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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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6 Summos 20. 18. dksi OartenbauwirtlchaÜ vereinigt mit Deutscher Lrwerbogartenbarl Lsrieüt von cisr LtuttNcrrtsr ÜSroÜ5>tcr§flln§s cksr VsrvBsrtunNsin^ustiis Erzeuger und Verarbeiter eine Gemeinschaft ' Seit Lem Zusammenschluß der Deutschen Gar« tenbauwirtschaft im Jahre 1935 sind Erzeuger lind Verarbeiter in der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft vereinigt. Da einer seits die Leistungsfähigkeit der Obst- und Gemüse- berwertungsindustrie an die Produktion gebunden ist und andererseits der Anbau im Verwertungs- betrieb einen seiner besten Abnehmer findet, hat sich aus diesen natürlichen Gegebenheiten hermis im Laufe der Jahre eine Gemeinschaftsarbeit ent wickelt, die sich für beide Teile segensreich aus wirkt. Diese Tatsache läßt es notwendig erscheinen, den Erzeuger mit den Fragen vertraut zu machen, die heute die Verwertungsindustrie bewegen und von denen Rückschlüsse auf die Erzeugung gezogen werden können. Obsthalkiger Brokaufstrich Auf der Reichstagung der Obst- und Gemüse- berwertungsindustrie die vom 6. bis 8. Mai d. I. in Stuttgart stattfand, wurden in Sondertagungen der einzelnen Industriezweige Rechenschaftsberichte über die bisher geleisteten Arbeiten abgelegt und aus ihnen die Aufgaben für die Zukunft entwickelt. In der Arbeitstagung der Gruppe die alle obst haltigen Brotaufstrichmittel und Rübenkraut um faßt, standen die Fragen der Neufassung der Obst- Verordnung und der Marmeladenverbilligung im Mittelpunkt der Erörterung. Der Unterabteilungs leiter der Hauptvereinigung der deutschen Garten- lmuwirtschaft, Dr. Walther Fachmann, erläuterte zunächst'die Gründe, die im Jahre 1933 zur Ver ordnung über Obsterzeugnisse geführt haben. Er folgerte daraus die Notwendigkeit einer Neufassung, m der die marktregelnden Gesichtspunkte berück sichtigt werden. Dabei handelt es sich in der Hauptsache um die einheitliche Ausrichtung der Herstellung und Verwendung von hochwertigen Pulpen, straffe Ordnung bezüglich der Güte und Zusatzhöhe von Pektin sowie die Klärung der Sortenfrage. Sämtliche Bestimmungen sind noch mehr wie bisher auf die Herstellung höchster Qualitäten abzustellen. Zur Frage der Neuordnung der Marmeladenver billigung machte Abteilungsleiter Hans Krause grundsätzliche Ausführungen. Er ging aus von der geschichtlichen Entwicklung und stellte dar, daß die Hauptvereinigung zur Zeit die 5. Verbilligungs aktion durchführt. Aus den Erfahrungen der fünf Aktionen, die sich ausgezeichnet bewährt haben, können nunmehr einige Folgerungen für die Wei- tere Entwicklung gezogen werden. Dazu gehört in erster Linie eine Neuordnung der Beteiligung der einzelnen Fabriken mit dem Ziele, Lem Qua litätsstreben einen nachhaltigen Erfolg zu sichern. Im Zusammenhang mit der Marmeladenverbilli- gung und angesichts der zu erwartenden reichen Obsternte ist auch eine Neuordnung der Vorrats- hsktung in Obstpulpen, dem Grundstoff der Marme lade, zweckmäßig und notwendig. Gurken und Sauerkraut In der Gruppensitzung für Gurken und Sauer kraut brachten die einleitenden Berichte der Ob leute interessante Einblicke in die Entwicklung dieser für die Vorratshaltung wichtigen Industriezweige. Unterabteilungsleiter Dr. Gerhard Winkler nahm zu den Tagesfragen in der Sauerkraut- und Gurken konservenindustrie Stellung. Er betonte, daß die Entwicklung der Kontingentierung für alle durch die Hauptvereinigung kontingentierten Verwer tungserzeugnisse inzwischen soweit zum Abschluß gekommen ist, daß eine jährliche Neufassung der Kontingentsanordnung überflüssig wird. Wichtig ist, daß die ostmärkischen und die sudetendeutschen