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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Getriebsgemeinfthast Mteilungen -er Zachschaft Gärtner in -er Abteilung ^hof- un- Vetriebsgefolgschaft" / Reichssachbearbeiter Liske Nummer 5 Seilage zu „Vie Gartenbauwirtfchaft" Nr. 23 8. Juni 1-3- Ois „Ocrrtsndcrll^virtLckcr/t" iJs/rcrsts ckrs KsicksLiSASi ciss Ockrtsn^aus üdsr iürs Nncküoks Wie wir den Berufswettkampf erlebten Mr wir schon kurz berichteten, konnten in diesem Jahr 11 Gärtner als Reichssieger aus dem Reichsberufswettkampf hervorgehen. Wir haben uns nun mit diesen Berufs kameraden in Verbindung gesetzt und sie um eine kurze Schilderung ihrer Eindrücke ge beten. Diese Berichte spiegeln deutlich die Begeisterung wider, mit der jeder am RBW. teilnimmt, und zeigen, welch großen Ansporn dieser Wettkampf gibt, und wie er jeden Teilnehmer dazu veranlaßt, seine Leistungen immer noch mehr zu steigern und sein Können und Wißen zu erweitern und zu vertiefen. Deshalb werden auch gerade alle Betriebsführer diese Ausführungen mit Interesse lesen. Sie werden daraus erkennen, daß der RBW. ein wichtiges Glied in der Reihe der Ausbildungsmöglichkeiten des Berufs nachwuchses ist. Selbst wenn der eine oder andere gerade während der Zeit der Frühjahrs- arbeiten seine für die Teilnahme am RBW. beurlaubten Lehrlinge und Junggehilfen nur sehr schwer entbehren kann. Das Opfer, das er damit im Interesse des gesamten Berufs standes bringt, ist nicht umsonst. Zu dieser Ueberzeugung wird jeder kommen, der die nach folgenden Schilderungen aufmerksam durchlieft. Schriftleitung. Wilhelm Premm, Fachgebiet Obstbau Die Reise nach Köln hinterließ bei mir einen überwältigenden Eindruck, da sie mich längs des Rheins zum ersten Male ins Altreich führte. Die weltanschaulichen und theoretischen Fachfragen be reiteten mir keine allzugroßen Schwierigkeiten. Die praktischen Aufgaben führten uns in die Obstplan tagen von Schmitz-Hübsch, und der Einblick in einen solchen Betrieb war für mich vielleicht mit der lehrreichste und nachhaltigste des RBW.; denn solche intensiv betriebenen Obstkulturen kennen wir in der Steiermark überhaupt nicht. Hier mußte ich ein sehen, daß uns das Altreich in vieler Beziehung weit voraus ist, und daß wir noch sehr viel zu leisten haben, bis der steiermärkische Obstbau den gleich hohen Stand erreicht. Ganz besonders hervorheben muß ich das außer ordentliche Entgegenkommen und die herzliche Freundschaft, die mir als Steirer von den Berufs kameraden aus dem Altreich entgegengebracht wur den. Ueber dem Erlebnis, als einziger der Reichs sieger des Gartenbaus dem Führer vorgestellt zu werden, verblaßten aber alle anderen Eindrücke, und ich lebte nur noch in der Erwartung, endlich beim Führer sein zu dürfen. Diese Erwartung wurde am 1. Mai erfüllt, als wir nach dem Essen zur Reichskanzlei geleitet wurden. Als der Führer auch mir die Hand drückte und einige kurze Worte mit mir sprach, kam es mir so recht zum Bewußt sein, warum wir in der Ostmark 5 Jahre lang für unseren Führer gekämpft hatten. Es ist für mich ein schönes, stolzes Gefühl, gerade für das Obstland Steiermark den Reichssieg im Obstbau errungen zu haben. Mein weiteres Stre ben wird selbstverständlich ganz dem heimischen Obstbau gewidmet sein, und ich werde alles daran setzen, mein Wissen zu erweitern und nutzbringend für meine Heimat und damit für Deutschland ein zusetzen. Im