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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
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Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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Visls Osnlc- s kirkolz» d»dsu vorzelezs», ^M§ts ^ueütcribsit v^irc! ckureü NSSUU^S ^rlzsitstsjlunN srmäsIieLt Unsere Pflanzenzucht im Aufbau Schlußansprache des Rcichsfachwarts Gartenbau uns Vorsitzenden der Haupwereinigung der Deut schen Gartenbauwirtschast Johannes Bo el in er auf der Hauptversammlung am 27. Juni 1939. Die heutige Hauptversammlung unseres Ver bandes bedeutet für uns alle und für unsere ge meinsame Arbeit einen gewissen Abschnitt. Wir haben nunmehr in der heute von Ihnen beschlosse nen Organisationsform die endgültige Grundlage gefunden, die unserer Arbeit in der Zukunft die tragfähige Basis geben soll. Der hinter uns lie gende Weg ist nicht immer gerade gewesen. Er war nicht leicht, und wir haben manches Dornen- und Distelgestrüpp beseitigen müssen, bis unser Fuß Weg fand. Früher: Grenzenlose Unordnung Wenn wir heute rückwärts schauen und erinnern uns daran, wie auf dem Gebiet der gartenbau lichen Samen- und Pflanzenzüchtung in ganz be- fonderer Weise jene seelenlosen Kräfte gcfchäfte- machender Spekulanten sich eingenistet hatten, dann will der Schritt, den wir von damals bis heute getan haben, uns gar nicht so gering erscheinen. Denn es ist uns, darüber besteht kein Zweifel, gelungen, jene besten und guten Kräfte wieder freizulegen und zu Worte kommen zu lassen gegen über denen, die in ihrer Tätigkeit als Samen- und Pflanzenzüchter nichts als ein gewinnbringendes G-tchäft /ehen wollten. Ich glaube, es ist notwendig, hier in diesem Kreis in aller Offenheit zu bekennen, daß wir sei ¬ nerzeit einen Trümmerhaufen übernommen ha ben, denn was zu Beginn unserer Zeit vorhanden war, war ein grenzenloses Durcheinander aller Dinge. Neben ernstester Zuchtarbeit, neben großen Ein zelleistungen gärtnerischer Pflanzenzucht und gärt nerischem Können waren jene, denen das Saat gut nur Handelsobjekt war. Neben blühenden raffiniertest ausgeklügelten Handelsmethoden war der einzelne Kleine, der oft nicht den Weg fand, eine wirklich gute Zuchtleistung der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Eine völlige Strukturlofigkeit im gesamten Ge biet der Samenzucht, des Samenbaues und Les Samenhandels ließ alles durcheinanderwimmeln Jeder baute seinen eigenen Betrieb so aus, wie er glaubte, für sich die größten Vorteile herauswirt- schaften zu können. Neben Betrieben, die mit Hilfe pompöser und luxuriös ausgemachter Kata loge, deren Anpreisungen oft nicht dem wirklichen Wert der angepriesenen Sämereien entsprachen, ihre Ware vertrieben, saß der kleine Samenvertei ler, der ehrlich seine Aufgabe darin sah, einem oft vom Vater auf den Sohn übernommenen Kunden kreis ein möglichst gutes Saatgut zu bieten. Zu gleicher Zeit war man Händler, Importeur, Züchter, Vermehrer, Pslanzenverkäufer, Neuheiten- Vertresber. Es gab nichts, das nicht dem einzel nen als durchaus erlaubt erschien, w^nn es ihm nur Vorteil brachte. Es fehlte an Richtung und Linie, Das Saatgut, das in diesem seelenlosen Geschehen erzeugt und den verbrauchenden Men schen zur Verfügung gestellt wurde, entsprach in seiner Qualität absolut dem Zustand diese-, g.sanl- ten Betriebs- und Arbeitsgruppe. Was ist inzwischen anders geworden? Sie werden mich mit Recht fragen: Ist das nun wirklich anders geworden seit jener Zeit? Und ich gebe zu, daß dem oberflächlichen Beschauer manch mal beinahe scheinen muß, als ob hier noch recht wenig gewandelt worden sei seit