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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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ZI. August 193- Seilage zu „Gartenbauwirtschaft" Nr. 35 Nummer H Mis Lcmn cisr OSirlÜLsiicrusrsick uncissiusnöstriSir cru/ cli's Li/oicisrnissS ciss ^IcriLtss sinstsllsa Betriebsplanung im Treibgemüscbau Preisgestaltung ebenso ma^ eine die Hcmddrillmaschine angeschafft. Für den arbeitsparenden Einsatz besitzen all unseren Meiß einsetzsn, um unser deutsches Volk dann mit Gemüse zu versorgen, wenn es kein anderer tun kann. In Strank. Sparsam wirtschaften! Insbesondere aber gilt es, an unseren Treib häusern selbst zu sparen. Wir können nicht damit rechnen, daß sich teure Neubauten so verzinsen und amortisieren lassen wie bisher. Wir tun gut daran, uns auch beim Gewächshausbau Beschrän kungen aufzuerlegen. Wenn ich in den Vorjahren davor gewarnt habe, zum Treibhausbau Kredite aufzunehmen, so halte ich diese Warnung voll aufrecht und füge noch hinzu, daß wir auch dann, wenn wir eigenes Kapital verbauen, sehr sparsam sein müssen. Gerade in Stuttgart, aber auch in anderen Gegenden Deutschlands, wird noch außer ordentlich solide und stabil gebaut. Abgesehen von einer gewissen Materialvergeudung, die nicht mehr am Platze ist, erhöhen sich aber durch eine der artige Bauweise die Unkosten so stark, daß die Rentabilität sehr stark in Frage gestellt wird. Ich fasse das bisher Gesagte noch einmal kurz zusammen. Der Erwerbsgemüsebauer ist nicht mehr der einzige, der zur Deckung des täglichen Bedarfes seines Marktes herangezogen wird. Wir haben einmal mit dem feldmäßigen Anbau mehr als bisher zu rechnen, wobei der Mengenausgleich der Ueberschüsse über die Marktausgleichstelle zu nehmende Bedeutung gewinnt. Während der Be darf unserer Märkte in den Hauptzeite.. schon im wesentlichen aus dem feldmäßigen Anbau gedeckt wird, decken wir als Erwerbsgärtner den Bedarf vor und nach der Freilandernte durch die Aus nutzung unserer Treibeinrichtungen. Dabei müssen wir erkennen, daß mehr als bisher auch die Im portware aus klimagünstigeren Ländern zur Be darfsdeckung herangezogen wird, Infolge der Jahres, in dem die Kastentreiberei sehr viel loh nender war als der Freilandbau, würden sonst dazu führen, daß wir im kommenden Jahre wieder um mit einer Verdoppelung der Fensterzahl rech nen müßten. Kalt- und Warmhäuser sind nur sehr wenig hinzugebaut worden. Ihre Zahl und ihre Fläche stehen in gar keinem Verhältnis zu der vermehrten Fensterzahl. Dagegen sind eine ganze Anzahl von Anzuchthäusevn mit Heizung gebaut worden, die dem Betriebsinhaber ermöglichen, im eigenen Betrieb die notwendige Menge an Jung pflanzen für die vorhandenen Frühbeetfenster heranzuziehen. Der gesicherte Betrieb hat so Viöl Anguchtsläche in Form von Warm- und Kalthäu sern, daß er mit großen Mengen gnt vorkultivier- tsr Jungpflanzen seine Wanderkasten bepflanzen kann, und auch die Wanderkasten dienen bis ans die Sommerausnutzung mit Kastenguvken nicht für die Fertig'kultur von Gemüse. Die Wanderkasten werden vielmehr benutzt, um eine ganze Reihe von Gemüsearten eine oder einige Wochen vor Beginn der Freilanidernte fertig zu haben. Wer im vergan genen Jahr im Anschluß an den Reichsgartenbau lag in Esten dieses Gebiet besichtigt hat, der ist vielleicht der Ansicht, daß ihm diese Art der Treibe rei zu primitiv sei, daß sie einen zu wenig gärt nerischen Eindruck