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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Nos I'icrAS, ciis ciis„6crrtsrlL>cruv^irtseücr/t" Lsson^srSn vor^s§ts: Ist die Belebung des Pflanzenangebots möglich? Erfahrene Bcrufskameraden bringen eine Fülle von beachtenswerten, durchführbaren Anregungen Die Forderung nach einer Belebung des Pslanzenangebots ist alt und doch immer wieder neu und zeitgemäß. Zwar begründete man sie in. früheren Jahrzehnten auch schon mit der Notwendigkeit, alle schönen Pflanzen der Vergessenheit zu entreißen und den blumenkaufenden Bolkskreisen mehr Ab wechselung, mit dem Ziel der Förderung des Umsatzes, zu bieten. Allein, die praktische Auswirkung dieser Forderung blieb größtenteils aus. Es ist das Verdienst unserer Zeit, mit dieser irrigen Auffassung, Blumen und Zierpflanzen seien ein Vorrecht der Begüterten, gebrochen zu haben. Blumen sind heute lebensnotwendige Kulturgüter des deutschen Volkes geworden, und der Gärtner hat die Ausgabe, diesem Kulturbedürsnis durch Anzucht und Angebot preiswerter und schöner Zierpslanzen gerecht zu werden, nicht zuletzt auch, um seinen eigenen Betrieb lcistungssähig zu ge stalten und zu erhalten. Es nimmt daher kein Wunder, wenn aus Tagungen oder Versammlungen die Angcbotssrage im Blumen- und Zierpslauzen- bau immer wieder austaucht und zum Gegenstand von Diskussionen usw. wird. Um diesem Fragen gebiet, dem wir schon immer größte Förderung und Beachtung zuteil werden ließen, einen gewissen Zusammenhang und Halt zu geben, haben wir einige Sachkenner aus diesem Gebiet gebeten, uns ihre Gedankengänge zu diesem wichtigen Thema mitzutcilen. Wir lassen diese Berusskamcradcn nachfolgend zu Wort kommen in der Hoffnung, daß ihre Ausführungen vielen wertvolle Hinweise und Anregungen geben werden. Unsere Leser werden bei den einzelnen Aussührungen seststellcn, daß manche Gedankengängc sich wiederholen bzw. überschneiden; daraus mögen sie aber um so leichter ersehen, welche Punkte besonderer Beachtung und welche Vorschläge einer dringenden Verwirklichung bedürsen. Schristleitung. ütckcrrc! ^cratsck, LsrLn-Daktsm: Grundsätzliches zur Absatzförderung Die Frage nach der Belebung des Pflanzen angebotes oder -absatzcs, nach der Erhaltung oder Erweiterung der bisherigen Verkaufsmöglichkeiten ist alt und ewig neu. Ob gute oder schlechte Zeiten, immer sind die Fragen: „Wie reize ich meine Kun den zu möglichst gesteigertem Kauf?" und „Wodurch werbe ich neue Abnehmer?" die brennendsten für jeden Betrieb. Und so ist es notwendig, daß die Werbung auch überall entsprechend gewürdigt und durchgeführt wird. Bei der Werbung sind zwei wesentliche Unterschiede zu berücksichtigen: 1. die eigene, 2. die gemeinsame Werbung. Wenn in letz ter Zeit häufiger von den Wegen zur Absatzsteige rung gesprochen ist, so war in erster Linie von der Einzelwerbung die Rede, und hier handelt es sich wiederum heute zumeist um die Belebung des Ab satzes. Bei einem gesunden Wettbewerb zwischen mehreren Firmen geht der Wettlauf zunächst mit dem Ziel nach bester Qualität. Ist hier leine Steige rung mehr zu erzielen, so besteht die Möglichkeit, die Angebotszeit zu verlegen und durch Umstellung in der Kultur Vorteile zu gewinnen. So z. Ä. durch Verwendung gekühlter Tulpen, besondere Treibver fahren, Belichtung, Verdunklung usw. Weiterhin kann Sortenwechsel, insbesondere die Aufnahme neuer Sorten oder besonders guter Raffen, geboten sein. Man denke an die Bedeutung der Lachsfarbe bei Cyclamen, der Rose Vetter Time im Gegensatz zu den Sorten der Talismann-Gruppe, an Uri- muta elünensis Dazzler, Hybriden von Lvpri- peäien im Gegensatz zu den alten insigne-Formen usw. Besonderes Interesse besteht neben den neuen Sorten für ganz „neue" Pflanzen, feien