damals. Es wäre aber falsch deshalb, weil wir erst einen kleinen Teil unseres Weges zurückgelegt haben, nun zu glauben, daß der Zustand noch der gleiche sei wie in jener Zeit. Gewiß, das Durcheinander von Zucht, Vermeh rung und Handel im Samen- und Pflanzenbau ist haute noch nicht beseitigt. Was aber grundlegend anders geworden ist, Has ist die Haltung unserer Züchter, das ist die bewußte innere Einstellung aller am gesamten samen- und pflanzenzüchterischen Geschehen beteiligten Kreise; das ist, daß heute nie- wand mehr unter uns ist, der nicht weiß, daß wir in einer grundlegenden Neugestaltung stehen. Und wer mit uns gearbeitet hat, der weiß auch, daß di« notwendigen primitivsten Voraussetzungen für die gesamte Nenformnng dieses Ausgabenkreises in den hinter uns liegenden Jahren geschossen worden ist, und daß wir heute — wenn auch nach einigen kleinen Umwegen — diese primitivsten Voraussetzungen aufgebaut haben. Uns allen ist es zum Bewußtsein geko-mmsü, daß. wenn irgendwo, dann hier eine tiefumfassende Gesamtlösung der Probleme gesunden werden muß uns gefunden wird, indem olle Vorgänge nm Sa- menzuchi, Samenbau und Samenhandel zu einer kaum voneinander trennbaren Ausgabenstellung zusammengefaßt .werden. Das markanteste Kennzeichen des völligen Ber- salls unseres gesamten gartenbaulichen Samen- und Planzengüdwesens ist die Tatsache der unge zählten Sorten, des nie endenwollenden und sich immer weiter vermehrenden Vielerleis auf allen Gebieten unserer gärtnerischen Zucht. Neben jenen wirklich guten und für oie Wirtschaftlichkeit des erwerbsmäßigcn Anbaues unentbehrlichen Sorten und Arten auf allen Gebieten, im Obstbau sowohl als auch beim Gemüsebau und beim Blnmen- und Zicrpflanzenbau, gab es die große Zahl der soge nannten „Neuheiten", viel angepriesen, Jahr für Jahr Lie Reihe erweiternd und letzten Endes von Vorteil nur für den, der sie erzeugte. Sie alle kennen ja jene Vorgänge und Sie wissen, daß es eine der ersten Aufgaben war, in ziel bewußter, sorgfältiger und organischer Arbeit eine Sortenbereinigung durchzuführen, eine Arbeit - das führe ich'heute gern aus —die seiner-eit unter der Leitung von Dr. Kampe mit dem Aufbau unserer Sortenliste, mit der Einführung der Sor tenregisterstellen und allen den notwendigen Ver gleichsarbeiten in Angriff genommen wurde und nunmehr als abgeschlossen angesehen werden kann. Unsere Sortenregisterstellen müssen selbstverständ lich nun in dem einmal begonnenen Sinne wei- termbeiten und alle noch nicht erfaßten Dinge in sich aufnehmen. Das aber ist letzten Endes ja nichts anderes als die organische Fortführung einer Arbeit. Das WejentliMe war, erst einmal die Sortenbereinigung auf die Beine zu stellen. Das diese Arbeit Jahre in Anspruch nehmen mußte, ist für jeden, der von -den Dingen etwas weiß, eine Selbstverständlichkeit. Die weitere Arbeit, an die wir dann herangegan gen sind und die nun in ihren Grundzügen fertig ist, ist das neue Gesetz, das wir uns selbst gegeben haben, die Grundlage für die Anerkennung garten baulicher Zuchtarberten. Es ist ganz selbstverständlich, daß wir bei Be ginn unserer Arbeit zunächst einmal versuchten, die landwirtschaftliche Form der Anerkennung aus unsere Erzeugnisse zu übernehmen. Das um so mehr, als diese Vorarbeiten gerade bei den Ge müsearten am weitesten vorangetrisben waren, die der landwirtschaftlichen Produktion am nächsten stehen, bei Bohnen und Erbsen. Je weiter -wir nun aber mit der Arbeit fort schritten, je tiefer wir in die Dinge eindrangen, um so klarer mußten wir erkennen, daß eine sche matische Uebertragung der Anerkennungsform oer Landwirtschaft auf unseren Sektor nicht möglich war, und es ist — wenn wir die Dinge rückschauend ansehen — nicht verwunderlich, daß sich nun um die Neugestaltung dieser Dinge, um das Finden einer Form, die für uns, für den Gartenbau zweck mäßig ist, gewisse Gegensätzlichkeiten herausstell ten, daß um Erkenntnisse gerungen werden mußte, und daß bei einem solchen Ringen um große Dinge schließlich auch einmal hier und da von dieser oder jener Seite ein Weg gegangen wurde der vielleicht etwas abseits, vielleicht auch einmal für eine kurze Zeit ins Persönliche führte. Das iit bedauerlich, kann aber nie als so tragisch und schwerwiegend angesehen werden, daß nicht — wenn der Kumpf vorbei' ist — die gemeinsame neue Basis da sein könnte. Und wenn wir nun die Grundregel als unser Gesetz aufgestellt haben, dann kommt nach der Be reinigung -der Arten und Sorten auch eine Berei nigung derjenigen Menschen, die das Reckt haben sollen,' in Zukunft sich Züchter zu nennen. Und wenn ich auch weiß, daß nicht heute und nicht morgen jene Funktionstrennung möglich ist, ich stelle es auch heute wieder als'das Ziel heraus, das wir anstrvben wollen und müssen. Züchterschutz notwendig Wir wollen einen Züchterschutz allen gartenbau lichen Pslanzcnziichtern geben, der so stark sein muß, daß in ihm jene reine schöpferische Zucht- arbcit geleistet werden kann, ohne daß die materiel len Nöte, ohne daß die Forderungen des Alltages diese unsere besten Menschen zwingen, ihre Arbeit in der Zucht zu teilen mit rein geschäftlichen Not wendigkeiten, sie zwingen, nutzen der Zucht auch Vertrieb, auch Handel in irgendeiner Form zu treiben. Wir wollen einen solchen Züchterstand ha ben, der vollkommen frei und darum stark sein kann in feiner Arbeit. Wieder wird man fragen: Warum seid Ihr denn nach fünf Jahren noch nicht jo weit, daß eine Züchtercchuppe sich im Verband der gartenbaulichen Pflanzenzüchter zusammengesunden hat, die nach diesen Dogmen arbeiten und leben kann? Auch hier wieder kann ich nur antworten, daß die Vorfeld bereinigung, die auf diesem Gebiet geschehen mußte, eine recht lange Zeit in Anspruch nahm und auch heute noch nicht abgeschlossen ist. Die Preisqeftaltunq Die Frage der Existenzsicherung für den Züchter ist eine Frage des Preises des fertigen Saatgutes. Und bei dem geringen Volumen, das im allgemei nen für unser gärtnerisches Samen- und Pflanzen gut in Frage lammt, ist eben diese Preissicherung sehr schwer zu finden. Sie war um so schwerer des halb, weil dem Durcheinander von Sorten, Arten, der absoluten Willkür der Qualitäten, so wie wir die Dinge übernommen haben, ein genau so gro ßes Durcheinander der Preise entsprach. Alle Ver suche einer Preisordnung wären gescheitert an der völligen Undurchsichtigleit der Qualitätsfrage. Wie Aufgaben, die in der Und wenn ich nun zu den Aufgabengebieten der einzelnen Abteilungen komme, so wollen Sie nicht eine lückenlose Darstellung erwarten hinsichtlich des Aufgabengebietes und wie ich es sehe, sondern ich will in groben Zügen herauszustellen suchen, welche fachlichen Aufgaben auf der Basis der nun mehr gefundenen Organisation wesentlich erscheinen. Bon gleicher Bedeutung für alle drei Gebiete er scheint mir die Tatsache, daß die Forderungen des .Gartenbaues in Ler Zukunft stach Mei klar um- rissenen Richtungen hin aufgestellt werden müssm. Einmal muß den Forderungen und Bedürfnissen des Erwerbsgartenbaues Rechnung getragen und znm anderen mnß daran gedacht werden, daß die Gesamtentwicklung bei uns in Deutschland dahin führt, daß der Klcingartenban und die in ihm und durch ihn sich vollziehende weitgehende Versorgung der Bevölkerung in steigendem Ausmaße wächst Die Bedürfnisse dieser beiden Verbrauchergrup pen sind durchaus