RBW. wollte ich meine Kenntnisse auf die Probe stellen und meine Kräfte mit anderen Fach leuten messen. Mein hauptsächlichstes Wissen ver danke ich guten Fachzeitschriften und -büchern. Heinz Böhm, Fachgebiet Blumen- und Zierpffanzenbau Bon Kind auf naturliebend, fühle ich mich wohl rm Gärtnerberuf und habe meine Wahl noch nie bereut. Äm meine Leistungen zu überprüfen, be teiligte ich mich am RBW. Diese Ueberprüfung sei nes Könnens braucht niemand zu fürchten, der in seiner Arbeit tüchtig und lernbegierig ist. Büchern und Fachzeitschriften verdanke ich meine jetzigen Er folge, und ich wünsche jedem Gürtnerlehrling einen so verständigen und gütigen Lehrmeister, wie ich ihn hatte, der ihm regelmäßig Bücher und Fach zeitschriften in die Hand gibt und gegebenenfalls es auch an den nötigen Erklärungen nicht fehlen läßt. Bei den Aufgaben des Reichsentscheids waren wohl einige etwas schwer, aber mit etwas Ueber- legung waren sie alle zu lösen, und nichts war so schwer, daß man darum hätte verzagen müssen. Durch die berufliche Förderung, die man uns Reichssiegern zuteil werden läßt, ist es mir möglich gemacht, die heißersehnte höhere Gartenbaulaufbahn einzuschlagen. Mein höchstes Streben wird auch weiterhin sein, die auf mich gesetzten Erwartungen zum Wohle unseres Berufsstandes und damit des ganzen deutschen Vaterlands zu erfüllen. Fritz Braun, Fachgebiet Obstbau Weil wir uns zu der Anschauung bekennen, keine Stubenhocker oder Fachkrämer zu sein, sondern ge sunde Menschen, die bestrebt sind, Höchstes zu lei sten, nicht zum Wohl des einzelnen, sondern zum Wohl des ganzes Volkes — darum nehmen wir am RBW. teil. Unser Lebenssinn heißt ja nicht „Ich", sondern „Deutschland". Bei lachendem Sonnenschein rollte langsam unter den Klängen schneidiger Musik unser Zug in Köln ein. Die Stadt erschien uns ganz besonders Präch tig — ganz so hatten wir uns die Stadt am Rhein vorgestellt. Harte Kämpfe und schöne Feier stunden wechselten miteinander ab. Aber alles gip felte in der Siegerverkündung. Die Spannung löste sich und aus dem großen Meer der 7060 Teilnehmer wurden 600 als Reichssieger herausgerufen. Wir sprangen auf und traten vor, mit strahlenden Augen — wir hatten das Ziel erreicht! Otto Eitle, Fachgebiet Gemüsebau Schon in meiner Jugend brachte mich die Liebe zur Natur auf den Gedanken, einen Beruf zu er greifen, der eng mit der Natur verbunden ist. Aus besonderer Neigung zum Garten entschied ich mich jür den Gärtnerberuf. Ich verfolgte schon immer den Verlauf des RBW. mit großem Interesse und entschloß mich nun, mich auch einmal daran zu be teiligen, um ein brauchbares Glied des Gartenbaus zu werden, und um den Berufsstand und die Be- russehre zu fördern. Das Lesen von Fachzeitschrif ten, die mir von meinen Betriebsführern stets gern zur Verfügung gestellt wurden, brachte mir man chen beruflichen Vorteil. Ich kann nur jedem jun gen Gärtner dazu raten, regelmäßig Fachzeitschrif ten zu lesen; denn man findet darin so manche An regung für die eigene Arbeit, und es werden so manche Erfahrungen und praktischen Neuerungen auf allen Fachgebieten mitgeteilt, die auch für den RBW. wichtig sind. Der Wettkampf erfordert ganze Menschen, und es ist daher unbedingt notwendig, daß sich auch der Gärtner immer politisch und sport lich weiterbildet. Leider hat es daran bei so man chem Berusskameraden gefehlt. Das Schönste des RBW. bildeten für mich die Aegerverkünduug in