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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
1
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
1
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- Gartenbauwirtschaft
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Beilage Für den Qartenausführenden und den friedhofgärtner" l^r. 1 tzlummsr 1. 8. Isnusr 1»;s 7 gründe lag, so daß bisher nur malitäten kaum auf Rase als heidnisches Symbol cvb; 5. Jahrhundert nach der Zeitrechnung heilige Msdovdurs das Rosenfest zu ganz bedeutenden Umsatz in RoftnhochstäM- waren Hunderttausend« an Rofenhochftäm- die in Deutschland alljährlich herangezogen, Weg zu den Roftnfreimden fanden. Hoch- die die dem stamm« von l m bis 1,40 m, Mttelstämme von 75 om dis 1 m, Halb- und Fußstämme. Dazu Trauer- oder Hängerchen auf 1,40 m bis 1,80 w Skrmm. Viele fleißige, meist wirklich ideal ge sinnt« Rosenanbauer fanden bei mühsamer Arbeit dabei ihr Brot, bis in den letzten Jahren Plötzlich eine merkliche Stockung im Mfatz der Rosenhoch stämme eintrat. Mögen es in den letzten Jahren vor der Wie deraufrichtung Deutschlands durch den National sozialismus wirtschaftliche Gründe gewesen sein, die dem Absatz der Rosenhochstämme hindernd im Wege standen, heute jedoch dürften es vielfach ge stalterische Gesichtspunkte sein /die zu einer Ein schränkung im Verbrauch der Rosenhochstämme führten. Ich bin kein Gartengestalter, und es liegt mir auch fern, mit meinen Zeilen etwa Kritik an den derzeitigen Grundsätzen in der Gartengestaltung üben zu wollen. Sie sollen aber ein« Bitte und Anregung an den Gestalter sein, nach Möglich keit zu suchen, dem Rosenhoch stamm seinen Platz im Garten wiederzugoben. Der Blumen- Garten- und insbesondere der Rosensreund würde dem Schöpfer seines Gartens, dem Gestalter, gewiß dankbar dafür sein. Ich zweifle nicht, daß dem Gestalter 'bestimmte Grundsätze und Richtlinien in der Raumgestal tung im Garten veranlaßten, den früher weit mehr verwendeten Rosenhochstaimm etwas in den Hintergrund treten zu lassen, obwohl er doch ziveisellos zu den beliebtesten Gartenpflanzen und Gartensormen gehört und sonst doch keine anderen Gründe vorliegen dürften, die gegen die Verwen dung 'des Rosenhochstamms als solchen sprechen. Sollte es bei aller Würdigung gestalterischer Ge sichtspunkte nicht doch auch Ausgabe des Garteu- gestalters sein können, seinen Auftraggeber, dem Gartenfreund, den beliebten und von altersher vertrauten Rosenhochstnmm im Garten zu erhal ten, den Rosenhochstwmm auch in den neuzeitlichen Garten hineinzustellen? Ihm einen Platz einzu- ränmen? Ich glaube, es müßt« möglich sein! Der Rosenhochstamm ist, wie die Ros« in all ihren Formen und Züchtungen, edelster Werkstoff für 'den Garten, altes Kulturgut, wert, sich seiner zu bedienen. Dankbar würde es im Kreise aller Rosensreunde aber im schuf der Saloncy. di« Rose und an einen men. Es men, ihren kaiserlichen Rosengärten wurde damals die Rose von Mönchen gepflegt. Im Mittelalter hat sie in Deutschland vorwi«- gend in Hessen und Thüringen ihre Pflegestätte. Günstigste Verhältnisse förderten in Frankreich die Rosenzüchtung und den Anbau ganz besonders. So soll zur Zeit der großen Revolution in Mont pellier eine Roftngärtnerm bestanden haben, in der an die 40 00Ö Rosen zur Bl-mnengewinnung ausgepflanzt waren. 