Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
kill kSiLsbsriclit von Zirüisn, cls5 „äonnsninLs!" Italiens 50M Waggons und Birnen mit 4000 Waggons. Von den Gemüsen nehmen Tomaten mit 10 000 Waggons die erste Stelle ein; Blumenkohl folgt mit 8000 Waggons, sodann Salat mit 3000 Wag gons, Bohnen mit 2000 Waggons. Von den Süd früchten sind Apfelsinen mit 11 000 Waggons und Zitronen mit 8000 Waggons geliefert worden. Der größere Teil der Zitronenaussuhr geht auf dem Seewege vor sich. (Fortsetzung aus Nr. S) Die Weiterfahrt nach Marsala führt durch ein flacheres Hügelland und in der Küstenregion selbst in die Ebene. Anfangs macht der Boden auch hier noch einen ziemlich dürftigen Eindruck. In die flachqründigen Ackerstücke sind große, steinreiche Brachflächen eingestreut. In der Nähe von An siedlungen dienen sie am Samstagnachmittag der gesamten männlichen Jugend zur „vormilitärischen Ausbildung", die mit großem Eifer und offensicht licher Begeisterung betrieben wird. Weiter südlich beginnt aber schon «bald eine fruchtbarere Zone mit deutlich intensiverer Bodenkultur. Hier wächst der schwere Landwein, der den Ausgangsstoff für die Dessertweinherstellung von Marsala bildet. Im Urzustand ist er etwa 18grädig, wird aber dann zunächst noch mit Zucker versetzt, in Autoklaven eingedickt und anschließend mit unvergorenem Most verschnitten. Durch diese Bearbeitung und eine möglichst lange Lagerung erhält der „Marsala" seinen spezifischen Dessertwein-Charakter. Weiter südöstlich an der Küste entlang führt die Straße mitten in einer ziemlich eintönigen, nur durch die malerischen Farben des Meeres belebten Landschaft urplötzlich und unvermittelt zu riesigen Haufen ungeheurer Steinblöcke. Mehrere Meter hoch entpuppen sich diese Haufen bei näherem Zu sehen als die Ueberreste der Tempelbauten Seli- nunts. Wie die Trümmer eines willkürlich zusam- mengewovfenen Kinderfpielzsugs liegen hier Säu lenteile von 114 und mehr Meter Stärke und 2 in Länge wild durcheinandergswürfelt mit gewaltigen Kapitellen, Treppenstufen und riesigen Blöcken aus dem Mpuerwerk der einst blühenden Stadt. Hoch über dem blauen Meer an der etwa 50 m hohen ftitsswrrk Mutter und Kind dienst 0u durch deinenMitgliedsbeltraz zur NSV. i Küste liegt der Haupttempel, dessen Fundament stellenweise noch einigermaßen erhalten ist, ebenso wie die beiden Hauptstraßenzüge und einige Boll werke der Stadtmauer. Rechts und links davon zwei flache, sandige Buchten, die Hasenanlagen der alten Stadt, die im Laus der Jcchrhunderte und Jahr tausende vollständig versandet sind. Und wieder wie schon in Ssgest fühlen wir uns hier angesprochen von der Größe einer mehr als 2000jährigen Ver gangenheit, deren äußere Werke zwar zerstört find, deren Geist aber auch noch ,aus den wenigen Ueber- rt sten eine ergreifende Sprache menschlichen Wöl kens und menschlicher Leistung spricht. Und das Welche wiederholt sich wieder etwa 200 dm weiter südöstlich an der Küste in Agrigentum, der west lichsten Sicklung der alten griechischen Kolonie auf Sizilien, deren Tempelbauten teilweise sogar noch besser erhalten sind als in Sogest. Hier erfahren wir auch einiges über die nahezu rätselhafte Tech nik dieser Bauten: Die riesigen Steine wurden in der Weise zu Säulen auseinandergesetzt, daß je weils eine Erdrampe bis zur bisher erreichten Höhe gebaut und auf dieser Rampe dann der fol gende Stein in die Höhe gewälzt wurde Nach Vollendung des Werkes wurde dann der ganze Bau regelrecht wieder pusgegraben. Das Arbeits kraftproblem war dabei sehr einfach und billig gelöst; Man verschleppte 20 000 Sklaven von