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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
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- Gartenbauwirtschaft
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12 ^lummse 2. 12. Isnusr 1-!-. (Zartenbauwirtschatt vereinigt mit Deutscher 5rwerbogartenbau Von Reichssachbearbeiter Baumschulen «uckolk retrner. aus Erfahrung bezweifeln kann, Mahnungen, auch aus so berufenem .7. Vobl, Aschersleben Von vr. 6. außerordentlich; die nur Bearbeitung der Reichssorten Linie eine Auslese nach rein lich esse des im />/-ü/n/r^ an/ notwendig, in erster Linie wieder im Jnter- des Erwerbsanbaners, aber auch im Interesse Züchters. Es handelt sich dabei bis heute um züchtung sein. Damit ist aber auch klar, daß jede wesentliche Verbesserung der einmal festgesetzten Reichssorten entfällt. Es wäre wohl möglich, z. B. eine Hin richs Riesen-Bohne ohne Fäden durch jahrelange Auslese mit Nachkommenschaftsprüfung in ihrer Leistung so zu steigern, daß sie 50 über dem Durchschnitt aller anderen äußerlich nicht unter scheidbaren Hinrichs Riesenbohnen läge. Damit wäre aber weder dem Erwerbsanbauer noch dem Züchter gedient. Der Erwerbsanbauer hat nie die Garantie, daß er durch seinen Händler die Hin richs Riesenbohne jedes Jahr von demselben Züch ter erhält; er wird also in einem Jahr einmal bessere Erträge haben, im anderen Jahr wieder schlechtere, wird die Ursache vielleicht gar nicht im Saatgut suchen, sondern Gunst oder Ungunst der Witterung dafür verantwortlich machen, kurz, er wird die Arbeit des Züchters in diesem Fall nicht erkennen. Auch der Züchter hat keineswegs einen seinem Aufwand entsprechenden geldlichen Erfolg von der verbesserten Hinrichs Riesenbohne zu er warten, weil, wie eben ausgeführt, mit einem er höhten Absatz nicht zu rechnen ist und weil außer dem die Gefahr besteht, daß die Konkurrenz in kurzer Zeit den guten Stamm erkennt, sich diesen verschafft und selbst vermehrt. Ein Schutz von seiten des Reichsnährstandes für diesen besseren Stamm ist bis heute nicht gegeben und praktisch auch kaum durchsührbar. Der wirkliche züchterische Fortschritt, den die deutsche Volkswirtschaft unbedingt braucht und der ohne weiteres durch systematische Arbeit möglich ist, kann praktisch nur erreicht werden auf dem Wege der Neuzüchtung. Daß eine wirtschaftlich wertvolle Neuzüchtung im Interesse des Erwerbs anbauers wie des Züchters auch den dafür unbe dingt notwendigen Schutz des Staates erhält, ist heute garantiert durch den Hochzuchtschutz. Die augenblickliche Situation in der Gemüsezüchtung ist also kurz folgende: Auf der Basis der Reichsgemüsesorten, heraus gestellt vom Sortenregister, können die Betriebe sich konsolidieren, um allmählich, aber systematisch auf gute Spezialitäten, d. h. Hochzuchten hinzu arbeiten. Daß die Reichssorten, die von vorn herein nur als überbrückende Lösung gedacht waren, allmählich verschwinden werden, ist der natürliche Gang der Entwicklung, das Gute wird auch hier dem Besseren Platz machen müssen. fachen Ermahnungen zum Maßhalten im Auf schulen. Ob sie gehört werden? Daß der Höhepunkt des Bedarfs — in den letzten Jahren, hauptsächlich Die deutsche Volkswirtschaft verlangt heute von dem Gemüsezüchter restlosen Einsatz zur endlichen Hebung der qualitativen und quantitativen Lei stung unserer Gemüsesorten. Es herrscht nirgends ein Zweifel darüber, daß seit dem Krieg wesentliche züchterische Erfolge im Gemüsebau nicht festzustellen sind, abgesehen von ganz vereinzelten Ausnahmen. Während die land wirtschaftliche Pflanzenzüchtung sich sofort die niodernen Erkenntnisse der Vererbungswissenschaft zu Nutzen macht und von Erfolg zu Erfolg