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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Goetz uli 1939 - den stark- rg also nicht Pflanzung angedrückt n Wurzeln sich rasch srung und er noch oft olzes zum ber der an ne Wurzel wenig mit Viel besser mtens ein e Erdbeer- m breit in ;eht keines- >es Pflanz- . kann auch Mitunter it 1 .it dem >er vor der stürzt oder Ich habe idern Erd- §inkürzung ^elwerk ge- echs Jung rauch" am k und mit OM Länge »38 wurden n gemessen inch inner reihe groß. eine gleich* Luckan (5) Älunq der' c auf ktwa ungekürzt ) cm ö cm ö cm S7 8 8 77 A den ersten itigste Teil, gsmöglich- : versetzen, raufnahme sicht stehen, ichten, daß >en liegen, >er erdfrei stark setzt, kerformige der Erde uß infolge beregnet s vertieft n. Mehr- im Herbst rgpflanzen : in ihrer i Erdbecr- e gebe ich intritt der etwas vor Pillnitz. Ut? l ung" sind igung für rden. Zn orläufiges ceiwilligen ment der n ist nun uständigen besichtigt , zur An dings nur mter aber Durchfüh- igefunden. mgen des mdes der wohl de in diesen m Erfolg nanbaueL Die zur freiwilligen Anerkennung zugelaffenen Sorten ?l.ü, Karlsruhe. segensreich auswirken muß. Nicht nur, daß bei der Anerkennung z. T. großer Sortenmischmasch fest gestellt wurde, sondern es wurden sehr oft auch gänzlich falsch bezeichnete Sorten gefunden. Schon im zweiten Jahre der Anerkennung konnte wohl festgestellt werden, daß nicht nur ein Fort schritt erzielt war in bezug auf die Sortenreinheit und auf die richtige Sortenbenennung, sondern in vielen Betrieben hat auf Anregung der Anerkenner eine züchterische Bearbeitung eingesetzt. Wir ver langen bei der Anerkennung ja nicht nur, daß die Sorten richtig bezeichnet sind, sondern daß sie in jeder Beziehung als Vermehrungsquartier geeignet erscheinen. Dazu ist notwendig: Sortenreinheit, die Vermehrung nur wirklich fruchtbarer, dem Sorten- typ bestens entsprechender Pflanzen. Bei der weite ren züchterischen Bearbeitung werden die fruchtbar sten und dabei gesündesten Pflanzen besonders ge kennzeichnet und vermehrt, so daß nicht nur der Sortentyp als solcher erhalten bleibt, sondern daß er darüber hinaus soweit wie irgend möglich noch Lurch ständige Auslese des Besten verbessert wird. Die freiwillige Anerkennung ist nur ein Anfang zent Dr. Feichtiger, entsandt, der die Bedeutung des Kleingartenwesens für die städtische Bevölke rung und das Gesamtvolk herausstellte. Der Reichsbundleiter des Reichsbundes deutscher Kleingärtner, Stadtrat Kaiser-Berlin, sowie Lan desbundleiter Bolek-Wien betonten die Notwendig keit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit von Kleingärtnern und Landwirten zur Erreichung der Ernährungsfreiheit des deutschen Volkes, insonder heit in der Versorgung mit Obst. Während auf der 1. Obstschau am 17. und 18. Juni neben den frühesten auf Wiener Boden gewachsenen Kirschen und Weichseln auch Erd beeren ausgestellt waren, konnten bei der 2. Obst- schau schon die ersten Pfirsiche, ja, sogar Birnen und Aepsel, aus verschiedenen Wiener Gärten ge zeigt werden, außerdem die mittelfrühen Kirschen- sorten vom hellsten Gelb über alle Farbtönungen des Kirschrot bis zum tiefsten Schwarz, ferner Weichsel- in allen vorkommenden Farben, sowie Ananas- unA Monatserdbeeren. Von Süß- und Sauerkirschen allein wurden nicht weniger als 71 Sorten festgestellt. Ein Aussteller brachte sprüche an den Boden und ist nicht für jede Lage