Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
öartenbauwirtlchatt vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbav Nummer!4. 24. Lugusi 1-!-. weil die klimatischen Verhältnisse in vielen Ge bieten des Reiches das Wachstum der besonders empfindlichen Gartengewächse, vor allem aber der Obstbäume und Sträucher, beinahe alljährlich ge fährden. Die Pflanzenzucht arbeitet darum an der Aufgabe, durch Züchtung srostresistenten Pflanz gutes diesen Gefahren zu begegnen. Die Ergeb nisse der wissenschaftlichen Forschung bestätigen die Erfahrungen, daß die Wahl -des Standortes, vor allem für den Obstanbau, oft Einfluß auf die Ernte ausübt. Die in der Gemeinschaft ,,Arbeitsring Gartenbau" tätigen Forscher haben di-ese Erkennt nisse zum Anlas; für Versuche genommen und mit dem Rüstzeug der Wissenschaft Klarheit geschaffen. Mas alles an Ergebnissen vorliegt, wurde auf der Vortragstagung in Hohenheim dargestellt, damit der Gartenbau davon Gebrauch machen kann. Die Züchtungen von Kern- und Steinobst mit den gxsovderten Eigenschaften sind in mehreren Gebieten des Reiches im Gange; den Abweichungen in den klimatischen Bedingungen wird damit eben falls Rechnung getragen. In den Forschungsstätten der Münchebcrger Wanzenzüchter finden besonders Nord- und Ostdeutschlands Verhältnisse durch ein Züchtungsmaterial von Kern- und Steinobst Berück sichtigung, das sich für diese Anbaugebiete eignet. Es sind solche Pflanzen, die nicht nur möglichst unempfindlich gegen den Frost sind, sondern die auch in einer verhältnismäßig kurzen Vegetations periode reifen. Ertragssichevheit ist das eine Ziel, Höchstertrag heißt die andere Forderung. Beide zu erreichen und auch noch die Folgen des Schädlings befalls zu mildern, bedeutet eine weitere Ausgabe für die Forschung. Der „Arbeitsring Gartenbau" benutzt auch die Ergebnisse der Vererbungswissen schaft, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Die Zusammenfassung der Arbeiten von Rudorf- Müncheberg, Kemmer^Berlin und Kapp-Berlin in Vorträgen und in der Aussprache der Forscher läßt erkennen, daß froftrsststente Kern- und Stein- obstzüchtungcn vorhanden sind und daß sie am richtigen Standort hohe und sichere Erträge ver sprechen. Daß weiter auf dem Gebiete des Gc- rer landwirtschaftlichen Erzeugung ist dies sogar noch wichtiger als in den anderen Betriebszwei gen. Der 3. Reichsgartenbautag hat sich deshalb eingehend mit dieser Frage beschäftigt- Sie stand besonders im Mittelpunkt der Arbeitstagung der Fachschaft „Gärtner". Hier berichtete Oberland wirtschaftsrat Dr. Hatesaul eingehend über die Lenkung der Menschen im Arbeitseinsatz. Die Reichshauptabteilung I hat in mühevoller Klein arbeit ein weitverzweigtes Betreuungsnetz ausge baut. 60 000 Ortsgefolgschaftswarte stehen unter der Anleitung von rund 590 Kreisgefolgschasts- warten in steter unmittelbarer Verbindung mit dem großen Heer der schaffenden Menschen in der Landwirtschaft, der Gärtnerei, der forst- und den sonstigen landwirtschaftlichen Nebenzweigen. Für die besonderen Belange der verschiedenen Fachberufe sind insgesamt 4500 ehrenamtliche Fachschaftswarte eingesetzt. In jeder Kreisbauernschaft ist einFach- schaftSwart für die Gärtner tätig, der sich der Be ratung der Gefolgschaft widmet. Jeder Gärtner, ob Meister oder Gehilfe, Lehrling oder Garten arbeiter, hat so die Möglichkeit, aber auch die Ver pflichtung, seine Sorgen und Wünsche über diese Mitarbeiter an die Führungsstellen und Fach abteilungen heranzubringen. Nach dem Willen des Reichsbauernführers R. Walther Darre haben alle für die soziale Betreuung eingesetzten Mitarbeiter als vornehmste Pflicht und höchstes Ziel die best möglichste Leistungssteigerung aller Berufsange hörigen anzustreben. Durch die