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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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rtenbaü Lartenbauwirtschatt vereinigt mit Deutscher Lrwerbogartenbau Kummsr;r. 10. Augur« 1»Z9. ? tein-Park n Baunr- usammen siied zwi- stadt dar- bergischen gemein- werktech- wsür lie- fentlichen :en würt- :sführung n auf der ne Land schon in ständigen ber hin- haftlicher rden und en etwa ssammen- tsprinzip t. ag wird m Reichs imeraden nbanliche sachlicher« >urch Er ten viele aara^us, irgonien, ien, Xa- w. ange- men in Schuler, a, bietet Letztere ;en, lul- nd, eine en Spe- xracilis primuia enblau), len, Pe- Jung- r" und , Aalen, Licus . a., an- Aen die sbura. . weroeir, ucht'der befassen, rmbergs en Ent- l. Wenn rschwert unseren Dstmark Mähren werden tschäfts- ld auf roch zu iß noch en und mn be- , wenn id nicht en alle >en, die zu kalt, l ihnen n schon Abräu- flanzen in den rit den m, wie watum, i, dann Ittertag conil a, caenen, er und er Un tere an gewisse ndlung oft die l frühe n, wie so weit alvien- igewin- Pflan- - wert ist, daß : usw.) ch auch l, wenn krank; Kunden Betrie- : Som- ll aber sneiden ne Ge- mterial hrhsan- lweisen rß, bei te man lst, an- r Sor- r. L cü. Von N. Lasse, Reichssachbearbeiter Gemüsebau, Berlin Die Bedeutung des Ausganqsmaterials für die Schaffung neuer Zuchtlorten Der landwirtschaftliche Pflanzenzüchtcr, der sich zuerst die Erkenntnisse der Vermehrungswissenschnft zunutze machte, lange vor der Gemüsezüchtung, ob wohl gerade die ersten Vererbnngsforscher mit gärtnerischen Kulturpflanzen (Erbsen, Bohnen) experimentiert haben, ist auch hier längst vornns- gegangen und hat schon, ehe die Vavilovschcn For schungen über die Ursprungsgebiete der Kultur pflanzen Allgemeingut der Wissenschaft waren, mit außereuropäischen Sorten eingekreuzt und so seine bedeutendsten Erfolge erzielt. Erinnert sei hier en tung des Saatgutes bedingen, sondern auch neben den Kenntnissen und Fertigkeiten und dem rich tigen Blick des Züchters ein ganz erhebliches Maß an Züchtungsunkosten verursachen. Die Kosten, die nun einmal mit jeder züchterischen Arbeit ver knüpft sind, insbesondere bei Saatgut für Treib- zweckc, dürfen aber auf keinen Fall Veranlassung dafür sein, die für den Wert des Saatgutes aus schlaggebende züchterische Bearbeitung zu vernach lässigen. Es ist ans diesem Grund ein dringendes Erfor dernis und für die Allgemeinheit von größtem Nutzen, bei der Preisgestaltung für Gemüsesaatgut und ganz besonders bei Saatgut für hochwertiges Treib- und Frühgemüse die lebenswichtigen Forde rungen der Gemüseanbauer insofern zu berücksich tigen, als die Höhe der Saatgutpreise die Gewähr dafür bieten muß, daß unsere Saatzüchter ihre Be triebe leistungsfähiger gestalten können, wobei natürlich eine schärfste Kontrolle über die Saatzucht einsetzen muß. Wir müssen uns darüber klar wer den, daß für den Gemüsegärtner der Preis des Saatgutes auch gar nicht die Rolle spielt, wie von mancher Seite vielleicht angenommen wird. Im Vergleich zu den Ertragswerten, die im gärtne rischen Gemüsebau erzielt werden, ist es völlig be langlos, ob beispielsweise das Korn Gurkensaatgut 5 ,oder 10 Pfennig kostet, ob das Kilogramm Treib rettichsaat 10 oder 20 Mark kostet, oder ob das Kilogramm Treibkohlrabisaatgut 100 oder 200 Mark kostet. Wenn bei einem doppelt