eilt, bat die Gemüsezüchtung sich darauf beschränkt, das Bestehende recht und schlecht zu erhalten oder rach billigen geschäftlichen Erfolgen zu suchen. Jedermann ist sich auch heute darüber im klaren, warum die Entwicklung diesen Weg nehmen mußte. -Nicht in der Unfähigkeit des deutschen Züchters ist die Ursache dieses Stillstandes zu suchen, son dern einfach in der Tatsache, daß es sich nicht lohnte zu züchten; denn der Züchter wurde stets »in seinen Lohn betrogen, solange ein wirksamer Schutz seiner Züchtung von keiner Seite gewährt war. Auch war es für den Erwerbsanbauer un möglich, solange der Sortenwirrwarr existierte und z B. 250 Äuschbohncnsorten auf dem Markt waren, die wirklich wertvollen Sorten herauszu finden, zumal jedes Jahr neue Namen auftauchten und die Echtheit der Saat und Treue der Liefe rung von niemand garantiert waren. Das ist heute anders geworden. Die Arbeit des Sortenregisters hat mit dem Wirrwarr der Sorten aufgeräumt, nur die wertvollsten Sorten — von manchen Kulturarten leider noch zu viele — sind geblieben als die sogenannten Neichssortcn. Von diesen Gemüscarten bzw. Reichssorten darf nur noch Saatgut aus anerkannten Zuchtbetrieben — kontrollierte Eliten — in den Verkehr gebracht werden. Der Erwerbsanbauer hat damit endlich eine gewisse Gewähr für die Güte und Echtheit der Saat. Der Züchter hat sich bei der Bearbeitung der Reichssorten nach den Sortenbeschreibungen des Reichsnährstandes zu richten. Daß dabei in erster Linie morphologische, d. h. äußere Merkmale zur Sortenbeschreibung herangezogen wurden, ist ver ständlich; Physiologische, d. h. Leistungsmerkmale, sind abgesehen von der Reifezeit auch schwer zu erfassen. Diese Ausrichtung der Reichssorten nach den Vorschriften des Reichsnährstandes ist unumgäng- Buschbohnen Stangenbohnen Erbsen Möhren Radies Rettiche Freilandgurken Tomaten Spinatsorten, Vordringliche Zuchtziele Wie dringend der Erwerbsanbauer vom Züchter die Schafsung leistungsfähiger Hochzuchten bei den einzelnen Gemüsearten verlangen muß, sei kurz durch Herausstellen einiger Zuchtziele klar gemacht. Wir brauchen eine reichtragende, fadenlose, weiß körnige Buschbohne mit langer, runder und gerader Hülse, widerstandsfähig gegen Krankheiten, die geeignet ist, für den Frischmarkt wie für die Konservenindustrio. Weder „Konserva" noch „Dop pelte holländische Prinzeß" noch „St. Andreas" können bis heute den berechtigten Wünschen des Erwerbsanbauers in dieser Hinsicht genügen. Daß ein solches Zuchtziel nur auf dem Wege syjtema- 36 21 34 21 13 22 15 11 8 Reqen M Klimaverbefferunq Wenn jetzt das im Auftrage des Führers er richtete Reichsamt für Wetterdienst Mitteilungen über seine Arbeiten zur Frostschwdenverhütung macht, so ist damit die Bekämpfung von Schäden gemeint, die durch Früh- oder Spätfröste alljähr lich eintreten. Meist handelt es sich dabei um Nachtfrost. Er schädigt die Landwirtschaft und be einträchtigt damit die Ernährung. So haben Spät fröste im Jahre 1935 in der deutschen Obst- und Feldfruchternte einen Ausfall im Werte von mehreren hundert Millionen Reichsmark ange richtet. Man mag in früheren Zeiten der artige Verluste hingenommen haben, weil es unmöglich erschien, gegen klimatische Einwir kungen anzukämpsen. Das Reichsamt für Wetter dienst aber setzte in den letztvergangenen Jahren zahlreiche Forscher an, um durch Großversuche festzustellen, ob es nicht doch möglich wäre, die Schäden früher oder später Fröste abzuwehren. Kalte Luft ist schwerer als warme. Sie dringt in die durch Berge oder Höhenzüge geschützte Täler ein und wirkt auf wertvolle Pflanzungen tod bringend. Ein Tal in der Umgebung von Trier wurde dazu ausersehen, den Einbruch der „Kalt