Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8 Kummer 1«. 20. »prll 1>H>. <Zartenbauwirtlchakt vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbau bar unter Beweis zu stellen. L. lAünr. überzeugen, ti. Küllle, Stuttgart, Wenn man von Schnittblumenkulturen in Würt temberg spricht, denkt man unwillkürlich an die sehr verbreitete Kultur der deutschen Edelnelke, die in Württemberg, ganz in der Nähe der Landes hauptstadt, ihre Wiege hat. Es gibt heute in Würt temberg viele mittlere und große Betriebe, die hauptsächlich die Kultur der deutschen Edelnelke als tzauptkultur betreiben. Die Anbaufläche für deutsche Edelnelken in Württemberg ist mit etwas über 100 000 qm Glasfläche die größte im Vergleich zu den in anderen deutschen Landesteilen. Wenn man bedenkt, daß die Gesamtanbaufläche für deutsche Edelnelken in Deutschland 250 000 qm unter Glas beträgt, also nur eineinhalbmal so groß ist wie die in Württemberg allein, so wird die große Bedeutung dieser Kultur in Württemberg besonders offenbar. Berücksichtigt man, daß die Gesamtpro duktion an Edelnelken etwa 35—10 Millionen Stück bei einer Anzahl von rund 314 Million Nelken pflanzen beträgt, so kann man einen ungefähren Vergleich zu dem aus Württemberg entfallenden Produktionsanteil anstellen und wird zugeben müßen, daß das kleine Land Württemberg in der Anzucht deutscher Edelnelken weitaus an führender Stelle steht. Gerade die Edelnelkenkultur ist es auch, die über manche Knappheit in anderen Schnittblumen hin weghilft, weil Edelnelken das ganze Jahr hindurch in teils geringerer, teils größerer Menge zur Ver fügung stehen. Nelken Viele Betriebe in Württemberg haben ihre eigenen Sämlinge, die sich auf dem betreffenden Boden — es handelt sich meist um mehr oder weniger fetten Lehmboden —, besonders gut ent- ivickeln, die aber auch auf anderen Böden und in anderen Gegenden des großdeutschen Reiches ge deihen und ertragreich sind. Außer diesen werden in allen Betrieben sogenannte Marktsorten, die meist aus England und besonders aus Amerika zu uns gekommen sind, in mehr oder weniger großen Men gen angebaut, und zwar in den hauptsächlichsten Farben weiß, rosa, zinnoberrot und dunkelrot. Da neben werden auch noch gestrichelte zweifarbige und gesprenkelte Nelken angebaut, die in reicher Aus- ivahl in den Farben weiß mit rot, gelb mit rosa, Groß- und kleinblumige Chrysanthemen Einen sehr wesentlichen Anteil an der Versorgung mit Schnittblumen im Herbst und Winter haben die Chrysanthemen, die in Hunderttausenden von Ein zelblühern und in noch viel größeren Mengen in kleinblumigen und dekorativen Sorten herangezogen werden. Zum Anbau gelangen nur die hauptsäch lichsten Sorten, die sich als vorteilhaft und anbau würdig gezeigt haben. Je nachdem, ob der eine Be trieb nur frühe und mittelfrühe, der andere nur späte Sorten heranzieht, ist der Sortenbestand in den einzelnen Betrieben verschieden. Treibrosen, Ostia und Treibflieder Auch die Treibrosen-Kultur ist gerade in Würt temberg nicht unbedeutend; denn um Stuttgart her um gibt es eine nicht kleine Anzahl von Erwerbs gärtnern, die sich mit dieser Kultur befassen. Die ungefähre Zahl der in Württemberg anfallenden Treibrosen dürfte immerhin einige Millionen betragen und damit einen wesentlichen Anteil an der Versorgung des Schnittblumen marktes haben, namentlich, wenn man bedenkt, daß wohl die ersten deutschen Rosen jeweils im Februar schon aus Württemberg kommen. Damit ist aber der Reigen der Schnittblumen, die besonders hier im Lande angebaut werden, noch nicht geschloffen. Man denke nur