zu empfehlen. Sie kommt in der Hauptsache in Vierlanden bei Hamburg und in Mitteldeutschland vor. „Späte v. Leopoldshall" ist auch noch eine sehr wertvolle, spätreifende Erdbeere, die besonders wegen ihrer großen und festen Frucht und ihres gesunden Wuchses geschätzt wird. Ihre Ansprüche an den Boden find nicht sehr groß, so daß sie überall in Deutschland gleich beliebt ist. „Mad. Moutot" ist in verschiedenen Gebieten Deutschlands — trotz ihrer schlechten Qualität — die Standardsorte geworden, weil sie besonders durch ihre Großfrüchtigkeit immer wieder besticht. Trotz ihrer Empfindlichkeit gegen Regen und weiten Versand wird sie sehr oft in großen Bezirken fast allein angebaut. Große Schwemmernten in Erd beeren gerade mit dieser Sorte führen sehr leicht zu einer Verstopfung des gesamten Erdbeermarktes: Die Kreisbauernschaft Wien, die heute das alte Stadtgebiet und 126 Ortsbauernschaften mit etwa 200 ehemaligen Landgemeinden umfaßt, konnte in diesem Jahr schon die 2. Obstschau veranstalten. Mit Rücksicht ans den 4. Reichskleingärtnertag, der in der Zeit vom 28. Juni bis 2. Juli 1939 in Wien stattfand, wurde die Obstschau auf den 1. bis 3. Juli festgelegt, um auch den Tagungsteilnehmern aus dem Altreich Gelegenheit zu geben, sich von den Leistungen des Wiener Obstbaus zu überzeugen. Die 2. Wiener Obstfchau wurde vom Gaubauern führer Ing. Benesch in Anwesenheit von Ver tretern Ler Partei und ihrer Gliederungen eröff net. Er betonte die Bedeutung des Wiener Obst baues und gab in großen Umrissen sein Obstbauför- derungsprogramm bekannt. Dazu ermahnte er die Gartenbesitzer in den Siedlungen der Stadt Wien und draußen in den Ortsbauernschasten, an der Durchführung der geplanten Arbeiten nach Kräften mitzuwirken. Landesbauernführer Minister Rheinthaler, der die Schau selbst erst am Nach mittag besuchen konnte, hatte zu seiner Vertretung den Hal II der Landesbauernschaft Donauland, Do- der Arbeiten gewesen, die zur Förderung des Erd beeranbaues in Angriff genommen wurden. Gleich laufend mit der freiwilligen Anerkennung wurden Auspflanzungen zu Sortenregisterprüfungen in Pillnitz und Weihenstephan vorgenommen. Diese Sortenregisterpflanzungen sind schon wiederholt ge prüft worden und werden voraussichtlich schon im nächsten Jahre genügend Material ergeben haben, das die Möglichkeit gibt, eine Reichssortenliste auf zustellen. Mit Erreichung dieses Zieles darf dann nur noch anerkanntes Pflanzgut in den Sorten der Reichssortenliste in den Handel gebracht werden. Damit wird erreicht, daß der ganze Sortenschwindel, der sehr oft dazu geführt hat, daß alte, wertlose Sorten plötzlich wieder mit neuen Namen ver breitet wurden, aufhört. Auch die vielen Synonyme mancher Erdbeersorten werden damit beseitigt und dem Erdbeeranbauer damit die Gewähr gegeben, daß die in der Reichssortenliste enthaltenen Sorten auch wirklich alle sortenselbständig sind, d. h., daß er nicht unter verschiedenen Namen ein und die selbe Sorte wieder anpflanzt. denn ihre weiche Frucht verträgt kaum einen weiten Versand, und ihr wenig guter Geschmack regt durch aus nicht zu erhöhtem Verbrauch an. Dazu kommt noch, daß die wässerige Frucht auch von der Kon servenindustrie nur in den Jahren genommen wird, wo andere Erdbeeren nicht ausreichend zur Ver fügung stehen. Die Sorten „Jucunda", „Johannes Müller" und „Hohenzollern", die ebenfalls zur vorläufigen An erkennung zugelassen