luftseen" zu verhindern. Zu diesem Zwecke stellten die Forscher Großregner auf, die den ganzen Tal grund in den Frostnächten mit Kunstregen über sprühten. Die Temperatur des Wassers zusammen mit der durch das Verregnen ständig bewegten Luft ließen den Kaltlustsee nicht niedersinken. Die wiederholten Erfolge lassen sich aber noch nicht verallgemeinern. Die Forschungen zur Klimaver- . besserung verdienen auch weiterhin Bedeutung. die wesentlichen Gemüsearten herausgestellt. Dis große Zahl der Fremdbefruchter erschwert die Arbeit der Reinerhaltung der Aorten ganz ?7ürH/cEENLr/ia//Lorä/nnn brr lm ZsoLtoo. -4/c/nu (2- wird also in erster morphologischen Gesichtspunkten, d. h. Erhaltungs Züchkungsmekhoden exakt handhaben Die Methode der Züchtung, die angewendet werden soll, kann jeder nach seinem Gutdünken gestalten, die Hauptsache ist, daß es sich um metho disches, d. h. systematisches Vorgehen handelt. Bei den Selbstbefruchtern wird die Kombina tions-Züchtung mit anschließender exakter mehr jähriger Nachkommenschastsprüfung am Platze sein (Nachkommenschaftsprüsung bei Salat Abb. 1). Doch dürfen nicht alle sogenannten Selbstbefruchter, z. B. Bohnen, Erbsen, Tomaten, bedingungslos als absolute Selbstbefruchter hingenommen wer den. Bei Erbsen stellte Nicolaisen Fremdbefruch tung fest. Eigene Beobachtungen ergaben dasselbe bei Bohnen sowie bei Tomaten. Hier wird also beizeiten eine räumliche Trennung der Eliten, z. B- sadenlose von sädigen, stattsinden müssen, um Rückschläge zu vermeiden. Die große Zahl der Fremdbesruchter stellt den Züchter vor wesentlich größere Schwierigkeiten, räumliche Trennung und künstliche Isolierung, evtl, auch Selbstung durch eine oder mehrere Generationen, sind unbedingt erforderlich. Die zweijährigen Fremdbefruchter, z. B. die Kohlarten, erlauben aber jederzeit eine exakte Nachkommenschaftsprüfung oder Prüfung aus Haltbarkeit oder Schoßwiderstandsfähigkeit, z. B. beim Treibkohlrabi (Abb. 2). Jedenfalls muß sich der Züchter unbedingt die Erkenntnisse der Wissenschaft zunutze machen, um zum Erfolg zu kommen. Andererseits aber kann der deutsche Ge müsezüchter verlangen, daß die wissenschaftlichen Institute ihm in Zukunft mehr an die Hand gehen durch Ausarbeitung von Methoden zur Prüfung von Zuchtmaterial und durch Zurverfügung stellung von Sortimenten in- und ausländischer Herkunft als Auslese- bzw. Kreuzungsmaterial. Nur wenn Praxis und Wissenschaft, ähnlich wie es heute schon in der landwirtschaftlichen Pflan zenzüchtung der Fall ist, Hand in Hand arbeiten, sind wirtschaftlich wertvolle Erfolge auch bei der deutschen Gemüsezüchtung in kurzer Zeit zu er warten. bühren-d befolgt werden, taucht sogleich der Gedanke „AnbaUkontingentievung" auf. Wo ist aber der Mann, der hierzu angesichts der gänzlich unbekann ten Größe „Bedarf" der wechselvollen Geschmacks richtung nach „Art bzw. Sorten", der „Vielgestal tigkeit der Erzeugnisse" des erheblichen „Änbau- und Absatzwagnisses" behaupten kann, er habe hier zu das einfache, durchführbare und richtige Rezept? Dieser Mann muß an die Spritze. Selbstverständlich können verständige Einschränkungen oder Begren zungen durchgcführt werden. Diese möchten jedoch nur die Richtigen treffen. Die Gefahr liegt nicht bei den Betrieben, die an jedem Fälligkeitstag eine Lohnliste zu begleichen haben. Die wirksamste An baubeschränkung dürfte für die Betriebe, die fremde, entlohnte GefolgschMsmitgliede beschäf tigen, schon in der Verknappung der Arbeitskräfte liegen. Die Gefahren des Ueberangebots liegen im nebenberuflichen Anbau und in der Pfuscheranzucht. Die letzteren müssen beseitigt werden! Es gilt hier also ebenso die Richtigen zu treffen, wie bei gewissen