so teuren Saatgut nur ein um 10 oder 20 höherer Mehrertrag gegenüber einer Durchschnittsernte erzielt wird, ist ja der Mehrpreis des Saatgutes durch den Mehr erlös um das Vielfache wieder wettgemacht. Aus der Tatsache heraus, daß dem Gemüsegärt, ner für seine hochwertigen Kulturen das Saatgut in der notwendigen Güte nicht immer zur Ver fügung gestellt werden konnte, wird bei bestimmten Spezial-Gemüsearten und -sorten, die sowohl in ihrem Anbau, als auch in ihrem Absatz mehr oder weniger lokal begrenzt sind, eine Eigenerzeugung des Saatgutes betrieben. Dieses Verfahren wird solange eine gewisse Berechtigung haben, als sich nicht Züchter finden, die es übernehmen, das Saat gut so zu erstellen, wie es für die jeweils lokalen Anbau- und Absatzverhältnisse gebraucht wird. Im großen gesehen, muß aber die Selbsterzeugung von Saatgut durch den Gemüsegärtner als unerwünscht und unter Umstünden auch als nachteilig angesehen werden. Einmal ist zu bedenken, daß, wenn bei der Eigenerzcugung von Saatgut nicht stets nach streng züchterischen Gesichtspunkten verfahren wird, die Leistung des Saatgutes recht bald absinkt. Aber auch aus einem anderen Grund kann sich dieses Verfahren äußerst nachteilig auswirken. Die jeweils nach persönlichen Gesichtspunkten vorge nommene Auslese der Samenpflanzen aus den Gemüsekulturen muß dazu führen, daß die gleichen Sorten in den verschiedenen Betrieben nach dieser oder jener Richtung hin verschiedenartig werden, und dies führt letzten Endes dazu, wie cs ja heute noch bei vielen Spezialgemüsen der Fall ist, daß jeder Anbauer seine eigenen Sorten hat. Dieser Ilmstand muß sich in dem Augenblick nachteilig auswirken, wenn in Zeiten des Ueberangebotes aus geschlossenen Anbaugebieten die überschüssigen Mengen geschlossen in andere Gebiete des Bedarfs gelenkt werden sollen. In solchen Fällen bietet aber die Erfassung und Lenkung der Erzeugnisse erhebliche Schwierigkeiten, wenn infolge der Ver schiedenartigkeit der Sorten und Sortierungen eine einheitliche "Zusammenfassung der Erzeugnisse nicht möglich ist. Es ist daher für die einzelnen Anbau gebiete von allergrößtem Wert, sich sowohl im Freilandanbau als auch im Treibgemüsebau auf einheitliche Sorten auszurichten und sich Bezugs quellen für das Saatgut zu sichern, die die Ein heitlichkeit und Güte der Erzeugnisse gewährleisten. lassen. Wenn diese Tatsache schon für den Frei landgemüsebau gilt, so gilt sie in noch viel stärke rem Maß für den Treibgemüsebau. Einmal sind ja die Erwartungen, die wir im Trcibgemüsebau hinsichtlich der Ertragsleistung an eine Pflanze stellen, viel höhere als im Freilandanbau, und die Ertragshöhe ist in viel stärkerem Maß für den Wirtschaftserfolg ausschlaggebend. Zum anderen interessieren uns neben der Ertragshöhe noch eine ganze Reihe anderer Faktoren, wie beispielsweise Frühzeitigkeit des Ertrages, Art des Erntever laufes, Widerstandsfähigkeit gegen die verschieden sten Einflüsse sowie gegen Schädlinge und Krank heiten und höchste Qualität des Ertrages. Wenn die Gemüsekulturen in der Treiberei den geforderten Leistungen entsprechen sollen, so ist hierfür eine Hauplvoraussetzung, daß das ver wendete Saatgut unter Bedingungen erzüchtet worden ist, die den Anbauverhältnissen in der Treiberei entsprechen. Schon viele Gemüsegärtner haben bittere Enttäuschungen erleben müssen, wenn sie Saatgut für Treibzwecke