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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Hutü, Lsrün-§t6§sLt2: Topfpflanzen, Stauden und Sommerblumen Wie ist eine Belebung des Pflanzenangebots möglich? Wer hätte nicht schon diese Frage auf Herz und Nieren geprüft? Jeden Tag ist man bemüht, seinen eigenen bzw. den anvertrauten Betrieb so zu führen und zu lenken, daß man am Ende des Jahres mit innerer Befriedigung sagen kann: Es war ein erfolgreiches, gewinnbringendes Jahr. Unser Beruf erfordert Kampf, zähen Fleig und ein hohes Matz an Können, wenn wir all den Schwie rigkeiten gewachsen sein wollen, die uns nun einmal täglich entgegentreten. Es ist ein Verdienst dieser Zeitung, uns Gärtnern immer wieder die Wirt schaftlichkeit der Kulturarbeit als ebenso wichtig, wie technisch und handwerklich einwandfreie Kul turarbeit vor Augen zu führen. Leider fühlen sich noch viele unserer Berufskameraden allein hinter dem Verpflanztisch am wohlsten und glücklichsten, sie säen aus, pikieren, verpflanzen und packen die fertige Ware ein, und wenn dann beim Verkauf offenbar wird, daß diese oder jene Sorte überhaupt schlecht geht oder drei Wochen zu spät auf den Markt gekommen ist und dadurch eine Verdienst minderung eintritt, dann wird geschimpft auf die schlechten Zeiten und die Marktordnung. Nein, so geht das nicht. Ich halte es für eine selbstver ständliche Pflicht der Betriebsführer und Betriebs leiter, einmal selbst die Nase in die Fachzeitungen zu stecken, sie zu studieren, darüber hinaus Fach- Versammlungen zu besuchen, Betriebe zu besichtigen, auch einmal hinaus in andere Städte zu gehen, und zum anderen auch die Gefolgschaft dazu an zuhalten. Es wird heute jedem möglich gemacht, seine Kulturen mit anderen Leistungen zu messen, denken wir an die Reichsgartenschauen, die mit dazu berufen find, uns Gärtnern zu helfen und neue Anregungen zu geben. Noch werden all die geschaffenen Einrichtungen vom Reichsnährstand viel zu wenig in Anspruch genommen, und einer ge schlossenen Ausrichtung stellt sich so mancher leider noch in den Weg. Welche Möglichkeit gibt es nun, das Pflanzen angebot zu beleben? Bestimmt noch sehr viele, und wir dürften niemals müde werden, immer neue zu suchen. Jede weitere Anregung wird gern in diese Zeitung ausgenommen. Topfpflanzen Im Topspslanzenbau hat sich die Erkenntnis durchgerungen, datz gute Ware zur richtigen Zeit leicht zu verkaufen ist. Gesunder Wuchs, gute Sor ten, frei von Ungezieser, dabei genügend abgehärtet, sind die Vorbedingungen, die an jede Pflanze ge stellt werden müssen. Der Anbau hat daher plan mäßig zu erfolgen, es darf also nur soviel kuliviert werden, wie in den vorhandenen Kultureinrichtun gen sachgemäß untergebracht werden kann. Gute Beobachtung der Absatzmöglichkeiten ist ein weiterer wertvoller Fingerzeig. Konjunkturritter dürfen allerdings ihre überfeine Nase für Geschäfte nicht zu voll nehmen, sonst könnten sie ersticken. Im ver gangenen Weihnachtsgeschäft z. B. war festzustellen, daß größere, teuere Pflanzen bester verkäuflich waren als mittlere und kleine Pflanzen. Zu sammenstellungen von Pslanzen in Schalen und Körben werden dank der wirtschaftlichen Besser- stellung weitester Volkskreise wieder mehr bevor zugt,- die Nachfrage nach verschiedenen Pflanzen für diesen Zweck hat entsprechend eingesetzt, so z. B. nach Lelaxinella in allen Sorten, bunt laubigen ?kma1saZfum, besseren Warm- und Kalt hauspflanzen, wie