeutungsvollen Einrichtungen und Organi sationen arbeiten, die ihm Gelegenheit geben, seine Erfahrungen und Arbeitskraft wirkungsvoll für den Beruf einzusetzen. Boettner hat dabei immer Wert darauf gelegt, den Einsatz des Be rufes vom Standpunkt der Gesamtinteressen des Volkes aus zu sehen, und in unzähligen Vorträgen hat er das Führerkorps des Berufes nach dieser Geisteshaltung ausgerichtet. In besonderem'Maß, sowohl für den Beruf wie auch darüber hinaus für die deutsche Wirtschaft, hat Boettner wirken können in den von ihm als deutscher Vorsitzender - geführten wirtschaftlichen Verhandlungen mit den Ländern, deren Lieferung von GartenbauerzeUg- nissen nach Deutschland von besonderer Bedeutung ist. Dabei kommen ihm nicht nur seine Sprach kenntnisse zugute, sondern auch Lie persönliche Kenntnis des Auslandes und alle sonst durch den Verkehr im Ausland gemachten Erfahrungen. Wenn die internationalen Kongresse, die der Beruf in den letzten Jahren in Deutschland er lebte, einen zweifelsfreien Erfolg für den Beruf und für Deutschland bedeuten, so ist dabei Boett- ners Mitwirkung besonders zu betonen. Das Vertrauen des Reichsbauernführers hat ihn auch im Krieg an eine große Aufgabe gestellt, die erfolgreich zu Ende führen zu können, sicher lich zu seinem größten Wunsch an dieser ent scheidenden Wende seines Lebens gehört. Möge die Erfüllung dieser Aufgabe Boettner gelingen, wie die vielen vorher, und ihm Arbeitslust und Arbeitskraft, wie auch eine treue Gefolgschaft des Berufes erhalten bleiben. 4 Es mutz ein beglückendes- Gefühl für den Siebzehnjährigen gewesen sein, als er — nach der üblichen Schul- Und Lehrzeit — mit seinem Vater das Thüringer Land durchwandern durfte. Es war der erste größere Anschauungsunterricht, den ihm sein überall im Beruf bekannter Vater draußen in Thüringen erteilte. Erfüllung einer starken Wanderlust und Sehnsucht nach dem Erleben land schaftlicher Schönheiten seines Vaterlandes zu gleich! Damit haben wir uns nun mitten hinein in die Ausbildungsjahre des jungen Boettner begeben, der am 29. November d. I. seinen 60. Geburtstag feiert, dem ein verständnisvoller Vater — selbst von hingebender Begeisterung an den Beruf erfüllt — Lehr- und Wanderjahre zur weiteren Fortbildung und zu beruflichem Schaf fen in einem Ausmaße und einer Großzügigkeit ermöglichte, wie sie nur wenigen Berufskameraden zuteil werden können. Wer Boettner nur aus den letzten zwanzig Jahren kennt, wird überrascht sein, zu hören, daß seine berufliche Tätigkeit vor dem Weltkrieg vor nehmlich künstlerischem Schaffen als Garten, gestalter galt. Fast die ganze Welt bereiste er, nachdem er bei dem französischen Gartengestalter und Gartenarchitekten Vacherot in Paris die ersten praktischen Arbeiten geleistet hatte. Bei Vacherot wird er in seinem künstlerischen Schaffen besonders großzügig gefördert. Er kann Lie Akademie der schönen Künste- in Paris besuchen und bekommt dort im Umgang mit jungen Künst lern aus der Welt für seine Arbeiten Anregungen und entscheidenden Puls. Die Auszeichnung mit einer „Silbernen Medaille", die Boettner als einziger Ausländer auf einer größeren Pariser Ausstellung erhielt, war Beweis für seine erfolg, reiche Arbeit, die von seinem Lehrmeister immer mehr gefördert wurde. Ms dann der Neunzehn jährige zusammen mit Vacherot nach Brüssel kam, dort die Umgestaltung der Parks in ver schiedenen Besitzungen des belgischen Königs über nahm, würde damit gleichzeitig die Grundlage für Lie spätere größere Aufgabe, die Schaffung der Gartenanlagen für den Pavillon der Stadt Paris auf der Brüsseler Weltausstellung, gelegt. Diese Jahre sind für den Menschen Boettner und seine späteren Aufgaben von entscheidender Bedeutung gewesen. In einer Zeit bester Aufnahmefähigkeit und Schaffenskraft unter Führung eines verstand- nisvollen und wohlwollenden