verwendeten, das nicht unter den hierfür notwendigen Bedingungen er züchtet worden war. Mühe und Arbeit und die hohen Kulturunkosten waren in solchen Fällen ver geblich aufgewendet, denn der Kulturerfolg war völlig ungenügend. Es ist darum auch die grund sätzliche Forderung vom deutschen Treibgemüsebau ganz allgemein an die Samenzuchtbetriebe zu rich-- ten, daß ein Saatgut von Treibgemüsesorten nur dann als solches bezeichnet und angeboten werden darf, wenn die Auslese der Samenträger unter Treibbedingungen bzw. unter entsprechenden Be dingungen erfolgt, unter denen die Kultur bei dem Gemüsegärtner vorgenommen wird. Das Risiko in der Gemüsetreiberei ist ohnehin zu groß, als daß der Erfolg der Arbeit und der Kulturmaßnahmen auch noch durch ungeeignetes Saatgut in Frage gestellt werden könnte. Wenn wir die Erträge und die Ertragssicherheit im Gemüsebau und insbesondere im Frühgemüse bau steigern wollen, so geht es nicht an, bei der Saatguterzeugung bei der Methode der Feld-, Wald- und Wiesenzucht zu verbleiben. Es müssen in unserer Züchtung über den normalen Stand hinaus Wege gefunden werden, die zum Ziel füh ren, und es mutz mit den modernsten Methoden gearbeitet werden, die zur Verfügung stehen. Es gilt dabei nicht nur, die vorhandenen Sorten züch terisch zu erhalten und zu verbessern, sondern es ist als vordringlichstes Ziel herauszustellen, daß es die vornehmste Aufgabe der Zuchtbetriebe ist, Neu züchtungen zu schaffen, die in ihren Leistungen das Bisherige übertreffen. Es hat nur der ein Anrecht darauf, sich Pflanzenzüchter zu nennen, der die Leistungen unserer Kulturpflanzen wirklich ver bessert. Gerade auf dem Gebiet des Gemüsebaues, und Hier insbesondere im Frühgemüsebau, sind aber, züchterisch gesehen, noch in weitestem Um fang Möglichkeiten gegeben, um hinsichtlich der Verbesserung unserer Sorten beachtliche Erfolge zu erzielen. Besseres Saatgut bringt höchsten Gewinn Wenn wir diesen Gesichtspunkt als maßgeblich für die Erzeugung hochwertigsten Saatgutes an sehen, so muß auf der anderen Seite die notwen dige Folgerung daraus gezogen werden, daß dieses Saatgut einen Preis haben muß, der den hohen, an die züchterische Leistung gestellten Anforderungen Rechnung trägt. Es ist für den Gemüsegärtner ein grundsätzlich falscher Standpunkt, wenn er bei dem Bezug feistes Saatgutes zuerst auf den Preis sieht, ohne in erster Linie darauf zu sehen, nur Saatgut zu erhalten, das in seiner inneren Qualität allen Ansprüchen gerecht wird. Wenn ein Samenzüchter, der diesen Namen nicht zu Recht trägt, es nur darauf absieht, Samen zu vermehren, ohne irgend welche züchterischen Grundsätze zu beachten, so ist es klar, daß er das Saatgut billig verkaufen kann und trotzdem noch viel Geld verdient. Dem Ge müsegärtner ist aber mit solchem Saatgut nicht gedient, sondern im Gegenteil erleiden viele Be triebe durch die Verwendung solchen Saatgutes er hebliche Verluste, und zwar Verluste, die nicht nur den betroffenen Betrieb angehen, sondern die sich darüber hinaus in der Versorgungsbilanz für die Allgemeinheit schädigend auswirken. Es ist klar, daß die erhöhten Anforderungen an die Güte und an die Sicherheit der Ertragsleistungen des Saat gutes nicht nur größte Sorgfalt bei der Erzüch- Schädlingsbefall können die Ausbauarbeit an den Eliten Jahre hindurch gefährden. Der Erwcrbs- anbauer braucht je nach seiner