nicht immer die gleichen. Wäh rend beispielsweise der erwerbsmäßige Anbau von Erbsen angesichts der gegenwärtigen Arbeitskraft verhältnisse vielleicht als besonders glückliche Eigen schaft einer neuen Sorte eine möglichst gleichzei tige Reife aller Früchte sicht, um die gesamte Pflücke mit einem einzigen Male in erledigen, hat der Kleingartenbau ein Interesse daran, in möglichst laufender Folge -die Ernte nach und nach vornehmen zu können. Das ist nur ein Beispiel, das sich hundert- und tausendfach wiederholen läßt. Und wie die Be dürfnisse dieser beiden großen Gruppen und damit die Forderungen an die Zucht andere sind, so dürfte auch die zweckmäßige Verteilungsform für beide Gruppen eine andere sein; ein Hinweis übrigens, den ich hier nur a-m Rande gebe. GemüfesamcnMht Für die Abteilung „G em ü s e s a m e n z u ch t" sind -die Forderungen, die sich für den deutschen Gemüsebau insonderheit aus der Marktordnung ergeben, in erster Linie bedeutungsvoll. Ein Ueberblick über die bisherige Geschichte des Marktausgleiches gibt Veranlassung, darauf hin- zuwcisen, daß Voraussetzung für die Durchführung jedes Marktausgleiches als primäres ein gleich mäßiges Saatgut und eine gleiche Sortenwahl ist. Die Mittel der landwirtschaftlichen Marktordnung sind andere und meist einfachere als die -der gar tenbaulichen Marktordnung. Während z. B. Las Kernstück der landwirtschaftlichen Marktordnung der gesetzlich gebundene Festpreis ist und auch sein kann, weil die landwirtschaftlichen Erzeugnisse stapelfähig sind öder z-u stapelfähigen Erzeugnissen umgewandelt werden können, ist das Kernstück der gartenbaulichen Marktordnung sowohl auf de-m Sektor Gemüsebau als auch beim Obst- und Blu menbau der Mengenausgleich. Aus der Eigenart -der gartenbaulichen Erzeug nisse heraus, die eine Stapelfähigkeit nicht be sitzen, kann ich eine Preisbeeinflussung nur vor nehmen, indem ich die wirtschaftliche Unter mauerung durch einen Mengenausgleich schaffe. Jeder Mengenausgleich ist aber unmöglich, wenn in einem Gebiet verschieben« Sorten, verschiedene Arten zur gleichen Zeit in Erscheinung treten. Je größer die üus vielen Einzellisferung'en bestehen den Posten sind, -die ich zu einem hanbelsfähigen Gut zufammentun kann, nm so größer ist -die Ein- satziähigkeit Les Mengenans-gleiches, um so leichter kann ich mit den Mitteln der Marktordnung die notwendige Versorgung im Gebiet des Reiches durchführen. aber kann ich eine Ordnung Ler Preise finden, sw lange ich keine vergleichbare Qualität k^rbe? Und auch hier wieder ist die rückhaltlose Offenheit in diesem Kreise das beste. Die Ordnung der Preise ist auch heute noch nicht in allen Stücken erreicht. Wenngleich es mir gelungen ist, die gesetzliche Festpreisbindung bei dem Herrn Reichspreiskom missar durchzudrücken, und wenngleich auf Grund dieser Preisbindung die gröbsten Schäden gegen seitiger Unterbietung, Lie gerade aus dem Gebiet des Samenbaues grauenhaft waren, heute besei tigt sind, so habe ich doch noch in diesem Jahr beispielsweise einen weiteren Schritt gehen müs sen, nämlich den der Ankündigung einer scharfen Preisüberwachung. Schließlich und endlich bleibt, wenn auch das nichts nützen sollte, dann nur noch die gemeinsame Vertriebsgesellschaft, in Ler alle Zahlung — jedenfalls Ler maßgebenden Samen- firmen — durch eine Kasse lausen. Es ist gewiß nicht schön, daß derartig starke Ein griffe notwendig werden, aber auch sie gehören zur Borfeldbereini-gung, um das letzte große Ziel zu erreichen, nämlich das, alle am Samenbau, an der Samenzucht und am Samenhandel beteiligten Kräfte so fest aneinander zu binden und miteinan der auszurichten, daß die hohen Aufgaben, die