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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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Nummer 9 Beilage zu „Gartenbauwirtschaft" Nr.2S 13. ^uli 193- ^ursLkunNSii un6 2vi Hr-risIunN msnssn- unc^ AÜtsmäLiN ds/ris6iNSncrsr Lmtsn Zur Anlage von Erdbeerneupflanzungen 3 Die BerwenSuna »cs PflanzsparenS gestattet eine gleich- mäßigcre Wertcikung »er Wurzeln. Aufn.: Luckan lZ) Wurzeln auf r!wa cm eingekllzt 6 17,5 cm 54,8 cm 14,2 cm 6,87 8 1,74 § cm cm Die haben große 39,0 7,5 65,5 59,4 84,7 28,8 cm 7,86 8 3,67 8 Frühreife und vielseitige Verwendbarkeit der Erdbeere in Verbraücherkreisen eine so ten Augusthälfte gepflanzten Erdbeeren. Trübe, regnerische Tage und die späten Abendstunden müssen zur Pflanzung ausgenutzt werden. Je weniger die Pflanzen welken, um so rascher folgt die Wurzelneubildung. Einzel- oder Dreieckspjlanzung Deutsch Evern 49,8 Oberschlesien 43,2 Frau M. Schindler 49,4 aber zeigten deutlich die bessere Entwicklung der ungeschnitten gepflanzten Erdbeeren. LstraeütuN§sn üdsr c!is rur suNesasssnen §ortsn Warum anerkanntes Erdbeerpflanzgut? nommen, so läßt das Interesse für diese Verwen dung bei den Spätsorten merklich nach, aber für Konservierung, Marmeladen und Saftbereitung werden die Spätsorten sehr gefragt, weil sie mit Len ersten reifen Johannisbeeren gemischt, mannig fache Verwendung finden. Dementsprechend sind bei den frühreifenden Erdbeeren freundliche Frucht farbe und harmonische Verteilung von Zucker und Säure als besonders wertvolle Eigenschaften zu nennen. Die Spätsorten sollen aber mehr blutrot, saftvoll, reich an Säure und Aroma sein und eine gleichmäßig feine, nicht großfaserige Beschaffenheit des Fruchtfleisches aufweisen, um für die vorge nannten Zwecke gut brauchbar zu sein. In der vom Reichsnährstand vorläufig für die Bestandsanerkennung aufgestellte Sortenliste sind die für die verschiedensten Verwendungszwecke ge eigneten Sorten enthalten. Jeder Anbauer soll vor Beginn der Pflanzzeit die für seinen Betrieb geeignetste Sortenzusammenstellung treffen und sich bestes Pflanzmaterial sichern. Die Jungpslanzenanzucht Es ist wohl weniger wichtig, darüber zu streiten, ob die Erdbeerjungpflanzen unmittelbar aus dem Mutterbeet entnommen oder auf Pikierbeeten vor kultiviert werden sollen. Sortenechtheit, Gesund heit und kräftig gedrungene Entwicklung der Äus- läuferpflanze sind notwendig und erfolgver sprechende Eigenschaften. Zweifellos ist der Ver wendung von Torfmull oder Torfkompost bei der Jung pflanzenanzucht im Mutter beet ebenso wie im Pikierbect große Beachtung zu schenken; denn die Erdbeeren bilden in lockerem, humosem Boden am willigsten kräftiges Wurzel werk., Bei Bodenverkrustung aber vertrocknet und verholzt der WurzeMals, so daß nur spärliche Wurzelbildung er folgt. Es ist ja bekannt, daß Erdbeeren am besten anwach sen, wenn die Wurzeln zwar nicht mehr weiß, aber noch weich und in starker Entwick lung begriffen sind. Da die Breite des Beobachtungskasten i. L. 76 cm und die Tiefe 142 cm beträgt, ist das Wur zelwachstum nur einseitig an der Glasscheibe ge hemmt, nicht aber in der Breiten- und Tiesenent- wicklung wesentlich beeinflußt worden. Es kann eher angenommen werden, daß im Freiland die Breiten entwicklung der Erdbeerwurzeln noch größer ist. Die festgestellten Ausdehnungen des Wurzel wachstums in 10 Wochen zeigen aber, daß der Le-^ bensraum für die zwei- bis vierjährige