an die vielen Treibwicken, die gerade um Stuttgart herum ange baut werden in den neuesten und besten Schnitt sorten und allen Farben von weiß über rosarot, dunkelrot, orange, von zart lavendelblau bis tief- violett. Außerdem werden erhebliche Mengen Laila getrieben, und zwar hauptsächlich die alte Sorte „Perle von Stuttgart", dann die neuere „Friesdor fer Bastard" und als Neuheit die Einführung von „Pfitzers weißer Herkules", die ganz riesengroße Blumen von besonders auffallender Form entwickelt. Nicht unbedeutend sind auch die Anpflanzungen von Freesien, die gerade in Württemberg an man chen Stellen mit besonderer Vorliebe gepflegt und gezüchtet werden, so daß man fast reine Farben sorten schon in reicher Auswahl zur Verfügung hat, die nicht nur außerordentlich farbenfreudig, sondern auch bezüglich der Blumengröße und Rispe beson dere Aufmerksamkeit verdienen. rosa mit rot usw. im Lauf der Jahre gezüchtet worden sind. der Bau einer Großmarkthalle in Erwägung ge zogen. Der Gedanke eines gemeinschaftlichen Absatzes und Gärtnereibedarfsartilelbezuges war im Jahre 1924 der erste Anstoß zur Gründung der württem- bergischen Gärtnergenossenschaft, die heute noch be steht. Diese Genossenschaft hat unten in der Markt halle eine Blumenverkaufsstelle, auch „Blumen zentrale" genannt. Es hat schon Jahre gegeben, in denen diese „Blumenzentrale" über 350 000 Kll umgesetzt hat. Bei den Abschlüssen handelt es sich meistens um Geschäfte auf feste Rechnung und Kommissionsgeschäfte. Der Gärtner, der die Ware anliesert, bekommt 10A weniger des Erlöses der Blumenzentrale. Die Blumenzentrale verkauft nur an Wiederverkäufer, während die Anlieferung von Schnittblumen und Topfpflanzen vorwiegend durch Gärtner erfolgt, die Mitglieder der Gärtner genossenschaft sind. Durch die Blumenzentrale, die völlig auf freiwilliger Basis aufgebaut ist, wird etwa 4L bis Z4 des Stuttgarter Marktumsatzes ge tätigt. Als weitere Form des Absatzes wäre noch der direkte Absatz von Gärtnerei zum Blumengroß- händler bzw. Blumengefchäftsinhaber zu nennen. Auf diesen Absatz sind besonders die in Württem berg zahlreich anzutreffenden Schnittblumenbetricbe angewiesen. Dieser Versand beschränkt sich in An betracht der großen Mengen an Schnittblumen nicht nur auf Württemberg, sondern dehnt sich über ganz Deutschland aus und trägt dazu bei, dem Reich Devisen zu sparen. Es geht sogar noch ein Teil württembergischer Schnittblumen — wenn auch in viel geringeren Mengen als früher — ins Ausland. Als weitere Form des Absatzes muß hier der Vollständigkeit wegen noch die Pflanzenbörse, die drei- bis viermal im Jahr in den unteren Räumen des Stadtgartenhotels in Stuttgart stattfindet, er wähnt werden. Auf diesen Pflanzenbörsen werden neben Neuheiten in der Regel sehr gute Kultur- leistnngen, besonders von Topfpflanzenbetrieben des mittleren Neckartals, gezeigt, die in ihrer näheren Umgebung weniger günstige Absatzverhältnisse haben. Auf diesen Pflanzenbörsen werden vom Erzeuger nur Muster von Beständen ausgestellt, auf Grund der dann größere Verkäufe mit Blumengeschäfts inhabern und auch anderen Interessenten getätigt werden. Die Börsen finden in der Regel in der Zeit vor größeren Festtagen, wie Weihnachten, Muttertag, Allerheiligen usw. statt, so daß auf diese Weise Käufer wie Verkäufer sich über die allgemeine Marktlage rasch orientieren können. Aus meinen Schilderungen des Anbaues und Absatzes auf dem Gebiet des württembergischen Blumen- und Zierpflanzenbaues geht hervor, daß die Lage sehr vielgestaltig und mannigfältig ist. Möge der Besuch der