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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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8 Kummer!4. 24. üugusl 1>!>. OartenbauwirtkchaÜ vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbail e Aufgabe, weiter die Bodens zum Aufschulen sowie das Durchfahren und Anhäufeln der Reihen mit der Pserdehacke durch Lohnarbeit von einem Bauer oder sonstigen Motor- und Gespannhalter ansgeführt wird. Auch der Transport der fertigen Ware vom Betrieb zur Bahn und zum Kunden kann wohl in vielen Fällen mit Hilfe eines zuverlässigen Lohnwagens erfolgen. Die Vergebung dieser Arbeiten in Lohn hat den Vorteil, daß sie im allgemeinen recht gut und sauber ansgeführt werden und daß man sich vor allen Dingen aber auch nicht nm Arbeitskräfte und um sonstige damit zusammenhängende Fragen, Anwendung der Kupfermittel so weit zu begrenzen, daß glatte, glänzende Aepfel, wie die Amerikaner sie schickten, geerntet tverden könnten. Man war zufrieden, wenn die Aepfel rauh, wie die der Sorte Boskoop, waren: die Hauptsache war, daß sie keinen Fleck hatten. Der Anbau muß den.gegebenen Betnebsverhältniffen Rechnung tragen Für die Zukunft bleibt die weitere Vereinfachung der Spritzung eine wichtige Ausschaltung des giftigen Bleiarsenates, dann aber Tskn Jakis OkstkauvsisuckLitNF im -4Usn kcrnci Erfolgreiche Pionierarbeit im Obstbau wie Versicherungen, Reparaturen usw., zu küm mern braucht. Nach Möglichkeit sind mit den Betriebsangehöri gen in gehobener Stellung ständige Betriebs- besprechunqen abzuhalten; mit allen Betriebsange hörigen aber sind Kameradschaftsabende durchzu führen, in denen Betriebsfragen und sonstige beruf liche Angelegenheiten besprochen und die Kame radschaft ' gepflegt wird. Unerläßlich ist auch eine richtige und rechtzeitige Einteilung nnd Anstellung aller Mitarbeiter; keine Arbeitsminnte darf verlorengehen, keine Arbeit darf umsonst gemacht werden. Sorten können aber eingedruckt, des Zuschlages von 25 Rpf. je werden. Die Größe des Betriebes hat sich unter allen Umständen den gegebenen Verhältnissen anzu passen. Dies sind zur Zeit in erster Linie die gegebenen Mitarbeiter und der Absatz. — Es hat absolut keinen Zweck, wenn bei dem Mangel an Arbeitskräften Mengen von Bäumen usw. heran- gezogcu werden, die nicht genügend gepflegt wer den und daher viel Mittel- oder noch niedere Qualitäten ergeben. Grundsatz muß sein, nur so viel anzubauen, wie wirklich sachgemäß bearbeitet werden kann, um einen Höchstprozentsatz erster Qualität zu erzielen. Nach gegebenen Verhält nissen muß daher der Anbau rücksichtslos ein geschränkt werden, wo es nötig ist. Wichtig ist, daß auch die herangezogene Ware zu auskömm lichen Preisen möglichst restlos abgesetzt wird, denn da entsprechende Betriebsreserven meist leider fehlen, ist es nötig, daß zur Weiterführung des Betriebes das investierte Kapital auch wieder zugunsten des Betriebes flüssig gemacht wird. Von ausschlaggebender Bedeutung ist, daß nur auf solchen Böden Baumschulkulturen angelegt werden, ans die die jeweiligen Anzuchten auch hinpassen. Eine Spezialisierung nach dieser Rich tung hin ist daher ein Gebot der Stunde; denn es ist schade um Land und Arbeit, wenn an einer Stelle irgendwelche Pslanzenarten und -formen herangezo'gen werden, die hier nur mäßig oder nur kümmerlich gedeihen und die woanders viel schneller und besser heranwachsen. Ebenso verhält es sich mit den großen Sortimenten. So sehr sie im Interesse der Liebhaberei und der Forschung auch zu begrüßen sind, so müssen sich unter den heutigen Zeitverhältnissen unbedingt nur einige wenige Betriebe mit der Haltung großer Sorti mente befassen; diese Betriebe müssen, da sie meist unrentabel sind, unter Umständen