Kultur ausreichend gewählt werden muß, wenn die Pflan zen sich zu voller Leistungsfähigkeit entwickeln und gut ausgebildete Früchte bringen sollen. Die guten Erfahrungen, die bei einem Reihenabstand von 90 cm und einer Pslanzentfernung von 40 cm in der Reihe mit starkwüchsigen Sorten gemacht worden sind, bestätigen, daß die Einzelpflanzung im Erwerbsgartenbau der Dreiecks- oder Band bepflanzuna mit dem in der Reihe zu gering be messenen Abstand vorzuziehen ist. Man wird den Reihenabstand den für die Bodenbearbeitung be- triebsüblichen^ Methoden anpassen und je nach der, Wuchskraft und Kulturdauer der Sorte bemessen. Der Abstand in der Reihe soll mindestens 25 cm beim Pflanzen oft hinderlich ist. Dagegen ist die Einarbeitung von 3 bis 4 Ir8 Superphosphat je 100 Fläche und die Verwendung von Torf kompost oder ähnlichen stark wasserhaltenden Humusstoffen sehr zu empfehlen. Wurde das Laird im Winter tief bearbeitet und gedüngt, ist ein« Tiefenlockerung vor der Pflanzung im Sommer entbehrlich, oft sogar infolge des star ken Verlustes an Bodenwasser nachteilig. Eine oberflächliche Lockerung des Landes genügt für die Pflanzung vollständig. Wichtig ist aber, Laß der Boden genügend Feuchtigkeit enthält. Es ist zweck mäßig, vor der Bodenbearbeitung das Land durch dringend zu bewässern und nach oberflächlichem Abtrocknen flach zu bearbeiten. Dadurch wird die Pflanzarbeit erleichtert, und der Anwachserfolg ist auf allen leicht verschlemmbaren Böden bester als bei einer Bewässerung der Neuanlage nach der Pflanzung. Pslanzzeit Oft werden bis in den Oktober hinein Erdbeer pflanzen gehandelt und Neuanlagen geschaffen. Es ist kein Wunder, daß in diesen Spätpflanzungen häufig Verluste durch Auswinterung eintreten und im Jahre nach der Pflanzung der Ertrag viel zu gering ist. Die Erdbeerjungpslanze entwickelt nor- Beliebtheit verschafft, daß selbst in ertrag reichen Jahren die anfallende Ernte vom Frisch markt und der Verwertungsindustrie ausgenommen werden kann. Dabei bleibt nicht ausgeschlossen, daß an einigen Erntetagen die Anlieferung infolge schneller Reise ungewöhnlich groß ist und die Be- zirksabgabestellen vor die schwierige Aufgabe ge stellt werden, große Mengen schnell unterzubringen. Diese Häufung des Ernteanfalls ist aber nur bei den mittelreifenden Sorten, die zumeist auch Waffenträger sind, festzustellcn, während die Ernte der Spätsorten und besonders die der ganz früh reifenden noch immer unzureichend ist. Zur Un terstützung einer ausgeglichenen Marktbelieferung, aber auch zur Minderung der sich in der Erdbeer ernte ergebenden Arbeitsspitzen werden die Erd beeranbauer, abgesehen von einigen Großbetrieben, bemüht sein, die Ernte auf eine möglichst lange Zeit zu verteilen, also Früh- und Spätsorten nach den jeweils gegebenen Standortsbsdingungen in verstärktem Maß bei Neuanpflanzungen zu be rücksichtigen. Dem Anbau der Frühsorten kommt natürlich vornehmlich in allen klimatisch begün stigten Gegenden die größte Bedeutung zu, wäh rend Spätsorten an nicht zu heißen Standorten und im humusreichen Lehmboden mit ausreichender wafferhaltender Kraft die güte- und mengenmäßig besten Ertragsleistungen zu bringen vermögen. Werden die Frühsorten fast nur zum Rohgenüß ge- Grundsätze bei der Anerkennung Die Arbeiten der Abteilung „Obstzüchtung" sind zuerst auf dem Gebiet der Sortenbereinigung für Erdbeeren in Angriff genommen worden. Zu diesem Zweck wurde im Jahre 1936 ein vorläufiges Erdbeersortiment