einem geschlagenen Feind! Aber nicht immer wurde so solide gearbeitet. Einige Bauten find auch aus Back steinen zusammengsfügt und nur äußerlich mit einer allerdings erstaunlich festen Stuckschicht ver kleidet. Auch Marmor wurde vorgetäuscht durch einen blendend weißen Stuckanstrich, der stellen weise sogar die Jahrtausende überdauert hat. Landschaftlich wird das Bild nm so reicher, je weiter wir nach Südosten kommen. Hatten uns in der Gegend von Marsaha zunächst nur hier und da blühende Geranienhecken daran erinnert, daß hier mitten im Januar Frühling und fast sommer liches Wachstum herrschen, so finden wir in Agri gents nun schon blühende Mandelbäume, Narzis sen im Garten des Hotels und sogar vereinzelte Rosen. Noch weiter, in der Gegend der alten ge schichtlichen Stadt Gela, beginnt der Ackerbau zusehends dem Gartenbau zu weichen. Hier fallen uns große Flächen auf, auf denen schon junge To- matenpslanzen im Freiland ausgesetzt sind. Mit großer Sorgfalt ist jedes einzelne Pflänzchen mit Strohstoppeln gegen plötzlichen Frost und austrock nende Winde geschützt, und je 5—10 Reihen zusam men haben noch einen weiteren Windschutz aus Zäunen von Strohgeflecht. Wer den Sizilianer etwa für einen nachlässigen, wenig arbeitsamen Ddüßig- gänger gehalten hat, der wird beim Anblick dies» Kulturen und noch mehr später in den hochinten siven Pflanzungen der Ostküste rasch eines besseren belehrt. Dabei muß man noch in Rechnung stellen, wie erschwert hier die Feldarbeit durch die Sied- lungsstruktur der Insel ist. Bis vor 15 Jahren war Sizilien noch so unsicher, und ständig von räube rischem Gesindel bedroht, daß die Bevölkerung grundsätzlich nur in kleinen und größeren Städten zusammenwohnen konnte. So erklärt es sich, haß die Feldarbeit oft mit Anmärschen von 20 und mehr Km verbunden ist. Au dritt und viert, zu weilen aber auch ganz allein, reiten die Männer früh am Morgen auf ihren Maultieren, kleinen Pferden oder Eseln hinaus und kehren erst bei Dunkelheit zurück, wenn sie nicht in provisorischen, oft nur aus Stroh zusammengefügten Hütten draußen nächtigen. Heute ist die Sicherheit in Si zilien nicht geringer als anderswo. Durch streng stes Eingreifen mit Zuchthausstrafen bis zu 20 Jahren für Räuberei und bei Mordanschlägen Todesstrafe ist das alte Räuberunwesen radikal ausgerottet Aber die alte Siedlungsform läßt sich nicht so rasch umwandeln, und so bestimmt sie auch heute noch weitgehend den Gang der Land arbeit auf der Insel. Bevor wir von Gela aus ostwärts zur Küste des ionischen Meeres durchstoßen, schiebt sich uns noch ein fäsiger Gebirgszug mit Höhen bis zu 1000 m in den Weg. Ragusa und Modica liegen hier als wildromantisch anmutende Felsennester. Zu Hun derten sind die kleinen Häuser übereinander förm lich an den Fels geklebt, und in grotesken Win dungen schlängelt sich die Straße durch Schluchten und an steilen Abgründen vorbei. Aber dann öffnen sich die Felsen wieder und wir treten in eines der fruchtbarsten Küstengebiete Siziliens ein in die Mandel- und Agrumengärten von Svrakus und Catania. Etagenkulturen sind hier die Regel: Weizen unter Mandeln oder Oliven, grüne Erbsen (piselli) unter Mandeln, Wein unter Oliven und dazwischen ausgedehnte Agrumenanlagen in üppi ger Fruchtbarkeit. Ein reiches und gesegnetes Land ist hier Sizilien, und es lohnt die fleißige Arbeit seiner Bewohner. Und doch muß man an- nehmen, daß es vor zwei Jahrtausenden noch fruchtbarer war und noch größere Erträge brachte. Syrakus hatte im 5. und 4. Jahrhundert eine Millionenbevölkerung. Das „Castello Eurialo", eine mit gewaltigen, bis heute gut