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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Nummer!. 1». Isnusr 1»!-. 6artenbauwirtlchaK vereinigt mitveuttcher krwerbsgartenbaü griff „Landflucht" umschlossen liegt. Wie kann sie überhaupt gelöst werden? Es gibt m. E. drei Mög lichkeiten: Der bequemste Weg ist der, den England gegangen ist, das die Versorgung des Volkes mit dem täglichen Brot durch Zufuhren aus anderen Ländern herbeiführt. In England sind nur 46 der bebaubaren Landflüche ackcrmäßig bebaut. Und die Versorgung mit Lebensmitteln geschieht mit über 50 99 aus den Dominions oder Staaten des Imperiums. Deutschland kann in seiner zentralen mitteleuropäischen Lage diesen Weg nicht gehen. Die zweite Möglichkeit der Lösung des Problems wäre die Einfuhr von Menschen. Im Altertum haben einige Völker diesen Weg beschritten. Das alte Rom hat aus den unterworfenen Ländern Menschen eingeführt, die als Sklaven in Fron die Landarbeit verrichten mußten. Rom ist daran zer brochen. Wenn es auch heute nicht schwer sein dürfte, Arbeitskräfte aus nicht sehr weit entfernt liegenden Ländern einzuführen: Polen, Ukraine, -Jugoslawien usw., so ist auch dieser Weg für Deutschland nicht gangbar; denn er führt zum völ kischen Zusammenbruch des deutschen Volkes. Es bleibt der dritte Weg: das ist die Herstellung des Gleichgewichts zwischen Stadt und Land. Dieses Gleichgewicht ist aber nur zu erreichen durch Be seitigung der Unterbewertung der landwirtschaft lichen Leistung, von der eingangs die Rede war. Wie kann nun diese Unterbewertung überwunden werden? Das einfachste scheint eine Erhöhung der Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu sein. Das aber haben wir in Deutschland wohl alle begriffen, daß die Erhöhung der Preise nie mals zur Gesundung führen kann. Die Folge einer Erhöhung der Lebensmittel preise wäre ohne weiteres eine Erhöhung der Löhne, und wir begäben uns damit in den ciroulus vitiosus, der ohne Ende ist und der nie mand hilft. Also eine einseitige Erhöhung der landwirtschaftlichen Preise führt nicht zum Ziel. Es bleibt zu überlegen, ob eine durchgreifende Mechanisierung der landwirtschaftlichen Arbeit den Ausgleich herbeiführen wird. Da gerade in den gartenbaulichen Kleinbetrieben der Mechanisierung Grenzen gezogen sind und die Struktur unserer Arbeit manchmal eine Mechanisierung überhaupt nicht zuläßt, kann in ihr das Allheilmittel nicht gesehen werden. Somit bleibt der Versuch des Ausgleichs durch Senkung der Unkosten der Be triebsmittel, also Senkung der Preise auf dem ge werblichen Sektor. Diese Senkung müßte eine außerordentlich starke sein; denn sie muß ja einen solchen wirtschaftlichen Erfolg haben, daß daraus auch die höheren Löhne in Angleichung an die ge werbliche Löhne gezahlt werden können. Es ist der Gedanke aufgeworfen worden, diese Senkung her beizuführen durch eine öffentliche Verbilligung der Betriebsmittel aus einem Ausgleichsstock, wobei gleichzeitig ein stärkerer Einsatz dieser Betriebs mittel ihre Herstellungskosten entsprechend verbilli gen soll. Dieser Weg ist bereits in unserer Zeit mit gutem Erfolg begangen worden durch die Ver billigung der Düngemittel, die tatsächlich einen außerordentlichen Mehrverbrauch herbeigeführt hat, so daß die angeordnete Preissenkung voll und ganz durch einen erhöhten Absatz aufgeholt wor den ist. Es ließe sich eine ähnliche Maßnahme für eine Reihe anderer Betriebsmittel denken, vor allem müßte z. B. für uns im Gartenbau verbil ligte Zurverfügungstellung von Kraft und Strom, Wasser, Brennstoff u. a. erfolgen. Von den drei aufgezeigten Wegen — ich glaube nicht, daß es noch wesentlich andere gibt — kann der Nationalsozialismus nur den letzten, nämlich den der Erhaltung des Bauerntums gehen. Denn es handelt sich ja nicht nur um das Brot des