Betriebe sowohl bei Sauerkraut als auch bei Gurken nunmehr in die Kontingentierung ein bezogen werden. Eine geordnete Vorratswirtschaft in der Sauerkrautindustrie ist nicht nur mit Rück sicht aus die Belange der Erzeugung, sondern auch aus ernährungs- und wehrpolitischen Gründen von besonderer Bedeutung. Bei den Gurkenkonserven ist eine Neuregelung der Preise beabsichtigt, während sich die Preisbildung bei Sauerkraut zur Zufriedenheit der Verarbeiter gestaltet hat. Die Obmänner der Gruppe Gemüse- und Obst- konserven einschl. Trockengemüse stellten die markt- ovdnerischen Maßnahmen heraus, die diese wich tigen Industriezweige aus schwerer wirtschaft licher Not zu ihrer heutigen Leistungsfähigkeit führten. Während mit der Kontingentierung für Gemüsekonserven die Menge dem vorhandenen Be darf angepaßt wird, gewährleisten die eben in neuer Fassung herausgekommenen Normativbe- stirmnungen die Qualität der Erzeugnisse. Sie enthalten eine Aufgliederung in Herstellungs-, Verpackungs-, Sortierungs- und Kennzeichnungs- Vorschriften. Neue Konservierungsverfahren Ueber die Entwicklung neuer Konservierungs- Verfahren, das Gefrieren und Trocknen von Obst und Gemüse, machte Unterabteilungsleiter, Dr. Walther Fachmann, interessante Ausführungen. Heute wird jedes Konservierungsvettrhren be grüßt, das geeignet ist, die Erzeugnisse des Gar tenbaues vor dem Verderben zu f.'ützen und sie für Zeiten der Verknappung oder des Mangels haltbar zu machen. Insbesondere ist das Auftan gen von Erntespitzen erforderlich, was der Ernäh rungssicherung dient. Während die Trockenkon- (Fortsetzung von Seite 5) seit diesem Tage in Gebrauch. In meinem Be trieb werden von zwei .weiblichen Arbeitskräften, die die Maschine bedienen und sich einander im Stampfen ablösen, pro Stunde etwa 800—1000 Lopshallen hergestellt. Allgemein ist man hier in Fachkreisen der Ansicht, baß dieser Apparat alles in vollem Umfang gehalten hat, was er ver sprach. Ich selbst habe bisher im eigenen Be trieb die verschiedensten Typen von Topfballen pressen benutzt, und noch mehr Typen habe ich in Betrieben meiner Berufskwmeraden in Gebrauch gesehen; deshalb glaube ich auf Grund eigener serve die Möglichkeit gibt, eine konzentrierte Menge von Nahrungsgut auf kleinstem Raume zu lagern, bietet die Gefrierkonserve die Gelegenheit, Obst und Gemüse langfristig zu konservieren, wo bei der Vitamingehalt bestens erhalten bleibt und auch bei längerer Lagerung kaum Einbuße er leidet. Standorte der Industrie Unterabteilungsleiter Karl Köhn behandelte die Standortfragen der Konservenindustrie. Diese baut auf auf den großen Gemüse- und Obstanbau zentren, ist also typisch standortbedingt. Die Leichtverderblichkeit der Rohware und die damit verbundenen Transportschwierigkeiten veranlaßten die Verarbeitungsbetriebe von jeher, sich in der Nähe des Anbaues niederzulassen. So entwickelte sich in Mitteldeutschland die Gemüsekonserven industrie in der Umgebung von Magdeburg, Braunschweig und Hannover, während die Obst- konseuvenindustrie in Rheinland, Hessen-Nassau und Sachsen besonders stark vertreten ist. Durch die staatspolitisch notwendige Industrialisierung Mitteldeutschlands finden neuerdings Verlage rungen im Anbau statt, woraus die Konserven industrie in der Zukunft ihre Folgerungen ziehen muß. Obstmost und Obstwein Tie Jndustriegruppe der Obst- und Beeren weine begrüßte die Tagung in Stuttgart beson ders, da sie die Teilnehmer in das bekannte Ge biet des schwäbischen Mostes führte. Der Ob mann umritz die Bedeutung der Obst- und Beeren- weircherstellung für die Verwertung des Obstes in Jahren der Rekordernten, was sich 1937 deut lich gezeigt hat und aus folgenden Zahlen hervor geht: die Obst- und Beerenweinhersteller zusam men