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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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11 ^ummsr 2. 12. Isnusr 1-!-. (Zartenbauwirtlchatt vereinigt mit Deutscher krwerbogartenbau Sudetenländischer Gartenbau an der Arbeit Die erste Gartcnbautagung der Kreisbauernschaft Mährisch-Schönberg Am 29. 12. 1938 fand in Mährisch-Schönberg die erste Kreisgartenbautagung des Kreises Mäh- risch-Schönberg nach der Angliederung des Sudelen landes an das Altreich statt. Der vom Stabsleiter der Kreisbauernschaft Mährisch-Schönberg, König, zum Kreisfachwart Gartenbau berufene Garten bauer Karl Vöth konnte zu dieser ersten Ver sammlung 186 Gartenbauer begrüßen, die dem Ruf zu tätiger Mitarbeit freudig Folge geleistet hatten. Einleitend gab Kreisfachwart Vöth den Gefühlen aller anwesenden Gartenbauer Ausdruck im Ge denken an die endlich erfolgte Befreiung durch den Führer und in der beglückenden Gewißheit, nun unter dem Symbol des Hakenkreuzes mit dem Schwert und der Aehre mitzuarbeiten am Aus bau des großdeutschen Gartenbaus. Rückschauend kennzeichnete Vöth die jahrzehntelangen Be mühungen um die Hebung des Gärtnerstandes, die durch die im Jahre 1918 einsetzende Zwangs herrschaft des tschecho-slowakischen Regimes zunichte- gemacht wurden. Für den gärtnerischen Nachwuchs gab es keine andere Fortkommens- und Erwerbs ¬ möglichkeit als die, sich, womöglich schon im An schluß an die Lehrzeit, selbständig zu machen. Aber auch diese Betätigung wurde sehr erschwert durch den Wettbewerb der Stadtgärtncreien, Herrschafts gärtnereien und Kleingartenbesitzer, die einen schwunghaften Handel mit gärtnerischen Erzeug nissen betrieben. Die Absatzschwierigkeiten wurden allmählich immer größer, und man erhoffte sich von der im Jahre 1913 gegründeten Mährischen Landes genoffenschaft der gewerblichen Gärtner, die in Mährisch-Schönberg durch eine deutsche Sektion vertreten war, Rettung aus Not und Elend. Diese Hoffnung erfüllte sich ebensowenig wie die Be mühungen, den Gartenbau als zur Landwirtschaft gehörig rechtlich anzuerkennen. Kurz vor der beab sichtigten Gründung eines Zentralverbandes deut scher landwirtschaftlicher Gärtnereien erfolgte die Befreiung des Sudetenlandes. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen kennzeichnete Kreisfachwart Vöth die weltanschaulichen Grundsätze des Natio nalsozialismus unter Hinweis auf die Aufgaben und Ziele des Gartenbaus im Reichsnährstand, wo bei er besonders die Grundsätze des Reichsnähr standes für die praktische Ausbildung im Garten bau und die damit zusammenhängenden Fragen über Lehrlingshaltung und Prüfungswesen er läuterte. Zwecks Feststellungen der Betriebsverhält nisse (Zahl der Beschäftigten, Betriebsgröße, Um fang und Art der Kulturen usw.) wurden an die anwesenden Berufskameraden Formulare verteilt, um somit zunächst eine Grundlage für die zu leistende Aufbauarbeit zu schaffen. Mit der Auf forderung zur kameradschaftlichen Zusammenarbeit und mit dem Führergedenken beschloß Kreisfach wart Vöth die aufschlußreiche Tagung. sn Ser Mamk km So /am <?rärn §räa/Fan/en ckrr Äackk öerün -n örrün- /t/an^en/räkr. Jancker 6- /.ablsc/k Schulgarten und Gartenbau Von Gartenbaudirektor Huckols Giselle r, Berlin Im Jahre 1937 betrug die Zahl der Schulgärten an den Volks- und Mittelschulen in Preußen über 14 000. Der Reichsminister für Wissenschaft, Er ziehung und Volksbildung hatte schon 1934 und 1935 die Gemeinden veranlaßt, neue Schulgärten zu errichten und die Regierungspräsidenten ersucht, die Pflege vorhandener und die Anlage neuer Schul gärten besonders zu fördern. Um Fehlentwicklungen in -der Anlage und Bewirtschaftung vorzubeugen, erschienen 1937 „Richtlinien" des Ministers, die in der Schulgartenarbeit alle Kräfte einheitlich lenken sollen mit dem Ergebnis, daß jede Schule im deut schen Vaterlande einen Schulgarten erhält. Dieses große Ziel wird dank einer verständnisvollen Zu sammenarbeit