festgestcllt und zur freiwilligen Anerkennung zugelassen. Dieses Sortiment der 20 verbreitetsten und wertvollsten Sorten ist nun seit drei Jahren alljährlich durch die zuständigen Sachbearbeiter der Landesbauernschaften besichtigt worden, und wenn es in Ordnung war, zur Am erkennung gekommen. Es hatten sich allerdings nur ein verhältnismäßig kleiner Teil — darunter aber die besten Erdbeerzuchtbelriebe — zur Durchfüh rung der freiwilligen Anerkennung bereitgefunden. Diese Betriebe haben sich den Bestimmungen des Reichsverbandes bzw. des Reichsnährstandes der Anerkennung unterworfen, und es kann wohl be hauptet werden, daß die Anerkennung in diesen Betrieben bereits zu einem nennenswerten Erfolg geführt hat, der sich auch für den Erdbeeranbauel Man wird die Jungpflanzcn vornehmlich aus ein- und zweijährigen Pflanzungen entnehmen. Je älter die Mutterbeete sind, Um so größer ist die Gefahr, daß Krankheiten und untaugliche Pflanzen in die Neuanlage verschleppt werden. Es ist bei größeren, feldmäßig bewirtschafteten Beständen fast unmöglich, zu verhindern, daß sich hier und da Sämlinge, die der Sorte zwar ähnlich, aber nicht gleichwertig sind, entwickeln und infolge ihrer meist guten Wuchskraft vermehrt werden. Jungpflanzen sollen über dem Wurzelhals eine kräftig entwickelte Mittelknospe zeigen. Knospen spaltung oder dünner, langer Wurzelhals sind Zeichen von Vergeilung der Pflanze in zu engem Bestand. Vorbereitung des Landes zur Neupslanzung Die Erdbeere will einen lockeren, humosen Bo den. Jede Verkrustung der Oberfläche und Bil dung harter Erdklumpen in lehmigem Boden be- piuträchtigt die Entwicklung der Jungpflanzen. Die malerweise nach der Spätsommerpflanzung ein be achtliches Wurzelwerk, sichert sich damit gegen „das Aufziehen" bei Bodensrost und entwickelt die Knospenanlagen für das nächste Jahr. Die im dichten Bestand aus dem Mutterfeld oder Pikier- beet stehende Pflanze kann sich nicht in gleichem Maß entwickeln, bleibt schwächer und verliert zu dem bei der späten Pflanzung einen wesentlichen Teil der Wurzeln, die nur unzulänglich und unter Inanspruchnahme aller verfügbaren Aufbaustoffe ersetzt werden können. Bei Pslanzversuchen, die in Pillnitz durchgeführt worden find, ergab sich, daß die Zeit zwischen dem 10. August und 10. Septem ber besonders günstig für das Anwachsergebnis und die Kräftigung der Pflanzen bis zum Eintritt kühler Witterung ist. Nicht nur die Länge der un ter größter Vorsicht ausgewaschenen Wurzeln von Erdbeerpflanzen, sondern auch die Zahl der von den Blättern eingeschlossenen Knospen sür das nächste Jahr zeigen "die gute Entwicklung der in der zwei- Für den Erwerbsanbau kommt m. E. nur die Einzelpflanzung in Frage. Wenn auch bei der Dreieckspflanzung im ersten Erntejahr der Ertrag etwas höher ist, so gleicht dieser Mehrertrag doch nicht die wesentlich höheren Kosten für Pflanzgut und Arbeitsaufwand aus. Die maschinelle Boden bearbeitung wird erschwert, und das zwischen den Pflanzen aufkommende Unkraut kann nur durch beste Bodenvorbereitung für die Spätsommer pflanzung wird durch den Anbau einer stark ge düngten bodenbeschattenden Hackfrucht gegeben. Insbesondere scheint die Frühkartoffel als Vor frucht bestens geeignet zu sein. Das Einbringen von frischem Stallmist im August halte ich für un zweckmäßig, weil die Nährstoffe des Stallmistes erst zu einer Zeit wirksam werden, in der sie von der Pflanze nicht mehr genutzt oder ihr sogar durch zu lang