1866, in einer Ausstellung bei Paris, sollen in einem Jahre 78 000 abgeschnit tene Rosenblnmen ausgelegt und ein Beet mit 6000 Rosenpflanzen der Sorte Rose du Roi — eine der ältesten R-smorrtantsorten, 1812 in St. Cloud gezüchtet — bepflanzt gewesen sein. - Unter günstigsten klimatischen Verhältnissen ent standen hier, besonders feit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die meisten Züchtungen. Durch Einkreuzung der indischen oder chinesischen Rosen bereicherte man Farbe und Form. Ums Jahr 1880 zählte man an die 5000 Rosen sorten, von denen damals noch etwa die Hälfte in Kultur gewesen sein mögen. Die Jahre um 1850 waren besonders reich an Neuzüchiungen. Nicht vergessen soll hier sein das Rosental Kaza- lik, wo Tausende und Tausende von Rosen der Oel- gewinnung Lienen, ein Anblick, der selbst unseren großen schweigsamen Moltke in Begeisterung ver setzte. Von Abessinien bis nach Island, in Grönland, im Kaukasus und in den wilden Gebirgen Nord amerikas begegnet uns die wildwachsende Ros«. Warum ich einen in ganz großen Zügen dem Werk „Die Rose" von DH. Meiner, Berlin 1880, entnommenen Rückblick auf die Geschichte der Rose gab? Ich sagte wohl 'damit vielen >d«r Leser nichts Nsues, unbewußt mag jeder unter uns in sich die Anschauung tragen oder es für selbstverständlich halten, 'daß di« Rose schon Jahrhunderte, ja, wie wir sehen, Jahrtausende den Menschen und ganz besonders auch den deutschen Menschen begleitet als Künder der Freude, als Sinnbild der Rein heit, der Liebe und edler Tugenden. Sie hat seit dem ihren Plab im kleinen Garten. Sie kann und darf in der entsprechenden Form und Anwendung im großen Raum im Park, in öffentlichen An lagen repräsentativen Eharackte Z der Städt« nicht fehlen. Wir sehen die Ros« in den Klostergärten des früheren Mittelalters unter der fachkundigen Pflege des „Brider Gärtner" sich entwickeln. Bald mag man dort auch Rosenbäumchen gezogen haben, zunächst wohl aus emporstrebenden Trieben Dann folgten Jahrhunderte, in denen besonders in französischen Klostsrgärten den Höfen gepflegt wurde; besonders unter Kaiser Karl 'dem Großen kam sie wieder zu Ehren. In frohwüchsiger Buschrosen gebildet, bis man mit ider Kunst der Veredlung dazu übergehen konnte, Edelaugen auf Stämme von starkwüchsigen Win terhärten Wildlingen eimzusetzen und damit den Begriff 'des Rosenhochstamms auf Wildlingsunter- lage schuf. Seitdem ist der Rosenhochstamm aus der Ge schichte Ler Rose nicht wegzudewken. Es mag kein Rosengarten, kein Rosarium angelegt worden sein, in dem nicht auch der Rosenhochstamm in allen seinen Formen seinen wohlverdienten Ehrenplatz hatte. Sei es nun der Rosenhochstamm, der Mit tel- oder Halöstamm oder sei es die Trauer- oder Hängerose. Das herrliche Bild des großen Rosen gartens der Dresdner Gartenbau-Ausstellung 1926 mit seinen wundervollen Rosenhochstamm-Rabat ten wird jedem Beschauer unvergeßlich sein- Gern hätte ich nach näheren Daten über die Geschichte des Rosenhochstamms geforscht, aber Mangel an Zeit verbietet es mir, und es scheint, als sei die Literatur nicht reich an Berichten über den Rosenhochstamm und seine Verwendung. Wir wissen, er ist da und seine Geburtsstunde mag Hunderte, vielleicht auch tausend Jahr« zurück liegen. Nur wenige Gärtner werden davon wissen, daß noch