mit dem Reichsnährstand, das darf angenommen werden, in einigen Jahren erreicht sein. Denn im Reiche Adolf Hitlers ist Lie kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des Gartenbaues er kannt, und die besten Kräfte sind am Werk, ihn zu fördern. Was bedeutet nun der Begriff „Schulgarten" und wie soll ein Schulgarten aussehen? Man muß da zunächst unterscheiden zwischen den Hauptschulgärten der großen Städte, den Schularbeits gärten in Stadt und Land und den auf dem Schulgrundstück befindlichen, meist kleinen Einzelschulgärten. Die Haupt- oder Zentralschulgärten sind große Liefergärten, die die Schulen mit natürlichem Anschauungsmate rial versorgen. Außerdem sind es Lehrgärten mit biologischen, systematischen und anderen wissen schaftlichen Abteilungen, besonders mit Orts- und Lebensgemeinschaften der Pflanzen, also den Pftan- zengenossenschaften der Wälder, der Wiesen, der Moore, Seen usw. In den Schularbeits gärten oder Gartenarbeitsschulen ver richten die Kinder die meisten Arbeiten selbst unter Aufsicht ihrer Lehrer und ost auch unter Mithilfe eines Gärtners. Die Einzelschulgärten sind kleine Lehrgärten dicht bei der Schule, die Pflan zen in geringer Menge für den eigenen Unterricht liefern und auch biologische Beete und Lebens gemeinschaften auf engstem Raume haben können. Die Grenzen dieser einzelnen Gartenarten sind flüssig, eine Art kann in die andere übergehen. Form, Größe und Inhalt des Schulgartens rich ten sich nach seiner Lage und seiner Aufgabe. Ge meinsam ist allen Typen, daß sie Mustergärten darstellen sollen und Gemeinschaftsgärten sein müssen. Der heimatgebundene Haus- oder Kleingarten wird wisdergegeben, im ländlichen Vor garten werden die alten schönen Bauernblumen, an die sich ost Bolkssagen und Bolksbräuche knüp fen, ihren Platz finden. Die Größe des Gartens soll nicht unter 250 und nicht über 500 qm liegen. Die Kinder müssen beim Verlaffen der Schule ein Bild von der Einrichtung und Bewirtschaftung eines Eigengartens mitneh men. Bei der Auswahl von Obstsorten ist ein Sach verständiger -der Landesbauernschaft hinzuzuziehen. Landwirtschaftliche Dünaungs- und Sortenanbau versuche sowie die Anzucht von Obstbäumen — das sei hervorgehoben — gehören nicht in den Schul garten einer Volks- oder Mittelschule. Dagegen sind Beobachtungsbeete für die wichtige Vererbungs- und Züchtungslehre (Rassenlehre) gefordert, ebenso eine Abteilung für Haus- und Küchenkräuter. Auch einen Bienenstand und ein Terrarium — Aqua rium muß ein Schulgarten besitzen. In Gegenden mit Wiesenbau darf der Lehrgräsergarten nicht feh len. Wo Oel- und Gespinstpflanzen zu wenig be kannt sind, empfiehlt sich aus volkswirtschaftlichen Gründen die Anlegung solcher Sonderbeete. Auch Schaubeete für besondere biologische Gruppen, die in der betreffenden Gegend nicht vorkommen, sind erwünscht, z. B. eine Teichanlage mit Sumpf- und Wasserpflanzen in einer wasserarmen Umgebung, oder eine Abteilung mit heimischen Waldgehölzen in einer Gegend ohne Wald. Praktischer Vogelschutz sollte in allen Schulgärten gelehrt werden, denn unsere Singvögel sind die besten Schädlings bekämpfer. Aehnlick wie für die Volksschule hat der Schulgarten seine Bedeutung bei Erziehung und Unterricht der höheren Schule („Schul reform" ). Auch hier steht der Schularbeits garr e n im Vordergrund, denn die eigene Tätig keit der Jugendlichen ist erzieherisch vom größten Wert. Das systematische Herbarium ist nicht mehr zeitgemäß, aber der Schüler soll sich selbständig unterrichtlich wertvolle Sammlungen, wie Blatt- sormen, Trockensrüchte und Holzarten anlegen. Die Beobachtung der Heimatnatur geschieht im Schul arbeitsgarten, in Wald und Felo, im Park, in der Gärtnerei, in der Landwirtschaft und Forstwirt schaft, Die höheren Blütenpflanzen, die unser Landschaftsbild beherrschen, werden nach ihren Standorts- und Lebensgemeinschaften behandelt. Pflanzenphysiologische Versuche werden frühzeitig im Unterricht unternommen Die grüne