anhaltenden Wachstumsreiz nachteilig wer den können. Strohiger, unverrotteter Stallmist scheidet für die Abdüngung des zur Erdbeerpslan- zung bestimmten Landes überhaupt aus, weil er, im Boden Hohlräume erhaltend, bei Hitze die Aus trocknung der obersten Bodenschicht begünstigt und je Pflanze Größtes Gewicht geringstes Gewicht im Durchschnitt Gewicht der Wur ¬ zeln je Pflanze 5,49 8 3,77 8 Die Wurzel ist bei der Jungpflanze in den ersten Tagen nach dem Standortwechsel der wichtigste Teil. Das Bemühen, ihr die besten Entwicklungsmöglich keiten zu geben und sie in die Lage zu versetzen, schon nach kurzer Zeit sür die Bodenwasseraufnahme tätig zu sein, sichert schnelles Anwachsen. Die Mittelknospe der Erdbeere will im Licht stehen. Bei der Pflanzung ist also darauf zu achten, daß Wurzeln und Wurzelhals fest im Boden liegen, die Blattstiele und die Mittelknospe aber erdfrei bleiben. Da sich frisch gefrästes Land stark setzt, pflanzt man am besten in ganz flache, tellerförmige Vertiefungen, die sich beim Andrücken der Erde um die Dflanze von selbst ergeben. Muß infolge großer Trockenheit nach der Pflanzung beregnet werden, dann nur so, daß die etwas vertieft stehenden Pflanzen nicht verspült werden. Mehr faches flaches Hacken der Ncupslanzungen im Herbst begünstigt die gute Entwicklung der Jungpflanzen und stört Engerlinge und Drahtwürmer in ihrer oft verheerend wirkenden Tätigkeit an den Erdbeer jungpflanzen. Eine leichte Stallmistdecke gebe ich erst im November oder Dezember bei Eintritt der ersten Fröste. Sie schützt die Pflanzen etwas vor Auswinterung bei strengem Barfrost. j. Ouckan, Pillnitz. Handarbeit entfernt werden. Ein hier angelegter umfangreicher Versuch wird es ermöglichen, ge naue Angaben über Mehraufwand und Mehr ertrag zu geben. Die einzeln stehende Erdbeer pflanze nimmt mit ihrem Wurzetwerk einen so be achtlichen Lebensraum ein, daß man diesen keines wegs etwa nach der Ausdehnung des Blattbusches bemessen darf. Um die Ausdehnung des Wurzel werkes festzustellen, wurden im Wurzelbeobach tungskasten Pflanzen von drei Erdbeersorten, in lehmige Landerde, die genügend festgestampft war, mit drei Wiederholungen eingepflanzt und zehn Wochen lang die Zunahme der von den Wurzeln ausgenutzten Fläche hinter der Beobachtungsscheibe angezeichnet. Wie die Abbildungen zeigen, waren die Unterschiede im Wurzelbild zwischen den ein zelnen Sorten nicht größer als die Abweichungen in den Wiederholungen. Auffällig waren aber die starke Breitenentwicklung der Wurzeln bei der Frühsorte „Deutsch Evern", während die Spätsorte „Frau M. Schindler" besonders tieswurzelnd zu sein scheint. Im Durchschnitt der drei Wieder holungen ergaben sich folgende Wurzelausdehnun gen bei zehmvöchiger Kulturzeit: Sorte Größte Breite der Größte Tiefe der Wurzeln cm Wurzeln cm Wurzeln geschnitten Größte Länge geringste Länge Im Durchschnitt Länge der Wurzeln bei den schwachwüchsigen und 40 cm bei den stark- wüchsigen Sorten betragen. Schonung der Wurzeln bei der Pjlanzung Erdbeeren wollen zwar in humosen/ also nicht verkrustendem Boden stehen, aber bei der Pflanzung soll die Erde so fest an die Wurzeln angedrückt werden, daß zwischen Boden und allen Wurzeln eine enge Verbindung besteht und die sich rasch bildenden Seitenwürzelchen sofort Nahrung und Bodenwasser aufnehmen können. Bei der noch ost gebräuchlichen Verwendung des Pflanzholzes zum Setzen der Erdbeerjungpflanzen wird aber der an jeder kräftigen Erdbeerpflanze