es nun eingeführte bzw. -bisher im Erwerbsgarten- bau noch nicht bekannte Pflanzen, oder aber solche, die nur aus der Vergessenheit wieder her- vorgeholt werden. Ganz „neue" Pflanzen kom men verhältnismäßig wenig ans, in den öeloperons und Kslonokoe haben wir .zwei Bei spiele, die nach heftigem Streit der Meinungen ihren Platz behauptet haben. Andere, wie beonati« leonurus und Lcutellaria ölociniona haben mehr Enttäuschung als Anklang gefunden. Im kleineren Matzstab tauchen immer wieder alte Bekannte auf, so Veronica b^briäa, Oalurs srdorsa und «anguines; aus den Schätzen der Botanischen Gärten werden insbesondere Warm hauspflanzen, ?bil»6cn6ron, Vicos, .^cbimenes, Lolumnes, Lanckanus und ähnliche hervvrgeholt, ein gutes Beispiel dieser Art sind auch die Xpbelauckra, die seit Jahrzehnten bekannt, -heute zu den jüngsten Eroberungen des Erwerbsgarten- baues gehören. Wenn aus diesem Gebiet neben der auch einmal über das Ziel hinausschietzenden Geschäftstüchtigkeit einzelner Jungpflanzensirmen insbesondere der Initiative des einzelnen freier Spielraum bleibt, so darf hier nicht vergessen werden, daß die vielen Maßnahmen und Ver ordnungen des Reichsnährstandes in bezug aufGütesteigerung und Sor- tensi'chtung, Neuheitenzulassung und Saatenanerkennung eine Hebung der Leistungsfähigkeit des gesamten Be rufs st andes zum Ziele haben, so daß letzten Endes diese Maßnahmen als gemeinsame Werbung des Garten baues zu werten sind. Der einzelne -hat rwch eine weitere Mög lichkeit, s einen Absatz zu fördern, indem er bekannt« Pflanzen in bisher unbekannter Aufmachung, insbesondere veränderter Wuchs form, zu-m Verkauf stellt. Ms Beispiel feien hier die Stämmchen erwähnt, die von Kslanobos und Leloperons angeiboten werden, Begonien aller Art als Hängepflanzen, Lbilockencki-on und andere üraaeae als Hänge- oder Kletterpflanzen, Cyclamen, Primeln, Ersten und Acalecn als Doppelfensterpflanzen, Maiblumen als „Wpnder- topf" usw. Aus Amerika wird berichtet, daß dort das Zusammenpflanzen verschiedener, im Bau, Form oder Farbe sich ergänzender Gewächse gut e-ngebürgert ist*V Im Gegensatz zu unseren ge pflanzten Schalen oder Körben sind die Pflanzen dort mehr oder weniger lange Zeit vor dem Ver kauf zusammengepflanzt, so daß eine längere Halt barkeit gegeben ist. Ansätze zu dieser Verkaufs weise finden wir auch bei uns. Hier steht der Findigkeit und Ge'-bicklichkeit des einzelnen ein großes Betätigungsfeld offen. Die Bedeutung der Pflanzengesellschaften Betrachtet man die Frage der Werbung ei»mal von höherer Warte aus, so erscheint trotz all der Bedeutung, die das bisher Besprochene für den einzelnen und für die Gesamtheit hat, doch von untergeordneter Bedeutung. Weit wichtiger er scheint es, die Verbraucherschaft in ihrer Gesamtheit zu erfassen und durch Plan volle Bearbeitung oder Erziehung den Bedarf zu wecken und zu steigern. Wohl kann hier auch der einzelne wirken durch kleine Werbeschriften, ins besondere mit bebilderte und bearbeitete Kataloge, durch gute Schaufensterausschmückung, Vorträge und Führungen, Betriebsbesichtigungen und Schauen. Jeder Gärtner gehört schon aus Gründen der Wer bung möglichst aktiv in solcbe Vereine und Zu sammenschlüsse privaten oder öffentlichen Charak ters, die mit Gartenbau oder Gartenwesen über haupt etwas zu tun haben. Die Bedeutung der Liebhabervereinigungen, z. B. der Gartenbaugesell schaft, -der Orchideen-, Dahlien- und Gladiolen-, Rosen-, Stauden-, Rhododendron- und Dendrolo- gischen Gesellschaft, deren Arbeit und deren Schriften wird immer noch zu wenig erkannt. Sie zu fördern oder arbeitsfähig zu ma-ben und damit vielleicht das bedeutungsvollste Instrument für die Werbung einsatzbereit zu erhalten, sollte für jeden selbstverständlich