Hebung der Ar beitsleistung und des Arbeitserfolges soll der Mangel an Arbeitskräften weitgehend ausgeglichen werden. Die vom Reichsnährstand geschaffene zu sätzliche Berufsfortbildung dient vornehmlich die sem Ziel. Die vom Reichsbauernführer geschaffene einheitliche Berufs- und Ausbildungsordnung weist auch dem Gärtnerberus neue Wege. Weitere Er leichterungen für die Lehrlinge stellen die Er ziehungsbeihilfen dar, damit wirtschaftliche Sorgen im Elternhaus künftig kein Hinderungsgrund mehr sind, Jugendliche den Gärtnerberuf erlernen zu lassen. Dr. Hates aul verlangte, daß jeder Gärtnermeister, dessen Betrieb die erforderliche Größe für die Ausbildung eines Lehrlings hat, seinen Ehrgeiz darein legt, die Anerkennung und Berechtigung zur Ausbildung eines Lehrlings zu erhalten. Er erfüllt damit in doppeltem Maße eine nationalsozialistische Pflicht, weil er den Be trieb zu einer höheren Leistungsstufe entwickelt und zugleich zur Vermehrung des ordnungsmäßig aus gebildeten Nachwuchses beiträgt. Die Notwendig keit dieser Maßnahme zeigt der in den beiden letzten Jahren zu beobachtende Rückgang der Lehr lingszahlen. Wegen Mangel an Schülern mußten in einigen Städten bereits die Berufsschulen ge schloffen werden. Dr. Hatesaul wies ferner auf die Notwendigkeit hin, auch die Gartenarbeiter einer Ausbildung zu unterwerfen und hier eine Verbindung zur Landarbeitslehre zu schaffen. Aehnlich wie in der Landarbeit muß angestrebt werden, durch Vermehrung der Arbeitsstellen für Verheiratete sowohl dem Gärtnergehilfen wie dem Gartenarbeiter eine sichere und aussichtsreiche Laufbahn zu gewährleisten. Nur dadurch kann ver mieden werden, daß im heiratsfähigen Alter wie bisher rund 20 000 arbeitsbuchpflichtige Gefolg schaftsmitglieder aus dem Gartenbau ausschciden. Ferner wird der Bau von Werkwohnungen und Eigenheimen gefördert und durch Zusammenarbeit mit den zuständigen Arbeitsämtern alles getan, um die erforderlichen Arbeitskräfte auch für den Gartenbau zu beschaffen. Daneben muß aber allen Berufsangehörigen zur Pflicht gemacht werden, sämtliche organischen Maßnahmen einzusetzen, zu denen insbesondere die Leistungssteigerung sowie die Förderung der Betriebsgemeinschaft und die Seßhaftmachung gehören. Dr. Hatesaul schloß mit der Feststellung, dgß die Gartenbaubetriebe, die in ihrer Haltung bäuerlich ausgerichtet sind, die beste Brücke zur Ueberwindung der unnatürlichen Gegensätze in Stadt und Land darstellen. Dipl. Garlenbauinspektor Liske berichtete über Betriebsfläche und Kulturart in ihrer Beziehung zum Arbeitseinsatz. Er zeigte, wie die bisher zur Verfügung stehenden Kulturen und Betriebs flächen in den meisten Fällen nicht mehr genügen, um den Erfordernissen des Absatzes gerecht zu werden. Demgegenüber steht die Tatsache, daß eine erweiterte Kulturfläche des gesamten deutschen Gartenbaues nicht immer vereinbar ist mit dem in den letzten Jahren aufgetretenen Mangel an Arbeitskräften. Die Anbaufläche von Blumen und Zierpflanzen ist von 1937 auf 1938 um 22,7 Pro zent, die Fläche der Obstanlagen um 14,3 Prozent, die der Baumschulen um 15,9 Prozent gestiegen. Auch der Anbau zur Gewinnung von Gemüse samen und Blumcnsamen weist eine beträchtliche Steigerung auf. Das gleiche gilt von Tomaten und Erdbeeren. Diese Entwicklung entspricht durch, aus den Ansprüchen des Bedarfs, steht aber im Gegensatz zu der Beschäftigungszahl. Eine weitere Entwicklung in dieser Richtung steht der Erzen- gungssteigerung entgegen. Gartcnbauinspektor Liske zeigte an Hand zahlreicher Beispiele, wie unter diesen Umständen durch zahlreiche Ein sparungsmaßnahmen die bestehenden Schwierig keiten bekämpft werden müssen. Reichsfachschaftswart Becker-Wiesbaden be schäftigte sich eingehend mit dem Wohnungsbau, der