vor nicht allzulanger Zeit die Anzucht des Rosenhochstamms recht primitiv war. Meistens diente der Rosenwaldstamm als Unterlag«. Bis in die jüngste Zeit noch fand man in den gärtneri schen Zeitungen die Angebote der Sammler von Waldstämmen, Spezialisten ihres Faches, meistens in Thüringen und Hessen beheimatet. Und wenn etwa unsere heutigen Lehrlinge sich für ihre Prü fung in bezug auf die Anzucht von Rosenhoch- stämmen aus Bilmorins Blumengärtnerei Jahr gang 1896 unterrichten wollten, würden sie bei ihren Prüfern mit ihrer Wissenschaft kaum Ein druck machen. Wohl waren es auch damals schon beachtliche Mengen von Rosenhochstämmen, die in den An zuchtszentren Deutschlands und auch in vielen kleineren Betrieben, Guts- und Schloßgärtnereien hevangezogen wurden. Eine entscheidend« Wen dung aber in dem Anzuchtsverfahren trat ein, als vor etwa 80 Jahren Paul Ruschpler dazu über ging, zielbewußt und in Massen Rchensämliugs- stämme als Unterlage für Len Rosenhochstamm heranzuziehen und zwar aus Wildlingen, die er krautartig Pikierte. Seit jener Zeit entstand, vom Dresdner Anzuchtsgebiet ausgehend, das hochent wickelte Anzuchtsverfahren 'des Rosenhochstamms, wie wir ihn heut« kenn«n und schätzen, aus Edel- oanirm-Aämlingsstamm, ruft allen seinen hervor ragenden Eigenschaften. Als solch« sind zu nennen: tadellose, reich entwickelte Bewurzelung, ein feh lerfreier, biegsamer und doch widerstandsfähiger und winterharter Stamm und darauf eine schön entwickelte Krone. Wir verfügen heute über Edel- canina-Sorten für die Stammzucht von hervor ragenden Eigenschaften; ich nenne als eine der hervorragendsten Kosa canina kokmeriana — Stadtgärtner Pollmer (gest.) in Großenhain züch tete sie aus Koss setigera X Kosa canina. Wenn vor 1 big 2 Jahrzehnten noch hier und da in Deutschland, in der Schweiz und ander wärts Rosenhochstämme aus Waldstamm herange zogen wurden, — heute Hot der Canina- bzw. der Edelcanina-SLm'lingsstamm diesen verdrängt. Daß man, besonders in Holland, für die Hoch- stammzucht neben dem Waldstamm besonders die starkwüchsige Kosa ruzosa kollanäica verwendet, sei der Vollständigkeit halber erwähnt, auch die Tatsache, Latz der Rugosastamm ost sehr bald nach wenigen Jahren, wohl als Folge der verschiedenen Wuchseigenschasten, dst Gdelkrvne abstößt. Beide, der Waldstamm sowohl wie der Rugcha- - Stamm dürften der Verbreitung des Rosenhoch ¬ legen Ler Hochstammkrone in dis Erde für Ueberwinterung. Sie brachen, besonders Rugosastämme! Und um den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, gesellten sich zu ihnen die Usberwinter-ungshauben ans Papier, die das so schwierige Umlegen der Rotsenhochstämm« un nötig machen, >dvs Brechen der Stämme verhüten sollten. Jawohl, die Stämme brachen nicht mehr, nur die Kronen waren erfroren, wenn man im Es soll keine wissenschaftliche Abhandlung fein, meine Betrachtungen über die Rose an sich und den Rosenhochstwmm im besonderen. Sie soll nur unsere Gedankenwelt zur Rose hinsühren, von der schon vor mehr als 2000 Jahren di« griechische Dichterin Sappho schwärmte, zu der Pflanze, die immer und immer wiederkehrt in der Malerei, in der Bildhauerei, in der Baukunst, in der Musik und Dichtkunst, durch Tausende von Jahren. Die Rose ziert manch Wappenschild bedeutender Geschlech ter. In der nordischen Mythologie