z. B. Lroton, Oiekkenbscdia, ^pbelsnckrs, bunten Dracaenen und den verschie densten Bromeliaceen. Alle diese Pflanzen haben eine Zukunft. Noch stärker ist die Nachfrage nach guten Doppelfensterpflanzen geworden, und zwar von L^clamen, Vrimula sinensis und malacoickes, Lorraine-Begonien, 8. semperklorens und Klein- Xalsncstoe. Besondere Sorgfalt und Aufmerksam keit ist dem Topfpflanzcnangebot außer den Feier tagen und Festtagen der Nation auch dem Ge burtstag des Führers, dem Muttertag, dem Ernte danktag und dem Heldcngedenktag zuzuwenden. Auch 'an die Bereitstellung von Grün- und De- korationspslanzen an diesen Tagen sei erinnert. Weientlich ist, zu ieder Jahreszeit genügend Ab wechselung in das Angebot zu bringen. Je größer die Auswahl, desto leichter der Verkauf. Durch ge schickte Kultnreinteilung läßt sich so manche Neben kultur durchführen. Jeder sollte auch versuchen, von Jahr zu Jahr etwas Neues an Pflanzen auf- znnehmen, soweit deren Kultur sich als lohnend er wiesen hat. Eine weitere Möglichkeit, den Absatz zu vergrößern, liegt im Zukauf halbfertiger Pflan zen, die nach kurzer Weiterkultur in den Häusern meist blühend verkauft werden können. So manche sonst leerstehende Fläche kann sich ko kurzfristig erneut bezahlt machen. — Aber auch noch andere Maßnahmen können den Absatz fördern, wie z. B. pünktliches Liefern, gute saubere Ver packung und gute Bedienung. Der Betrieb selbst muß stets die beste Visitenkarte sein; eine schaffens freudige Betriebsführung und Gefolgschaft sind die sichersten Grundlagen eines guten Äetriebes. Sommerblumen Sommerblumen sind wieder stark gefragt, sei es ür den Balkon oder für den Garten. Die An- pbotszeit drängt sich auf wenige Monate zu- ammen und findet ihren Höhepunkt zum Pfingst- est. Je nachdem dieses Fest früh oder später fällt, muß danach kultiviert werden. Neben den bekann ten Pflanzen, wie Pelargonien, Fuchsien, Salvien, Petunien, Heliotrop usw., die meist in 11—1214-cm- Töpfen angeboten werden, finden Kleinpflanzen mit Topfballen aus 7—8-cm-Töpfen immer mehr Beachtung, z. B. Tagetes, Verbenen, Lobelien, Legonis 'sempkerkl., 8. Zracilis, iAesembryantste- mum, kAyssum msritimum vsr. öentkamii, Ne- mesien, Vartulaca u- a. m. Diese Pflanzen lassen sich in kurzer Zeit ohne viel Platzbeanspruchung heranziehen und finden stets ihre Abnehmer. Not wendig ist hierbei, daß die Ballen ohne Töpfe fest sind und daß die Pflanzen blühen, und wenn die betreffende Pflanze auch nur eine Blüte besitzt. Auch hier muß Grundsatz sein, nur gutes Saatgut zu verwenden und vor allem gut abgehärtete Quali tätspflanzen zum Verkauf zu bringen. Das Angebot kann durchFolgesätze bis in dieMonateJuni—August Verbenen unck DaZ-ekes m/k Top/üa/len Lkaucken mik /es/em T'op/ba/len Verbenen nnck DaFekes flMke ülar), rn banckllcben Wsken anZedoren, mercken flokk Feßanft erfolgen. Wenn Absatzgebiete (Kleingartenkolonien, Samenhandlungen, die gute Abnehmer für Som merblumen find) gewonnen sind, kann der Absatz durch feste Abschlüsse gesichert werden. Außer den genannten Sommerblumen gibt es noch sehr viele Arten, die sich zum Verkauf eignen; man braucht nur einmal die Blumenfelder der Samenbaubetriebe in Erfurt oder Quedlinburg zur Blütezeit zu besuchen, und so mancher „gute Tip" kann ein Schlager für das ganze Geschäft werden. Stauden Stauden werden neuerdings stark gefragt; wir be sitzen dank erfolgreicher züchterischer Arbeit viele wertvolle Züchtungen, die es wert find, allseitig der