Reichsgartenschau in Stutt gart recht vielen Breufskameraden im Reich Anlaß sein, sich selbst von den Leistungen des württem- bergischcn Blumen- und Zierpflanzenbaues zu An anderer Stelle habe ich schon erwähnt, daß wir in Württemberg und besonders auch in der Stuttgarter Gegend sehr wenig ausgesprochen reine Blumen- und Zierpflanzenbetriebe haben. Es gibt in Stuttgart eine viel größere Anzahl reine intensiv bewirtschaftete Gemüsebaubetriebe, die sich beson ders mit der Anzucht von Feingemüse befassen. Die gemischten Betriebe setzen einen sehr großen Teil ihrer Erzeugnisse am Platz oder im eigenen Laden ab. So hatten viele altbekannte Stuttgarter Gärtner neben ihrer Gärtnerei, die am Stadtrand an den Hängen lag, im Innern der Stadt einen Blumenladen. Erinnern möchte ich nur an die Firmen Fischer, Schwinghammer, Herrmann u. a. Durch die zunehmende Bebauung des Stadtrandes mußten verschiedene Betriebe die Gärtnerei äuf- geben und haben heute nur noch den Blumenladen. Weiter kommt dazu, daß der Erwerbsgärtner auch sämtliche Friedhofarbeiten in Württemberg ausführt. Dies bedeutet ebenfalls ein außerordent lich weites Arbeitsgebiet und ein großes Absatzfeld des württembergischen Blumen- und Zierpflanzen baues. Man kann nicht sagen, daß die Schönheit der Friedhöfe darunter leidet. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Es gibt in Stuttgart und auch in anderen Städten Württembergs Betriebe, die ausschließlich mit Friedhofarbeiten voll beschäftigt sind. In Verbindung mit dem Friedhofsbetrieb ist in fast allen Fällen auch eine Blumen- und Kranz binderei, in der vorwiegend eigene Erzeugnisse für den Friedhof verarbeitet werden. Diese Friedhof betriebe sind in der Regel sehr gut fundiert und entlasten nicht nur den Markt mit ihren für den Friedhof zugeschnittenen Erzeugnissen, sondern kaufen eher noch auf dem Markt Ware für die Bin derei oder für den Blumenladen zu. Neben dieser Art des Absatzes vom Erzeuger direkt an den Verbraucher beliefern auch viele Be triebe die überall im Lande zahlreich stattsinden- den Wochenmärkte. Der Nachteil des Absatzes auf den Wochenmärkten macht sich in den letzten Jahren immer mehr bemerkbar. Der Gärtner versäumt durch das Umherstehen auf dem Markt viel kost bare Zeit, und die Blumengeschäftsinhaber ver lieren einen großen Teil ihrer Kunden, weil diese zu demselben Preis die Ware auf dem Markt kau fen. Diesem Mißstand abzuhelfen, wurde im letzten Jahr in der Stuttgarter Markthalle ein Blumen großmarkt, der 14 Stunde vor dem allgemeinen Markt beginnt, eingerichtet. Zu diesem Blumen großmarkt sind nur Wiederverkäufer zugelassen. Der Blumenmarkt in der Markthalle in Stuttgart leidet sehr unter den völlig unzureichenden Platz verhältnissen. Es wurde deshalb auch schon stark Stuttgart 1924 Wenn in diesen Tagen in der Fach- und Tages presfe zur Eröffnung der 3. Reichsgartenschau nach Stuttgart gerufen wird, dann wind viele Tausende deutscher Gärtner das Reisefieber packen. Stuttgart ist bei allen, die 1924 dabei waren, in der ange nehmsten Erinnerung. In Stuttgart gab damals der deutsche Gartenbau zum ersten Male seinem Willen, zu einer Gesamtleistung des Beruses zu kommen, sichtbaren Ausdruck. Tagungen ynd Aus stellungen gaben den freundlichen Rahmen für eine gastfreundliche und herzliche Aufnahme der vielen Tausende deutscher Gärtner durch ihre württcm- bergischen Berufskameraden. Damals konnte der Gartenbau noch nicht aus eine so großzügige För derung rechnen wie heute. Trotzdem entschlossen sich die Württemberger nach vielen gelungenen, kurzfristigen