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Unsere Kilver. Eine Begegnung. Der Morges eines kalten Jannartages! Ans deal nahen Gehölz tritt ein Rehbock, nm sich draußen die spärlichen Kräuter zu suchen, die hier und da unter der weichen Schneedecke sprossen. Vorsichtig äugt er umher, denn er hat ein verdächtiges Knistern vernommen. Da schnürt ein Fuchs über den Weg, rot leuchtet seine Rute auf dem Neuschnee. Der Rehbock steht außer Wind, so daß ihn Reinecke bis jetzt nicht bemerkt hat. Nicht gerade wohlwollend äugt der Bock nach seinem schlimmsten Feind. Der Fuchs wird vom Reh gefürchtet und gehaßt, denn er reißt das junge Rehkitz und wagt sich selbst im Winter mit mehreren seinesgleichen vereint, an alte Rehe heran. Unserem Bocke scheint aus diesem Grunde die Begegnung nicht besonders angenehm zu sein. Der Sarkophag, den weiland Kaiserin Friedrich im Mausoleum zu Potsdam neben dem ihres Gatten erhalten wird, ist jetzt von Professor Reinhold Begas, dem Schöpfer der Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks zu Berlin, im Modell fertig gestellt worden. Wir führen das bemerkenswerte Monument unsern Lesern im Bilde vor. Der neue Präsident der Vereinigten Staaten Roosevelt. Wenn heute in Havanna und Portorico, auf den Philippinen und Havaii das Sternenbanner flattert, ist dies zu nicht geringem Teil ein Werk der rastlosen Thätigkeit Roosevelts, der in den Ber einigten Staaten der Hauptträger des Gedankens ist, daß Anierika Kolonialmacht ist, wie Kaiser Wilhelm der Schöpfer der deutschen Kolomalpolitik ist. Beiden gemeinsam ist die Kraft der Rede, auch die Freude an der Rede. Gemeinsam ist die bedeutende Bildung, das lebhafte Interesse an schöner Kunst nnd Litteratnr. Fast gleich ist das Lebensalter. Die Jugendzeit beider fiel in kriegsbewegte Zeiten; in Roosevelts Knabcuzeit fiel der Bürgerkrieg, in die Kaiser Wilhelms die Kriege von 1866 und 1870. Gemeinsam ist beiden die Lust am Sport, an dem edlen Waidwerk. Auch Roose velt war als junger Mann von ziemlich schwächlicher Konstitution, nach vollendetem Stndinm eilte er auf den Wunsch der Aerztc nach dem Westen, wo er mit den Kuhhirten, den Cowboys, lebte nnd ihre phantastische Tracht trug. Wenn Roosevelt auch nicht in der Armee gedient hat, denn das ist lvenig lair in Anierika, so hatte er doch, als der Krieg mit Spanien begonnen hatte, den herbeizuführen sich Roosevelt auch redlich bemüht hatte, sofort das Regiment der rougR ricksrs, der wilden Reiter, gegründet, und an der Spitze seiner Cowbops bei Santiago tapfer mitgefochteu. Der große Aufschwung, den die amerikanische Flotte in dem letzten Jahrzehnt nahm, ist zum Teil Roosevelts Verdienst, der durch einige Jahre die rechte Hand des Marinemimslers war (Staats sekretär) und dle Bewilligung zur Erbauung der großen Schlacht schiffe bet der republikanischen Partei durchsetzte. Gemeinnütziges, Flccke aus weißem Atlas zu entfernen. Man tauche reine weiße Watte in erwärmten Spiritus und reibe damit die befleckte Stelle. Es ist erstaunlich, wie rasch der Fleck verschwindet. Ans diese Weise kann man beschmutzte Helle Atlasschnhe wie neu Herstellen. » Unchllsitz. » I. Vexierbild. .Jetzt hat eben der Knecht Ruprecht geklopft! Aber wo ist er?' S. Kreuzrätsel. Die Buchstaben dieser Flgur sind so zu ordnen, daß die laugen wage- rechten Reihen bezeichnen: l. eine Stadt in den Apenninen, 2. eine Stadt am Ganges, 3. eine Person aus Shakespeares „Wintermärchen"; die langen senkrechten Reihen nennen dann: 1. Person aus Schillers „Fiesco", 2. und 3. je eine Person aus Shakespeares „Kaufmann von Venedig" und „Hamlet". Lösung der Aufgaben I. Dle Perle wahrend IM Geheime, Das seinen Schatz verborgen hält, So schifft die stille Muschel leise Durch» tiefe Wogcnmecr der Welt. 2. Agave, Bclisar, Bileam, Jona, Galileo Galilei. s. Rübezahl in voriger Nummer. Der Muschel gleichen meine Lieder: Bon einer Throne sind sie, schwer, Und leise zieh'» sie auf und nieder Durch meiner Schmerzen tiefes Meer Eberr Lugano, Bellini, Telemach. Kairo. — Die Hauptsache. Schmiercn-Direttor (in einem DorfwirtShaus): „Müller, seh'» Sie, daß Sie die Leiter dort bekommen, dann können wir gleich „Romeo und Julie" spielen!" Der Pantoffelheld. Frau (während eines heftigen Streites): „Durch mich bist Du überhaupt erst zu ctivas ge kommen; was hast Dn gehabt, bevor Du verheiratet warst?" Mann: „Wenigstens einen Hausschlüssel." Aus einem Festbericht. Es war erstaunlich, wie in der kurzen Zeit bis zur Ankunft der Fürstlichkeiten Flaggen, Ehren pforten, Tribünen und Ehreu- jungfrnuen aus dem Boden wuchsen. Kondolenz-Visite. Frenndin: „Du leidest wohl sehr darunter, daß Tein Mann gestorben?" Junge Witwe: „Ach ja, der wußte aber auch zu reizende Kartenkunststücke!" Lustiges. Unerschütterlich. Verkäufer: „Hier, mein Herr, habe Ich noch etwas ganz Melkwürdiges — nämlich eine Pistole aus dem elften Jahr hundert!" Käufer: „Unmöglich! Da waren Schußwaffen ja noch gar nicht erfunden!" Verkäufer: „Sehen Die — um so merkwürdiger also!" Gründlich. Kaufmann (zum Vater, der 'für seinen Sohn eine Lehrstelle sucht): „Also nur Sexta nnd Quinta hat der junge Manu durchgemacht?" „Aber sehr gründlich; in der Quinta ist er vier Jahre ge wesen!" Natural-Leistung. Zahnarzt: „Und so bitte ich denn nm die Hand Ihrer Tochter Emma " Vater der Braut: „Ja, eine große Mitgift kann ich meiner Tochter nicht geben, jedoch bringt sie Ihnen eine sehr große Ver wandtschaft mit schlechten Zähnen in Ihre Praxis." Ein ungalanter Ehegatte. Fremder (in den Laden eines Optikers tretend): „Ich möchte gern eine Brille kaufen, schöne Fran!" Optiker (aus deni Hinter- zimmcr tretend zu seiner Gatlin): „Du, da kannst Du nur gleich die schärfsten Nummern vor legen — der Herr scheint sehr kurzsichtig zu sein!" Truck und Verlag: Reu« Berliner Lcrlagb-AnstaU, Ang. Krebs, CharloUenburg bei Bern». Berliner St> atze 40. Ver-niworlUch für die NedaUio» der Reuen Berliner ««rlagt-UustoU: «ug «red», Charlottenburg.