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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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6 Kummer 2L. 22. luni 1?!-. (Zartenbauwirtlchatt vereinigt miDeutlcher krwerbsgartenbait Nun'oütunA von Okstplcrntcr§sn — LoüuIunA cior OLstdousrn Aufwärtsentwicklung imObstbauBulgariens Von Dipl.-Agr. T h. Sachoff, Abt.-Vorsteher an dem landwirtschaftlichen Forschungsinstitut in Sofia (Bulgarien) Bulgarien ist, zufolge seiner geographischen Lage und seines regelmäßigen Kontinentalklimas, ein Land, in dem die verschiedensten landwirtschaft lichen Kulturpflanzen mit Erfolg gebaut werden können. Es ist denn auch seit den ältesten Zeiten ein ausschließlich bäuerliches Land. Heute sind 80 Prozent der Bevölkerung Bulgariens in der Land wirtschaft beschäftigt und der Export beruht zu ca. 97 Prozent auf ' landwirtschaftlichen Produkten (Tabak, Getreide, Eier, Tiere, Trauben, Obst, Rosenöl). Bulgarien umfaßt heute ein Gebiet von 103,146 Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von ca. 6 200 000 Einwohnern. Vor dem Weltkrieg wurden von der Regierung nur geringe Summen zur Förderung der Land wirtschaft ausgegeben. Um die Not des wirtschaft lich durch den verlorenen Krieg geschwächten Lan des zu lindern, wendet nun der Staat seine Auf merksamkeit wieder mehr der Urproduktion zu. Diese Aufmerksamkeit erscheint in einem Lande, in dem feldmäßige Kultur der Rosen möglich ist, wo sich die besten, aromatischen Zigarettentabake er zielen lassen, wo sich ertragreiche Reisfelder aus dehnen, wo die Rebe riesige Erträge bringt, wo Mandeln und Kastanien reifen und wo bestes Edelobst gedeiht, durchaus gerechtfertigt. Trotz dieser erfreulichen Möglichkeiten und der Arbeitsamkeit der vorwiegend kleinbäuerlichen Be völkerung ist der Obstbau in Bulgarien verhältnis mäßig noch weit von einer rationellen Wirtschaft streckt fick im übrigen fast ausschließlich auf Hoch- und Halbstämme. Da die Tätigkeit als Obstpächter die männlichen Familienmitglieder in Len Sommermonaten von Hause sernhält, wird in Len kleineren Betrieben nur wenig Gebrauch von der Okulation Ler Wild linge gemacht. Die Wildlinge (Aepfel, Birnen, Pflaumen) werden statt Lessen im Frühjahr ein Jahr nach der Pflanzung zurückgesetzt und ge pfropft. Die Ergebnisse dieser Veredlungsweise sind recht gut. Die Veredlungen treiben swrk und verwachsen auch zufriedenstellend. Die Erziehungs- wsise ließ früher oft zu wünschen übrig; denn von Len Besitzern hatten nur wenige in einer regel rechten Baumschule gelernt. Nach Eingliederung Ler Fachgruppe Baumschulen in den Reichsnähr- itand sind Liose Mängel durch belehrende Vorträge und praktische Lehrgänge im wesentlichen abgestellt worden. 1936 konnte bereits 15 Betrieben Lie Be rechtigung zur Führung des Markenetiketts zuge sprochen werden; einigen kleineren Betrieben ist außerdem die BestanLsanerkennung ausgesprochen worden. Der Absatz Ler Erzeugnisse vollzieht sich zum Teil in altgewohnter Weise, indem sich bei Ausübung Ler Obstpächtertätigkeit vielfach Gelegen heit zu Geschäftsabschlüssen ergibt. Ein erheblicher Teil der Erzeugung geht im Wiederverkauf an andere größere schlesische Baumschulen. Der Einzel verkauf im Betrieb ist verhältnismäßig gering. Die Zwergbetriebe geben ihre Erzeugung meistens an Lie größeren Betriebe am Ort ab. Die Zahl der Baumschulen, deren starke Zunahme nicht zuletzt durch Lie fast völlige Vernichtung Les Obstbaumbe standes im Jahre 1928/29 und Lurch starke Arbeits losigkeit bedingt war, ist schon wieder im Zurück gehen begriffen. Mit dem Heranwachsen der jungen Obstbäume tritt die Haupterwerbsquelle, der Obst bau, wieder