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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
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- Gartenbauwirtschaft
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HauptvsrsammjllNA cisr Osutseüso Ocrrtsndcru - Kredit - Wirtschaftliche Gesundung im Gartenbau es sich dabei um jüdische Gärtner handelt, die allerdings nur in ganz geringer Zahl vorhanden sind, ist nichts dagegen einzuwenden. Die Berufs- sührung und damit der Reichsverband der Garten- ausführenden und Friedhofgärtner hält es aber für selbstverständlich, daß jeder deutsche Friedhof gärtner heute ein derartiges Anerbieten rundweg ablehnt, weil es mit der Ehre eines deutschen Volksgenossen nicht zu vereinbaren ist, noch Auf träge "von Juden zu übernekmen. Den jüdischen Friedhofeigentümern und Grabstellenbesitzern muß behördlicherseits die strenge Auflage erteilt wer den, ihre Friedhöfe und Gräber in einem Pfleg lichen Zustand zu erhalten, damit eine Verschande lung unserer deutschen Heimat unterbunden wird. Es dürfte daher an der Zeit sein, das Problem der jüdischen Friedhöfe ganz generell zu klären, damit auch auf diesem Gebiet eine einheitliche und endgültige Regelung erfolgt. li. ^läinxer, Stuttgart; k. kerkelmann, Berlin. Friedhofmonopol abqejchafft Reichs-Friedhosrichtlinien gelten in Sachsen auch für die kirchlichen Friedhösc. Bezugnehmend auf das Sonderrundschreiben der Landesbauernschaft an die Kreisbauernschaften über die Tätigkeit von Erwerbsgärtnern auf den kirch lichen Friedhöfen Sachsens vom 13. Mai 1939 (II C/1152u) wird hiermit bekanntgegeben, daß auf Antrag der Landesbauernschaft das Evangelisch lutherische Landeskirchenamt der Bitte, die für die weltlichen Friedhöfe bestimmten Reichsricht linien auch auf die kirchlichen Friedhöfe über tragen zu wollen, entsprochen hat. In Nr. 13 des Kirchlichen Gesetz- und Verordnungsblattes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche "Sachsens vom 13. Mai 1939 werden die Richtlinien für die Be tätigung der Gemeinden auf dem Gebiet der Fried hofgärtnerei, die der Reichsminister des Innern durch Runderlaß vom 13. April 1939 bekanntge geben hatte (veröffentlicht in der „Gartenbauwirt schaft" Nr. 18 vom I. Mai 1939, Seite 5 und Seite 10), mit dem Ersuchen, entsprechend zu verfahren, bekanntgemacht. Damit ist der Gel tungsbereich der Richtlinien im Gebiet der Lan desbauernschaft Sachsen auch auf die kirchlichen Friedhöfe ausgedehnt worden, sie gelten also s o - wohl für die weltlichen (gemeind lichen), als auch für diekirchlichen Friedhöfe. Ein jahrzehntelanger Kampf ist damit beendet. Die Bahn ist jetzt für tüchtige Erwerbs-Friedhof- gärtner frei. An dem Berufsstand liegt es nun, zu zeigen, daß der neue freie Zustand für die All gemeinheit besser ist als der alte unter der Herr schaft des nunmShr begrabenen Friedhofmonopols. Die Landesbauernschaft erwartet, daß alle Be rufskameraden der freien Wirtschaft, die für die Ausführung gärtnerischer Arbeiten auf den Fried höfen in Frage kommen, nicht nur beste, werk- gerechtesorgfältige Facharbeit leisten, sondern auch im übrigen persönlich alles tun wer den, um ein gedeihliches, harmonisches Zusammenarbeiten mit den Friedhofver- waltungen und ihren Beauftragten im Rahmen der geltenden Friedhojbestimmungen zu gewähr- leisten. Vaumschul-Transportversicherung ein Erzeuger- und Verbraucherschutz! Wir empfehlen allen der Fachgruppe Baum schulen angehörigen Betrieben, die im Einverneh men mit dem Reichsnährstand empfohlenen Trans portversicherung der Baumschulsendungen zum Schutz der Betriebe selbst wie auch der Käuserschaft vorzunehmen. Die Trägerin, Badische Assecuranz- Gesellschaft Akt.