Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
/lus dem Blumen- UN- Zierpflanzenbau Mitteilungen -er Zachgruppe Slumen- un- Aierpfianzenbau -er Unterabteilung Sorten -es Reichsnährftan-s Rekchssachbearbeiter Karl Weinhaufen öeilage zu „Gartenbauwirtschaft" Nr. 25 22. ^uni IdN Nummer 7 ^ussprcrcks über clis öscickr/scise^unF irsi Laumen not^vsnciiA Wird der Bedarf an Blumen gedeckt? gruppe "Stauden die Frage vorzulegen, ob sie die Ausdehnung des Prüfungszwangs von Neuheiten auf die Stauden für wünschenswert halten. Bei der Beurteilung der Frage dürften die mit den schon dem Prüfungszwang unterliegenden Gattun gen und Arten gemachten Erfahrungen von Bedeu tung sein. Deshalb will ich hierüber kurz berichten. ' Wir Deutschen wollen vom Ausland nicht ab hängig sein. Das bedeutet durchaus nicht Autarkie, sondern vielmehr, daß wir uns bemühen, den Be darf aus eigener Erzeugung zu decken und uns im übrigen einrichten mit dem, was uns zusätzlich aus Grund der jeweiligen handelspolitischen Abmachun gen vom Ausland zur Verfügung steht. Da wir mit vielen unserer Nachbarn ein sogenanntes Pcr- rechnungsverfahren haben, hängt es von dicken Nachbarn selbst ab, ob wir mehr oder weniger von ihren Erzeugnissen einführen können Das alles gilt grundsätzlich auch für die Blumen Die Er zeuger müssen sich bemühen, den Bedarf zu decken uns Verteiler und Verbraucher müssen sich einrich ten mit dem, was insgesamt zur Verfügung steht. Die Frage der Bedarfsdeckung hat bei Blumen besondere Bedeutung, weil Blumen einerseits im deutschen Volk kein Luxus sind, andererseits aber auch nicht als unbedingt lebensnotwendig angesehen werden müssen. So kommt es, daß die Blumen- liebhaberei zu- und abnimmt, je nachdem die Nach frage nach Bkilmen mehr oder weniger gut befrie digt werden kann. Blumen haben den großen Vor zug, daß man sie in allen Lebenslagen und bei jeder Gelegenheit als Gabe verwenden kann ohne befürchten zu müssen, damit Anstoß zu erregen. Wenn es aber an wohlfeilen Blumen fehlt oder die Güte und Auswahl zu wünschen übrig läßt, dann wandert ein nicht unerheblicher Teil der Käufer ab. Man hört dann oft die Bemerkung: Wenn ich so viel anlegen muß, dann kaufe ich lieber etwas von bleibendem Wert, also ein gutes Buch oder irgend einen anderen Geschenkgegenstand, Ein reich liches Angebot auch zu mäßigen 'Preisen erleichtert die Wahl. Diese Erfahrung machen zunächst die Verteiler und durch sie die Erzeuger. Deshalb ist es er wünscht, daß die Verteiler von Zeit zu Zeit zum Ausdruck bringen, woran es fehlt, um die Nach frage nach Blumen besser decken zu können. In Der Muttertag, für dessen Einführung im Jahre 1923 und für dessen Durchsetzung Frauen und Männer aus unseren Reihen nicht wenig beige tragen haben, ist ein Tag echten deutschen Brauch tums geworden. Durch die Unterstützung unserer heutigen Regierung, die den hohen moralischen Wert richtig erkannt und seinen Sinn noch ver tieft und erweitert hat, ist er noch wertvoller ge worden. Was liegt auch näher, einer Mutter die edel gebaute und farbenfrohe Blume dem Mysterium der Mutterschaft glcichnisart als würdige Ehrung darzubieten? Wer sich über die alltägliche Pflege Humus mit seiner „Schwester Pflanze" befaßt, wird in die beglückende Erkenntnis hinaufgehoben, daß die Beschäftigung mit Blume und Pflanze, mit Mutter und Kind, zu der großen Weisheit führt und unser Leben harmonisch gestalten kann: Das Wissen um die Einheit