in den Vordergrund. Die naheliegen den Forsten und Steinbrüche nehmen Lie freien Arbeitskräfte voll in Anspruch, so daß sie sich einem Nebenerwerb größeren Umfanges nicht mehr wid men können. Schließlich fehlt es an jungfräulichem Boden zur Neuanlage von Baumschulen. Es ist zu erwarten, Laß sich die Zahl der Baumschulen im Laufe der nächsten Jahre beträchtlich verringern wird. Der Rückgang wird in Ler Hauptsache Lie Zwergbetriebe betreffen. Auswirkungen auf die Umgebung. Die Entwicklung in Krotzel hatte selbstverständlich erhebliche Auswirkungen auf Lie umliegenden Dörfer. So finden wir in Kaltenbrunn, Groß'- und Klein-Melau und Tampadel einen stark ent wickelten Obstbau, vor allen Dingen jüngere Süß kirschenplantagen. In Klein-Bilau treten die Birnen stärker hervor. Hauptsorten sind „Bunte Julibirne", „Clapps Liebling" und „Köstliche aus Charneu". Klein-Melau 'hat auch eine größere An zahl guter.Baumschulen. Eine weitere Obstbauge meinde in unmittelbarer Nähe ist Qualkau, wo in den letzten Jahren einige Groß-Plantagen angelegt wurden. Wer nach Schlesien kommt und etwas von seinem Obstbau sehen will, versäume nicht, diese Gegend zu besuchen. Er wird Len Eindruck bekommen, daß hier zielbewußt und tatkräftig gearbeitet wird, un^ Laß wir hier keineswegs gegen andere große deutsche ObstbaugeLiete zumckstchen. Luvke. entfernt. Der Erwerbsobstbau kann aber auch in Bulgarien nicht mehr mit den ost minimalen Er trägen ungeeigneter Sorten zufrieden sein. Um für den Großhandel produzieren zu können, muß er den Anforderungen des heutigen Marktes Rech nung tragen. Die Pflanzungen "müssen wirtschaft lich zweckmäßig und auf weite Sicht eingestellt sein. Wissenschaft und Praxis haben ihm ein brauchbares Rüstzeug in die Hand gegeben, und es heißt nun diese Kenntnisse geschickt auszunützen. Bedauer- licherweise ist aber gerade die erste wichtige Frage, die Sortenwahl, noch nicht in allen Gebieten und Bodenarten befriedigend abgeklärt. Die Lage Bulgariens als Station auf dem großen Weg der Uebertragung der Obstkultur von Asten nach Europa, das hohe Alter dieser Kultur, die vielen Bolksstämme, die sich in vergangenen Zeiten auf dem Boden Bulgariens mit Obstbau be faßt haben führten zu einer unverhältnismäßig großen Zahl von Obstsorten. Dieses Sortiment wurde in den letzten 40—SO Jahren durch zahl reiche westeuropäische und russische Sorten noch beträchtlich vermehrt. So ist Bulgarien zum Treff punkt zweier verschiedener Obstkulturen, der asiati schen und der europäischen, geworden. Dieses große Sortenourcheinander ist der Haupt fehler im heutigen Obstbau Bulgariens. Es ist auch in Bulgarien die Aufgabe der gegenwärtigen Zeit, die obstbautreibende Bevölkerung mit den Vor zügen des Anbaus nur geeigneter Sorten vertraut zu machen. Vorwärtsstrebende Elemente der bul garischen Landwirtschaft haben sich mit weitgehen der Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums mit den Aufgaben des zukünftigen Obstbaus be schäftigt und bereits sehr viel zur Lösung der wich tigsten Fragen beigetragen. Es muß aber noch vieles getan werden, bis die Höhe erreicht ist. Dies kann nur durch systematische Arbeit geschehen. Auch in unserem Lande schenkt man neben der Sortenbereinigung den Fragen der BaumbehanL- lung und Düngung große Aufmerksamkeit vor allem auch der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten. Wenn sich auch in diesen Fragen bereits eine gewisse Tätigkeit bemerkbar macht, in dem durch Demonstrationsversuche den Bauern die Vorzüge dieser Maßnahmen vor Augen geführt werden, so sind wir doch noch verhältnismäßig weit vom Ziele entfernt, so daß den Fachleuten auf dem Gebiete des Obstbaues noch eine