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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Entwicklung der Berufsausbildung Es ist an der Zeit, die seit 1935 vom Reichs nährstand geführte Statistik über die Berufsaus bildung zu betrachten, um daraus Schlüsse für die weitere Entwicklung des gärtnerischen Berufs standes zu ziehen. Es liegen folgende Zahlen aus dem Altreich, untergegliedert nach den Gartenbau zweigen und den Landesbauernschaften vor: Für die Jahre 1935—1938: 1. Zahl der Lehrbetriebe; 2. Zahl der Prüflinge, s) Gehilfenprüfungen, b) Meisterprüfungen. Für die Jahre 1937 und 1938: 3. Zahl der in den Berichtsjahren abgeschlossenen Lehrverträge nicht Gesamtzahl der bestehenden Lehrverträge!); 4. Zahlen über die Zensurenverteilung. Die folgenden Uebersichten geben Aufschluß über die jeweiligen Zahlen des Altreichsgebietes. Uebersicht 1: Zahl der Lehrbetriebe 1935 1936 1937 1938 10 960 10 225 9760 9752 Die Verringerung der Lehrbetriebszahl von 1935 bis 1938 um rund 1200 ist auf die verschärfte Nachprüfung der Eignung von Person und Betrieb des Lehrmeisters infolge der reichseinheitlichen Ausbildungsordnung zurückzuführen. Voraussicht lich wird die Zahl in verlangsamtem Maß noch weiter zurückgehen. Uebersicht 2: Zahl der Prüflinge s) Gehilfenprüfungen b) Meisterprüfungen 1935 1936 1937 1938 1935 1936 1937 1938 4801 4955 5388 4985 591 963 1469 1234 Der Anstieg der Gehilfenprüfungen bis zum Jahre 1937 zeigt den Einfluß der im Jahre 1935 erfolgten reichseinheitlichen Regelung der Berufs ausbildung, durch die nicht nur die Lehrlinge, son dern auch zahlreiche ältere Gehilfen zur Ablegung der Prüfung veranlaßt wurden. Wenn 1938 ein Rückgang der Prüflingszahl eingetreten ist, so ist diese Entwicklung hieraus durchaus verständlich, lieber die tatsächlich erforderliche Zahl von Ge hilfen sagt die Statistik nichts aus. Es ist anzu- nehmen, was nachher noch näher beleuchtet wird, daß sich hierunter ein großer Teil solcher Gärtner befindet, die nie Aussicht auf eine selbständige Stellung im Gartenbau haben, d. h. die nie zur llebernahme der Leitung eines Betriebes oder einer Betriebsabteilung gelangen werden, sondern sich mit der Stellung eines Gartenarbeiters begnü gen müßen, und zwar nicht immer aus Unfähig keit für die Einnahme einer verantwortungsreichen Stellung, sondern auch aus dem. Mangel an ent sprechenden Stellen bzw. Betrieben. Vergleicht man dio Zahl der geprüften Gehilfen mit den in der /nachstehenden Uebersicht S gezeigten Zahlen der abgeschlossenen Lehrverträge, so wird hieraus deut lich, daß ein weiterer starker Rückgang der Ge- hiifenzahl in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Der Lehrlingszugang von 1938 liegt schon wesent lich unter der Zahl der 1935 geprüften Gehilfen. Der Anstieg der Zahl der Meisterprüfungen von 1935 bis 1937 um rund 250 läuft parallel zu der Steigerung der Zahl der Gehilfenprüfungen. Im Jahre 1938 sinkt die Zahl der Meisterprüf linge zwar auch ab, liegt jedoch immer noch um rund 210 über der Zahl von 1935. Auch hier läßt es sich nicht feststellen, ob die Steigerung zur Sicherung des Nachwuchses notwendig war und wieweit die Zahlen über der tatsächlichen Bedarfs zahl liegen. Mit Bestimmtheit ist anzunehmen, daß auch hierin ein großer Teil solcher Gärtner ent ¬ halten ist, die erst aus den Gründen der Wirt schaftsbelebung heraus zur Ablegung der Meister prüfung bewogen wurden, nachdem sie schon zum Teil in entsprechenden Stellen tätig waren oder sich selbständig gemacht hatten. Aufschlußreich ist das