erscheint sie als Hagedorn zur Einfriedung heiliger Stätten. Ana- krson — SM vor Ler Zeitrechnung — läßt sie aus dem Mseresschvu-m gleichzeitig mit der Göttin der Schönheit entstehen. In der römischen Kaiferzeft schmückten zu Fest lichkeiten Rasenkränze die Menschen, schmückten Massen von Rosenblumen die Tafeln, den Raum. Damals, Mir Zeit des Horaz, wußte man schon Rosen vorzeitig zum Blühen zu bringen, man hatte damals schon gefüllte Rosen, Centifolien und Damaszener Rosen. Wohl lehnt« das Christentum anfänglich die Der Erfolg dieses entschlossenen Vorgehens sei tens des Gartengestalters kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gegenüber dem bisherigen Brauch konnte hier vielleicht erstmalig der Beweis erbracht werden, daß der Gartengestalter nicht ver bittert zuzusehen braucht, wie unfähige oder ge wissenlose Unternehmer nicht nur sein Werk, den Berufsstand und vor allem das Volksvermögen schädigen. Es wurde hier unter Beweis gestellt, daß der Gartengestalter wirklich als Treuhänder sein fachliches Können und Wissen in den Dienst der Allgemeinheit stellen kann. Es wurde hier auch einmal die Tür aufgeschlossen zu dem Weg, den die Gartcnausführenden als Unternehmer eiu schlagen können^ um eine dauernde Schädigung ihrer ehrlichen Geschäftsführung zu unterbinden; denn es liegt auf der Hand, daß in dem Augen blick, wo ein Einspruch mit Erfolg eingelegt wer den kann, eine Erziehung des Berufsstandes ein geleitet und somit der Weg zu einer schon lange angestrebten Gesundung des Ausschreibungs- und Vergebungsgebarens beschritten werden kann. Es ist nur zu wünschen, daß in Zukunft hier die Gar tengestalter in der Berufsvertretung der Garten- aussührenden eine wirksame, uneigennützige Unter stützung erfahren. Dieses hier beschriebene Verfahren der Einsicht in die Kalkulation und Preisbildung zeitigte aber noch ein anderes sehr interessantes Ergebnis, das hier nicht unerwähnt bleiben soll, weil es die Not wendigkeit der eingeleiteten Schulung der Garten ausführenden schlaglichtartig beleuchtet. Drei der Unternehmer brachten Kalkulationen bei, die als mangelhaft angesprochen werden mußten. Sie waren anscheinend nicht in der Lage, auch nur eine Preisforderung sachlich bis zum Ende durch zurechnen. Der eine, der eine genaue Preisbildung bei allen Positionen beibringen konnte und dessen Unterlagen bewiesen, daß er sich über alle Neben arbeiten, Abgaben usw. vollkommen im klaren war, war auch der, der bei dieser Sachlache empfohlen werden mußte, weil seine Preisbildung als reell und sicher angesprochen werden konnte. Verner Drucke, Ziegelhausen, Schleuderangebot angesprochen werden, weil die anderen drei schon die unterste Grenze des zu Erwartenden angeschnitten hatten. Es mutz ferner bedacht werden, daß der Ausschreibung eine sehr ausführliche Beschreibung zum ' ' Zweifel über die geforderten Qi kommen konnten. Bei dieser Sachlage machte nun Angebotes hingewiesen wurven. Sie waren kaum bereit, aus Gründen, deren Behandlung nicht Ge genstand dieser Betrachtung zu sein hat, diese Ein wendungen gelten zu lassen, sie taten diese viel mehr immer mit dem Bemerken ab, daß es nicht ihre Aufgabe sein kann, einen Unternehmer vor einem Verderben zu schützen, in das er aus freien Entschlüssen selbst hineingeht, wie ihnen anderer seits die zu erwartenden