sein. Nicht zu unterschätzen ist die Bedeutung der Botanischen Gärten, Schul gärten und ähnlicher öffentlicher Einrichtungen, so z. B. des Frankfurter Palmengartens; auch hier könnte durch engere Verbindung dieser Institute mit der Praxis in gemeinsamer Arbeit noch viel nützliche Werbung getrieben werden. Der Löwenanteil der Bedarfsweckung fällt selbst verständlich dem Berufsstand in seiner Gesamtheit, seiner Organisation, zu. Hier steht das Aus stellungswesen im Vordergrund und als wichtigstes Glied die Reichsgartenschau. Wir haben bisher zwei Schauen als Gesamtdemonstration des Gar tenbaues erlebt, und in kurzem steht die dritte vor uns. Der Zeit folgend, berauschen wir uns vielleicht an Rekorden auf diesem Gebiet; es kommt aber nicht auf die Quantität, die bisher unerreichte Größe des Geländes (und das meist damit ver- bundenene Defizit) an, sondern auf die Qualität und den werbenden Erfolg. Wir befinden uns auf dem falschen Weg, zugunsten einer Reichsgarten- schnu mit nur ungefähr 3 Millionen Besuchern die unbedingt notwendigen zahlreichen örtlichen Schauen, in denen, gebiets- und zahlenmäßig be trachtet, weit mehr Menscben erfaßt und geworben werden können, zu vernachlässigen. Reichsgarten- schaucn sind notwendig und wichtig, der Erfolg für den Beruf dürfte aber größer sein, wenn sie in längeren Abständen — vielleicht wie in Gent — nur alle fünf Jahre durchgeführt, und wenn die dadurch frei werdenden Kräfte und Mittel für wirklich gute gebietlich begrenzte Ausstellungen ver wendet würden. Ziel jeder Ausstellung ist in erster Linie die Werbung; diese Tatsache wird heute noch viel zu wenig gewürdigt und beachtet. So ist dieser Punkt besonders in der Re'^oartenschau mehr als bisher zur Geltung zu bringen. Werbung auf der Reichsgarlenschau Der werbende Charakter der Reichsgartenschau für die Erzeugnisse des Gartenbaues ist mehr als bisher zu betonen: An geeigneten Stellen der Aus stellung (Eingänge, Restaurationen, Hallen) sind An -dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland nimmt der Blumen- und Zier pflanzenbau in gleichem Maß teil, und innerhalb dieser Entwicklung hält besonders die Nachfrage nach -haltbaren und besseren Zierpflanzen an. Ge sucht und gefragt werden vor allem fol.ye Pflan zen, die neben einer Blüte auch noch npch der Blütezeit ausdauernd find und di« durch ihre Schönheit als Pflanzen einen Schmuck im Raum darstellen. Hierher gehören z. B. Bromelien, Cli vien, ^pkelanckrs u. ä. Aber auch für immergrüne oder bunt« Gewächshauspflanzen, -die sich mit den begrenzten Pflegekenntmissen eines Laien in Wohn räumen Pflegen und erhalten lassen, bestcht er höhter Bedarf und Nachfrage. Dieses gleiche gilt selbstverständlich auch von den handelsüblichen Marktpflanzen, die ich hierbei außer acht lassen will. die Möglichkeiten des Balkon- und Fensterschmuckes zu zeigen; diese Bepflanzungen sind dauernd in bestem Zustand zu erhalten. Weiterhin sind min destens zu jeder Sonderschau Fensterbänke und wirklich einwandfreie Blumenfenster im Blumen schmuck zu zeigen. Konstruktionsskizzen und Merk sätze für gute 'heiz- und lüftbare Blumenfenster sind als Handzettel zu verteilen. Dabei ist jedem Geldbeutel Rechnung zu tragen. Auch für die Ver wendung von Schnittblumen muß mit vielen guten Beispielen jeder Preislage geworben werden. Dies ist ein Betätigungsfeld für eine Gemeinschafts arbeit, besonders der ortsansässigen Blumen geschäftsinhaber. Aus Gründen der Absatzwerbung sollte die Geld lotterie in eine Blumen- bzw. Pflanzenlotterie um gewandelt werden oder aber wenigstens ein großer Teil der Nieten mit Blumenpreisen bedacht werden, die am Ausgang in einem würdig ausgestatteten Blumena°!Mft in Empfang zu nebmen sind. Das Geschäft könnte beispielsweise von