der Sicherung des Arbeitseinsatzes dient. Eine wichtige Rolle hierbei spielt die Ueberprüfung der vorhandenen Wohnungen, wie sie in verschiedenen Landesbauernschaften erfolgreich durchgeführt wird. Er konnte feststellen, daß die Betriebsführer heute die Bedeutung der Wohnungsfrage erkannt haben und sich im Rahmen der wirtschaftlichen Mög lichkeiten um eine erfolgreiche Lösung bemühen. Auch hierbei steht die Fürsorge für das verhei ratete Gesolgschaftsmitglied im Vordergrund. Eine gesunde und bequeme Wohnung ist auch als eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche beruf liche Weiterbildung anzusehen. Zahlreiche Förde rungsmaßnahmen stehen auch für den Eigenheim bau der gärtnerischen Gefolgschaftsmitglieder zur Verfügung. Durch eine eifrige und tatkräftige Förderung wird dem Mangel an Arbeitskräften mit Aussicht auf Erfolg entgegengewirkt. Ueber den Verlauf der Tagungen der Fachgrup pen Blumen- und Zierpflanzenbau und Baum schulen verweisen wir auf die Berichte in den Beilagen „Aus dem Blumen- und Zierpflanzen bau" und „Die Baumschule" in dieser Ausgabe der „Gartenbauwirtschaft". Ueber die Tagungen des Reichsvcrbandes der Garienausführenden und Friedhofgärtner, der Fachgruppe „Gartenausfüh rende und Friedhofgärtner", Gemüsebau und Obstbau wird in zusammenhängender Form aus führlich berichtet. Im Rahmen des 3- Reichsgartenbautages in Stuttgart führte der Avbeitsring „Gartenbau" des Forfchungsdienstes am 15. und 16. August eine Vortragstagung in den Räumen der württembergi- schen landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim durch. Prof. Maurer, der Vorsitzende des Ar beitsringes „Gartenbau", erörterte nach der Be grüßung die Aufgaben der Tagung. Für die zahlreichen und vielseitigen Einzel- qebiete des Gartenbaus ist die wissenschaftliche Forfcherarbeit von größter Bedeutung. Es gibt kein Gebiet der gärtnerischen Praxis, das nicht von der Seite der Wissenschaft her Förderung und Befruch tung erfahren hätte. Weder der Obst- und Ge müsebau, der Blumen- und Zierpflanzenbau, noch der Baumschulen- und Samenbau kann die Mit arbeit des Wissenschaftlers und Forschers ent behren. Die erfolgreiche Durchführung der Er zeugungsschlacht im Gartenbau -hängt zum guten Teil von der -steten Aufrechterhaltung dieser engen Zusammenarbeit ab. Das bezeugt die gärtnerische Praxis durch zahlreiche Erzeugnisse, deren Voll kommenheit von der Forschung erst einmal er arbeitet werden mußte, ehe sie dem Verbraucher selbstverständlich geworden sind. Der Gartenbau als ein Teil der Erzeugungsschlacht verfangt stän dige Leistungssteigerung. Dafür setzt sich auch eine Gruppe spezialisierter Wissenschaftler ein, die unter der Führung von Professor Maurer im „Arbeits- ' ring Gartenbau" des Forschungsdienstes zufammen- geschlossen sind. Der in Stuttgart durchgeführte 3. Reichsgnrten- bautag 1939 stellte mehrere Forderungen auf. -deren Erfüllung die Versorgung mit Gemüse und Obst sichern soll. Ein Teilgebiet des Gartenbaus erhält Hamit eine große Verantwortung zugewiesen. Die gesunde Ernährung des Menschen setzt einen mög lichst großen Verbrauch von Gemüse und Obst vor aus. Deutschland hat im vorigen Fahr erleben müssen, daß Nachtfröste, Kälterückfälle und Dauer regen die Entwicklung der Gemüsezucht im Garten und im Feldbau beeinträchtigten und die Obsternte erheblich schädigten. Der Verbraucher konnte seine Ansprüche nicht -voll befriedigt sehen. W-r wissen, daß den Gartenbau keine Schuld daran trifft. Doch müssen mir uns dabei sagen, daß derartige Fehl erträge immer wieder einmal Vorkommen können, müsebaus für den Gartenbau erfolgreich gearbeitet wurde, zeigen die Forschungsergebnisse, wie die von Pillnitz, in Sachsen, auf die -der Berichterstatter einging. Wie