Pflanze ist die Lebensgrundlage für Mensch und Tier; diese Erkenntnis wird dem Jugendlichen durch Beobachtungen und Versuche nähergebracht. In den Mädchenschulen ist die Arbeit der Schü lerinnen im Schularbeitsgarten ein unentbehrlicher Teil des Unterrichts. In der hauswirtschaftlichen Form der Oberschule für Mädchen ist „Gartenarbeit" Unterrichtsfach. In der Ober schule für Jungen werden ausländische Nutzpflanzen unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Kolonien und der Selbstversorgung Deutschlands behandelt; ebenso unter Naturschutz die geschützten Pflanzen Deutschlands*). Unsere Jugend soll die Verstädterung überwinden, sie soll im Garten Blut und Boden erleben. Da durch wird sie nicht bloß zur Ehrfurcht vor Gottes schöner Natur erzogen, sondern jedes Kind wird in Zukunft Verständnis für die Aufgaben des Gartenbaues gewinnen und ihm Achtung zollen. Mancher Junge wird dabei Gefallen an der Gartenarbeit finden und den Gartenbau zu seinem Lsbensberuf wählen. So wird mit der Zeit die Schulgartenarbeit auch den so fühlbaren Mangel an Arbeitskräften im Beruf mildern helfen. Wir Gärtner haben also allen Grund, die vermehrte Schulgartenarbeit dankbar zu begrüßen und sie so weit wie möglich zu unterstützen. Sie dient gewiß zunächst den ideellen Zwecken von Erziehung und Unterricht, sie wirkt sich aber ohne Zweifel auch für unferen Beruf erfolgreich aus. *) Rudolf Fischer, „Der Schulgarten im Wandel der Zeiten". Gartenbauverlag Trowitzsch L Schn, Frankfurt (Oder). Sückklick au/ ein ks^sutsamss 12. Internationaler Gartenbaukongreß in der Presse Im Rahmen der Arbeitstagung in Goslar wird den ehrenamtlichen Führern des deutschen Gartenbaues ein abschließender Bericht über den Verlauf und die Auswirkungen des XII. Inter nationalen Gartenbaukongresses gegeben, der allen, die daran teilgenommen haben, noch einmal die vielgestaltigen Eindrücke der Kongreßtage lebendig vor Augen führen wird. Aber auch jenen Berufs kameraden, denen es nicht vergönnt war, dieser bedeutungsvollen Veranstaltung beizuwohnen, wurde es durch die äußerst rege Mitarbeit und in tensive Berichterstattung der in- und ausländischen Presse ermöglicht, an diesem größten gartenbau lichen Ereignis des Jahres 1938 Anteil zu nehmen. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus! Bereits im Herbst 1937 brachte die deutsche Fach- und Tagespresse in eigener Berichterstattung Vor ankündigungen, die das umfassende Programm und die volkswirtschaftliche wie fachliche Bedeutung des Kongresses behandelten. Mit dem Erscheinen des „Pressedienstes des XII. Internationalen Garten- baukongreffes", der vom Kongreßbüro ab Februar 1938 in kurzen Zeitabständen in 4 Sprachen (deutsch, italienisch, englisch, französisch) heraus- gcgeben wurde und über einen Mitarbeiterstab tüchtiger Fachkräfte und Journalisten verfügte, wurde der Presse wertvolles Ilnterlagenmaterial in die Hand gegeben, das sowohl kurze wissenschaft liche Abhandlungen und fachliche Berichte als auch rein feuilletonistische Artikel enthielt. Als dann im März die Mitglieder der deutschen wissenschaftlichen Ausschüsse der Sektionen und kurz darauf im Reichsministerium für Ernährung und Landwirt schaft das Internationale Komitee für Gartenbau kongresse unter der Leitung des Präsidenten, Pro fessor Angelini, Rom, zusammentraten, fanden diese Veranstaltungen eingehende Würdigung in Tageszeitungen und Fachzeitschriften. Anfang April kam die Tagesordnung für den Kongreß in sehr ansprechender Heftform heraus, die eine genaue Uebersicht über sämtliche Veranstaltun gen, wie Sitzungen, Besichtigungsreisen, gesellige Unternehmungen aller Art und wertvolle Hinweise für den in- und ausländischen Reiseverkehr gab. In Verbindung damit erschienen in der Presse Ar tikel mit der Ueberschrift „Die Rose über dem Weltball", auf das Symbol des Kongresses hin weisend. Da die Rose als Sinnbild für Schönheit, Anmut und Freude in der ganzen Welt gilt, ver einigten sich unter ihrem