große Arbeit be vorsteht. Seit der Befreiung Bulgariens bis heute hat sich die Fläche der Obstgärten ständig vergrößert- So gab es zum Beispiel in unserem Lande im Jahre 1897 insgesamt 4,S26 Hektar Obstgärten, welche sich bis zum Jahre 1920 bis zu 10,268 Hektar ver mehrten und im Jahre 1936 erreichten unsere Obst anlagen eine Fläche von 2S,592 Hektar. Dieses rasche Anwachsen unserer Obstanlagen und deren ständige Qualitätsverbesserungen zeigen eine her vorragende Entwicklung unserer Obstkultur. In den ersten Jahren nach dem Kriege begann in Bulgarien der eigentliche Aufschwung der Obst kultur. ' Die große Obstnachfrage auf dem europäi schen Markt, die besonders große Sorge des Mini steriums für Landwirtschaft und Staatsdomänen, als auch der große Preissturz von fast allen anderen Landwirtschastserzeugniffen, gaben den Anlaß dazu, daß man sich in Bulgarien in noch stärkerem Maße als bisher der Obstkultur widmete, mit dem Be streben, letzterer einen wirklichen Handelscharakter zu geben. Staatlicherseits wird besonderer Wert auf Ver mehrung der Obsterzeugnifse im Lande gelegt; so z. B. durch gesteigerte Tätigkeit in den Staat lichen Obstbaumfchulen, Unterstützung privater Unternehmungen zur Herstellung von jungen Bäu men zu weiteren Obstpflanzungen. Die Arbeiten der privaten Baumschulen stehen unter strenger Aufsicht, um eine erstktastige Quali tät zu erzeugen; durch Gründung von Versuchs anstalten eine planmäßige Obstverbesserung herbei zuführen; durch Anschaffung entsprechender Ma schinen und Mittel den erhöhten Kampf aegen Krankheiten und Schädlinge der Obstbäume aufzu nehmen; durch Gründung großer Obstgarten komplexe von nur ausgewählten Sorten unter Lei- Ols sssst-lleksn LsstimmunASn müssen in /scism ksavktst ivsrcisn Wildfang in Haus, Hof und Garten Nach Z 7 des ReichsjagLgasetzes vom 3. Juli 1934 ruht die Jagd auf Grundflächen, die zu keinem Jagdbezirk gehören, und auf befriedeten Bezirken. Unter Liesen Begriff fallen auch Gebäude, Hos- räume und Hausgärten. Wie steht es nun, wenn sich in diesen Räumen Wild verfängt, sei es, daß ein Hühnerhabicht auf eine Hühnerschar im Hof stößt und dabei flügellahm wird, oder daß ein Reh in einen Hausgarten oder eine Scheune vor wil dernden Hunden flüchtet. 8 7 Ws. 2 der Aus führungsverordnung zum Reichsjagdgesetz befugt jeden Eigentümer oder Nutzungsberechtigten einer befriedeten Grundfläche, Raubwild (Fuchs, Mar der, Iltis, Raubvögel), das sich auf seinem Grund stück einfindet, zu "töten und für sich zu behalten. Will er sich zum Erlegen dieses Wildes der Schuß waffe bedienen, so bedarf er dazu einer befristeten schriftlichen Genehmigung des Kreisjägermeisters. Wilden Kaninchen und Drosseln darf er'desgleichen nur mit Genehmigung des Kreisjägermeisters nach stellen. Den ihm freigegobenen Wildfang darf er ohne Jagdschein ausüben, doch muß der Kreisjäger meister in den Fällen, in denen kein Jagdschein er teilt werden darf, seine Genehmigung zum Ge brauch der Schußwaffe oder zum Erlegen von Ka ninchen und Drosseln versagen. Wie ist nun die Rechtslage, wenn sich ein Stück Wild, das nicht unter den Begriff „Raubwild" fällt, in Haus, Hof oder Garten verirrt? 