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Eemfen im bayrische« Hochgebirge. Die Gemsen ge hören zu dem scheuesten Wild und eS wird dem Jäger ost sehr schwer, sich auf schmalen Wegen und steilen Bergpfaden an sie hcranzupürschen. Ans unserem Bilde wird uns ein solcher Pürsch- gang veranschaulicht. Die vorderste Gemse, in der wir an den stärker gebogenen Krickeln den Bock erkennen, hat bereits Wind bekommen und äugt nun vorsichtig nach der nahenden Gefahr. Noch ein kleiner Vorsprung und der Jäger hat das Wild auf Schußweite vor sich. Wir wünschen ihm Waidmannsheil. Josef Joachim, der berühmte Geigenkönig, Vorsteher der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin, feierte am 28. Juni dieses Jahres seinen 7V. Geburtstag. Als I2jähriger Knabe kam er 1843 nach Leipzig, um sich hier sechs Jahre hindurch unter der Anleitung von Ferdinand David, Mendelssohn und Schumann zum Künstler herauszubilden. Seit 1849 Konzertmeister in Weimar, kam er 1853 in gleicher Eigenschaft an das Königliche Theater zu Hannover und 1863 als Leiter an die Hochschule für Musik in Berlin, der er noch heute in ungeminderter Schaffenskraft vor steht. Mit dem Institut stieg Joachim immer höher in Ruhm und Ansehen. Einzig in seiner Art sind die Beethoven-Konzerte Joachims, die er in klassischer und bis jetzt unerreichter Weise zum Bortrag zu bringen weiß. Das Gebiet der deutschen Pachtungen in Ostasien zieht sich bekanntlich in schmalem Streifen um die sogenannte Kiautschau- bucht, die von allen Kennern der ostasiatischen Zustände wegen ihrer überaus günstigen Hafenverhältniffe und ihres besonders an Mineralschätzen reichen Hinterlandes eine große Zukunft prophezeit wird. Auf einem der südlichen Küstenvorsprünge liegt der Sitz der deutschen Verwaltung: Tsingtau, linier Bild veranschaulicht einen Teil des landschaftlich bemerkenswerten Küstenpanoramas mit der für den Dschunkenverkehr in der Bucht bestimmten Aamenbrücke. Zu den neuen Ausgrabungen in Rom. Die letzten Aus grabungen in Rom bedeuten eine Reihe neuer wichtiger Aufschlüsse für die Geschichte der ewigen Stadt. Zu nennen sind insbesondere die Bautenreste, welche die neuesten Ausgrabungen nördlich der Via sacra, unterhalb der Kirche St. Adriano und des südwest lichen Endes der via Lavour freigelegt haben. Die Spuren und Ueberreste der Comitien, des Bersammlungsplatzes der 30 Tribus, und der Curia Hostilia, die später Curia Julia genannt wurde — in ihrer nördlichen Ausdehnung wird sie von der Kirche Sankt Adriano bedeckt — erzählen von der Zeit der Könige und der Republik, wo hier auf engem Raum sich die gesamten Entscheidungen des politischen Lebens abspielten. Daneben erstreckt sich in breiter Ausdehnung die Basilika Fulvia Emilia, deren Ursprung auf das Jahr 179 v. Chr. zurückgeht, und die unter Cäsar und Augustus neu erbaut ist, die heute aber sich als stattliche Reste eines Portikus ans der Zeit des Theodorich darstellt. Die Freilegung der Basilika hat übrigens auch auf die Llosca muximu ein ganz neues Licht geworfen. Bon hohem Interesse sind auch die auf der Stätte der Comitleu gemachten Freilegungen der zahlreichen verschiedenen Bodenschichten, die eben so viel Knlturepochen der ewigen Stadt bis tief in die graue Vorzeit hin bedeuten. Der verdiente römische Architekt Boni, der Leiter der ganzen Ausgrabungen auf dem Forum Romanum, hat nicht weniger als 23 solcher Pflaster-, Erd- und Trümmerschichten gezählt. s » Nachtisch. 