Volkes, sondern um die blutsmäßige Sicherung Deutschlands. Die organische Lösung des Problems liegt ohne Frage in einer gewissen Koppelung der verschiedensten Einzelmöqlichkeiten des letzten Weges, nämlich in der Art, daß mit einer Er höhung der Erzeugerpreise, mit einer stärkeren Ausweitung der 'Mechanisierung, mit einer Schließung der Preisschere, insonderheit von der gewerblichen Seite her, verbunden werden muß der ganze nationalsozialistische Einsatz von Partei und Staat, um dieses schwerwiegende Problem zu lösen. NoktkUn unci ^nrsAUNNsu ciLs weiters Arbeit im QartenLau Der Verlauf der Fachgruppen-Tagungm ge- ^en ^en Durch die Anordnung werden die Vorsitzenden der Gartenbauwirtschaftsverbände ermächtigt, für die Gebiete ihrer Verbände Bestimmungen im und Festsetzung dieser Verteilungsschlüssel wird nicht überall unter denselben Voraussetzung, möglich sein, sondern sich weitgehend den örtlich, Rahmen der Anordnungen zu erlassen, durch die die Verteilung verknappter Erzeugnisse in ordnete Bahnen gelenkt wird. 2rtäutsrun§ rur tVr. 27/39 Zur Verteilung verknappter Erzeugnisse Verhältnissen anpassen müßen. Im allgemeinen werden die Gartenbauwirtschaftsvcrbände auch be reits vor Erlaß vorliegender Anordnung von sich aus derartige Schlüssel aufgestellt und bei der Ver teilung der Importen benutzt haben. Sofern die örtlichen Verhältnisse und "das Maß der Ver knappung es wahrscheinlich machen, daß die Ver teilung bis zum letzten Kleinverteiler hin nicht auf gerechter Basis erfolgen könnte, ist die schlüssel mäßige Verteilung auch in den Groß- und Klein- handelsftufen vorgesehen. War bisher schon bei den meisten Bezirksabgabe- süllen, Großverteilern und Importeuren die Ein richtung von Stammkundenlisten durchgeführt, so wird nunmehr deren Einführung allgemein ange ordnet werden. Damit werden die Verteiler 'm eigenen Interesse zu einer Maßnahme angehalten, die mithelfen wird, sowohl die Arbeit der Preis- übevwachungsbehörden als auch die Verteilung von sandverteiler in den Verkehr zu bringen und damit die Grundlagen für eine planvolle Absatzgestaltung zu schaffen. War doch damit die Möglichkeit ge geben, den Bedarf des Hamburger Marktes in aus reichendem Maß zu decken, daneben aber alle ver fügbaren Mengen den übrigen Märkten und der Verarbeitungsindustrie zuzuführen. Wie bereits in den früheren Ausführungen be tont wurde, erfolgte auch die Belieferung des Ham burger Marktes durch den Versandhandel bewußt, selbst auf die Gefahr hin, den Vorwurf der Ein schaltung einer neuen Handelsstufe entgegennehmen zu müssen. Die Vorteile, die sich aus dieser Rege lung ergaben, erschienen aber ungleich größer als die — im übrigen nur vermeintlichen — Nachteile. Die Durchführung einer wirksamen Kontrolle der Marktbeschickung und damit die Vermeidung der früher so häufig auftretenden Schwemmen schien auf andere Weise nicht möglich. Außerdem mußte auch die Leistungsfähigkeit des Versandhandels durch ausreichende Umsätze gewährleistet sein. Bei einer Besprechung, die über die Frage des Erbsenabsatzes abgehalten wurde, ergab sich eine völlige Uebereinstimmung der beteiligten Kreise vom Erzeuger über den Versand- und Marktgroß handel bis zum Einzelhandel und zur Konserven industrie, daß der eingeschlagene Weg der richtige war und deshalb auch in Zukunft bcibehalten werden muß. Kleine Schönheitsfehler, die einer Regelung im ersten Jahr leicht anhaften, laßen sich ohne Schwierigkeiten beseitigen. — Der Erzeuger hatte erstmalig die Gewißheit, den ihm zustehenden Preis ausgezahlt zu erhalten. Der vom Gartenbau wirtschaftsverband geprüfte Schlußschein war ein deutlicher Beleg. Wenn die Preisgestaltung an sich nicht befriedigt hat, so lag die Ursache hierfür an der Festsetzung eines Erzeugerhöchstpreises durch die Preisbehörden, der den Ernteverhältnissen