8 1 Abs. 3 der AusfVO. zum RJagdGes. verpflichtet dann den Eigentümer oder Nutzungsberechtigten des Grundstücks, das Wild unverzüglich dem JagLyus- übungsbcrechtigten oder der Ortspolizeibehörde ab zuliefern, die es üblicherweise zu wohltätigen Zwecken im öffentlichen Interesse verwendet. Er füllt der Wildsänger seine Ablieferungspflicht nicht, sondern verwertet er Reh oder Hasen in eigener Küche, so kann er nicht wegen Wilderns aus 8 292 des Strafgesetzbuchs bestraft werden; denn er hat wegen der Jagdruhe auf seinem Grundstück kein iremdes Jagdausübungsrecht verletzt, wohl aber hat er sich einer Uebertretung aus 8 60 Ws. 1 Nr. 4 der AusfVO. zum RJagdGes. schuldig gemacht, die das Ausüben der Jagd aus befriedeten Grundstücken mit 150 M Geldstrafe oder mit Haft ahndet. Die Polizeiverwaltung ist auch auf Grund des 8 14 des preußischen Polizeiverwaltuugsgesetzes vom 11. Juni 1931 befugt, die Ablieferung Les Wildes zu erzwin gen, um die Aufrechterhaltung eines strafbaren Zu standes zu beseitigen. Kommt die Polizei freilich zu spät und hat der Eigentümer Reh oder Hasen schon mit seiner Familie verzehrt, so wird zwar der strafrechtliche Uebertretungstatbestand davon nicht berührt, aber zivilrechtlich wird der Täter von der Polizei nicht schadensersatzpflichtig gemacht werden können, weil ihr durch die Nichtablieferung kein Schaden entsteht. Wohl aber wird man dem Jagd- ausübungsberechtigten, in dessen Bereich, wenn auch auf befriedeter Grundfläche, 'das Wild sich ge fangen hat, einen Schadensevsatzanspruch gegen den Täter zugestehen müssen; denn die Ablieferungs pflicht des 8 1 Ms. 3 AusfVO. zum RJagd-Ges. auch an ihn ist als ein Schntzgesetz zu seinen Gunsten im Sinne des 8 823 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetz buchs anzusehen und macht ihm den Täter für den Schaden durch Len Verlust des Wildes haftbar. O. Beitragszahlung zum Reichsverband der Gartenausführenden und Friedhofsgärtner e. V. Es wird hiermit besonders darauf hingewiesen, daß die Beiträge zum Reichsverband für das 2. Halbjahr 1939 bis spätestens zum 31. Juli 1939 auf das Konto Nr. 3336 bei der Deutschen Garten- bau-Kredit-A.-G., Postscheckkonto Berlin Nr. 25431, einzuzahlen sind. Eine nochmalige besondere Auf forderung zur Beitragszahlung ergeht nicht. Bei träge, die bis zu dem vorgenannten Zeitpunkt nicht überwiesen worden sind, werden mittels Nach nahme von den Mitgliedern erhoben. Gleichzeitig werden auf diesem Wege nochmals alle Mitglieder, die mit ihrer Beitragszahlung bis her noch im Rückstand sind, aufgefordert, ihren Ver pflichtungen nachzukommen, damit di« Verbands führung weiterhin in der Lage ist, die gesteigerten beruflichen Anforderungen im Interesse des Be rufsstandes auch in finanzieller Hinsicht zu erfüllen. Der Geschäftsführer: U. Lerüelmann, Berlin. tuna von Bezirksagronomen und strenger Kon trolle bei der Ausfuhr des Obstes ins Ausland, durch Gründung von Bewässerungssyndikaten (Ge- nossenschafteir) für die Bewässerung trockenen Lan des usw. Obstgartenkomplex nennen wir dis Anpflanzung einer Flüche von mindestens ö Hektar und unter Leitung landwirtschaftlicher Aemter gegründet. Junge Obstbäume werden für solche Anlagen -vom Staate mit Ermäßigung ge- - liefert. Ein Komplex kann aus einigen Besitzungen bestehen. Diese Besitzungen müssen aber unbedingt benachbart liegen, so daß sich das ganze als em Obstgartenkomplex darstellt. Der bulgarische Obstbau macht jetzt einen Ueber- aangszustand durch. Der Obstbau der Vergangen heit mit seinem Sortendurcheinander und primiti ven Gärten verschwindet allmählich und muß lang sam einer rationellen Obstkultur Platz machen. Die Geschichte der gewerbsmäßigen Obstgartenbe wirtschaftung anderer Länder zeigt uns, daß gerade in diesem Moment der Umwandlung Fehler und Enttäuschungen sehr oft vorgekommen sind und daß ein Vorwärtskommen und Rationalisieren des Obstbaus nur dann erwartet werden kann, wenn dieses auf einer strengen wissenschaftlichen Grundlage sich aufbaut. Deshalb wurde 1929 eine Versuchsanstalt für Obstbau in Südwest-Bulgarien bzw. in der Stadt Küstendil, wo der Obstbau einen gewerbsmäßigen Zweig der allgemeinen Landwirtschaft und den