Verhältnis der Zahlen der Gehilfenprüfungen zu den Meisterprüfungen, das 3,6 zu 1 bis 8,1 zu 1 beträgt. Dieses weite Ver hältnis, das seine engste Stelle 1937 nur der star ken Erhöhung der Meisterprüfungen durch das Prüfungsbedürfnis älterer Gärtner verdankt, weist darauf hin, daß tatsächlich nur ein Bruchteil der Lehrlingszahl das Ziel der Meisterschaft erreichen kann. Wie schon angedeutet, sind hieran wahr scheinlich weniger mangelnde Fähigkeiten des Ein zelnen schuld, als vielmehr der Mangel an Ent wicklungsmöglichkeiten. Dieser wird in Zeiten des Arbeitskräfteüberschusses nicht zu einer größeren Abwanderungsbewegung führen, er bewirkt da gegen heute bereits eine starke Abkehr des Nach wuchses vom Gärtnerberuf. Zwar liegt die Zahl der berufsfremd beschäftigten Gärtner und Garten arbeiter, veröffentlicht in „Der Arbeitseinsatz im Deutschen Reich", Nr. 23 vom 12. 12. 1938, unter dem mit 10,5 A angegebenen Anteil der berufs fremd beschäftigten landwirtschaftlichen Arbeiter insgesamt und beträgt 9,4 A>, doch liegt sie fast ebenso hoch wie beim Landarbeiter und wird sogar durch die Zahl des Melkerberufs um 1 A> unter boten. Es läßt sich also auch daran schon eine starke Neigung zur Abwanderung erkennen. Was sich heute besonders bemerkbar macht und sehr be ¬ dauerlich ist, ist die Tatsache, daß in erster Linie der tüchtigere Nachwuchs ausbleibt. Uebersicht 3: Zahl der in den Berichtsjahren abgeschlossenen Lehrverträge 1937 1938 5319 4438 Die Uebersicht 3 zeigt den erheblichen seit 1938 eingetretenen Umschwung durch die Abnahme der Zahl der eintretenden Lehrlinge. Der stetige zahlenmäßige Rückgang der Nachwuchsjahrgänge bis zum Jahre 1948, der aus den nachstehenden Gcburtsziffern der Nachkrtegsjahre ersichtlich ist, läßt eine weitere Verringerung der Lehrlings zahlen erwarten. Geburtsziffern der Nachkriegsjahre GcSurtsiaLr Jahr des Bcrufs- eintritts ISIS 1 280 580 1834 IS20 1 MS 287 1835 UM 1880447 1836 IS22 1 404 215 1837 1823 12S7 448 1038 IS24 1 27S 820 WM IS25 1 282 488 1840 1828 1227 SOS 1841 1827 1 161 718 1842 1S28 1182 815 1843 1828 1147 458 1844 1830 I 127 450 1845 1S31 1831 770 1846 1832 878 21S 1847 1838 856 S1S 1848 1884 1 188 358 1848 1835 1 261 273 1858 Welche Folgerungen sind aus den angeführten Zahlen zu ziehen? 1. Ein weiterer Rückgang der Nachwuchszahl ist unvermeidlich. 2. Eine Verminderung der Nachwuchsqualität ist ebenso unvermeidlich, wenn dem nicht ganz be stimmte Maßnahmen entgegengesetzt werden, die eine Hebung des Leistungsstandes der mit ver antwortlichen Aufgaben betrauten Gärtner be zwecken. Hierzu gehört in erster Linie die Existenzsicherung des Nachwuchses. 3. Es müssen ehestens Unterlagen dafür geschaffen werden, in welchem Umfang Gärtnereien volks wirtschaftlich notwendig sind und welchen Min destumfang sie aufweisen müssen, um die auch im Gartenbau stärker anzuwendenden technischen Hilfsmittel mit technischem und wirtschaftlichem Erfolg einsetzen zu können. Aus diesen Unter lagen ist der Umfang des für verantwortliche Aufgaben erforderlichen Nachwuchses abzuleiteu. 4. Eine Trennung der Ausbildungsgänge nach den Ausbildungszielen: Gärtnermeister — Betriebs oder Abteilungsleiter und Gartenfacharbeiter vorzunehmeu. Die bisherige Vermengung beider Ziele unter dem Begriff Gärtnergehilfe darf, nachdem die Auslese der Fähigen nicht mehr dem Konkurrenzkampf überlassen werden kann und nachdem auch die technischen Hilfsmittel wesentlich vervollkommnet sind, nicht mehr auf recht erhalten werden. Der Gartenbau muß sich auf die Einstellung von bodenständigen, ver heirateten Facharbeitern an Stelle der ständig wechselnden Junggehilfen umstellen, die bisher zum Zweck der Existenzgründung ost gezwungen waren, entweder aus dem Beruf abzuwandern oder als Kleinpachtgärtner ein Hungerdasein zu führen und damit das Ansehen des Gärtner berufs schwer zu schädigen. Unter Hinweis auf die in der „Gartenbauwirt schaft" Nr. 6 vom 9. 