alles Lebenden! — Eine Mntter „ehren" kann man gemeinhin nicht mit einem Pfundpäckchen noch mit sonstigen Realitäten. Auch „kostbare" Geschenke passen nicht zum Sinn des Tages; denn er ist kein Gcschenk- tag im Sinne eines Geburtstages. Eher paßt eine Uebernahme (Entlastung) von der nie enden wollenden Arbeit einer Mutter. Diesen Tag aber festlich, festlicher zu gestalten, dazu ist die Blume, die Pflanze, das von der Natur gebotene, das Geeignetste. Das Heim er hält Schmuck durch sinnvolle Blumenopfcr. Auch der toten Mutter kann nur durch diese Weise ehrend gedacht werden. Unsere Aufgaben haben Besonderheiten, die nicht ohne solche Betrachtungen und Vertie fungen in den Sinn des Tages gelöst werden kön nen, aber unpersönlich und zeitlos sein sollen, n ü schlechthin „Dienst am Kunden". Es muß ein Dienst am Nächsten werden, der zugleich ein Dienst am Fernsten sein kann. Wenn Kinder ihren Dank, ihre Pflicht und ihr O' ier durch erfreuende Blumen ablösen, dann haben auch wir die Pflicht, den Sinn, den Ein- dr ck zu steigern: einmal durch geschickte Ver arbeitung und durch gedankliche Vertiefung in der Darstellung. Der ehrende Gedanke, der diesem Tag innewohnt, muß hervorgehoben werden. Wer aber neben dem Muttertagsplakat gedan kenlos das Düngerplakat hängen läßt oder einen „hohlen Baumstamm mit einem Gnom" aus ge branntem Ton mit Blumen gefüllt als „Mutter tagsgeschenk" anbietet, oder wenn jene „tüchtigen" „Kunstanstalten" uns Muttertagskärtchen anbieten, die außer Text und Familienidyll mit goldener Herzumrandung es noch für notwendig halten, abziehbildcrartige bunte Sommer- und Herhst- sträuße zum Muttertag im Mai flankierend daraufdrucken mit dem „werbenden" Hinweis, daß ausgerechnet „Dessin Nr. so und so" sehr geeignet ist, so sind das derart betrübende Erscheinungen im Berufsleben, daß unsere Fachzeitung von sol chen Abwegen abraten darf. Aber auch die uns nahestehenden Gartenbauer sollen sogleich erfahren, daß wir als „Verteiler" durchaus nicht immer mit ihnen einer Meinung sind. Wenn wir uns auch oftmals in einer Zwangslage befinden, die bei der Gegenseite die Meinung aufkommen lassen könnte, „sie müssen ja unsere Ware haben", so fühlen wir uns wiederum auch verpflichtet, ihnen zu sagen, daß weder Ware III. Wahl noch Mangel an geeig netem Werkstoff (Pflanzen wie Schnittblumen) zur diesem Sinne ist auch der Aufsatz von Willi Dame- rius, Berlin, in Nr. 23 der Zeitschrift „Blumen biuderei" begrüßenswert. Nur häkle sich der Ver fasser bemühen sollen, das Blumenaugebot zum Muttertag sachlicher zu beurteilen. Der Vorwurf, das „Ware" — ich meine Erzeugnisse — Hb Wahl nicht geeignet sind, ist so allgemein gehalten, daß der Loser annehmen könnte, es sei nichts anderes angeboten worden. Auch der Vorwurf, daß man sich nach-sechzehnjähriger Erfahrung auf den Mui- tcrtag hätte besser einstellen können, ist nur sehr be dingt berechtigt. Ein B/umenverteiler sollte doch wissen, daß es in hohem Maße vom Wetter ab hängig ist, ob es gelingt zu einem bestimmten Zeit punkt eine gesteigerte Nachfrage nach Blumen rest los zu befriedigen. Die Aufzählung der zum Mut tertag angeboicucn Erzeugnisse ist recht lückenhaft. Die als fehlend bezeichneten Blumen und noch einige andere wurden, wenn auch nicht gerade bil lig, so doch zu tragbaren Preisen angoboten. Wir brauchen aber auch billige Blumen, weil die Blu menfreude kein Vorrecht der besser Begüterten sein soll und darum ist es