Lage zum Markt einen frühen Weiß-, Wirsing- und Rotkohl und von denselben Gemüsearten je noch einen Herbstein schneide- und einest Dauerkohl. Diese Kohlsorlen müßten nach ihrem Verwendungszweck genau ge kennzeichnet sein, schöne Namen nützen hier gar nichts. Einen Schritt vorwärts bedeutete es schon für den Züchter, wenn die Sortenregisterstelle des Reichsnährstandes sich endlich entschließen könnte, eine Sortenliste für sämtliche Kopfkohlarten heraus zugeben bzw. die Typen, die künftig als Reichs- forten herausgeftellt werden sollen, näher zu be zeichnen. Solange die Reichsjorten nicht feftiiegen, läuft jeder Züchter die Gefahr, daß bei der Fest setzung der Reichssortenliste gerade jein Typ ge strichen wird, auf den er jahrelange Arbeit ver wendet hat. Auch kann erst dann der Weg zu neuen Hochzuchten festgelegt bzw. das Zuchtzicl klargestellt werden, wenn die sogenannten Reichssorten be kannt sind. Bei Stangenbohnen genügen die augen blicklich als Rcichssorten herausMtellten Typen noch nicht. Es fehlt uns noch eine frühe, fadenlose, fleischige Bohne im Typ der „Mombacher" oder der „Nahm vom Vorgebirge", gesund und froh wüchsig. Durch Kreuzungszüchtung müßte dieses Zuchtziel zu erreichen sein. Weder „Kapitän Wed digen" noch „Meisterstück" können in rauhen oder windigen Lagen befriedigende Erträge bringen. „Phänomen", eine fädige, fleischige Sorte, die lange Jahre als Standardsorte galt, hat in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung ver loren, da sie überall stark unter Mosaik leidet. Auch eine frühe, lange, fadenlose Schwertbohne im Typ der „Schwabenland" fehlt uns noch. Das Tomatensortiment, das kürzlich zu sammengestellt wurde, enthält wohl eine große An zahl wirklich guter mittelspäter oder später Massen träger, eine frühe Sorte aber mit genügend Er trägen fehlt bis heute, und gerade diese Lücke ist für den Erwerbsanbauer wie für den Verbraucher außerordentlich schmerzlich. Wohl kann die Trei berei in Blocks oder Häusern den Erntetermin bis Anfang Juli vorverlegen, der Bedarf aber kann dadurch nie gedeckt werden. Einer systematischen Kreuzungszucht: Einkreuzen mit frühreifen Wild- tomateu, aber muß es gelingen, dieses Ziel: die frühe, ertragreiche Tomate, zu erreichen. In die sem Fall wird sich besonders jede Zuchtarbeit be zahlt machen. Das Gurkensortiment der Reichssortcn- liste genügt wohl, was Form und damit Verwen dungszweck, Frühreife und Erträge betrifft, eini germaßen den Ansprüchen der Verbraucher, die Krankheitsresistenz dagegen genügt bei keiner Sorte. Gurkenwelkc, Mosaik, Krätze und Mehltau rufen in unseren Gurkenfeldern oft bedeutenden Schaden hervor. Es ist bekannt, daß ostasiatische Herkünfte von Gurken zum Teil vollständig« Resistenz gegen die genannten Krankheiten aufweisen. Der Kom- binationszüchtung eröffnet sich hier also ein dank bares Feld. Seit kurzer Zeit stehen dem Erwerbsanbauer zwei Gemüse-Hochzuchten zur Verfügung: die fadenlose, weißkörnige Buschbohne „Grända" und das Radies „Frühwunder". Soweit sich bis heute übersehen läßt, sind die Praktiker einmütig von dem Wert dieser Sorten überzeugt. Es wird also wohl niemand mehr daran zweifeln, daß neue, wertvolle Sorten rasch ihren Weg zum Verbraucher finden. Der unbedingte Schutz, den die Hochzucht von feiten des Reichsnährstandes findet und der ebenso jeden Nachbau von unbefugter Seite ver hindert, bietet