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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
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- Gartenbauwirtschaft
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6artenbauwirtlchaK vereinigt mit Deutscher krwerbogartenbav Kummer IS. ro. April 1-;-. 5 Uaünaümsn, 6Ls 6sm OLstLcru 6Ls Äeüsiunss von L2Su§sunF un6 ^Lsot? ürooLtsn Die Marktordnung in Ä lirltemberg Die Neichsgartenschau 1939, die in der Haupt stadt des schönen württembergischen Landes statt findet, wird vielen Tausenden Besuchern Ver anlassung geben, die Lage und die Verhältnisse des württembergischen Gartenbaues aus eigener An schauung näher kennenzulernen. Die folgenden Ausführungen sollen dazu dienen, die Entwicklung und den Stand der gartenbaulichen Marktordnung in Württemberg in den wichtigsten Grundzügen zu skizzieren. Seit jeher nimmt in Württemberg das Kernobst, und hier insbesondere der Apfel, eine Vorrang stellung ein. Vom Norden Württembergs, Hohenlohe- Franken und dem Unterland, über Mittelwürttem- bcrg hinauf nach dem schwäbischen Oberland und dem fruchtbaren Bodenseegebiet ziehen sich aus gedehnte Obstbaumkulturen, die dem Land Würt temberg mit Recht den Namen „Kernobstkammer Deutschlands" eingebracht haben. — Daneben ist, insbesondere an den gestreckten Hängen des Rems tales und in der nächsten Umgebung Stuttgarts, ein bedeutender Beerenobstanbau vorhanden. Auch der Steinobstbau besitzt in manchen Teilen Württem bergs eine bemerkenswerte wirtschaftliche Bedeu tung. Insbesondere der Zwetschgenanbau ist es, der in Nord- und Mittelwürttemberg, im Schwarz waldgebiet und in Teilen Oberschwabens beträcht liche Obsternten bringt. Der Gemüsebau wird neben den Erwerbsgärt nern in verschiedenen Bezirken des Landes von kleineren Landwirten betrieben. Auf der fruchtbaren Filderebene gedeiht das weitbekannte und qualitativ wertvolle Filderkraut, das in großen Mengen zum Versand gelangt und dem eine Anzahl bedeuten der Verarbeitungsbetriebe ihr Entstehen zu ver danken haben. — Der Anbau von Industrie- Gurken, der insbesondere im württembergischen Unterland und in dem hohenlohe-fränkischen Ge biet zu Hause ist, ist ebenfalls weitbekannt und bietet einer Menge in- und außerwürttembergischen Konservenfabriken die erforderliche Rohstoffbasis. Der Erwerbsgartenbau ist im ganzen Land ver streut. Einer besonderen Bedeutung und Berühmt heit erfreut sich jedoch der in Stuttgart und Um gebung ansässige Erwerbsgartenbau. Neben den modern ausgestatteten Gemüsebaubetrieben sind es vor allen Dingen die Blumen- und Zierpflanzen bauer, denen ihr schwäbischer Fleiß es ermöglichte, Qualitätserzeugnisse in weite Ferne zu versenden. Wie überall fanden die Verantwortlichen Männer des Gartenbaues im Jahre 1933 auch bei uns in Württemberg die Spuren der früheren Mißwirt schaft vor. Ungehemmte Einfuhren waren es ins besondere, die den Absatz hemmten und dem Gar- tcubauer den notwendigen Lohn für seine Arbeit nicht zukommcn ließen. Die Marktordnung !m Obstbau Entsprechend seiner Bedeutung mußte die Marktordnung in erster Linie bei dem Obstbau angesetzt werden. Bezeichnend für den württem bergischen Ostbau ist, daß er insolge der ver schiedenen klimatischen und Bodenvoraussetzungen küne Einheitlichkeit aufweist. Zudem nimmt der Obstbau bei den Erzeugern eine mehr oder weniger ausschlaggebende Bedeutung ein. Dementsprechend werden die Schädlingsbekämpfungsarbeiten sowie die Pflegemaßnahmen unterschiedlich gehandhabt. Die Qualität und der Mengenanfall der Früchte, sowie das wertmäßige Durchschnittsergebnis werden dadurch beeinflußt. In manchen Gebieten befinden sih zudem eine Menge Lokalsorten. Dieses Sorten- vielerle» macht in manchen