Zuschüsse bekom men. Einschränkung der Sorten auf die besten und schönsten und auf die für die jeweiligen Ver hältnisse gegebenen ist daher ebenfalls unerläßlich. Ebenso sind z. B. im Obstbau zeitraubende und unrentable Formen wegzulassen. Ein jeder baue also nur das in umfassendem Maße an, was bei ihm gut wächst und kaufe, soweit er es braucht, das andere zu. Ebenso wichtig ist, daß jeder Betrieb die Mög lichkeit hat, zweckentsprechenden Bodenwechsel vor nehmen zu können. Es hat keinen Zweck, daß ab- gebäuter Boden durch übermäßige Bearbeitung nnd Düngung wieder hergerichtet wird, um dann doch nur mäßige Kulturergebnisse zu zeitigen, für die die aufgewendete Mühe und Zeit meist ver gebens war. Auch hier ist gründlich Bedacht er forderlich. Vereinfachung und Planung der Arbeitsvorgänge Eine einfache Großzügigkeit muß bestehen. Alle Arbeiten sind so einfach und praktisch wie möglich durchzuführen. Die Technisierung eines Betriebes muß bis zum letzten erfolgen. Die Gestaltung in größeren Betrieben würde sich wie folgt stellen: Möglichst große einheitliche Kulturpläne, deren Be arbeitung leicht erfolgen kann. Die Dünger beschaffung muß rechtzeitig erfolgen. Stapelung auf dem zu düngenden Stück muß möglich sein. Breitfahrcn des Düngers ist möglichst mit gummi bereiften Wagen durchzusühren. Die Düngerstelle muß so liegen, daß von allen Seiten leicht hin- und abgefahren werden kann. Bei der Bodenherrichtung größerer Flächen ist folgendes zu beachten: Grundbearbeitung — Acker- schiepper mit Tiefgrundslug und, soweit es der Boden znläßt, bei gleichzeitiger Kombination mit Untergrundhacke —, sonst getrennte Arbeitsgänge: Tiefgrundpflug an Ackerschlepper, Grundierhaken mittels Pferd oder Leichtmotorzug, soweit Acker schlepper nicht vorhanden, durch Holder-Traktor oder ähnliche Kraftmaschinen. Einfache Einteilung der Anzuchtpläne, leichte Absuhrmöglichkeit für Fertigware. Ausreichende Pflanzweiten, lange Reihen, da mit mit allen Pferde- und Motorgeräten bei möglichst wenig Wendungen durchgearbeitet werden kann. Je kürzer die Reihen, desto öfter die Wen dungen und desto viel mehr Zeitverbrauch. Bodenbearbeitungsgeräte während der Kultur perioden: Pferdehacken in verschiedenen Ausfüh rungen. Dabei ist das Einschrauben der richtigen Hackgeräte zu beachten. Es ist sehr zu beachten, ob Messer oder Grubber oder Häufler einzu setzen sind. Motorgeräte zum Lockern der Baumreihen, wie Holder, Bungartz; Kleinmotorgeräte Bungartz für enge und weite Reihen. Praktische Handhacken. Beim Veredeln Bast und Technofix verwenden. Beim Verstreichen Baumwachsgrten beachten. Für das Geradewachsen der Triebe empfiehlt sich die Anwendung von Leittriebklammern bzw. zum Heften Bast, Binsen oder Stroh nsw. Vorbeugen gegen Schädlinge aller Art bzw. rechtzeitige Bekämpfung '-°t Motorspritzen oder Kombinator-Rückenspritzen. — Weitere zu beach tende Punkte: Uebersichtliche Quartierbücher, recht zeitiges und sichtbares Etikettieren der Reihen, rechtzeitiges Versehen der Bäume mit demMarken- EUett, Kennzeichnung der Stärken durch Merk male. Werkzeuge zum Herausnehmen der Bäume sind rechtzeitig bereitzuhalten, Vorbereitungen zum Versand sind rechtzeitig zu treffen. Uebersichtliche, in der Nähe gelegene Einschlagplätze, große über sichtliche Räume mit entsprechender Einteilung, gute Anordnung der Maschinen, wie Packmaschine, Entblätterungsmnschine, leichte Auflademöglichkeit Sortenlifte zum Markenetikett Alle Baumschulen, die Wünsche für die Anführung oder Weglassung von Sorten in der Sortenliste zum Markenetikett haben, werden gebeten, ihre Vor schläge vorzubringen. Das Vorbringen wird zweck mäßig allein über die zuständige Landesbauern schaft geleitet, damit letztere dazu Stellung nehmen und die Vorschläge