2. 1939 dargelegten Ziele der Berufsausbildung im Gartenbau zur Hebung des Gärtnerberufs seien dafür folgende Gründe heraus gestellt: Das Verfahren der liberalistischen Epoche, junge Menschen zu einer Berufsarbeit heranzuziehen, ohne sich überhaupt darum zu kümmern, ob spätere Existenzmöglichkeiten für diese im Beruf bestehen, ist heute aus weltanschaulichen und den erwähnten zwangsläufigen Gründen nicht mehr anwendbar. Es 'geht heute nicht mehr an, daß Betriebe ihre Existenz auf der Lehrlingshaltung aufbauen. Äpf der anderen Seite wendet sich die Gesamtentwick lung der Wirtschaft, an der auch der Gartenbau nicht vorübergehen kann, gegen den rein hand werksmäßig stusgerichteten Klein- und Kleinst betrieb. Die Anwendung der wirtschaftlichen Grundsätze, vor allem der Arbeitsteilung und der technischen Hilfsmittel, erfordert eine Mindest betriebsgröße. Es ist zweckmäßig, diesen beiden Seiten der Entwicklung durch die , entsprechende Ausrichtung der Nachwuchspolitik so frühzeitig Rechnung zu tragen, daß Schäden soweit als mög lich vermieden werden. Der größte Schäden würde m. E. dem Gartenbau dadurch zugefügt werden, daß der für die spätere llebernahme von verant wortlichen Aufgaben fähige Nachwuchs ausbleibt. Dem kann am besten dadurch begegnet werden, daß man den Nachwuchs hierfür auf den tatsächlich erforderlichen Umfang beschränkt und jedem An wärter im Fall der Bewährung dadurch die be stimmte Aussicht auf Fortkommen im Beruf, d. h. auf Erreichung einer dem Ausbildungsziel ent sprechenden Stellung gibt. Wer also in die Gärt nerlehre künftig eintritt, muß sich nicht nur von vornherein das Ziel, Gärtnermeister zu werden, stellen und von seinem Lehrmeister auf dieses Ziel hin ausgerichtet werden, er mutz auch dieses Ziel tatsächlich erreichen können. Den für die Ausführung der handwerklichen Arbeiten neben den Lehrlingen und Heranwachsen den Junggehilfen erforderlichen Nachwuchs braucht man nicht aus ein solch wöitgestecktes Ziel auszurich ten, einmal um nicht falsche Hoffnungen zu wecken, die doch nicht erfüllbar sind, zum andern auch, um nicht Lehrling und Lehrmeister mit Aufgaben zu belasten, die später gar nicht verwertet werden können. Die Anlernung des Facharbeiters braucht sich nur auf handwerkliche Fertigkeiten, oft be schränkt auf Spezialarbeiten des Einzelbetriebs, zu erstrecken. Außer der körperlichen Eignung sind an diesen Nachwirchs keine besonderen Anforderungen zu stellen. Als Beispiel dieser notwendigen Umstellung des Gartenbaues kann die Gartenausführung dienen, die am heftigsten von dem Sturm der allgemeinen Wirtschastsentwlckl>Mm erfaßt worden und ihr am meisten gefolgt ist. Wenn auch merkwürdigerweise gerade diesem Zweig bisher eine eigene Lehrlings ausbildung nicht zugebilligt war — eine Rege lung, die sich nicht mehr aufrecht erhalten läßt —, so zeigt sich doch gerade hier die Notwendigkeit der Trennung der Ausbildungsziele des Leiter- und des Facharbeiternachwuchses am allerdeutlichsten. Hier mutz der Meister nicht nur die handwerklichen Fertigkeiten völlig beherrschen, er mutz auch die besonderen Fähigkeiten des Gestalters, des Be- triebsorganisators und des Kaufmannes haben. Zu