Gebieten die Verladung einheitlicher Waggons schwierig und erschwert in Zeiten großer Anlieferungen den Verkauf. Die jenigen Obstbaugebiete Württembergs, vor allem die Bodenseebezirke, die sich schon seit Jahren syste matisch auf einheitliche Sorten umgestellt hatten, erzielten in den letzten Jahren wesentlich höhere Durchschnittspreise. Auch die Frachtlage beeinflußt in Württemberg, als dem typischen Fernversand land für Aepfel, die Ergebnisse. Doch beweisen die frachtungünstigen Gebiete, beispielsweise das Bodenseegebiet, daß bei guter und einheitlicher Oualitätsanlieferung dieser Nachteil ausgeglichen werden kann. Damit ist schon erwähnt, daß die Aufbereitung der Ware eine der wesentlichsten Ur sachen ist, die das Ergebnis günstig oder ungünstig beeinflußt. In Erkenntnis dieser Verhältnisse mußte die Marktordnung in Württemberg Schritt um Schritt aufgebaut werden. Man war sich darüber einig, daß zuerst diejenigen Mängel behoben werden müssen, die sich innerhalb der eigenen Erzeugung zeigten und die sich nicht auf äußere Einflüsse zinnckführen ließen. Auch befanden sich in Würt temberg nur wenige Obstabsatzeinrichtungen, die sich in der Hauptsache und in der erforderlichen In tensität der Obsterfassung zuwandten. Obsterfassung und Obsiabsah Als erste Maßnahme wurde im Jahre 1931 die „Berladeprüfung für Kernobst" eingeführt. Es sollte damit erreicht werden, daß die Erzeugnisse unter gleichbleibender Einhaltung der Sortierungs-, Verpackungs- und Kennzeichnungsvorschriften zum Versand gelangten. Gewisse Erfolge waren bald zu erkennen. Zugleich erwies sich jedoch, daß das erwünschte Ziel mit diesen Maßnahmen allein nicht, zu erreichen ist und daß ein Einfluß auf die Art und der Zeit der Anlieferung, auf die Preis gestaltung, auf die Qualitätsbezahlung und auf die Erziehungsarbeit an der Erzeugerschaft erforderlich ist. Die Maßnahmen mußwn erweitert werden. Weitere Schritte, die sich aus der Entwicklung er gaben, mußten getan werden. Die Errichtung von „Erzeugergroßmärkten" in den Jahren 1935 und Wk war" die Folge. Im Jahre 1937 folgte als dann die Gründung der „Bezirksabgabestellen", die heute überall bestehen und als erfolgreiche? Markt ordnungsorgan in den Grundzügen die gewünschte Endsorm darstellen. Die Bezirksabgabestellen erfassen nicht nur das Kernobst, sondern alle in dem betreffenden Ein zugsgebiet in nennenswerten Mengen anfallenden Gartenbauerzeugnisse. Die Errichtung der Be- Mabgabestellen kann als ein Markstein in der Geschichte des württembergischen Gartenbaus be zeichnet werden. Die Bezirksabgabestelle ist diejenige Stelle, an der die Ware aus "der Hand des Erzeugers in die Hand des Verteilers bzw. Verarbeiters übergeht. Sie ist kein Handelsunternehmen, sondern tritt als Treuhänderin in die Schranke. Mit Hilfe ihres Marktordnungsinstrumentes ist es mögli-b, über die cmgefallenen Erzeugnisse autoritär zu verfügen. Es konnten alle die Maßnahmen ergriffen werden, die sich aus den besonderen Anbau- und Absatzverhält nissen ergaben. Die württembergischen Bezirks abgabestellen, deren Rechtsform und deren Eigenart, mußte den bestehenden Verhältnissen angepaßt werden. Neutrale Unternehmen, die sich schon in früheren Jahren einzig und allein mit der Ueber- nahme und dem Versand von Obst und Gemüse befaßten und durch den Ankauf anderer Produkte bzw. durch den Verkauf derselben mit den Er zeugern nicht in Berührung standen, bestanden in Württemberg nicht. Man war sich darüber im klaren, daß, nachdem die Erzeuger ordnungsgemäß gezwungen werden, ihre Erzeugnisse an einer be stimmten Stelle anzuliefern, diese bestimmte Stelle vollständig neutral sein muß. Aus diesem Grunde wurde die „Württembergische Obst- und Gemüse- Wirtichatt G. m. b. H. Stuttgart" gegründet