Zeichen die Vertreter aller Länder der Erde zu einer friedlichen Aufbau- arbeiti die nicht allein dem leiblichen Wohl der Von 8. von öeckerstb, Berlin Menschheit dient, sondern die mit ihren viel fältigen Blumen auch Millionen Freude und Glück schenkt. Es ist wohl selten ein Internationaler Kongreß derart reich mit Blütenwundern und Farbensymphonien gesegnet gewesen wie dieser, so daß er seinem Wahrzeichen, der „Rose über dem Weltball", alle Ehre machte! Es ist selbstverständlich, daß die internationale Fachwelt an diesem Kongreß in hohem Maße in teressiert war, weswegen die „Gartenbauwirtschaft" zu Anfang Juni eine 48seitige Sondernummer in den 4 Kongreßsprachen herausbrachte. Aus der Feder führender Persönlichkeiten des Berufsstan des, der Wissenschaft und Wirtschaft aller Länder der Erde wurde zu den auf dem Kongreß behan delten Problemen Stellung genommen, was für die Teilnehmer eine wertvolle Einführung bedeutete. Zahlreiche Abbildungen gaben anschauliche Ergän zungen zu dem geschriebenen Wort. Den Auftakt zur großen Pressewerbung für den Kongreß bildete ein Presseempfang des Schirm herrn, Reichsministers für Ernährung und Land wirtschaft, R. Walther Darre, der am 14. Juli in den Räumen seines Ministeriums stattfand. Ministerialdirektor Dr. Moritz betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß der Berliner Kongreß dazu beitragen soll, die gegenseitigen Beziehungen der gartenbaulichen Kreise aller Länder enger zu gestalten, und gab einen kurzen Neberblick über die volkswirtschaftliche und agrarpolitische Bedeutung des deutschen Gartenbaues. Der geschäftsführende Präsident, Johannes Boettner, erläuterte die Vielgestaltigkeit des Gartenbaues und gab inter essante Aufschlüsse über seine ernährungspolitischen Aufgaben. Der Generalsekretär des Kongresses, Fritz Günther, machte Mitteilung über den Stand der Vorbereitungsarbeiten; dabei inter essierte besonders die hohe Teilnehmerzahl aus ländischer Staaten. Dieser bedeutungsvollen Ver anstaltung war eine Pressebesichtigungsfahrt durch führende Berliner Gartenbaubetriebe vorangegan gen, so daß nunmehr eine schlagkräftige Werbewelle für den Kongreß startete. Ueber die große Tages- Presse drang die Kunde von dem XII. Inter nationalen Gartenbaukongreß in die mittleren Provinz- und kleinsten Lokalblätter, dieses größte gartenbauliche Ereignis des Jahres 1938 an kündigend! Als dann der 12. August herangekommen war, entwickelte sich eine fieberhafte Tätigkeit in- nnd ausländischer Pressevertreter, die die feierliche Er öffnung des Kongresses in großer Aufmachung auf der Titelseite ihrer Zeitungen brachten. Reiches Schrift- und Bildmaterial stand zur Verfügung und fand gute Aufnahme. Vielfach wurde die Er öffnungsansprache des Reichsministers R. Walther Darre im Wortlaut oder in Auszügen wieder gegeben und auf den Telegrammwechsel mit dem Führer hingewiesen. Sti'mmungsberichte gaben ein Bild von der künstlerischen Ausgestaltung der Kongreßräume, die einem Blumenhain glichen. Auch die Berichte über die einzelnen Sektions sitzungen setzten sehr lebhaft ein und ließen schon in den schlagkräftigen Ueöerschriften das allgemeine Interesse erkennen, das die breite Oeffentlichkeit an den Fragen des Gartenbaus nimmt. Einige Bei spiele mögen diese Tatsache beleuchten: „Ueber- Bananen werden gezüchtet", „Mit Maß und Meter durch den deutschen Garten", „Leidenschaft für Blumen", „Große Liebe zu kleinen Gärten", „Bäume werden nach dem Kompaß gepflanzt", „Gärten bringen Milliarden", „Schleier einer Göttin", Zweitausend tagen im Nelkensaal", „Die verkannte Zellulose" u. a. Auch die Pressezeichner brachten z. T. in launiger Weise statistische Bergleichszahlen zur Darstellung. Scherz gedichte still beobachtender Poeten gaben auf dem Kongreß gewonnene Eindrücke wieder. Die Fach presse gab Sondernummern in großer Aufmachung heraus, die in Wort und Bild den Kongreß wür digten. Führende Persönlichkeiten des Staates und Berufsstandes nahmen in