und den hohen Löhnen für die Pflücker nicbt gerecht wurde. Die Ungunst der Witterung beeinträchtigte den Er trag teilweise ganz erheblich, und den Pflückern mußten in diesem Jahr Löhne bis zu Kll 3,— je 50 KZ gezahlt werden, abgesehen von Kaffee und Kuchen,'der vielfach außerdem noch gefordert und notgedrungen auch gegeben wurde. Hier muß für die Zukunft Abhilfe geschaffen werden. Als überaus zweckmäßig hat si-ö die Abschaffung des Kommissionsverkaufes erwiesen. Die Preis garantie ist ein großer Vorteil für den Erzeuger. Der Handel sah sich durch diese Regelung veran laßt, vorsichtiger und verantwortungsbewußter zu disponieren, um das Absatzrisiko, dessen Ucber- nahme eine seiner wesentlichsten Aufgaben ist, mög lichst zu verringern. Die durchweg rege Nachfrage nach Erbsen kam ihm hierbei zu 5>ilfe. Der 1937 auf dem Hamburger Markt noch ver breitete Kettenhandel bei Erbsen war 1938 nicht mehr möglich. Mehrfache Kontrollen der Ein- und Verkaufsbelege erbrachten den Beweis für ein ein wandfreies Geschäftsgebaren. Marktgroßhandel und Versandhandel hatten keine Möglichkeit mehr, auf Gartenausführung und Friedhofgärtnerei und des Reichsverbandes der Gartenausführenden und Friodhofgärtner standen Berichte über Gemein- schaftÄirbeit der Friedhofkultur, der standort- gemäßen Pflanzenverwendung, der Schulungen und allgemeinen Leistungssteigerung im Vordergrund. In einem außerordentlich interessanten Vortrag wurde von Gartengestalter Hirsch ein Einblick in die Arbeiten der Landschaftsgestaltung im Rahmen der Westbefestigung gegeben Zu dem Vortrag „Standortgebundene Pflanzen und Baumschulen", den Prof. Seifert bei der Fachgruppe Baumschulen hielt, hatten sich verständlicherweise auch die Gartenausführenden eingefunden. Zu erwähnen ist weiterhin die ebenfalls noch am 16. Januar ver anstaltete Tagung des Reichsverbandes deutscher Gartenbauvereine, an die sich am 17. Januar die Abschlußtagung der Fachberater und Fachlehrer im Gartenbau anschloß, auf der allgemeine Fragen des Berufes in Vorträgen behandelt wurden. Wir konnten unseren Lesern in diesem Bericht zunächst nur einen allgemeinen Ueberblick über den Ablauf der großen Wintertagung des Gartenbaus geben. Selbstverständlich werden wir noch zu wieder holten Malen auf die verschiedenen Borträge, die richtungweisend für den ganzen Berufsstand bzw. für die Glieder der einzelnen Fachgruppen sind, zurückkommen. Verknappte ausländische Gartenbauerzeugnisse sind demnach von den Importeuren an die Groß verteiler in Zukunft an Hand von Verteilungs schlüsseln onszuiiefern, die auf Gvund der früheren Umsatzziffern errechnet werden. Die Errechnung Die Vielseitigkeit unseres Berufes macht auch in der gärtnerischen Marktregelung eine Schematisie rung in den Absatzformen unmöglich. Wenn auch die grundsätzliche Linie und das Ziel festliegen, so ist doch immer wieder eine sorgfältige Prüfung des einzuschlagenden Weges bei einer neuen Regelung notwendig, und ebenso muß im Lauf der Zeit eine Kontrolle erfolgen, ob die Maßnahmen richtig waren und das Ziel erreicht wurde. Man soll hier in erster Linie die Praxis sprechen lassen. In Nr. 28 der „Gartenbauwirtschaft" vom 14. 7. 1938 wurde an dieser Stelle über die Regelung be richtet, die beim Absatz von Erbsen in Schleswig- Holstein durchgeführt wurde. Heute soll der Erfolg dieser Maßnahmen bekanntgegeben werden. — Der Grundgedanke der Regelung war, die Erbsen, so weit sie nicht über Anbauvertrag mit der Industrie abgeschlossen waren, restlos über zugelaßene Ver- Hriols cZsr in Loklsswis-tlOlstsin Absatzregelung bei Erbsen Mangelware zu erleichtern und auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Die Führung der St,amm- bundenliste verpflichtet natürlich die Großverteiler, auch entsprechend dieser Liste ihre Waren aufzn- teilen. Ein