falsch, bei Topfpflanzen, Semperflorensbegonien und Fuchsien als für den Muttertag ungeeignet zu bezeichnen. Der Verfasser des erwähnten Aufsatzes gibt zu, daß Freilandware reichlich vorhanden war. Ich weiß, daß sie auch in einer ganzen Anzahl von Blumengeschäften reich lich umgesetzt wurde, also doch wohl auch zum Muttertag Anklang fand. Natürlich vertragen die wohlfeileren Freilandblumen nicht die Aufschläge, wie sie bei Erzeugnissen der Gewächshäuser üblich sind. Dafür ist nachher auch der Verlust, wenn einmal etwas unverkauft bleibt, viel geringer. Grundsätzlich ist es erwünscht, daß häufiger als bisher in der Fachpresse eine Aussprache über die Bedarfsdeckung bei Blumen erfolgt. Den oben erwähnten Artikel aus der Zeitschrift „Deutsche Blumenbinderei" Nr. 23/29 bringen wir nachfolgend zum Abdruck. Gesundung der Verhältnisse geschweige denn zur Erreichung des eingangs erwähnten Zieles führen können. Man könnte einschalten, daß der Veredlungs prozeß des Werkstoffes doch ausschließlich An gelegenheit der Blumenbinderei fei. Weit gefehlt. Unedles können auch wir nicht veredeln, höchstens den unwürdigen Zustand (vieler Angebote) mil dern. Es handelt sich bei Blumen und Pflanzen nicht nur um ein Stück Natur, das man uns zur Verfügung stellt (denn dann erfüllte Unkraut den selben Zweck), sondern es handelt sich um einen bestimmten Kulturzweck. Vorschläge und Erinnerungen dürfen nicht fehlen, sonst könnte man diese Ausführungen der Unvollständigkeit zeihen. In den 16 Jahren (so lange haben wir in Deutschland bereits den Muttertag) hätte man sich wirklich besser darauf einstellen können. Am Berliner Topspflanzen- Großmarkt waren Topfpflanzen kleiner und mitt lerer Größen alter Arten zu wenig und Neu erscheinungen fehlten überhaupt. Azaleen, Treib maiblumen, Cinerarien und Calceolirien waren zu Ende, Usambaraveilchen, Zwergrosen und buschige Boronien, Gloxinien und Beleperonen Verkürzte Wiedergabe eines Vortrages von Karl Weinhausen anläßlich der Tagung der Sonder gruppe Stauden am 4. 6. 1939 in Stuttgart. „Sowohl im gärtnerischen wie im landwirtschaft lichen Pflanzenbau verdanken wir einen erheblichen Teil der Leistungssteigerung der Züchtung von neuen leistungsfähigeren oder sonstwie wertvolleren Sorten. So hoch auch die Fortschritte auf dem Ge biet der Anbaumethoden und der Pflegemaß nahmen insbesondere hinsichtlich der Ernährung zu werten sind, sie hätten uns verhältnismäßig wenig genützt, wenn nicht gleichzeitig Sorten gezüchtet worden wären, deren höhere oder gütemäßig besseren Erträge den Aufwand vermehrter Pflege oder Düngung lohnend machten. Dabei ist beson ders beachtlich, daß aus der Riesenmenge von wirk lichen und sogenannten Neuzüchtungen nur ver hältnismäßig wenige zu dem vorerwähnten Erfolg beigetragen haben. Wir streben auch im Gartenbau danach, durch Nutzbarmachung der Erkenntnisse auf dem Gebiet der Vererbungslehre, von der rein erfahrungs mäßigen Züchtung zu der wissenschaftlich begrün deten" und nach wissenschaftlichen Methoden durch geführten Züchtung zu gelangen und damit die Zielsicherheit zu erhöhen. Trotzdem wird es unvermeidlich sein, daß wir neben Züchtungen, die von größter Bedeutung für den Fortschritt werden, auch gänzlich wertlose Neu heiten erhalten. Solange die Einführung von wirk lichen oder angeblichen Neuheiten unkontrolliert er folgt, muß der Anbauer und Vermehrer damit rechnen, daß er nicht nur sein Geld für wertlose Neuheiten