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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Gartenbauwirtschaft
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6 k^Iummsr 1-. 11. ^Isi 1-!-. Keilage „5ür die Kaumlchule" 6 LcrcdssList Lcrumsckuisn cru/ cisi KsLcksFcrrtSnscLcru Ltutt^crit 1939 Eine Erläuterung vertieft das Verständnis Von Rudolf Tetzner, Reichssachbcarbeitcr Baumschulen im Reichsnährstand Pflanzenschutz des RNSt. zur Abrundung des be handelten Themas vorgesehen. Im Erdgeschoß ist eine sehr reichhaltige Samm lung aller für die Baumschulen wichtigen techni schen Hilfsmittel, Maschinen und Geräte unter- gsbracht, wodurch diese Sondevschau Haus Baum schulen Mr den Praktiker recht wertvoll ergänzt wird. Zu den liebenswertesten Menschen zählen jene AuSstellungSbssucher, die nach vorweggenom mener gehöriger Herzstärkung einmal im großen Zuge durch eine Ausstellung, je nach Tempera ment, sausen, bummeln oder schlendern, hierauf und darauf einen flüchtigen Mick verschwenden, hiernach aber, über alles erhaben urteilend, das Recht unbeschränkter Kritik für sich in Anspruch nehmen. Um auch dieser Gruppe gerüstet gegen überzustehen, muß jedem Ausstellungsplaner das Recht zustshen, von sich aus zu erläutern, was entweder als seine ihm gestellte Aufgabe zu lösen war oder was er sich als Aufgabe stellte und zu lösen versucht wurde. Auf dem Wege zu diesen Zielen sind dann gewöhnlich allerhand Schwierig keiten zu überwinden, von denen man hinterher nichts mehr hört und sieht. Für das Sachgebiet Baumschulen (II U 5) im Verwaltungsamt des ReichSbauernMhrers galt es, zwei Themen zu behandeln, I. in der gemeinsamen Lehrschau des RNSt..: „Die Entwicklung des Baumschulwesens in rund 100 Jahren", 2. in der Sonderschau „Haus Baumschulen", „Mittel zur Steigerung der Leistung und der Arbeitserleichterung". Die Leitgedanken hierzu seien nachfolgend er läutert Das deutsche Baumschulwesen hat in der Zeit spanne von etwa 1850 —1939 eine tiefgreifende Umgestaltung erfahren. Im Anfang derselben bis in das letzte Jahrzehnt hinein bestand neben den Baumschulen der fachlich geschulten Berufs- baumschuler infolge von Fehlleitungen und Fehlentwicklungen ein weitverbreitetes Winkel- b a u ms chnlw esen, betrieben von einem Laien- und nebenberuflichen, baumschulischen Pfuschertum. Die hieraus hervorgegangenen Miß- stände betrafen nicht allein die Erzeugung, sondern auch den Verkauf von Baumschulerzeugnissen. Reine berufsgärtnerische Baumschulen größeren Umfangs bestanden um 1850 nur wenige. Die Anzucht von Baumschulpflanzen erfolgte vielfach in gemischten Gartenbaubetrieben. Die Erzeugung der wichtigsten, baumschulischen Erzeugnisgruppen entsprach dem Umfange nach dem damals noch wenig entwickelten Obstbau und dem Bedarf Mr Hausgärten, Parks und Grünanlagen. Fehlleitungen waren auf dem Erzeu- gungsgobiete die Zulassung bzw. Förderung des baumschulischen Pfuschertums und der engherzige Lokalpatriotismus betreffend Herkunft des Baum materials,- auf dem Gebiete des Baumschulpflan- zenverkaufs der Hausierhandel und der Markt handel. In der Zeitspänne um 1860 —1900 fand eine -erhebliche Ausbreitung des deutschen Baumschul- wssens statt. Diese Entwicklung führt sich auf die zunehmende Entwicklung des deutschen Obstbaues einerseits und den großen wirtschaftlichen Auf schwung der deutschen Wirtschaft nach der Reichs gründung durch Fürst Bismarck andererseits zu rück. Unterstützt wurde