sichten und gesammelt weiter geben kann. Da leider die im Vorjahre eingeleitete Sortenverringerung nicht weiter verfolgt werden konnte, wäre es erwünscht, die Sortenliste sowohl von nicht gefragten Sorten zu entlasten, wie auch andererseits in diese neuere und neu hervorge tretene Sorten aufznnehmen. Bei dieser Gelegenheit sei wiederholt darauf hin gewiesen, daß bei den Erzeugnisgruppen Obstbäume, Beerenobst, Rosen und Rhododendron Etiketten ohne Sorteneindruck nicht abgegeben werden. Die in der Sortenliste nicht enthaltenen gegen Zahlung Sorte, geliefert D. und leichter Abtransport, rechtzeitiges tzerausneh- men der Bäume und Einschlagen sind weitere wichtige arbeitplanende Maßnahmen. Wichtig ist ferner für jeden Betriebsführer, daß er sich seinen Verhältnissen entsprechend gegen Witterungsunbilden und sonstige evtl, auftretende Schäden, soweit dies möglich ist, versichert. Nicht nur unbegreiflich, sondern unverantwort lich ist es, wenn es noch heute Markenbaumschulen gibt, die nicht gegen Hagel versichert sind. Gerade die letzten Wochen haben erwiesen, was für gewal tigen Schaden der Hagel anrichtet und wie leicht durch eine derartige Naturkatastrophe, gegen die wir uns eben durch die vorgenannte Versicherung wenigstens etwas schützen können, Betriebe ver nichtet werden können. Hagelversicherung und Haftpflichtversicherung müssen vom Betrieb unzer trennbar sein. Schließlich möchte ich noch das Kreditwesen streifen. Leider läßt auch heute die Zahlungsweise ost noch recht zu wünschen übrig. Buchungen und persönliche Mahnungen kosten viel Zeit und Material. Beides ist aber äußerst knapp und muß schärfstens eingespart werden, und darum ist auch hier grundlegender Wandel nötig. Die Zahlungen müssen schneller und vor allen Dingen zur gegebe nen Zeit erfolgen. auch die Umgestaltung der ganzen Spritzung derart, daß die Bäume weniger darunter leiden. Selbst in diesem Jahr sind besonders bei den Sorten Echter Glocken, Echter Pfannkuchen, auch z. B. bei Rotem Calviner, ganz bedenkliche Spritzschäden in ver schiedenster Auswirkung festzustellen. Die Not wendigkeit des Obstbauversuchsringes wird aber auf keinem Gebiet mehr empfunden als auf dem Gebiet der Ueberwachung des Massenwechsels und Auf tretens vorhandener oder neu hinzukommender Schädlinge. Nur die tägliche Beobachtung in den Höfen der Mitglieder gibt die Grundlage für die Erteilung von Ratschlägen zur vorbeugenden Be kämpfung neu auftretender Krankheiten und Schäd linge. Die Blutlaus konnte dank der Ausbreitung der Schlupfwespe, der Vermeidung von Stickstoff düngung und der übermäßigen Spritzung mit Blei» arseniat völlig überwunden werden. Dagegen vermehren sich bedrohlich Apfelsäge wespe, Rote Spinne, Apfelmarkschabe und bei den dafür empfindlichen Sorten auch der Mehltau. Hier heißt es, weiterhin aufzupassen, um die richtigen Zeitpunkte und Mittel für die Bekämpfung nicht zu versäumen. Blükenbiologische Erfahrungen Bei der guten Ernte dieses Jahres wird das Gebiet der Befruchtung und eingehende Beschäfti gung damit vielleicht von manchen nicht ernst ge nommen werden. Dazu ist folgendes zu sagen: Das Jahr 1939 kann nicht als normal gelten. Die Niederelbe hat 1939 eine Blütezeit gehabt, wie sie in den zehn Jahren des Bestehens des Obstbanversnchsringes noch nicht vorkam. Mit Ausnahme der Sauren Zwetsche und ein paar Kirschen, die etwas Regen bekamen, ist von Anfang bis Ende der Blüte sonniges, trockenes Wetter ge wesen, ohne daß einseitige Winde die Befruchtung störten, so daß selbst die große Grüne Reneklode, die lange Jahre hindurch keinerlei Erträge brachte, in den meisten Höfen brechend voll sitzt. Den lang jährigen Bestrebungen des Qbstbauversuchsringes, den Bicnenbesatz während der Blütezeit so weit wie