einerseits dem Züchter die Möglich keit, durch Treue der Lieferung für einen steten Absatz seiner Sorte zu sorgen und gibt anderer seits dem Erwerbsgärtner die Sicherheit, daß er unter dem geschützten Namen auch immer ein und dieselbe Sorte erhält. Selbstverständlich ist eine gewisse Anlaufzeit bis zur genügenden Verbreitung der Sorte notwendig. Es wird jedermann ein- leuchten, daß bei einer exakten Zucht z. B. der Buschbohnen, von der Einzelpflanze ausgegangen bis zur Erstellung von 50 ckr Verkaussware, mehrere Jahre vergehen, aus dem einfachen Grunde, weil sich Buschbohnen nur um das Fünf- bis Siebenfache vermehren. Die Einwände von ge wisser Seite, daß zur rascheren Vermehrung einer Hochzucht und zum besseren Vertrieb an die Ver braucherschaft Elitesaatgut zweckmäßigerweise auch an andere Firmen abgegeben werden müßte, wer den damit hinfällig. Auch zehn Firmen sind nicht imstande, 50 KZ Buschbohnen rascher zu vermehren oder 50 ck Buschbohnen besser zu vertreiben als ein leistungsfähiger Betrieb. Bei den beiden genannten Sorten wird es vor aussichtlich nicht allzulange bleiben; denn schon in allernächster Zeit sind weitere neue Buschbohnen- und Erbsensorten zu erwarten. Die meisten Züch ter haben längst klar erkannt, daß ein wirklicher Fortschritt in der Gemüsezüchtung nur auf dem Wege der Neuzüchtung zu erreichen ist, und haben dementsprechend ihre Arbeit darauf eingerichtet. Vordringliche Züchtungsarbeiten Erwerbsanbauer und Züchter sind sich auch darin einig, daß auf verschiedenen Gebieten der Gemüse züchtung unbedingte Fortschritte notwendig sind, weil die bestehenden Sorten in keinem Fall restlos genügen. Es ist z. B. unser Sortiment in'W ei ß-, Wir sing- und Rotkohl derartig bunt und unzu verlässig, daß es schwer fällt, einem Gärtner nun diese oder jene Sorte für einen bestimmten Zweck zu empfehlen. Die größte Zuchtarbeit ist tatsächlich noch auf dem Gebiet der Kohlzüchtung zu leisten. Die Kohl züchtung. allerdings bietet dem Praktiker auch die größten Schwierigkeiten. Eine konsequente Auslese aus einem zweijährigen Fremdbefruchter nach vor ausgegangener Kreuzung erfordert viele Jahre zur Erreichung einer genügenden Einheitlichkeit in einem Stamm, der dem Zuchtziel entspricht. Schlechte Ueberwinterung der Kohlköpfe, mangel hafter Samenansatz gerade der besten Köpfe, hoher Nur hochwertiges Saatgut sichert den Erfolg Die Ernährungssicherung des deutschen Volkes hat im Zuge der aus volksgesundheitlichen Gründen dringend angestrebten Umstellung unserer jetzigen Ernährung auf eine harmonische Form den ver stärkten Verbrauch von frischem Gemüse als vor dringliches Ziel hingestellt. Die bewußt cingeleitete Entwicklung, die zu einem immer stärker werden den Verbrauch von Gemüse hinstrebt, ist nicht nur vom Standpunkt der Gesundheitspflege, der Lei stungserhaltung und Leistungssteigerung unseres Volkes erwünscht, sie trägt auch den ernährungs wirtschaftlichen Bedürfnissen Rechnung. So ist neben dem Obst ganz besonders das Gemüse dazu geeignet, bis zu einem gewissen Grad Fleisch und Fett zu ersetzen. Eine stärkere Verlagerung des Verbrauches von Fleisch und Fett auf die Erzeug nisse des Gemüsebaues dient daher nicht nur der Volksgesundheit, sondern auch gleichzeitig dem Kampf um die Nahrungsfreiheit. Die Unzulänglichkeiten, die in der Gemüsever sorgung im letzten Frühjahr infolge Zusammen