waren, haben keine große Be deutung. „Jucunda" ist wohl die für Herstellung von Dosenfrüchten bevorzugteste Sorte, sie ist aber so gering im Ertrag, daß ihr Anbau bei den Preisen für Kouscrveuerdbeereu sich nirgends lohnt. „Johan nes Müller" ist mit ihrer dunkelroten Frucht zwar zum Einmachen vorzüglich geeignet, sie bietet aber sonst gegenüber anderen Sorten keinen Vorteil. „Hohenzollern" ist qualitativ hochwertig, ihr Anbau aber nur in allerbesten Weizen- und Zuckerrüben böden zu empfehlen. Von den remontierenden Sorten ist „Herbst freude" zugelassen. Sie stellt nach meinen Erfah rungen auch heute noch die fruchtbarste und wert vollste remontierende Erdbeersorte dar, wenn sie auch im Wohlgeschmack von „Perle" übertroffen wird. Die Erdbeeranerkennung verfolgt nicht nur den Zweck, das bestehende Sortiment zu bereinigen, d. h. nur die wertvollen Erdbeersorten zur Weiter vermehrung zuzulassen, sondern gleichzeitig ist ihre Aufgabe auch, dafür zu sorgen, daß Neuheiten nur dann auf den Markt kommen, wenn sie nach sorg fältigster Prüfung im Sortenregister als besonders wertvoll befunden worden sind. Die Anerkennung schützt also auf der einen Seite den Erdbeeranbauer vor Uebervorteilung durch unreelle Züchter; denn es wird dadurch unmöglich gemacht, wertlose Neu heiten zu verbreiten. Äuf der anderen Seite schützt sie aber auch den reellen Züchter; denn im Rahmen der Arbeiten der Abteilung „Ollstzüchtung" ist die Schaffung eines wirksamen Züchterschutzes ebenfalls eine der Aufgaben, die dazu beitragen sollen, die deutsche Obstzucht zu fördern. Okvvalck iflackerauck, Legefeld b. Weimar. Auf die Sortenregisterarbeiten als solche möchte ich hier nicht näher eingehen, sondern nur aus meinen Erfahrungen heraus aus dem Rahmen der zur freiwilligen Anerkennung zugelassenen Sorten einiges berichten und insbesondere auf die Bewäh rung dieser Sorten in den verschiedenen Böden und klimatischen Lagen Hinweisen. In der Frühreife ist noch immer für den Er werbsanbauer „Deutsch - Evern" unübertroffen. Wenn sie auch hohe Ansprüche an den Boden stellt und vor allen Dingen auch nicht zu lange stehen bleiben darf, so macht sie dennoch die Mehrauf wendung durch ihre große Ertragssicherheit bezahlt. In geringwertigeren Böden (leichten Sandhöden und kalten, tonhaltigen Böden) befriedigt sie nicht. Hier dürfte der neueren Sorte „Amazone", die zu gleicher Zeit reift, dabei aber sehr robust und an spruchsloser ist, der Vorzug zu geben sein. Die altbekannte Sorte „Sieger" stellt ebenfalls größere Ansprüche an Boden, Klima und Pflege, trotzdem gehört sie auch heute noch zu den meist verbreiteten und meist gelobten Sorten. Zugleich mit „Sieger" reift „Eva Macherauch", die sich eben falls in vielen Erdbeeranbauerkreisen großer Be liebtheit erfreut. Mit ihren vielen Vorteilen ver bindet sie aber auch den Nachteil, daß sie nur in guten Erdbeerböden mit ausreichender Ernährung voll befriedigt. „Oberschlesien" gehört noch immer zu den ertragreichsten Erdbeersorten für fast alle Lagen. Sie bringt auch in Sandböden bei richtiger Ernährung noch riesige Erträge. Ebenso ist „Köni gin Luise" auch heute noch bedeutungsvoll, vor allen Dingen für geringwertigere, schwere Böden. Von neueren Sorten möchte ich besonders noch auf „Braunschweig", „Deutschland", „Bavaria" und „Frau M. Schindler" Hinweisen. Diese vier Sorten sind durchaus beachtenswert. Die Sorte „Deutsch land" scheint mir