-Ges., Berlin VV 15, Fasanenstr. 33, wird sich demnächst wiederum an die Baumschulen, soweit sie nicht bereits versichert sind, werbend wen den, und dieser Werbung ist im beiderseitigen Interesse ein guter Erfolg zu wünschen. Infolge des krassen Kälteeinbruchs im Dezember v. Js. wurde wieder einmal der erhebliche Nutzen eines diesbezüglichen Versicherungsschutzes eindringlich erwiesen. Andererseits ist es notwendig, daß das Wagnis der Trägerin auch wirklich tragbar ge stattet wird, indem sich der Berus ganz allgemein an der Versicherung beteiligt. Tetrner, Reichssachbearbeiter Baumschulen. Verzeichnis der vom Reichsnährstand als marken fähig anerkannten Baumschulen Ter 4. Nachtrag zum vorbezeichneten Verzeich nis, nach dem Stande vom 15. 4. 1939, ist er schienen und vom Verleger, „Rcichsnährstand- Verlags-Ges. m. b. H.", Berlin N 4, Linien- straße 139/40, zu beziehen. V. Erhöhte Einnahmen für Kleingärtner in der Südmark durch gartenbauliche Saatgutvermehrung. Die Vermehrung von anerkanntem gartenbau lichen Saatgut hat im Altreich zu einer gewaltigen Ertragssteigerung ohne Zuhilfenahme neuer An bauflächen geführt. Diese Bestrebungen gehen nun dahin, in Zukunft auch in der Südmark nur bestes anerkanntes Saat gut, vornehmlich Gemüsesaaten, für den Anbau zu- zulasien. Das erforderliche Saatgut soll durch die Vermehrung im Gebiete der Landesbauernschaft Sütunark aufgebracht werden. Infolge der vorge rückten Zeit kommen für dieses Jahr wohl nur mehr einige Gemüsearten, vornehmlich Bohnen und Erbsen in Frage. Die Heranzucht bzw. Vermehrung von anerkann tem Gemüsesaatgut kommt in erster Linie Klein laichwirten zu, die noch in der Lage sind, die für das Saatgut verwendeten Grundstücke durch Hand arbeit in Verbindung mit Behelfsgerätschaften in Ordnung zu halten und die gewonnene Saat auf- juarbeiten. Wir berichteten bereits in der vorigen Nummer unserer Zeitung kurz über die Hauptversammlung der Deutschen Gartenbau-Kredit-A.-G., Berlin, uno gaben unseren Lesern einige Zahlen zur Kenntnis, die eindeutig den günstigen Geschäftsabschluß des vorigen Jahres dieses berufsständischen Unter nehmens -erkennen ließen. Der Vorsitzer des Aus sichtsrates, Gärtnereibesitzer Johannes Boett- ner, Vorsitzender der Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschaft, eröffnete die Hauptver sammlung, an der 51 Aktionäre mit 3122 Stim men teilnahmen. Er führte u. a. aus: Jede Lebensäußerung ist ausgerichtet nach den Zielen nationalsozialistischen Denkens. Jeder Be ruf wird in seiner Ausübung nur dann sinnvoll, wenn er sich tragen läßt von dem bewußten Wirt schaftswollen unserer Zeit. Alle jene Wirtschaftsfunktionen unseres Berufs, die ihn zum lebendigen Organismus in unserer Volkswirtschaft machen, finden ihren Niederschlag in den Geschäftsvorgängen unserer Bank. Und darum ist der Rückblick," zu dem uns die heutige Hauptversammlung Gelegenheit gibt, eben mehr als eine Aneinanderreihung an sich erfreulicher Zahlen, ja, mehr auch als der gute Abschluß eines berufsverbundenen Gemeinschaftsunternehmens. Der deutsche Gartenbau, der hier -in seiner ganzen umfassenden Breite zur Aussprache steht, ist wie kaum ein Beruf von den Geschehnissen dieser Zeit berührt, ja in manchem entscheidend betroffen. Die Neuordnung des großdeutschen Raumes — und ich rechne hierbei Böhmen und Mähren dazu — schafft auf verschiedenen Gebieten des Gartenbaues eine völlig veränderte Versorgungsstruktur. Hierzu nur einige Zahlen: Im Altreich entfielen auf 100 Einwohner 0,21 ba Gemüseanbaufläche, während in der Ostmark allein auf 100 Einwohner 0,56 ka zu rechnen sind. Die