vorhandene Wurzel kopf zusammengedrückt und kommt nur wenig mit der umgebenden Erde in Berührung. Viel besser ist es, durch Verwendung des Handspatens ein breites Pflanzloch auszustechen und die Erdbeer pflanzen so anzulegen, daß die Wurzeln breit in die Erde gedrückt werden. Die Arbeit geht keines wegs langsamer als bei Verwendung des Pflanz holzes. In gefrästem, steinfreiem Boden kann auch gut mit der Hand gepflanzt werden. Mitunter werden die Wurzeln, besonders bei Arbeit i.it dem Pslanzloch, im Pflanzloch umgeknickt, oder vor der Pflanzung mit dem Messer etwas eingekürzt oder abgerissen. Beides ist gleich nachteilig. Ich habe mehrfach im Freiland und in Glaszylindern Erd beerpflanzen gleicher Stärke teils mit Einkürzung der Wurzeln, teils mit vollem Wurzelwerk ge pflanzt und beobachtet. So wurden je sechs Jung- Pflanzen der Erdbeersorte „Eva Macherauch" am 31. August 1938 mit vollem Wurzelwerk und mit Einkürzung der Wurzeln auf etwa 6 cm Länge in Gefäße gepflanzt. Am 15. Oktober 1938 wurden die Pflanzen ausgewaschen, die Wurzeln gemeßen und gewogen. Die Unterschiede waren auch inner halb der sechs Pflanzen einer Versuchsreihe groß, Das Ziel der deutschen Pflanzenzucht im Rahmen des Bierjahresplanes und der Erzcugungsschlacht ist mehr denn je darauf abgestellt worden, dem An bauer das hochwertigste Pflanz- und Saatgut zur Verfügung zu stellen. Die beste klimatische Lage, erstklassigster Boden und sorgfältigste Pflege und Ernährung sind umsonst, wenn ungeeignete Sorten oder Pflanzgut mit schlechten Erbanlagen ver wendet werden. Im Rahmen der Organisation der gartenbaulichen Pflanzenzüchter ist auch eine Abtei lung „Obstzüchtnng" gebildet worden. Neber ihre Aufgaben habe ich in früheren Aufsätzen bereits wiederholt berichtet. Insbesondere aber hat der Reichsfachwart Gartenbau und Vorsitzende des Reichsverbandes gartenbaulicher Pflanzenzüchter, Boettner, gelegentlich der diesjährigen Tagung der deutschen Pslanzenzuchtbetriebe in Wien auf die Aufgaben der Abteilung „Obstzüchtung" hinge wiesen. Seine Ausführungen hierüber sind in Nr. 26 der „Gartenbauwirtschaft" vom 29. 6. 39 veröffentlicht worden. Abb. oben: Wurzelentwicklung von Erdbeerpslanzen der Sorten „Deutsch-Evern" (D.E.), „Ober schlesien" sO->, „Frau M. Schind ler" sF.M.S.P Die weißen Striche zeigen die Zunahme des Wurzel- wachstums in einem Zeitraum von S Wochen. Abb. links: Erdbeerpslanzen der Sorte „Eva Macherauch"; links: Rückschnitt der Wurzeln bei der Pflanzung; rechts: ohne Rückschnitt der Wurzeln gepflanzt. Ausge wachsen 10 Wochen nach der Pflanzung. Mr -en Gbstanbauer Mitteilungen für Sie Fachgruppe Obstbau Ler Unterabteilung Harten im ReichsnährstanS x Reichssachbeacbeiter Otto Goetz Abb. links: Beim Pflanzen der Erdbeeren ist darauf zu achten, daß die Jungpflanzen nicht zu tief und nicht zu hoch gesetzt werden, weil dadurch der Anwachsersolg beeinträchtigt wird. Die linke Pflanze steht richtig; die mittlere steht zu hoch: der Wurzclhals vertrocknet oder erfriert; die rechte Pflanze steht zu tief: das,Herzblatt fault aus. — Abb. rechts: Erdbeeren dürfen nicht zu spät im Herbst gepslanzt werden, weil sonst keine genü gend starke Bewurzelung mehr möglich ist. Links: Bewurzelung von am 10. und 20. 8. gesetzten Pflanzen, in der Mitte am 80.8., rechts von am 10. und 20.9. gesetzten Pflanzen. Tie schlechte Bewurzelung der zu spät gesetzten Pflanzen ist auffallend.
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