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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Saumfthule Mitteilungen -er Zachgruppe Saumsihulen -er Unterabteilung Harten -es Reichsnährftan-es Reichssachbearbeiter Ru-olf Tetzner Nummer 5 öetlage zu „Die Gartenbauwirtschaft" Nr. 15 1Z. Npril 1-Z- sickü clis V^srwsnckunF von MuoÜLLtot/sn Lei cisr Ltsckcüo^-VsrmsüiunF? Zur Steckbolzvermehrung tu Baumschulen Dis Wuchsstoff-Forschung als eins der jüngsten Teilgebiete der Wissenschaft von den Lebenserschei nungen der Pflanze hat nach erst verhältnismäßig kurzer Arbeitszeit zu Ergebnissen geführt, die für den praktischen Gartenbau unserer Tage von Wich tigkeit und Interesse sind. Die Bedeutung der Wanzenwuchsstoffe würde ja auch auf dem Inter nationalen Gartenbaukongreß in Berlin ausführ lich behandelt. Daß die gärtnerische Praxis sich schon die Ergebnisse der Forschung zu eigen gemacht und ihre Bedeutung für die praktische Berufsarbeit erkannt hat, geht daraus hervor, daß das Thema „Wuchsstoffanwendung" in allen Sitzungen der in Frage kommenden Sachgebiete der diesjährigen Goslarer Arbeitstagung des Gartenbaus im Ja nuar behandelt wurde. Als wichtigste Vorteile einer Wuchsstoff anwendung werden immer wieder die gleichen be deutsamen Tatsachen herausgestellt, wobei wir uns 1. Liakanus acerifokia: links ckrei unbe- kancke/te 8keckliö!rer; recüts clrei mit Leivitan Oos. Ol, 48 ät^. belranckeit hier im wesentlichen an die Ausführungen von K. H. Jürg el halten, der mit Belvitan zu be achtlichen Erfolgen kam: 1. Absolute Sicherung der Jung. Pflanzenanzucht durch Stecklinge. 2. Z e i t g e w i n n, der um so größer und wirt schaftlich bedeutsamer ist, je schwieriger die Be- wurzelung ist. Z. Senkung der Pflegekosten für die Jungpslanzenanzucht. 4. Gleichmäßig gute Jungpflanzen- be stände durch schnelle und gleichmäßig gute Bewurzelung. 4bd. 2. Holir caprea: links unkekancle/k; Mte mit Le/vikan Dosts /V, 24 Ltcl. bekancke/t,- reckts mit Laske bekanäe/k b. Wüchsige Jungpflanzen, die in ihrem Wachstum nicht stocken. Hinzu kommt, daß es bei der Verwendung von Bclvitan gelingt, eine Reihe von Pflanzen durch Etecklinge zu vermehren, die bisher ohne Gefähr dung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens auf dem direkten Weg über den Steckling nicht zu vermeh ren waren. Dadurch ergibt sich u. U. die Mög lichkeit, neuartige, oder wegen Unwirt- schastlichkeit wieder verlaßene Kulturverfahren, wirtschaftlich in den Erwerbsbetrieb einzuführen oder wieder aufzunehmen: Nachdem es z. B. gelingt, die bekanntesten Edel- sorten von Serines vulgaris (wie Andenken an Ludwig Späth, Mad. Lemoine, Marie Legraye) durch 'Grünstecklinge unter Verwendung von Bel- vilan in einem wirtschaftlich befriedigenden Pro- Mtsatz (80—90 A>) sicher zu vermehren, kann im Baumschulbetrieb unwr Ersparung der Sämlings anzucht und der Veredlung direkt vermehrt werden oder nn Topfpflanzenbetrieb im Ljährigen Kultur gang Topstreibflieder hergestellt werden. Sinn gemäß gelten diese Ausführungen auch für eine Reihe von Koniferen, vor allem die Zwergformen, bei denen durch starkwüchsige Unterlagen die Buchssorm des Ebelings verfälscht wird, und z. B- für die verschiedenen schönsten Spielarten von llibiscuz syriacus (z. B- vioincea Plena, Kubin usw.), deren direkte und sichere Vermehrungsmög lichkeit durch Versuche der Gärtnerlehranstalt >n Friesdorf bei Bad Godesberg gezeigt werden konnte. Vorwiegend wurde bisher über Wuchsstoff anwendung bei grünen Sommerstecklingen, immer grünen Laubgehölzen