diesem umfassenden Aufgabenbereich eignen sich nur besonders tüchtige Menschen, während man zur Ausführung der handwerklichen Arbeiten nach An weisung fast jeden anlernen kann. Im übrigen braucht man nur die Parallele zu der größeren Schwester Landwirtschaft zu ziehen, in der es heute niemand mehr einsallen wird, das Ausbildungs ziel des Landwirts — Betriebsleiters — mit dem des Landarbeiters gleichzusetzen, wenn auch hier wie überall der Aufstieg zu den weitergesteckten Be rufszielen selbstverständlich jedem tüchtigen Land arbeiter ofsensteht. Uebersicht 4: Zahlen über die Zensurenverteilung a) Gehilfenprüfungen Noten: 1 2 3 4 5 1937 229 1402 2285 1320 152 1938 187 1826 2114 720 138 b) Meisterprüfungen Noten: 1 2 3 4 5 1937 85 476 442 327 178 1938 54 315 395 234 236 Die Uebersicht 4 zeigt zum Abschluß die Zen surenverteilung, aus der das interessante Ergebnis der Meisterprüfungen hervorzuheben ist. Obwohl bei diesen Prüfungen heute noch keineswegs ein überragender Maßstab an die Leistungen gestellt wird, zeigt der auffällig hohe Anteil der Durch gefallenen von rund 19 Ä> und der ebenso hohe Anteil der noch Genügenden, daß sich ein großer Teil der Gärtner über die Aufgaben des Gärtner meisters keineswegs im klaren ist und diese mit denen eines rein handwerklich arbeitenden Anlern berufs verwechselt. Hierüber die Praxis eingehend aufzuklären, ist dringend notwendig, wenn das im Laus des. vergangenen Jahrhunderts beträchtlich gesunkene Niveau des Gärtnerstandes nicht nur ge halten, sondern wieder entschieden gehoben werden soll. Schließlich deutet dieses Ergebnis auch darauf hin, daß die heute im Gartenbau gegebenen schulischen und sonstigen Fortbildungsmöglichkeiten nicht genügen, da sie dem Bedürfnis des Prak tikers nicht entsprechen, und demzufolge dringend einer für den Praktiker brauchbaren Neugestaltung bedürfen. Wer im einzelnen über die Statistik, insbeson dere die Verhältnisse bei den einzelnen Gartenbau zweigen, unterrichtet sein will, kann die Zahlen bei seiner zuständigen Landesbauernschaft einsehen. Vielleicht gibt sich auch die Möglichkeit, diese Zah len dort zu veröffentlichen. L>r. Ick. Kock, Berlin. Oie üsicksscritsnsckcru Ltuttsart im LpisNsi cjsr Zum Nutzen für Fachmann und Gartenfreund Die Reichsgartenschau Stuttgart konnte schon in den ersten drei Monaten nach ihrer Eröffnung eine Besucherzahl von 3 Millionen erreichen. Das darf als Beweis dafür gelten, wie sehr es der Reichs- gartcnschau gelungen ist, sich an das ganze Volk zu wenden und zugleich auch als Beweis für die Aufgeschlossenheit, die das ganze Volk den Proble men des Gartenbaues entgegenbringt. Diese An ziehungskraft, die die Reichsgartenschau damit be wiesen hat, muß aber auch den gärtnerischen Berufsstand mit stolzer Freude erfüllen; denn es ist seine Ausstellung: die Reichsausstellung des deutschen Gartenbaues. Allein nicht nur Deutsch land nimmt in steigendem Maß teil daran, sondern auch das Ausland hat, wie die Stimmen in der Auslandspresse zeigen, ebenfalls bisher ein großes Interesse für die Reichsgartenschau Stuttgart und die dort behandelten Fragen gezeigt und zeigt es noch. Den Erwerbsgärtner mutz es mit besonderer Freude erfüllen, wenn die Zeitungen des Auslands das Lehrhafte der Reichsgartenschau erkennen und besonders betonen. So schreibt „Stockholms Tidningen — Stockholms Dagblad" vom 19. 5. 