Auswirkung dieser Zahlen wird sich zeigen, wenn die Erntehöhe der Ostmark der im Altreichsgebiet angegeglichen sein wird. Aehnlich liegt es im Obst bau. Den 256 Obstbäumen im Altreichsgebiet je 100 Einwohner stehen 459 allein im Protektorat gegenüber. Aber die Versorgungsstruktur wird mehr noch geändert durch Gebiete wie die Steiermark und Kärnten, wo ein großes Volumen Wirtschaftsobst ohne auch nur annähernd ausreichende Verarbei tungsmöglichkeit im Lande vorhanden ist. Das bedingt einen Wandel in der Versorgung unserer gesamten Industrie und trifft selbstver ständlich auch Gebiete, wie Württemberg, nicht unerheblich. Diese Aenderungen in der Versorgungslage sind nur zu meistern durch die Marktordnung, die auch die Voraussetzung bietet, jene anderen Situationen richtig aüszuwerten und ohne Gefahr für dick deutsche Erzeugung einzugliedern, die sich aus den außenpolitischen Geschehnissen dieser Zeit ergeben. Die Neuordnung des Wirtschastsraumes Mittel europa ist im Werden. Das beginnt sich beispiels weise abzuzeichnen in dem Wirtschaftsabkommen mit Rumänien. Die besondere Auswirkung auf den Gartenbau wird aber durch folgende Zahlen gekennzeichnet: Im Jahre 1933 betrug der Anteil der südost europäischen Staaten an der Einfuhr gartenbau licher Erzeugnisse nach Deutschland 13,9 Yb; im Jahre 1938 ist dieser Anteil fast auf 60 Yb ge stiegen, während das Gesamtvolumen nicht zurück gegangen ist. Leistungswettbewerbe auf der Reichsgartenschau sollen nicht nur dem Laien einen Einblick in das Schaffen des deutschen Gartenbaues geben, sondern besonders dem Gärtner und Züchter einen Ueber- blick verschaffen über den augenblicklichen Stand der Züchtungsarbeit auf den einzelnen Gebieten. Es wird natürlich immer schwer sein, dieser Auf gabe restlos gerecht zu werden, da besonders die Kulturen im Freiland sehr von der Witterung be einflußt werden. Um so erfreulicher ist es, fest stellen zu können, daß trotz der Ungunst der Früh jahrswitterung und der starken Regengüsse alle die zur Schau gestellten Freilandpflanzen den denkbar besten Eindruck machten. Einen besonders guten Eindruck hinterließen die Tulpen. Es waren alle maßgeblichen deutschen Tulpenanbauer mit beachtlichen Sortimenten und Mengen vertreten, die wohl noch nie so eindrucks voll wie hier in Stuttgart uns einen Einblick in dieses Gebiet gaben. Vertreten waren frühe Tulpen, späte Tulpen, Darwin-Tulpen, Cottage- Tulpen und gefüllte Tulpen. Der Gesundheitszu stand der Zwiebeln und Pflanzen war einwandfrei. Trotz wolkenbruchartigen Regengüssen zeigte es sich, daß alle Sorten kräftig genug im Stengel waren und nicht kurz unterhalb der Blume abbrachen, ab gesehen von den gefüllten Sorten und zweier we niger wichtiger Handelssorten aus der Darwin klasse. Allgemein gefielen besonders die Triumph- Tulpen, hiervon hauptsächlich die Sorten „Hugo Stinnes", „Johanna", „Reichspräsident von Hin denburg", „Rheinland" und „Grenadier". Von den frühen Tulpen verdienen „Van der Neer" und „Couleur Cardinal" besondere Erwähnung; von den späten Tulpen „La Merveille" und „Picotee" Besonders züchterisch wertvolle Leistungen konnten die rheinischen Älumenzwiebelkulturen, Ritter gutsverwaltung Birkhosf, Neuß, zeigen, die das beste Sortiment der Triumph-Tulpen brachte. Be sondere Anerkennung verdient auch, daß alle Sor timente fast ausnahmslos ohne Fehlfarben geliefert wurden. Der Stiefmütterchen-Leistungswettbewerb ver einigte alle maßgeblichen Züchter, die vom Reichs nährstand anerkanntes Saatgut führen. War auch hier die züchterische Leistung hervorragend, so darf Einschneidender aber als all dieses ist auch für uns im Gartenbau die Neuordnung des