ausgibt, sondern daß er durch den An kauf solcher wertlosen Neuheiten auch in seiner Leistungsfähigkeit stark geschädigt werden kann. Zuverlässige Züchter werden natürlich nicht be wußt schlechte Sorten in den Handel bringen; trotz suchte man vergeblich. Hortensien, Salvien, Sog. semperklorens, Fuchsien und Balkonpflanzen sind ungeeignet (werden auch abgelehnt für diesen Tag), desgleichen glänzten die Kinder von der sukku lenten Fakultät durch Abwesenheit, mid die we nigen Xoiocurpu« retusns. Lsreri« Lilvestrii so wie einige wenige UkvIIoeactus und Lrassulaeeen waren das „Blühende", das man erstehen konnte. Was not tut ist, dem Mangel abhelfen durch Topfpflanzen wie die zuvor genannte Zwergrose, oder Pflanzen, die der unverwüstlichen Topf- Primeln wie Urimuls capitata und andere, der Lampanula XIaxi und isopüvlla, der Hyazinthe, dem Cyclamen an Reiz, Wirkung, Blühwilligkeit und Anspruchslosigkeit für die Zimmerpflege gleichkommen. Man wird einwenden: es gab doch noch blühende Knollenbsgonien, ^geratnm und verschiedene Blattpflanzen. Stimmt. Aber „die Streuer" will niemand haben; ^zeratum läßt sich trotz größter Mühe nicht einführen, und nach grünen Pflanzen (außer kleinen Zimmerlinden und Gummi bäumen, die es nicht gab) ist an solchen Tagen keine Nachfrage. Nun zum Thema Schnittblumen. Ein Grossist sagte: „Na, über die Menge an Schnittblumen kann sich niemand beklagen." Leider mußten wir es doch; denn was an Flieder auf den Markt, noch mehr auf die Straße kam, das erweckte bei nah den Anschein, als wären unsere Kunden plötz lich „Selbstversorger" geworden. Flieder, Flieder und nochmals Flieder!— Ansonsten war reichlich Freilandware vorhanden, an Treibware mangelte es. Nelken fehlten ganz, Oerdera gleichfalls und Orchideen waren nur zu höheren Preisen zu haben. Wie wär's, wenn die Zierpflanzen-Gärlner nach einigen Neuheiten Ausschau hielten. Blumen, die der roten Sternanemone und der Wicke gleich kämen. Schnittblumen des Gewächshauses zum Füllen kleiner Vasen fehlen um diese Zeit; denn nicht alljährlich zum Muttertag gibt es so viel Ware aus dem Freien, wie in diesem Jahre. Bisher war der Umsatz alljährlich am Mutter tage gestiegen. In diesem Jahre kam zum ersten mal die Nachricht aus verschiedenen Gegenden Groß-Deutschlands, daß er hier und dort dem vor jährigen Umsatz gleichkam (was Stillstand be deutet), es kam aber auch aus verschiedenen Orten die Nachricht, „der Umsatz am Muttertage blieb gegenüber dem Vorjahre um einiges zurück". Die angegebenen — vermeintlichen — Ursachen führt man auf das Ueberangebot von Flieder zurück. Das wird kaum für alle Fälle zutreffen. Einmal lehrte uns die Erfahrung, daß bei einer allzu schnellen Folge von Festtagen die Kaufkraft der Volksgenossen einfach nicht mitkommt. Wozu der „Vatertag", wie scherzweise der „Herrenpartie ausflugs-Himmelfahrtstag" jetzt genannt wird —, und das noch zu erwartende Pfingstfest sich läh mend auf den Geldbeutel des Haushaltsvorstandes legt. An Werbung hat es nicht gefehlt. Da sich aber der Muttertag eingebürgert hat, sollte künftig die Verwendung von Plakaten in schreienden, nicht in unsere Schaufenster passenden Farben vermieden werden. Wir brauchen in Schrift und Papier dezente Werbetexte, die auch als Werbezettel ge druckt verteilt werden können. Von Willi Oumerius, Berlin den: verschwindet von der großen Zahl an „Neu heiten", die alljährlich angeboten werden, der größte Teil nach- ganz