Ausstellungen unter Führung des Gar tenbauverbandes Württemberg im Jahre 1924, eine langfristige Ausstellung mit allwöchentlichen Son derschauen zu veranstalten. Diese Ausstellung war eine wirkliche Gemcinschaftsleistung und in mancher lei Beziehung hat sie Anregung gegeben, auch für die späteren Ausstellungen in Dresden, Leipzig und Essen. Freilich standen den Ausstellern damals nicht die großen Mittel zur Verfügung, daß sie große Bauten aufführen und Arbeiten durchführen 'lassen konnten, die heute selbstverständlicher VestauL- nich! nur „Handels"-Gärtner war, sondern daß seine züchterische Arbeit dem gesamten Beruf neue Aufgaben zu geben begann. Es wird besonders reizvoll sein, nunmehr nach 15jühriger Unterbrechung Vergleiche mit den Leistungen der Württemberger heute und damals zu ziehen. Mancher, der 1924 in vorderster Front stand, hat den Stürmen der Zeit nicht trotzen können. Wo man aber im Gar tenbau in diesen Tagen, für Stuttgart rüstet, lut man es in freudiger Erinnerung dank der Einsatz bereitschaft der württembergischen Gärtner an das, was Stuttgart 1924 den deutschen Gärtnern gegeben hat. Nicht die ausstellungsmäßigen Leistungen allein, sondern vor allen Dingen auch die verschie denen gesellschaftlichen Veranstaltungen und Aus flüge — der an den Bodensee ist wohl in bester Erinnerung aller Teilnehmer geblieben —, die aus Anlaß des Gartenbautaaes stattgefundsn haben, trugen wesentlich mit dazu bei, daß die Erinne rung an Stuttgart 1924 bei allen deutschen Gärt nern so stark geblieben ist. Inzwischen hat der deutsche Gartenbau nach den Jahren Les Nieder bruchs einen neuen glänzenden Aufstieg genommen. Von allen leinen Zweigen werden Höchstleistungen gefordert. So wird sich Stuttgart 1939 von dem Stuttgart 1924 gewaltig unterscheiden. Aber gerade darum wird Stuttgart das Ziel des deutschen Gärt ners sein, dem Menschen und Landschaft des schwä bischen Landes immer besuchenswert waren. L- s. teil jeder Gartenbauausstellung geworden waren. Aber ein entschlossener Wille und eine hohe Liebe zum Garten, erreichten dennoch, daß eine sehens werte Ausstellung auf dem Gelände des früheren Jnterimtheaters und des früheren königlichen Pri vatgartens zustande kam. Zelte und die königliche Reitbahn wurden für die Hallenausstellungen zu Hilfe genommen. Was Karl Eitel im Prlvatgar- ten schuf, trug noch das Gesicht dieser Tag«, zeigte aber in der Mannigfaltigkeit und Fülle der ange pflanzten Sortimente einen hohen Stand der würt tembergischen Kulturen. Mehr in der Erinnerung haften geblichen sind die Gärten, die man auf dem Jnterimstheaterplatz aus einer Wüstenei von Schutt und Steinen hervorgezaubert hatte. Im „Sonnigen Garten", den Paul Grotz entworfen und W. Pfitzer bepflanzt, und in Eitels „Farbengarten" waren Gartenschöpfungen entstanden, die noch mit den heutigen Leistungen in Wettbewerb treten könnten. Stauden sind nach dem Krieg und auch heute der größte Stolz des Gartenfreundes- Adolf Ernst stellte für die Ausstellung im „Schönen Garten", den die Firma C. W. Siegloch gestaltete, die Stau den in den Mittelpunkt und gab damit für die Bewegung der Staudensreunde eine sehr starke An regung. Die Ausstellung im früheren königlichen Reithaus bildete gewissermaßen den Höhepunkt. Sie ist von den späteren Hallenousstellungen sicherlich übertroffen worden, war aber trotzdem damals als Zeichen dafür zu werten, daß Ler Gärtner, längst Unter den Kleinblumen verdienen die getriebenen krimuia veris besonderer Erwähnung, die eine schöne Abwechslung im Winter bieten; denn sie sind schon ab Januar