erhaltenen Kase matten in den Fels gehauene Befestigungsanlage bildete damals den westlichen Eckpunkt der großen, aus fünf Gemeinden zusammengefügten Stadt. Es liegt nicht weniger als 8 km vom heutigen Syra kus, dem damaligen Stadtteil „Ortygia" entfernt. Wie find derart gewaltige Menschenmaffen unter den Verkehrsverhältnissen des vorchristlichen Alter tums ernährt worden?! Es läßt sich tatsächlich kaum eine andere Antwort auf diese Frage finden, als daß klimatische oder infolge der ständigen Erd beben geologische Veränderungen seither eingetre ten sein müssen, durch die eine noch größere Frucht barkeit des Gebietes im Laufe der Jahrtausende verschwunden ist. Syrakus bietet uns in reichem Maße Zeugnisse seiner großen Vergangenheit. Interessant und eigenartig berührt vor allem der Dom dieser Stadt, der von den Christen im 7. Jahrhundert kurzerhand in einen alten Tempel der Athena hin eingebaut wurde. Spätere Zeitalter haben das ihre hinzugetan, und doch treten noch heute klar und wuchtig die gewaltigen Säulen des alten Tempelbaus aus dem Mauerwerk hervor und fügen sich mit den frühromanischen Einbauten zu einer ganz sonderbaren und doch sehr harmonischen Jetzt notwendiger Pflanzenschutz ... ..imFretlandgemüsebau Im März werden die Frühjahrsaussaaten von Erbsen gemacht. Um eine gute Keimung zu ermög lichen, ist der Samen zu beizen. Bei kleineren Mengen wendet man das Tauchverfahren an nnö beizt in einer 14prozentigen Lösung bei einer Beiz- öauer von einer halben Stunde. Große Saatmengen «erden im allgemeinen mit Trockenbeizmitteln be handelt. Man rechnet etwa 100 8 auf SO Ls Saat. Bon großer Wichtigkeit für einen guten Aufgang ist aber auch die Auswahl richtiger Sorten. So dür fen Lie Markerbsensorten niemals als Frühsorten im März ausgesät werden, weil sie zur Keimung eine gewisse Boöenwärme beanspruchen, Lie in die ser Jahreszeit noch nicht vorhanden ist. Markerbsen, im März gesät, werden trotz Beizung meistens einen schlechten Bestand ergeben. Als Frühsorten sind daher nur Schal- oder Kneifelerbsensorten zu verwenden. Ist bei den ausgelegten Erbsen mit Tauvenfratz zu rechnen, empfiehlt sich das Rotsärben der Saat mit Mennige. Für 60 Ls Samen rechnet man U bis 1 Ls Mennige. Das Färben der Saat ge schieht in der Weise, daß man sie mit Wasser be netzt und bann den roten Farbstoff zusetzt. Das Ganze wird solange durcheinandergeschaufelt, bis jedes Korn gleichmäßig rot gefärbt ist. Auch durch Benetzen der Saat mit Petroleum soll man die Tauben abhalten können. Hin und wieder will man beobachtet haben, daß durch die Behandlung des Samens mit Petroleum auch die Drahtwürmer verscheucht werden. Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß während der Bestellzeit die Tauben eingesperrt werden müssen. Aus Grund des ß 30 des Feld- und Forst- polizeigesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. 1. 1926 ist für den Umfang des Staats gebietes folgendes angeordnet: „Tauben sind zur Zeit der Frühjahrs- und Herbstbestellung während eines Zeitraumes von längstens je einem Monat derart z» halten, daß sie die bestellten Felder und Gärten nicht aufsuchen können. Die Sperrzeiten sind von den Kreik-polizeibchörden nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse jährlich festzusetzen. Mit Zustimmung des Regierungspräsidenten kann zum Schutz der Frühjahrsbestellung im Falle besonderen Bedürfnisses die Sperrfrist auf eine Höchstdauer von insgesamt 114 Monaten erhöht werden. Wäh rend der übrigen Zeit Les Jahres dürfen die Tau ben frei nmherfliegen." Um das Auftreten -es Erbsenblattrand- kSfers zu erschweren, achte