1939 über die Reichsgartenschau: „Das Praktische und das Lehrreiche stehen im Vordergrund. Zeich nungen und Modelle, die in der Nähe einer der vornehmsten Hallen ausgestellt sind, zeigen, daß ein Garten, der sowohl das Nützliche und das Unter haltende berücksichtigen will, auch mit kleinen Mit teln angelegt werden kann. Aus vorbildlichen Bei spielen geht hervor, wie mustergültige Wochenend- und Ziergärten sowie Küchen- und Obstgärten aus zusehen haben." Erzieherischer Merk der Schau Die Lehrabsicht der Reichsgartenschau hat eben falls die in Brüssel erscheinende Zeitschrift „Das XX. Jahrhundert" erkannt. Sie geht in ihrer Aus gabe vom 6. 5. 1939 auch auf die städtebau lichen Probleme ein, die mit der Ausgestal tung der Reichsgartenschau Stuttgart einer Lösung nähcrgebracht werden sollten. Die Zeitschrift schreibt: „Die dritte Reichsgartenschau gibt für städtebau liche Erwägungen dieses Jahr besonderes Interesse. Die Ausstellung, die eine Fläche von 50 ka bedeckt, breitet sich auf einem Grundstück aus, das früher größtenteils unbebaut und steinig war. Ungeheure Mengen fruchtbarer Erde sind hierher geschafft wor den, und unter der Einwirkung einer unermüd lichen Arbeit ist der Boden sanft und human ge worden: Blumenwiesen und Rasenflächen harmo nieren jetzt vollkommen mit dem Rahmen der Landschaft . . . Diese städtebaulichen Erwägungen nehmen offenbar dem eigentlichen Charakter der Ausstellung nichts. Dieser ist vor allem er zieherisch . . . Unter so vielen interessanten und neuen Dingen muß man schließlich die Gärten für Schüler nennen, eine vollkommen originelle Neu gestaltung . . . Dieses Erziehungsmittel scheint uns sehr interessant, besonders auf einem Gebiet, Ivie dem der landwirtschaftlichen Arbeit, wo die Arbeitskräfte immer knapper werden und wo sich mit steigender Dringlichkeit das Problem der Rekru tierung der Jugend meldet." Dieselbe Zeitschrift schließt ihren Bericht mit einem Hinweis auf die Schönheiten der Reichs gartenschau. „Es wäre falsch, in der Ausstellung nur ihre praktische Seite zu sehen. Für den Laien kön nen die malerische Lage, die Wasserkünste, die Illu minationen, das große Schwimmbad unter freiem Himmel und eine lange Reihe von Sonderausstel lungen von Blumen und anderem ein sehr lebhaftes Interesse erwecken." Ein Ergebnis deutscher Geduld Mit dieser Ueberschrift versieht die englische Zei tung „The Bulletin and Scots Pictorial", Glasgow, vom 1. 6. 1939 ein Bild aus der Reichsgartenschau. Sie schreibt weiter unter dem Bild, das einen Aus schnitt aus der großen Blumenzwiebelwiese in der Nähe des Haupteinganges zeigt: „Es steckt Geduld, harte Arbeit und große Geschicklichkeit hinter die sem Bild der Schönheit auf der Stuttgarter Gar tenschau. Alle Bäume des Geländes —über 5000 — sind umgepflanzt worden und manche Bäume sind über 60 Jahre alt." Die gleiche Anerkennung der gärtnerischen Lei stungen zur Ausgestaltung der Reichsgartenschau klingt auch aus dem Bericht der norwegischen Zei ¬ tung „Ostlandets Blad" vom 26. 5. 1939. „Nord östlich auf den Höhen, die Stuttgart umgeben, lag bis vor einigen Jahren eine Steinwüste, die nicht zur geringsten Bearbeitung geeignet zu sein schien. Eine Reihe jahrhundertealter Steinbrüche machte sie fast unzugänglich. Heute ist sie aber verschwun den. Aus der Steinwüste ist eine schöne Garten- anlage geworden. Von dieser Stelle aus hat man eine herrliche Aussicht in das Neckartal hinein und auf die Felsen im Schwarzwald. An richtig klaren Tagen sieht man sogar die Schwäbische Alb. Die einzige Lage ist es wohl auch, die die ursprüngliche Wildnis zum Platz der 3. Reichsgartenausstellung gemacht hat. Allerdings mußte eine Riesen arbeit geleistet werden, um das Gelände für eine Ausstellung geeignet zu machen. Aber vom Standpunkt eines Fachmannes war gerade dies eine lockende Aufgabe." Der Bericht der Zeitung schließt mit einer eingehenden Darstellung der Vor arbeiten, die zur Herrichtung des Geländes und zum Aufbau der Reichsgartenschau notwendig waren. Von einer ganz anderen Seite her betrachtet der Korrespondent der „Lavoro Fascista", Rom, in sei nem Bericht vom 11. 