auf dem Markt. Auch Ringel blumen werden in größerem Umfang angebaut; dann nicht zu vergessen der große Anbau von Myo sotts, die auch schon im Januar verkaufs fertig sind und unter denen gerade die württem- bergische schöne Züchtung „lAyosotis oblonAata Zranckikiora Ultramarin" in vielen Betrieben neben anderen großblumigen und dunkelblauen Sorten anzutreffen ist. Bouvar dien werden in großen Mengen zum Schnitt herangezogen, ebenso Gerbera in wun dervollen Pastellfarben, mit außerordentlich großen Blüten. Neben den einfachblühenden Gerbera sind bereits auch schon gefülltblühende entwickelt worden. Eine Schnittblumenart, die in Württem berg in großem Maßstab angebaut wird, ist der Treibflieder. Hiervon werden die bekann testen Farbensorten, gefüllt und einfach blühend, angebaut. Die großen Mengen, die in Württemberg ab November bis April getrieben werden, find in der Lage, nicht nur den heimischen Markt, sondern auch den großdeutschen Markt zu versorgen. Die hauptsächlichsten Treibsorten sind: „Marie Legraye, Flor. Stepman, Charles X", in Blau „Hugo Koster", „Ruhm von Horstenstein" und „Andenken an Lud wig Spät". Außerdem werden natürlich noch andere Sorten kultiviert, aber in der Hauptsache beschränkt man sich auf den Anbau der angegebenen Sorten. In den Betrieben, in denen Flieder getrie ben wird, werden vielfach auch, aber nur in kleinen Mengen, Blütensträucher getrieben, insbesondere japanische Kirschen, Spiräen, Forsytien, Schneeball, Malus usw. Infam men fassend kann gesagt werden, daß die Schnittblumenkultur in Württemberg auf hoher Stufe steht und hier eine große volkswirtschaftliche Bedeutung hat. Das bezeugt nicht zuletzt auch die große Zahl von Gefolgschaftsmitgliedern, die in württembergischen Schnittblumenbetrieben beschäf tigt find. Viele Betriebe können eine Beschäftigten zahl von 20 bis 50 Personen aufweisen, einige grö ßere Betriebe entsprechend mehr, und in einem Schnittblumen-Großbetrieb sind sogar annähernd 200 Leute tätig. Die württembergischen Schnitt blumenkulturen können sich also wirklich sehen las sen. Die Reichsgartenschau in Stuttgart wird ihnen hierzu besondere Gelegenheit geben und ihnen wei terhin die Möglichkeit bieten, ihre Leistungen sicht Osr wircZ cZurck cLs bsson^srSQ Letrisdsiormsn bestimmt Marktlage m Zierpflanzenbau reine Landschaftsgärtnereibetriebe vorhanden find. Auf dem flachen Land dagegen wird diese Sparte des Gartenbaues mehr oder weniger von den ge mischten Betrieben betreut. In den reinen Land schaftsgürtnereibetrieben werden von 2 bis zu 80 Arbeitskräfte beschäftigt. Dabei ist zu berück sichtigen, daß Arbeiten bei größeren öffentlichen Bauvorhaben, wie bei der Reichsautobahn, der Reichsgartenschau usw., fast durchweg durch die Arbeitsgemeinschaften der Landschaftsgärtncr aus geführt werden, die Einzelbetriebe also nicht dem zur Zeit erhöhten Auftragsbestand entsprechend vergrößert wurden. Die Gefolgschaften setzen sich aus Stammarbeitern und Saisonarbeitern zusam men. Zu den Stammarbeitern zählen die gelern ten Landschaftsgärtner, die mit sämtlichen ein schlägigen landschaftsgärtnerischen Arbeiten ver traut sind, und die Gartenfacharbeiter, die in der Hauptsache die Wegebau- und Mmeeravbesien aussühren. Diese Facharbeiter kommen schon seit Jahrzehnten zum größten Teil aus den Kreisen württembergischer Weingärtner. Zu den Saison- arboitern zählen Gärtnergehilfen, die im Laufe ihrer Ausbildungszeit vorübergehend in den Land schaftsgärtnereibetrieben Württembergs arbeiten und sich Kenntnisse in diesem Berufszweig sam meln, und Gartenarbciter, die