1. Vexier-Bild. Schau, da kommt der Sepp! — Wo? 2. Zahlenrätsel. 123456789 10 eine Stadt in Württemberg, 2 10 5 1 8 2 9 ein Vorname, . g 2 6 2 7 ein altrömische Göttin, 4 6 2 7 7 2 eine Pflanze, 5 9 5 8 1 ein Salz, g 2 10 8 7 ein altrömischer Name, 7595 10 5135 eine spanische Stadt, 8 9 10 2 ein Baum, 9 5 3 4 10 8 7 ein Farbstoff, 10 2 6 4 8 6 ein Planet. ». Rätsel. Nit N ist's eine heil'ge Stätte, Wo Jesus einst ging ein und auS; Setz' L davor, und Bett an Bette Reiht sich in einem großen Haus. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. I. Mit entsagungsblaffcn Zügen niknnst Du Duldung Dein Geschick, Doch ein eitle« Selbstgenngen kann verbergen nicht Dein Blick. Prüfe Dich, wenn im Verzichten auf Dein Recht Du Dir gesällst, Ob zugleich Du Deine Pflichten, wie Du sollst, in Ehren hältstl Julius Hammer. L. Brahe, Kalcha«, HIrles, Masuren, Elektra, Amalgam, Heliand, Lein wand, Orange. — Balsamine. <5 S. Rotbart. Dasselbe. Arzt: „Ich glaube, Sie be folgen meine Verordnung nicht. Ich habe Ihnen doch nur er laubt, täglich eine Zwanzig pfennig-Zigarre zu rauchen." Patient: „Aber das stimmt ja, Herr Doktor, ich rauche eben vier L fünf Pfennige, das ist doch ebenso gut!" Sympathie. „Ich habe stets die Uever- zeugung gehabt, daß die Ge danken eines Ehepaares nach einer gewissen Reihe von Jahren vollständig ähnlich werden. Meinen Sie das nicht auch?" „Gewiß, meine Frau denkt jetzt zum Beispiel, was Sie niir sagen soll, weil ich so spät nach Hause komme, und dasselbe denke ich auch!" Die Vorzüge des Plagiats. „Ich bedauere wirklich unend lich, daß die Kritik mit Ihren, letzten Roman so unbarniherzig Verfahren ist, teurer Meister!" „Aber, gnädige Frau, was thut das? Es war ja nicht ein einziger Gedanke darin von mir!" Knstiges. As- Kindliche Logik. Klein Elschen: „Ist in diesem Käfig auch eine Klapperschlange dabei, Mama?" Mama: „Nein, mein Kind." Elschen: „Wer bringt denn aber da die jungen Schlangen, Mama?" Empfindlich. Hausherr: „Warum wollen Sie denn eigentlich von uns fort gehen, Betti?" Köchin (eifrig): „Weil die gnädige Fran mich „dumme Gans" geschimpft hat; das leidet aber mein Ehrgefühl nicht bei fünfzehn Mark Lohn und alle drei Wochen Ausgang!" Beim Fleischer. „Zwei Pfund Rindfleisch, bitte. Aber recht hart!" „Nanu?! Warum denn hart?" «Ach, wenn das Fleisch gut ist, denn ißt Bata es doch alleine!" Ein liebevoller Vater. „Eduard! Unsere Tochter, unsere Margot, ist mit dem Kutscher durchgegangcn!" Er: „Das ist ja rasend! De, beste Kutscher, den ich jemals hatte!" Vorsorglich. „Sie sind doch nicht aber gläubisch?" „Nein, warum fragen Sie?" „Weil ich Sie bitten möchte, mir bis zur nächsten Woche drei zehn Mark zu borgen!" Druck und Verlag: Reue Berliner Verlags-Anstalt, Ang. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliner Strafte 40. Verantwortlich für die Redaktion der Neuen Berliner Verlags-Anstalt: Ang Krebs, Charlottenburg.