5. 1939 die Gartenschau. Nach dem er ihre Schönheiten ganz allgemein geschildert hat, geht er auf die Organisation des deutschen Kleingartenwesens ein und stellt dabei fest, daß Deutschland auf diesem Gebiet an der Spitze der europäischen Länder marschiert. Die nächtliche Beleuchtung erregt Bewunderung Uebereinstimmend erkennen alle ausländischen Pressestimmen die Schönheiten der Reichsgarten schau an. Sie bezeichnen sie als ein herrliches Paradies, das jedoch erst in der nächsten Zeit alle seine Schönheiten entwickeln werde. Diese Würdi gung der Schönheiten zieht sich auch wie ein roter Faden durch den Bericht der „Neuen Züricher Zeitung" vom 21. 6. 1939. „Auch der Blumenlieb haber und der Schönhei suchende kommen zu ihrem Recht: Die meisten Blumen scheinen in Wiesen tälern und au Hügeln wild zu wachsen, was ihnen einen eignen Reiz verleiht, und die weite Blumen- wiese vor der Hauptgaststätte ist zur Hälfte glatter Nasen, zur Hälfte bunter Teppich. Bei Nacht wer den die Blumen und Büsche aus im Gras verbor genen Lichtquellen angestrahlt, wie die Prächtigen Wasserspiele durch Leuchten unter dem Wasser spiegel." Dieselbe Zeitung hat aber ebenfalls die beleh rende Bedeutung der Reichsgartenschau für Gärt ner und Gartenliebhaber erkannt, sie schreibt: „Die Lehrabsicht spielt eine bedeutende Rolle, und der Fachmann wie der Gartenfreund, der sich unter richten will, werden viel Nutzen aus dieser Schau ziehen." Und wenn dies auch die ausländische Presse feststellt und anerkennt, dann ist es für den deut schen Gärtner geradezu eine Verpflichtung, die Reichsgartenschau zu besuchen, die seine Ausstellung ist und ihm neue Wege zur Leistungssteigerung weisen will. Ein deutlicher Beweis dafür, daß der deutsche Gartenbauer die große Bedeutung der Reichsgartenschau erkannt hat, ist der starke Wider hall, den der Aufruf zum 3. Reichsgartenbautag in den Kreisen der Erwerbsgärtner gefunden hat. Die Teilnahme an dieser Großveranstaltung des Gartenbaues wird für den einzelnen — Betriebs führer wie Gefolgschaftsmitglied — um so notwen diger, als nicht nur in den Tagungen der einzelnen Fachgruppen des Gartenbaues aktuelle Fragen be handelt werden, sondern auf der großen Kund gebung am Sonntag, dem 13. August, der ehren amtliche Führer des deutschen Gartenbaues, Reichsfachwart und Vorsitzender der Hauptvereinigung der deutschenGar- tenbauwirt schäft, Johannes Boettner, und — als Vertreter des Reichsbauernführers R. Walther Darre — der Reichsobmann des Reichsnährstandes, Bauer Gustav Beh rens, zu den Gartenbauern Großdeutschlands sprechen werden. Kaube. Pilzlehrschau in München Die Landesbauernschaft Bayern veranstaltet zu sammen mit der Reichsarbeitsgemeinschaft für Ernährung aus dem Walde voraussichtlich von September bis Oktober eine Pilzlehrschau in Mün- chen. Die Merkmale der Pilze, gute und giftige Pilze, richtiges und falsches Pilzsammeln, Zube reiten, Pilztrocknung, Pilzverwertung in der Tier haltung wird Gegenstand dieser großen und viel versprechenden Schau sein. Sie wird zeigen, wie groß die Bedeutung des „Fleisches" aus dem Wald für die Bolksernährung ist.
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