Anrecht auf die Eintragung in die Stammkundenliste haben alle Kunden, die infolge mehrjähriger ununterbrochener Geschäftsbeziehun gen als langjährige Kunden anzusehen sind. Da mit sollen natürlich bestehende Geschäftsverbindun gen nicht für die Dauer fixiert werden, sondern es wird den Kunden nichts im Wege sichen, gegebenen falls sich in die Kundenliste eines neuen Stamm- lisseranten eintragen und aus der Liste des vor herigen Lieferanten streichen zu lassen. Die Gartenbanwirtschaftsverbände werden die Durchführung der Verteilung laufend überwachen und haben aus Gvund der Anordnung Nr. 27/39 nunmehr auch die Möglichkeit, bei Verstößen die Innehaltung der Vorschriften durch Ordnungs strafen zu erzwingen. Verteiler im Sinne dieser Anordnung ist nur derjenige, der im Besitze ein-1 vorgeschriebenen Vevtcil'erausweises ist. Mit den Bestimmungen der Anordnung werden diejenigen Maßnahmen, die sich allmählich bei der Verteilung verknappter Erzeugnisse gebildet und als geeignet erwiesen hatten, auftretcnde Schwie rigkeiten zu beseitigen oder zu mildern, für die Mitglieder der GartenbauwirtschaftsveMnoe ver bindlich gemacht. Sie engen zwar den Verkehr mit verknappten Erzeugnißen ein, beschränken sich jedoch dabei auf das Maß, das unbedingt not wendig ist, den Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken'. — Ziel und Stand des Aufbaus der Beratungsringe, denen sich Berichte über die Tätigkeit der Bera tungsringe anschlossen. Nicht minder große Bedeu tung hatte die am gleichen Tage durchgeführte Ar beitstagung „Gärtnerisches Ausbildungswesen", die sich mit Fragen der Sicherung des Berufsnach wuchses und des speziellen Ausbildungswesens im Gartenbau befaßte. Es kam allgemein zum Aus druck, daß die Stellung des Gärtnermeisters im Beruf zu heben ist. Wie im gesamten Beruf, so muß auch bei der Erreichung der führenden und gehobe- neren Stellen das Leistungsprinzip vorherrschen. Nicht irgendwelche Berechtigungen entscheiden, son dern die Fähigkeiten und die Eignung des Men schen für die führende Stellung im Beruf. Von den zahlreich anwesenden Gartenbauern besonders be grüßt wurde die Ankündigung, daß in Zukunft nur noch die bestandene Gärtnermeisterprüfung allein zur Führung oder zur Eröffnung eines gärtneri schen Betriebes berechtigen soll. Damit wäre der von der Praxis schon lange geforderte Berufs ausweis geschaffen, und der Berufsstand könnte dann vor dem Eindringen Berufsfremder bewahrt werden. In der Fachgruppentagung Samenbau wurde die Bedeutung und Auswertung der neuen Grundregel für die Gemüsesamenanerkemrung als Hauptthema erörtert. Auf den Arbeitstagungen der Fachgruppe Die Vielseitigkeit des zu bewältigenden Arbeits- Programms und die im Vordergrund stehenden Berufsfragen fanden ihren Niederschlag in der Gestaltung und Anordnung der einzelnen Vor träge innerhalb -der jeweiligen Arbeitstagungen, die sich über «ine Zeitspanne von 5 Tagen, vom 13. 1. bis 17. 1. 1939, erstreckten und deren Höhe punkt die am Sonntag, -dem 15. 1., stattgefundene Haupttagung für alle Teilnehmer der Arbeits tagung mit der richtungweisenden Rede des Reichsfachwarts Gartenbau, Johannes Boett- n e r, bildete. Die Arbeitstagung wurde mn 13. 1. eingeleitet mit einer internen Besprechung, zu der der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deut schen Gartcnbauwirtschaft die Vorsitzenden und Geschäftsführer der Gartenbauwirtschaftsverbände zusammengerufen hatte. Bei dieser Gelegenheit brachte er ihnen Dank und Anerkennung für die unermüdliche Mitarbeit des vergangenen Jahres zum Ausdruck. Am gleichen Tage hatte Prof. Ebert die Abteilungsleiter II bi der Landesbauern- schasten zu einer Besprechung zusammengsrusen. Die H.