hauptsächlichen Lebens unterhalt der Dorfbewohner darstellt, gegründet, die im Jahre 1936 nach Sofia verlegt und mit dem landwirtschaftlichen Forschungsinstitut vereinigt wurde. Eine andere Versuchsanstalt für Nord- Bulgarien wurde ebenfalls im Jahre 1929 in der Stadt Drenowo eröffnet. Diese Versuchsanstalten haben die Aufgabe, einerseits den Bedarf und die Nachfrage auf "dem Markt nach guten Obstsorten genauer zu Prüfen, andererseits vermittels wissen schaftlicher Forschungen auf schnellstem Wege eine Rationalisierung der bulgarischen Obstkultur zu er reichen. Die Tätigkeit der Versuchsanstalten wird durch das Institut für Gartenbau der Land- und Forst wirtschaftlichen Fakultät der Universität in Sofia ergänzt. Obstsorten. Unter den Obstkulturen, welche in Bulgarien an gelegt werden, haben die Zwetschengärten die größte Fläche eingenommen. In den letzten Jahren aber beginnt die Zwetsche von Aepfeln und anderen Obstarten systematisch verdrängt zu werden. Im Jahre 1924 hat die Zwetschenkultur 73 Prozent von allen Obstpflanzungen im Lande eingenommen, die Aepfel —1,4 Prozent, die Birnen —0,4 Prozent und die übrigen Obstarten (einschließlich der ge mischten Obstarten) —25,2 Prozent; erst nach 12 Jahren bemerkte man eine besondere Veränderung obiger Prozente. Demgegenüber nehmen im Jahre 1936 die Zwetschenbaumpflanzungen nur noch 52,5 Prozent, die Apfelbaumpflanzungen —14,5 Prozent, die Birnbaumpflanzungen —1,5 Prozent und andere Obstarten (einschließlich der gemischten Obstpflonzungen) —31,5 Prozent ein. Von allen Zwetschensorten ist die Küstendiler Zwetsche die begehrteste — eine Sorte aus Prunus ciomestica, welche der Italienischen Zwetsche sehr ähnelt. Die Küstendiler Zwetsche hat, wegen ihres guten Geschmacks und wegen ihrer Haltbarkeit auch auf langem Transport, eine anerkannte Bedeutung auf dem west- und mitteleuropäischen Obstmarkt, wo eine große Nachfrage nach ihr besteht. Außer der Konsumierung in frischem Zustande, wird die Küstendiler Zwetsche für das Trocknen, für das De- stilieren von Schnaps (Sliwowitza), zur Herstel lung von Marmelade und anderem gebraucht. In einigen Ortschaften Bulgariens (Trojan, Gabrowo, Drenowo) ist die Karadjejka-Zwetsche sehr ver breitet. Die Zahl der Apfelsorten ist sehr groß und ver schiedenartig. In unseren Gärten sind fast alle west- und mitteleuropäischen Sorten gern ausge nommen worden. Die Birnsorten sind ebenfalls sehr reich vertreten und mannigfaltig und werden vielfach aus Liebhaberei angebaut. Von Kirschen sind hauptsächlich die heimischen Sorten bekannt. Unter unseren Kirschen gibt es sehr gute Sorten, die init den besten west- und mitteleuropäischen Sorten voll und ganz wetteifern können. Die Walnußbaumpflege ist in Bulgarien von großer Bedeutung. Im ganzen Lande gab es im Jahre 1936 ca. 388 000 Nußbäume, die hauptsäch lich auf kultiviertem Boden (und etwas weniger in Wäloern) zerstreut sind. Unter allem Obst, das ins Ausland ausgesührt wird, behaupten die Nüsse einen der ersten Plätze. Seit einigen Jahren hat die Ausfuhr von Nußholz sehr stark zugenommen, weswegen endlich im Interesse der Pflege der Nuß baumkultur das Landwirtschaftsministerium ge zwungen war, durch besondere Maßnahmen ein Masienfällen der Nußbäume einzuschränken. Das bulgarische Obst verdankt seine besonders gute Qualität dem Umstand, daß es in guter Erde unter ungewöhnlich günstigen klimatischen Bedin gungen gedeiht. Der west- und mitteleuropäische Konsument belohnt den Fleiß des unermüdlichen bulgarischen Obsterzeugers voll und ganz. Das hat aber auch für uns zur Folge, daß der Anbau von neuen Obstgärten in vollem Gange .st.
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