dieselbe besonders durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes im Reichsgebiet, ferner durch Reichspvst und einheitliche Währung. Gesteigerter Bedarf an Baumschulgshölzen und verbesserte Versandmöglichkeiten schufen die Vor aussetzungen Mr die Ausbreitung der Baumschul- pslangenerzeugung zu einer starken Wirtschafts gruppe des deutschen Gartenbaues. Von der Be gründung des Deutschen Pomologen-Vereins im Jahre 1860 an beeinflußte dessen verdienstvolles Wirken das obstbauliche Interesse und das Obst- baumschulwesen fortlaufend und nachhaltig. Um gekehrt zählen Männer des Baumschulfaches, es feien nur Namen wie Lucas, Gaucher, Späth, Lorgus genannt, zu den einflußreichsten Förderern und Kämpfern für die Sache des Obstbaues und des Baumschnlwesens. War es in der vorigen Zeitspanne eine obstbau liche Organisation, die maßgeblichen Einfluß aus die Entwicklung des Baumschulwesens gewann, so wurde diese Entwicklung in der Folgezeit um 1900 bis 1914 durch eine rem baumschulberufliche, den „Bund deutscher Baumschulenbesitzer" (gegründet 1907) weiter getragen. Es ist berafsgeschichtlich wichtig, fsstzustellen, daß eine wirtschaftliche Not lage des bis dahin stark entwickelten deutschen Baumschulwssens den Zusammenschluß erforderte. Es war die Unmöglichkeit, auch die besten Baum- fchulerzeugnijfe zu anbaulohnenden Preisen nicht absetzen zu können, die die deutschen Baumschnler zur Selbsthilfe in Form eines straffen Zusammen schlusses zwang. Zur Verteidigung der Existenz wurde ein Preisschutz entwickelt, zur Wahrung des Leistungsprinzips würden Gütebestimmungen aus gestellt. Die Berufsorganisation wurde zum Trä ger marktordnender Gedanken, die später durch den Nationalsozialismus ihre vollkommene Ver wirklichung fanden. Die Weltkriegsjahre verursachten naturgemäß in den Baumschulen schwere Störungen. Der Wie deraufbau wurde jedoch trotz großer Schwierig keiten energisch betrieben. Schwere wirtschaftliche Schäden erbrachte Mr viele Baumschulen die In flationszeit; dasselbe bewirken Absatzkrisen infolge Wirtschaftsrückgangs und plötzliche GeschmaW- ändernngen der Gartengestaltung. Die später folgenden Jahre sind, entsprechend dem Spiegel bild der deutschen Wirtschaft zwischen. 1924 und 1933, auch in unseren Baumschulen durch die Stichworts Scheinblüte, Zusammenbruch und Vernichtung großer Böständewerte zu kennzeichnen. Im Kampf um den Verbraucher erfolgte, vielfach aus der einen wirtschaftlichen Notlage heraus, die Zerschlagung jedes Ertrages durch Preisunter bietungen. Seltsamerweise gediehen in diesen Jah ren der Notlage der soliden Erzeugung gewisse Pflanzenhandelsgeschäfte ausgezeichnet. Ihre Mit tel zum Erfolg bestanden in einer schamlosen Aus beutung der Äotlage der Erzeuger beim Einkauf und einer Täuschung Ler Käufer über die Güte der Baumschu., slanzen. Mit der Machtergreifung durch den National sozialismus erlebte auch das deutsche Baumschul- jvejen seine Schicksalswende. Die nationalsoziali stischen Gesetze zur Erhaltung des deutschen Bauerntums schützen auch den Gärtner. Weit greisende Anordnungen des Reichsnährstandes rette ten auch die Baumschulen vor dem sonst sicheren Untergang und sicherten den Wiederaufbau der Betriebe durch Gewährung eines.Erzeugerschutzes in Form geschützter Preise. Durch Verpflichtung der Erzeuger und Wiederverkäufer auf die Inne haltung der Gütebestimmungen und den Kenn- zeichnungszwang der Güteklassen schufen sie einen wirksamen