und Koniferen berichtet, wäh rend die Möglichkeit eines Einsatzes der Wuchsstoffe auf dem baumschulerisch so wichtigen Gebiet der Steckholzvermehrung nicht genügend be rücksichtigt war. Die Schwierigkeiten bei der Vermehrung durch Steckholz sind als die bei der Verwendung von Grünstecklingen: Im letzteren Fall hat der Steck ling wegen der in den grünen Blättern vorhan denen Assimilationsfläche die Möglichkeit, sich durch Bildung von Assimilaten zu ernähren. Es kommt im wesentlichen darauf an, durch ausreichendes Spritzen und Schattieren die Schwierigkeiten des Wasserhaushaltes soweit wie möglich zu beheben. Dabei ist "die Tatsache von Bedeutung, daß die Bil dung der für die Bewurzelung wichtigen natür lichen Wuchsstoffe in den grünen Blättern im Zu sammenhang mit der Assimilation vor sich geht. Diese natürliche Wuchsstoffquelle steht dem <steck- holz nicht in gleichem Umfang zur Verfügung. Ecinen Bedarf an organischen Nährstoffen muß der blattlose Steckling aus seinen im Holz aufgespei cherten Reserven beziehen, und der natürliche Wuchsstoffstrom beginnt erst stärker zu fließen, wenn die Knospen sich zu regen beginnen und aus- treiben. Es ist eine dem Praktiker bekannte Er scheinung, daß im Freiland aufgesteckte Steckhölzer bei warmem Frühjahrswetter oft stark zu treiben beginnen, um nach diesem zunächst hoffnungsvollen Anfang nach einiger Zeit stecken zu bleiben und zu rückzugehen. Die Reservestosfe sind verbraucht, Wurzeln sind noch gar nicht oder nur spärlich aus gebildet, es fehlen also die Organe, die eine gesunde Weiterentwicklung allein gewährleisten können. Wenn dazu noch die Wundfläche nicht durch einen ausreichenden Kallus genügend geschützt ist, be ginnt das Steckholz von unten her braun zu wer den und zu faulen. Die Folge all dieser Erschei nungen sind zum mindesten eine Unsicherheit und starke Abhängigkeit des Vcrmehrungserfolges von ^tbb. A. Lkttacketpkus g-r-anckt/torus: links un- bekanc/etk; reekks mit Le/vitan Dosis ///, 24 Ltck. beüanäetk äußeren Einflüssen und uneinheitliche Jung- pslanzenbestände. Durch den Einsatz von Belvitan können diese Schwierigkeiten behoben werden: Als erste Auswirkung des im Belvitan vorliegen den Wuchsstoffes zeigt sich bei im Tauchverfahrcn behandelten Steckhölzern eine schnelle und gute Ueberwallung der Schnitt fläche durch Kallus, so daß einer Wundinfek tion und anschließender Fäulnis vorgebeugt wird. Beim Vergleich mit unbehandelten Kontrollsteck hölzern wird man feststellen, daß der Austrieb der Knospen nach einer Belvitan-Behandlung vorerst deutlich zurückgehalten wird und alle Energie sich zunächst auf die Bildung von Kallus und Wurzeln konzentriert. Die Feststellung der Zurückhaltung des Knospenaustriebes nach einer Wuchsstoffbchandlung hat schon zu Versuchen geführt, durch Aufspritzen von Wuchsstofflösungen auf die Triebe Frostschäden in Weinbergen z. B. zu verhüten. Die Wirkung des dem ' Steckholz künstlich zugeführten Wuchsstoffes auf die Knospen beruht offenbar auf der Tatsache, daß die nach der Wuchsstoffbehandlung am Basalende des Steckholzes einsetzende intensive Zellteilung und Zellstreckung auch die Wanderung des in den Knospen sich bilden den natürlichen Wuchsstoffes an diesen Ort gestei gerter Zelltätigkeit veranlaßt. Eine bedeutsame Rolle spielt bei dieser Erscheinung sicher auch die Verschiebung der Reservenährstoffe an das Steck lingsende, wo wegen der dort einsetzenden Wurzel bildung erhöhter Bedarf besteht. Den Praktiker in teressierten vor allem die beobachteten Tatsachen: Frühzeitig einsetzende