möglich zu erhöhen, haben sicher zu dem Erfolg in diesem Jahr beigetragen. Viel größer ist aber der Erfolg im vergangenen Jahr gewesen, wo z. B- bei den Kirschen selbst in guten Lagen 80 der Blüte erfroren ist und trotzdem mehr Kirschen geerntet wurden als in den Jahren zuvor. Das gleiche gilt auch für die Znsammcnpflanzung der Sorten, die in der Befruchtung zueinander passen. In die sem Jahr gab es Tage genug, in denen der Pollen auch auf weite Entfernungen durch die Bienen verfrachtet werden konnte. In den meisten Jahren stehen nur wenige Tage für die Befruchtung zur Verfügung, und dann wird nur da die Befruchtung erfolgen, wo der Pollen nicht weit transportiert zu werden braucht. Kühllagerung und Sorlenfragen Faßt man die Ergebnisse auf dem Gebiet der Obstlagerung zusammen, so ist festzustellen, daß die Kühllagerung unserer Altländer Scheunenlagernng weit überlegen ist. Während man in den ersten Jahren daran dachte, frühreife Sorten durch die Kühllagerung in der Reife zu verzögern, also, über trieben ausgedrückt, den „Weißen Klarapfel" bis Ostern zu halten, hat man erkannt, daß damit Wenn ich mit vorstehenden Ausführungen allen wirklich tüchtigen Betriebsführern auch nichts Neues bringe, so ist es doch nötig, dies hier einmal zu erörtern. Biele Betriebsführer klagen — zum großen Teil mit Recht — über die große Knapp heit an Arbeitskräften, zum Teil auch an Material, manches kann aber wettgemacht werden bei Be achtung der vorerwähnten Punkte. Nach wie vor setzen wir Betriebsführer uns gern nnd freudig mit allen Kräften für unsere Betriebe und für beste und höchste Leistung ein. Gern und freudig nehmen wir teil und arbeiten mit an den Belangen unseres Berufes und unserer Fachgruppe und am Geschehen unserer großen Zeit. — Drin- gendst bitten wir aber auch, daß gerechtfertigten Belangen unseres Berufes Rechnung getragen wird und daß wir unterstützt werden in unseren Be strebungen um Leistungserhaltung und Leistungs steigerung. Die große Zeit soll auch in den Be triebsführern der Baumschulen ihr würdige Männer finden. Karl Kätiler, blolrkauzen. Anfang August konnte der Obstbauversuchsring, seinerzeit als erster Obstbauversuchsring gegründet, sein zehnjähriges Bestehen feiern. Zehn Jahre sind an sich keine lange Zeit, doch findet man es immer hin selten, daß ein auf freiwilligen Beiträgen auf gebauter Versuchsring, der lediglich Beratung treibt und sich in keiner Weise geschäftlich betätigt, so lange besteht. Der Obstbaiiversuchsring wurde seinerzeit von den fortschrittlichen Obstbauern, denen das Vorbild der landwirtschaftlichen Versuchsringe vorschwebte, dem Landrat des Kreises Jork (setzt Stade) unter Mitwirkung der Zweigstelle der Brotogizchen Reichs anstalt in Stade gegründet. Die bewährte Arbeits weise des landwirtschaftlichen Versuchsringes wurde übernommen und ist auch heute noch beibehalten worden. Die Beratung der Mitglieder erfolgt durch Besuche, Feldbegehungen, Rundfahrten, kleine Aus stellungen (Sortenschauen), Lagerbesichtigungen und Rundschreiben. Als Beratungsmaterial dienen die fortlaufenden Erkenntnisse der Wissenschaft, die den örtlichen Verhältnissen angepaßt und in die Be triebe hineingetragen werden müssen. Mittel dazu sind die Versuchsfelder, die in dem ganzen Bezirk verstreut liegen, und die Feldversuche (Spritz-, Düngungs-, Schnittversuche usw.), die an Bäumen, die den Obstbauern selbst gehören, vorgenommen werden. Durch diese enge Zusammenarbeit zwischen Praxis und angewendeter Wissenschaft sind in den letzten Jahren im niederelbischen Obstbaugebiet zweifellos Erfolge zu erzielen gewesen. Düngung und Schädlingsbekämpfung An Fachgebieten, die hauptsächlich durchgearbeitet werden müssen, sind folgende zu nennen. Als erste fachliche Aufgabe