stark die Gemüse- und Obstgewinnung durch die große Zahl der Schädlinge gefährdet wird, weiß auch der Verbraucher. Das uralte Uebel der Maikäferplage spielt heute noch eine Rolle. Diese Schädlinge sind fast in jedem Stadium der Ent wicklung gefährlich. Dennoch braucht -der Garten bau die Hoffnung nicht aufzugdben, ein durch greifendes Abwehrmittel gegen Maikäfer -und Engerlinge, aber auch gegen andere tierische Schäd linge zu erhalten. Die Forschung erprobt nach lang wieriger Kleinarbeit neue Bekämpfungsmel-Hoden, die größeren Erfolg versprechen als die bisherige primitive Vernichtung. Biologische Erkenntnisse müssen dabei helfen, die Schädlinge möglichst dann zu vernichten, wenn sie noch nicht Wurzel oder Laub gefährden können. Pflanzl'che Schädlinge und Pflanzenkrankhcitcn, die alljährlich große Aus fälle an Obst bewirken, sind gleichfalls in die For schung einbezogen. Weiter stehen viele fachliche Spezialaufgaben im Arbeitsprogramm der For scher. Im Rahmen der Vortragstagung wurde darüber Bericht erstattet, beispielsweise über den Heilpflanzenanbau zur Erhaltung oder Wieder gewinnung der Gesundheit des Menschen. Den Verbraucher interessiert die Forschung puf dem Gebiete der Obstlagerung nicht minder. Menn die Ernten künftig den -Gesamtbedarf so gut wie voll ständig decken, müssen die während der Erntezeit anfallenden Ueberschüsse so sicher lagern, daß sie für die Wintermonate in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Jede Verbesserung der Lage- rungs- ober Verwertungsmethoden, die diesem Ziele dient, wird auch vom Verbraucher begrüßt. Darum danken nicht nur die Angehörigen des Gartenbaus der Forschung, sondern auch die Verbraucher in Stadt und Land. Prof. Maurer beschloß die Tagung durch eine Zusammenfassung der vorgetragenen Forschungs ergebnisse, -die für den Gartenbau bedeutungsvoll sind. Die Möglichkeit einer Besichtigung württem- bergrscher Gartenbaubetriebe wurde danach von den meisten Teilnehmern w,ahrgenommen. Ousrsckmtt ciurck ciis F'crcktcrsunsssn OartsnLaus in Ltuttsart Leistungserhaltung und Leistungssteigerung In der vorigen Ausgabe unserer Zeitung haben wir unseren Lesern bereits berichtet, daß "den in Verbindung mit dem 3. Reichsgartenbautag in Stuttgart in der Zeit vom 11. bis 14. August ab- gehaltcnen Vortragstagungen der Fachgruppen des Gartenbaus und den Arbeitstagungen der garten baulichen Organisationen des Reichsnährstandes ein guter Erfolg beschicken war. Nachfolgend geben wir einen Querschnitt durch den Verlauf der Tagungen selbst und die hierbei erzielten Arbeits ergebnisse. Ebenso wie man schon aus der allgemeinen Be achtung, die der 3. Reichsgartenbautaq am 13. August mit den inhaltvollen Reden des Reichs obmanns Behrens und des Reichsfachwartes Gar tenbau, Boettner, in der Oeffenllichkeit fand, schlie ßen konnte, daß -das Interesse des ganzen Volkes an der Entwicklung des Gartenbaus steigt, so be wiesen dies auch die einzelnen Fachtagungen, die in nicht minderem Maße Gegenstand eingehender Erörterungen in der Tages- und Fachpresse und in der gesamten Osffentl-chkeit bildeten. Es ge- , schieht dies in der richtigen Erkenntnis, daß von . ber Leistungsfähigkeit und Entwicklung des deut schen Erwerbsgartenb.aus auch in stärkerem Maß nicht nur die ernährungspolitische Lage unseres Volkes -berührt, sondern auch die bevölkerungs politische und kulturpolitische Entwicklung unseres Gemeinschaftslebens beeinflußt wird. So zeigten die einzelnen Tagungen, wie in den verschiedenen Fachgebieten des Gartenbaus die Grundsätze der nationalsozialistischen Agrarpolitik durchgeführt werden, wie sie der Reichsbauernsührer R. Walther Darre qufgestellt hat.