Köln und hxr Empfang beim Reichsbauernführer in Berlin. Außerdem wird mir aber die gute Kameradschaft während der ganzen Zeit in bester Erinnerung bleiben. Durch Errichtung eines eigenen Betriebes hoffe ich, meine Zukunft gesichert zu wissen, den Beruf dadurch weiterhin zu unterstützen und dem Volks ganzen zu dienen. Helmut Gelhaar, Fachgebiet Gemüsebau Unser Beruf ist schwer, hat aber dafür viele Vor züge. Das lernte ich von frühester Jugend an so recht erkennen, und im Betrieb meines Vaters spä ter einmal mitzuarbeiten, war von Anfang an mein Wunsch. Deshalb wählte ich mir eine Gärtnerlehr stelle im gleichen Fachgebiet, dem Gemüsebau. Die ser Berufszweig hat ja heute für die Sicherstellung der Ernährung des deutschen Volkes eine ganz be sondere und verantwortungsvolle Aufgabe, die nur durch Betriebe erfüllt werden kann, die neuzeitlich und intensiv wirtschaften. Vor allem ist es wichtig, Fachzeitschriften zu halten, die einen regelmäßig über alles Wichtige im Beruf unterrichten. Deshalb sollte die „Gartenbauwirtschaft" in keinem Garten baubetrieb fehlen. Ich halte es für unsere Pflicht, alljährlich im RBW. von unserem Weiterkommen und unserer Weiterbildung Zeugnis abzulegen. In diesem Jahr gelang es mir endlich, mich bis zum Reichsentscheid durchzukämpfen, nachdem ich im Vorjahr nur als Kreissieger meiner Fachgruppe bestehen konnte. Die Woche in Köln wird allen Teilnehmern unvergeß lich sein. Von den Ausgaben des Reichsentscheids bereitete uns allen das einheitliche Verpacken und Sortieren des Gemüses einige Schwierigkeiten; denn überall wird es anders gemacht — ein Beweis, daß es auf diesem Gebiet noch einer grundlegend ein heitlichen Regelung bedarf. Ich kann jedenfalls nur jedem Berufskameraden zurufen: Beteilige Dich am RBW.! Auch Du hast die Aussicht, einmal eine Woche den schönsten aller Wettkämpfe mitzuerleben: den Reichsentscheid. Hermann Jessen, Fachgebiet Blumen- und Zierpflanzenbau Schon während meiner Kindheit half ich gern mit in der väterlichen Gärtnerei. Daher fiel mir die Berufswahl nicht schwer, noch dazu wurde mein Wunsch von meinem Großvater unterstützt, der auch Gärtner ist. Während meiner Lehr- und ^Gehilfen- zeit besuchte ich Abendkurse und erweiterte mein Wissen außerdem durch das Lesen von Fachzeit schriften, die mich über die Geschehnisse im Beruf laufend unterrichteten. Nach Beendigung des Wehr dienstes nahm ich im vorigen Jahr erstmalig am RBW. teil. Dies wurde ein Ansporn für mich, mich fachlich und weltanschaulich weiterzubilden. Daß der Endkampf im Reichsentscheid nicht leicht wer den würde, war vorauszusehen. Deshalb hieß es, jede Frage treffend und ausführlich zu beantwor ten; denn schon eine kleine Unachtsamkeit konnte den Sieg in Frage stellen. Meine Freude war groß, als bei der Siegerverkündung mein Name mit aufgerufen wurde. Auch die nun folgenden Tage in Berlin werden mir unvergeßlich bleiben. Auf Grund meines Sieges hoffe ich, daß ich im Herbst an einem Lehrgang an der Versuchs- und For schungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem teilnehmen kann. Bernhard Pago, Fachgebiet Baumschulen Der entschlossenen Befolgung des Grundsatzes „Ohn' Fleiß kein Preis!" verdanke ich meinen Reichssieg. Auf dem Boden einer naturnahen Ju gend reifte bei mir schon frühzeitig der Entschluß, Gärtner zu werden. Ich hatte Gelegenheit, mir während meiner Lehrzeit vielseitige Kenntnisse an zueignen, die ich