Pflanzenhändlern, die ihren ganzen Mut terwitz in der Umgehung der von den disziplinier ten Bevufsangehörigen willig innegehaltenen An ordnungen austoben. Ich denke hier an die zwei felhaften Elemente, die z. B. mit den Rosenangebo ten von ausschließlich Rosen zweiter Wahl das Rosengeschäft guf weithin zerschlagen und die Rose selbst damit proletarisiert haben. Unsere Forderungen an die Verbraucherschaft lauten einfach: Kaufe und verlange nur Marken ware, kenntlich am Markenetikett; bringe den Ver treibern von allein oder überwiegend Weiter Güteklasse das Mißtrauen entgegen, das diese ver dienen; lasse dir die Freude an der Mannigfaltig keit schöner Gehölze nicht von Bilderstürmern ver gelten. Wo ist in bezug auf Gehölzarten im deut schen Raume die Grenze der Standortgerechtig keit? Ich bin der Schriftleitung dankbar, daß sie mir kurz vor der „Goslarer Gartenhautagung" etwas Raum zur Verfügung stellt, nm einige wesentliche Punkte, die das Sachgebiet Baumschulen betreffen, etwas ausführlicher behandeln zu können. Es seien hervorgehoben: Wirtschaftsfragen, Forderungen an den Baumschulberuf und solche an die Allgemein heit. Aller Darbieten und Ausführen ist jedoch von vornherein zur Unfruchtbarkeit verurteilt, wenn es an der Auswertung im Lande hapert. Unser Reichsbeirat Baumschulen, Stephan, und ich erleb ten kürzlich in dieser Hinsicht eine niederschmet ternde Mitteilung, an deren Autreffen wir noch gar nicht glauben können, über die wir aber unbe dingt Feststellungen treffen werden: es sollen in einer Landesfachgruppe seit zwei Jahren keine Tagungen stattgefunden haben. Ich will den Aus druck unserer Entrüstung hier nicht wörtlich wioder- geben, das Papier könnte sich darüber krümmen. Derartige Mißstände müssen aber abgestellt werden, sofern sie Tatbestand sind; dafür wirb gesorgt wer den! Wo bleibt denn da der Zusammenhalt, die Auswertung, die Ausrichtung, wenn selbst Ereig nisse des letzten Jahres wie der Internationale Gartenbaukongreß, die Reichsgartenschau Essen, die Veranstaltungen des Reichsgartenbautages mit ihren hundertfältigen Anregungen, etwa reak tionslos verpuffen? Was nützen dann die gran diosen Darstellungen des deutschen Gartenbaues nach außen, wenn sie uns für die wichtige Klein arbeit nach innen nichts bedeuten? Oder mangelt es am Willen zur Tagungsteilnahme? Es besteht darüber kein Zweifel, daß Nichtbeteiligung an den Fachgruppentagungen die Markenfähigkeit gefähr den kann. Wer ist für eine derartige gebietliche Lethargie verantwortlich? Von den vordringlichsten Wirt sch afts fragen be deuten für uns die Preisfrage, der künftige Be darf und die Avbeitskrästefrage Nüsse mit harter Schale. Zu Punkt eins und drei liegen für unsere Baumschulen genau die. gleichen Besorgnisse vor, wie sie auf dem letzten Reichsbauerntag eindring lich und klar ausgesprochen wurden. In der Frage der Preisbildung sind wir restlos eingefroren. Tat bestand ist es, daß die Wirtschaftlichkeit vieler Be- bei Obstbäumen und bestimmten Gehölzen — er reicht ist, ist für mich ohne jeden Zweifel. Da man daß derartige a Munde, ge- tischer Arbeit zu erreichen ist und nie durch einen Zufallstreffer gefunden werden kann, ist klar. Bei Stangenbohnen fehlt uns ebenfalls eine reichtragende, weißkörnige, fadenlose Bohne mit langen, runden, geraden Hülsen, widerstands fähig gegen Mosaikkrankheit. Weitere Zuchtziele bei Buschbohnen sind Frost harte kombiniert mit Frühreife, hochtragender Busch, Resistenz gegen Fettflecken und Brennslecken, Konserventauglichkeit. Bei Erbsen sind die Probleme nicht minder klar. Die frühen Maierbsen genügen alle nicht im Ertrage, und an wirklich brauchbaren deutschen Konservenerbsen ist auch noch ein großer Mangel. > Auch der Krankheit?