Ersparnisse bei der allge meinen Baumittelbeschränkung nur erwünscht sein können. Es muß nun vermutet werden, daß auch manche dieser Behörden die Umstände scheute, die ihm eine Begründung einer Abweichung von der Regel notwendigerweise eintragen mutzte. Wie dem nun auch sei, kaum war es dem Garten gestalter möglich, hier das einzig Richtige zu tun, nämlich den Mindestfordernden auszuschließen. Nun verdient ein Vorkommnis der letzten Zeit die größte Beachtung. Unter den oben geschilder ten Umständen hatte ein Bauamt eine Ausschrei bung für Lieferungen und Pflanzarbeiten mit den üblichen Nebenarbeiten und Bedingungen ausge schrieben und auf Vorschlag der Reichsausgleichs stelle und in derem Verein der Landesbauernschaft vier Unternehmer aufgefordert. Die Kosten schätzung des Gartengestalters belief sich nach Ver wertung der zur Verfügung stehenden Gesamt mittel auf 20 000 RM. Die Angebote lauteten bei drei Unternehmern auf etwa 16 000 RM., bei einem etwas über 12 000 RM. Berücksichtigt man nun, daß das Hauptgewicht der Ausschreibung auf Lieferungen lag, denen doch immerhin stabile und kaum variierende Einkaufspreise zugrunde liegen mußten, und daß ferner der Gartengestalter unter diesen Umständen selbst sehr gute Kostenschätzungs unterlagen hatte, so mußte das vierte Angebot als Gefahr für -en Berufsstand Tritt nun der Fall ein, daß die Kostenschätzung des Gartengestalters in geradezu sträflicher Weise unterboten wird, so wird es drei Leidtragende geben, einmal wird der Ausführende nur zu oft in empfindliche Schwierigkeiten geraten, wobei das bekannte „blaue Auge" noch das mildeste aller denkbaren Fälle sein dürfte. Dann werden sich die reellen Firmen geschädigt fühlen; denn bei einer Ausbreitung dieser Unsitten wird es ihnen unmög lich, einen guten Betrieb aufrechtzuerhalten. Und schließlich wird der Gartengestalter unangenehm getroffen, weil er in den Verdacht der Unkenntnis der Berufspraxis geraten muß. Alles in allem sind derartige Vorkommen dem gesamten Berufs stand abträglich. Sie gefährden die mit vieler Mühe gewonnene Position und bekräftigen jene Baubehörden, die auch heute noch lieber mit Tief bauunternehmern arbeiten als mit „Gärtnern", die sie hier zu Lande in Anlehnung an ein Mann heimer Original gern als „Blumenpeter" be zeichnen. Nun lagen die Dinge bisher oft so, daß die ge schilderten Begleiterscheinungen um so sicherer ein treten mußten, weil die auftraggebenden Behörden immer dazu bereit waren, dem Mindestfordernden den Auftrag zu geben, auch dann, wenn sie durch Gartengestalter etwa auf Lie Unhaltbarkeit des Die großen staatlichen Bauvorhaben brachten in den letzten Jahren unvorhergesehene, umfang reiche Arbeitsaufträge für die Gartenausführen den. Es zeigte sich, daß dazu auch solche Berufs kameraden herangezogen wurden, deren Betrieb bisher nur mit kleineren Öausgartenaufgaben be schäftigt war, oder es wurden auch dort, wo eine Berufstrennung noch nicht klar herausgearbeitet wurde, sogenannte „gemischte Betriebe" zur An- aebotsabaäbe aufgesordert. Es kamen nicht selten die Gemischtbetriebe in eben demselben Maß zum Zug, wie etwa die reinen, auf breitester Grundlage nufgebauten Spezialfirmen für Gartenausführung. Auftraggeber waren die Reichsautobahnbehörden, Straßenbauämter; denn Hier wirkte sich eine Ver ordnung des