- Sie ließen aber auch das ernsthafte Bemühen aller Teilnehmer erkennen, uni durch zweckmäßigere Gestaltung der Arbeits vorgänge und durch verstärkten Einsatz geeigneter Maschinen ui<d Geräte Mittel und Wege zu wei terer Arbeitseinsparung und Arbeitserleichterung zu finden, die zur Leistungser-Haltunq und Lei stungssteigerung im Gartenbau notwendig sind. Den Auftakt zu den Fachtagungen bildete das 1. Reichstreffen der Gärtnerinnen am 11. 8., auf der Reichsfachwart Gartenbau, Boettner, die Aufgaben der Gärtnerin im Rahmen der Ernährun-gswirtschaft und im -deutschen Volks leben umriß. Lant amtlicher Statistik von 1933 waren allein im Erwerbsgartenbau rund 63 000 weibliche Arbeitskräfte beschäftigt, davon 25 000 als gelernte Gärtnerinnen und gelernte Garten arbeiterinnen. Der Anteil der Fqau beträgt somit ein Drittel Ker im Erwerbsgartenbau tätigen Menschen. Reichsäbteilungsleiter Prof. Dr. Ebert gab einen Ueberblick über die Sonderausgaben der Gärtnerin und wies darauf hin, daß der Reichs nährstand gartenbauliche Beraterinnen für die Be- t-euunq -der -Banerngärten bxaucht, und daß das lernsiedlnnqs- und Kleingartenwefen Gärtner-n- - Er als Fachberaterinnen mehr als bisher ansetzen wird. Reichsfachschaftswart „Gärtner", Buker- Miesbaden, berichtete über die Aufgaben der weib lichen Gefolgschaft, die Reichsfachbearbeiter Lisle- Goshar idurch Ausführungen über die verschiede nen Ansbildnugsmöglichkeiten ergänzte. Als Ver treterin der Gärtnerinnen wies Ilse. Dieckmann- Kaiserswerth auf die Notwendigkeit der Gemein schaft der Bernfskameradinnen mit den Gärtners frauen und Gartenarbeiterinnen hin. — Der Lehrgang für Fachlehrer und Fachberater diente der Ausrichtung ans die gegenwärtig wichtigen Fragen der Marktordnung und Erzeugungsschlacht. Der ehrenamtliche Führer des deutschen Gartenbaus, I. Boettner, nahm als Reichsfachwart „Gartenbau" nn-d Vorsitzender der Hauptvereinigung des deutschen Gartenbaus zu den marktordnenden Maßnahmen der Hauptver- einigung Stellung und ging in erster Linie auf die besonderen Verhältnisse dieses Jahres ein. Die Marktordnung in der Gartenbau-Wirtschaft kann nicht wie in anderen Zweigen der Ernährungs wirtschaft von der schematischen Preisbildung aus- achcn. Ihr Kernstück sei vielmehr der regelmäßige Marktnusgleich, ihr äußeres Gerippe aber d,as Netz der Bezirksabgabestellen. Die unentbehrlichen Be zirksabgabestellen verursachen keine Verteuerung der Ware. Sie befreien den Erzeuger von der Not wendigkeit des Marktbesnchs und machen ihn un abhängig von den Zufälligkeiten irgendwelcher Verteilerbesuche. Boettner berichtete dann über den Ernteausfall. Bei einigen Erzeugnissen, wie Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren, konnte nicht die ganze Ernte geborgen werden, weil die hente geforderten hohen Pflückerlöhne durch die Preise nicht aufgebracht werden konnten. Auch die Bffchaffung der erforderlichen Verpackung hat sich teilnwise schwierig gestaltet. Reichsfachwart Boett ner hob dann das bereitwillige Mitge-Hen der Ver- teilcrschaft bei der Durchführung einer schwierigen Absatzfrage hervor. Ueber das Beratungswesen be richtete Prof. Ebert. Er wies besonders darauf hin, -daß auch dort, wo die Fachberater nicht Organe des Reichsnährstandes sind, die gartenbauliche Be ratung nach den gleichen Richtlinien erfolgen müsse. Gartenbauinspektor Meyer von -der Haupt vereinigung behandelte hie gartenordnenden Maß nahmen der Hauptvereinigunq auf dem Gebiet des Obstbaus unter besonderer Berücksichtigung der Obsternte 1939. Er beschäftigte sich hierbei ein gehend mit der Qualitäts- und Verpackungsfrage. Zur Marktordnung bei den nicht der Ernährung dienenden Gartenbauerzeugnissen sprach Unter- abteilungsleiter Faber. Der Lehrgang schloß mit Vorträgen von Gartenbauinspektor Hübener über die Organisation des