Verbraucherschutz. Das von der Vor gängerorganisation der heutigen Fachgruppe Baumschulen im Reichsnährstand übernommene Markenetikett Mr Baumschulerzeugnisse 1. Güte klasse wurde in den Schutz des Reichsnährstandes übernommen. Dem Verbraucher wird heute die vertrauenswürdigste Pflanzware durch das Mar kenetikett des Reichsnährstandes Mr Baumschul erzeugnisse deutlich gekennzeichnet. Die ver trauenswürdigen Baumschulen sind durch ein An- erkennungsvevfahren des Reichsnährstandes als markenfähig« Baumschulen kenntlich. Diöse Aner kennung stützt sich auf regelmäßig stattfindende Betriebsbesichtigungen, die den markenfähigen Zu stand erweisen müssen. Die Anerkennung der Mar kenfähigkeit der Baumschulen ist zum Leistungs zeugnis der deutschen Baumschulen geworden. Eine Jahresernte an verkaufsfer tigen Baumschulpflanzen beträgt ungefähr z. Z.: Obstbäume aller Arten und Formen 18 320 000 Stück Beerenobst-Sträucher und -Stämme, außer Himbeeren und Brombeeren 6 078000 Stück Rosen-Sträucher und Stamm- rosen 26113 000 Stück Ziersträucher ....... 5 877 OM Stück Alleebäume, Zievbäume . , - . 1010 OM Stück Nadelhölzer ........ 1 364 OM Stück Rhododendron ....... 500 000 Stück Heckenpflanzen ....... 38 725 OM Stück Typen-Unterlagen 8 852 000 Stück ferner viele Millionen GehAzjungpflanzen, Wild linge. Nachdem in der gemeinsamen Lehrschau des Reichsnährstandes die berufsgeschichtliche Ent wicklung des deutschen Baumschulwesens im Ver laufe von ungefähr einem Jichrhundert dargestellt wurde, galt es, im Hanse Sachgebiet Baumschulen die Mittel zur Steigerung Ler Leistung und der Arbeitserleichterung zu veranschaulichen. Diesem Zwecke dienen im Hauptgeschoß des Hauses eine Bildfolge von 10 Tafeln mit einprägsamer Be schriftung, die insgesamt auch die wesentlichen Voraussetzungen der Markenfähigkeit umfaßen: Tafel 1: Richtige Geländewahl. Die Hungevbaumfchule auf armen Böden und in zu rauher Lage erzeugt nur Kümmerlinge, in der Baumschule wie im Obstbau. Wähle gute, frische Böden! Beachte den Fruchtwechsel! Tafel II: Vorzügliche Bodenpflege. Gründliche Tiefbcarbeitung vor dem Aufschulen. Fleißigste Hackkultur während der Anzucht. Auch die Winterfurche fördert die Gare und hilft Un kraut bekämpfen. Tafel III: Dünge richtig! Kräftige Stallmistdüngung schafft gute Bodengare. Grün düngung und liebevolle Humuswirtschaft helfen gegen Stallmistknappheit. (Der Bedeutung der Humuswirtschaft wegen ist hierzu noch ein sehr schönes Modell über die Torfgrünkompoft- und Torfscbnellkompostbereitung, das der „Torfhumus dienst , Berlin, freundlich zur Verfügung stellte.) Bon Handelsdüngern steht Kalk im Vordergründe, Kali und Phosphor nach Bedarf laut Bodenunter- fuchung, mit Stickstoff größte Vorsicht bei Baums chulpslanzen! Tafel IV: Nütze die nähr ständische und wissenschaftliche Sichtungs arbeit über die Typenunterlagen! Schrifttafel: Reichssortiment der Typen-Unter- lagen. Bild: Wuchsstärkegruppen der Malus- Typen; ihr Einfluß auf entsprechende Pflanzweiten im Obstbau. Tafel V: Verwende „Anerkanntes 11 nt e rlag e npfla n zg u t"! Sortenechtheits- und Reinheitsprüfung im Anerkennungsverfahren des Reichsnährstandes. Tafel VI: Weite Aufschulung er gibt mehr Markenware. Vermeide enge Beet- und enge Reihenaufschulung. Achte auf schnurgerade Reihen, gleichmäßigen Pflanzenab stand, Innehaltung von Mindestpflanzweiten. Vor beugende Tauchung gegen Wurzelkropf. Tafel VII: Sichere die Sortenecht heit! Erprobte Standbäume