mit den mostherstellenden Weinküfern und den selbstkelternden Gastwirten nahmen in 1937 allein 800 000 clr Obst auf; das sind bei einer gesamtindustriellen Obstverarbeitung von etwa 3 bis 3,2 Mill, är reichlich 25 der insgesamt ver arbeiteten Menge. Außerdem bilden die hoch- progentigen Beerendessertweine einen wertvollen Ersatz für die aus dem Ausland eingeführten Süß- und Südweine, wodurch wesentliche Devi- senersparnisse gemacht werden können. Der Sach bearbeiter der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbautvittschaft, Helmut Schieferdecker, er läuterte die Normativbestimmungen für Obst- und Beerenweine, Hagebutten- und Rhabarberweine, die in neuer Fassung vorliegen, und zog daraus die praktische Nutzanwendung. Durch die Rege lung der Herstellungs-, Verpackungs- und Kenn- zeichuungsvorschriften wird für den Wettbewerb ein gleicher Start gegeben und damit eine Grund lage für Lie Ordnung des Marktes geschaffen. Eine sehr wichtige Gruppe der Obst- und Ge- müsevevwertungsindustrie befaßt sich mit der Her stellung alkoholfreier Getränke, die mit der zu nehmenden Erkenntnis ihres Gesundheitswertes an Bedeutung gewinnen. In der Arbeitstagung dieses Industriezweiges entwickelte der Sachbera ter der Hauptvereinigung der deutschen Garten bauwirtschaft, Dr. Hermann Polzer, Lie Anforde rungen, die heute die Deutsche Gesundheitssüh- rung an sämtliche alkoholfreien Getränke stellt: sie müssen natürlichen Wohlgeschmack besitzen, d.h. den für sie geschmackbildenden Grundstoff erkennen lassen; gesundheitlich zuträglich sein, d. h. keine chemischen Bestandteile oder Konservierungsmittel enthalten und der Preis mutz so gestaltet sein, datz jeder ärmste Volksgenosse und jede kinder reiche Familie sie kaufen kann. Tann erst sind sie im wahren Sinne des Wortes Volksgetränkei Wie nun die alkoholfreien Getränke aus Obst den erwähnten Forderungen gerecht werden und damit der zu erwartenden UmsaAelebung ent sprechen können, erläuterte Unterabteilungsleiter Dr. Fachmann, indem er die gesetzlichen Matz nahmen für die Herstellung, Kennzeichnung und Verpackung der genannten Getränke behandelte, die bestimmt sind, dem Verbraucher das notwen dige Vertrauen in die einwandfreie Beschaffenheit dieser Erzeugnisse zu geben. Da sich das Süß- moftgewerbe in den letzten Jahren im Mtreich stürmisch entwickelt hat, ist eine gerechte Vertei lung der Rohware nur dann möglich, wenn alle Betriebe hinsichtlich ihres Produktionsumfanges festgelegt sind. Das war einer der wesentlichen Gründe, die zur Einführung der Kontingentierung führten. Ueber die Durchführung der Kontingen tierung, ihre Voraussetzungen innerhalb der einzel nen Betriebe und die sich aus ihr ergebende Vorrats haltung berichtete Unterabteilungsleiter Dr. Wink ler an Hand der in den letzten Jahren gesammelten reichen Erfahrungen. Der Vollständigkeit halber seien hier noch die Tagungen der Industriezweige Tafelwässer und Limonaden, Pektine sowie Essig erwähnt. Die Aufgaben der Zukunft Während in den Sondertagungen der einzelnen Industriezweige die sie betreffenden Spezialfragen eingehend behandelt wurden, vereinigte eine ge meinschaftliche Arbeitstagung alle Jndustriegrup- pen, in der die Einzelprobleme unter dem Gesichts punkt der Aufgabenstellung für die Zukunft be leuchtet werden. Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden der Hanptvereinigung der deutschen Gattenbauwirt schaft, Johannes Boettner, sprach Stabshauptabtei lungsleiter Dr. Merkel über die rechtliche Stellung der Verarbeitungsbetriebe im Reichsnährstand. Er ging davon aus, daß bei der Machtübernahme be reits die ernährungspolitischen Ziele feststanden, zu deren Verwirklichung ein neues Recht geschaffen werden mußte. Der Redner entwickelte die ver schiedenen Formen des neuen Rechtes aus der Ge genüberstellung des liberalistischen Wirtschafts systems zur nationalsozialistischen Marktordnung. Während die früheren Verbände und Kartelle eigensüchtige Interessen verfolgten, haben die Marktorganisationen des Reichsnährstandes die Aufgabe,' alle in ihnen zusammengefaßten Betriebe auf die großen gemeinsamen Ziele im Dienste am Volksganzen hinzulenken; ferner der- Volks- sührung gegenüber eine wirtschaftliche und soziale Preisbildung zu gewährleisten; die Lieferungs- und Zahlungsbedingungen entsprechend den Bedürf ¬ nissen aller am Markt beteiligten Gruppen und Be triebe zu gestalten; Vormachtstellungen auszuschalten und die Leistungsfähigkeit der lebensfähigen Betriebe sicherzustellen. Die nationalsozialistische Markt ordnung will alle an einem Markt beteiligten Wittfchastsstusen, die Erzeuger, Verarbeiter und Verteiler, zur Zusammenarbeit vereinigen und die verschiedenartigen Interessen in volkswirtschaftlich richtiger Weise ausgleichen. Ueber die engen Beziehungen zwischen Erzeuger und Verarbeiter sprach Reichsabteilungsleiter Prof. Dr. Ebert, indem er einen Ueberblick über den ge genwärtigen Stand des Anbaues und die Förde rungsziele gab, die der Reichsnährstand verfolgt. Da seine Ausführungen für die Erzeugerschaft von besonderem Interesse sind, werden sie demnächst in der „Gartenbauwirtschaft" im Wortlaut wieder gegeben. Im inneren Zusammenhang damit stehen die Fragen der Rohwareversorgung, die Abtei lungsleiter Krause behandelte. In der Aussicht auf eine gute Apfelernte in diesem Jahr wies er auf die Notwendigkeit hin, alle Mittel und Kräfte einzu setzen, um die anfallenden Mengen restlos einzu setzen. Das gilt besonders auch für die steirischen und württembergischen Herkünfte. Bei rechtzeitiger Inangriffnahme der erforderlichen Maßnahmen sei kein Grund zur Besorgnis für die Unter bringung eines eventuellen reichen Erntesegens vorhanden. Wichtiges Teilgebiet der Ernährungswirtschaft Den Höhepunkt der Reichstagung bildete eine eindrucksvolle Kundgebung am Sonntag, dem 7. 5. Der Vertreter des Reichsministers für Ernäh rung und Landwirtschaft, Ministerialdirektor Dr. Moritz, überbrachte die Grüße des Reichsministers R. Walther Darre. Er umriß die volkswirtschaft liche und ernährungspolitische Bedeutung der Obst- und Gemüseverwertungsindustrie und folgerte dar aus die Notwendigkeit einer geordneten Vorrats- Pflege und des Auffangens großer Erntestöbe, wie sie in Württemberg bei der Apfelernte 1937 zutage getreten waren. Der wesentliche Aufschwung der Verwertungsindustrie ist auf den Fortschrittssinn der Betriebsführer, die Zielklarheit und Sachkunde der Führung dieser Gruppen und auf die zu nehmende Erkenntnis von dem hohen Gesundheits wert der Obst- und Gemüsekost zurückzusühren. Abschließend versicherte Ministerialdirektor Dr. Moritz der Verwertungsindustrie das Wohlwollen und die Unterstützung des Reichsernährungsmini steriums und der ihm unterstellten Organisationen auch für die Zukunft und wünschte ihren weiteren erfolgreichen Einsatz in der Ernährungswirtschaft. In Vertretung des Reichshauptabtcilungslei- ters III, Küper, sprach Landwirtschaftsrat Fischer Erfahrungen an dieser Stelle dem Wunsche Aus druck geben zu können, daß diese Topfpreffe im weitesten Kreisen unserer Gemüseanbauer Eingang findet. Auch die Berufskameraden, die bisher schon mit anderen Evdtopfpressen Erfahrungen ge sammelt haben, sollten einen Versuch mit diesem Gerät machen. Meines Erachtens bedeutet dieser Apparat eine grundlegende Neuerung auf dem Topfpressenmarkt, wenngleich auch bei diesem Ge rät noch manches zu verbessern wäre. kokann Kelleners, Moers-Hülsdonk. Eine Prüfung dieser Topfpresse hat bisher noch nicht stattgefunden. vom