deutschen Lebens. Unbemerkt fast und unbewußt geht diese Wandlung vor sich. So ist unsere Ernährung eine andere geworden. In welchem Umfange das ge schieht, können wir an manchen Zahlen vieler der Bank angeschlossener Betriebe ablesen. Der Mehr verbrauch an Obst und Gemüse ist so gewaltig, daß trotz erheblicher Produktionssteigerung im ver gangenen Jahr auch beim Gemüse die Versorgung nicht ausreichend war. In steigendem Umsange nimmt die Eigenversorgung der Verbraucher zu und Hand in Hand geht die Auflockerung der Städte. Das ist durchaus keine Zufallserscheinung, sondern bewußte nationalsozialistische Lebens formung. Der Gartenbau nimmt im Rahmen des Volks lebens und der Volkswirtschaft einen immer brei- Zu dem Jahresbericht über das Geschäftsjahr 1938 machte der Vorstand der Bank, Direktor Wal ter Graeber, ergänzende Ausführungen: Der Geschäftsbericht der Bank läßt erkennen, daß 1938 die Entwicklung des Gartenbaues nach der wirtschaftlichen Seite sich weiter aussteigend bewegt hat und daß diese Aufwärtsentwicklung vor allem begründet ist in der nationalsozialistischen Wirt schaftsführung. Die Wirtschafts- und Absatzlage sämtlicher Zweige des Gartenbaues, auch solcher Teile, die für den Verbraucher nicht unbedingt lebensunerläßlich sind, hat sich weiter verbessert. Dabei dürfte auch der Umstand mitwirken, daß die in den Arbeitsprozeß zurückgeführten Erwerbslosen den zwangsläufig zurückgestellten Bedarf an vordringlich notwendigen Lebensgütern nunmehr befriedigt haben und für Gartenbauerzeugnisse weitgehendes Interesse zeigen. In den jetzt zum großdeutschen Lebensraum hin zugekommenen Gebieten ist ein ähnlicher Prozeß festzustellen, der sich jedoch in viel schnellerem Tempo als im Altreich vollzieht. Es dürfte sest- stehen, daß der in der Ostmark und im Sudetengau vorhandene Bedarf an Gartcnbauerzeugnissen, ab gesehen von Obst, von den dortigen Betrieben nicht voll befriedigt werden kann. Das gilt in Sonder heit für den Blumen- und Pflanzenbau, für Baum schulen und für die Gartenausführung. Eine Ein schaltung von Unternehmen aus dem Altreich wird daher unumgänglich sein. Es fehlen vor allem in jenen Gebieten ausreichende und zweckdienliche Ver- arbeitungsmöglichkeiten. Die Verwertungsindustrie im Mtreich wird sich zur Einrichtung der erforder lichen Werke zur Verfügung stellen und auf die Aufnahme großer Mengen Rohivare einrichten müssen. Dabei wird auch die durch die Ausweitung des großdeutschen Lebensraumes wesentlich geför derte Entwicklung zum mitteleuropäischen Wirt- fchaftsraum sich in zunehmendem Maße bemerkbar machen. Wir hoffen, daß bei den vorstehend ange deuteten Verlagerungen und Neubildungen unserem Institut Aufgaben einer umfassenden Wirtschafts- Pflege erwachsen werden. Die günstige Entwicklung, die der Gartenbau nach der wirtschaftlichen Seite auch im Jahre 1938 ge nommen hat, ist entscheidend beeinflußt worden durch das gute Funktionieren der von der Haupt- vercinigung der deutschen Gartenbauwirtschast ge schaffenen Einrichtungen der Marktordnung. doch nicht verschwiegen werden, daß diese noch eine Verbesserung erfahren kann. Im Durchschnitt ge sehen, waren immer noch zu viele Fehlfarben dei den einzelnen Sorten zu finden, wie auch der Bau der Blumen manche Wünsche offen ließ. Von 24 Firmen erreichten nur vier züchterische Spitzen leistungen, und davon waren die der Firma F. C. Heinemann, Erfurt, mit Abstand die besten. Sie bewies, daß es durchaus möglich ist, Sorten zu zeigen, die gut im Bau sind, vollendete Blumen be sitzen und keine Fehlfarben aufweisen. Die Klassen einteilung bei den Stiefmütterchen bedarf dringend einer Revision, nicht nur, daß