durch eifriges Studium von Fach büchern und Fachzeitschriften ergänzte. Durch die Teilnahme an Lehrfahrten und an der zusätzlichen Berufsfortbildung habe ich viele wertvolle An regungen erhalten. Ich nahm auch in diesem Jahr wieder am RBW. teil, um mein Wissen zu über prüfen und daraus einen neuen Ansporn für die Zukunft zu gewinnen. Nach Abschluß der eigent lichen Prüfungen gestaltete sich die Dampferfahrt auf dem Rhein mit der Uebertragung der großen Führerrede zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Nach den Tagen in Berlin traten wir die Heimreise an mit dem festen Entschluß, mit vermehrter Kraft an der Hebung unseres Berufs mitzuarbeiten. Erich Wencel, Fachgebiet Gartenausführung Als im vorigen Jahr zum ersten Male auch die Erwachsenen zum RBW. aufgerufen wurden, mel dete ich mich sofort freudig zur Teilnahme. Endlich bot sich mir eine Gelegenheit, den Stand meines Könnens zu überprüfen. Bestehende Mängel und Lücken mußten sich dabei zeigen, und ich konnte sie dann ausmerzen. An einen Sieg dachte ich nicht; denn so hoch schätzte ich mein berufliches Können nicht ein, wenn ich auch keine Gelegenheit versäumt habe, mich weiterzubilden. Schon als Schuljunge erschien mir der Gärtnerberuf als der schönste. Ich las damals in Ermangelung anderen Lesestoffs sehr viel in den Fachbüchern meines Vaters, die mich zur praktischen Betätigung anregten. So prangten denn bald sämtliche Fensterbänke unserer Wohnung im Pflanzenschmuck. Nach der Rückkehr meines Vaters aus dem Weltkrieg übernahm er selbst als vielseitiger und bewährter Privatgärtner meine Ausbildung. Meine heutigen Erfolge habe ich in erster Linie ihm zu verdanken. Er lehrte mich auch das richtige Lesen von. Fachzeitschriften und -büchern und zeigte mir, wie man das Gelesene in der Praxis auswerten kann. Dadurch wurde mir die Fachzeitschrift zu einem unentbehrlichen Rüst zeug, das ich heute nicht mehr missen möchte; denn der Verwertung ihres Inhalts verdanke ich man chen Erfolg, und auch beim RBW. war sie mir von großem Nutzen. Am schwersten erschienen mir die weltanschaulichen Fragen. An ihnen bin ich im letzten Jahr gescheitert. Durch richtiges Zeitung- und Bücherlesen muß man sich systematisch zu poli tischem Denken erziehen, wenn man alle Fragen richtig beantworten will. Der Gemeinschaftsempfang der großen Führer rede au Bord des Rheindampfers auf der Fahrt nach Godesberg war der schönste Gemeinschasts- empfang, den ich je miterlebte. Der erfolgreiche Abschluß des RBW. soll mir ein Ansporn sein, auf dem eingeschlagenen Weg weiter zugehen. Durch weitere Leistungssteigerung will ich mir einen selbständigen und verautwortungsreichen Wirkungskreis erarbeiten, der mir die Auswertung meiner Erfahrungen und Kenntnisse im Dienst der Allgemeinheit gestattet. Doris Jäger, Fachgebiet Gemüsebau Von klein auf hatte ich schon viel Interesse und Freude an Tier und Pflanze. Ich konnte es kaum erwarten, bis ich das Schlußexamen des Lyzeums in München hinter mir hatte und auf ein Obstgut nach Meeran in die Lehre gehen konnte. In den 5 Berufsjahren, die jetzt hinter mir liegen, habe ich es noch nie bereut, Gärtnerin geworden zu sein. Voll Wißbegier studierte ich alle gärtnerischen Zeit schriften und Bücher, die mir erreichbar waren, in denen mir als Stadtmädel vieles neu war. Die Berufsschule für Gärtner in München und die Lehranstalt in Veitshöchheim regten den Wett bewerb mit den Berufskameraden