gewährleisten sor tenechte Edelreiser. Gute Etikettierung und schrift liche Festlegung des Veredlungsplanes im Quar- tievbuch sichern die Sortenechtheit. Tafel VIII: Sorge für sachgemäße S t a m m erz i eh u n g. Enger Stand, zu frühes Ausschneiden, oft auch die Unterlassung des Rück- schnitts ergäben zu dünne, zylindrische Stämme. Weiter Stand, wenn notwendig, Rückschnitt, vor sichtiges Ausschneiden, ergeben kräftige, kegelför mige Stämme. Tafel IX: Erziehe lockere, lichte Kronen. Der Asterleitzweig ist rechtzeitig zu entfernen. Erziehe einen lockeren, lichten Kronen- aufbau auch in mehrjährigen Kronen. Tafel X.- Nütze arbeitserleichternde technische Hilfsmittel. Die Hinweise die ser Tafel leiten über zu der Sondevschau im Erd geschoß dieses Hauses. Am Eingang des Hauptgeschosses sind eine Ab teilung Mr die wichtigen einschlägigen Arbeiten des Forschungsdienstes, von Professor Meurer dar gestellt, und am Ende eine Schau der Abteilung Packdraht und Ballenleinen Das Einsetzen der Studiengösellschaft Mr Technik im Gartenbau, Berlin 81V 61, Uorckstraße 71, für die Freimachung entsprechender Kontingent« für Packdräht und Ballenleinen hat bei verfchisdcnen Baumschulern irrigerweise den Eindruck erweckt, als ob dieselbe auch für die Bedarfsdeckung in Betracht käme. Dies ist aber nicht der Fall, sondern der Bedarf wird nach wie vor durch die Wirtschaft gedeckt. Wir weisen unsere Lsser also ausklärend darauf hin, daß die vorerwähnte Studiengeiellschaft nicht die Bestellungen annimmt und ausführt, sondern lediglich Bedarfsanmeldun gen entgegennimmt, die allein den Zweck haben, den gesamten Jahresbedarf der deutschen Baumschulen an einer Stelle fsstzustellen, damit durch ihre Hilse die entsprechenden Kontingente sreigemacht werden können. Der Bezug dieser Betriebsmittek erfolgt also wie bisher durch Lie seitherigen Lieferanten. Waqenqestellunq Zur Förderung des Frühjahrsversandes der Baumschulen hatte sich der Reichsnährstand an die Deutsche Reichsbahn gewandt mit der Bitte, den Wagenbödarf der Baumschulen bevorzugt sicher zustellen. Die besonderen Schwierigkeiten, die der infolge ungünstiger Witterung verursachte Ausfall der Versandmöglichkeit im Monat März d. I. verursachte, waren eingehend dargelegt worden. Die Deutsche Reichsbahn sichert zu, dem Wagen- bodarf der Baumschulen bevorzugt zu berücksich tigen. Sie macht allerdings auch darauf aufmerk sam, daß unter Umständen auch einmal der Be darf nicht voll gedeckt werden kann. Es wird daher empfohlen, -da, wo es die Eigenart der Manzen zuläßt, auch offene Wagen zu verwenden, k. D. LieferunqsbedilMnqen für Baumjchulerzeuqnlffe Aus gegebenem Anlaß werden die Angehörigen der Reichsfachgruppe Baumschulen darauf hinge wissen, daß sie alle vorkommenden Fälle, in denen die Gültigkeit der LieferungSbsdingnngen Mr Baumschulerzsugnisse bestritten wird, dem Reichs nährstand unverzüglich bekwnntmochen. Drese Lieferungsbedingungen sind Bestandteil -der An ordnung Nr. 12 Ler Hauptvereinigumg der deut schen Gartönbwuwirtschast, die rechtswirksam unge ordnet ist. Es ist auch in derartigen Fällen stets der Weg über die zuständige Lamdesbauernschaft an -das Verwa-ltmngsamt des RBF. zu wählen, weil die LB. über all« Vorfälle in ihrem Gebiete unterrichtet sein muß. Eibsachen firch als solch« kenntlich zu machen. Detrnsr. Nn Ls weis Zur ciis knülle von Arbeit, ^is <As V/isssnsekcr/t 2U kswÄtiFSN ücrt Feststellungen zur Unterlagenbewertung In Nr. 4 der Beilage „Die Baumschule" der „Gartenbauwirtschaft" Nr. 12 vom 23. 