Verwaltungsamt des Reichsbauernführers über die Stellung, die die Obst- und Gemüsever wertungsindustrie im Rahmen des Reichsnähr standes einnimmt und über ihre besonderen Auf gaben, die sie in der Ernährungswirtschaft zu er füllen hat. Der Leiter der Fachgruppe Obst- und Gemüseverwertungsindustrie Karl Hüchel be tonte als Vertreter der gewerblichen Wirtschaft, daß die Lebensmittelindustrien seit der Machtüber nahme an volkswirtschaftlicher und staatspolitischer Bedeutung sehr gewonnen und ein großes Maß an Arbeit und Verantwortung zu tragen haben. Im Vordergrund des Interesses stehen die Rohware fragen und die Preise für die Fertigerzeugnisse. Es muß anerkannt werden, daß die marktordnen den Maßnahmen der Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschaft seinerzeit die Industrie vor dem sicheren Zusammenbruch gerettet und sie wieder einer gesunden Aufwärtsentwicklung zu geführt haben. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschaft, Johannes Boettner, machte richtungweisende Ausführungen über die Bedeutung der Obst- und Gemüseverwertungs industrie und entwickelte daraus die Aufgaben stellung für die Zukunft. Ausgehend von der Tat sache, daß die Obst- und Gemüseverwertungs industrie ein wichtiges Teilgebiet der Ernährungs wirtschaft darstellt, das mit der steten Zunahme der Obst- und Gemüsekost an Umfang und Be deutung gewinnt, ist die Haltbarmachung gärtne rischer Erzeugnisse, die sonst dem Verderben an heim fallen würden, eine der wesentlichsten Auf gaben der Industrie. Mit dieser Haltbarmachung wird einmal eine Ausgleichswittschaft innerhalb des Jahres erreicht, damit in den Monaten, in denen infolge unseres Klimas keine Ernten an fallen, die Erzeugnisse für den Verbrauch zur Ver fügung stehen, zum anderen wird ein Ausgleich ge schaffen zwischen Jahren der Vollernten und solcher der Mißernten, was uns die Gegensätzlich keit der letztjährigen Ernteausfälle kraß genug vor Augen geführt hat. Eine weitere Aufgabe liegt in der Borratswirtschaft auf lange Sicht, die in ver schiedenster Form: durch Einfrieren, Trocknen, als Naßkonferve, auch als Süßmost oder Saft, durch geführt werden kann. Ferner ist für die Zukunft mit verstärkter laufender Verpflegung, insonderheit für Maffenspeisungen, und darüber hinaus mit der vereinfachten Wirtschaftsführung unserer Haus haltungen infolge der Berufstätigkeit und dem Mangel an Hilfskräften vieler Frauen zu rechnen, was beides erhöte Anforderungen an die verarbei tende Industrie stellen wird. Daß sie diese An sprüche unter normalen Rohwahrenverhältnissen erfüllen kann und wird, geht aus folgenden Zahlen hervor,' die ihre starke Entwicklung nach Jahren wirtschaftlichen Tiefstandes erkennen läßt. Die Jahresumsätze der deutschen Obst- und Gemüse verwertungsindustrie betrugen noch nicht 300 Mill. Alt und sind in der Zwischenzeit auf rund 14 Mil liarde Ml angewachsen. Die Herstellung an Ge müse- und Obstkonserven ist von rund 82 Millionen Dosen im Jahre 1932 auf fast 200 Millionen Dosen gestiegen. An Marmeladen und sonstigen zucker haltigen Brotausstrichmitteln wurden im Jahre 1932 426 000 ckr hergestellt und dank der von der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirt- sch^t im Auftrage des Reiches durchgeführten Ver billigungsaktion hat sich die Erzeugung auf 1600 000 ckr im Jahre 1937 erhöht. Die Her stellung von Trockengemüse betrug im Jahre 1933 513 t, sie hat sich bis zum letzten Jahre auf 2 250 t entwickelt. Ueberwältigend ist die Ausweitung der Süßmostherstellung. Aus bescheidenen Anfängen im Jahre 1926 mit 214 Millionen Liter erreichte die Gesamtherstellung im reichen Erntejahr 1937 die Höhe von fast 90 Millionen Liter. Es besteht kein Zweifel, daß die wirtschaftliche Gesundung der