Wurzelbildung (Abb. 1) un ter vorübergehender Zurückhaltung des Knospen triebes! -45b. 4. LbockokUpus kerrioickks? links mit Letvttan Dosis kkk, 24 8tck. bebanckett/ reckrts unbekianckeit Sobald ein ausreichendes Wurzelsystem vorhan den ist, das die mineralische Ernährung weitgehend übernehmen kann, setzt die Entwicklung'des Sprosses um so stärker ein. Alles jetzt sich vollziehende Wachstum geht aber nicht mehr auf Kosten der im Skeckholz aufgespeicherten Nährstoffe vor sich, son dern stellt die normale Entwicklung einer vollstän digen, aus Sproß und Wurzel bestehenden Pflanze dar. Das größte praktische Interesse hat hier ebenso wie bei der Grünstccklingsvermehrung zunächst die Anwendung von Wuchsstoffen bei solchen Pflanzen, deren Vermehrung durch Steckhölzer bisher prak tisch nicht möglich war oder nur unbefriedigende Ausbeute brachte. Einige Beispiele mögen zeigen, was mit Belvitan erreicht werden konnte: Lalix caprea l.. (Abbildung 2) brachte nach 75 Tagen folgendes Ergebnis: Unbehandelt 22 79 bewurzelt, BelvitanDosis lV/24 Std. . 92 79 bewurzelt. pkilackelpstus xranckiklorus (Abbildung 3) nach rund 90 Tagen: Unbehandelt 57 79 bewurzelt, Belvitan Dosis III/24 Std. . 100 79 bewurzelt. Der Hundertsatz an bewurzelten Steckhölzern allein sagt bei diesen Versuchen noch nicht all zu viel aus; ebenso wichtig ist der Zeitpunkt des Beginns und die Stärke der Bewurzelung, die bei den be handelten Reihen in jedem Fall wesentlich viel besser ist als bei den unbehandelt gebliebenen Kon -4bb. 5. Lr/rtnsa ckmensis. von links nack recbks: 1. mit Lolvikan Dosis ///, 24 Ltck. be- kancleit,- 2. mit öetvtkan Dosis /V. 24 Ltck. bebanckett,' 8 mit Laste bekanckelt,- 4. un- bekanckelt -4bb. 7: l 6. Karben, Leverkusen/ 2—S.Lokan. Institut, Universität krank/urt sülain) trollen (vgl. Abbildungen!). Die Wirkung einer frühzeitig eingetretenen Bewurzelung und der Ver hinderung eines unerwünscht srühen Austreibens der Knospen ist die Möglichkeit sür die junge Pflanze, mit eigenem Wurzelsystem, also ohne von der Substanz zu zehren, die entwicklungsgünstigste Zeit voll auszunutzen. Durch den guten Start sst der behandelte Steckling dem unbehandelten bald so weit voraus, daß der letztere den Vorsprung nach der späteren Ausbildung seiner Wurzeln nicht mehr aufholen kann. Abbildung 4 zeigt diese Verhält nisse bei Küockotypus lcerrioickez 8. et. 2. Obwohl bei unbeh. 40 79 und bei Behandlung mit Belvitan Dosis III/24 Stunden nur wenig mehr Prozent be wurzelt sind, ist der Entwicklun'gszustand nach vier Monaten bei den behandelten Pflanzen ein deutlich viel besserer. Frühere Ausbildung von Wurzeln be deutet schnellere Entwicklung einer ernährenden Assimilationsfläche, damit aber wieder weiteres starkes Wurzelwachstum und im Endergebnis eine kräftig wachsende Pflanze, die schon dauernde Zu nahme an Substanz zu einer Zeit aufweist, während der unbehandelte Stecklinge noch von ihrer Sub stanz zehrend, erst ein Wurzelsystem entwickeln müssen und deshalb allen ungünstigen Witterungs einflüssen und Schädlingsbefall keine Widerstands kraft entgcgenzusetzen haben. Diese Beobachtungen sollten den Praktiker veran lassen, zu prüfen, ob es nicht zweckmäßig ist, Bel vitan auch bei Steckhölzern solcher Pflanzen zu ver wenden, deren Bewurzelung ihm auch bisher ohne Wuchsstoff in einem recht ansehnlichen Prozentsatz möglich war. Der Bewurzelungsprozentsatz bei Stcckhölzern von L^rinxs cüinensis (Abbildung 5) nach sieben Monaten: Unbehandelt 44 79 bewurzelt, mit Paste behandelt . . . 