3. 1939 brachten wir unter der Ueberschrift „Feststellungen zur Unterlagenbewertung" kritische Ausführungen von Prof. E. Kemmer, Berlin-Dahlem, über in dem Buch „Die Unterlagen der Obstgehölze", Ber lin 1939, von Prof. E. Maurer, Berlin-Dahlem, enthaltene vergleichende Betrachtungen bezüglich des Wertes der'Sämlings- bzw. vegetativ vermehr ten Unterlagen. Im Anschluß an diese Veröffent lichung geben wir nachfolgend Herrn Prof. Maurer Gelegenheit, sich zu diesen Ausführungen stellung- nehmend zu äußern, da wir der Meinung sind, daß eine offene und von sachlicher Kritik getragene Meinungsäußerung über dieses wichtige Gebiet der gesamten Unterlag'enfrage nur förderlich sein kann. Wir sind überzeugt davon, daß Prof. Kemmer und Prof. Maurer bestrebt sind, die noch ungeklär ten Fragen der Unterlagenwahl für unsere Obst bäume durch ihre wissenschaftliche Arbeit so auf zuhellen, daß die Praxis daraus den der Allgemein heit dienenden Nutzen ziehen kann. Der Reichs nährstand hat durch das Sachgebiet Baumschulen die im Augenblick realsten Möglichkeiten der Un terlagenauswahl so klar herausgestellt, daß die Baumschulen das bestmögliche Pflanzcnmaterial, das geeignet ist, die Erträge des deutschen Obst baus zu sichern, zur Verfügung stellen können. Schriftleitung. Mein Handbuch der vegetativ vermehrten Obst unterlagen dient in erster Linie der Beschreibung der bekanntesten Typen oder Klone. Es ist der Niederschlag einer Lebensarbeit, der selbstverständ lich eine ganz bestimmte, aus jahrzehntelanger Be obachtung und Erfahrung gewonnene Ueberzeugung zugrunde liegt. Kritik wird aufs lebhafteste be grüßt, wenn sie aus derselben sachlichen Grundlage herauswächst, die bei der eigenen Arbeit selbstver ständlich war und bleiben wird. „Voreinge nommenheit" ist immer Schwäche! — Sowohl dem Sämling wie auch dem Klon gegenüber! Aus diesem Grunde habe ich auf Seite 20 meines Buches folgenden Satz im Sperrdruck geprägt: „Ich spreche deshalb bewußt aus, daß die voreilige Verwendung einer ve getativ vermehrten, aber nicht ge- eignetenodernochnicht genügend er probten Unterlage von schlimmeren Auswirkungen begleitet sein kann, als wenn, wie bisher, auf Sämlings- gemijch veredelt wiX- — Im Säm - lingsgemisch ist die Wahrscheinlich keit eines Ausgleiches und eines wirtschaftlich tragbaren Ergeb nisses größer als der Versager auf einer zwar völlig einheitlichen, aber für den betreffenden Zweck falsch ge wählten vegetativ vermehrten Un terlag e." Der Inhalt dieses Satzes enthöbt mich jeder er neuten Versicherung meines unvoreingenommenen Standpunktes. Jeder, der meine Vorträge über die Obstuntevlagensräge kennt, weiß, daß ich die Klärung der Sämli-ngSunterlagen - Verwendung stets in nachdrücklicher Weise als Ergänzung zu meinen Arbeiten als dringlich bezeichne. Die in meinem Buch auf Seite 15 und 16 gezeigte Gegenüberstellung von Sämlings- und vegetativ vermehrter Unterlage bei Aepfeln ist ein aus der Praxis entnommenes und auf breiter Grundlage beruhendes Beispiel und kein wissenschaftlicher Nachweis. Die angeführten Mittelwerte beruhen auf Zählungen von nahezu 13 OM Pflanzen, und zwar von 55M Pflanzen auf Sämling und 7300 auf UV XVI (Ketziner Ideal). Der Vergleich dsiM sich zugleich über elf der bekanntesten Apfslsorten aus. Deshalb wird dieses Beispiel sowohl nach der ihm zugrunde liegenden Pslauzeugeswmtzahl wie auch der Zahl der