ungelernt ein gestellt werden und Erd- und Planievungsavbeiten ausführen. Arbeitsgebiete der Landschaftsgärtner sind neben der Unterhaltung bestehender Gärten, Sied lungen und öffentlicher Grünflächen die Neu- nulagen von Haus- und Siedlergärten, die Durch führung gärtnerischer Arbeiten bei Heeresbau- ämtcrn, Stadtverwaltungen und sonstigen Körper schaften. Dabei werden neben sämtlichen einschlä gigen landschastsgärtnerischen Arbeiten, wie Erd-, Planierungs-, Pflanz- und Rasenarbeiten, sämt liche Wegebau- und Mauerarbeiten, soweit dabei Naturstein verarbeitet wird, von Landschaftsgärt nern ausgeführt. Alles Arbeiten, die früher fast durchweg von Feldmaurern gemacht wurden. Dieser Beruf ist in den letzten Jahrzehnten in "der Landschaftsgärtnerei aufgegangen. In den Arbeitsgemeinschaften Würt tembergs sind etwa 50 der bekanntesten Berufs kameraden zusammengeschlossen. Die Arbeits gemeinschaften wurden 1935 zur Ausführung grö ßerer Arbeiten bei den Reichsautobahnen ins Leben gerufen und arbeiten seither mit Erfolg auf der Grundlage eines Gesellschastsvertrages mit ge meinschaftlichem Betrieb. Die Arbeitsgemein schaften wurden in den letzten Jahren nicht nur bei größeren Bauvorhaben in Württemberg, son dern auch in Nürnberg und bei den Westbauten eingesetzt und haben auch bei diesen Arbeiten ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Die Gemeinschafts arbeit, die in den Arbeitsgemeinschaften geleistet wird, bildet mit dis Grundlage für eine ersprieß liche Berufsarbeit. Die Arbeiten der Berufsgruppe waren in den letzten Jahren in der Hauptsache auf die Schaf fung von Kalkulationsgrundlagen und auf die Berufsausbildung abgestimmt. Durst: die Entwicklung der Aufgabengebiete des Landschaftsgärtners wurde es notwendig, daß die Berufskameraden in Betriebswirtschaft und Kalku lationen unterwiesen wurden. Die Landesbauern schaft hat in Zusammenarbeit mit der Berufs gruppe einheitliche Kalkulationsgrundlagen und Musterkostenvoranschläge herausgegeben, die jedem Landschaftsgärtner ein unentbehrlicher Ratgeber geworden sind und sie vor Fehlkalkulationen schützen. Die Berufsausbildung erstreckte sich nicht nur auf rein landschaftsgärtnerische Gebiete, son dern auch auf die Ausbildung der Landschafts gärtner im Obstbau. Die Landesbauernschaft Württemberg veranstaltet schon seit Jahren jedes Jahr einen besonderen Ausbildunqslehrgang für Landfchaftsgärtner im Obstbau. Die Besucherzahl des Kurses war in diesem Jahr besonders stark, so daß die Landesbanernschaft einen Parallelkurs veranstalten mußte. Die Vorbereitungskurse für die Gehilfen- und Meisterprüfungen in der Land- schaftsgärtnerei und die von der Landesgruppe veranstalteten Tages- und Abendkurse in den ein schlägigen Arbeitsgebieien sind Einrichtungen, die sich besonders bei den jüngeren Berufskameraden großer Beliebtheit erfreuen. Der Ausbau einer Lehrwerkstätte für Landschaftsgärtner an der staat lichen Gartenbauschule in Höhenheim ist für die praktische Unterweisung vorerwähnter Kurse vor gesehen unh soll für die Abhaltung der Gehilfen- ünd Meisterprüfungen eingerichtet werden. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Landschaftsgärtner in Württemberg den Anforde rungen, die ihnen der Beruf und die Volksgemein schaft stellen, gerecht werden. Ein Besuch der Reichsgartenschau wird dies zeigen und ihr Kön nen unter Beweis stellen. Leickenspinner. Sortiments ^is in württSindsiLsisoiisn Lstrisksn ücruxrtLÄokiioü anLutrstisn sind Württembergische Schntttblummkulturen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)