-A. I des Reichsnährstandes führte eine Arbeitstagung für ihre Landesfachschaftswarte „Gartnern und ihre Sachbearbeiter am 14.1. durch, auf der das wichtige Thema „Mensch und Arbeit im, Gartenbau" und die Behandlung sozialpoliti sch r und sozialrechtlicher Fragen im Vordergrund standen. „Durch -Gemeinschaftsarbeit znr Arbeits-' estlächterung rind Leistungssteigerung" lautete neben fachtechnischen und marktordnerischen Themen das Kernthema der am 14. und 16. 1. statt gefundenen Tagungen der Fachgruppen Blumen- und Zierpflanzenbau, Baumschulen, Obstbau und Ge müsebau. Es wurde besonders auf -die vielfachen Möglichkeiten der Gemeinschaftsarbeiten hin gewiesen. Auch der Zusammenschluß -der Betriebe zwecks Feststellung des Strombedarfs und Verbilli gungsmöglichkeiten sowie sine vermehrte Boden untersuchung durch wissenschaftliche Institute wurde im Interesse der Leistungssteigerung er örtert. In einem Sondervortrag wurde ein inter essanter Ueberblick über die Leistungen des ostmär kischen Gemüsebaues und ein Einblick in den Stand der Arbeiten auf dem Gebiet der Gemüsesorten- züchtung in der Ostmark gegeben. Die Tätigkeit der Hauptvereinigung auf dem Gebiet der garten baulichen Marktordnung wurde in aufschlußrei chen Vorträgen, Lurch zahlreiche Beispiele aus Ler Praxis belegt, gekennzeichnet. Der Bedeutung des Versuchs- und Beratungs ringwesens für alle Zweige des Gartenbaus ent sprechend, war dieses wichtige Thema erstmalig Gegenstand einer Sonderarbeitstagung geworden. Auf der Tagesordnung standen Vorträge über Zweck, Verwehte Preisschilder Keine saulen Ausreden bei Ueberwachungskontrollen Die Polizeibehörden haben die Anweisung er halten, der Preisüberwachung erhöhte Aufmerk samkeit zuzuwenden und besonders befähigte Po lizei-Vollzugsbeamte unter Befreiung von dem übrigen Dienst mit dieser wichtigen Aufgabe zu betrauen. Hierzu bemerkt Hauptmann der Schutz polizei Theo'Löhr in dem im Auftrage des Reichs führers A herausgegebenen Organ „Die deutsche Polizei", daß stabile Preise auf allen Gebieten die ersten und wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Entwicklung für Volk und Staat seien. Die Gewerbetreibenden, bei denen vielfach auch heute noch eine große Unkenntnis festzustellen ist, müßten dauernd auf die gesetzlichen Bestimmungen, insbe sondere auf die Preisauszeichnungspslichten und Innehaltung der Höchst- und Richtpreise sowie Preisspannen, vor allem aber auch aus eine ord nungsmäßige Buchführung und Ausstellung vor schriftsmäßiger Rechnungen hingewiesen werden. Wer dann trotzdem die Preisvorschriften nicht be achtet, müsse als Volksschädling angesehen und mit aller Strenge bestraft werden. Die Tätigkeit der Polizei habe sich zunächst auf die Durchführung der Preisauszeichnungspflichten zu erstrecken. Bei den Polizeikontrollen kämen manche Einzelhändler mit der Ausrede, man sei im Augenblick bei der Aus zeichnung oder, die Ware sei soeben erst ausgestellt worden. Hierauf solle man sich grundsätzlich nicht einlassen. Besonders zu beachten sei, daß auslän dische Erzeugnisse — Obst, Gemüse und Süd- 'früchte — auf den Preisschildern bzw. Rechnungen als Auslandswaren besonders zu bezeichnen sind. Die festgesetzten Höchstpreise würden vielfach erheb lich überschritten. Gerissene Geschäftsleute be schrieben ihre Preisschilder auf beiden Seiten. Auf der einen Seite befinde sich der richtige und auf der anderen Seite der unzulässige erhöhte Preis. Bei Preiskontrollen werde dann die Seite mit dem richtigen Preis nach vorn gebracht. Wenn aber bei polizeilichen Kontrollen der höhere Preis oben liege, dann habe gerade der Wind das Preisschild auf die andere Seite geweht . . . Auch dann, wenn die festgesetzten Höchstpreise eingehalten werden, müsse nachgeprüft werden, ob evtl, unberechtigte Preis steigerungen vorliegen. Dies könne z. B. auch dann der Fall sein, wenn die Händler billiger eingekauft haben und trotzdem die Ware zum