und mit der Uebernahme der Bezirksabgabestellen be auftragt. Die Gesellschaft wird von Obsterzeugern getragen und gewährleistet damit ein Zusammen rücken von Erzeugung und AküoU. Es ist Aufgabe der Gesellschaft, neben den ihr als Bezirksabgabe stelle gestellten Pflichten die Erzeugung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu unter stützen. Sortierung, Verpackung und Kennzeichnung Nachdem Württemberg als typisches Versand gebiet anzusehen ist und der weitaus größte Teil unseres Kernobstes sich tagelang und Hunderte von Kilometern auf der Bahn befindet, mußte der Sortierung, der Verpackung und der Kennzeichnung der Ware das größte Augenmerk zugewendet wer den. Die Anlegung eines strengen Maßstabes war und ist in Zukunft dringend erforderlich. Die Er fahrungen haben gelehrt, daß sich der Einbau der Obstbaufachbeamten in die Arbeit der Bezirks abgabestellen außerordentlich gut bewährt hat. Die wertmäßige Beurteilung der angelieferten Ware muß durch Personen erfolgen, die nach einheitlichen Richtlinien ausgebildet wurden und von den Fach beamten entsprechend überwacht werden. Diese Be ¬ urteilung der Ware ermöglichte, daß die Erziehung des Erzeugers durch die Bezahlung der Ware ent sprechend ihrer Aufbereitung und Qualität wirksam gestaltet wird. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben weiter hin gezeigt, daß eine Stelle, in unserem Fall die Bezirksabgabestelle, erforderlich ist, die die Schaf fung von technischen Hilfseinrichtungen vornimmt. Eine ordnungsmäßige großhandelsfähige Auf bereitung der Ware ist nur denkbar, wenn an den Hauptverladeplätzen entsprechende Verladeschuppen erstellt werden. In Erkenntnis dieser Tatsache wurden in einigen Bezirken, wo die entsprechender» Räume nicht zur Verfügung standen oder die vor handenen nicht ausreichten, Verladeschuppen er richtet. Mit all diesen Mitteln wurde in Württemberg versucht, die schwierigste Aufgabe, die Erlangung eines klaren Warenbegriffes, zu lösen. Diese Er ziehungsarbeit muß auch in Zukunft systematisch durchgeführt werden, da ein Warenbegriff die Voraussetzung jedes geregelten Warenverkehrs ist. Die Bezirksabgabestellen Württembergs hatten bereits im Jahre 1937 ihre Feuertaufe zu bestehen. Die Ergebnisse des Jahres 1937 gaben allen an der Gartenbauwirtschaft Interessierten wertvolle Aufschlüsse. Insbesondere konnte der Wunsch er füllt werden, endlich genaues Zahlenmaterial über die Höhe des Erntevorkommens zu erhalten. Darüber hinaus kann nunmehr ein Ueberblick über die in den einzelnen Bezirken erzielten Durch schnittspreise, getrennt nach Güteklassen, gegeben werden. Insbesondere wird erreicht, daß an Hand der von den Marktordnungsorganen erzielten Er gebnisse dje notwendigen Folgerungen gezogen wer den können. Die in den einzelnen Gebieten er zielten verschiedenen Durchschnittspreise lassen gewisse Rückschlüffe auf die gartenbauliche Struktur und die Absatzverhältnisse des betreffenden Be zirkes zu. Neben der Errichtung der Bezirksabgabestellen, denen, wie schon erwähnt, in der Entwicklung des württembergischen Gartenbaus die größte Bedeu tung zukam, wurden eine Reihe marktordnerischer Einzelmatznahmen getroffen, die nicht alle erwähnt werden können. Es handelt sich dabei insbesondere um Schutzmaßnahmen, die zentral von der Haupt vereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft aus getroffen wurden und die insbesondere dem Er werbsgartenbau zunutze kamen. Vor allen Dingen ist in diesem Zusammenhang die von der Haupt vereinigung vorgenommene Schleusung der Ein fuhren zu erwähnen, die dem Erwerbsgärtner seine elfter, In vollem Llelrencker cker Forle ^e/o/«'lwr öolmap/el. bröckle /9Z7 /ZF 0oppel2e/rl/rer Fep/el. Fbb.c IPDo^elma/r/r