kurzer Zeit schon wieder, weil sie sich nicht bewährt haben. Dieser Zustand ist weder für die erwerbsmäßigen Anbauer noch für die Laiengärtner erwünscht. Darum hat man sich schon vor einer Reihe von Jahren in den Kreisen der Züchter mit der Frage der Neuheitenprüfung sowohl als auch mit der Sichtung und Verminde rung der alten Sortimente befaßt. Neuheilenprüfung bei Blumen Mangels einer gesetzlichen Regelung konnte da mals ein Prüfungszwang nicht eingeführt werden. Wer seine Neuheiten prüfen ließ, tat es freiwillig, und wenn seine Sorten nicht als wertvoll befunden wurden, konnte er sie trotzdem in den Handel bringen. Hierin trat erst eine Aenderung ein, als der Reichsnährstand durch seine Verordnung vom 6. 2. 37 den Prüfungszwang auch für Blumen- und Zierpflanzen einführte. Wie bekannt ist, wird in der Verordnung bestimmt, daß Neuheiten (Samen- und Pflanzgut) von Blumen- und Zier pflanzen nicht in den Handel gebracht werden dür fen, bevor sie vom Verwaltungsamt des Ncichs- bauernführers geprüft und zugelasscu sind. In den Aussührungsbestimmungen wurden zunächst Rosen, Dahlien, Llirysantkemum inckicum, Cycla men, Lexonia semperklorens und Gladiolen ge nannt, und als Stichtag für das Inkrafttreten der Anordnung wurde der 1.10.1937 bestimmt. Die Zahl der dem Prüfungszwang unterliegen den Gattungen und Arten kann jederzeit ver größert werden. Es besteht also auch die Möglich keit, den Prüfungszwang auf Stauden allgemein, oder auf bestimmte Gattungen nuszudehnen. Ehe ein solcher Schritt unternommen" wird, halte ich es für notwendig, den Mitgliedern der Sonder Was lehrt der Muttertag am 21. Mai die Blumenbinderei, den Gartenbau und andere Lieferanten? -Inbcru ocisr 2ücktun§, ?rü/unF un6 TujassunN von Ltcrucksn Zukunftsaufgaben der Staudenzüchtung Bisherige Erfahrungen Wie bereits erwähnt, hat schon der Reichsver band des deutschen Gartenbaues mit der Neuheiten prüfung begonnen, so auch bei Dahlien und Rosen. Durch die geleistete Vorarbeit wird die Zwangs prüfung erleichtert. Wir haben nicht nur Erfahrun gen gesammelt, sondern waren auch in der Lage, ein beachtliches Material, das jetzt bei der Fest stellung, ob eine zur Prüfung gemeldete Sorte tat sächlich neu ist, Verwendung finden kann. Bei Dahlien haben wir drei klimatisch unterschiedlich gelegene Prüfungsfelder, und zwar in Düsseldorf, Frankfurt/Main "und Liegnitz. Bei Rosen haben wir nur zwei Prüfungsfelder und bei den übrigen der Zwangsprüfunq" unterliegenden Gattungen und Arten nur ein Prüfungsfeld. Die Verhältnisse liegen also bei Dahlien am günstigsten. Trotzdem befriedigt das Ergebnis nicht restlos. Auf Grund fchr sorgfältiger Aufzeichnungen und besonders Dank der ehrenamtlichen Mitarbeit einiger Dahlienkenner war es möglich, die Prüfungs ergebnisse sorgfältig zu registrieren. An der Prü fung nahmen Fachleute teil, die nicht nur als völlig objektiv gelten müssen, sondern sich auch ein Urteil über Dahliensorten erlauben dürfen. Trotz dem muß ich feststellen, daß eine Anzahl Sorten, die auf den Prüfungsfeldern versagten und denen deshalb die Zulassung zum Handel in Deutschland nicht gewährt werden konnte, beim Züchter selbst ein viel besseres Aussehen zeigten. Umgekehrt sind einige von den Sorten, die während der letzten drei Jahre geprüft worden sind, im Handel nicht anzu treffen. Man findet sie bestenfalls noch im Garten des Züchters. Ich habe absichtlich das Beispiel Dahlien gewählt, weil dort