wegen ihrer festen Frucht, ver bunden mit gesundem Wuchs der Pflanze und großer Fruchtbarkeit, besonders wertvoll für die Verwertungsmdustrre zu sein. Ihre Ansprüche an Boden und- Klima sind nicht besonders hoch, so daß sie beinahe überall, wo noch Erdbeeren gebaut werden können, befriedigt. Die Sorte „Braun schweig" reift kurz nach „Deutsch-Evern"; sie ist ebenso wie „Deutsch-Evern" etwas anspruchsvoll und im dritten Jahre sehr schwachwüchsig. Ihre Frucht ist wesentlich größer als die der „Deutsch- Evern" und fester. „Bavaria" stellt eine wertvolle Bereicherung des Erdbeersortimentes dar, nur ist die Frucht etwas hellfarbig und weich. „Frau M- Schindler" stellt einen ganz besonderen Erdbeertyp dar, sie ist nicht nur wegen ihrer Spätreife sehr wertvoll, sondern auch wegen ihres vorzüglichen Geschmackes und der dunkelroten Farbe der Früchte; ihre Fruchtbarkeit ist ganz bedeutend. Zur freiwilligen Anerkennung werden weiterhin noch zugelassen „Laxtons Noble", die ja nur Be deutung für die klimatisch günstigen Gebiete Deutschlands, am Rhein, am Taunus und im Bur genland hat. „Hansa" stellt ebenfalls erhöhte An- etwa 2 bis 3 Wochen nach der Blüte abgsworfen werden. Beim Kernobst aber entscheidet am stärk sten die Regenverteilung. Folgt bei starkem Ansatz eine Trockenheit, der etwa Mitte bis Ende Juni starke Gewitterregen folgen, dann setzt unter dem Einfluß des Johannistriebes ein Nährstoffentzug gegenüber den Früchten ein, der zu verheerendem Fruchtabfall führen muß. Das Reinigen erfolgt um ein Vielfaches stärker, als wenn bei mittlerer Blüte ein Ansatz zustande gekommen wäre. Wir können dabei sogar die Schäden außer acht kaffen, Lie in vielen Gebieten aus den Knospenschädigungen des Dezemberfrostes zusätzlich Vorlagen, denn diese waren auch nicht normal. Dort aber, wo bei guter Boden- und Baum pflege eine ausreichende Reinigung unterbleibt, gibt es zu viel Fruchtansatz, der gerade bei vielen unse rer mittelgroßen Apfelsorten Mar viel Früchte, aber überwiegend 8- und 0,-Ware reif werden läßt. Wie also die Dinge auch liegen, das Endergebnis kann kaum eine übergroße Ernte werden und am wenigsten eine solche an guter Marktware. Wenn man das weiß, wie ist es dann möglich, daß sich selbst die sogenannten Fachleute immer wieder zu Prophezeiungen vor Ende Juni her geben, die zwangsläufig zu getäuschten Hoffnungen "führen müssen? Wenn es "nach mir ginge, dann müßte ein Verbot ergehen, vor Mitte Juni für die Kirschen und vor Ende Juni für das Kernobst eine Erntevoraussage zu veröffentlichen, und dieses Verbot müßte auch für die amtliche Statistik gelten! Wir fordern heute überall Klarheit und Wahrheit. Als anständiger Fachmann muß ich auch so viel Kraft besitzen, um. die Beantwortung von Fragen abzulehnen, die klär und wahr noch nicht zu "be antworten sind! Ich habe die Verpflichtung, dafür zu sorgen, daß im Volk nicht Hoffnungen erweckt werden, die zwangsläufig zu Enttäuschungen führen müssen. Ich darf mithin auch nicht Rundfrage- ergebniffe veröffentlichen, mit denen vielleicht der Fachmann noch etwas anfangen kann, mit denen der Unerfahrene aber, wenn auch ungewollt, Unfug anrichten kann! Ich selbst habe an den zuständigen Stellen schon zur Blütezeit meine Warnungen vor Ernteüber schätzungen ausgesprochen, nachdem nun aber jeder selbst feststellen kann, wie es jetzt, um die Ernte steht und er das Blütenbild noch gut in der Erinne rung hat, scheint