Generalinspcktors betreffend Bevor zugung von Gartenbaufirmen bei Mutterboden arbeiten sehr günstig aus Es sind ferner zu nennen die Partei und Staatsbehörden im Rah men der großen Staats- und Parteibauten, auch Städte und in den letzten zwei Jahren die Wehr- Frühjahr Nachsatz. All dieser Verdruß verschwand mit der Ein führung des Sämlingsstamms. Biegsam und fast, mit hervorragenden Eigenschaften liierte, er Rosenhochstämme mit allen guten Eigenschaften. Leicht läßt «r sich beugen, kann die Krone für di« Ueberwintevung niedergelegt und mit Erde bedeckt werden. Kein Verlust durch Bruch des Stammes oder Erfrieren der Krone wird dem Rosenfreund die Freude an seinen Schützlingen nehmen. So sind all« Voraussetzungen gegeben, dem Rosenfround eine ungetrübte Freud« am Rosen- Hochstamm und diesem seinen gebührenden Platz an der Sonne zu sichern. Diese Tatsache brachte dem Rosenanbauer in den letzten Jahrzehnten auch der Gartengestalter zumal er mit dem Mindest bietenden aus dem gleichen Grund schon einmal sehr unangenehme Erfahrungen gemacht hatte, seine wohlbeqründeten Einwendungen dem Auf traggeber bekannt. Es gelang ihm nach mehr stündigen Auseinandersetzungen dank seiner bis in die kleinsten fachlichen Beweise gehenden Begrün dung zu erwirken, daß die Anbietenden genaue Kalkulationsunterlagen sowie Lieferungsverpflich tungen seitens ihrer Lieferanten beizubringen hatten. Als diese eingeganqen waren, wurden sie vom Gartengestalter gutachtlich bearbeitet und dieser so in den Stand gesetzt, seine Einwendungen fachlich zu begründen und als Gutachten schriftlich niederzulegen. Um nun jeden Verdacht irgendeiner Parteinahme auszuschalten, wurden die Vorgänge ohne das Gutachten des Gartengestalters der Fach gruppe „Gartenausführende" bei der zuständigen Landesbauernschaft mit der Bitte um Begutachtung zugeleitet. Dieses Gutachten kam zu demselben Ergebnis wie das des Gariengestalters, so daß sich die ausschreibende Behörde entschließen mußte, das Angebot des Mindestbietenden auf Grund eines vorhandenen, aber nur selten angewandten Para graphen der Reichsverdingungsordnung auszuschei den. Der Auftrag wurde an den Zweitbilligsten vergeben, der sowohl vom Gartengestalter als auch von der Landesbauernschaft empfohlen werden konnte. Machtsbehörden. Mitarbeiter aller dieser Behörden waren freischaffende Gartengestalter, die mit der Planung und Oberleitung beauftragt wurden und die als Treuhänder der Behörden auf eine Aus führung in eigener Regie verzichteten. Falsche Kalkulation Nun zeigte sich bei allen diesen Ausschreibungen eine den ganzen Berufsstand, aber auch den Gar tengestalter als Treuhänder schmerzlich berührende Begleiterscheinung. Der Umstand, daß aus mehr fachen Gründen und nicht zuletzt auf Anordnung der Reichsausgleichsstellen für Notstands- und Grenzgebiete auch kleinere Unternehmer und — vielleicht aus Nichtkenntnis der Bestrebungen nach einer Berufsbereinigung — auch gemischte Be triebe zur Angebotsabgabe herangezogen wurden, brachte es mit sich, daß —- in vielen Fällen aus Unkenntnis — Preise eingesetzt wurden, die in gar keinem Verhältnis zu der sorgfältigen Kosten schätzung des Gartengestalters standen. Wurden einerseits Preis« gefordert, die unter Berücksichti gung der Größe des Auftrages und damit der Möglichkeit einer großzügigen Arbeitsweise