die alten Klaffen bei behalten werden, tauchen von Jahr zu Jahr neue Klassen auf, die nur als Loknlrassen dieser oder jener Klasse zu werten sind. Es wäre begrüßens wert, wenn hier in nächster Zeit eine Minderung der Klassen, wie auch der Sorten, die sich innerhalb der Klassen überschneiden, eintreten würde. Dies würde nicht nur wesentlich die züchterische Arbeit erleichtern, sondern auch eine bessere Kontrolle über die einzelnen Klassen ermöglichen. Die Beteiligung an dem Lcistungswettbewerb von Levkojen und Goldlack war leider nur sehr ge ring nnd einseitig, so daß man sich einen Einblick in das züchterische Schaffen auf diesem Gebiet nicht verschaffen konnte. Daran kann allein nicht der strenge Winter schuld sein; denn zeigte doch die Firma Weigelt L Co., Erfurt, eine beachtliche Menge in bester Qualität und züchterisch gut durchgearbeitete Sorten von Goldlack, und die Firma Carl Pabst, Erfurt, größere Mengen Levkojen. Es wäre zu wünschen gewesen, daß auch hier eine reichhaltigere Beteiligung der Züchter zu stande gekommen wäre, da doch gerade diese Pflan zen auch im Gartenbau eine erhebliche Rolle spielen. Schulgartenarbeir wie sie sein soll Erzielung erzieherischer Werte durch Arbeit am Bode». Immer wieder liest und hört man die Forderung nach Anlage neuer Schulgärten und dem richtigen Ausbau schon vorhandener. Durch mehrere Mini sterialerlasse wird aus die Wichtigkeit hingewiesen, teren Rainn ein. Die Ziele wachsen, und es sind Forderungen, die stark im Bereiche der Versor- gungssicherung des Volkes und in der Vorratshal tung liegen. In weitestem Ilmsange ist hier auch unsere Verwertungsindustrie beteiligt. Die außerordentliche Entwicklung unserer Bank ist Beweis dafür, daß ihre Leitung die Aufgaben in der Vergangenheit klar erkannt und gemeistert hat. Sie wird auch in der Zukunft bereit sein; sie wird berufliche Wirtschaftspflege im besten Sinne treiben. Die Berufsführung kann ja nur im großen Ziele und Grenzen abstecken; der gartenbauliche Betriebsführer muß sie dann im einzelnen ver wirklichen, wobei er sich in finanzieller Beziehung von seiner bcrufsständischen Bank beraten lassen wird. Das ist der Einsatz und die Tiefenwirkung der Deutschen Gartenbau-Kredit-Aktiengeselkschast. I-siLftunFLpvsttkewsrL dsi T'ulpsn, §tis/muttsrcdSN un6 l-svLo/sn Frühjahrsblumen in Stuttgart Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung und im Jahre 1937 wurden Richtlinien für die Ein richtung und Bewirtschaftung von Schulgärten in Volks- und Mittelschulen erlassen. Trotzdem aber herrscht im allgemeinen noch größte Unklarheit über die richtige Durchführung der Schulgarten arbeit. Das Nebensächliche wird zum Wichtigen ge stempelt und umgekehrt. Daher halte ich es für notwendig, hier einmal die wichtigsten Punkte her vorzuheben. Im Schulgarten ist auf jeden Fall abzulehnen die Durchführung von Düngemittelversuchen. Die Schaffung baumschulmäßiger Anlagen, Samenan bau-Versuchsanlagen usw., wie auch die Gestaltung des Gartens zu einem reinen Ziergarten mit Rasen flächen, Springbrunnen und Steingärten. Der Schulgarten hat die Aufgabe, als Nutz- und Ar beitsgarten zu dienen, und dementsprechend ist er auch einzurichten. Ein Beispiel hierfür ist die Gar tenarbeitsschule in Berlin-Wilmersdorf, die von Rektor Mehlan geleitet wird. Von Wichtigkeit ist die Erziehung zur Gemeinschaft durch gemeinschaft liches Bearbeiten des Schulgartens, weiterhin die Einrichtung des Gartens als" Muster eines Siedler- oder Bauerngartens, damit die Kinder ein Bild be kommen, wie ein Garten einzurichten und zu be wirtschaften ist. Im Schulgarten ist eine plan mäßige Fruchtwcchsclwirtschaft und der