Lehrmeisters Herz und Geist weiten und mit dem pulsierenden Leben der Weltstadt Und ihren kulturellen Leistungen füllen können, ist Geschenk eines gütigen Geschicks, dem alle aufgeschloffenen Menschen aufnahmebereit sich hingeben! Als Boettner dann 1910 seiner militärischen Dienstpflicht genügen wollte, wählte er als Garnisonstadt die Stadt der deutschen Kunst, München. Soldat war er bei einem Eisen- bahnevbataillon, das er nach einem Dienstjahr verließ, um dann von Frankfurt (Oder) aus Gartenanlagen auf großen Gütern des Ostens zu gestalten. Ein Jähr später, nach einer kurzen militärischen Uebung, ist München Ausgangspunkt für eine Reise nach Italien, von wo aus er nach Amerika weiterreifte, nm dort seine berufliche Tätigkeit fortzusetzen. Wir treffen ihn im College Point in Neuyork und Chikago, wo er auch seine Weggenossin findet, mit der er vor Jahresfrist das Fest der silbernen Hochzeit feiern konnte, und die Lurch vollen Einsatz im Betrieb Boettner seine um fassende Tätigkeit ermöglicht. Eine große Arbeit, Lie er in Chikago begonnen hatte, übergab er bekannten amerikanischen Gattenarchitekten zur Vollendung und reiste in die Heimat, um dort nun sein eigenes Heim und die Bettifsstätte gründen zu können. Bei Ausbruch des Weltkrieges ist Boettner gerade bei einer neuen Arbeit in Livland. Die Heimkehr scheitert, er muß das harte Schicksal russischer Gefangenschaft auf sich nehmen. 1917 nach dem Umsturz in Rußland beginnt Ler Marsch wechselvoll und hart, wie der Hunderter anderer deutscher Kriegs- und Zivilgefangener. Am 22. März 1918 erreichte er glücklich die deutsche Heimat, die gerade vor dem Beginn der letzten großen Schlacht im Westen stand. Körper und Seele werden in einem kurzen Urlaub von den Strapazen der Flucht und der Gefangenschaft erholt. Dann geht er als Offizier an die Front. Der Krieg bedeutete auch für Boettner eine entscheidende Wendung in seinem beruflichen Schaffen, - das insbesondere auch nach dem Tod seines Vaters mit der Uebernahme des väterlichen Betriebes, den er bald erweiterte, eine neue Rich tung nahm. Deutschlands Gartenbau -begann nach dem Krieg seine neue Aufgabe in der deutschen Wirtschaft zü erkennen. Gleichzeitig mußte er im Ansturm fast aller Produktionsstaaten der Welt den deutschen Markt verteidigen. Nun ver suchten berufliche Zusammenschlüsse verschiedenster Arirüchar/rn-att Httretbaa Lottt/mr Art auf getrennten Wegen an diese Aufgaben her anzutreten. Boettner steht mit in der vordersten Linie der Männer, die dem deutschen Gartenbau eine neue Grundlage geben wollen. Im Vorstand des Reichsverbandes deutscher Gemüsezüchter, in der deutschen Obstbaugesellschaft und später im Reichsbund für Obst- und Gemüsebau nimmt er gemeinsam mit Ebert und anderen Männern an der Schaffung der ersten gattenbaulichen Berufs- Vertretung, dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues, teil. Seine Hauptinteressen und sein besonderer Einsatz hatten sich schon in dieser Zeit so stark vom künstlerischen zum wirtschaftlichen gewandt, daß z. B. eine Veröffentlichung von ihm über die Württembergische Gartenbauausstellung 1924 von den zünftigen Gartenarchitekten als das Urteil eines berufsfremden Gemüsegättners nicht als sachverständig angesehen wurde. So energisch hatte sich Boettner als Inhaber eines Obst- und Gemüsebaubetriebes für die besonderen Aufgaben dieses Berufszweiges schon in der Oeffentlichkeit eingesetzt. Die Wirtschaft, hält von nun an Boettner gefesselt, ohne daß er jemals seine starke Liebe und sein hohes Verständnis für künstlerisches Schaffen vernachlässigt. Wo immer Gelegenheit dazu ist, gibt er sich der Freude hin, Kunst, Landschaft und Natur in vollen Zügen genießen zu können. Die Erkenntnis der wirt schaftlichen Notwendigkeiten für den Beruf schaff-
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