breiten Bevölkerung bekanntgemacht zu werden. Hier muß der Katalog mit guten Abbildungen, guten Beschreibungen an die interessierten Kreise geschickt werden. Prospekte, Zeitungsanzeigen und die wertvollen Pflanzenliebhaber-Vereinigungen in der Deutschen Gartenbaugesellschaft sind nicht zu unterschätzende Werbefaktoren. Das Studium der Staudenflora kann in vielen Fällen auch den übrigen Erwerbsgartenbauern zu guten geldlichen Erfolgen verhelfen. Welche Rolle spielen jetzt die vielen Primelarten, die schon fast mit zu den Topfpflanzenkulturen zählen, und manche anders leichtwachsenden Stauden mehr. Diese Kulturen müssen nur richtig angefaßt werden. Ich rate z. B. zur Anzucht in 7—8-cm-Töpfen bei Polsterstauden, wie Trabis, Aubrietien, Saxifragen, -Hassum, lderis, Lerastium, Leckem usw. Im Verkauf sind die Pflanzen weniger empfindlich, sie welken nicht so schnell bei sonnigem Wetter, können vor allem blühend ohne Schaden der Blüten verlaust werden und wachsen leicht an; auch die Verkaufsspanne läßt sich dadurch um Wochen verlängern. Sehr vor teilhaft ist es, kleine Kisten mit verschiedenen blü henden Stauden zusammenzustellen. Diese Kisten lassen sich gut verkaufen. Blumengeschäfte können außerdem der Staudennachfrage im April—Juni mit gutbepflanzten Schalen zu Geschenkzwecken ge recht' werden. Durch ^enstcrauflegcn lassen sich viele frühblühende Stauden um Tage und Wochen früher zur Blüte bringen. Wer richtig überlegt, erzielt sicheren Absatz mit höherem Gewinn. Die Staudentreiberei gewinnt immer mehr Be deutung, und ich glaube, daß auf diesem Gebiet noch manches erreicht werden kann durch Beob achtung und Versuche. Gut getriebene Stauden haben viel zur Belebung des Marktes beigetragen; das gleiche gilt von der Gehölztreiberei. Karl ttutd, Berlin. Mehr Leistung durch Betriebsbemtung Nur ein rückhaltloser Austausch der Erkenntnisse und Erfahrungen kann den Weg zu großen Fortschritten ebnen Noch vor etwa sechs Jahren wäre eine Betrie-bs- beraiung, wie sie heute in mehreren Landesbauern- schasien mit Erfolg durchgeführt wird, undenkbar gewesen. Voraussetzung für die gemeinsame Be- trisbsbeia-tuna war die Schaffung und Stärkung des GemeinschaftsgÄankens im deutschen Volk und im deutschen Gartenbau. Ich schicke das voraus, weil es wichtig ist zu «rkennnen, daß auch die wirtschaftlichen Fragen im deutschen Volk von dein nationalsozialistischen Gedankengut stark beeinflußt wurden. Solange jeder Gärtner seine wertvollsten Erfah rungen für sich behielt, war die Möglichkeit zur Erzielung von Fortschritten naturgemäß stark be schränkt. Nur ein rückhaltloser Austausch der Er kenntnisse und Erfahrungen kann den Weg zu großen Fortschritten ebnen. Im Blumen- und Zierpslanzenbau haben wir etwa um das Jahr 19VO herum begonnen, uns hin sichtlich der Vielseitigkeit der Kulturen in unseren Betrieben weitgehende Beschränkung aufzuerlegen. Es geschah dies in Ler an sich richtigen Erkenntnis, daß die Beschränkung auf wenige Kulturarten die Möglichkeit bot, alle Fortschritte zu benutzen und so zu Höchstleistungen zu kommen. In den Krisen jahren hat sich dann aber gezeigt, daß zu weit gehende Spezialisierung große Gefahren mit sich bringt. Deshalb ist man seit etwa 1933 wieder davon -abgekommen m Blumen- und Zierpflanzen bau sozusagen alles auf eine Karte zu setzen. Gleichzeitig wurden die Anforderungen an unsere Blumen- und Zierpslanzenbaubetriebe vermehrt. Die nicht unerheblich gesteigerten Gestehungskosten