Anbau von Vorfrucht, Hauptfrucht, Nachfrucht und Zwischen- rucht zum Zweck einer besseren Nutzung des Bodens mrchzuführen. Das Wichtigste ist aber die Arbeit elbst. Nicht durch das Anlegen von Herbarien und das Sammeln von trocknen'Pflanzen und Holz arten ist die Liebe zur Natur und zum Boden zu erwecken, sondern allein durch die Arbeit am Boden selbst. Das Schulkind muß den Boden und die Pflanzenwelt erst einmal begreifen lernen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Erst bei der Arbeit am Boden bekommt das Kind die rich tige Grundlage für das Verstehen des Gedankens von Blut und Boden. Diesen Gedanken zu wecken und stark zu machen, ist schon im Hinblick auf den Bedarf an Nachwuchs in den bodengcbun- dencn Berufen die wichtigste Aufgabe der Arbeit im Schulgarten. Hinzukommen muß aber eine Arbeitserziehung zum genauen disziplinierten und Planmäßigen Arbeiten, die dem Schulkind den Uebergang ins Berufsleben erleichtert. Zusammenfassend wäre also zu sagen, daß die Schulgartenarbeit nicht nur vom Standpunkt der Wissensvermittlung, sondern in erster Linie vom Standpunkt der Arbeitserziehung aus zu be trachten ist. li. Lteineclc. Es bedarf keines besonderen Hinweises, daß dis weitere Festigung der Wirtschaftslage im Garten bau, deren hervorragendes Merkmal seit 1933 in kleineren! und seit 1935 in stärkerem Ausmaße eins bessere Absatz- und Preislage und damit auch eine bessere Verdienstmöglichkeit ist, sich in günstiger Weise auf die Entwicklung unseres Instituts ausge wirkt hat. Wie bereits in früheren Jahren, so stellt auch in 1938 die Berussbank den Gradmesser für den gärtnerischen Wirtschaftsstand dar. Die Auf gaben und Pläne, die die Bank sich für 1938 gestellt hatte, konnten in ihren Hauptzielen durchgejührt werden. Die geschäftliche Entwicklung des Instituts wäh rend des zurückliegenden Jahres wird in erster Linie gekennzeichnet durch die Erhöhung des Umsatzes von rund 253 Mill. RM. 1937 auf 364 Mill. RM. in 1938. Eine günstige Entwicklung zeigen auch die beiden Zahlstellen der Bank, die ihren Umsatz gegenüber 1937 mehr als verdoppeln konnten. Die Kreditfähigkeit hat gegenüber 1937 eine nicht un erhebliche Ausweitung erfahren. Nur in sehr weni gen Fällen sind Prolongationswünsche an die Bank herangetragen worden. Diese Tatsache kennzeichnet mehr als andere Feststellungen das solide Funda ment im Gartenbau. In unserer Eigenschaft als gärtnerische Entschul- dungsstclle haben wir zu berichten, daß die uns übertragenen Verfahren eine wesentliche Förderung erfahren haben. Von den uns insgesamt zur Be arbeitung überwiesenen 3181 Verfahren war bis zum 1. 4. 1939 ein Rest von 270 Verfahren noch in Bearbeitung. Die noch restlichen Verfahren hof fen wir in einigen Monaten zum Abschluß bringen zu können. Die Geschöstsaussichten für 1939 beurteilen wir günstig, was wir in erster Linie damit begründest, daß, unter Zugrundelegung der ersten 5 Monate des neuen Geschäftsjahres, die uns vorliegenden Ziffern ergeben, daß der Umsatz eine weitere Zunahme er fahren hat. Erwähnenswert ist besonders, daß die Kundcnzahl eine beträchtliche Erhöhung erfahren hat. Auch die Höhe der bis jetzt ausgeliehenen Gel der und insbesondere die Summe der bisher ange kauften Wechsel läßt darauf schließen, daß — ein gleichbleibendes Geschäft für die restlichen 7 Monate vorausgesetzt — mit einem befriedigenden Abschluß auch für 1939 gerechnet werden kann. Wir sehen mit Zuversicht der weiteren Entwicklung unseres Instituts, das gerade in den letzten Jahren seinen Status und damit seinen Wirtschaftsstand erblich verbessern konnte, entgegen.
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