wirkens verschiedener Umstände vielfach festzustellen waren, haben bereits schlagartig gezeigt, in welchem Umfang das Gemüse heule schon einen lebensnot wendigen Teil unserer Volksernährung darstellt. Wir erkennen daraus auch, welche Bedeutung ein leistungsfähiger Gemüsebau für die Gesunderhal tung und Ernährungswirtschaft unseres Volkes be sitzt, wobei das Schwergewicht zweifellos auf den Treib- und Gemüsebau zu legen ist, da gerade dieser Betriebszweig die in den Frühjahrsmonaten aus volksgesundheitlichen Gründen gefährliche Ver sorgungslücke an frischem Gemüse schließen soll. Die Erhaltung eines leistungsfähigen und krisen festen gärtnerischen Gemüsebaues ist daher eine dringende volkswirtschaftliche Aufgabe. Saatgut für Treibgemüse Wenn die Notwendigkeit betont wird, die bereits seit einigen Jahren festzustellende Aufwärtsentwick lung im gärtnerischen Gemüsebau, und zwar ins besondere im Treib- und Frühgemüsebau, weiter fortzusetzen, so muß aber doch davor gewarnt wer den, die bei Früh- und Treibgemüse in den letzten Jahren eingetretene Besserung der Absatzlage als Veranlassung zu nehmen, für eine einseitige speku lative Ausweitung des Betriebes. Es kommt viel mehr darauf an, die Betriebseinrichtungen orga nisch aus der Kraft des Betriebes heraus so zu ver bessern, daß die höchste Ausnutzung der durch die Uniweltbedingungen und den" Markt gegebenen Möglichkeiten eriolgr. Der gärtnerische Gemüsebau kann auf die Dauer nur leistungsfähig sein, wenn die Grundlage des Betriebes in einem organischen Verhältnis des Freilandanbaues zum Treibgemüse bau beruht. Da sich der gärtnerische Gemüsebau .-ckcht aus einen mehr oder weniger großen Anteil rein landwirtschaftlicher Kulturen als Risikoaus- vtsrch stützen kann, muß er seine Erzeugung und senie Kulturen jo einrichten, daß ihm eine über das ganze Jahr fließende Einnahmequelle ge sichert ist. Für die Leistungssteigerung des gärtnerischen Gemüsebaues sind zweifellos die Persönlichkeit und die Fähigkeit des Betriebsleiters von ausschlag gebender Bedeutung. Sinnvolle Ausnutzung der technischen Betriebseinrichtungen, zweckmäßiger Ein satz der Arbeitskräfte und planvolle Auswahl der Kulturen und Pflegemaßnahmen sind die Grund pfeiler jeder Leistungssteigerung. Es läßt sich hier für kein allgemeines Schema aufstellen, die einzel nen Maßnahmen müssen vielmehr jeweils den ört lichen Verhältnissen, die sich aus dem Betrieb, der Umwelt und dem Markt ergeben, angepaßt werden. Wenn es gilt, alle Erzeugungsreserven in den Dienst der Leistungssteigerung zu stellen, so gehören hierzu auch diejenigen Betriebsmittel, auf deren Beschaffenheit und Wirkungsgrad der Gcmüsegärt- uer einen direkten Einfluß nicht ausüben kann. Ties trifft in allererster Linie für das Ausgangs produkt jeglicher Erzeugung zu, nämlich für das Saatgut. Es ist eine für jeden Gärtner bekannte Binsen weisheit, daß zu den wichtigsten Erfolgsvoraus setzungen die Verwendung besten Saatgutes in rich tigen Sorten gehört. Jeder weiß, daß wir die äußeren Faktoren noch so günstig gestalten mögen, daß wir noch so geschickte und vielfach bewährte Kulturmethoden anwenden mögen: ein befriedigen-- der Ertrag ist uns doch nur beschert, wenn die inneren Faktoren des Saatgutes und die Leistungs fähigkeit der venwendeten Sorten einen solchen zu- Gemüse-Konservierungim Der Monat Juli stand im Zeichen der Verarbei tung