mußten mit der Kaufkraft der Bevölkerung in Ein klang gebracht werden. Dazu kam, daß allgemein erhöhte Ansprüche an die Güte unserer Erzeugnisse gestellt wurden. Es ist seit jeher im Blumen- und Zierpflanzenbau eine bekannte Erscheinung, daß einige Musterbetriebe den anderen als Vorbild ge zeigt werden; damit ist uns aber wenig gedient. Unser Ziel muß doch sein, die Bedeutung des Blumen, und Zierpflanzenbaues in der Gesamt wirtschaft des deutschen Volkes stärker zur Geltung zu bringen und den deutschen Blumen- und Zier pflanzenbau konkurrenzfähig gegenüber den Gärt-, nereien in den klimatisch begünstigten Nachbarlän- dern zu machen. Dieses Ziel können wir nicht da mit erreichen, daß einige wenige Betriebe Hervor ragendes leisten, während andere weit zurückbleiben, sondern nur durch eine allgemeine Förderung aller deutschen Blumen- und Pflanzenbaubetriebe. Selbstverständlich ist eine solche Förderung schon immer angesträbt -worden. Der deutsche Gartenbau hat bekanntlich eine ganze Anzahl Fachschulen bis hinauf zum Hochschulstudium; er verfügt über eine recht ansehnliche Literatur, ist reichlich mit Fach zeitungen versorgt und es wird vielfach Gelegen heit geboten, lehrreiche Vorträge zu hören. Es soll auch garnicht in Abrede gestellt werden, daß alle diese Möglichkeiten von einer Anzahl Berufskame raden ausgcnutzt werden. Daneben aber gibt es viele, die die Zeit, die sie mit lesen oder hören von Vorträgen verbringen, als verlorene Zeit be trachten. Wenn in den Versammlungen Warnun gen ausgesprochen werden oder auf die Beachtung von Fortschritten aufmerksam -gemacht wird, dann kann man in der Regel hinzufüg-en: „Alles das, was -wir heute hier sagen, geht am meisten die an, die nicht anwesend sind". Ganz dasselbe gilt von der Belehrung durch Fachzeitungen und Bücher. Diejenigen, denen die Belehrung am meisten not tut, lesen selten, weil sie entweder ein« grundsätz liche Abneigung gegen alles haben, was die so genannten Theoretiker schreiben oder aber, weil die infolge des übertrieben starken Einsatzes bei der praktischen Arbeit der geistigen Nahrung etwas ent wöhnt sind. Nur so ist es erklärlich, daß viele Anfragen, die völlige Unkenntnis von neueren Er fahrungen, von Forschungsergebnissen ganz zu schweigen, wkennen lassen. Nachdem wir uns von der Auffassung, daß man den rückständigen Berufskameraden ohne Nachteil für sich selbst weitermurksen lassen kannn, freige macht haben, müssen wir folgerichtig a-uch darauf bedacht sein, die Leistungsfähigkeit aller deutschen Blumen- und Zierpflanzenbaubetriebe zu fördern, weil nur so Unterbietungen und sonstige Neben erscheinungen mangelhafter Betriebsführung besei tigt werden könnnen. Der Weg, auf dem alle Be- r-ufskamerad-en erfaßt werden, geht über die Be triebsberatung und wir dürfen stolz, darauf sein, daß die innere Umstellung der Menschen, die die Voraussetzung für eine erfolgreiche Betriebsbe- ratung bildet, verhältnismäßig schnell vonstatten gegangen ist. Wenn ich von Erfolgen in der Betriebsberatung spreche, so unter voller Berücksichtigung Ler Schwie rigkeiten, Lie der Betriebsberatung entgegenstanden und heule noch teilweise entg-egenstehen. Schwierig ist im Anfang naturgemäß die Gewinnung des Vertrauens -der Betriebsinhaber. Es wird daS umso schwieriger fein, je mehr es dem jungen Be- ratun-gstechniker an Lebenserfahrung fehlt. Aller Anfang ist schwer. Es kann aber viel geschehen, den Anfang zu erleichtern, wenn sich erfahrene