an. Im vorigen Jahr brachte ich es beim RBW. bis zur Gau siegerin. Begeistert und voll neuer Schaffenskraft kehrte ich Heini und habe mich in diesem Jahr gleich wieder gemeldet. Die praktischen Berufsfragen fand ich sehr leicht, während ich mich bei den theore tischen schon mehr anstrengen mußte. Auch welt anschaulich muß man sehr gut Bescheid wissen und regelmäßig Zeitung gelesen haben, sonst kann man die Fragen nicht beantworten. Die sportlichen Auf gaben, Kochen und Plätten bereiteten mir ebenfalls keine Schwierigkeiten, aber beim Nähen eines Kinderkleidchens in nur 2 Stunden wäre ich bald verzweifelt, denn ich habe doch jetzt zu so etwas gar keine Zeit. Als bei der Siegerverkündung mein Name aufgerufen wurde, konnte ich erst gar nicht glauben, daß ich es wirklich war. Vielen anderen ging es auch so, und da war die Freude um so größer. Den Höhepunkt von allem Erlebten bilde ten die zweieinhalb Tage, die wir anschließend noch in Berlin verleben durften. Bei unserer Rückkehr wurden wir in Würzburg festlich empfangen. Gern und voll Dankbarkeit denke ich an diese Tage zurück und daß der Führer es uns möglich machte, dies .alles zu erleben. Gerda Hasenclever, Fachgebiet Blumen- und Zierpflanzenbau Schon als 18jähriges Schulmädel wollte ich Gärtnerin werden. In dem großen Garten meiner Großeltern half ich bereits während meiner Schul zeit oft und gern. Mutter wollte mir diese Berufs wahl erst nicht erlauben, sie meinte, der Beruf sei zu schwer für ein Mädel. Aber nach einem Jahr im Haushalt gab sie schließlich doch die Erlaubnis. Ich begann meine Berufsausbildung mit viel Lust und Liebe in der Unterklasse der Garienbauschule in Düsseldorf-Kaiserswerth. Nach der Gehilfenprüfung war ich noch ein halbes Jahr in der Landwirt schaftsschule in Lennep. Jetzt bin ich wieder in Kaiserswerth, um nach Abschluß der Oberklasse das Staatsexamen zu machen. Als Berufsziel habe ich mir die Aufgaben einer Siedlungs- und Klein gartenberaterin gewählt. Dieser Zweig des haus wirtschaftlichen Gartenbaus scheint mir für uns Mädels am geeignetsten zu sein. Im ersten Lehr jahr beteiligte ich mich schon am RBW. Im zweiten Lehrjahr kam ich zum Gauentscheid und freute mich dieses Jahr sehr, mit in den Reichsentscheid zu kommen. Wir waren insgesamt 25 Gärtnerinnen. Welches das schönste Erlebnis am Reichskampf war, läßt sich schwer sagen. War es die Kameradschaft, die uns alle verband? Das Zusammenkommen mit so vielen deutschen Volksstämmen mit allem Singen und Erzählen? Oder waren es die Veranstaltun gen? Der gemeinsame Kampf, aber auch die ge meinsame Freude? Ich kann es wirklich nicht sagen! Ich rate darum jedem Berufskameraden, im näch sten Jahr selbst mitzumachen. Dann sieht und lernt er viel und bekommt neuen Ansporn, die Lücken, die man selbst merkte, nun möglichst schnell aus zufüllen. Dabei hat mir das Lesen des „Jung gärtners" immer sehr gut geholfen, so daß ich ihn nicht mehr missen möchte. Alice Soetbeer, Gartenarbeiterin Als ich Ostern 1935 die Schule verließ, war es für mich selbstverständlich, daß ich im Betrieb mei nes Vaters arbeiten würde- Seit weit über 100 Jahren schon gehört der Gemüsebaubetrieb meines Vaters unserer Familie und immer haben die Töch ter nach der Schulentlassung im elterlichen Betrieb mitgearbeitet. Seit ich aus der Schule bin, habe ich in jedem Jahr am RBW. teilgenommen, weil es für uns BDM.