von Erbsen, Großen Bohnen und Karotten. Die Evbsenernte ist durch Hitze und Trockenheit im Monat Juni stark beeinträchtigt worden. Schäd linge haben insbesondere in den späten Sorten Schaden angerichtet. Der Gesamtertrag in dem gro ßen mitteldeutschen Gebiet liegt unter dem vorjäh rigen Ertrag und erreicht auch nicht die im Vor jahr geernteten Mengen. Lediglich das Anbaugebiet im Gartenbau-Wirtschaftsbezirk Weser-Ems, Ost friesland hatte eine gute Ernte mit großen Erträ gen zu verzeichnen, wodurch ein gewisser Ausgleich geschaffen wurde. Die Ernten in Großen Bohnen und Karotten sind als normal zu bezeichnen. Der Stand der Bahnen ist gut, weil die durchdringenden Niederschläge der letzten Zeit das Wachstum der Pflanzen recht gefördert haben. Die Ernte hat be reits eingesetzt. Nach Ablauf des Einsäuerungsverbotes nahmen die Gurkeneinlegereien sofort die Verarbeitung ein geführter Einlegegurken auf. Eine nennenswerte Herstellung von Gurkenkonserven konnte jedoch noch nicht erfolgen, da die Hauptanfuhren an Einlege gurken erst im Monat August erwartet werden können. Den Sauerkrautfabriken konnten aus reichende Mengen von Frühweißkohl zur Verarbei- tunä zugewiesen werden. Es stehen somit Bestände an Sauerkraut aus Frühkohl in einem Umfang zur Verfügung, die in der Lage sind, auch eine größere Nachfrage zu decken, Der Stand des Gemüses Ende Juli 1939 In den Hauptgemüseanbaugebicten des Deut- ' scheu Reiches wurde nach Mitteilung des Stati stischen Reichsamts folgender Wachstumsstand der einzelnen Gemüseartcn ermittelt, wobei die Ziffern 1 - sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering und 5 — sehr gering bedeuten: Weißkohl 2,4 (Vormonat 2,6); Wirsingkohl 2,4 (2,7); Rotkohl 2,5 (2,8); Blumenkohl 2,8 (3,0); Kohlrabi 2,4 (2,5); grüne Pflückbohnen (Stangen bohnen) 2,6 (2,8); grüne Pslückbohnen (Buschbohnen) 2,5 (2,8); Gurken 2,8 (3,1); Tomaten 2,3 (2,6); Spinat 2,5 (2,5); Salat 2,4 (2,4); Zwiebeln 2,4 (2,4); Möhren, Karotten 2,4 (2,5); Sellerie 2,6 (2,7); Meerrettich 2,5 (2,6). Die Gemüsekulturen haben sich infolge der von Ende Juni bis Mitte Juli herrschenden warmen und zeitweise auch regnerischen Witterung im all gemeinen gut weiter entwickeln können. Gleich zeitig mit der Beurteilung des Wachstumsstandes haben die Gewüseberichterstatter für Ende Juli eine endgültige Ernteermittlung für Erdbeeren und Rhabarber und eine Vorschätzung der vor aussichtlichen Ernteerträge für grüne Pflück erbsen durchgeführt. Die Ernteermittlungen er gaben folgende tzektarerträge: Erdbeeren 32,6 <tr (Vorjahr 42,3 ck? jesta); Rha barber 224,3 cir (216,9 cir); grüne Pflückerbsen 64,1 ckr (Vorschützung im Vorjahr 68,2 ckr), Es würde zu weit führen, im einzelnen noch auf andere Zuchtziele bei den verschiedenen Kultur arten hinzuweisen. Jeder Züchter hat seine be sonders Anschauung und seine eigenen Ziele, aber jede zielbewußte Arbeit wird sich lohnen. Aus gangsmaterial aber für neuzubeschaffende Zucht sorten kann «richt allein das vorhandene und all gemein bekannte deutsche Sortiment sein, sondern das gesamte europäische, besonders aber auch das überseeische Sortiment muß gesammelt und ge sichtet werden. Oie ctsutscks 6smüss2ückitun§ an einem sntscksicisncisn VlZsnclspunkt Jede zielbewußte Zuchtarbeit ist lohnend vr. O. ). VokI, Saatzuchtleiter, Aschersleben
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