ver glichenen Sorten trotz der Keinmerschen Gegen überstellung Minen überzeugenden Wert behalten. Auch „Transparent de Croncels" als die hierbei einzige für die vegetativ vermehrte Unterlage nicht günstig abschließende Sorte ist mit ein- bpzogen. Demgegenüber gibt Kemmer als Gegen beispiel nur den Boskoop an, ohne in seiner Tabelle die Menge Ler zugrunde liegenden Pflan zen zu nennen. Aus seinem begleitenden Text kann jedoch nur der Schluß gezogen werden, daß es sich dabei nur um je eine Röche Pflanzen je Sämling und Oki XVI, also rund 3M Stück, handelt. Die Breite der Berechnungsgrumdlage aber hat bestimmt einen Einfluß auf die Sicher heit des daraus gezogenen Ergebnisses. Di« Kemmersche Gegenrechnung ist somit keine genügende Unterlage, um das von mir festgsstellte Ergebnis irgendwie in Zweifel zu ziehen. Vom Boskoop ist außerdem bekannt, daß er eins der wenigen Sorten ist, von denen der Bwmnschul- pvaktiker gern sagt, daß sie „den Sämling mit- nimmt", d. h., daß sie die Fähigkeit hat, sich im Gegensatz zu anderen Sorten sehr weitgehend an- zugleichen. Eine Gegenüberstellung von Zahlen halte ich überhaupt nur dann Mr möglich, wenn beide Beurteiler auf den Maßstab, was anschnitt- fähig und noch nicht anschnittfähig zu bezeichnen ist. vorher ganz gleichsinnig auSgerichtet worden sind. Jeder Fachmann weiß, daß gerade bei dieser Kulturmaßnahme erheblich verschiedene Auffassun gen und Spannen in der Praxis möglich find. Außerdem hat Kemmer in seinem Beispiel will kürlich an Stelle meines Sammelbegriffes „Aus fall" die Bezeichnung „nicht anschnittfähig" gesetzt. Damit ist jede sinngemäß« Vergleichsmöglichkeit mit meinen Zahlen aufgehoben. Kemmer zweifelt die Brauchbarkeit meiner Ergebnisse an, weil Engerling und Hasenfraß in den zugrunde gelegten Beständen vorhanden gewesen feien. Demgegen über beschränke ich mich ans di« Feststellung, daß Schädigung durch Engerlinge nicht vorliegt und daß .zwei oder drei Sorten trotz ganz geringfügiger Hasenfraßschäden nur aus diesem Grunde nicht in den Vergleich von mir einbezogen wurden. Im übrigen habe ich weder in meinem Buche noch in meinen Vorträgen behauptet, >daß durch die vegetativ vermehrte Unterlage alle Schwan kungen aufgehoben würden, sondern es heißt z. B. auf Seite 17 mit Bezug auf die oben er örterten Zahlen: „Wie das vorstehende Baumschulbeispiel bezeugt, bietet die vegetativ vermehrte Unterlage ein „höheres" Maß von Einheitlichkeit im Längen- und Dickenwachstum als der Sämling." Auch im Vorwort meines Buches (Seite VII) habe ich eindeutig hervor- gshoben: „Die Frage der Veredlungs unterlage hat nicht, wie Eiferer glauben, das Alleinrecht, die anderen Probleme (Standort, Klima, Ernäh rung, Befruchtung, Anbaumethoden) zu beherrschen. Wohl aber ist die Unterlage die Wurzel und damit die Grundlage eines ertragssicheren Baumes." Auf Grund der Kemmerschen Veröffentlichung sind mir aus der Baumschul-Prvxis weitere Nach- iveise Mr das Verhältnis zwischen vegetativ ver- mshrter Unterlage und Sämling angeboten wor den. Ich halte es aber Mr sachdienlicher, das Urteil über den Klon bzw. den Typ einerseits mid den Sämling andererseits in den nächsten Jahren durch einwandfreie Boweisführung auch Mr dm Baumschuler endgültig zu klären. Die Ergebnisse iverden an dieser Stelle schrittweise veröffentlicht. Damit ist Mr mich eine weitere Llusspvache über dieses Thema göschlosten. Llaurer.
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