- bzw. Schädlingsresistenz züchtung öffnet sich bei Erbsen ein reiches Feld. Die frühe, wirklich ertragreiche Tomate für den Frischmarkt fehlt uns bis heute. Widerstands fähigkeit gegen Braunfäule ist ebenfalls ein loh nendes Zuchtziel bei Tomaten. Auch bei Gurken hat die Resistenzzüchtung große Aufgaben, aber schon für wirklich aus geglichene leistungsfähige Sorten wird der Er werbsanbauer dankbar sein. Möhren hervorragender Qualität und Aus geglichenheit sind in den vorhandenen Reichssorten wenig zu finden. Bei Sellerie muß unbedingt die Resistenz züchtung gegen Blattfleckenkrankheit (8eptorw) einsetzen. Bei Zwiebeln steht an vorderster Stelle das Problem der Haltbarkeit, ebenso wie beim Dauer kohl, beide, die haltbare Zwiebel und der halt bare Kohl sind auf züchterischem Wege zu er reichen und wären imstande, der deutschen Volks wirtschaft große Werte zu schassen und zu er halten. Auch gegen Salatfäule (8elerotinia minor) und Salatschimmel (Lremia laotuces hat die Resistenz- züchtung anzukämpfen. Daß damit nicht einmal die dringendsten Zucht ziele erschöpft sind, weiß jeder Züchter, und jeder hat die Möglichkeit, irgendwo einzusetzen mit der Arbeit. triebe bzw. Kulturzweige scharf gespannt ist. Es stehen demgegenüber Beurteilungen der Lage der Baumschulen, die eine verblüffende Unkenntnis aufweisen. Derartige Beurteilungen stützen sich vermutlich auf die Beobachtung einzelner „Wald- raulbpslanzeNhäNdler". Selbstverständlich bedeuten meine obigen Hinweise auch kein Klagelied. Daß unsere Baumschulen ohne Preis — und Güteschutz, den ihnen der Reichsnährstand gewährt — zu grundegegangen wäre, ist und bleibt dankbar an erkannt. Es ist nur deutlich zu machen, daß das gutblühende Geschäft ungeheuere Löcher früherer Verschuldungen zu decken hatte, daß manche Er zeugnisgruppen schwere Absatzstockungen auswissen und ferner ist es Tatbestand, daß die Rosenanzucht sich kaum noch lohnt. Außerordentlichen Schaden bringt den Baumschulen jode plötzliche Geschmacks- änderunq in der Gehölzverwendung. Demgegen über sind es berechtigte Forderungen, daß man auf die unter großen Kosten herangezogenen Bestände Rücksicht nimmt und für die künftige Propagierung die langfristige Anzucht vieler Baumschulpflanzen beachtet. Es ist meine auf langjährige Erfahrung gegründete Ueberzeugung, daß die Eigenart der Baumschulerzeugnisse eine Preisovdnung mit jährlicher Ueberprüfung der Preise für die wichtig sten Erzeugnisgruppen unter Berücksichtigung der Ernte und der Bedarfsdeckungslage erfordert. Heber die Durchführung dieser Vorschläge habe ich in Essen bereits meine Gedanken vorgetragen, so daß ich hierauf verweisen kann. Vorbeugend sei klar herausgestellt, daß es sich hiernach nicht ledig lich um ,/höhere" Preise, sondern nur um im gan zen ausgeglichene, vernünftige und im längeren Durchschnitt, doch gleichbleWende handelt. Falls es doch möglich sein sollte, eine derartige Regelung zu erlangen, so sei ebenfalls im vorhinein -darauf hingewiesen, daß auch die beste Preisregelung wertlos würde, wenn sie nicht alljährlich am 15. Juli dem Beruf verfügbar ist. Wer die Ausführungen von Reichsbeirat Stephan zum Jahreswechsel in „Der Blumen- und Pflan zenbau" aufmerksam gelesen hat, dem wird aus gefallen sein, daß zum erstenmal seit langem das nachdenkliche Wort Bedarssrückgang erscheint. Im engsten Zusammenhang damit stehen seine mehr- Von äer äeutseüsn Oemllsssüektulls weräen wertvolle Lr/olAS erwartet Von den Reichssorten zu Hochzuchten Ole Verkrall oli er müssen nook stärker üker äsn Ls§srl// „l^arkenwars" au/§sslclärt werden Existenzfragen der Baumschulen
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