Obst- und Gemüse-Verwertungs industrie, die aus obigen Zahlen hervorgeht, mit der nationalsozialistischen Aufbauarbeit erkämpft wurde. Der Nahrunqsmittelverbrauch in Arbeiterhaushaltunqen Das Statistische Reichsamt veröffentlicht im neuen Heft von „Wirtschaft und Statistik" ein Vorergeb nis der Erhebung von Wirtschaftsrechnungen, die es im Jahre 1937 gemeinsam mit der Deutschen Arbeitsfront hauptsächlich in weniger kaufkräftigen Arbeiterfamilien durchgeführt hat. Berichtet wird über die Verteilung der Nahrungsmittelausgaben und über den mengenmäßigen Verbrauch von Nah rungsmitteln in 350 Arbeiterhaushaltungen mit einem Einkommen von durchschnittlich 2186 Ktk je Haushaltung. Von den Ausgaben für Nahrungs mittel in Höhe von durchschnittlich 930 Ml entfielen mehr als die Hälfte (54,5 v. H.) auf tierische Nah rungsmittel, 41,4 v. H. ans pflanzliche Nahrungs mittel, der Rest auf verschiedene Nahrungsmittel (wie Salz, Gewürze, Suppenpräparate, Pudding pulver) und WirtsHausspeifen. Für Brot und Back waren wurden in den Arbeiterhaushaltungen mit rund 16 v. H. der Ausgaben für Ernährung etwa viermal so viel ausgegeben wie für Kartoffeln, während für Fleisch und Fleischwaren (25 v. tz. der Ernährungsausgaben) noch um rund die Hälfte mehr als für Brot und Backwaren ansgewendet wurde. An dritter Stelle, nach Fleisch und Brot, stehen die Ausgaben für Milch (9,3 v. H.), dann folgen die für Butter (6,4 v. H-) und kür Marga rine (4,6 v. H.). Die Ausgaben für Zucker, Kar toffeln und Gemüse waren mit je rund 4 v. H. ungefähr gleichhoch. Für Obst wurden 3,5 v. H., für Eier 2,9 v. H-, für Mehl 2,4 v. H. der Er- nährungsausgaben anfgewendet. Der Fischver brauch war — etwa im Vergleich zum Verbrauch von Fleisch und Fleischwaren — noch recht gering. Auf Fisch aller Art entfielen nur 1,9 v. H. der Ernährunqsausgaiben; dieser Anteil ist allerdings auch deswegen so gering, well Fisch billig ist. Nach den Angaben der 350 Haushaltungen, die im Durchschnitt ans 4,1 Personen bestanden, belief sich der Tagesverbrauch je Haushaltung u. a. auf 1453 8 Kattoffeln, 1040 8 Brot und Backwaren, 324 8 Fleisch und Fleischwaren, 323 8 Gemüse, 178 8 Obst, 132 8 Zucker, 80 8 Margarine, 52 8 Butter, 60 8 Fische, fast 1 Liter Vollmilch und 0,7 Eier. Der Anteil der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln aus Landbewirtschaftung oder Viehhaltung dürfte wertmäßig zwischen 2,5 und 3,5 v. H. des gesamten Ernährungsanfwands gelegen haben. Der Verbrauch von alkoholischen Getränken und von Tabakwaren je Kopf lag in den untersuchten Arbeiterhanshaltungen weit unter dem volkswirtschaftlichen Durchschnitt. Kostenregelunq für das Schiedsgerichtsverfahren auf dem Gebiet der landwirtschaftlichen Marktordnung Wie wir erfahren, wurden die durch Anordnung des Reichsbauernführers vom 11. Juli 1935 ver öffentlichten Richtlinien für das Kastenwesen im Schiedsgerichtsverfahren für die landwirtschaft liche Marktregelung nunmehr auch im Land Oester reich eingeführt. Sächsischer Gartenfleiß wurde belohnt An der Eröffnungs-Hallenschau der 3. Reichs gartenschau in Stuttgart haben sich 18 Gartenbau firmen aus Sachsen (17 v. H. aller Aussteller) beteiligt. Für ihre vorzüglichen Leistungen er hielten sie nicht weniger als 21 erste, 10 zweite und 4 dritte Preise. Das sind 25 v. H. aller ersten Preise, 20 v. H. der zweiten Preise und 17 v. H. der dritten Preise. Damit haben die sächsischen Gärtner das schon sehr gut« Ergebnis der zweiten Reichsgartenschnn Essen 1938 erheblich übertroffen. Landesbaucrnführer Körner nahm Gelegenheit, seinen sächsischen Gärtnern für ihre erneut be wiesene Einsatzbereitschaft und ihre hervorragen den Leistungen feine Anerkennung auszufprechM
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