die Landeskultur gerade dem Erzeuger des Saat- und Pflanzengutes stellt, nun auch erreicht werden. Die Parole, Lie auch heute noch über unserem letzten Ziel steht, ist daher eine organische Struktur wandlung mit dem Ziel einer sauberen und den Bedürfnissen der Allgemeinheit entsprechenden Trennung der einzelnen Funktionen, die in dem Gesamtsektor vorhanden sind. Zukunft zu lösen sind Dieses eine wichtigste Ziel wird für die Zukunft Ler gemüsebaulichen Abteilung bestimmend sein. Ich mache ausdrücklich hierbei darauf aufmerksam, daß für den Erwerbsanb-auer der Preis des Saat gutes kaum eine ausschlaggebende Rolle spielt. Es ist hundertmal besser, für das Saatgut den doppel ten oder dreifachen Preis zu zahlen, wenn dadurch die Sicherheit gegeben ist, Laß das Saatgut auch eine einwandfreie Ernte gewährleistet. So wie Lie Maßnahmen auf dem Gebiet der Saadguterzeugung und der Pflanzenzucht eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Durch führung Ler Marktordnung darstellen, so erwachsen umgekehrt dem Züchter aus dem Bedürfnis des Marktes heraus eine Fülle von Aufgaben. Dabei ist nicht nur an die selbstverständliche Aufgabe ge dacht, die vorhandenen Züchtungen auf die Stufe der Höchstleistung zu entwickeln, sondern vor allem an die sich aus den nicht etwa Modelaunen unter worfenen, sondern echten Bedürfnisse des Ver brauches ergebenden Zuchtziele. An den Gärtner sowie an die Industrie muß aber eine dringende Forderung gestellt wevden, nämlich gründlich« Kenntnis der vom Reichsnähr stand herausgestellten Sorten. Der Erwerbsgarten bau und die Industrie als maßgebliche und im Urteil ausschlaggebende Saatgutverbraucher müs sen die Vorzüge und Nachteile der einzelnen Sor ten aus das genaueste kennen, um den Züchtern die Richtung für die zukünftige Arbeit aufweiscn zu können. Die an den Züchter herangctragenen Wünsche müssen unter allen Umständen des Arbeitseinsatzes würdig sein, zumal bei Gemüse Zielsetzung auf längere Sicht bedeuten, denn die Arbeit in den Zuchtstätten dauert Jahre, ein Jahrzehnt und ost noch länger, um von Ersolg gekrönt zu sein. Allzu geneigtes Eingehen auf Modelaunen bedeutet nicht nur Vergeudung wert voller Arbeitskräfte, sondern wirkt sich darüber hinaus außerordentlich hemmend auf die Ini tiative des Züchters aus. Sorteneigenschaften und Arbeitskräftebedarf Ein weiteres aber noch, das insonderheit für den Sektor „Gemüsebau" Bedeutung nicht nur heute hat, sondern auch in Zukunft haben wird, das ist die Frage des Mangels an Arbeitskräften. Wir alle sind uns darüber klar, -daß sehr häufig die verschiedenen Eigenschaften einer Sorte den Arbeitskräftebedarf im erwerbsgärtnerischen Unter nehmen weitest gehend bestimmen können. Vielleicht sind es im Einzelfall nur Ein-zelhandgriffe bei der Marktfä-Higmachung Les Gemüses. Vielleicht ist es hier -und da nur eine Verschiebung in Ler Reife zeit, aber eine genaue Prüfung der Dinge wird ergeben, daß der Zucht auch in dem Kampf u-m die Sicherung -der notwendigsten Arbeitskräfte im Gemüsebau ein nicht -unerheblicher Anteil zufallen kann. Gleich, wie die sich aus diesen Verhältnissen er gebenden Forderungen lauten mögen, z. B. Schaf fung vou Sorten mit langer Erntezeit, die selbst bei Fehlen von Arbeitskräften die volle Nutzung der Ernte gewährleisten, von Sorten, die in mög lichst zweimaligem Arbeitsgang restlos abgeerntet sind, oder von Sorten mit besonderer Haltbarkeit, die bei entsprechender Lagerung geeignet -sind, Man gelerscheinungen, aber auch Arbeitsspitzen, zu besei tigen, sie sind dringlich genug, -u-m sofort die Arbeit auszuneh-men. (Fortsetzung auf Seite 2)
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