als überspannt genannt werden müssen, denn es können nun einmal nicht Arbeitsweisen im Haus garten einfach auf großräumige Arbeitsgebiete an gewendet werden, so wurden andererseits Angebote abgegeben, die das Preisniveau unter das Maß des erträglichen herunterdrückten, ja oft genug als Schleuderpreise angesprochen werden müssen. Es verriet sich hier nicht nur eine fatale Unkenntnis in der Kalkulation, sondern auch ein leichtsinniges Bestreben, durch Vabanquespiel sich eine Arbeit zu „kaufen". Es muß nun vielleicht das eine aus der Praxis des Gartengestalters gesagt werden, um die Lage richtig beurteilen zu können. Der Garten gestalter ist stets bestrebt, in dem zu schaffenden Werk eine seine Tüchtigkeit beweisende Arbeit zu leisten. Er wird nicht zuletzt bemüht sein, einen Garten zu schaffen, der seinem Namen Ehre macht. Daß er hier nicht über das Ziel hinausschießen kann, dafür sorgen fast immer die zur Verfügung stehenden Mittel, die nur zu oft knapp genug be messen sind und die zu erweitern in den seltensten Fällen möglich ist. Hat also der Gartengestalter seinen Entwurf so weit gebracht, daß er zur Aus schreibungsunterlage dienen kann, dann ist dieser so weit geläutert, daß er alle zur Verfügung stehen den Mittel restlos ausnutzt. Das heißt wiederum, daß er eine Vorkalkulation getroffen hat, die ihm die gute Durchführung seines Entwurfes zu ge währleisten scheint. Bei dieser Vorkalkulation wird er auf Grund seiner Berufserfahrung nun solche Preise einsetzen, die ihm eine saubere, anstands freie Ausführung von Arbeiten und Lieferungen sichern; denn wollte er seinem Auftraggeber etwa durch eine billige Kostenschätzung Sand in die Augen streuen, dann würde er sein Werk und seinen Ruf auf das ärgste gefährden. Der Garten- gestalter wird also mit Preisen rechnen, die der Marktlage entsprechen und die vor allem auch dein Unternehmer einen angemessenen Verdienst auch bei ungünstigen Arbeitsverhältniffen ermög lichen. Er wird hierzu um so mehr bereit sein, als er ein nicht unerhebliches Interesse daran hat, in seinem Arbeitsbereich sich einige gesunde Garten- aussührungsfirmen heranzuziehen, die so großen Aufgaben jederzeit gewachsen sind. Es liegt gar nicht in seinem Interesse, daß sich die Garten ausführenden bei einer Gelegenheit etwa ruinieren, was das gleiche wäre, als wenn er sich selbst die Hände abhacken wollte Selbstverständlich ist er aber auch nicht ohne weiteres bereit, dem Unter nehmer bequeme Verdienste zu ermöglichen. Das verbietet ihm seine Pflicht als Treuhänder des Auftraggebers. citsss uralte Lulturpüanss in VerNSSsenksit geraten? Von Rosen und vom Rosenhochstamm ^blsüuuuA eines Euclestdistsucleu Lei einer ö/tentü'eüsn Ausschreibung und Preisangebot . „ , . und Anbau«! begrüßt werden, wenn Lieft Zeilen stam-ms, der an sich so viel begeisterte Freunde Veranlassung wären, die Gartengestalter zu wohl- hat, sicherlich nicht fördernd und oft die Quellen wollender Stellungnahme zu veranlassen und zu zu manchem Kummer gewesen sein. Sie, d. h. diese einer, wie zuversichtlich gehofft werden darf, der- Wald- und Rugosastämme waren nicht biegsm stärkten Verwendung von Rosenhochstämmen überall genug, wirkten zu plump, erschrverten das Nieder- da, wo es möglich ist, führen. üldiucüt Tiede.
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