grundlegenden Ausfüh rungen zur Bedeutung des Kongresses Stellung. Der „Pressedienst des Xii. Internationalen Gar- tenbankongresses" erschien während der Kongreß zeit täglich in erweiterter Auflage und brachte von jedem Generalbericht sowie von den Sondervor trägen allgemein verständliche Auszüge. Außerdem wurden den Teilnehmern jeden Morgen vor Be ginn der Tagungen die „Kongreß-Mitteilungen" zur Verfügung gestellt, die wertvolle Hinweise für die in- und ausländischen Gäste enthielten. Das Kongreß-Büro legte zur Eröffnung ein vielbän diges Werk (in den vier Kongreßsprachen) vor, das kurzgefaßte Zusammenstellungen der Sondervor träge, Generalberichte, Kurzberichte und der Be richte der Nationen brachte. Außerdem erschien die Schrift: „Gartenbau-Organisationen und Fach zeitschriften der Welt", die erstmalig eine Ueber sicht über diese sür die Förderung der'zwischenstaat lichen Beziehungen so wichtigen Gebiete gibt. Auch das „Wörterbuch der gärtnerischen Fachausdrüüe in 4 Sprachen" trug wesentlich zur Verständigung innerhalb dec internationalen Zuhörerschaft bei. Das Kongreßbüro beabsichtigt, etwa im März d. I. ein 2—3bändiges Werk des Kongresses mit dem Wortlaut der Berichte jeweils in der Original sprache herauszubringen. Aus der Auslandspresse sind die zahlreich er schienenen Berichte von Belgien, Estland, Frank reich, Italien, Niederlande, Polen, Rumänien und der Schweiz besonders zu erwähnen. Da in den meisten dieser Staaten der Gartenbau auf beson derer Höhe steht und allgemeines Interesse in wei ten Kreisen der Bevölkerung findet, beschränkten sich in diesen Ländern die Mitteilungen über den Kongreß nicht nur auf die Fachblätter, sondern nahmen auch in der Tagespresse breiten Raum ein. So hat z. B. der „Fleuriste Belge" anerkannt, daß „die technische Organisation des Kongresses mit größter Sorgfalt und bis in die kleinsten Einzel heiten" vorbereitet worden sei. Das in Paris er scheinende „Lulletin ckes Halles et cies iAarckes" brachte anschließend an einen ausführlichen Bericht über die Eröffnung des Kongresses die Stellung nahme der französischen Gärtner durch den Vor sitzenden der Französischen Gartenbaugesellschaft, Alfred No mb tot, u. a. in folgendem charakteri stischen Satz zum Ausdruck: „Wir werden am Ber liner Kongreß teilnehmcn mit dem Gedanken, dazu beizutragen, den Beweis zu liefern, daß die In teressen der Völker in Wirklichkeit viel weniger gegensätzlich sind, als sie es scheinen, daß sie weit gehend miteinander übereinstimmen und daß sie darüber hinaus in weiterem Sinne sich ergänzen können." Außerdem hob dieselbe Zeitschrift in einem längeren Abschnitt die Bedeutung des für den Kongreß geschaffenen Vier-Sprachen-Lexilons hervor als Unterlage für die Verständigung in den Fachausdrücken. Die „Rivista Jtaliana" wies in spaltenlangen Ausführungen auf die Einzelheiten der in den Sek tionssitzungen behandelten Probleme hin. Alle italienischen Tageszeitungen betonten die ungeheure Teilnahme (Vasta parteciparione) Italiens an dem Kongreß. Auch die Schweiz nahm in der Fach- und Tagespresse an dem Kongreß regen An teil. Im gesamten Ausland wurde die für alle Teilnehmer wohl neue, als „wohltuend emp fundene" Dolmetscheranlage hcrvorgehoben (teil weise sogar in eigenen längeren Aufsätzen), die die Hörer der früher als recht störend empfundenen Tatsache enthob, jeden Vortrag hintereinander In 4 Sprachen anhören zu müssen. Die Presseberichterstattung über den XII. Inter nationalen Gartenbaukongreß hat in erfreulicher Weise gezeigt, welch reges Interesse die breite Oeffentlichkeit des In- und Auslandes an den aktuellen Fragen des Gartenbaues nimmt. Sie be schäftigen nicht nur jeden Fachmann, jeden Gar tenbesitzer, jeden Blumenliebhaber, sondern dar über hinaus jeden einzelnen Menschen, weil Obst und Gemüse in der Ernährung der Völker eine immer größere Bedeutung gewinnen und die Blumen den Alltag des Lebens verschönern Hilst.
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