mache. Ich behaupte demgegen über: was nützt ein noch so ordentliches Treib haus, wenn ich unter den heutigen Verhältnissen niemals auf meine Kosten komme. Es ist besser, pri mitiv zu arbeiten, aber dafür rentabel. Dabei ist noch das Wesentliche — und deshalb ist die primi- niedrigen Preise dieser Auslandsware ist es nicht ratsam, gleichzeitig Treibgemüse auf den Markt zu bringen, das durch überhöhte Unkosten zu stark belastet ist. Wir folgern daraus, daß es richtiger ist, mit dem Brennstoff sparsamer umzugehen und unsere Treibhäuser mehr für die Pflanzenanzncht als für die Fertigkultur auszunntzen. Wir füllen damit die Lücke auf unseren Märkten, die dann entsteht, wenn die Auslandsware nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung steht und die Freilandware noch nicht in genügender Menge vorhanden ist. Es ist nicht meine Aufgabe, an dieser Stelle für jedes einzelne Gebiet einen Terminkalender aufzu stellen und nun genaue Rezepte zu geben, wann und wie und welche einzelnen Treibgemüsearten anzubauen sind. Der Wert der Wanderkasten Ich kann mich nur darauf beschränken, ein Bei spiel zu geben, wie sich eines unserer größten Treibgemüsebaugebiete, und zwar das Straelener, auf diese Erfordernisse bereits umgestellt hat. Ich möchte hierbei noch erwähnen, daß die Zahl der Frühbeetfenster im Kreis Geldern, also im Strae lener Anbaugebiet, im letzten Jahr von 132 000 auf 243 000 Stück gestiegen ist. Der noch weiteren Ausdehnung dieser Flächen, die vor sechs Jahren erst 22 000 Stück betrugen, ist durch die Schwierig keit der Materialbeschaffung im kommenden Win ter eine Grenze gesetzt. Die Ersahrungen dieses ^(Fortsetzung von Seite Ist Die Treiberei im Wanderkasten möchte ich an schließend noch eingehender behandeln. Vorher aber muß ich noch darlegen, welche Gründe mich veran laßt haben, dieser Form der Treiberei vor allen anderen Arten den Vorzug zu geben. Diese Aus führungen haben allgemeine Bedeutung und gelten auch überall. Wir deutschen Gemüsegärtner haben lange Jahre hindurch erfolgreich versucht, Treibgemüse zur Un zeit an den Markt zu bringen. Solange die Ver kehrsverhältnisse noch so ungünstig waren, daß wir eine Konkurrenz von günstiger gelegenen Anbau gebieten nicht zu befürchten hatten, war der Erfolg sicher. In der Zeit des Marktausgleichs und in einer Zeit der verstärkten Einfuhr aus klimagünsti geren Ländern müssen wir uns jedoch außerordent lich vorsehen. Wir konnten es nns früher leisten, die Gurken schon im Herbst auszulegen und den ganzen Winter über zu Heizen, um schon zu Weih nachten oder kurz danach mit der Ernte zu be ginnen. Wir konnten die geringe Erntemenge um diese Jahreszeit zu so hohen Preisen verkaufen, weil keinerlei Frischgemüse zur Bedarfsdeckung heran gezogen werden konnte, es sei denn das alltägliche Wintergemüse. Auch die Herbstaussaat von Toma ten, wobei die Tomaten bis zum Ernteschluß mit Heizung getrieben werden mußten, war lohnend. Treiberei nicht zu früh beginnen! War es früher richtig, ohne Rücksicht auf die Heizungskostcn unser Treibgemüse 2—3 Monate vor Beginn der Freilandernte an den Markt zu bringen, so können wir das heute nicht mehr an sehen, ohne davor zu warnen. Die Notwendigkeit der Einfuhr ist unbestritten. Ihre zeitliche Lenkung kann immer nur so erfolgen, daß erst kurz vor Beginn der Freilandernte in unseren Haupt anbaugebieten der Import abgestoppt wird. Die einzelnen Termine müssen noch dazu