es mir notwendig zu sein, für die Zukunft vorbeugend zu mahnen!" Urok. Or. LLert, Berlin. (^smsinsoLcr/tslsistuncs ostmärLisoksr NsinFärtnsr un6 Obstanbaus! Die zweite Wiener Obstschau Xurn 7bsnia Obsts!nts^oibsisa§s Getäuschte Hoffnungen „Eine außerordentlich reiche Obstblüte berechtigte in diesem Frühjahr zu Hoffnungen auf eine ganz große Obsternte", so beginnt in Nr. 27/1939 der „Gartenbauwirtschaft" ein Aufsatz „Ein Jahr der Unwetter". Es blieb nicht bei dieser «inen getäusch ten Hoffnung, die vom Mütenansatz schon auf die Ernte spekulierte. Weite Kreise unseres Volkes wur den durch Aufsätze in .den Tageszeitungen noch mehr getäuscht, und dabei stützten sich die Tages zeitungen und auch Fachzeitschriften auf Meldun gen des Statistischen Reichsamtes, das Ernte berichte herausbrachte, die auf Meldungen seiner Berichterstatter beruhten, die kurz nach Blüten abschluß erstattet wurden. Vielfach wurde daraufhin in der Tagespresse schon von übernormalen Ern ten fabuliert. Die Enttäuschung ist nun um so größer. Jeder wirklich erfahrene Obstanbauer weiß, daß nur sehr, sehr selten reiche oder gar überreiche Blütenjahre auch große Erntejahre werden. Das ist um so weniger zu erwarten, wenn sich die Blüte noch dazu sehr lange hinzieht, wie es in diesem Jahr vielfach der Fall gewesen ist. Die Ueberzahl der Bluten und die lange Blütedauer bedeutet für den Baum «ine starke Schwächung im Bildungs- stoffverbrauch. Es ist also bei sehr reichen Blütejahren an sich schon anzunshmen, daß die Erntehwffnungen nicht zu hoch gesetzt werden dürfen. Immerhin kann in der Regel mit einem zunächst stark erscheinenden Ansatz gerechnet werden. Und nun beginnt der grobe Unfug: Alle möglichen und unmöglichen Stellen, vor allem aber die Fachzeitschriften des Handels und die Tageszeitungen können nicht schnell gering etwas über „"Obstaussichten" berichten. Jede möchte die erste sein! Es finden sich aber leider nicht nur sach liche Anfänger, sondern alte Obstbaubeamte, die immer wieder auf denselben Leim gehen und kaum, daß das letzte Blütenblatt gefallen ist, bereits mit geschwellter Brust ihre meist falsche Prognose stel len! Wann gewinnen diese Kreise endlich das er forderliche Bewußtsein für die Tragweite ihrer Äußerungen? Jeder Erfahrene weiß, daß der erste Ansatz trügt. Das große Reinigen beginnt, wenn die Früchte über Haselnntzgroß sind und hält an bis Ende Jnni. Je stärker der Baum sofort angesetzt hatte, um so stärker setzt auch das Reinigen ein, denn der Baum verzettelt seine Kraft auf die Unzahl der Früchte. Kirschen neigen obendrein dazu, zahlreiche taube Früchte anzusetzen, die auch erst Reifefolgetabelle für Erdbeeren Die nachstehende Aufstellung enthält Angaben über den Zeitpunkt der Reife der bekanntesten Erd heersorten, die den Anbauern gewisse Anhaltspunkte geben, wann die einzelnen Sorten reifen, sofern sie allerdings sorienecht sind. Die ungefähre Ernte dauer ist in Tagen und Datumsgrcnzen festgehatten. In den einzelnen Jahren ist jedoch der Ernteve- ginn bei gleichen Sorten in gleichen Lageverhält nissen sehr unterschiedlich und kann je nach Witte rungsverhältnissen um etwa 2—3 Wochen schwanken. Ferner wird die Erntedauer durch Hitze und Trockenheit abgekürzt bzw. durch naßkalte Witte rung verzögert. Im Jahre 1936 wurden z. B. im hiesigen Gebiet (Baden) die ersten Früchts der Sorte „Deutsch-Evern" am 27. Mai, im Jahre 1937 am 30. Mai und 1938 erst am 7. Juni ge erntet. Als Beginn der Erdbeerzeit gilt die Reifezeit der Sorte „Deutsch-Evern". Reifefolgetabelle: Eröbeersorten: Zeitfolge, berechnet nach „Deutsch- Evern" Un g ef.Erntedau er tn A Datumsgrcnzen Teutsch-Evern 1. Tag 14 27. 