man darauf, daß die Erbsenfelder nicht in die Nähe von Kleeschlägen kommen. Die überwinterten Käfer kommen nämlich ab März aus der Erde, ernähren sich zunächst vom Klee und gehen nach dem Ablauf aus die Erbsen über. Sind aber keine Kleefelder in der Nachbar schaft, so ist der Befall der Erbsen nicht so leicht möglich. Eine weit verbreitete Krankheit des Meerrettichs ist die M e e r r e t t i ch s ch w ä r z e. Sie tritt in den Wurzeln auf, und zwar ist der Gefäßring schwärzlich gefärbt. Bei starkem Befall ist der ganze Wurzelker» schwarz. Die Krankheit wir- hcrvor- gerufen durch einen Pilz, der vom Boden ans, vor allem durch Lie Schnittflächen der Fechser, ein Gesamtwirkung zusammen. Erstaunlich in Anlage und Ausführung ist auch das griechische Theater, das mit seinen über 20 000 Plätzen vollständig in den Fels eingehauen ist. Alle drei Jahre finden hier noch Theateraufführungen im altgriechischen Stil statt, zu denen auch der König und Mussolini schon wiederholt anwesend waren. In seiner un mittelbaren Nachbarschaft liegen die „Latomien", riesige Steinbrüche der alten Zeit. Man erzählt, Dionys, der große Tyrann und Herrscher der Stadt zu Beginn des 4. Jahrhunderts habe seine kriegsgefangenen Sklaven hier die Steine in ge waltigen Höhlen aus dem Fels schlagen lassen, die diesen Aermsten zugleich auch als Gefängnis dienen mußten. Erft durch ein späteres Erdbeben soll die Decke dieser Höhlen eingefallen sein und damit Luft und Licht für die heute dort angelegten Gär ten freigegeben haben. Aber an den Rändern sind die wohl an die 40 m hohen Felswände auch heute noch oben geschloffen, und nur vereinzelt stehen gelassene Felssäulen tragen die natürliche Decke. Eine solche riesige Höhle ist auch das be rühmte „Dionysische Ohr". Ihre genau mathema tische Spiralform ergibt eine erstaunliche akustische Wirkung. Auch das leiseste Wort, das an einer bestimmten Stelle der Höhle gesprochen wird, kommt mit unverminderter Lautstärke als Echo zurück. Man erzählt, Dionys habe hier seine politischen Gefangenen gehalten; ein Beobach tungsposten an einer geheimen Ocffnung des „Ohres" habe dann jedes auch noch so leise ge führte Gespräch belauschen können. Eine antike Nbhöranlage ohne Mikrophon? Schwerer, fetter Mergelboden umgibt die Stadt. Er verlängt ständige Durchlüftung und wird mit Straßenkot und Stalldünger verbessert. Die Be arbeitung erfolgt ausschließlich mit der Hand, da motorische Kraft bei den sehr hohen italienischen Treibstoffpreisen und den gleichzeitig niedrigen Löhnen zu teuer, im übrigen aber auch zu roh für die erforderliche Rücksicht auf die Wurzeln und Zweige der niedrigen Agrumenbäume sein würde. Voll Staunen und nicht ohne leisen Neid sieht der deutsche Gartenbauer hier aber auch, wie die Tomaten einfach im Freien gesät und wie die Aussaaten nur durch eine Strohmatte bei Nacht geschützt werden. Unmittelbar aus dem Saatbeet werden dann die Pflanzen ausgesetzt. Das milde Klima und ein stets sehr hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft lassen sie gedeihen! (Schluß folgt) Or. v. llasseldack. Ziffern der italienijchen Ausfuhr Von der italienischen Ausfuhr an Gartenbau- erzeugniffen liegen setzt interessante neue Zahlen vor. Sie geben an, daß innerhalb des Jahres 1938 über die italienischen Grenzen 101878 volle Waggons mit Früchten und Gemüsen gerollt sind. Jnteressanterweise hält Sizilien den ersten Platz unter den Exportzonen, obwohl bekanntlich ein recht bedeutender Teil des sizilianischen Ex portes auf dem Seewege nach den Bestimmungs ländern geht. Sizilien hat 24 000 Waggons nach dem Auslande