der Ortsgruppe der Blumengefchäftsinhaber unterhalten werden. Hier sind auch Schnittblumen und Topfpflanzen käuflich zu erwerben. Und zur Zeit der Freiland- nelkenblüte z. B. könnte man sogar fordern: Jedem Besucher beim Verlaßen der Ausstellung eine Ansteckblume! Die äußeren Umstände bringen es mit sich, daß die Reichsgartenschau jahreszeitlich an das Som merhalbjahr gebunden ist. Die wichtigsten Absatz zeiten liegen aber für den Blumenanbau im Winterhalbjahr und konzentrieren sich immer mehr und mehr nm die Feste Weihnachten/Neujahr und Ostern. Vor diesen Zeitpunkten müßte in den Großstädten durch sorgfältig durchgeführte Schauen die Werbetrommel noch einmal kräftig gerührt werden, um auch die letzten Reserven heranzuholen. Wenige Tage genügen, und drei bis vier Wochen vor diesen Festen sind immer stille Zeiten für die Betriebe, in denen Muße für eine solche Schau ist. Oberster Grundsatz für jede Werbung muß natür lich sein, den Bedarf rechtzeitig zu wecken für Zeiten, die durch mangelnde Nachfrage bekannt sind. Werberak des deutschen Gartenbaus Auch Zeitung und Radio müssen, ihrer Bedeutung entsprechend, ausgewertet werden. Wie oft wird von ratlosen Schriftstellern Stoff gesucht und Aus kunft verlangt, wie häufig wird falsch oder unge nügend berichtet! Wo ist die Stelle — in jeder Groß stadt — die sich mit den Schriftleitern oder ihrer Organisation von sich aus in Verbindung setzt, sie ständig auf dem laufenden hält und Führungen veranstaltet? Zur Durchführung dieser und ähnlicher Aufgaben, zu denen auch Balkon- und Vorgartenwettbewerbe gehören, brauchen wir einen Werberat des deut- chen Gartenbaues, dessen Mitglieder namhafte und achverftändige Berufskameradcn, Gärtnereibesitzer und Blumengeschäftsinhaber sind und dessen Arbeit und Geschäftsführung in den Händen bellens aus gebildeter Männer des Werbefaches liegen.bloatsck *) Vergleiche hierzu den Aufsatz von Steffen: Eindrücke vom Gartenbau Nordamerikas. Soll nun für eine Belebung des Pflanzenange botes gesorgt werden, denn muß man fragen, von woher diese kommen soll. Hierzu ist grundsätzlich vor allem folgendes zu sagen: Die Mehrzahl der Käuserschichten, soweit es sich nicht nm Samm ler oder ausgesprochene Pflanzenliebhaber handelt, haben nur für solche Erzeugnisse unseres Berufes Interesse und Kausneigung, -die nicht nur schön, sondern auch von einer ganz bestimmten Halt barkeit und Dauerhaftigkeit sind; es erscheint wich tig festzustellen, daß sich nicht nur die Verteiler berm Einkauf am Großmarkt oder in den Betrie ben, sondern auch die Betriebe selbst dieser For derung voll und ganz verschrieben haben. Es wer den daher im allgemeinen nur noch die Pflanzen herangezogen und angeboren, die diesem Verlan gen auf Haltbarkeit gerecht werden; nur es ist daher damit zu rechnen, daß die Angebote in den Lari Oritts, LsrLn-V^si'üsnsss: Es gilt in der Werbung viel nachzuholen Appell an Baumeister, Aussteliungsleiter und andere bisher schon kultivierten Pflanzen größer werden. Andererseits sind keine Anzeichen dafür vorhanden, daß bisher unbekannte Blumen oder Pflanzen nennenswert neu in Erscheinung treten. Soweit diese einen Handelswert besitzen, sind sie bereits „entdeckt" und in Kultur, und für die anderen, die diesen Wert nicht besitzen, ist in Erwerbs betrieben wenig Raum; hierfür sind die Botani schen Gärten zuständig. Es wird daher die erwartete Belebung im An gebot ausbleiben: dagegen wird man von Zeit zu Zeit einen Wandel in der Geschmacksrichtung des kaufenden Publikums wahrnehmen und dadurch eine Umstellung in der Heranzucht und Kultur von Blumen und Pflanzen durchführen müssen. Als Beispiel nenne ich den Uebergang in der Nachfrage von Palmen über Lions eUstics zu ?