Höchstpreise ab geben. Zu beachten sei, daß die festgelegten Höchst preise in keinem Falle überschritten, wohl aber un terschritten werden dürften und gegebenenfalls so gar unterschritten werden müßten. Wenn z. B. ein Obst- und Gemüsehändler eine Ware zu einein niedrigeren Erzeugerpreis, als in der Preisfest setzung vorgesehen, einkaust, dann sei er verpflich tet, die Ware nur unter Einhaltung der festgesetzten Handelsspanne entsprechend billiger an den Klein händler abzugeben. Der Kleinhändler sei verpflich tet, ebenso zu verfahren, so daß in einem solchen Falle der Verbraucher-Höchstpreis unterschritten werden müsse. Besondere Sorgfalt sei auf die Nachprüfung der Rechnungen und Buchführung zu legen. Wochen marktkontrollen würden zweckmägigerweise ab und zu unter Hinzuziehung von Vertretern der Ne- zirksabgabestellen sowie des Groß- und Kleinhan dels durchgesührt. Im übrigen sei den Preisüber- wachungsbeamten zu empfehlen, nach Möglichkeit an den Versammlungen des Handels teilzunehmen, um gleich an Ort und Stelle die vielfach unbegrün deten Beschwerden gegen das Vorgehen der Polizei klarzustellen. Besonderes Augenmerk verdienten die Teilzahlungsgeschäfte. Kosten des Erzeugers unerlaubte Verdienste zu er halten. Ter beste Beweis dafür, daß die scheinbare Verlängerung des Weges vom Erzeuger zum Ver braucher im'Interesse der Sache lag und sich für alle Teile — mit Ausnahme verschiedener „Dunkel männer" — vorteilhaft auswirkte, ist durch fol gende Tatsachen erbracht: 1. Ter durchschnittliche Erzeugerpreis lag 1938 auf der gleichen Höhe wie 1937;' 2. der durchschnittliche Verbraucherpreis war 1938 geringer als 1937, wie die nachstehend wieder gegebenen Zahlen des Statistischen Amtes beweisen. Verbraucherpreise für Erbfen in Hamburg je 14 kg) 1938 1937 im . . 34,3 . . 25,6 . . 25,9 . . 26,1 . . 21,8 . . 20,7 . . 24,7 Jahre 1938 der Durchschnittspreis etwas höher lag, so war das durch die abnorme Trockenheit bedingt, die den Ertrag stark zurückgehen ließ. In diaser Zeit wurde der Markt auch nicht mehr so sehr durch die Erbsen aus dem Lübecker Gebiet beherrscht als durch Ware aus dem gärtnerischen Anbau aus der näheren Umgebung von Hamburg. Diese lag aber im 6. 7. . . . 24,7 9. 6. 20. 7. . . . 19,8 23. 6. 10. 8. . . . 18,3 7. 7. 24. 8. ... 20 21. 7. 7. 9. . . . 28,4 6. 8. 21. 9. ... 31 20. 8. 8. 9. Wenn zum Schluß der Saison Preis entsprechend höher. Voraussetzung für eine zuverlässige Arbeit des Versandhandels ist die Garantie eines ausreichen den Umsatzes. Tie fünf zugelassenen Versandver teiler haben 1938 nach Hamburg 10 500 ctr Erbsen geliefert, die restlos dem Frischmarkt zugeführt wurden. An andere Märkte gelangten 7500 Ur zum Versand, und die an die Industrie gelieferte „freie Ware" betrug 17 000 cir. Um die ganze Bedeutung des Lübecker Erbsenanbaugebietes festzustellen, dürfte von Interesse sein, daß 250 im durch Anbau verträge mit der Konservenindustrie abgeschlossen wurden. Die Erträge wiesen starke Schwankungen auf. Man kann aber annehmen, daß von dieser Fläche etwa 8750 cir geerntet wurden. Die Gesamt ernte dürfte demnach rund 45 000 ckr betragen haben. Die Erfolge des Jahres 1938 lassen über die Maßnahmen für 1939 keinen Zweifel entstehen. Die grundsätzliche Form der Regelung liegt fest. Im Interesse der Erzeuger und Verbraucher soll nunmehr versucht werden, durch geeignete Maß nahmen dem Versandhandel und auch dem Markt großhandel einen Teil seiner Arbeit und seines Risikos zu ersparen und damit die Voraussetzung zu schaffen für sine Senkung der Handelsspannen. Es kann dann ohne Erhöhung des Verbraucher preises der Erzeugerpreis in dem Umfang erhöht werden, wie es angesichts der erhöhten Unkosten im Interesse der Erhaltung des Anbaues notwendig ist. tinauer.
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