spediert. Es folgt Campanien mit 20 000 Waggons, Emilien mit 15 000 Waggons, die drei Venetien mit 12 000 Waggons, Toskana mit 6000 Waggons, Apulien mit 7000 Waggons, die Marken mit 5000 Waggons usw. Bon der gesamten Ausfuhr hat Deutschland etwas mehr als 60 000 Waggons, mengenmäßig also genau 60 v. H. der italienischen Ausfuhr abgenommen, nach der Schweiz gingen 11000 Waggons, nach England 4000 Waggons, nach der Tschechoslowakei 3000 Waggons, ncrch Frankreich und Belgien je 2000 Waggons. Der Rest verteilt sich in kleineren Partien auf andere Länder. Es sind aus Italien mehr als 37 000 Waggons Frischfrucht, 25 000 Waggons Gemüse, 22 000 Waggons Zitrusfrucht und 10 000 Waggons Kartoffeln spediert worden. Unter der Frischfrucht stehen in vorderster Linie die Pfirsiche mit 12 000 Waggons; es folgen Trauben mit 6000 Waggons, dann Aepfel mit bringt. Der Pilz lebt in Sen Wafferleitungsbahnen und verstopft sie. Man will festgestellt haben, Latz diese Krankheit durch Kali- und Kalkmangel be günstigt wird. Bei einem Versuch in Ostböhmen soll es gelungen sein, Lurch 25 cke Kalk und 12 ckr 49prozeutiges Kalt je Lu die Versuchsfläche sür 2 bis 3 Jahre fast zu entseuchen. Um bei Len Puffbohncn das spätere Auftreten von Blattläusen zu erschweren, ist die Saat so srüh wie möglich auszulegen. In sehr vielen Fällen ist Lie Puffbohnensaat durchlöchert. Diese Löcher stammen vom Bohnenkäfer sLruodas roki- wullus). Uebcr den Einfluß dieser Löcher auf die Keimung sinL die Meinungen geteilt. Durch Las Beizen -er -urchlöcherten Bohnen wurde die Keim fähigkeit um rund 19 Prozent erhöht. Es empfiehlt sich -aher, -urchlöcherte Pusfbohnen von der Aus saat zu beizen. Dasselbe gilt auch für die vom Erbsenkäfer (Lruobus visij befallenen Erbse». In solchen Gegenden, wo die Zwiebelmade stark auftritt, empfiehlt es sich, Lie Saatmenge ans mindestens 4 LZ je 14 Lu zu bemessen. Man gibt hin und wieder sogar 5 Ls, um einen genügenden Bestand zu erreichen. Da gegen -en aus Amerika eingeführten Zwiebclbrand noch kein geeignetes Bekämpfungsverfahren bekannt geworden ist, sollte man vorsichtshalber den Samen vor der Aussaat beizen. Um feststellen zu können, ob ein Zwiebelbestand wegen der Rotzkrankheit vom Anbau zur Samen gewinnung ausgeschlossen werben mutz, wird am besten eine Probe an einem warmen, Hellen Ort vorgctrieben. Erscheinen viel Schlotten mit Mas sen, welligen Blättern, so ist vom Anbau abzu raten. LewLstt, Hannover. Melnik - die ObAhandels- zentrale derTichecho-Slowakei Die Tschecho-Slowakei hat mit Aussig ihre bis herige Obsthandelszentrale verloren. Es verlautet, Laß nunmehr die Stadt Melnik zur Obstböise Ler Tschecho-Slowakei werden soll. Diese Stadt, die be kanntlich auch der Haupthafen der tschecho-slowaki schen Elbeschiffahrt wird, eignet sich für die Auf gabe als Obstbörse verhältnismäßig gut, da sie nicht nur verkehrstechnisch günstig liegt, sondern auch für die Obstbaugebiete namentlich Jnnerböhmens leicht erreichbar ist. Der Stadtrat von Melnik hat bereits bei den zuständigen Stellen in Prag um dis Ver leihung einer Konzession für die Abwicklung des börse-mäßigen Handels mit Obst, Gemüse und Wein nachgesucht. Abschluß der kurmärkischen Kreis,qartenbautage Die Reihe der diesjährigen Kreisgartenbautage der Landesbauernschaft Kurmark, die sich bisher über 24 Kreise erstreckten, wird nunmehr am 13. März abgeschlossen mit einem Kreisgartenbautag in Ber lin der alle Gärtner der Kreisbauernschaften Groß- Berlin, Teltow, Niederbarnim, Beeskow-Storkow, Zauch-Belzig, Osthavelland und Potsdam, West havelland und Jüterbog-Luckenwalde -umfaßt. Es werden