5.— g. 6. Amazone 3 Tage tb 30. ö.—13. 8. Sieger 4— 6 Tage 1k 31. 5.-15. 6. Lanons Noble g 16 1. 8.-18. «. Königin Luise s— 8 20 2. 8.-21. 8. Mathilde 7— S 2v 3. 8.-22. 6. Eva Macherauch 8 >8 4. 6.-21. 6. Flandern 8 4. 6.—2V. 6. Kaisers Lämling 9 18 ö. 8.-22. 8. Amerik. Bolltragcnde io ,8 6. 8.-23. 8. Teutschland 10 18 6. 6.—23. 6. Johannes Müller 10—12 18 8. 8.—24. 8. Bavaria 10—12 . - W 6. 8.-24. 8. Lberschlesien 10—12 24 6. 6.-29. 6. Wunder v. Kothen 12 20 8. 8.-27. 8. Mad. Moutot Roikäpple 12—14 21 8. 6.-28. 6. v. Schwabenlanb 12—14 . - 21 8. 6.-28. 6. Jucunda 12—14 21 8. 6.— 1. 7. Hansa 14 ,, 28 10. 6.-29. 6. §M<e v. Leopoldshall 14 21 18. 6.-38. 6. Lonis Gauthier 14 20 10. 8.-28. 6. Hohenzollern König Albert 14—1S 20 10. 6.-28. 6. v. Lachsen 15 ,, so 11. 6.-30. 6. Krau M. Schindler 18 ,, 21 12. 8.— 2. 7. Pillnitz 18 ,, 25 14. 8.— 8. 7. Der Wachstumsftand des Obstes Mitte Juni 1939 Der Wachstumsftand des Obstes hat sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamtes gegenüber dem Vormonat etwas verschlechtert. Die naßkalte Witterrurg während der Blütezeit hemmte den Jnsckrenflug "(Befruchtung) und die anschlie ßend einsetzende längere Trockenheit verursachte einen starken Fruchtfall. Gleichwohl ist der Wachs- tumsstand wesentlich besser als im Vorjahr. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 1 — sehr gut, 2 gut, 3 — mittel, 4 — gering wurden im Durchschnitt des Deutschen Reiches vom Statistischeü Reichsamt fohgende Noten über den Wachstumsstand Les Obstes ermittelt: Sauerkirschen 2,4 (Vorjahr 3,7); Pflaumen und Zwetschgen 3,4 (3,8); Mirabellen und Re«, nekloden 3,1 (4,1); Pfirsiche 2,6 (4,6); Apri kosen 3,1 (4,6); Walnüsse 2,8 (4,1);Aepfel 2,8 (3,7); Birnen 3,1 (3,8). Zugleich mit der Beurteilung des Wachstums« standes wurde auch eine Vorschätzung Ler dies jährigen Ernte an Süßkirschen durchgeführt. Als Ergebnis wurde für 1939 ein voraussichtlicher Durchschnittsertraq von 15,9 KZ je Baum gegen über 2,6 KZ bei der endgültigen Ernte im Vor jahr und 14,9 üg im Jahre 1937 ermittelt. Der Stand des Gemüses Ende Juni 1939 In den Hauptgemüseanbaug^bieten des Deut schen Reichs wurden nach Mitteilung des Statisti schen Reichsamts folgende Noten über den Wackis- tumsstamd der einzelnen Gemüsearten ermittelr, wobei die Ziffern 1 — sehr gut, 2 — gut, 8 — mittel, 4 — gering und 5 — sehr gering bedeuten: Weißkohl 2,6 (Vorjahr 2,6); Rotkohl 2,8 (2,5); Wirsingkohl" 2,7 (2,5); Blumenkohl 3,0 (2,95); Kohlrabi 2,5 (2,7); grüne Pflück- bohnen (Stangenbohnen) 2,8 (2,6); grüne Pflück- Lohnen (Buschbohnen) 2,8 (2,7); grüne Pflück erbsen 2,5 (2,3); Gurken 3,1 (3,1); Tomaten 2,6 (2,6); Spinat, Mangold 2,5 (2,3); Salat 2,4 (2,3); Zwiebeln 2,4 (2,4); Möhren, Karotten 2,5 (2,5); Sellerie 2,7 (2,6); Meerrettich 2,6 (2,4). Einzelne Gemüseknlturen haben sich infolge der längeren Trockenheit zu Anfang Juni und der daran anschließenden kühlen Witterung gegen Mo natsende nicht ganz so gut entwickeln können wie im Vorjahr. Im allgemeinen ist jedoch der der zeitige Wachstumsftand als befriedigend anzu sehen. Gleichzeitig mit der Beurteilung Les WackZ- tnmsstandes haben die Gemüseberichterstatter