Ltsigsruncs cZsr ciurck VsikssssiunN Württembergs Obstbau Nicht zu Unrecht wird Württemberg oft die Obstkammer Deutschlands genannt. Trotzdem Württemberg reine Erwerbsobstanlagen wenig auf zuweisen hat und der Obstbau vorwiegend als Nebenzweig der Landwirtschaft betrieben wird, steht er an der Spitze im Reich. Bei einem Bestand von 19,8 Mill. Obstbäumen (nach der Zählung 1931) ist er mit 11,2 v. H. an dem Obstbaumbestand des Reiches beteiligt. Durch die Zählung im September 1938 wurde festgestellt, daß der Gesamtbestand gegenüber 1931 um weitere 1,2 Mill, zugenommen hat, so daß er jetzt auf über 20 Mill, angestiegen ist. An der gesamtdeutschen Obsternte der Jahre 1931—1937 ist Württemberg mit nicht weniger als 11,6 v. H. beteiligt, obwohl der Baumbestand nur 11,2 v. H. an dein Gesamt baumbestand des Reiches ausmacht. Schon daraus zeigt sich, daß Württemberg als naturgegebenes Obstbaugebiet angesehen werden muß. Weil der Obstbau iir der Hauptsache als Nebenzweig der Landwirtschaft betrieben wird, sind die Pflegemaß nahmen vielfach noch verbesserungsbedürftig. Durch besondere Düngung, Schädlingsbekämpfung, Boden bearbeitung, Auslichten ufw. könnten die Erträge noch ganz wesentlich gesteigert werden. Das Ziel ist deshalb nicht so sehr auf die Schaffung von Neupflanzungen, sondern in erster Linie ans die Verbesserung und die Ertragssteigerung der beste henden Anlagen gerichtet. Gemeinschaftliche Pflegearbeiten Durch die Erzeugungsschlacht des Reichsnährstan des haben die Pflegemaßnahmen einen ganz be deutenden Aufschwung erfahren. Der Baumbestand der einzelnen Baumbesitzer ist oft so klein, daß sich die Anschaffung eigener Hochdruckspritzen, die zu intensiver Schädlingsbekämpfung benötigt wer den, nicht lohnt. Um rasch vorwärts zu kommen, mußte deshalb die Gemeinschaftsarbeit organisiert werden. Viele Hunderte Baumfpritzen stehen heute zur Gemeinschaftsarbeit von Obst- und Garten bauvereinen, von Gemeinden, von landwirtschaft lichen Genossenschaften und von Arbeitsgemeinschaf ten zur Verfügung. In vielen Gemeinden wird die Schädlingsbekämpfung durch Ausgabe verbil ligter spritzfertiger Spritzbrühe und durch Spritz- kolonuen organisiert. Insbesondere mit den Spritz- Herzlich willkommen! Noch vi^sen Berufskameraden wird der deutsche Gartenbautag und die wllrttem- bergische Gartenbauausstellung 1924 in Stuttgart in Erinnerung sein. Die Beruss- kameraden, die uns auch in diesem Jahr be suchen, werden sich davon überzeugen können, daß auch der schwäbische Gärtner nicht stehen geblieben ist, sondern an dem Aufschwung des deutschen Volkes teilgenommen hat. Er hat seine Leistungen gesteigert und die in vielen Spezialgebieten eingenommene, teils welt bekannte Spitzenstellung weiterhin verbessert. Nicht nur die Betriebe, besonders auch die Ausstellung zeigt, was gründliche schwäbische Gualitätsarbeit vermag. Das, was in Stuttgart in genialer Lösung der Aufgabe, auf eigenartigem, schwierigem Gelände, das zuvor größtenteils Steinbruch und Ödland war, von Leitung, Arbeiterschaft, Aussteller und Veranstalter geschaffen wurde, verdient größte Anerkennung. Es wird der dritten Reichsgartenschau Stuttgart zpzy eine Sonderstellung sichern. Kein Berufskamerad sollte versäumen, diesen Sommer Württemberg und die Reichsgartenschau zu besuchen. Jedem ist Gelegenheit geboten, sich neue Anregungen und neue Kraft für die Weiterarbeit zu holen. Alle Besucher heiße ich im Namen der schwäbischen Gärtner herzlich willkommen. r Landesfachwart Gartenbau größte Sorge, die Konkurrenz der Auslandsware, milderte bzw. abnahm. Die Reichsgartenschau 1939, die das Können und die Erfolge der württembergischen Gärtner unter Beweis stellt, wird allen Besuchern die Möglichkeit bieten, auch