wichtige, Gärtner, Betriebsführer und Ge folgschaft in gleicher Weise interessierende Fragen über „Arbeitseinsatz im Gartenbau", „Beratungsge meinschaft im Gartenbau" und „Absatzförderung sür Baumschulerzeugnisse" in ausführlichen Vorträgen erörtert. Außerdem finden Besichtigungen verschie dener Gemüse-, Blumen- und Pflanzenbaubetriebe Groß-Berlins statt. In den Kreisgartenbautag ist gleichzeitig eine Bluinenausstellung und eine Aus stellung aus den verschiedensten Gebieten des Gar tenbaues eingegliedert. Gewerbeforschung und Lebensmittelchemie Die 2. Reichstagung der Deutschen landwirffchast- lichen Gswevbsforschung und Lebensmittelchenne, verbunden mit der 36. Hauptversammlung des Ver eins deutscher Lebensmittelchemiker, findet vom 25. bis 30. September 1939 tn Karlsruhe statt. Aus dieser Tagung wird der derzeitig« Stand der Ar beiten in der landwirtschaftlichen Gewerbesorschung einschließlich der Lebensmittelf-orschung, insbeson dere der bisherige Einsatz im Vierjahresplan auf allen Ernährungsgebieten, beleuchtet und mit den neuesten Wissenschastsergebnissen aus dem Gebiete der Vorratspflege, Erzeugnisverarbeitung und Nntersuchungsmethodik dargelegt. Neben den Haupt tagumgen an vier Vormittagen werden 12 Sonder tagungen an den Nachmittagen abgehalten. Außer dem werden akute wissenschaftliche und praktische Fragen der milch-, fett-, fleisch- und fischwirtschaft lichen Forschung, der Getreide-, Mehl- und Brot forschung, der kartoffel-, obst-, gemüse- und der weinwirtfchaftlichsn Forschung, der Kaltlagerung, Trocknung, KoNservierungs- und Vormtsfchäden eingehend besprochen werden. Im Zusammenhang mit diesen Forschungsgebieten werden die Ernäh- vungssragen in einer besonderen Sitzung behandelt. Zu der Tagung selbst erscheint ein Sonderheft der Zeitschrift „Vorratspflege und Lebensmittel- sorschung". Gebührenfreiheit für Erzeug nisse im Schiffszollverkehr Nach § 11 Abs. 1 Ziffer 2 der Zollgebührenord nung (ZGO.) sind zollamtliche Begleitungen ein- oder ausgehender Sendungen von Gartenbau erzeugnissen zwischen der Zollgrenze oder dem Zoll ansageposten und dem Zollgrenz-Ein- oder Aus- gangsamt gebührenfrei. Es waren nunmehr in Fachkreisen Zweifel ent standen, ob unter den Begriff Wegleitungen ein- oder ausgehender Gartenbausendungen" auch die „Schisfsbeg-leitungen" zwischen den Zollansage posten und den Grenzzollstellen des Seezoll hafens zu verstehen sind. Hierzu wurde kürzlich entschieden, daß § 11 Abs. 1 Ziff. 2 ZGO. nicht zwischen Land- und Wasser grenze, auch nicht zwischen ortsnahem und orts fernem Ansageverkehr unterscheidet. Die Gebührenfreiheit für Ladungen von Garten bauerzeugnissen im Schiffszollverkehr besteht also in dem genannten Fall zu Recht. ll. Zollerffattungsanträge aus Anlaß von Zollerhöhungen Einem Importeur von Gartenbauerzeugnissen, W-, war von schlecht unterrichteter Seite mitgetcilt worden, daß für bestimmte, durch ihn für seine Kunden eiugeführte Gartenbauerzeugnisse eine Zoll erhöhung in Aussicht siebe. W. wollte den höheren Zoll vermeiden und führte auf eigene Rechnung einen größeren Posten dieser Erzeugnisse ein, den er aber nicht absetzen konnte, zumal die angekün digte Zollerhöhun-g ausblieb. Ein von W. gestellter Zollerstattun-gsantrag mußte abgeschlagen werden; denn Verzollungen aus Anlaß oder in Erwartung bevorstehender Zollerhöhungen sind kaufmännisch: Spekulationen, für die das Reich den Beteiligten das Risiko nicht abnehmen kann. Billigkeitsgründe für eine Zollerstattung sind deshalb in Fällen der genannten Art nicht gegeben, li.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)