72 79 bewurzelt, mit Belvitan Dosis Ill/24 Std. 78 79 bewurzelt, mit Belvitan Dosis lV/24 Std. 74 79 bewurzelt, bedeutet weniger als die ganz verschiedene Güte der Jungpflanzen. Die aus behandelten Steckhölzern (vor allem die beiden mit Belvitan-Lösung behan delten Gruppen!) hervorgegangenen Pflanzen stellen eine fertige Ware von ganz erheblich höhe rem Verkausswert dar als die aus unbehandeltem Material angezogenen Jungpflanzen. In ähnlicher Weise ließe sich der günstige Einfluß einer Wuchsstoffbehandlung auch für eine große Zahl von anderen Pflanzen darstellen. Bei der Knappheit an Arbeitskräften und der starken Belastung der Betriebe durch Arbeitslöhne ist es über die schon aufgeführten Vorteile einer Wuchsstoffbehandlung hinaus von Wichtigkeit, daß es bei der erhöhten Ausbeute an erstklassigem Jung pflanzenmaterial nicht mehr nötig ist, eine wegc^ des bisher erfahrungsgemäß auftreteuden Aus falles über den Bedars an Jungpslanzen weit hin ausgehende Menge von Steckhölzern herzurichten und zu stecken. Der aufmerksame Praktiker wird es ohne weite res einsehen, daß die für eine Behandlung aufge wendeten Beträge bei den aus den Bildern zu ent nehmenden Ergebnissen durch hochwertiges Jung pflanzenmaterial nicht nur allein wieder heraus kommen, sondern sich sogar verzinsen. Aber erst die eigenen Erfahrungen werden über Wert oder llnwert eines neuen Verfahrens für den eigenen Betrieb endgültigen Aufschluß geben können. Lerckinanck Qrevve. Binsen als Bindematerial In der „Gartenbauwirtschaft", Beilage „Tie Baumschule", Nr. 17, 1936 habe ich in dem Auf satz „Ein neues Kulturverfahren im Baumschul betrieb" nebenbei auch auf die Verwendung der Binse (funeus) als Bindematerial hingewiesen. Die Binse, die im Baumschulbetrieb Verwendung findet, wird fälschlich Steinbinse genannt. Die eigentliche „Steinbinse" (Lcirpus Tabernaemontanü Omsl.) wird aus Holland eingeführt und als Flechtmaterial verwendet. Diese Art ist aber in den Küstengebieten Deutschlands und im Binnenland auf salzigem (brackigem) Surnpfboden nicht selten. Die in den Baumschulbetrieben verwendete Binse gehört zur Familie der Binsengewächse (lung- scese), Unterreihe 4uneiness, 9. Reihe bali-Moras. Sie kommt bei uns an sumpfigen, moorigen und feuchten Stellen vor. Ter Boden mutz sauer sein. Die Stengel sind rund, knotenlos, werden bis ^4 in und mehr hoch, haben die Dicke einer Stricknadel und sind markig. Aus ihnen brechen scheinbar seit lich zahlreiche Blüten hervor, die durch den Wind bestäubt werden. Tie Vermehrung geschieht durch Teilung der Rhizome und durch Aussaat. Der Schnitt der Binse erfolgt zweimal, und zwar das erstemal bei der Heuernte, das zweitemal wäh rend der Grummetzeit. Die Stengel werden an einem luftigen Ort getrocknet, in kleinere Bündel gebunden und hängend und luftig aufbewahrt. Sollen sie verwendet werden, dann wird die ent sprechende Bedarfmenge über Nacht sachgemäß ein geweicht. Angebunden wird genau so wie mit Wei den, aber durch Drehen. Die markigen Binsen schneiden infolge ihrer Dehnbarkeit niemals ein, und es ist demzufolge gänzlich überflüssig, die Bän der nachzusehen oder zu lösen. Nutzer im Baum- schulbctrieb kann man die Binse mich im Obstbau (Heftarbeiten an den Spalieren) verwenden. —> Bei uns kommen in erster Linie die „Flatter-Binse" (funcus ekkusus vor. spirslis) und die „Knäuel-, binse" (funcus conZlomeratus I..) vor. Die „Blaugrün« Binse" ist die in den Baum schulbetrieben verwendete und kommt daher haupt sächlich in Frage. 14. Liock,
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