wurde die Frage nach der zweckmäßigen Düngung gestellt. Es ist interes sant, daß man damals glaubte, die mangelnde Düngung sei in erster Linie schuld an der Ertrags losigkeit "der Obstbäume. In der Elbmarsch konnte nun allerdings im Lauf der zehnjährigen Versuche festgestellt werden, daß die Düngung, besonders die Stickstoffdüngung, den Ertrag der Obstbäume wohl zu erhöhen vermag, jedoch grundsätzlich für Ertrag oder Nichtertrng nicht entscheidend war. Völlig ge klärt konnte die Wirkung der Nährstoffe bisher nicht werden. Das wichtigste Ergebnis wurde bei den Kirschen erzielt. Sie verlangen von einem gewissen Alter ab, außer regelmäßiger Stallmistdüngung, auch noch regelmäßige mineralische Düngung. Für Aepfel ist Vorsicht mit Stickstoff geboten, besonders unter Berücksichtigung ihrer Empfindlichkeit gegen Krankheiten; bei Pflaumen und Zwetschen ist die Frage der Düngung engstens verknüpft mit gleich mäßiger Reife und Qualität. Bei der Düngung hat sich gezeigt, daß der Weg des Großversuchs nicht zum Ziel führt, sondern erst der Kleinversuch die Auswirkung der einzelnen Nährstoffe klären muß. Von größter Bedeutung ist der weitere Ausbau der Bodenuutersuchung. Für die Landwirtschaft ist die regelmäßige Kontrolle der Böden auf ihren Nährzustand bereits heute zur Selbstverständlichkeit geworden. An der Nicderelbe ist sie um so wichtiger, als in dem letzten Jahrzehnt durch die bedeutende Vergrößerung der Mattfläche, Erhöhung der Assi milation, Vervielfachung der Ernten das vorher herrschende Gleichgewicht gestört wurde, und wenn nicht rechtzeitig der Nachschub der verbrauchten Nährstoffe erfolgt, ist damit zu rechnen, daß eine plötzliche Erschöpfung der Böden der steigenden Leistung der Obstbäume Einhalt gebietet. Daß die Schädlingsbekämpfung das Gebiet ist, das bisher mit dem größten Erfolg in gemein samer Arbeit bearbeitet wurde, darüber herrscht heute kein Zweifel mehr. Wer hätte 1929 daran ge dacht, daß es einmal möglich wäre, dasFusikladium niit absoluter Sicherheit zu bekämpfen, oder die keinerlei Vorteile verbunden sind, sondern nur die Ordnung im Anbau der Sorten gestört wird. Ter Wert des Kühlhauses liegt gerade darin, daß es bei unseren langhaltenden Sorten die Verluste durch Transpiration und Fäulnis auf das Mindestmaß herunterbringt, daß es ihnen ihre Frische und ihren Glanz erhält und ihnen auch die Erhaltung wert voller Bestandteile, wie z. B. der Vitamine, ge währleistet. In sämtlichen Obstbaugebieten beschäftigt man sich seit mehreren Jahren mit der Klärung der Unterlagenfragen. Auch das Alteland konnte an diesen neuen Ergebnissen der Wissenschaft nicht vor- übergehen, zumal durch richtige Wahl der Unterlage eine Menge wertvoller Eigenschaften bei einem Obstbanm zu erreichen sind. Vor allem ist es für das Alteland wichtig, dabei auf Widerstandsfähig keit gegen eine Reihe der gefährlichsten Schäden, wie Blutlaus, Krebs, Kirschbaumsterben, gegen Frost, Hitze usw., zu achten. Die Versuche sind lang wierig; denn die meisten Bäume mußten bei dem Vorherrschen der Lokalsorten erst in eigener Baum schule hochgezogen werden. Wesentlich ist auch die Stammbildnersrage, die für den Hochstammanbau dieselbe Bedeutung hat wie die Unterlagenfrage bei dem Buschbaum. Um konkurrenzfähig bleiben zu können, ist die ständige Ueberprüfung der wichtigsten Sorten aller Obstarten unbedingt notwendig geworden. Leider gab es bisher im niederelbischen Obstanbaugebiet bei keiner Obstart Sortenanpslanzungen, in denen die bekanntesten Sorten vertreten waren, um sie mit den hiesigen Sorten zu vergleichen. Langsam gelingt es, diese Sortengärten zu schaffen. So sind die wichtigsten Apfel-, Birnen- nnd Pflaumensorten bereits seit mehreren Jahren bei den Mitgliedern des Versuchsringes als