üilockenckron. Das Angebot und die Anlieferung der Betriebe, die ständig mit dem Großmarkt in Verbindung stehen, dürften im großen und ganzen mengen- und auswahlmäßig als ausreichend anzusprechen sein. Viele andere Betriebe dagegen sollten es sich überlegen, ob nicht ein Teil ihres Pflanzenbestan des in haltbaren, ausdauernden und wertvolleren Pflanzen bestehen sollte. In ihrem eigenen Blu menladen, oder bei ihren sonstigen Abnehmern, wird sich eine bestimmte Menge dieser Pflanzen im Verhältnis zu ihrer sonstigen Marktpslanzeu- anzucht immer gewinnbringend absetzen lassen, sie werden für den Kunden eine wünschenswerte und notwendige Bereicherung des Angebotes darstcllen. Jedoch wird sich eine Belebung in einer anderen Form, für die bereits di« ersten erfreulichen An zeichen vorliegen, in Kürze durchsetzen. Am Markt konnte man Lorraine-Begonien fin den, die in Form von Ampeln kultiviert werden. Azaleen wurden an Stelle von Töpfen in kleinen formschönen Schalen angeboten. An Stelle der Blumenkörbe werden in zunehmendem Maß Ton- schal-en, teilweise nach antiken Vorbildern ge brannt, verwendet, die nicht nur schöner wirken, sondern den Pflanzen dadurch eine bessere Halt barkeit und natürliches Gedeihen geben. Hängende grüne Pflanzen werden mit Erfolg an kleinen Spalieren aufgebun-den, oder es werden verschie dene Pflanzen mit gleichen Wachstumsbedingun- gen in der Gärtnerei zusammengepflanzt und so haltbarer, weil durchwurzelt, als auch dekorativer dem Käufer angeboten. Weiterhin werden Pflan zen, die sonst nur als kleine Büsche verkauft wer den, z. B. Leloperona, Ualancliae oder Azaleen in Form von Hochstämmen oder Pyramiden kul tiviert, auch das trägt so zur Bereicherung und Belebung des Angebotes bei. Hinzu kommt noch die Topfkultur von Treibgehölzen, die besonders in den letzten Jahren eine große und schöne Ab wechslung in die Angebote der Frühjahrsmonate gebracht hat. Ueber die Absatz-Werbung im Blumen- und Zier pflanzenbau ist folgendes zu sagen: Bon einigen geringen Ausnahmen abgesehen unternimmt der Berufsstand nichts, um für den Absatz seiner Er zeugnisse durch Werbung zu sorgen. Bis jetzt war ten wir einfach darauf, daß unsere Abnehmer zu uns kommen, und wenn sie aus irgend einem Grunde einmal ausbleiben, dann fangen, wir furchtbar an zu schimpfen, daß die Geschäfte so schlecht gehen. Unverständlich bleibt mir, wie auch vielen an deren Berufskameraden, daß die örtlichen Blumen ausstellungen so vollkommen vernachlässigt wer den. Es sei hier nur erwähnt, daß in der Mil lionenstadt Berlin seit fünf Jahren keine entspre chende Blumen- und Pflanzenschau mehr statt- gesunden hat. Gerade auf diesen örtlichen Schauen ließen sich die hier gegebenen Anregungen am be sten demonstrieren, wenn man dort nämlich einen vorbildlichen von neutraler Seite, z. B. von der Fachgruppe Blumenbinderei, aufgezogenen Ver kaufsstand einrichtete. Dieses Versäumnis wurde übrigens auch auf der Reichsgartenschau in Essen bedauerlich empfunden. Und was sollen wir da gegen tun? Vom Evwerbsbetrieb ist zu erwarten, daß er seine Angebote der Ware entsprechend ver öffentlicht. Sowohl die Angaben über die Quali tät, wie die ungefähren Maße, wie auch die Men gen müssen -der Wahrheit entsprechen. Soweit wenig haltbare Pflanzen kultiviert werden, soll deren Anzucht auf eine Mindestmenge beschränkt werden. Weiterhin muß der Evwerbsgärtner bemüht blei ben dafür zu sorgen, daß die Pflanzen, die ver kauft werden, im bestmöglichen Entwicklungsstadium in den Besitz des Käufers übergehen. Die Richt linien der Hauptvcreinigung über Gütebestimmun gen usw. dürften ja inzwischen Allgemeingut des Berufsstandes geworden sein. Der Verte-iler soll in seinem Blumenladen für beste Pflege der Blumen-
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