langfristig vorher festgelegt werden. Wir können auch kein Interesse daran haben — volkswirtschaftlich ge sehen -—, daß wir in jedem Fall die viel billigeren Erzeugnisse des Auslandes an den Preis unserer Spitzenerzeugnisse der Treiberei heranbringen. Wir müssen also nach wie vor damit rechnen, daß billige Aüslandsware vor Beginn unserer Haupt- imte -den deutschen Markt irgendwie beeinträchtigt. Selbst wenn unsere frischen deutschen Treibgsmüfe- arten im Einzetfall hoher bewertet werden als die Aüslandsware, so bleibt immer noch die große Gefahr, daß bei einer zu großen Differenz der In- und Auslandspreise unsere Treiberzeugnisse nur zu gedrückten Preisen ausgenommen werden. Wir wissen auch nicht, wie in den kommenden Jahren die Preisbildung erfolgt und ob man in jedem Fall unseren Wünschen entsprechen kann. Unsere Produktionskosten, insbesondere unsere Heizungskosten, richten sich ja danach, ob der Win ter sehr streng oder sehr mild, ob die Kälteperiode lang oder kurz ist. Wenn man bestrebt ist, auch die Treibgemüsepreise für eine Reihe von Jahren festzulegen, so schneiden wir vielleicht in einem günstigen Jahr noch gut ab, wir liegen aber schon in einem Jahr wie 1938 unbedingt daneben. Diese beiden Gründe, die Einfuhr wie die Preisgestal tung für Treibgemüse, zwingen mich, noch einmal davor zu warnen, ohne sehr ernste Ueberlegungen einfach so wie früher mit der Treiberei zu begin nen. Wir wollen unsere Erzeugnisse aus der Trei berei lieber etwas später auf den Markt bringen, wenn wir unsere Erzeugnisse dadurch mit gerin geren Gestehungskosten belasten können. Unsere vorhandenen Treibhäuser sollen deswegen nicht leer stehen, wir wollen nur etwas sparsamer mit dem Koks umgehen, wir wollen unsere Heizung mehr für die Anzucht von Pflanzen als für die Fertig kultur ausnutzen. Das gilt auch für die Treiberei im gepackten oder heizbaren Kasten. zur Verwendung eines Kleintraktors übergegangem Die bisherigen Erfahrungen mit diesem Gerät haben gezeigt, daß der Kleintraktor wegen seiner vielseiti gen Verwendungsmöglichkeit für den kleinbäuer lichen Gemüsebau in der Elbmarsch, in der keine Pferde gehalten werden, das gegebene Gerät ist. Wir finden ihn hier in Betrieben von 2 ba Größe aufwärts vor. Neben dem Pflügen und Fräsen des Bodens dient er auch für zahlreiche andere Arbeiten, besonders als Kultivator und zum Ziehen von Lasten. In Gemüsebaubetrieben mit obstbaulichen Kulturen hat er außerdem Bedeutung als Motor obstbaumspritze. Für den schweren Marschboden ist der jetzige Typ etwas zu leicht. In kleineren Gemüsebaubetrieben gewinnt statt des Grabens mit dem Handspaten die Bodenfräse mit 4—8 ?8 Stärke zur Arbeitserleichterung an Bedeutung. Allerdings kommt hier die Fräse nur für die Frühjahrsbestellung und schnelle Land bestellung zwischen den einzelnen Kulturen in Be tracht, während im Herbst die Tiefenlockerung mit dem Spaten vorgenommen wird; um diese Zeit drängen aber auch die anderen Arbeiten nicht so wie im Frühjahr und in der Vegetationszeit. Es liegt Ler Gedanke sehr nahe, von den ver schiedenen Fräsentypen die Hainbucher Fräse im kleinbäuerlichen Gemüsebau einzuführen. Die bisherigen Erfahrungen im Elbmarschboden haben jedoch gezeigt, Laß für diesen Boden die Hain-- bucher Fräse noch zu leicht gebaut ist. Ein arbeitersparender Einsatz wird heute im Marschgemüsebau vor allem auch durch bestimmte Saat- und Pflanzgeräte sowie durch verbesserte