-Mädel einfach eine Selbstver ständlichkeit ist. Schon seit vielen Jahren ist mein Vater Leser der „Gartenbauwirtschaft" und auch ich habe diese Zeitschrift stets mit besonderem Interesse gelesen, weil in ihr Fragen gestellt und beantwortet wer den, die zu wissen es auch im RBW. von großem Vorteil ist. Bei den Praktischen Aufgaben fielen auf mich solche Arbeiten, die ich von Hause aus wirklich konnte, und wenn wir auch hier alles gleich ins Mistbeet pikieren, so war es doch auch nicht übermäßig schwer, einen Pikierkasten gebrauchsfertig zu machen. Den größten Eindruck hat ohne Zweifel die Fahrt nach Godesberg mit der Führerrede auf mich ge macht. Der aufregendste Teil war allerdings die Siegervcrkündung. Diese Tage waren jedenfalls für alle Teilnehmer ein großes Erlebnis, das wir nie vergessen werden. Lin Lrlaü 2ur dsru^icksn c!sr Ksicksderu/sivsttLamp/sisssr Freie Bahn dem Tüchtigen! Es liegt in der Natur des öffentlichen Dienstes, daß die Laufbahnen und die Aufstiegsmöglichkeiten generell von oben einheitlich geregelt werden müssen und daher auch heute unter der Geltung der neuen Laufbahnvorschriften vom 28. Februar 1939 geregelt worden sind. Der Führer einer Ver waltung oder eines Betriebes im öffentlichen Dienst ist daher bis heute nur in sehr seltenen Fällen in der Lage, strebsame und tüchtige Kräfte gewissermaßen außer der Reihe zu fördern, sie in verantwortungsvollere und damit besser bezahlte Stellungen zu bringen. Das war besonders dann mißlich, wenn es sich bei solchen Kräften um Gau- oder gar Reichssieger handelte. Hier mußte in der Tat die Möglichkeit geschaffen werden, die starren Ausbildungsvorschriften zu ihren Gunsten zu durchbrechen, um nämlich letzten Endes lediglich dem Leistungsprinzip zum Durchbruch zu ver helfen. Dies ist durch den Erlaß des Reichsinnen ministers vom 21. Mai 1939 geschehen. In diesem Erlaß macht der Innenminister den ihm Nach geordneten Verwaltungen und Betrieben die be sondere Förderung der Berufswettkampfsieger zur Pflicht und gibt für die Förderung der Sieger folgende Richtlinien: Allen Siegern im Reichsberufswettkampf, also auch den Orts- und Kreissiegern, soll die Möglich keit gegeben werden, an Stellen, an denen höhere Leistungen gefordert werden, ihre Befähigung für diese höheren Aufgaben nachzuweisen und damit in besser bezahlte Stellungen aufzurücken. Wünschte der Berufswettkampfsieger Beamter zu werden, wo wird bei ihm nicht nach der Schul bildung gefragt, die er genossen hat. Bei ihm kommt es nicht darauf an, ob er, aus welchen Gründen auch immer, nur die Volksschule hat be suchen können. Im einzelnen ist bestimmt, daß ein mehrmaliger Gausieger zur Ausbildung für den gehobenen und mittleren Dienst und ein Reichs sieger für den gehobenen Dienst zuzulassen ist. Der mit Erfolg abgelegten Prüfung soll dann sofort die planmäßige Anstellung folgen. Wenn der Reichsinnenminister sich die Ent scheidung über die Förderung der Gau- und Reichssicger persönlich Vorbehalten hat, wie es in dem Erlaß heißt, so geht daraus zur Genüge her vor, wie wichtig er selbst die Förderung der Reichsberufswettkampfsieger in seinem Geschäfts bereich nimmt. Sache der mit der Durchführung dieses Erlasses betrauten Dienststellenleiter wird es nun sein, aus dem Erlaß das zu machen, was der dem Geist nach, den er atmet, sein soll: ein Instrument zur Durchsetzung des Leistungsprinzips im öffentlichen Dienst.
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