die marktordnerischer» Leistungen land auf und landab zu erkennen. Ueberall sind die Spuren dieser segensreichen Arbeit festzustellen. Die Sorge uip den Absatz ist dem Erzeuger ge nommen, die Erzeugungslust hat sich wieder ein gestellt. Die Bewältigung großer Ernten hat den Gärtnern und Landwirten bewiesen, daß sie auch in Zukunft den marktordnerischen Maßnahmen das notwendige Vertrauen entgegenbringen können. l)r. Heine. kolonnen, die für alle Baumbesitzer, die sich selbst keine geeignelen Geräte beschaffe»» können, die Spritz- arbeiten erledigen, wurden die besten Erfolge er zielt. Nicht nur bei der Schädlingsbekämpfung, sondern auch beim Säubern und Äuslichten der Obstanlagen wurde in Gemeiiücbafts- und Kolon nenarbeit unter Leitung bewährter Baumwarte bereits viel erreicht. Die Entrümpelungsaktionen sind indessen vorbildlich durchgeführt. Betriebswirtschaftliche Untersuchungen haben ge zeigt, daß der Obstbau sich in die allgemeine land wirtschaftliche Arbeit sehr gut eingefüat und ganz wesentlich zur Erhöhung der Erträge eines land- wir'"mftlichen Betriebes beitragen kann. In einem 20 Im großen Betrieb, in dem 7 Im dem Obstbarl dienen, wurden Erhebunaen über dessen Wirtschaft lichkeit angestellt. Das Ergebnis war folgendes: Der Arbeitsertrag je Männerarbeitsstnnde beträgt in der Landwirtschaft ohne Obstbau 0,37 Ä)t, im Obstbau 0,66 KL. Am Reinertrag ist die Land wirtschaft bei 13 da mit 11 v. H., der Obstbau betrieb bei 7 Ku mit 59 v. H. beteiligt! Es könnte aus vorstehendem Vergleich der Schluß gezogen werden, daß sich reine Obstbaubetriebe wesentlich besser rentieren müßten als landwirtschaftliche Be triebe. Gerade aber diese Betriebsuntersuchungcn haben gezeigt, daß dies nur selten zutrifft, da für reine Obstbaubetriebe zu gewissen Zeiten außer ordentlich viel Arbeitskräfte benötigt werden, die nicht immer zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Als das Gesündeste und Beste hat sich des halb erwiesen, wenn der Obstbau im richtigen Verhältnis zu den übrigen landwirtschaftlichen Kulturen steht. Die verschiedenen Anbaugebiele Der geologischen Struktur des Landes entspre chend, unterscheidet man verschiedene Hauptanbau gebiete. Der Bedeutung nach: das Bodenseegebiet, das württembergische Unterland, das hohenlohisch- fränkische Gebiet, die Randgebiete des Schwarz waldes, die Ausläufer der Schwäbischen Alb. Die Hauptobstart ist der Apfel. Von den übrigen Obst arten haben außerdem Birnen, Hauszwetschen und Süßkirschen noch eine größere Bedeutung. Wäh rend das Kernobst (Aepfel und Birnen) sich auf sämtliche Anbaugebiete des Landes verteilt, be schränken sich die Steinobstarten mehr auf bestimmte Anbaugebiete. Süßkirschen-Anbaugebiete z. B. fin den wir am Bodensee und ganz besonders im Rems- und Neckartal. Der größere Zwetschenanban befindet sich hauptsächlich an den Ausläufern des Schwarzwaldes. Insbesondere in der Nähe Stutt garts und im Remstal werden heute auch ganz bedeutende Flächen mit Beerenobst bepflanzt. So wurden bei der Zählung im September 1938 in Württemberg über 1 Mill. Johannisbeersträucher und annähernd 2 Mill. Stachelbeersträucher gezählt. Aber auch Himbeeren haben eine bedeutende An baufläche erreicht, angebaut sind heute ca. 2,3 Mill, qm. Auch bei Erdbeeren hat sich insbesondere im Remstal in der Nähe von Winnenden, dann aber auch in den Vororten Stuttgarts der Anbau ganz wesentlich ausgedehnt. Wenn Beerenobst früher hauptsächlich zur Versorgung der innerwürttem« bergischen Märkte angcbaut wurde, so hat es in den letzten Jahren teilweise schon eine Bedeutung zur Versorgung der Berarbeitunasindnstrie erlangt. In früheren Jahren wurde das Kernobst hauptsächlich
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