Kulturmethoden erzielt. So führt zur wesentlichen Avbeitsersparnis die Anwendung der Reihensaat; besonders gilt dies für Lie Möhrenkultur, die früher in der Marsch fast ausnahmslos nur breitwürfig betrieben wurde. Neben der besser möglichen Bodenbearbei tung wird auch das für die Gewinnung von Qua kleinbäuerlichen Gemüsebaubetriebe in der Elb marsch noch besondere Lokalgeräte. Auch die Güte der Arbeit selbst ist durch diese „Spezialgerätr" am besten. Während in früherer Zeit das Auspflanzen mit dem Pflanzholz oder nur mit der Hand in den leichten sandigen Böden der Marsch Lurchgeführt wurde, benutzt man heute nur noch die Spezial pflanzgeräte. Diese Pflanzer werden vom heimi schen Handwerk aus Holz hergestellt. Die Pflanz- bzw. Saatstellen werden durch Holzstifte markiert, deren Stärke und Abstand voneinander sich nach der anzubauenden Gemüseart richtet. So sind die Hölzzapfen für Lie Pflanzstellen bei Frühkartoffeln dick und kurz, bei Kohl hingegen, schmal und lang. Für die verschiedenen Gemüsearten gibt es eigene Pflanzer, so für Kartoffeln, Buschbohnen, Stangenbohnen, Erbsen,Sellerie usw., so daß bei jeder Art die besonderen Verhältnisse berücksichtigt werden können. Im Freilandgemüseban der kleinbäuerlichen Betriebe widmet man infolge Ler wachsenden Er kenntnis der Bedeutung einer zusätzlichen Bewässe rung Len Regnergeräten erhöhte Aufmerksamkeit. Und Mar bevorzugt man die sogenannten Weit strahlregner mit Umschaltungsvorrichtung; diese besitzen nämlich den Vorteil, Laß Lie Betätigung litätserzeugnissen notwendige Verziehen wesentlich erleichert. Viele Betriebe haben sich ferner Der gärtnerische Gemüsebau als Lieferant des Frischmarktes zeigt eine aufwärtssteigende Entwick lung. Wir wissen, daß der Frischmarktbedarf neben den Anforderungen der Verwertungsindustrie in den letzten Jahren gewaltig gestiegen ist und im mer größer wird, so daß der derzeitige feld- mäßige und gärtnerische Gemüsebau unbedingt ver suchen muh, den Bedarf zu decken. Infolge dieser Verhältnisse rückt heute der klein bäuerliche Gemüsebau, der teils als Haupt-, teils aber auch als Nebenzweig im landwirtschaftlichen Betrieb vorhanden ist, in seiner Bedeutung für die Gemüseerzeugung für Verwertung und den Frisch markt in den Vordergrund. Derartige Kleingemüsebaubetriebe bäuerlicher Art befinden sich in den verschiedenen Anbaugebieten unseres Vaterlandes. Der Reichsnährstand hat in der Erkenntnis Ler großen Bedeutung dieser Klein- und Kleinstbetriebe des bäuerlichen Gemüsebaus für die Volksernährung bereits Maßnahmen zur Er haltung und Verbesserung desselben in Angriff ge nommen. Gerade diese kleinbäuerlichen Betriebe als Pro duktionsstätten von Freilamd- und Frühbeetgemüsen arbeiten heute noch vielfach mit Kulturverfahren und Arbeitsmethoden, die zeitraubend sind, wodurch bei dem vorhandenen Mangel an Arbeitskräften die Einsatzbereitschaft Lieser Betriebe in Frage gestellt ist. Da der Kräftemangel sich auch in diesen klein bäuerlichen Betrieben stark bemerkbar macht, müs sen Maßnahmen ergriffen werden, die eine Um stellung dieser Betriebe auf landwirtschaftliche Kul turen und damit die Produktionshemmung im Ge müsebau verhindern. In Anbaugebieten mit vorwiegend kleinlandwirt schaftlichen Betrieben wird daher für die Zukunft die Wirtschaftsberatung sich in erster Linie mit die sem Zweig des Gemüsebaus zu beschäftigen haben. Die Erfahrungen in der Praxis auf diesem Gebiet haben gezeigt, daß