die Vorbedingungen für eine sachlich richtige und objektive Prüfung am günstigsten sind. „Liebhaberwert" muh berücksichtigt werden Die Prüfung von Neuheiten bei Blumen unter scheidet sich sehr wesentlich von der Prüfung bei landwirtschaftlichen Gewächsen oder Gemüsearten. Bei den der Ernährung dienenden Gewächsen liegt im Sinne der Ernährungsschlacht die zwingende Notwendigkeit vor, nur solche Sorten zuzulassen, die mengen- und gütemäßig die höchsten Ertrüge bringen. Diese Notwendigkeit ist bei Blumen nicht gegeben. Es ist jedoch erwünscht, immer nur die besten Sorten zum Anbau zu bringen und dadurch auch die Konkurrenzfähigkeit gegenüber der Ein fuhr vom Ausland zu heben. Die Beurteilung bei Getreide, Kartoffeln oder Gemüsearten ist leichter, weil es sich nur um zwei wichtige Fragen handelt, nämlich um die Selbständigkeit und die Leistungs fähigkeit der zu prüfenden Sorten. Bei Blumen kommt noch der sehr schwer zu bemessene Lieb haberwert hinzu. Auch der Erwerbsgärtner, der Schnittblumen zum Verkauf zieht, Pflanzt die Rosen oder Dahlien an, die gern gekauft werden. Der sogenannte Liebhaberwert hat also bei der Be wertung von Blumen immer eine beachtliche Be deutung. Bei den Stauden liegen die Dinge wohl so, daß einmal der Vermehrer oder Staudenanbauer ein gewichtiges Wort mitzureden hat, andererseits der berufsmäßige Verarbeiter von Stauden, das sind die Gartengestalter und Gartenausführendeu, der Schnittblumengärtner, ja sogar der Topfpflan zengärtner, soweit sich Stauden zur Topfpflanzen kultur eignen, und zuletzt aber durchaus nicht zu- wenigst der Gartenfreund. Slaudenbeurkeilungen bieken besondere Schwierigkeiten Ich halte es nicht für so sehr schwierig, durch einen Kreis von erfahrenen Fachleuten beispiels weise unter den Phloxen oder Ritterspornen, Sie als Neuheiten angeboten werden, diejenigen aus wählen zu lassen, die besonders wertvoll sind und sie beispielsweise durch ein Wertzeugnis zu kenn zeichnen und dadurch aus der Menge der Neu heiten herauszuheben. Ich halte es aber für sehr schwierig, von einer Staudenneuheit zu sagen, sie ist nicht wert, daß sie in den Handel kommt. Die Ablehnung kann bei den meisten Stauden mit einiger Sicherheit erfolgen, wenn die Sorte nicht neu ist. Viel schwieriger wird die Entscheidung, wenn es sich darum handelt, zu beurteilen, ob die Neuheit besser ist als eine der schon vorhandenen ähnlichen Sorten. Fast unmöglich scheint mir aber die Beantwortung der Frage, ob die neuen Eigen schaften einer Sorte so bedeutungsvoll sind, daß sie neben den vielen anderen Sorten Anspruch aus einen Platz im Sortiment hat. Ich hielt es für meine Pflicht, das Für und Wider der Zwangsprüfung zu erwägen. Sie müssen nun Ihrerseits zum Ausdruck bringen, ob Sie die Prüfung der Neuheiten bei Stauden für notwendig oder erwünscht halten, und ob es Ihnen erforderlich erscheint, daß die Stauden einbezogen werden in die Anordnung vom 6. 2. 37." In der Aussprache, die sehr lebhaft geführt wurde, kam einheitlich zum Ausdruck, daß die Zeit für eine Einbeziehung der Stauden allgemein oder bestimmter Gattungen in die Anordnung vom 6. 2. 37 noch nicht gekommen ist. Dagegen hält man es für wünschenswert, die vorhandenen Sor ten in hierfür geeigneten Bersuchsgärten zu sammeln und zu vergleichen. Für die Beurteilung der Standen haben sich eine Anzahl bekannter Staudenzüchter zur Verfügung gestellt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)