Pflanzenschutzdicnstes und von Dr. Schulz-Kassel über die Gartcnbauberufs- genoflenschast. Die rege Anteilnahme, -mit der alle Lehrgangsteilnehmer den Vorträgen folgten, ließ erkennen, daß der Reichsnährstand bei der Schaf fung auch dieser gartenbaulichen Beratung auf dem richtigen Wege ist. Am Nachmittag des 11. August 1939 hatten sich aus -Einladung der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft eine Anzahl -von Export gärtnern und ihre Mitarbeiter zu einer Vortrags tagung versammelt, -um aus dem Munde prak tischer Exportgärtner Anregungen für die Erhal tung und Förderung -der dmtschen Gartenüau- qusfuhr eutgegenzunehmen. Die Tagung wustde von dem Leiter des Ausfuhrausschusses, Garten bauer Schetelig-Lübeck, eröffnet. Zunächst nahm der Leiter der A u s f -u h r g r u p p e Ba u m- s ch u l e rz e u g n -i s s e, A. Tiebe - Cosse baude, das Wort zu einem Bortrag über das Thoma „Aus der Praxis des'Export- gärtners". Der Vortragende schilderte die Entwicklung der Ausfuhr in der Vorkriegszeit und ging dann auf die immer mehr sich steigernden Absatzschwierigkeiten in der Nachkriegszeit über. Die zur Zeit bestehenden Verhältnisse im Ausfuhr geschäft verhangen eine besondere Einstellung des Exportgärtners nicht nur als Kaufmann, sondern auch als Mensch und als ein Vertreter -der deut schen Nation, für di« er im Ausland angesehen wird, erwachsen ihm auch besondere Pflichten, die im einzelnen näher aufgezeigt wurden. In einem weiteren Vortrag über „Förderung der Ausfuhr durch Gemeinschaftsexport" von Gartenbauer W. Süptitz-Hamburg, wurden Wege gewiesen, wie durch einen Zu sammenschluß von Ausfuhrfirmen zur Entsendung von gemeinsamen Vertretern eine breitere Basis für den Gesamtabsatz geschaffen werden kann, die letzten Endes allen Beteiligten zum Nutzen sein wivd. Der Leiter der Prüfungsstelle Er nährungswirtschaft, Dr. Ackermann, ging dann in seinen Ausführungen über „Tage s- fragen bei der Ausfuhrsteigerung" auf die wichtigsten Fragen ein, über die im all gemeinen noch Unklarheiten bestehen. Die er forderliche enge Zusammenarbeit der Ausfuhr firmen mit der Prüfungsstelle und die zahlreichen bei dieser Zusammenarbeit bestehenden Fragen wurden eingehend erörtert. Abschließend nahm Gartenbauer Schetelig-Lübeck das Wort zu einem Vortrag über das Thema „Ausfuhr fördernde Einrichtungen". Er wies darauf hin, daß heute der Exportgärtner bei seinen Bestrebungen um die Erhaltung der Ausfuhr nicht alleinsteht, sondern bereits die verschiedensten Ein richtungen zu seiner Unterstützung vorhanden sind. Er schilderte dann kurz die Aufgaben der ver schiedenen Einrichtungen für die Ausfuhr förderung stqatlich-er und privater Art und gab Hinweise für deren sinnreiche Be nützung. Er stellte dann fest, -daß die noch vor- haitdene fühlbare Lücke zur Bearbeitung spezieller Ausfuhrfragen des Gartenbaus jetzt durch die Bildung des Ausfuhrausschuffes der Ha-uptvereini- gung der deutschen Gartenbauwirtschaft geschlossen worden ist. Am gleichen Tage fand die Reichstagung des Reichsverbandes der Garten ausführenden und Friedhofgärtner statt, über die noch gesondert ausführlich be richtet wird. Am Sonnabend, dem 12. August, tagte die Fachgruppe Gartenausfüh rende und Friedhofgärtner, die sich mit den zukünftigen Ausgaben der Friedhofgärtner befaßte. Ein reichhaltiges Arbeitsprogramm fah die Ta gung der Fachschaft „Gärtner" der Reichshauptabteilung I des Reichsnähr standes vor. Die Durchführung der Erzeugungs schlacht im Gartenbau hat zur Voraussetzung, daß eine befriedigende Lösung des Arbeitseinsatzes er folgt. In diesem arbeitsintensivsten Zweig unse Oks Tnsfunsk c/ss ,,Ocrrtsnkau" Lm in ÄuttAwt Die Forschung hilft der Praxis
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)