durch rationelle Arbeitsweise er hebliche Arbeitskräfte eingespart werden können. Eine ganz besondere Einsparung an Arbeitskräften wird durch den Einsatz von Maschinen und Geräten erzielt. Ehe ich nun auf die Frage ausführlich eingehe, wie das mir in der Wirtschastsberatung unterstellte Gemüsebaugebiet der Winsener Elbmarsch bereits versucht hat, seine Betriebseinrichtungen und Ar beitsmethoden zwecks Ersparnis an Arbeitskräften und Energieaufwand zu verbessern, möchte ich zu nächst eine kurze Schilderung dieser für die Versor gung des Hamburger Frischmarktes sowie der um liegenden Verwertungsindustrie so bedeutenden An baugebietes geben. Innerhalb der Landesbauernschaft Niedersachsen befindet sich in der sogenannten Winsener Elbmarsch sowie bei Bardowick ein Gemüsebaugebiet, das vor wiegend aus kleinbäuerlichen Betrieben besteht (Winsen — 1000 Betriebe). 15A> dieser Betriebe werden nebenerwerbsmäßig von kleinen Handwer kern und Industriearbeitern geführt, die übrigen 85A> sind berussständische Kleingemüsebauern. Die Gemüse werden teils auf Aeckern, teils in Früh beeten kultiviert. Aehnlich wie in anderen Fluß niederungen bilden die Klima- und Bodenverhält nisse im Unterlauf der Elbe eine günstige Voraus setzung für erwerbsmäßigen Ee-nüsebau. Im Freilandanbau werden kultiviert: Busch bohnen, Möhren, Spinat, Gurken, Tomaten, Por ree, Sellerie, Rosenkohl, Grünkohl, Rhabarber. Da neben spielt der Anbau von Frühkartoffeln und Gröberen eine besondere Rolle. Nach Lem Werder- schen und Vierländer Erdberanbaügebiet folgt das Winsener Gebiet mit rund 45 km. Eine besondere Stellung nimmt in der Winsener Marsch die Frühgemüsekultur ein. Diese wird auf folgende Weise durchgesührt: 1. Durch Auspflanzen vorgekeimter Sämlinge; 2. durch Ueberdecken der Kulturen mit sogenann ten Flecken; 3. durch Lie Fensterkultur in Wanderkästen. Unter Flecken versteht man Matten, die aus dem Schilf gewonnen werden, das am Ufer der Elbe wächst und in den arbeitsarmen Wintermonaten von den Gemüsebauern geschnitten und zu Deckmatten geflochten wird. Diese Matten werden über Früh kartoffeln, Erdbeeren und Buschbohnen zum Schutz der in der Elbmarsch oft so stark in Erscheinung tretenden Spätfröste über Holzgestelle abends ge rollt. Bei Frühkartoffeln wird ausserdem durch diese Fleckenkultur eine Ernte um 14 Tage verfrüht. Die Treiberei findet hauptsächlich in Wander kästen statt, in einigen Betrieben befindet sich auch ein Gurken- oder Tomatenhans. Für die Haus treiberei werden aber hauptsächlich nur behelfs mäßige, selbsthergestellte Holzbauten verwendet, die mit den Fenstern der Wanderkästen bedeckt werden. Innerhalb der Landesbauernschaft Niedersachsen steht das Winsener Anbaugebiet mit rund 42 000 qm Frühbeetflächen an der Spitze. Unter den Fenstern werden kultiviert: Frühkarotten, Kopfsalat, Busch bohnen, Gurken, Tomaten, Melonen und Blumen kohl. Der Obstbau steht in Ler Winsener Elbmarsch ebenfalls in hoher Blüte; er wird entweder für sich auf geschlossenen Flächen oder als Randpflanzung, d. h. also als Unterfrucht das Gemüse, betrieben. Für die Frage Les arbeitsparenden Einsatzes von Arbeitskräften und Geräten ist es wichtig, die Größe und Anlage dieser kleinbäuerlichen Betriebe kennen zulernen. Sie schwankt zwischen 1—8 Im, der größte Teil umfaßt nur 114—2 da. Eigenartig wirkt auf den Besucher die Aufteilung der Flächen. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude liegt unmittelbar an der Straße, während die Grundstücke sich in einer Breite bis höchstens 25 m handtuchartig hinter dem Gebäude ins Land strecken. So liegt ein Betrieb neben dem anderen, nur durch einen Wassergräben voneinander getrennt. Es handelt sich um ausgesprochene Familienbetriebe mit durchschnittlich 3—5 Kräften; die zusätzlichen Arbeitskräfte, die nur in einigen Betrieben be schäftigt werden, betragen 1—2. Hieraus erklärt sich auch die ungeheure Anforderung, die an die Ar beitsleistung dieser kleinbäuerlichen Betriebe gestellt wird. Die tägliche Arbeitszeit geht daher auch erst mit dem Dunkelwerden zu Ende. Die Bezirksabgabestelle des Gartenbau-Wirt- schaftsverbandes Niedersachsen in Winsen (L.) sorgt für eine geordnete Warenlenkung und vor- allem durch Fernversand, besonders bei Möhren, Porree, Gurken, Sellerie und Rhabarber in die westlichen Industriegebiete für eine Entlastung deK Hamburger Frischmarktes. Die Erzeugnisse werden in billiger Weise auf Ler: Wasserwege bis unmittelbar an den Hamburger Großmarkt transportiert. Der schwere Marschboden des Elbgemüsebaues läßt sich sehr schwer bearbeiten. Aus diesem Grund ist in letzter Zeit infolge des Mangels an Kräften und Zeit ein Teil der Anbauerschaft vom Spaten tive Treiberei rentabel —, daß gerade bei dieser Art der Treiberei eine Bedausslücke ausgesüllt wipd, während bei der intensiven Warmtreiberei unsere Gemüsearton zu einer Zeit auf Len Markt kommen, in Ler die .Aüslandsware den vorhan denen Bedarf bereits reichlich und billig Leckt. Die gewaltige Ausdehnung des Straelener An baugebietes in Len letzten Jahren möge ein Beweis dwfür jein, daß dieses Gebiet sich auf die Erforder nisse des Marktes beizeiten eingestellt hat. Auch in diesem Gebiet ging man früher einmal andere Wege. Die früher erstellten teuren Treibhäuser sind auch heute zum Teil noch nicht aus eigener Kraft zu amortisieren und zu verzinsen. Man jah d.amäls die einzige Möglichkeit zur Erhaltung der Renta bilität Lieser Häuser und damit zur Erhaltung der verschuldeten Betriebe in einer Schließung der Grenzen gegen die Einfuhr. Diese Forderung ist aus einem liberalistischen Geist geboren. Wir wissen heute, Laß eine Schließung der' Grenzen aus wirt- schajtspolitischem und sogar aus Hochpolitischen Gründen niemals in Frage kommen Hann, und wir wollen dankbar sein, daß man uns diese Not wendigkeit tagtäglich vor Augen hält. Es wäre be stimmt einfacher zu sagen, daß man Höhe Preise für Treibgemüse sondern müsse und ebenso Hohs Preise für dis Auslandsware, die gleichzeitig auf unseren Märkten erscheint. Das wäre zweifellos einfacher und würde für jeden auch angenehmer jein. Ich müßte aber dann wider besseres Wissen sprechen und mich den großen volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten, die für die Einfuhr und für die " s' " „ " s chgöbend sind, verschlie ssen. Ich gehe lieber den unbequemen Weg, indem ich die harte Wirklichkeit zeige und von jedem eine innevlitye Umstellung verlange. Wir haben als Erwerbsgemüssbnner nur dann unser gutes Recht zum Oeben, wenn wir all unsere Kenntnisse und Zur -en Gemüseanbauer Mitteilungen für -ie Zachgruppe Gemüsebau in -er Unterabteilung Garten -es Reichsnährstands Lsispisls crus cism clsr Nbmarsck Arbeitsparender Einsatz im Gemüsebau Vortrag von dipl. Gartenbauinspektor L. Lütter, Leiter der GemüseLauschule Winsen (Luhess
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