Hochstamm und Busch auf gepflanzt. Sie bringen in diesem Jahr die ersten nennenswerten Erträge, und es wird doch die eine oder andere Sorte wert sein, diese oder jene Sorte des lokalen Sortimeutes zu ersetzen. Es ist weiter dafür gesorgt, daß unter gleichen Bedingungen Neuzüchtungen oder bekannter wer dende Lokalsorten anderer Gebiete veredelt und geprüft werden können. Haben die Sorten auf den Versuchsfeldern gewisse Bedeutung erlangt, werden sie zuerst den Mitgliedern zur Erprobung gegeben und nicht eher empsohlen, bis nicht aus ihrem Kreis der Wert der Sorte bestätigt wird. Neben diesen Gebieten werden noch eine ganze Reihe von Teilfragen in den Arbeiten des Obstbau- versuchsringes behandelt. Daß die Arbeiten des Obstbauversuchsringes auch der Allgemeinheit zu gute kommen, ja, daß die ihm angeschlossenen Be triebe so etwas ähnliches wie Beispielbetriebe ge worden sind und damit auch Ansporn für den Fort schritt der anderen Obstbaubetriebe an der Nieder elbe werden, beweist, daß ein derartiger Obstbau- verfuchsring nicht nur Wert für die ihm an- aeschlossenen Mitglieder hat, sondern auch für die übrigen Obstbauern des Gebietes. Damit dürfte der Wert derartiger Einrichtungen für die Allgemein heit nicht mehr zweifelhaft sein. Or. Ooewel, Jork. Reichsbeibiffen für Maulbcerpfianzungen Der Reichsernährungsminister hat erneut Mit tel für Maulbeerpflanzungen bereitgestellt und den Kreis der Beihilfeberechtigten noch erweitert. Im vergangenen Jahr konnten Private, die auf eigenem Grund und Boden mindestens 500 und höchstens 2000 Maulbeeren setzten, zum Kauf der Pflanzen 15 Ä)l Zuschuß je 1000 Stück erhalten. Den gleichen Zuschuß können in diesem Jahr auch die Träger von Siedlungen und Kleingarten daueranlagen bekommen, wenn sie mindestens 2000 Maulbeerpflanzen setzen. Nach oben ist diese Menge zahlenmäßig nicht begrenzt. Anträge auf dies« Beihilfe nehmen die Landesbauernschaften entgegen. Die Zitrusernten und -ausfuhren Italiens Jetzt liegen die endgültigen Ziffern über die italienischen Ernten an Apfelsinen, Zitronen, Man darinen usw. des Jahres 1938/39 vor. Danach zeigt sich bei den Hauptfrüchten eine starke Steige rung des Anfalles. Am bedeutsamsten ist, daß die Zitronenernte endlich wieder gestiegen ist, nachdem sie von Jahr zu Jahr weiter gesunken war. An Apfelsinen hat Italien 3 480 610 ckr gegen 3 024 880 ckr geerntet; die Mandarinenernte hatte die bisher höchst« Menge von 623 530 ckr gegen 507 350 ckr des Vorjahres zu verzeichnen. Bei den Zitronen ist man nach der Ernte von 2 486 300 är des Vorjahres wieder bei 3 905 200 ckr, also nahe zu bei 4 Millionen ckr angekommen. Die Aus fuhr des 1. Halbjahres 1939 ergab Einnahmen von 394 812 000 Lire, das ist eine Einnahmesteigerung von 35 540 000 Lire gegenüber der gleichen Zeit spanne des Vorjahrs. Die Apfelsinenausfuhr er gab im 1. Halbjahr 1939 eine Menge von 1 667 809 ckr im Werte von 235 163 000 Lire gegen 1 157 897 ckr für 183 708 000 Lire im Vorjahr; nach Deutschland gingen von der Exportmenge 1939 677 640 ckr. Die Zitronenausfuhr hat sich auf 1 389 934 ckr für 142 558 000 Lire gestellt, wäh rend sie in der entsprechenden Zeit 1938 nur 1131214 ckr für die sehr hohe Summe von 162 203 000 Lire betragen hatte. Die Zitronen ausfuhr ist also nicht entsprechend der Erntesteige rung gewachsen, und ie Preise sind sehr bedeu tend abgesunken. Die Mandarinenausfuhr betrug insgesamt 98 989 ckr gegen 66 314 ckr, und sie hatte einen Wert von 13831000 Lire gegen 10 494 000 Lire im Vorjahr. Die Lieferungen nach Deutschland stellen sich nur auf 18 458 ckr, d. h. bei diesen Zitrusfrüchten rangierte Deutschland als dritter Kunde Italiens hinter dem Protekto rat und der Schweiz.
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