Fachleute finden, die sich den jungen Berufskoms- raden mit Rat und mit ihrer Autorität zur Seit« stellen. Andererseits sollt« sich der Berater in der Hauptsache auf Gebiete beschränken, auf denen der einzelne nicht immer in der Lage ist, alle Fort schritte rechtzeitig kennnen zu lernen. Solche Fragengebiete sind z. B. die Sortenwahl; die all jährlichen Bewertungsergebniss-e bei den Pflanzen arten, dir schon geprüft werden, geben hier ein gutes Material an die Ha-n-d. Ebenso wichtig ist die Schädlingsbekämpfung. Jeder Beratungsring- Techniker sollte bemüht fein, sich alle Fortschritte auf diesem Gebiet schnellstens anzueignen, um so den B-erufskameraden in der Praxis wirklich ver wendbare Vorschläge machen zu können. Erfah rungsgemäß wird gerade in der Blumen- und Zierpflanzengärtnerei hinsichtlich der Zusammen setzung der Erdarten und der Düngung noch viel fach gesündigt, indem wichtige Erfahrungen außer acht gelassen werden. Es wäre sonst nicht möglich, daß man in vielen Gärtnereien noch «ine ganze Sammlung der verschiedensten Düngemittel in kleinen Dosen und ebenso Schädlingsbekämpfungs mittel von mehr oder weniger zweifelhaftem Wert antrifft. Wichtig ist auch die Beschaffenheit Les Gießwassers und der dadurch bedingte Einfluß auf die Reaktion der Topserde. In unserer Zeit der Knappheit an Arbeitskräften ist «s von grotzer Wichtigkeit auf die arbeit«rsparend«n Einrichtungen und Geräte hinzuweisen und jeweils klarz-ustcllen, wie durch rechtzeitige Erledigung der Arbeiten viele Arbeitskräfte erspart werden können. Wir haben durch die Inangriffnahme der Be triebsberatung einen wichtigen Teil der Gemein schaftsarbeit im Gartenbau begonnen, es muß sich jetzt zeigen, ob der Wille zur Gemeinschaftsarbeit und die für die Durchführung erforderlich« Einsicht schon in so hohem Maß« vorhanden ist, um den Erfolg zu sichern. Blumenzwiebeln aus Holland Für das 1. Vierteljahr 1939 werden nennens werte Kontingente für die Einfuhr von Blumen zwiebeln aus Holland stat. Pos. Nr. 40 a—c nicht zur Verfügung stehen. Das verfügbare Kontingent wird daher nur an Firmen aufgeteilt, die Bergleichszahlen über die . Einfuhr im 1. Vierteljahr 1934 aufzu weisen haben. Die Anträge find deshalb sofort nach folgendem Muster an die Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft, Berlin NW. 40, Schlieffen ufer 21, einzureichen. 1. Ich habe an Blumenzwiebeln aus Holland im 1. Vierteljahr 1934 bezogen: holl. Lieferant Gewichtsmenge Wert in 2. Ich wünsche zu beziehen im 1. Vierteljahr 1939: holl. Lieferant Gcwichtsmenge Wert in Kll Die Angaben müssen spätestens bis zum 2 0.Ja nuar 1939 bei der Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschast eingegangen sein. Die erforderlichen Unterlagen, wie Original- rechnungen, Zollquittungen und Bankquittungen betr. Ueberweisung des Rechnungsbetrages in Reichs mark über die erfolgte Einfuhr im 1. Viertel jahr 19 3 4 sind dem Antrag bcizufügcn. Ich mache noch besonders darauf aufmerksam, daß nur die vorgenannten Unterlagen beizufügen sind. Von der Einreichung anderer Unterlagen bitte ich abzusehen. Die eingereichten Unterlagen werden nach er folgter Prüfung wieder zurückgesandt. Firmen, die ihre Anträge bereits ohne Unter lagen eingereicht haben, müssen die genannten Un terlagen bis zu dem festgesetzten Termin nach reichen. Der Vorsitzende der Hauptvercinigung der deutschen Gartenbauwirtschast L o e t t n e r.
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