für Ende Juni eine endgültige Ernteermittlung iür Frühjahrsspinat und Spargel und eine Vorschätzung der voraussichtlichen Ernteerträge für Rhabarber und Erdbeeren durchgeführt. Die Ernteermittlun gen ergeben folgende Erträge: Frühjahrsfpinat 65,3 ckr je km (Vorjahr 68,5 ckr je Iw); Spargel 26,9 ckr je Ku (25,2 ckr je Ku); Rhabarber 219 1 ckr je Ku (Vorschätzung im Vorjahr 214,8 ckr je Ku); Erdbeeren 36,2 ckr je kn (Vorschätzung - im Vorjahr 42,2 är: je Ku). Schneiders Große Knorpelkirschen von ganz beson derer Schönheit und hohem Gewicht zur Schau. 84 Stück -davon geben 1 KZ, das Stück wiegt also durchschnittlich 12 A. Sehr reichhaltig war auch die Schau in roten, weißen, gelben und schwarzen Johannisbeeren, in Stachel- und Himbeeren. Auch die Joungbeere, eine Kreuzung von Himbeere und Brombeere, war in einigen schönen Exemplaren ausgestellt. Auch reife Birnen, die sogenannte PeterAurne, gab es zu fehen. Großes Aufsehen erregten besonders bei den Besuchern aus dem Ält- reich die Pfirsiche. Die Wiener Pfirsiche werden für den ostmärlischen Obstbau zweifellos von Be deutung werden. Das große Ereignis der 2. Wiener Obstschau waren Aepfel der Sorte Paulovsky aus einem Wiener Kleingarten. An der 2. Wiener Obstschau haben sich insgesamt 907 Einsender aus den Wiener Kleingärtner- und Siedlerkreisen, ferner Billen- und Bauerngarten besitzer, verschiedene Garten- (Obstbau-)Vereins und Ortsbauernschaften der Kreisbauernschaft Wien, ferner der Kreisbauernschaften Baden, Korneubnrg, Gänserndorf und Tulln beteiligt. Sehr fchöne Früchte stellte die Ackerbauschule Weigels dorf bei Baden aus. Die Staatliche Lehranstalt für Obst-, Gartcn- nnd Weinbau in Klosterneuburg, die älteste Schule dieser Art in Großdeutschland, und die Wiener Be ratungsstelle für Schädlingsbekämpfung im Lan desbund Donauland der Kleingärtner zeigten in einer Sonderlehrschau die wichtigsten Schädlinge der Obstgehölze und ihre Schadensbilder an Holz, Blättern, Blüten und Früchten. Von großer Bedeutung für die Obstanbauer in Groß-Wien und Umgebung wird die bei der 1. und 2. Obstschau durchgeführte Bewertung der insge samt 886 Kirscheneinsendungen durch eine Kom mission aus Vertretern der Obstbauwissenschast, aus Obstanbauern, aus Vertretern des Gartenwirt- schastsverbandes und aus Obstverteilern sein. Hin sichtlich des Wertes der Kirschen wurde nach folgen den Gesichtspunkten beurteilt. 1. Aeußeres Aussehen der Frucht nach Form, Farbe und Gleichmäßigkeit der Entwicklung, 2. nach Größe (Gewicht der Frucht), 3. nach ihrem Ge schmack, 4. nach ihrer Marktfähigkeit (Festigkeit des Fleisches, Haltbarkeit, Aussehen nach ein, zwei und drei Tagen, also Lagerfähigleit). Innerhalb jeder der vier Kategorien wurden 6 Gutpunkte gegeben. Die Punkte der vier Kategorien wurden znsammen- gezählt, und auf Grund der erhaltenen Summe er folgte die Klassifizierung in 1, 2 und 3. Aus den besten Klassen werden Mutterbaume angekört, um von diesen Reiser oder Augen zur Vermehrung zu erhalten. Die nächste Groß-Wiener Obstschau wird zur Zeit der Wiener Herbstmesse stattfinden. Die Obstschauen der Kreisbauernschaft Wien haben den Zweck, be sonders die Obsterzeuger in Wien und Umgebung auf die Möglichkeiten des verstärkten Obstanbaues in dieser klimatisch gesegneten Gegend hinzuwcisen. „Mehr und besseres Obst", das ist die Parole. j. Kapfenberger, Wien.
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